Donnerstag, 27. Februar 2014

ätzend diese missgunst

Ich bin überzeugt davon, dass es Missgunst ist. Und wer die Vorgeschichte kennt, wird es auch eher verstehen. Klar, ich weiss, dass meine momentane Situation auch heikel ist, aber ich finde, es kommt immer noch darauf an, wie es mir übermittelt wird.

Vier Frauen und ich vom Geschäft haben ja einen Städtetrip geplant. Es war lange kein Problem und die Idee kam, weil an einem gleichen Wochenende ein Skiweekend von anderen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geplant wurde. Da keine (!!!) der anderen vier Frauen mit Skisport gross etwas anfangen konnte, kamen wir auf diese Idee. Ich selbst fahre ja auch kein Ski oder Snowboard und war auch sehr genau am überlegen, ob es einen Sinn für mich hatte.

So ging es an die Planung. Ich kenne jemanden privat und beauftragte sie mit Offertenanfragen für Flüge. Plötzlich kam meine Chefin auf mich zu und meinte, es hätte einen Anschein von Konkurrenzplanung diese ganze Sache. Und ich verstehe bis heute den Furz in den Köpfen der Menschen nicht, dass ich anscheinend alles am Organisieren und Planen bin, denn es ist nicht so.

Niemand schien ein Problem damit zu haben und ich war doch sehr erstaunt, dass meine Chefin mich darauf angesprochen hatte. Es kam dann im Verlauf der Zeit heraus, dass meine Chefin die einzige Spaziergängerin bei diesem Projekt war und in einer Runde wurde die gesamte Belegschaft auch darauf angesprochen, dass man daher also weitere engagierte Spaziergänger suchen würde.

Ich bin nicht dumm. Und kann eins und eins zusammenzählen. Meiner Chefin war es nicht recht, alleine mit Wintersportlern in die Berge zu fahren. Und es war das erste Mal, als ich ihr Paroli bot und meinte, dass wir alle fünf Frauen so oder so nicht an diesem Weekend teilgenommen hätten.

Ich suchte das Gespräch mit den verantwortlichen Planern und die schienen kein Problem mit dieser Tatsache zu haben, verstanden uns fünf Frauen und so war die Sache gegessen. Klar, es gab teilweise noch ein paar Sprüche und wir gaben dann halt zurück (auch, wenn es mal jemand eher ulkig gemeint hatte).

Wir hatten alle kein Problem damit. Schien es mir. Bis gestern.

Meine Chefin schien mir sowieso nicht wirklich um mich und meine Gesundheit bekümmert. Bei allen anderen scheint sie mir besorgter. Keine Nachfrage über meinen Zustand, nichts. Aber bei allen anderem Genörgel ist sie sofort bei Ort und Stelle und zeigt sich engagiert und um die Sache zuständig.

Sie wollte wissen, wie es nun mit diesem Städtetrip aussehen würde. Ich wäre ja nächste Woche noch zu einem gewissen Grad krankgeschrieben und würde am Wochenende darauf doch ins Ausland fliegen. Und das dies heikel und problematisch sei und die Begründung, ich dürfte nicht allzu lange sitzen und stehen dann irgendwie auch nicht ganz passen würde (da man bei einem Flug auch sitzt und die Zeit davor bzw. danach auch eher sitzend bewältigt wird an einem Gate).

Mir fiel die Kinnlade runter und ich habe ihr im Geiste ein paar Pfeile entgegengeschossen. Klar, ich bin bis zu diesem Wochenende noch krankgeschrieben, nach dem Städtetrip aber wieder zu 100% einsatzfähig. Zudem ist es meine Freizeit und ich sitze bestimmt nicht so lange, wie an einem Vormittag im Büro. Zudem empfiehlt mir zur Zeit mein Zeugnis meine Arbeitszeit, alles andere an Grenzen muss ich selbst testen.

Ich meinte ehrlich zu ihr, dass Kurzstreckenflüge erlaubt seien. Und ihre Erklärung war, dass es eine andere Sache wäre, wenn ich mit einer gebrochenen Hand fliegen würde. Weil meine Begründung der eingeschränkten Arbeitsleistung beim Sitzen und Stehen läge (und jemand mit gebrochener Hand tippt natürlich fleissig auf der Tastatur herum, na klar!). Es wurde mir zu blöd und zu bunt.

Sie erwähnte in einem Satz, dass sie natürlich aufpassen müsse wegen anderen Instanzen und auch, was die Menschen so im Haus sprechen würden...

Und da machte es bei mir klick: bestimmt hatte jemand mal einen Spruch fahren lassen, ob ich denn nun nach der Operation einen Städtetrip überhaupt wahrnehmen könne. Und damit sie nicht blöd dasteht bzw. sich unangenehmen Fragen stellen muss, schaufelt sie den Frust nun an mich ab.

Ich weiss, es kann ein "heisses Eisen" sein, aber niemand scheint ein Problem mit der Tatsache zu haben, dass ich nun einen Städtetrip wahrnehme. Die meisten Mitarbeiter freuen sich darüber, dass ich wieder zurück bin und mögen es mir gönnen, dass ich ein Ziel vor Augen hatte bei meiner Genesung: nämlich diesen Städtetrip.

Es ist ein Wochenende. Meine Freizeit. Und danach komme ich wieder meine volle Zeit arbeiten. Was meine Option ist? Nächste Woche offiziell meine volle Arbeitszeit arbeiten und den Freitag als frei beibehalten (weil wir dann fliegen). Ich muss Minusstunden machen, weil es der Chefin nicht passt. Macht doch keinen Unterschied, ob ich nun krankgeschrieben bin, oder nicht! Ich wäre ja diesen Freitag so oder so weg, gebe ihn sogar noch als frei an! Aber nein, ich muss nun meinen regelmässigen, freien Montag opfern (zusätzlich zum Freitag!) und an einem Nachmittag arbeiten, damit es für alle Aussenstehenden den Eindruck macht, dass ich wieder voll arbeite.

Es hätte niemand ein Problem damit, da bin ich mir sicher. Und es käme immer noch darauf an, wie wir das alles kommunizieren würden. Und ich würde ja drei Vormittage arbeiten, also würde es wegen einem Nachmittag kaum jemandem auffallen.

Ich war in Rage, schluckte es aber runter. Sie meinte, ich solle bei meinem Arzt nachfragen. Der natürlich meint, ich solle es mir genau überlegen, hauptsächlich jedoch wegen dem Arbeitsklima. Als hätte ich das nicht schon gewusst -,-.

Ich suchte das Gespräch mit einer Mitreisenden, der ich vertraue. Ich musste meine Anspannung loswerden. Sie verdrehte sofort die Augen, als sie schon nur den Namen unseren Städtetrips hörte und meinte, ob die Menschen im Büro echt nichts anderes zu besprechen hätten. Sie war natürlich auf meiner Seite und sagte etwas, was den Nagel wohl oder übel auf den Kopf trifft. Sie meinte:

"Wetten wir, es wäre kein Problem mit dem Arztzeugnis, wenn du dich ans Skiweekend angemeldet hättest?"

Und da machte es PENG in meinem Kopf. Ich glaube, nebst dem eventuellen Gelaber der Mitarbeiter, das könnte auch ein Grund sein. Vieles spricht dafür. Einerseits war es der Chefin nicht recht, dass sie die einzige Spaziergängerin ist, sodass nun auch ihr Lebenspartner sie und die Gruppe an Mitarbeiter begleitet. Und ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass meine Teilnahme an einem Skiweekend überhaupt kein Problem wäre. Auch, wenn es ein weiter Weg wäre hier in der Schweiz.

Ende der Geschichte? Ich werde es im Hinterkopf behalten uns es beim Mitarbeitergespräch ansprechen. Dies ist erst in ein paar Monaten und dann ist vielleicht alles verraucht. Die Gründe und Vermutungen werde ich dann nicht benennen, aber meinem Unmut Luft lassen. Jetzt bin ich noch zu angespannt und zu wütend.

Tja, Ende der Geschichte? Nächste Woche arbeite ich wieder hundert Prozent meiner Teilzeitanstellung. Positiv dazu kommt für meine Chefin, dass ich so keine Überzeit schaffen kann. Denn das - davon bin ich auch überzeugt - ist ein weiterer Grund für sie. Denn somit mache ich kein Plus, weil noch ein Feiertag nach dem Städtetrip ansteht.

Vielleicht versteht man da meinen Unmut und meine Gedankengänge noch ein wenig besser.

Jetzt ist aber fertig gewettert. Habe besseres zu tun.

Mich auf den Städtetrip freuen und Neider Neider sein lassen. Wenn jemand doof kommt, doof zurück geben und einfach das geniessen, worauf ich mich am meisten gefreut habe. Und seien wir mal ehrlich: "reindrücken" tue ich den Neidern damit eins, indem ich eben doch zum Städtetrip antrete.

