Freitag, 21. August 2015

queen der peinlichkeiten

Es geht mir in der Gruppe richtig gut. Ich glaube vor allem, weil ich die Personen nicht kenne und sie mich auch nicht. Ich mache mich nicht angreifbar, bin ganz normal. Sie kennen meine Vergangenheit nicht, sondern lernen nur eine Seite von mir kennen. Die lebensfrohe, lustige, witzelnde, spassige. Und peinliche :-).

Gestern zum Beispiel entdeckte einer in der Gruppe eine Wasserbeule unter dem Lack unseres Vans (Geschichte von Smellie folgt noch, wobei sich vielleicht einige unter diesem Namen etwas vorstellen können :-)). Wer konnte es nicht sein lassen und musste mit dem Zeigefinger darauf herumtippeln, bis der Lack platzte und das Wasser herumspritzte? Genau, ich! Das Gelächter war gross...

Zum Frühstücksraum muss man durch hängende Plastickfolien. Wem knallte eine direkt zurück ins Gesicht? Genau, mir!

Wer wollte sich elegant auf den Boden setzen und rutschte kurz davor aus und klatschte mit einem lauten "Platsch" mit der rechten Arschbacke auf den Boden? Richtig! Meine zarte Wenigkeit :-).

Aber ich geniesse solche Vorkommnisse. Ich persönlich fühle mich dann mehr wie mich selbst und vor allem "lebendig". Den es ist eine Seite an mir, die ich mag. Und andere anscheinend auch ;-).

Donnerstag, 20. August 2015

aloha...!

Ich bin aktuell in HAWAII! Die Gruppe hat am Montag gestartet und nach drei Tage in Waikikibeach auf der Insel Oahu sind wir heute auf der Big Island gelandet.

Ich war ja bereits am Sonntag im Hotel, mehr dazu in meinem Rückblick dann. Auf dieser Reise teile ich mir mein Zimmer. Sie ist eine ganze Italienerin, seit Geburt an im der Schweiz und sie trinkt auch keinen Alkohol. Wir sind in etwa gleich und ich bin froh um eine so tolle Zimmerpartnerin. Wir können auch gut miteinander quatschen und ja, das Schweizerdeutsch habe ich doch zugegebenermassen ein wenig vermisst :-p.

Sie hat ganz anders Amerika erkundet und ja, im Nachhinein plagen mich schon Gedanken, ob ich zu teuer gereist bin. Aber damit muss ich aufhören. Es ist das erste Mal in Amerika, ich kannte die Unterkünfte nicht und war alleine in der Hauptsaison unterwegs. Ich wollte sicher schlafen und eim Frühstück hatte ich auch immer inklusive. Da habe ich das Geld oft mit meinem Ernährungsverhalten im Mittag- und Abendessen eingespart ;-).

Die Gruppe ist okay, die Reise bis jetzt auch. Ich könnte mich um meine Ängste davor wieder innerlich ohrfeigen. Okay, unnötigerweise hatte ich einen Flug mit Schlafsack und Matte, aber mehr dazu in meinen Rückblicken. So auch der mentale und körperliche Stress wegen dieser Bagage :-p. Im Nachhinein lache ich darüber und die Gruppe kann mich damit aufziehen ;-). Jeder hat seinen Platz und eine Dame ständig zu motzen. Innerlich fluche ich teilweise auf. Klar, auch ich habe dreitausend Franken für diese Reise bezahlt. Es dauert aber noch eine Woche, wir fliegen zwei Mal und Unterkünfte sind auch dabei. Andere Länder, andere Sitten. Komm klar damit. Informier dich vorher und sei vorbereitet. Akzeptier es und mach das Beste daraus...! Jeder ist sein Glückes ihr wisst schon was :-/.

Mit einem Typen in der Gruppe gab es gestern eine peinliche Situation... Mehr aber dann im Rückblick. Und sonst auch lasse ich kaum eine Peinlichkeit aus :-). Mehr dann auch in ein paar Wochen :-p.

Ich habe mich im Süden von Kalifornien und hier am besten gefühlt bis jetzt - in der Hinsicht "Wirkung" auf die Männerwelt (Favoriten sind nach wie vor Oregon und viele andere Plätze und Orte ausserhalb dem Bundesstaat Kalifornien). Die mexikanischen und hawaiianischen Männer scheinen ihre Freude an mir und meinen Körper zu haben. Total ungewohnt :-). Und sonst auch quatschen mich wildfremde Leute an und ich habe die besten Gespräche. Die Augen werden gross, wenn ich von der Schweiz erzähle und ja, wir haben ein schönes Land. Das ist mir jetzt noch bewusster.

