Dienstag, 29. November 2011

warum alles in den gleichen topf werfen?

Ich mache in letzter Zeit leider immer öfters den gleichen Fehler: ich google bestimmte Schlagwörter und lasse mich von den Horrorgeschichten verschiedenster User mitreissen (ein echt grosser Nachteil unseres World Wide Webs!). Obwohl mir eigentlich bewusst ist, was mir gut tut und woran ich glauben sollte. Nur, weil ich meinen Körper nicht mag und ihn mehr oder weniger bestrafe, heisst es nicht, dass ich theoretisch nicht weiss, wie ich Dinge handhaben müsste. Wahrscheinlich lese ich gerade deswegen immer die schlimmsten Erfahrungen. Ich leide mit und verzweilfe. Ich falle schnell in die ewige Spirale zurück, was meistens zu Suizidgedanken und den Wunsch vom Aufgeben endet. Ich muss mich also nicht mehr mit dem Anfangsgedanken befassen. Ich weiss, wie ich mit den Todeswünschen umgehen muss. Es ist für mich einfacher, etwas dagegen zu unternehmen, als mich mit dem vorherigen, eigentlichen Problem beschäftigen zu müssen. Wie zum Beispiel bei Liebe und Nähe. Ich muss mich damit nicht mehr auseinandersetzen. Ich kenne es nicht und habe solche Angst, dass ich um Welten Suizidgedanken und ein elendes inneres Gefühl bevorzuge. Ich bin böse mit mir und habe meiner Meinung nach nichts anderes verdient. Also stehe ich wieder am gleichen Punkt mit dem Bestrafen. Tja :-/.

Wer meinen Blog kennt, weiss in der Zwischenzeit, dass es bei mir nicht an der Theorie fehlt. Wovon ich spreche?

Immer das gleiche Thema. Meine Diagnose. Und das Thema Liebe. Und jaaaa, ich habe gestern einen Riesenfehler begangen. Ich habe "Freund trotz Borderline" gegoogelt.

Ein grosser Fehler. Mir ist bewusst geworden, dass viele Menschen immer noch das Bild von den Borderlinern haben, die sich überall und ständig die Arme und Beine aufschneiden, ein Hoch und Tief nach dem anderen haben, ihre Wut nicht unter Kontrolle halten können und ansonsten die schlimmste Form von Menschen sind, die es gibt.

Ich frage mich nur: eine Magesüchtige ist das also auch. Jeder Mensch, der UNVERSCHULDET in ein psychisches Problem schlittert, hat es sich nicht ausgesucht. Ich habe da bestimmt nicht an der Kasse angestanden und nach Borderline verlangt! Auch eine Beziehung mit einer Magersüchtigen oder mit einem Alkoholkranken kann sehr schwierig und aufwändig sein. Auch die haben ihre Tiefen.

Ich musste mich echt zusammenreissen und selbst mit lesen bremsen. Denn im Grunde weiss ich es besser. Ich weiss, dass es diese und diese Arten von Borderliner gibt. Jene, die ein Leben lang nichts gegen die anhaltende Situation tun und dann die andere Art wie ich, die eine Einzeltherapie seit über zwei Jahren durchziehen und eine Selbsthifegruppe absolviert haben.

Ich habe mich seit gut einem Dreivierteljahr nicht mehr geschnitten. Und davor über achtzehn Monate. Wenn man bedenkt, dass ich Phasenweise (und da dauerte es auch nie mehr als zwei Wochen) keine drei Tage ohne ausgekommen bin, ist das eine Riesenleistung (in meinen Augen). Ich habe mich bestimmt nicht mehr als zwanzig Mal geschnitten. Und ich trage davon keine von weitem sichtbaren Narben auf der Haut mit mir herum. Man muss schon sehr genau hinschauen.

Ich bin eine zuverlässige Klientin was das Thema Therapie betrifft, arbeite meistens mit und irgendwie habe ich immer den Arsch hochgekriegt, obwohl ich den Sinn nicht immer dahinter ersehen konnte. Klar, hier veröffentliche ich teilweise sehr negative und dunkle Gedanken, aber der grosse Unterschied ist: in meinem Bekantenumfeld reisse ich mich zusammen. Spreche mich auch aus, aber nicht mit den gleichen Worten. Ich kann mich zurückhalten und immer mehr gelingt es mir, bei Treffen mit Freunden und Bekannten die Ablenkung geniessen und nutzen zu können. Ich kann Kraft für die nächste Zeit sammeln. Merke, dass ich trotz Tief fähig bin, mein Leben zu bewältigen und mich auf andere Menschen konzentrieren kann. Ich kann Leuten helfen, ihnen beistehen und so weiter. Ich bin unheimlich froh über diesen Blog, er ist eine grosse Hilfe und MEIN Ventil. Leser müssen selbst wissen, was sie sich zutrauen und was sie verarbeiten können und wollen.