Und die Frauen, um die es geht, unterstützen mich. Helfen beim Tragen und schleppen. Und alles andere kann ich jetzt nicht benennen, da muss ich definitiv Tag für Tag gucken.

Es gibt es Menschen, wo man nur noch den Kopf schütteln kann... Und ich vertraue meinem Gefühl und meiner Intuition. Und ich glaube, meine Chefin kommt mit meiner beliebten Art einfach nicht klar...

Dienstag, 25. Februar 2014

diese tage vor dem grossen tag

Ich habe mich ja eher rar gemacht die letzten Tage hier. Irgendwie habe ich mich einfach auf mich, meine Ruhe, Entspannung und auch Physiotherapie etc. konzentriert. Natürlich hatte ich viel zu grübeln und die letzten Tage waren eher wieder etwas mühsam, aber irgendwie beisse ich immer wieder die Zähne zusammen.

Mühsam wegen den Grübeleien. Wegen meines Lebens. Wegen meiner Vergangenheit. Der Zukunft. Den Männern. Der Familie. Freundschaft. Geburtstag. Ich glaube, besonders vor solchen Feiertagen bzw. dem eigenen Geburtstag werden Menschen mit der gleichen Diagnose wie ich bzw. eher sensible Menschen sehr grüblerisch, introvertiert und irgendwie auch melancholisch. Man denkt vermehrt über sein Schicksal, das eigene Leben und dessen Verlauf nach.

Und bei mir ist das in letzter Zeit wieder eher vermehrt der Fall. Ich wollte hier zuerst einen riesen Eintrag machen über jegliche Grübeleien wegen eines bestimmten Mannes, aber ich lasse es jetzt sein. Es ist vorbei, es stimmt für mich nicht mehr. Und es reicht irgendwie vollkommen aus, wenn ich hier vermerke, dass ich halt doch eher oft über ihn nachgedacht habe, vor allem, als ich frisch vom Spital nach Hause gekommen oder mich mal wieder einsam gefühlt habe. Es sind einfach Situationen, die zwischen uns vorgefallen sind, negative wie auch positive. Dinge, die mich glauben lassen, es ist da mehr an Gefühlen von ihm aus. Situationen, die mir eine einfache Freundschaft vor Augen halten sollten. Und Situationen im Allgemeinen bzw. was nicht mehr oder neu doch vorgekommen ist.

Ich werde diesen Eintrag nicht gross gliedern. Einfach mal drauf lostippen. Es wird ein wenig alles vorkommen und ich hoffe, dass dies so okay ist.

Hauptsächlich geht es in der letzten Zeit darum, dass ich meinem 27. Geburtstag entgegenlaufe und sehr melancholisch und sentimental bin. Ich fühle mich nach wie vor von meinem Körper ausgebremst und gebe doch Acht auf ihn. Nehme meine Physio wahr, gehe zum Schwimmen und möchte demnächst auch wieder Velofahren. Ich hege und pflege ihn vermehrt (nicht falsch verstehen, ich achte immer auf meine Körperpflege, aber vor dem Eingriff am Rücken habe ich mich immer weniger geschminkt und meine Nägel bunt lackiert (obwohl genau das mich ausmacht und ohne „tussimässig“ zu erscheinen, schminke ich mich halt und lackiere ich mir auch immer wieder gerne die Fingernägel) und auch nicht mehr eingecremt, weil ich nichts mit meinem Körper zu tun haben wollte, wie das Nötigste. Durch meine Therapie habe ich gelernt, dass ich genau dann ein entgegengesetztes Verhalten anwenden muss. Regelmässiges Eincremen hilft dabei, wie auch sich schön Kleiden, schminken, ein wenig mehr Zeit in den Vorbereitungen einfliessen lassen, Schaumbäder nehmen, bewusste Bewegungen und Aktivitäten, Achtsamkeitsübungen mit dem Körper, und und und und).

Es ist schwierig zu erklären und auch schwer nachvollziehbar. Ich selbst glaube an den Zusammenhang zwischen Seele und Körper und ein fester Bestandteil dabei ist meiner Meinung nach, dass der Körper sich vehement wehrt, wenn man nicht auf den eigenen Verstand hören möchte. Den Verstand kann man ausschalten, Gedanken bei Seite schieben und sich selbst immer wieder vorantreiben und puschen. Man kann Gefühle unterdrücken und sich zwingen, einfach zu funktionieren. Der Körper wehrt sich plötzlich, stellt seine Grenzen dar und gegen Schmerzen kommt man mit einfacher Willens- bzw. Gedankenkraft nicht an. Diese nimmt man wahr, diese fühlt man und diese bremsen einen aus. Und ja, diese Rückensache hat mich gezwungen, einen bzw. mehrere Gänge runter zu schrauben und einfach mal alles um mich herum beobachten, beurteilen und unter Umständen neu gewichten.

Ich habe gewisse Prioritäten anders gesetzt. Mich mehr mit mir und meinen Gedanken gefasst. Vermehrt gelesen und mich auf mein wichtiges Umfeld beschränkt. Wieder mehr Zeit (und vor allem bewusst) mit engen Freunden sowie Familie verbracht. Mich meinen Zwängen (ich MUSS heute putzen, ich MUSS heute mein Auto saugen, ich MUSS mir heute die Beine rasieren, ich MUSS heute einen Blogeintrag verfassen usw.) widersetzt und einfach einsehen müssen, dass ich nun auf meinen Körper hören muss. Er gibt das Tempo an und ihm habe ich mich zu beugen.

Einerseits krass, wie schnell ich wieder zurück in meinem alten Leben war. Und zugleich Eindrücklich, wie sich der Rücken schnell bemerkbar gemacht hat. Nach wie vor bin ich nachmittags schnell müde und ich versuche wirklich, mich selbst wieder ein wenig zu bremsen. Heute zum Beispiel habe ich ganz vorsichtig mein Auto gesaugt und geputzt, war dann in der Waschanlage, habe mein Beautyprogramm durchgezogen, geduscht, ein wenig mit Schila die Gegend und Sonne genossen, diesen Eintrag getippt und auch meine Musik neu sortiert. Natürlich wieder viel zu viel für einen Tag und so hart es klingen mag: aus solchen Aktionen lerne ich. Kann mir merken, was geht und was halt noch nicht. Und irgendwie ist es okay für mich!

Zu Beginn gab es einfach einen Tag, an dem ich nicht mehr wollte. Es war mir einfach zu viel. Ich fühlte mich gefangen, allein, einsam, eingeschränkt, sah mich nirgendwo in der Zukunft und verurteilte mich, mein Leben, mein Schicksal. Ich hatte mich einfach satt und irgendwo war da ein wenig an Hilflosigkeit aber auch Resignation. Wozu das alles? Der Ritzdrang war jeweils sehr hoch und doch habe ich mich nicht geschnitten.

In den letzten Tagen hatte ich oft wieder solche Gedanken wie oben beschrieben. Ich hadere oft mit meinem Schicksal, meiner Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunft und fühle mich einsam, empfinde mich ganz alleine auf dieser Welt. Habe das Gefühl, niemand versteht mich. Möchte reden und kann doch nicht. Diese Tage sind dann einfach richtig BÄH. Dagegen tun kann ich nicht wirklich viel. Es ist schon sehr hilfreich, dass ich diese Tage als „BÄH-Tage“ wahrnehme(n kann). Denn somit schaffe ich eine Distanz, werde mir bewusst, dass es einfach ein Tag ist. Jeder hat mal einen doofen Tag und dieser geht vorbei. Weiter vorausschauen. Und doch bleibt da dieses Gefühl, dass ich einfach immer eine Leere Hülle bin, wie ein Roboter funktioniere und einfach tue.

Vielleicht tut es gut, wenn ich wieder langsam mit Arbeiten beginnen kann. Diese Woche geht es los. Einfach Feedback von einem weiteren Umfeld. Sich wahrgenommen fühlen, am Leben anderer Menschen teilhaben können, sich austauschen und irgendwie auch Teil der Gesellschaft fühlen. Andere Impulse und andere Sachen, auf die ich mich konzentrieren kann. Nicht nur zu Hause und auf die lieben Worte „warten müssen“, weil sie teilweise sehr selbstverständlich sind. Was ich verstehen kann und natürlich niemandem übel nehme. Sie zeigen mir einfach, wie schnell für mich etwas selbstverständlich ist und dadurch habe ich in letzter Zeit einfach darauf geachtet, gewisse Dinge auch wieder auszusprechen und nicht nur zu denken.