Die Leute bewundern meine alleinige Reise. Und sie sind immer erstaunt, wenn ich doch nicht so jung bin, wie sie vermuten. Geht natürlich runter wie Öl :-).

In Big Island gefällt es mir besser, wie im touristischen Honolulu. 3/4 der Inselbewohner leben auf Oahu bzw. in Honolulu. Jetzt wird es ruhiger und ja, es ist hier schon grüner :-)))). Ich liebe es hier bis jetzt!

Samstag, 15. August 2015

grossdäddi

Ui, ist dann doch ein langer Eintrag geworden :-).

Ich habe in dieser Zeit vor allem an Grossdäddi gedacht und seinen Tod vor 19 Jahre noch einmal mehr verarbeitet. Gestern fuhr ich durch die Gegend und liess meinen Tränen freien Lauf.

Es ist rührend und tut gut zu wissen, dass er von dort aus, wo er jetzt ist, mitreist. Das er bei mir ist. 

Und auch so eine grosse Freude an all den Fotos hätte, wenn er sie mit Grosi anschauen würde. Habe nämlich Dropbox für Muddi und Grosi eingerichtet :-). Und mein Grosi geniesst es.

Und ich die spürbare Nähre zu Grossdäddi ♥.

far away from reality...

Nun sind wahrhaftig schon bald 6 Wochen vorbei. Mir stehen noch drei bevor. Am Sonntag geht es nach Hawaii. Zehn Tage mit einer Gruppe und dann noch vier Tage allein im Paradies Kauai. Diese besucht die Gruppe nämlich nicht, warum auch immer. Dann eine Woche New York und noch eine Woche zum runterfahren zu Hause.

Die Zeit rennt plötzlich. Die zwei Wochen mit der Gruppe waren teilweise sehr anstrengend. Einmal musste ich laut italienisch fluchend den Reisebus verlassen. Und ich mache das eigentlich nie, ich raste fremden gegenüber nur innerlich aus. Ich muss aber noch erwähnen, dass ich nicht die einzige war, welche ausrufen musste. Mehr dann in meinem Rückblick. Ich tippe meine Einträge nach wie vor am Handy ;-).

So sehr ich mich auf Menschen und Abwechslung gefreut hatte, so sehr war ich dann auch wieder glücklich um meibe Einsamkeit ab letztem Samstag wieder. Ich war von Los Angeles zum Joshua Tree Natinonalpark gefahren und von dort aus nach Santa Barbara. Hier bin ich nun seit Mittwoch und morgen muss das Auto zurück und ich in einer Absteige neben dem Flughafen L.A. übernachten, weil mein Flieger am Sonntag bereits um 8.00 Uhr in der Früh startet. Wie ich mich auf mein eigenes Bett und das Leben aus einem kompletten Kleiderschrank freue :-). Nichts mehr mit Reisetasche und das ständige Gefühl, ein wenig "schmuddelig" zu sein :-p.

Die letzten zwei Tage waren eher hart. Es gefällt mir hier in Santa Barbara unter anderem am besten...! Wer braucht schon L.A. und Malibu, wenn man hier GRATIS parkieren kann?! Direkt am Strand?! Es ist ruhig, mediteran, friedlich und es geht eine leichte Briese. Die Menschen sind sehr offen, nett und freundlich und mexikanisch angehaucht. Ich fühle mich hier in meinem Element. Wie zu Hause in bella Italia :-).

Ich bin viel herumgefahren und hatte auch mit Grübeleien zu kämpfen. Es gab einen männlichen Auslöser, ja. Darauf gege ich aber erst morgen oder später ein.

Hauptsächlich habe ich Angst vor der Realität zu Hause. Vor dem, was mich erwartet. Die Geldsorgen. Die Schuldgefühle. Das Umfeld. Mein eigenes Ich. Die eventuelle Jobsuche. Mein Borderline. Ich bin unsicher, ob ich meinen Tagebucheintrag veröffentlichen soll. Denn es geht mir ja eigentlich gut. Und die meisten Gedanken habe ich hier schon zig Mal erwähnt und es ist nun mal mein Gedankenkarussell. Ich mache es einfach stichwortartig, was mich so beschäftigt hat. Aber eben, es sind nur schwache Momente. Nach dem niederschreiben im Tagebuch ging es einigermassen besser.