Ich raste nicht mehr so (vor allem für meine Familie) unvorhergesehen aus (früher habe ich meistens mit lauterer Stimme gekonntert, weil ich vieles als Angriff auf meine Person sah, was meistens nicht gestimmt hat. Nun wissen wir alle, was los ist. Wir sind einen Schritt aufeinander zu gegangen, ich habe es meistens im Griff. Wir können sogar oft darüber lachen, wenn ich mal wieder grummeld durch die Gegend stampfe und mich dabei ertappt fühle. Es kommt höchstens drei Mal im Monat vor, früher vor ca. sechs Jahren war es fast täglich (!!!)), meine Stimmungsschwankungen sind nicht mehr so extrem und was einzig schwierig für einen Partner wäre: dass ich mich bei Problemen eher zurückziehe und aufgefordert werden muss, darüber zu reden. Dass ich in schwierigen Situationen eher zu Suizidgedanken neige und mich abkapsle. Dass Nähe und Distanz vielleicht anfangs sehr vorsichtig abgetastet werden muss. Dass ich meinen Körper nicht mag. Dass ich Zeit brauche. Viel Zeit. Und wer weiss, wenn der absolute Traummann kommt, geht vielleicht alles ganz schnell :-).

Wenn ich das so durchlese, finde ich es nicht schlimm. Etliche Leute haben sehr erstaunt reagiert, als ich von meiner Diagnose erzählt habe. Es ist so schade, lassen sich viele Menschen von Horrorgeschichten abschrecken.

Ich meine, Mein Bekanntenkreis kommt mit mir aus. Ich habe eine intakte Familie. Nie Probleme mit Arbeitgeber oder Institutionen. Also mache ich doch etwas richtig und bin nicht ein "typischer Borderliner".

Meine Angst ist, dass mich ein Mann nicht verstehen kann. Fakt ist einfach, dass man feinfühliger und sensibler ist, wenn man in der Familie oder Umfeld einen Menschen hat, der mit psychischen Problemen umgehen muss. Man hat keine Vorurteile. Das behaupte ich auch von meinem Bruder. Unsere Familie ist übergewichtig, ihm ist das Gewicht seiner zukünftigen Traumfrau egal. "Solange sie nett ist", sagt er immer. Und ich finde das unheimlich süss.

Warum also werfe ich auf der anderen Seite auch alle Menschen in einen Topf? Warum sage ich: "Mir ist egal, wenn der Mann oder die Frau mir gegenüber ein Wohlfühlbäuchlein hat" und doch gehe ich davon aus, dass Männer oberflächlich sind? Warum empfinde und beschreibe ich mich als tolerant, denke aber von anderen, dass sie diese Fähigkeit nicht immer besitzen? Ist es, weil ich keinem Menschen wirklich vertraue? So eventuelle neue Bekanntschaften von mir fernhalten will? Ich müsste mich denen auch öffnen und von mir erzählen. Das bedeutet, dass ich mich verletzbar mache.

Ich werte mich selbst ab. Dabei gibt es zig tausende andere Arbeitslose in der Schweiz, die überhaupt nichts an ihrer Situation ändern wollen. Die kriegen den Arsch nicht hoch und lassen es sich gut gehen.

Ich kämpfe. Möchte meine Situation ändern.

Auch andere Menschen haben ihre Probleme und gehen doch Partnerschaften ein. Es gibt etliche Frauen, die anstrengender als ich sind. Die aufschreien, sobald ein Nagel reist.

Ich finde mich mehrheitlich "normal". Ich bin noch nie irgendwo mit meinem Verhalten angeeckt oder bin auf ein eventuelles psychisches Problem angesprochen worden.

Warum mache ich mir also diesen Druck? Warum glaube ich dummen Worten im Internet? Ich weiss doch, dass es Menschen wie mich gibt! Die ihre Situation erkannt haben, etwas daran ändern wollen und kämpfen.