Das Feedback ist meist positiv. Von einigen habe ich gesagt bekommen, dass sie sich freuen, dass langsam wieder die „alte zambrottagirlie“ zurückkommt. Und ja, es geht mir besser und ich bin auch eher die „Alte“, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, das ein Teil von mir gestorben ist durch diesen herben Rückschlag in Sachen Rücken. Ein Teil von mir denkt sich, dass dieser einfach eine Weile mehr braucht um sich zu regenerieren. Ein anderer Teil in mir meint, dass es zum Reifeprozess gehört und sich eine Persönlichkeit immer weiter ändert, durch welche Einflüsse auch immer. Aber ich möchte nicht so ernst werden, wie ich in den letzten Wochen war. Ich möchte leben, möchte es fühlen können und daher arbeite ich auch weiter daran. Ich bin keine typische 27-jährige und habe auch keine Lust, dies die nächsten zwei Jahre zu werden. Ich fühle mich jung und möchte dies auch ausstrahlen, meine Wünsche und Ziele erfüllen. Klar, ich gehe bestimmte Dinge langsam an, achte auf meinen Körper. Aber dieses Jahr noch werde ich Volleyball spielen. Dies ist mein grosses Ziel. Und wenn es erst im Dezember 2014 ist – ich werde es schaffen!

Da mein Geburtstag kurz bevorsteht, grüble ich vermehrt über den Sinn meines Lebens nach (sehe teilweise nicht wirklich einen -.-). Vor allem halte ich mir immer vor Augen bzw. stelle ich mir die Frage, wo ich denn mit meinen 27 Jahren stehe. Habe das Gefühl, nicht wirklich viel erreicht zu haben und höre doch die aufbäumende Stimme in mir, die findet, dass ich (vor allem in den letzten Monaten!) enorme Fortschritte gemacht habe. Und doch… Teilweise fühle ich mich echt wertlos und nicht wirklich wahrgenommen. Klar, ich habe eine traumhafte Familie und die wichtigsten Menschen um mich herum. Mir ist bewusst, brauche ich nicht einen riesen Freundeskreis, um glücklich zu sein. Ich glaube, was mein grosses Hadern ist, ist diese Männer- und Beziehungssache. Und ich weiss, dass mein Selbstwert nicht von einem Mann abhängt, aber fragt man sich nicht automatisch mal, was an einem selbst falsch ist, dass einfach nie ein Mann einem über den Weg gelaufen ist, der mehr von einem wollte? Natürlich bezieht man es auf sich. Auf sein Aussehen. Auf seine Persönlichkeit. Und ich glaube, dass es mir ab einem bestimmten Alter einfach peinlich geworden ist, dass halt noch nie jemand da war, der sich eine Beziehung mit mir vorstellen konnte. In meinem Freundeskreis bin ich nicht die Einzige, die noch auf ihren Prinzen wartet, und doch hat der grösste Teil der Freundinnen ihre Erfahrungen sammeln dürfen in der Jugend und jetzt auch einen Partner. Und irgendwie wird es immer schmerzhafter und meine Mauer um mich herum immer höher. Ich möchte nichts über Beziehungen meines Umfeldes wissen. Es tut weh. Löst viel in mir aus und ja, man sucht die Schuld einfach bei sich.

Ich selbst werte mich immer weiter ab und frage ich einfach, wer sich das schon antut. Mich als Person, mich als Charakter, mich mit Aussehen. Und doch lernen überall Menschen auf der Welt jemanden kennen, egal, wo sie gerade stehen. Egal, wie sie aussehen. Egal, wie ihres Schicksal aussieht und wie verschissen ihr Leben gerade verläuft. Und das begreife ich einfach immer weniger. Einerseits bin ich ein glücklicher Single und geniesse meine Freiheit. Keine Erklärungen, keine Rechtfertigungen, kein „aufeinander-acht-geben“. Ich kann wirklich machen, was ich will. Gehöre mir selbst. Und die andere Frage ist ja, ob ich das überhaupt zulassen könnte. Eine Beziehung. Nähe. Vertrauen aufbauen. Und das kann ich mir halt wirklich kaum. Und Kinder sind dann ja das nächste Thema, aber schon tausendmal hier erläutert. Ist auch mal Schluss ;-).

Bei diesen Gedanken stehe ich oft an dem Punkt, dass ich wirklich das Gefühl habe, nicht mehr zu mögen. Nicht die nächsten vierzig Jahre. Dann kann ich mir wirklich nicht vorstellen, mit 33 hier noch Mitten in der Gesellschaft zu stehen, zu bloggen, zu leben… Es geht nicht in meinen Kopf rein. Natürlich habe ich Ziele für die nächsten Jahre, aber wenn ich dann da sitze und mir einfach denke, dass es noch Jahre so weitergehen soll… dann muss ich einfach tief seufzen und den Kopf schütteln. Dan resigniere ich innerlich wie äusserlich.

Und gleichzeitig kommt Aufgeben doch nicht in Frage für mich. Ich tue es dann als schlechten Tag ab und funktioniere doch irgendwie. Tue entgegengesetzte Dinge, lenke mich ab und tue einfach das, was mir gut tut. Und wenn ich einen Tag zu Hause verpenne, obwohl draussen die Sonne scheint. Dann stimmt es halt einfach für mich. Obwohl ich durch den Regen spaziere und klatschnass nach Hause komme. Obwohl ich mal eine Portion Pommes zu viel esse. Irgendwie muss man auch mal das tun, was einem halt eben gut tun kann in gewissen Situationen .Und durch die Therapie und dieses „Runterschrauben“ nach meiner Operation habe ich mich und meinen Körper von einer weiteren Seite kennen gelernt. Für mich stimmt es. Und wem es nicht passt, hat eh nichts zu melden bzw. für den habe ich eh kein offenes Ohr. Man kann nicht immer perfekt sein, wie ein Roboter arbeiten und nach Gesellschaftsplänen funktionieren. Klar, für mich als Perfektionistin ist es schwierig, aber es geht immer besser. Und es hält sich ja alles im Rahmen.

Nur das Einkaufen will nicht. Das geht überhaupt nicht. Da habe ich seit eh und je keine Kontrolle mehr. Online-Bestellungen konnte ich einstellen, aber in den letzten zwei Wochen war ich mal in Deutschland, Zürich und St. Gallen unterwegs. Nun möchte ich noch nach meinem Geburtstag nach Basel und danach kommt ja London. Und dann will ich wirklich wieder auf mein Einkaufsverhalten achten. Nur, was kommt dann? Mein Essverhalten sowie das Ritzen habe ich im Griff. Was bleibt mir dann? Ich habe dann natürlich Angst, dass ich mir neues, dysfunktionales Verhalten suche. Und im letzten Jahr war das der Griff zur Zigi. Nicht oft, vielleicht drei, vier Mal. Und das wirklich nur, wenn ich enorm angespannt war. Und die letzten zwei Wochen hatte ich den Impuls nach einer Zigi wieder vermehrt. Bleibe natürlich standhaft. Denn für mich ist das nichts. Vielleicht wird es ja das Velofahren. Ich möchte mir ein richtiges Bike gönnen, jedoch nicht zu teuer. Einfach eines mit anständigen Rädern und gutem Sattel. Damit ich in der schönen Natur hier herumfahren kann. Denn die Gegend ist wirklich schön hier!

Es ist wirklich ungewohnt, Acht auf sich geben  zu müssen. Auf sich und seine innere Stimme bzw. den Körper zu hören. Einerseits macht es mir Spass und es ist ein geiles Gefühl, die Fortschritte in der Physio im Rücken spüren zu können. Ich merke wirklich, wie er wieder stärker wird und die Muskeln aktiviert werden. Er fühlt sich härter und stabiler an. Und doch bin ich immer noch verdammt schnell müde.

Was ich vor allem gemacht habe? Die erste Zeit war ich zu Hause. Viel gelesen, viel an DVD nachgeschaut und auch Serien geguckt. Dann langsam immer weiter mit Pupa unterwegs und die letzte Zeit war ich mal im Kino, Abendessen und bei Laura zu einem Jass-Abend. Ich taste immer vermehrt meine Möglichkeiten und Grenzen ab und muss mir einfach immer wieder vor Augen halten, dass ich noch nicht so weit bin bzw. halt meine Ruhephasen noch einhalten muss. Immer noch mehr liegen und vor allem die Physio durchziehen. Man hat Zeit, sich neu kennen zu lernen.

Meine Chefin habe ich ausgeblendet. Mich regelmässig gemeldet und nicht mehr über sie aufgeregt. Die richtigen Mitarbeiter/innen haben sich über mich gefreut, die stellvertretende Chefin hat mich sogar in den Arm genommen. Fand ich unheimlich rührend. Die Chefin werde ich nach wie vor so nehmen, wie es geht. Meine Meinung sagen, wenn ich es für nötig halte (natürlich anständig) und ansonsten Ohren auf Durchzug stellen.

