Mittwoch, 20. Juni 2012

genervt und kurz vor dem...

.... mentalen Zusammenbruch oder von mir aus auch nervlichen Ausraster. Es hat sich mal wieder enorm viel angestaut bei mir. Und heute hat eine schriftliche Benachrichtigung einfach wieder den Deckel bei mir gelüpft.

Da merke ich wieder, wie wichtig es ist, wenn ich einfach nur roboterartig funktioniere. Es muss einfach sein, damit ich nichts an mich heranlasse, was mich so zum Ausrasten bringen könnte.

Seit genau fünf Stunden spiele ich mit einer grossen Wut und dem Gedanken, mich selbst zu schneiden. Ich denke, dass Sommer ist und das es spätestens Morgen auffällt, kann aber kaum den Abend erwarten, an dem ich einfach alles wieder an mir selbst auslassen kann.

Ich habe ja "innere Oberarme".

Ein grausames Gefühl. Die Wut und die Anspannung ist so gross, die Ohnmacht einfach immer wiederkehrend und am liebsten würde ich einfach alles zusammenpacken und verschwinden. Weg von hier, in ein anderes Land, fliehen und neu beginnen.

In der Theorie ist es leicht.

Umso mehr sehne ich mich einfach nach einer starken Schulter. Es wäre mir sogar so was von egal, wenn es sich dabei um die meines Nachbarn handeln würde.

Einfach jemand, der mich versteht.

Ich will niemanden kritisieren, aber ich bin jetzt nicht wirklich die offene Frau für Jedermann. Ich kann mir nicht vorstellen, einfach "nur Spass" und "schöne Stunden mit einem Mann" zu haben. Selbst dann, wenn ich Single bin. Ich will niemanden damit verletzen, mir sind die positiven Eigenschaften in dieser Sache durchaus bewusst! Aber ich bin einfach nicht der Typ dafür.

Im Moment wäre mir sogar so eine Story egal. Hauptsache, da wäre irgendeine Wärme und Nähe. Mir ist bewusst, dass ich mir da etwas vormache. Es wäre eine Geborgenheit für gemietete und wenige Stunden. Danach käme wieder die Leere und Einsamkeit.

Egal, wie schlecht der Mann für mich wäre, es wäre mir im Moment so etwas von gleichgültig. Auf der anderen Seite weiss ich ganz genau, dass mein Herz das nicht so haben möchte.

Aber der Gedanke, etwas derartiges zu beginnen, passt halt einfach nicht zu mir. So ist zambrottagirlie nun mal nicht.

Immer mehr sehne ich mich nach einem Partner, der mir aus meiner Misere heraushelfen kann, die ich einfach immer weniger ertrage. Ich bin eine tickende Zeitbombe.

Was der Auslöser war?

Ich wollte es hier eigentlich nicht gross ausbreiten, daher werde ich es auch kurz halten. Es geht um eine einfach Viertelrente, für die ich jetzt gut ein Jahr kämpfe. Es kam sofort eine Absage und ich legte Rekurs ein. Meine Therapeutin hat etliche Berichte geschrieben und eingeschickt und da kommt heute prompt ein Brief, dass mich ein auswärtiger Therapeut aus Deutschland "begutachten" soll! Ich fühle mich so was von verarscht, hintergangen und als Simulant hingestellt!

Der kennt mich nicht, ich hatte nie ein Gespräch mit ihm und vor allem kann der das doch nicht innerhalb dreissig Minuten beurteilen!

Ich meine: gehe ich aus Spass in die Therapie? Ich habe ständig auf mein Geld achten müssen und bin trotzdem intensiv zur Einzel-, wie auch Gruppentherapie.

Sorry, wenn ich jetzt so ehrlich sein muss: ich wäre eine Kandidatin, die "lediglich" eine Viertelsrente bräuchte und Hilfe dabei, wieder Einstieg ins Berufsleben zu finden. Ich denke, dass bei dieser Stelle das Netzwerk für etwas "angeschlagene Mitmenschen" etwas grösser ist, als bei mir. Es würde ja nur darum gehen, dass ich einen Job finde und wieder Fuss fassen kann.

Es würde sich um höchstens 12 Monate handeln!

Aber nein, man macht ein riesen Trara draus!

Klar, lieber so, als wenn jeder seine Rente erhält. Aber auf der anderen Seite sehe ich nicht ein, dass ich für andere Generationen meinen Hintern hinhalten muss! Nur, weil man früher jeden als Invaliden eingestuft hat!

