Donnerstag, 27. Februar 2014

ätzend diese missgunst

Ich bin überzeugt davon, dass es Missgunst ist. Und wer die Vorgeschichte kennt, wird es auch eher verstehen. Klar, ich weiss, dass meine momentane Situation auch heikel ist, aber ich finde, es kommt immer noch darauf an, wie es mir übermittelt wird.

Vier Frauen und ich vom Geschäft haben ja einen Städtetrip geplant. Es war lange kein Problem und die Idee kam, weil an einem gleichen Wochenende ein Skiweekend von anderen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geplant wurde. Da keine (!!!) der anderen vier Frauen mit Skisport gross etwas anfangen konnte, kamen wir auf diese Idee. Ich selbst fahre ja auch kein Ski oder Snowboard und war auch sehr genau am überlegen, ob es einen Sinn für mich hatte.

So ging es an die Planung. Ich kenne jemanden privat und beauftragte sie mit Offertenanfragen für Flüge. Plötzlich kam meine Chefin auf mich zu und meinte, es hätte einen Anschein von Konkurrenzplanung diese ganze Sache. Und ich verstehe bis heute den Furz in den Köpfen der Menschen nicht, dass ich anscheinend alles am Organisieren und Planen bin, denn es ist nicht so.

Niemand schien ein Problem damit zu haben und ich war doch sehr erstaunt, dass meine Chefin mich darauf angesprochen hatte. Es kam dann im Verlauf der Zeit heraus, dass meine Chefin die einzige Spaziergängerin bei diesem Projekt war und in einer Runde wurde die gesamte Belegschaft auch darauf angesprochen, dass man daher also weitere engagierte Spaziergänger suchen würde.

Ich bin nicht dumm. Und kann eins und eins zusammenzählen. Meiner Chefin war es nicht recht, alleine mit Wintersportlern in die Berge zu fahren. Und es war das erste Mal, als ich ihr Paroli bot und meinte, dass wir alle fünf Frauen so oder so nicht an diesem Weekend teilgenommen hätten.

Ich suchte das Gespräch mit den verantwortlichen Planern und die schienen kein Problem mit dieser Tatsache zu haben, verstanden uns fünf Frauen und so war die Sache gegessen. Klar, es gab teilweise noch ein paar Sprüche und wir gaben dann halt zurück (auch, wenn es mal jemand eher ulkig gemeint hatte).

Wir hatten alle kein Problem damit. Schien es mir. Bis gestern.

Meine Chefin schien mir sowieso nicht wirklich um mich und meine Gesundheit bekümmert. Bei allen anderen scheint sie mir besorgter. Keine Nachfrage über meinen Zustand, nichts. Aber bei allen anderem Genörgel ist sie sofort bei Ort und Stelle und zeigt sich engagiert und um die Sache zuständig.

Sie wollte wissen, wie es nun mit diesem Städtetrip aussehen würde. Ich wäre ja nächste Woche noch zu einem gewissen Grad krankgeschrieben und würde am Wochenende darauf doch ins Ausland fliegen. Und das dies heikel und problematisch sei und die Begründung, ich dürfte nicht allzu lange sitzen und stehen dann irgendwie auch nicht ganz passen würde (da man bei einem Flug auch sitzt und die Zeit davor bzw. danach auch eher sitzend bewältigt wird an einem Gate).

Mir fiel die Kinnlade runter und ich habe ihr im Geiste ein paar Pfeile entgegengeschossen. Klar, ich bin bis zu diesem Wochenende noch krankgeschrieben, nach dem Städtetrip aber wieder zu 100% einsatzfähig. Zudem ist es meine Freizeit und ich sitze bestimmt nicht so lange, wie an einem Vormittag im Büro. Zudem empfiehlt mir zur Zeit mein Zeugnis meine Arbeitszeit, alles andere an Grenzen muss ich selbst testen.

Ich meinte ehrlich zu ihr, dass Kurzstreckenflüge erlaubt seien. Und ihre Erklärung war, dass es eine andere Sache wäre, wenn ich mit einer gebrochenen Hand fliegen würde. Weil meine Begründung der eingeschränkten Arbeitsleistung beim Sitzen und Stehen läge (und jemand mit gebrochener Hand tippt natürlich fleissig auf der Tastatur herum, na klar!). Es wurde mir zu blöd und zu bunt.

Sie erwähnte in einem Satz, dass sie natürlich aufpassen müsse wegen anderen Instanzen und auch, was die Menschen so im Haus sprechen würden...

Und da machte es bei mir klick: bestimmt hatte jemand mal einen Spruch fahren lassen, ob ich denn nun nach der Operation einen Städtetrip überhaupt wahrnehmen könne. Und damit sie nicht blöd dasteht bzw. sich unangenehmen Fragen stellen muss, schaufelt sie den Frust nun an mich ab.