Beim gewissen Mitarbeiter war es anders. Da hatte ich schon vieles zu grübeln. Vor allem habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, ob er wirklich an mir interessiert sein könnte und da ging es mit Situationen los, in denen ich den Eindruck wirklich hatte und Erinnerungen an Beispiele, bei denen es überhaupt nicht so schien. Ich hatte dann plötzlich das Gefühl, dass er sich nur meldet, wenn er etwas benötigt bzw. nur bei mir steht, wenn niemand sonst vom Geschäft da ist, den ihn ansonsten interessiert (interessieren könnte). Prompt habe ich geträumt, dass ich ihn bei einer Sportveranstaltung gesehen habe, neben ihm eine schlanke, blonde, junge Frau. Diese hat sich als seine Freundin herausgestellt, ich war geschockt, enttäuscht und irgendwie auch betroffen. Hatte das Gefühl, der Traum fühlt sich real an. Die Veranstaltung wurde beendet und ich blieb an dieser Stande stehen und schaute auf das Spielfeld. Plötzlich nahm ich ihn neben mir wahr und äusserte meinen Gedanken laut, dass er nun – wo niemand sonst da wäre – sich wieder mit mir abgeben würde. Ob ich nun gut genug für ihn sei, wenn niemand sonst zur Verfügung stehen würde.

Nach meinem OP-Aufenthalt hatte ich mal einen Anruf von seiner Geschäftsnummer auf meinem Handy. Natürlich erschrak ich und musste am nächsten Tag doch ran, als es erneut klingelte. Es ging um einige Formalitäten und war überhaupt nicht schlimm. Nur sassen drei Mitarbeiterinnen um mich herum, weil sie mich gerade besuchten. Meine Stimme und Hände zitterten und so begab ich mich in mein Zimmer. Es war irgendwie komisch… er fragte nach meinem Befinden, was ich natürlich schön fand. Brachte einen Spruch, den seine Aufmerksamkeit bewies. Und der mich doch wieder durcheinander brachte. Vor meiner OP hatte er mir alles Gute gewünscht. Ich hatte ihm daraufhin Bilder unserer italienischer Mandarinen geschickt (ist ein Insider ;-)) und gemeint, dass dieses Jahr wohl nichts daraus werden würde, ausser er käme auf dem Balkon einige stibitzen. Frau meinte damit natürlich, dass der Mann dann darauf erwidern würde, dass man(n) ja mal vorbeikommen könne, aber denkste… typisch ;-). Es kam keine Antwort und bei diesem Telefonat meinte er dann doch, ob wir Frauen es gut in der Runde hätten? Ich bejahte. Er so, ob es viel zu lachen gäbe und es lustig sei? Ich entgegnete wie immer und auf seine weitere Frage, wie sehr, meinte ich (ohne gross zu überlegen), dass wir es so lustig hätten, dass sogar die Mäuse die Flucht nach draussen ergreifen würden. Es kam dann von ihm, dass sie also zu den Mandarinen auf die Terrasse fliehen würden. Und natürlich war ich dann erst mal baff und lachte einfach unsicher.

Aber eben, ansonsten versuche ich einfach abzuschalten und einfach das zu geniessen, was da ist. Nicht daran zu denken, dass Pupa gleiche Signale von einem Mann empfangen hat, der ihr dann gröber die Hörner aufgesetzt hat, als sie ihm seine Liebe gestand und er seine Freundin präsentierte nach ein paar Wochen. Und genau das macht mir Angst. Dass der Mitarbeiter halt einfach nun mal so ist, obwohl ich denke, meinem Instinkt, Gefühl und meiner Einschätzung bzw. meinen Empfindungen und Beobachtungen vertrauen zu können.

Letzten Dienstag wollte ich im Geschäft vorbeischauen, um diese Woche mit meinen Arbeitseinsätzen zu planen. Mein Arbeits-Mutti arbeitet ja mit dem gewissen Mitarbeiter in einer Abteilung und meinte zu mir, ob ich kurz davor noch bei ihr zu einem Kaffee vorbeikommen würde. Ich nannte ihr natürlich die Zeit und meinte auch, dass ich zu einer gewissen Zeit im Geschäft sein müsse, um dann weiter zu einem weiteren Termin düsen zu müssen (niemand weiss, dass es eigentlich meine Therapie war, geht irgendwie (noch) niemanden an…). Sie meinte, dass sie den gewissen Mitarbeiter fragen würde, ob sie diesen Nachmittag mit einem Vormittag tauschen könne, damit sie zu Hause sei.

Also gehe ich davon aus, dass er wusste, um welche Zeit ich in etwa im Geschäft sein hätte müssen. Und als ich dieses betrat und die Treppen hochstieg, kam er gerade aus seinem Büro geschossen. Musste zum Kopierraum. Klar, auch ich muss ständig zum Kopierraum, aber irgendwie gerade um diese Zeit? Zudem grenzt das Büro, in welches ich musste, an diesen Kopierraum. Und ich denke, er wusste von meinem Arbeits-Mutti, zu wem ich musste denn es geht um eine aktuelle Sache, die eine Gruppe Frauen im Moment beschäftigt. Unter anderem auch mich.

Aber eben, es kann auch einfach Zufall gewesen sein und im Grunde ist es mir egal, denn ich habe einfach das Gefühl in mir wahrgenommen, mich enorm gefreut zu haben, ihn zu sehen. Ich watschelte die Treppe hoch und er stellte sich an den Treppenrand (als würde er mich in Empfang nehmen) und schaute auf mich runter. Einerseits war es mir unangenehm und ich fühlte mich beobachtet, auf der anderen Seite achtete ich einfach nur auf mich. Und erschrak über diesen Impuls, ihn einfach am liebsten zu drücken. Ja, ich wollte ihn in den Arm nehmen, herzlich und richtig begrüssen. Tat es aber nicht… Ich lief an ihm vorbei, weiter hoch. Weiss auch nicht, warum. Eigentlich doch. Ich war enorm im Stress und im Schuss.

Er meinte nur, dass das doch alles schon sehr positiv aussehen würde und wie es mir denn so gehen würde? Zwischen Tür und Angel gab ich zwei Antworten zwischen zwei Atemzügen und meinte dann nur, dass ich schon wieder viel zu viel unterwegs sei und viel zu viel machen würde. Ich hielt wirklich nur kurz bei der letzten Treppenstufe, bevor er mich nicht mehr sehen konnte und hetzte weiter.

Klar, ich habe es alles freundlich gemacht und irgendwie finde ich, dass auch ich einmal keine Zeit haben kann und nur schnell antworte. Und ja, ich glaube, er hatte auch Freude, mich zu sehen. Seine Augen schienen mir doch zu glitzern und ich selbst hatte mich an diesem Tag sehr wohl gefühlt. Fand mich hübsch und gut angezogen. Ich weiss natürlich nicht, ob ihm das aufgefallen ist oder er es einfach schön anzusehen fand, wie gut ich wieder zu Fuss unterwegs war. Und ob er mir das Gehetze übel nimmt, ich weiss es nicht.

Klar, einerseits bereue ich es, ihn nicht richtig begrüsst zu haben bzw. zumindest kurz berührt und auf Augenhöhe ein paar Blicke mit ihm ausgetauscht zu haben. Er blieb nämlich die ganze Zeit über da stehen, während ich die Treppen weiter nach oben ging. Er wollte sich also mit mir unterhalten. Aber ich hatte wirklich keine Zeit und auf der anderen Zeit hielt ich mir einfach vor Augen, wie oft ich mich „stehen gelassen“ gefühlt habe. Es hat nicht mit Auge um Auge etc. zu tun. Ich selbst möchte ja nicht immer verfügbar sein und ja, auch ich kann mal jemanden nett und höflich stehen lassen. Nicht immer ich muss springen. Und ich meine, es macht ja auch alles ein wenig interessanter ;-). Und in letzter Zeit ist mir einfach gezeigt worden, was kommen muss, kommt früher oder später. Wenn wir dies nochmal ansprechen müssen, wird der Zeitpunkt schon kommen. Und wenn nicht, dann nicht.

Ist halt einfach doof, geht er bald für längere Zeit fort. Aber von ihm kommt nichts, also werde ich auch eher runter schrauben. Die Distanz und die Vorstellung tut irgendwie doch weh. Aber wer weiss, vielleicht tut genau diese „Zeit ohne einander“ gut. Kann Gedanke und Gefühle ordnen oder verspürt diese erst dadurch im richtigen Licht.

So, nun bin ich auf meinen ersten Arbeitstag gespannt. Werde weiterhin vor allem meine Konzentration, Kraft und Energie auf mich, meine Genesung, Physio und das Schwimmen lenken. Auf die neu bzw. wider gewonnene Lust am Lesen und Tippen. Mich weniger um die Meinung anderer kümmern. Einfach mehr auf mich und mein Wohl achten. Das tun, wozu ich Lust habe und nein sagen, wenn ich etwas nicht will. Nicht immer rennen für andere. Vor allem nicht für Menschen, von denen eh nichts zurück kommt.