Da sind Tschinggeli wie auch andere Ausländer mit Schuld dran. Ich selber kenne ja jemanden im Bekanntenkreis, der jahrelang IV bezogen hat und nun seine Altersrente bekommt. Meiner Meinung nach hätte der auch arbeiten gehen können.

Nur, weil jedes Jahr wieder Simulierer überführt werden, muss ich so was von kämpfen.

Ich habe überlegt, einfach alles hinzuschmeissen. Aber das könnte als Schuldeingeständnis eingestuft werden, das will ich natürlich auch nicht! Auf der anderen Seite habe ich so keinen Bock mehr darauf. Mein Blog sagt so viel aus, ich werde dem Therapeuten das an den Kopf werfen.

Sobald ich einen Job habe (ab 60%), werde ich mein Gesuch eh einziehen. Sollen die dann denken, was sie wollen. Meine Begründung wird sein, dass ich mich jetzt einfach voll auf meine berufliche Eingliederung konzentrieren und mein Leben neu beginnen will. Ohne jegliche Lasten, die mir mein Leben nur noch erschweren, sprich einen erneuten Arbeitsabbruch "fördern" könnten. Unter anderem einen Streit um eine Viertelrente.

Ich bin sicher, sobald ich einen Job habe, kommt langsam alles wieder ins Reine. Und wenn mir ein Job zu wenig ist und ich mich stärker fühle, kann man immer noch in einem Betrieb intern etwas abmachen oder ich suche mir einen Zweitjob.

Aber Hilfe suchen werde ich nur noch, wenn ich auf allen Vieren durch die Gegend kriechen muss. Tue ich jetzt zwar auch, ich habe jedoch meine Lehren daraus gezogen. Nie mehr!

Ich habe bei der IPT etliche Menschen kennen gelernt, die genau die gleichen Probleme durchmachen und um jeden Rappen kämpfen mussten. Schliesslich zahlen die ja auch ihre Beiträge. Eine Frau kämpft schon fünf Jahre. Da löscht es mir persönlich ab.

Mich nerven etliche andere Dinge auch noch. Es staut sich so viel an. Ich habe meine Methoden, die mich beruhigen, eine davon werde ich nachher ausüben. Ihr könnt ruhig darüber lachen, aber ich lese unheimlich gerne laut Bücher. Spiele Dialoge, übe mein Deutsch und die Aussprache. Immerhin habe ich schon Komplimente dafür bekommen und auch in sachen Mimik und Schauspiel schon damit punkten können ;-p. Es beruhigt mich, ich muss mich voll darauf konzentrieren und mein Atem muss auch kontrolliert funktionieren.

Klar, dass ich dies nicht bei einer Zugfahrt anwenden kann :-). Obwohl.... vielleicht würde dies ja den einten oder anderen Pendler freuen. Auf der anderen Seite hilft im ersten Moment schon nur diese Veröffentlichung hier als Post in meinem Blog.

Jetzt kommt mir auch noch mein Traum in den Sinn.... Hat mich eher erschüttert, als genervt. Ich habe in diesem Traum eine mir bekannte und vertraute Person geküsst.... Mei o mei!

Sofort weiter....

Ich fühle mich ausgenutzt. Schon oft habe ich mir da den Kopf bei Pupa zerbrochen. Klar, sie macht es nicht bewusst, das will ich ihr auch überhaupt nicht unterstellen. Und doch fahre ich immer zu ihr, weil sie kaum Geld hat und nicht mobil ist und oft schauen wir in verschiedenen Läden, bei denen sie etwas braucht. Zwar nicht immer und ich bekomme auch etwas ans Benzin dafür und oft auch ein Präsent von ihr... Und doch merke ich, wie ich teilweise echt einen Groll darauf habe. Immerhin erhält sie Unterstützung von ihrer eigenen Wohngemeinde, ich gelte als ausgesteuert und bekomme keinen roten Rappen! Das scheint sie oft zu vergessen.

Heute habe ich mit ihr telefoniert. Es ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass sie vor allem etwas mit mir machen möchte, wenn sie Beusch von ihrem ältesten Jungen hat. Ich bin mobil, wir können etwas unternehmen und ja... Vielleicht urteile ich da auch zu schnell, aber dieses Wochenende hat sie mich wieder angefragt und ja... Ich weiss doch auch nicht. Vielleicht will der Junge ja auch von sich aus etwas mit uns zweien unternehmen, ich weiss es nicht.