Ich weiss, es kann ein "heisses Eisen" sein, aber niemand scheint ein Problem mit der Tatsache zu haben, dass ich nun einen Städtetrip wahrnehme. Die meisten Mitarbeiter freuen sich darüber, dass ich wieder zurück bin und mögen es mir gönnen, dass ich ein Ziel vor Augen hatte bei meiner Genesung: nämlich diesen Städtetrip.

Es ist ein Wochenende. Meine Freizeit. Und danach komme ich wieder meine volle Zeit arbeiten. Was meine Option ist? Nächste Woche offiziell meine volle Arbeitszeit arbeiten und den Freitag als frei beibehalten (weil wir dann fliegen). Ich muss Minusstunden machen, weil es der Chefin nicht passt. Macht doch keinen Unterschied, ob ich nun krankgeschrieben bin, oder nicht! Ich wäre ja diesen Freitag so oder so weg, gebe ihn sogar noch als frei an! Aber nein, ich muss nun meinen regelmässigen, freien Montag opfern (zusätzlich zum Freitag!) und an einem Nachmittag arbeiten, damit es für alle Aussenstehenden den Eindruck macht, dass ich wieder voll arbeite.

Es hätte niemand ein Problem damit, da bin ich mir sicher. Und es käme immer noch darauf an, wie wir das alles kommunizieren würden. Und ich würde ja drei Vormittage arbeiten, also würde es wegen einem Nachmittag kaum jemandem auffallen.

Ich war in Rage, schluckte es aber runter. Sie meinte, ich solle bei meinem Arzt nachfragen. Der natürlich meint, ich solle es mir genau überlegen, hauptsächlich jedoch wegen dem Arbeitsklima. Als hätte ich das nicht schon gewusst -,-.

Ich suchte das Gespräch mit einer Mitreisenden, der ich vertraue. Ich musste meine Anspannung loswerden. Sie verdrehte sofort die Augen, als sie schon nur den Namen unseren Städtetrips hörte und meinte, ob die Menschen im Büro echt nichts anderes zu besprechen hätten. Sie war natürlich auf meiner Seite und sagte etwas, was den Nagel wohl oder übel auf den Kopf trifft. Sie meinte:

"Wetten wir, es wäre kein Problem mit dem Arztzeugnis, wenn du dich ans Skiweekend angemeldet hättest?"

Und da machte es PENG in meinem Kopf. Ich glaube, nebst dem eventuellen Gelaber der Mitarbeiter, das könnte auch ein Grund sein. Vieles spricht dafür. Einerseits war es der Chefin nicht recht, dass sie die einzige Spaziergängerin ist, sodass nun auch ihr Lebenspartner sie und die Gruppe an Mitarbeiter begleitet. Und ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass meine Teilnahme an einem Skiweekend überhaupt kein Problem wäre. Auch, wenn es ein weiter Weg wäre hier in der Schweiz.

Ende der Geschichte? Ich werde es im Hinterkopf behalten uns es beim Mitarbeitergespräch ansprechen. Dies ist erst in ein paar Monaten und dann ist vielleicht alles verraucht. Die Gründe und Vermutungen werde ich dann nicht benennen, aber meinem Unmut Luft lassen. Jetzt bin ich noch zu angespannt und zu wütend.

Tja, Ende der Geschichte? Nächste Woche arbeite ich wieder hundert Prozent meiner Teilzeitanstellung. Positiv dazu kommt für meine Chefin, dass ich so keine Überzeit schaffen kann. Denn das - davon bin ich auch überzeugt - ist ein weiterer Grund für sie. Denn somit mache ich kein Plus, weil noch ein Feiertag nach dem Städtetrip ansteht.

Vielleicht versteht man da meinen Unmut und meine Gedankengänge noch ein wenig besser.

Jetzt ist aber fertig gewettert. Habe besseres zu tun.

Mich auf den Städtetrip freuen und Neider Neider sein lassen. Wenn jemand doof kommt, doof zurück geben und einfach das geniessen, worauf ich mich am meisten gefreut habe. Und seien wir mal ehrlich: "reindrücken" tue ich den Neidern damit eins, indem ich eben doch zum Städtetrip antrete.

Und die Frauen, um die es geht, unterstützen mich. Helfen beim Tragen und schleppen. Und alles andere kann ich jetzt nicht benennen, da muss ich definitiv Tag für Tag gucken.

Es gibt es Menschen, wo man nur noch den Kopf schütteln kann... Und ich vertraue meinem Gefühl und meiner Intuition. Und ich glaube, meine Chefin kommt mit meiner beliebten Art einfach nicht klar...

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