Und Fotoalben basteln :-).

♥                                        ♥                                         ♥

In der Zwischenzeit hatte ich heute meinen ersten Arbeitstag. Den Eintrag habe ich hauptsächlich gestern geschrieben, weil wir kein Internetzugang hatten. Meist tippe ich es dann in einem Worddokument und spare mir somit weitere, wertvolle Zeit. In der Zwischenzeit sind mir einige Dinge mehr durch den Kopf gegangen, die ich hier gerne ergänzen würde.

Mein erster Arbeitstag nach langer Krankheit war sehr erfolgreich, spannend und auch schön. Es gab jene, die ihre Freude - mich wieder zu sehen - offen gezeigt haben und ja, ich hatte gute Gespräche. Und doch war ich froh, als ich nach einem halben Tag gehen konnte. War doch sehr müde und stillstehen fand ich schlimmer, wie das Sitzen. Aber ich muss mich ja irgendwie abwechseln. Meine Chefin schien mir uninteressiert, was mir am Allerwertesten vorbeigeht. Ich habe mich über die gefreut, die sich auch gefreut haben. Und ja, es gab ein paar positive Rückmeldungen.

Natürlich habe ich nicht wirklich gut geschlafen. Nein, nicht wegen des gewissen Mitarbeiters, der hat zum Glück Ferien, ist fast gut so. Ich war einfach eher unruhig und hatte Angst, zu verschlafen oder die Arbeit nicht mehr erledigen zu können. Es fühlte sich wie Realität an und gleichzeitig wusste ich irgendwie doch, dass es ein Traum war. Ihr kennt diese ekligen "Zwischen-Traum-Dinge" sicher auch ;-).

Was ist mir sonst durch den Kopf gegangen, was ich hier gerne veröffentlichen möchte? Ach ja, ist fast gut, arbeite ich im Moment 3 Halbtage die Woche. Ansonsten käme ich mit Physio nicht nach. Und zur Physio gehört auch Bewegung (Spaziergänge, Schwimmen) und das nimmt alles sehr viel Zeit in Anspruch. Zudem habe ich ja auch noch ein Privatleben und irgendwie sonst noch Planungen bezüglich London. Da hat heute Mittag ein Essen unter uns teilnehmenden Frauen stattgefunden, was ich irgendwie so und so sehe. Es hat mir gefallen, nur kann ich das ständige Thema Essen und Diät nicht mehr hören. Frauen haben echt kein anderes Gesprächsthema mehr und mir hängt es langsam zum Hals raus. Ich bin nicht faul und deswegen übergewichtig. Ich achte auf meine Ernährung und bewege mich. Und doch muss ich nicht stääääändig darüber sprechen. Ich kann es nicht mehr hören. Immer haben Frauen etwas an sich auszusetzen. Und dann schaltet es bei mir einfach aus. Zum Glück sieht es eine weitere Mitarbeiterin wie ich und ich war ehrlich zugegeben schon froh, als wir etwas anderes zum Plaudern fanden.

Natürlich habe ich auch wieder etwas im Zusammenhang mit dem gewissen Mitarbeiter geträumt. Und als ich meine Augen aufgeschlagen habe, war ich einfach der Meinung, dass ich irgendwie keine Lust mehr auf dieses Hin und Her habe. Nicht böse gemeint, aber irgendwie müsste wirklich mehr von ihm kommen, wobei man sich da die Frage stellen könnte, warum immer etwas vom Mann kommen muss. Vielleicht ist er wirklich sehr schüchtern und schlussendlich lasse ich es mit mir machen. Zudem bin ich in letzter Zeit wieder eher streng zu mir und finde mich nicht wirklich attraktiv (obwohl ich auch hier immer schön das Entgegengesetzte und Gelernte anwende -.-, mein Stolz lässt es nicht zu, alles schleifen zu lassen). Da kommt der Gedanke schnell, dass ich mir eine Beziehung im Grunde kaum bis nicht vorstellen kann.

Ich suche vermehrt die Freiheit in letzter Zeit. Meine Freiheit. Und fühle mich oft einsam. Ein ekliges und gleichzeitig anstrengendes Gefühl. 

Ich habe ein paar Menschen angeschrieben, um mit mir meinen Geburi zu feiern. Von ihm ist natürlich nichts gekommen. Es war letzte Woche, nachdem ich ihn auf der Treppe "stehen gelassen" hatte. Ich bin es mir ja gewohnt und es ist fast gut, hat er Ferien und müssen wir uns nicht unter die Augen treten. Somit bleibt es nicht unausgesprochen im Raum. Danach geht er ja weg. Und wahrscheinlich möchte er sein letztes Wochenende geniessen und es fällt nun mal auf meinen Geburi. Fakt ist nur, dass er danach eventuell auch etwas zum Abschied macht. Er geht nicht für immer, bleibt doch eine gute Weile weg. Und natürlich frage ich mich nun, was ich machen soll. Auch mal nicht melden? Auch "überlesen"? Aber schlussendlich schade ich dann mir selbst mehr, weil ich dann ein schlechtes Gewissen habe. Ich bin kein Typ Mensch "wie du mir, so ich dir" und nur, weil er sich nicht melden kann bzw. ein wenig chaotisch mit Anfragen umgeht, bin ich nicht auch so. Ich melde mich so schnell wie möglich, dann kann ich es "vergessen". Aber eben, jeder Mensch ist anders und setzt seine Prioritäten differenziert. Und Fakt ist: ich lasse es schlussendlich mit mir machen und entscheide immer noch selbst.

Mal schauen, was noch kommt. Was kommen wird. Und was ich dann machen werde.

Nun ist fertig. Ich werde mich die Woche vor allem aufs Schwimmen konzentrieren.

Und aufs Feiern :-p.

PS: schon eindrücklich, wie man sich selbst sieht und auf andere wirken. Obwohl ich mich und mein Aussehen in letzter Zeit eher schwierig finde (lasse es mir jedoch nicht anmerken, bin fast immer die aufgestellte zambrottagirlie in meinem Umfeld, versuche mich abzulenken und meine Arbeitszeit auch dazu zu nutzen), habe ich vor allem gestern und heute sehr positive Rückmeldungen erhalten.

Pupa hat erst letztens wieder plötzlich aus dem Nichts zu mir gemeint (wir lagen auf dem Sofa und gafften in die Röhre): "zambrottagirlie, du bist so eine hübsche Frau mit guten Proportionen. Wir beide sind zwar etwas fülliger, aber du hast eine hammer Ausstrahlung. Du schminkst dich immer sehr gut und heute hast du so tolle, sinnliche Lippen. Und deine Augenfarbe ist mal wieder der Hammer!"

Natürlich bin ich dann immer verlegen. Wobei ich meine vollen Lippen sehr mag und in letzter Zeit immer vermehrt gerne mit etwas poppigen Farben betone. Ich schätze diese Fülle wirklich.

Und meine Augen mag ich im Grunde auch. Vor allem, wenn das Grün im Braun (von Babbo geerbt ;-)) etwas intensiver durchscheint.

Aber umgehen kann ich nicht wirklich damit. Wahrscheinlich, weil ich es selbst nicht annehmen und glauben kann.

Jetzt ist definitiv fertig. Wartet noch viel auf mich. Physio, duschen und dann nur noch einen gemütlichen TV-Abend. War sehr aktiv den Tag über und bin nur eine halbe Stunde gelegen. Definitiv zu wenig!

Montag, 17. Februar 2014

footballer of the millennium ♥♥♥

Ohne grosse Worte:

AUGURI GIANLUCA ZAMBROTTA! Genau heute macht er die 37 voll ;-)...

Ich meine... immerhin an seinem Grossen Tag muss ich ein wenig vermehrt an ihn denken. Nicht grundlos hat dieser Blog den Namen, den er nun mal hat :-).

Wie es mir so geht (im Moment eher stressig und sehr angespannt... mehr folgt), erfahrt ihr in einem anderen Post. Dieser wird nicht ruiniert :-D!




Sonntag, 16. Februar 2014

julia, angeklickt

Es handelt sich bei diesem Exemplar um "ein Buch für Erwachsene", also ein erotisches Buch. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ab und zu auch gerne Bücher dieser Art lese. Wenn sie gut gemacht sind ;-). Shades Of Grey ist da bei mir ja durchgefallen. Nach wenigen Seiten wurde es mir zu blöd.

Wie in anderen Themenbereichen ist es auch hier schwierig, den Geschmack des Lesers zu treffen. Entweder man mag die Fantasien des Autors / der Autorin oder nicht.