Aber doch....

Dann gibt es noch etliche andere Geschichten. Vor allem, wenn mir gewisse Dinge nicht erzählt werden, weil man es ja nicht kann (Sarkasmus!). Ich könnte mich schnell verkriechen, nichts mehr sprechen oder deprimiert sein. Klar, ich selbst will es gar nicht wissen und doch tut es weh, wenn man dieses Gefühl hat.

Es wird tot geschwiegen. Man kann es mir nicht recht machen. Egal, ob man nun darüber spricht oder nicht. Denn ich will ja eigentlich nichts darüber hören. Und doch kommt es einem so vor, als wäre es ein Thema, dass gar nicht angeschnitten werden darf.

Ich raste aus, weil ich es nicht erklären kann, wie ich es meine.

Jetzt nervt mich sogar eine junge Frau im TV. Ihr Magen wurde operativ verkleinert. Andere müssen dafür etliche Kilos zuerst selbst abnehmen, bei der Versicherung darum kämpfen und zuerst intensiv und bestimmt zwei Jahre lang mit einem Arzt arbeiten.

Schluss für heute. Kommt sonst nicht mehr gut.

2 Kommentare:

  1. Das tönt nach jeder Menge nervenaufreibenden Dingen... So ist das halt oft, jene, die "bescheissen" wollen, die schaffen es, kommen zu ihrem Geld vom Staat und die anderen, die ehrlich sind, bekommen keine Unterstützung... Unfassbar...

    Übrigens, das ist ja mal eine tolle Idee mit dem laut Vorlesen!!! Ich würde dir unglaublich gerne zuhören, ich mag es sehr, wenn jemand einem vorliest, eigentlich hat man diese Möglichkeit ja nur als Kind, später liest kaum mehr jemand vor, dabei ist das doch echt toll! Gut, die Hörbücher gehen ja in diese Richtung. Auch einfach Geschichten sonst zu erzählen, das macht man auch kaum mehr, nur Kindern erzählt man Geschichten. Wir an der Pädagogischen Hochschule machen ja oft auch Dinge, die eigentlich für Kinder bestimmt sind, weil wir lernen, wie es im Unterricht gemacht werden kann. Da bin ich so oft von solchen Sachen fasziniert, wir vergessen in der heutigen Zeit oft, dass es ganz einfache Dinge gäbe, die Freude bereiten, Erwachsenen wie Kindern. Geschichten erzählen oder etwas vorlesen, das kann man auch bei Erwachsenen tun und ich garantiere, dass alle gebannt zuhören werden. (Das wäre viel besser als stundenlang TV zu schauen...). Man könnte dich eigentlich einstellen als Unterstützung für Primarlehrpersonen und du könntest in den Schulen den Kindern vorlesen gehen, das wäre doch mal ein Job! Oder du könntest Kinder unterstützen beim Lesenlernen.
    Ich finde das super, dass du dies machst, weil du es einfach gerne tust. Es ist eine Art Kunst, finde ich. Wie malen oder schreiben oder musizieren, es ist die Kunst mit der Sprache umzugehen. Unbedingt beibehalten!

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    1. Danke dir für dein Kompliment!

      Um ehrlich zu sein, gibt es schon bestimmte Stimmen und Aussprachen, denen ich auch stundenlang zuhören könnte. Und wie du sagst, teilweise genügt für eine Freude schon nur etwas kleines.

      Aber alles muss dem Anschein nach grösser, besser und imposanter werden. Das finde ich schade.

      Während meiner letzten Tätigkeit war ich oft am Telefon und hatte auch mit dem einten oder anderen Deutschen zu tun. Teilweise glaubten die mir nicht, dass ich Schweizerin bin. Einer meinte sogar, dass ich eine tolle Stimme hätte und er mir gerne zuhöre.

      Meine Chefin sogar posaunte jedem, der den Empfangsbereich durchschritt, von meinem Talent vor. Meistens musste ich dann einen Satz zur Bestätigung bringen ;-D!

      Und ich selbst finde ja auch, dass es immer besser klingt und ein Buch sich dann auch ganz anders anfühlt und anhört.

      Wer weiss, vielleicht muss ich ja so oder so bald meine eigenen Bücher bei einer Vorlesung präsentieren *g*.

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