- Ich erlebe mich hier hauptsächlich ohne Borderline und dysfunktionalem Verhalten (ritzen, einkaufen, essen). So kenne ich mich nicht. Bis jetzt musste ich mich immer mit irgendetwas auseinandersetzen und hatte auch viele externe Reize und Belastungen, die meine Diagnose gefördert hatten. Hier bin ich innerlich mehrheitlich ruhig und ausgeglichen. Bin nicht im gewohnten Umfeld. Schaffe das alles irgendwie und bewältige meinen Alltag allein, ohne immer an das in der Therapie gelernte denken und es anwenden zu müssen. Ohne jahrelang angewandte und eingebrannte Maske. Ich kenne mich in diesem Modus wie hier kaum. Es klappt irgendwie und natürlich macht mir das doch irgendwie Angst. 

Geritzt habe ich mich mehr wie ein Jahr nicht mehr. Innerlich zerfetze ich mich teilweise noch extrem, aber der blosse Gedanke bzw. die Vorstellung scheint als Befriedigung zu reichen.

Einkaufen klappt ganz gut. Teilweise schwierig, aber ich bin nun seit 53 Tagen "clean". Es ist eine Sucht und vor den Ferien habe ich leider monatlich viel zu viel Geld ausgegeben. Und hier schaffe ich es ganz gut...! Okay, in Sachen Lippenstifte hatte ich mal eine schwache Woche - aber eben, es ist eine Sucht. In zwei Wochen in New York dann :-).

Essen ist so eine Sache. Ich bin Frustesserin und die letzten Monate waren hart und dementsprechend gehaltvoll für mich. Daher würde ich hier gerne Zeilen aus dem Tagebuch veröffentlichen: "Essen ist hier als solches nicht zu bewerten. In der Gruppe hatte ich geregelte Mahlzeiten. Ansonsten hungere ich - abgesehen vom Frühstück in den Hotels. Die einzige Kontrolle, welche ich hier nicht loslassen kann. Weil ich es liebe, wie sich mein Magen vor Hunger schmerzhaft zusammenzieht. Ich habe die Macht über ihn. Ich weiss, das klingt schlimm. Vor allem wenn man an die hungerleidenden Menschen auf der Welt denkt. Aber es ist Borderline, eine Krankheit wie Bulimie und Magersucht auch. Es ist der einzige Weg für mich, meinen Körper zu spüren und ihn nicht nur wie eine leere, unwichtige Hülle zu empfinden. Es liegt nicht an meinem Gewicht. Es geht um das Hungergefühl und den Schmerz. Um das Spüren des Körpers und eine Art Bestrafung. Ich mag meine Kurven und Gott bewahre, würde mich das ganze Geld, welches durch das Einkaufen im Kleiderschrank hängt, reuen! Vor meinen Ferien hatte ich keine Kontrolle mehr über mein Essverhalten. Einstig 20 Kg an verlorenen Fettzellen vor meiner Rücken-OP waren vor meiner Abreise nur noch 5 verlorene. Ich habe davor und danach dadurch keine Konfektionsgrösse dazugewonnen oder verloren. Aber das Körpergefühl hat sich drastisch verändert. Und ich rede da von Fressattacken über 5 Monate lang. Mindestens je einmal in der Woche in Mac und Burger King. In den 6 Wochen hier hatte ich noch nie Pasta und war auch in keinem anderen Fastfoodladen. Meinen ersten Burger hatte ich nach 4 Wochen mit der Gruppe. Ich nenne das den Körper regenerieren und entwässern. Ob man etwas sieht? Mir egal. Das erfahre ich dann bei meiner Rückkehr. Mir geht es darum, dass ich es kann. Wobei mir bei Wanderungen immer schummrig vor Augen wird."

- Hier stimmt mein Gefühl mit der Einsamkeit mit den Umständen überein. Es fühlt sich richtig an, weil ich ja allein reise. Es ist nicht die mit Schmerz erfüllte Einsamkeit in der Schweiz, obwohl ich von Menschen umgeben bin. Hier belaste ich mit meinem Dasein niemanden, weil ich hier niemanden habe (das ist bekanntlich ein Grundgedanke von mir).