Dies habe ich von einem Arbeits-Gspänli mit ins Spital bekommen. Es ist etwas älter (von 1998) und von einem Mann geschrieben. Mich hat es also umso mehr gewundert, wie die Fantasien des Autors - Carsten Sebastian Henn - aussehen und wie er diese beschreibt und rüberbringt.

Zum Klappentext:

Julia gerät mehr oder weniger zufällig beim Surfen im Internet in einen Adults-only-Chatroom und lässt sich auf Dialoge, Spiele und Phantasien der anonymen Partner ein. Besonders Araki hat es ihr angetan, und bald reichen ihr die digitalen Freunde nicht mehr - sie verabredet sich mit dem Unbekannten, zuerst am Telefon, dann im Hotelzimmer...

Meine Meinung:

Was mich an diesem Buch echt fasziniert hat: der Autor schafft es, die erotische sowie die alltägliche Welt aller Hauptakteure im Buch zu vereinen und es spannend zu halten. Seine Fantasien und Beschreibungen gewisser (in dieser Art von Büchern wichtiger) Stellen haben mich echt angesprochen. Teilweise ist mir die Röte nur noch in die Wangen geschossen ;-).

Man merkt, wie sich die Hauptdarstellerin an diese Chatsache rantastet und ich denke, zu diesen Zeiten im Jahre 1998 war das gross im Kommen und überall Thema. Man wächst mit ihr mit, plötzlich möchte sie mehr und dann kommt es zum ultimativen Treffen.

Das Ende bleibt offen und spannend... denn es gibt zwischen den Hauptakteuren eine Vorgeschichte, welchen beiden nicht bewusst ist. Denn das "finale Treffen" läuft so ab, dass sie sich erst sehen, wenn man den Buchdeckel zugeklappt und sich dieses Ende selbst zusammengereimt oder -fantasiert hat. Und genau das hat den finalen Reiz für mich noch einmal ausgemacht.

Man macht die Veränderung dieser Frau mit und mir hat es einfach gezeigt, dass auch Männer die direkte Sprache der Frauen mögen. Dass man ihnen sagen muss, was man mag und was nicht. Und das beide Seiten einer Partnerschaft dies zu schätzen wissen. Er zeigt, dass ihm sehr wohl bewusst ist, dass es viele Frauen gibt, welche leider in Rollen gefangen sind, welche ihnen teilweise von sehr religiösen Familien mitgegeben werden. Dann kommt das Alter, in denen sie ausbrechen wollen und vor vielen Schwierigkeiten stehen.

Aber am Besten hat mir gefallen, wie herrlich frisch teilweise seine Aussprache war und wie teilweise wirklich komisch gewisse Situationen beschrieben worden sind. Der Witz und Humor war vollkommen da und er hat den besten Stücken der Frauen und Männern teilweise echt gute Übernamen gegeben und diese auf eine etwas andere - ulkige - Art beschrieben... Es gäbe ein paar Zitate, aber man bedenke immer noch den Jugendschutz im Internet ;-).

Aber diese teilweise lustigen Beschreibungen haben es bei mir noch einmal rausgehauen. Ein wirklich tolles Buch und ich bin begeistert davon! Sex, Erotik und Witz passt doch irgendwie zusammen ;-p!

Ich würde es mir sofort kaufen!

Montag, 10. Februar 2014

kein schwein ruft mich an

Eine mir total unbekannte Autorin. Ich habe dieses Buch günstig erworben und da ich nicht immer Thriller, Krimi und Dramen verschlingen wollte, schien mir dies eine gute Ablenkung bzw. Abwechslung im Krankenhaus. Ich bin erst die letzten Tage dazu gekommen, es zu lesen. Es lag lange in meinem Bücherregal und im Moment lese ich ja Bücher und sortiere sie direkt aus. Jene, welche mir gefallen, kommen ins Bücherregal... die anderen verschenke ich weiter.

Zum Klappentext:

Welche Katastrophe kommt als nächstes um die Ecke? Katharina hat eigentlich schon genug: Erst verliert sie wegen eines Volltrottels ihren Job, un dann erwischt sie auch noch ihren vermeintlichen Mr. Perfect mit der Putzfrau im Bett!

Also alles zurück auf Start: Katharina zieht aus ihrer Wohnung aus und in die WG einer Freundin ein. Aber selbst hier geht das Chaos munter weiter und Katharina stolpert nicht nur über herumliegende Schlafsäcke sondern bald auch über einen darin liegenden Man...

Meine Meinung:

Hm... ich bin ganz ehrlich zweigeteilt. Es war ein sehr mühsamer Einstieg für mich in das Buch. Ich musste mich teilweise wirklich dazu zwingen, weiter darin zu lesen.

Gegen Ende hat es sich ausgezahlt. Diese Katharina kommt in eine lebhafte WG und jeder der Frauen bzw. dieser Mann in der Wohnung ist mit einer eigenen Persönlichkeit ausgestattet. Mit der Zeit ist man im Alltag mit drin und es gibt auch lustige Aktionen.

Gegen Ende hat es mir Spass gemacht, wobei mir irgendwie früh klar war, wie alles ausgehen würde. Es gab wirklich coole Wendungen und Überraschungen und irgendwie wächst man mit dieser WG mit. Es ist eine Art von Buch, welche immer weiter geschrieben werden könnte, weil eine WG ja im wahren Leben auch irgendwie weiterlebt. Es würden immer wieder neue Stories geschehen.

Und doch... so richtig überzeugt bin ich nicht. Nicht falsch verstehen, ein gewisser Teil im Buch holt alles wieder raus und ich habe mich auch selbst bei gewissen Seiten ertappt, wie vertieft ich war... aber so richtig gepackt hat mich das Buch von Anfang an wiederum nicht... und da bin ich mir von gewissen Autoren (auch unbekannten!) einfach anderes gewohnt...

Vielleicht liegt es auch einfach an mir und meiner Sucht nach mehr Thriller, Krimis und Dramen ;-p... Für romantisch veranlagte Frauen unter euch, welche ein gewisses Mass an Humor in Büchern schätzen - und im Gegensatz zu mir auf Blut, Totschlag und die unendlichen grausamen Tiefen der menschlichen Seelen verzichten können -, ist dieses Werk genau das Richtige.

Für mich bleibt dies leider ein Exemplar, welches weiter verschenkt wird.

Sonntag, 9. Februar 2014

wenn amor immer die anderen trifft...

Ich will hier nicht gross über mich selbst ausholen. Mir fallen einfach gewisse Parallelen bei einem Mann auf. Und von mir ist ja bekannt, dass ich eigentlich ein glücklicher Single bin. Teilweise geniesse ich meine Freiheiten (einfach um zwei Uhr in der Früh (auch unter der Woche ;-)) nochmals raus und irgendwo ein Dessert verspeisen, einfach spontan mit dem Auto in die Ferien und keinem Rechenschaft schuldig sein..., keine Zickereien, keine Eifesüchteleien, keine ständigen Ängste, er könnte einer hübscheren Frau begegnen...) und doch fragt man sich schnell, ob ich auch einfach nur bequem bin.

Manchmal fühle ich mich einsam und wünsche mir eine andere Schulter, als die von Kolleginnen. Und ja, natürlich würde bzw. wäre alles anders verlaufen, wenn ich nicht meine Diagnose Borderline hätte. Und daran glaube ich ganz fest. Zudem empfinde ich es als verdammt sensible Persönlichkeit sehr schwierig, den "richtigen" Partner an seiner Seite zu finden. Ich bin halt jemand, der mit jemandem zusammen kommen und ein paar Jahre (im besten Fall ein Leben lang) mit diesem verbringen möchte. Ich bin nicht für schnelle Romanzen gemacht (wobei es mir bei einem gewissen Mitarbeiter so etwas von egal wäre...) und durch meine Diagnose öffne ich mich nicht jedem Menschen. Ich brauche Sicherheit, kann grossartige Veränderungen nicht wirklich verkraften und ein wenig Alltag muss auch sein. Für mich müssen Beziehungen harmonisch sein, ich muss meine Freiheiten beibehalten können und ich stehe nicht auf Spielchen. Man muss auf Augenhöhe stehen und ich bin halt wirklich jemand, der es nicht ab kann, wenn der Partner übermässig Alkohol konsumiert und Drogen jeglicher Art kostet. Ich stelle es mir hart vor, sich kennen zu lernen und nicht jeder Mensch ist perfekt. Ich nehme Menschen, wie sie sind. Habe viele Kolleginnen, die ich einfach so kennen und lieben gelernt habe. Und doch ist es in einer Partnerschaft wieder etwas anderes. Da muss es ein Ticken mehr stimmen. Und ich finde es halt doch schöner, wenn mehr Gemeinsamkeiten wie Gegensätze vorhanden sind. Zum Glück beurteilt das jeder Mensch anders.

Ich bin überzeugt, dass es eine riesen Hürde sein wird, mich einem Mann anzuvertrauen, mit dem man auch eine Zukunft aufbauen möchte. Und ich gebe es zu: teilweise bin ich echt froh, hat es Amor nicht so auf mich und mein Liebesglück abgesehen. Denn ich stelle mir nichts schwieriger vor, als mit einem Partner darüber sprechen zu müssen. Wobei mir bewusst ist, dass ich dies natürlich so früh wie möglich machen werde, weil jeder Partner ein Recht auf Ehrlichkeit hat.

Dann wiederum schmerzt es, dass ich so gepeinigt bin in diesem Thema. Das ich damit leben muss, dass ich notgedrungen nie einen Partner finden werde, nie Kinder haben werde und auch keine Hochzeit stattfinden wird. Und ja, ich gebe da meiner Diagnose und meinem Lebenswandel sehr oft die Schuld. Wie schon einmal hier erwähnt: ich habe das Gefühl, dass ich mich meinen Lebens-Umständen anpasse. Seit ich weiss, dass ich "Borderlinerin" bin, will ich keine Kinder mehr bzw. mir ist es egal, ob ich jemals Mutter werde, oder nicht. Für mich würde beides stimmen.

Wobei ich doch eher zu einem kinderlosen Leben tendiere. Ich will nicht, dass sie ein gleiches Leben durchmachen müssen, wie meines. An meinen Qualitäten als Mutter zweifle ich eher weniger. Ich weiss nur bzw. kann nachempfinden, wie scheisse es einem im Leben ergehen kann. Und das möchte ich niemandem antun. Bei Pupa ist es anders. Sie hatte ihre Kinder vor ihrem Zusammenbruch. Und so sehe ich es bei verschiedensten, anderen Punkten in Sachen Liebe etc. in meinem Leben (Schicksal und so...)...

Mit Männern hatte ich schon immer ein Problem. Es geht jetzt mit der neuen Arbeitsstelle immer besser, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, für ein männliches Wesen attraktiv zu sein bzw. dass sich da ein Mann mehr mit mir vorstellen könnte. Ich selbst halte mich überhaupt nicht für hübsch.

Aber nun bin ich doch wieder zu tief bei mir gelandet. Wer meinen Blog regelmässig liesst, kennt meine Gründe. Und mein Lebenswandel wirkt sich halt auch sehr auf das Thema Liebe aus. Und um ehrlich zu sein, bin ich teilweise froh, dem Beziehungsstress ausweichen zu können, den ich bei Kolleginnen mitbekomme. Und teilweise finde ich es schon schlimm, wie Menschen miteinander umgehen, wie leicht sie sich manipulieren lassen und wie grausam einstige Liebesgeschichten ausgehen können.

Und dann gibt es wieder die Situationen, in denen mir bewusst ist, dass ich unter Umständen immer ein Problem mit Liebe, Nähe und Distanz haben werde. Ich will nicht wirklich etwas über Beziehungen bei Freundinnen in meinem Umfeld wissen. Mit Alina spreche ich nie über ihren Partner und ich habe ihn auch noch nie gesehen. Es schmerzt dann zu sehr. Und ich denke dann auch schon weiter. Werde ich je an einer Hochzeit teilnehmen können von meinen Kolleginnen? Klar, ich möchte daran teilhaben, mich mit ihren mitfreuen können... aber es schmerzt einfach zu sehr. Es tut weh, zu wissen, dass man unter Umständen nie eine eigene Hochzeit miterleben kann. Und da es so schmerzt (bzw. ich verstehe einfach nicht, was so falsch an mir ist und warum es einfach nicht klappen will bei mir :-(), möchte ich mich gar nicht damit auseinandersetzen. Und verdrängen schafft man nur, wenn man nicht darüber spricht und sich nicht damit auseinandersetzt.

Aber eben, fertig über mich ;-). Es geht einfach darum, dass ich finde, dass man in der Liebe nichts steuern kann. Ich bin offen gegenüber dem Mann, welcher mir gegenüber steht. Ich glaube, in der Liebe geht es viel um diese Sympathie, die Sicherheit und dieses Gefühl, welches man verspürt, wenn man sich gegenübersteht. Ich muss mich sicher fühlen. Ernst- und wahrgenommen. Auf Augenhöhe mit dem Mann stehen. Wir müssen witzeln und lachen können. Da muss dieses gewisse Funkeln in den Augen sein, wenn wir uns angucken. Klar, auch ich habe meine Erwartungen. Keine Drogen und keine Zigaretten. Und wenn es geht, bitte auch so wenig Alkohol wie möglich.

Ob grösser oder kleiner wie ich, dicker oder dünner... es ist mir wirklich egal. Gepflegt muss er sein. Witzig. Mich so nehmen, wie ich bin. Sich gegenseitig aufziehen können. Natürlich mag ich eher den südländischen Typ, dunkle Haare und helle Augen. Aber auch feurige, dunkle Augen tun es mir an. Rothaarig hat mir bis jetzt noch nie gefallen, aber bei einem Blonden bin ich auch schon schwach geworden. Wobei dies wirklich eine Ausnahme war ;-p.

Was ich damit sagen möchte: die Liebe sucht sich teilweise die wirrsten Wege. Mein Vater ist kleiner wie meine Mutter. Sie hat es noch nie gestört und sie sind jetzt noch verheiratet. So finde ich es auch wirklich so was von unwichtig, ob er nun etwas mehr oder weniger auf den Rippen hat. Lange konnte ich mir persönlich keinen dünnen Mann neben mir vorstellen. Naja, Haut und Knochen sollte es nicht sein, aber auch da bin ich toleranter geworden (jäääää, reibt es mir ruhig unter die Nase: da hat ein gewisser Mitarbeiter auch etwas mit zu tun ;-)).

Ich weiss, in den Soaps ist vieles gespielt. Aber es geht mir einfach darum, dass ich teilweise doch mit gewissen Schauspielern mitleide. Und in diesem Fall ist es einfach eine Parallele zu meinem Leben. Ich kann den Schauspieler so was von verstehen und gleichzeitig ist es mir unbegreiflich, warum es bei ihm in der Liebe nicht klappen will.

Kennt ihr "Tuner" von "GZSZ"? Steht ein wenig auf Rock von den 50ern und 60ern, ist etwas klein, trägt gestutzten Bart und hat ein paar Kilos mehr drauf. Mit der Zeit hat er sich zu einem wirklich tollen Typen entwickelt, was seinen Charakter betrifft. Hat Humor, ist witzig und nett zu den Frauen. Nur sehen diese in ihm schnell eher den Kumpeltypen. Und es tut mir selbst jedes Mal weh im Herzen, wie ich sehe, wenn er sich wieder so was von Mühe für eine Frau gibt und sie einfach nur den Kumpel in ihm sieht.

Und ich finde ihn halt schon auf eine Art und Weise "süss". Und ich bin immer der Überzeugung gewesen, dass Menschen umso attraktiver werden, umso lieber man sie gewinnt. Umso sympathischer sie uns sind, umso hübscher werden sie in unseren Augen. Das ist ein fester Glaubenssatz von mir. Ich zum Beispiel sehe Pupas Narben von Pickeln nicht mehr. Sie hat für mich ein normales, hübsches Gesicht.

Am meisten tut es mir leid, dass sich die Frauen immer in seinen besten Kumpel in der Serie verlieben. Ein schlanker, grosser, muskulöser Mann mit dunklen Haaren und Augen. Nett, immer ein frecher Spruch auf den Lippen ein echtes Magnet, was die Frauen angeht. Bei ihm scheint die Frauenwelt nie ein Problem zu sein. Immer verknallen die sich in ihn.

Und das kriegt dieser "Tuner" jedes Mal mit. Und jedes Mal tut er mir aufs neue leid. Weil ich mir für ihn endlich eine liebevolle Frau wünsche, die ihm zeigt, was für ein toller Kerl er ist und wie sehr sie seine Art zu schätzen weiss.

Und ja, oft wird auch mir gesagt, dass es eher unbegreiflich ist, dass ich Single bin. Ich sei doch so eine nette, aufgestellte, witzige Frau, immer für einen Spass zu haben und für meine Figur hübsch gekleidet. Man möge mein Gesicht, meine Augen und meine Lippen. Ich hätte tolle, schlanke Beine (ich habe oft gehört, dass nur mein Bauch rund ist -.-)) und joa, ich sei doch einfach liebenswert.