- Geldsorgen, Angst vor der Realität zu Hause, von null beginnen, arbeiten, mein eigenes Ich und mein Dasein beschäftigen mich mehrheitlich. Es ist hier aber einfacher handzuhaben, weil ich nicht mit den äusseren Reizen und zwischenmenschlichen Situationen konfrontiert werde.

- Und um es einfacher zu machen, nochmal ein paar Zeilen aus meinem Diary: "ich weiss es schon lange, und doch ist es mir einmal mehr bewusst geworden: mein Mami ist die BESTE! Eine tolle Stütze und sie versteht meinen Schmerz und mein Hadern mit dem Schicksal. Weil ich früh selbständig und verantwortungsbewusst war. Immer lieb und nett. Super in der Schule. Perfekt und kontrolliert. Ein liebes Mädchen halt. Anständig und sensibel. Eine gute Tochter halt. Und plötzlich geht von der Berufsschule an nichts mehr. Trotz stundenlangem Büffeln keine guten Noten mehr, LAP beim ersten mal nicht bestanden. Das totale Burnout mit bereits 21/22 Jahren. Einen Lebensweg, den man sich nicht freiwillig aussucht, vieles unverschuldet. Menschen können da sehr grausam sein. Weil sie es sich theoretisch vorstellen können, wie schwierig die Konsequenzen sind. Sie mussten und müssen sie jedoch nicht MITERLEBEN und NACHFÜHLEN. 

Die ständige Jobsuche, die jahrelange Arbeitslosigkeit. Scham, Schuldgefühle, Vetlustängste, Geldsorgen, das Zweifeln an einem selbst, der Selbsthass, die Selbstzweifel und das Hadern mit dem eigenen Schicksal. Körperliche Einbussen, gegen die man nichts machen kann, die doch total einschneidend sind und das Überleben nur noch schwerer machen und den Hass gegen sich selbst verstärken. Diese Probleme mit der Männerwelt. Mit Nähe und Distanz. Unschöne Glaubenssätze wachsen, un dann die Therapie und das ständige an sich arbeiten müssen. Das alles zu einer Zeit, wo eigentlich das junge Leben LEBEN + GENIESSEN und sich austoben angesagt gewesen wären.

Ich weiss. Es gibt schlimmeres. Aber es sind meine Gedanken zu meinem Erlebten. Dinge, bzw. Umstände, die mir ungefragt hingeschmissen wurden. Ja, auch ich bin der Meinung, dass schlussendlich das zählt, was wir daraus machen. Und irgendwie kämpfe ich ja bekanntlich immer noch...

Wir können nicht vor unserer Vergangenheit wegrennen. Sie prägt uns, macht uns zu dem, was wir sind. Sie hilft uns, Dinge zu akzeptieren bzw. es zu versuchen. Und doch beschäftigt sie mich nach wie vor, weil ich sie nun mal kenne und mich nur mit all diesem Schrott kenne. Ich kenne mich kaum normal, weil es schon mit 12 losging. Ich kenne mich nur mit Borderline und einer gut antrainierten Maske. Wobei ich mich über diese teilweise heute noch glücklich schätze. Vor allem im Zwischenmenschlichen.

Ich habe Dinge bis heute verpasst, die Teenies untereinander wie selbstverständlich erleben. Ich habe mich schnell unattraktiv für die Männerwelt gefühlt und dazu noch mein körperliches Problem - und der Ofen ist aus. Auf das körperliche Problem gehe ich nie wieder ein. Ich habe eine Lösung gefunden. Sie ist teuer, aber ich habe so viel an Lebensgefühl zurückbekommen. Mein Mami unterstützt mich dabei, indem sie verstehen und nachvollziehen kann, warum ich nicht auf dir Lösung verzichte, sondern mein Leben lang regelmässig ordentlich Geld dafür zahle. Ich schätze mich für jeden Mitmenschen froh, der nicht Geld für diese Lösung ausgeben muss, weil er mein Problem eben nicht hat. Ich habe mir nicht freiwillig ausgesucht, dieses Problem haben und damit leben zu müssen.

Es macht das Thema Männer nicht einfacher für mich. Nur wenige verstehen das. Vor allem können es eher Frauen mit gleichem Handicap oder Änlichem (z. B. Brustamputation bei Krebs) nachvollziehen.

Ich sehne mich nach Wärme, einer starken Schulter und einer innigen, liebevollen Umarmung. Und gleichzeitig macht mir das Angst. Diese gewünschte Nähe terrorisiert mich derart, dass die Distanz immer grösset wird und ich immer mehr glaube, nicht gut genug für einen Mann zu sein, ihn kaputt zu machen, mich ihm nie öffnen zu können und auch sonst keine Nähe zulassen zu können. Ich weiss, Praxis ist nicht gleich Theorie. Und ich habe es mir selbst oft bewiesen, dass ich Menschen nicht bewusst belaste und ganz gut mit mir und anderen umgehen kann. Und doch. Spatestens wenn das Handicap dazu kommt, resigniere ich komplett.

Auch da fühle ich mich bei den Konsequenzen meinen eigenen Entscheidungen beraubt. Ich werde sadurch kinderlos bleiben. Wobei ich selbst nicht weiss, was ich möchte. Will ich eine Beziehung und mehr? Kann ich das, wird die Belastung nicht zu viel? Ich weiss, dass ich es schaffen könnte. Aber ich trage Verantwortung einem unschuldigen Lebewesen gegenüber. Dazu meine Gene. Und ich möchte nicht Schuld daran sein, wenn sich mein Kind mit 12 (!!!!) Jahren beteits mit Suizidgedanken herumschlagrn muss. Weil ich weiss, was das alles bewirkt und was das alles bedeutet."

Ja... war gerade viel. Abet es hat mir geholfen, Distanz zu den Gedanken aufzubauen. Und wieder nach vorne zu schauen. Ich bin kein Roboter. Ich habe eine Vergangenheit. Grüble darum herum und beschäftige mich damit. Und wichtig ist immer das mittlerweile gut eingeprägte Schlussgefühl:  es wiederholt sich hier viel. Und wer weiss, vielleicht helfe ich damit vielen Menschen. Vielleicht fühlen sich einzelne verstanden und nicht mehr allein.

ABER AM ALLERWICHTIGSTEN: mittlerweile glaube ich, dass alles so kommen wird, wie es muss. Und meine Lebensgeschichte schon seinen Grund haben wird. Die letzten sechs Jahre haben zum Beispiel zu dieser Auszeit geführt :-).

Klar ist es schwierig zu akzeptieren, dass man länger braucht, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Ich wäre schon lange von zu Hause ausgezogen, hätte die Töffprüfung und meine einte Schaufel mit einem richtigen Implantat ersetzen lassen. Weil ich meine Zähne allgemein nicht mag, sie aber zum Glück gepflegt aussehen! Mich belastet es, bin ich auf die Hilfe meiner Eltern angewisen.

Andererseits: ich bin erleichtert und froh, habe ich so ein tolles und verständnisvolles Elternhaus, zu dem ich mit all meinen Problemen gehen kann! Denn sie sehen, dass ich an mir arbeite, am Job dranbleibe und die Kohle zurückstottere. Und für mich ist selbstverständlich, dass ich das gleiche für sie tun würde. Und im Alter für sie da sein werde und wer weiss... vielleicht kann ich sogar irgendwann den Batzen, den ich schon seit Ewigkeiten als Dankeschön geben möchte, übergeben.

In meinen Augen ist der Weg, den ich gehe, immer noch besser, wie Schulden zu machen und Sozialhilfe zu erhalten. Ich verstehe Sozialhilfe als überbrückende Hilfe und weiss, dass viele nichts dafür können. Es gibt aber auch Schmarotzer. Ich helfe zu Hause und schmeissr meinen Job nicht einfach weg, weil mein Pensum wieder auf 60 reduziert wurde. Ich bleibe dran. Und das zeigt, dass ich es ernst meine. Und das sehen meine Eltern. Es wäre so leicht, sich einfach aushalten zu lassen. Mache ich aber nicht. So sind wir nicht erzogen worden. Und eben, viele Umstände habe ich mir bestimmt nicht freiwillig ausgesucht. Wer dafür kein Verständnis hat, dem wünsche ich einfach, dass es nie so weit für ihn kommt.

Und solche Schlussergebnisse sind das A und O in Sachen Zukunft, Therapie und Lebensweg. Und auf diesem möchte ich noch gerne ein wenig bleiben!