Was wollte ich mit diesem Post sagen? Ach ja, bestimmt nicht, dass ich meine Kolleginnen Schuld an ihrem Liebesglück gebe. Es tut einfach weh, wenn überall jemand wieder jemanden kennen lernt und man da auf dem Trockenen sitzt. Und ich möchte dann wirklich einfach nichts mehr darüber wissen. Es schmerzt einfach zu sehr. Und ich würde mich eigentlich gern mit ihnen mitfreuen, aber verübelt man mir diesen "Rückzug", wenn man meine Vorgeschichte kennt? Wenn man einfach alles auf sich bezieht und sich als Problem bei dieser Liebessuche hält? Wenn man einfach immer mehr davon überzeugt wird durch diese Ereignisse, dass man selbst Schuld daran ist, dass man Single ist? Man einfach falsch ist, rein an Charakter und Äusserem? Einfach Falsch? Dass der Selbsthass wächst und der Ekel nicht abnehmen will? Das es keine andere, logische Erklärung gibt, als die, dass es einfach nur an einem selbst als Person liegen kann? Es keine andere logische Erklärung gibt? Und umso mehr Rückschläge man erlebt, umso mehr sieht man sich in seinen (für andere falschen) Glaubenssätze bestätigt. Und ich glaube, meine Probleme in diesem Thema werden umso schwieriger, umso mehr Kolleginnen ihre Familien aufbauen und ich vor Augen gehalten bekomme, was ich alles "verpasse". Und einfach nicht verstehe, warum es bei mir nicht klappen will.

Und kommt mir nicht mit Sätzen mit: "Wer sich nicht selbst liebt, kann nicht geliebt werden" und "der Richtige kommt schon"... halte ich für Humbug. Warum lernen so viel psychisch Kranke doch einen "normalen" Partner kennen und können Beziehungen führen? Warum so krasse Borderline-Beispiele und ich nicht? Ich bin ja wirklich kein schlimmer Fall... Ich glaube, es wird wirklich erst dann einfach, wenn ich einen Partner gefunden habe.

Aber umso länger ich warte, umso höher wird die Mauer. Umso mehr geniesse ich meine Freiheit und umso härter der Selbsthass und die Glaubenssätze. Und ich glaube, daher habe ich auch Alina lange nichts von diesem gewissen Mitarbeiter erzählt. Denn man selbst zweifelt immer mehr daran, dass ein Mann wirklich mehr in einem selbst sehen könnte. Und man sucht immer nach Erklärungen, dass doch nicht mehr sein kann, als einfache Sympathie. Denn man ist ja nicht liebenswert... wie kann also ein Mann auf mich stehen? Und so dreht sich die Spirale immer weiter nach unten... Und daher ist es einem auch peinlich, darüber zu erzählen. Weil man sich selbst schon nicht hübsch findet. Und die Menschen sich doch auch denken, wie kann zambrottagirlie schon nur daran denken, dass jemand sie hübsch finden könnte... und das ist doch wirklich peinlich...

Schon wieder abgeschweift. Was wollte ich mit diesem Post sagen (ist jetzt alles ziemlich wirr, was :-/)? Das mir Tuner leid tut. Und ich jedes Mal mit ihm mitleide. Und es einfach nicht verstehe... Und da haben andere Schabracken jedes Wochenende jemand anderes.... Irgendetwas machen Tuner und ich gründlich falsch. Wenn es keine Soap wäre, würde ich diesen sofort aufsuchen ;-p....

Montag, 3. Februar 2014

die täuschung

Man merkt, dass man im Spital vieles nachholen kann. Vor allem habe ich wieder vermehrt in Büchern gelesen, wozu ich davor wirklich kaum mehr gekommen bin. Alles andere schien mir wichtiger und bevor ich ins Bett ging, guckte ich mir auf dem Handy noch eine Talkshow an.

Naja... im Spital hatten wir W-Lan und ich hatte viele Sendungen zum Nachschauen, von dem her hielt das mit dem Lesen nicht lange an ;-). Aber ich schaffte doch so meine 150 Seiten pro Tag.

Ich habe ein weiteres Werk von Charlotte Link verschlungen. Ich wollte keinen allzu harten Krimi nach meiner OP. Dieses Werk ist ebenfalls ein wenig älter.

Zum Klappentext:

Peter Simon, geschätzt als erfolgreicher Geschäftsmann und geliebt als fürsorglicher Ehemann, verschwindet spurlos auf einer Reise in die Provence. Als seine Frau Laura verzweifelt versucht, vor Ort zu recherchieren, stösst sie nicht nur auf eigenartige Widersprüche, sondern erkennt schliesslich, dass ihr Mann nicht der war, für den sie ihn hielt. Und dass die Wahrheit mit tödlicher Gefahr verbunden ist...

Meine Meinung:

Wie gewohnt beginnt das Buch bei verschiedenen Hauptdarstellern. Man lernt sie immer besser kennen und irgendwann treffen sie in der Geschichte durch irgendwelche Umstände zusammen. Alles spitzt sich zu, Gewaltverbrechen erschüttern eine Region und am Schluss befindet sich jene Frau in Gefahr, welche einer gewissen Person am ehesten vertraut hat.

Aber eins muss man Link lassen: auch, wenn ihr Schreibstil oft ähnlich ist und die Geschichte meist immer nach oben beschriebenen Schema abläuft: sie hat es drauf! Es ist spannend, man erlebt viel mit den Charakteren mit, fühlt sich als stille Beobachterin und die Gedanken sind immer beim Buch. Ich fühle mit, beschwöre gewisse Akteure, warne sie innerlich... und das kann nicht wirklich jede Autorin bzw. jeder Autor. Das ist eine Gabe.

Und stets sieht man sich Abgründen gegenüber stehen und fragt sich wirklich, wie viel ein Mensch aushalten kann bzw. muss. Ich fühle mich durch Link oft verstanden und kann verstehen, wenn der Mensch ausrastet und die Kontrolle verliert.

Und doch war es eher ein düsteres Werk. Die verschiedenen Frauen - um die es sich handelt - haben es nicht leicht im Leben, alle sind unzufrieden und "verlebt". Es ist dann schon eher schwierig, nicht mitzugehen und sich im Selbstmitleid zu suhlen, sondern sich davon zu distanzieren. Vor allem, wenn es eher schwierig ist, wie bei mir in den letzten Tagen.

Aber im Grossen und Ganzen ein sehr empfehlenswertes Buch! Mir hat es gefallen. Spannend bis zum Schluss und echt genial, wie sich die ganze Sache von Seite zu Seite zuspitzt...

Ich freue mich bereits auf ihr nächstes Werk...

gans oder gar nicht

Dieses Buch habe ich von einer lieben Mitarbeiterin zu Weihnachten geschenkt erhalten. Wir gehen nächsten Monat zusammen nach London mit vier, fünf weiteren Damen von der Arbeitsstelle und auch in der letzten Zeit habe ich eine tiefe Freundschaft zu ihr und meinem Arbeits-Mutti aufgebaut. Wir haben uns auch schon privat getroffen und sie war es, welche mich mit dem Arbeits-Mutti im Spital und letzten Freitag auch zu Hause besucht hat. Sie ist immer wirklich zur Stelle und hat nun auch ein wenig die Organisation von unserem London-Trip übernommen. Sie ist ein riesen Schatz!

Das Buch ist eine Weihnachtsromanze und von einem - mir - unbekannten Autor geschrieben. Er heisst Massimo Marano. Eine Romanze von einem Mann geschrieben? Hmmm....

Zum Klappentext:

Gans oder gar nicht - denkt sich Miriam Engel, während der Heilige Abend immer näher rückt. Auf keinen Fall will sie Weihnachten schon wieder allein in London verbringen, wo sie schon seit fast zwei Jahren in einer Werbeagentur arbeitet. Als die Single-Frau dann den charmanten, in Deutschland lebenden Italiener Marcello kennenlernt, scheint die Weihnachtsgans daheim bei ihren Lieben - und auch auch noch mit neuem Freund! - zum Greifen nah...

Meine Meinung:

Ich kann nur dazu sagen, dass mir das Buch gefallen hat. Und ich kann mit Romanzen eigentlich nichts anfangen. Es ist einfach geschrieben, der Autor nimmt die Italiener ein wenig auf die Schippe (hat mir sehr gut gefallen), man ist schnell mit Lesen durch und es ist wirklich eine gelungene Abwechslung zu meinen ständigen Krimis / Thriller / Dramen.

Klar, mit der Zeit kann man das Ende erkennen und man weiss ganz genau, wie es dann eben auch ausgehen wird, aber man zieht auch seine Lehren aus dem Buch.

Für mich war es einfach schmerzhaft, weil ich mich oft in dieser Hauptdarstellerin gesehen habe. Jung, lebendig, erfolgreich, Freunde & Familie intakt... und doch so einsam und allein. Man begreift nicht, warum sie Single ist und sie tut einem einfach leid.

Ein Buch, welches ich bestimmt wieder mal lesen werde. Vor allem war die Erklärung des Geschenkes wirklich süss von der Mitarbeiterin: "Wir gehen 1) bald nach London, 2) geht es um ein Tschinggeli wie du eines bist und 3) auch du suchst ja nach deinem Traumprinzen und hättest endlich einen verdient."