Klar, auch bei mir entstehen Missverständnisse, ich habe meine Meinung und sehe viele Dinge anders als ein kleiner Teil meiner Freundinnen. Anscheinend vor allem, was das Thema Männer und Kennenlernen betrifft. Aber da geht es auch um meine Vergangenheit, Mein Selbstwert und Selbstwertgefühl und ich muss STOPP sagen, denn jeder Mensch hat seine eigenen Ansichten. Überall entstehen Missverständnisse. Zugegeben, ich und Mon Amour sind vor 2009 in etliche kleine Streitereien gerutscht, weil wir uns nicht klar geäussert und ausgesprochen haben. Aber wir haben es immer mehr im Griff, ich fresse Fragen und Bemerkungen nicht in mich hinein und es platzt somit auch nicht zusammenhangslos (für den Gegenüber) aus mir heraus, weil ich den Gedanken nicht mehr ertragen kann. Es hat sich viel geändert und doch denke ich, dass viele andere Menschen da draussen dieses "in sich hineifressen" kennen. Ich stehe da also nicht alleine mit da.

Dies muss ich mir immer wieder sagen.

Und doch frage ich mich, ob ich Liebe verdient habe? Ob ich es bewältigen werde, eine ewige Beziehung aufrecht zu erhalten? Was ich dazu benötige? Eigentlich "nur" einen einfühlsamen und geduldigen Mann.

Ich möchte niemanden verlezten. Vor allem keinen Mann. Und doch muss ich diese Verantwortung abgeben und mir sagen, dass der Typ alt genug ist, um zu wissen, was er da tut. Wenn ich beim Kennenlernen ehrlich bin und von Anfang (naja, so von anfang an auch wieder nicht ;-)) mit offenen Karten spiele, liegt es bei ihm, ob er diese Herausforderung eingehen will, oder nicht.

Ja, es geht immer noch um diesen Typen. Er hat die gleichen Hobbies wie ich, vor allem autofahren und Musik :-). Ich meine, es ist sonst schon ungewöhnlich genug, dass ich gerne mit Baby Jane durch die Gegend cruise!

Und doch traue ich mich nicht, eine einfache, unverbindliche Antwort zu schreiben. Ich denke zu weit voraus. Habe Panik davor, über mich und mein Leben berichten zu müssen (warhscheinlich eher über das grosse Schamgefühl, welches mich überrollen wird und vor allem habe ich Panik vor der Reaktion des Gegenübers). Ehrlich zu sein, meine Schwächen aufzeigen, mich verletztbar und angreifbar zu machen...


Und ja, einfach ein Objekt der Begierde zu sein, weil ich moppelig bin. Schon krass, ansonsten sagen dass doch nur VIP's oder sehr hübsche, schlanke Frauen ;-D. Ich will einfach nicht ein Test für Männer sein, die wissen wollen, wie sich dicke Frauen anfühlen. Und ich kann auch nicht einen grossen Busen und Po bieten, wie jeder Mann denkt und meint, wenn er von einer moppeligen Frau hört.

Ich habe nur im Kopf: du musst erzählen, dass du arbeitslos bist, keine vollwertige Frau, dich selbst hasst, viel Zeit, Geduld und Verständnis benötigst und obendrein noch Borderline mit zu deiner Persönlichkeit gehört.

Eine andere Stimme meint: du bist doch gar nicht so schlimm. Guck dir die Leute bei Britt an. Da gibt es schlimmere Exemplare!

Ich will doch niemanden zerstören...

Bis jetzt hat dir das noch nie jemand vorgeworfen. Es ist nur dein Glaubenssatz, ein dummer Gedanke...

Aber...

Wisst ihr, worauf ich hinauswill? Ich glaube, ich spreche das mal bei der Therapeutin an. Ich bin doch nicht wirklich so schlimm, oder?

*grübel*......

Montag, 28. November 2011

es passierte im rotlichtmillieu...

Der Gast war mit den Leistungen der Dame nicht zufrieden und wollte nicht bezahlen. Sie natürlich bestand auf ihren Liebeslohn und nach einigem Hin und Her einigte man sich darauf, die Sache gerichtlich zu klären.

Als nur wenige Wochen später beide vor dem Gerichtssaal auf den Beginn der Verhandlung warten, kommt der Richter heraus und sagt: "Nun haben wir ein Problem. Heute ist hier Tag der offenen Tür und wir haben eine Schulklasse zu Besuch. Da können wir so ein delikates Thema nich verhandeln. Daher habe ich folgende Idee: Machen wir eine IMMOBILIEN-Sache daraus."

Die beiden sind einverstanden und so kann die Verhandlung beginnen. Der Richter fragt: "Herr Angeklagter, bitte erklären Sie uns noch einmal, warum Sie die Miete für die Wohnung nicht bezahlen wollen."

Der Mann antwortet: "Herr Richter, das ist ganz einfach: Erstens war es ein ungepflegter Altbau, zweitens waren die Zimmer viel zu feucht und drittens waren die Räume viel zu gross!"

Darauf der Richter: "Das sind ja schwere Anschuldigungen. Was hat denn die Vermieterin dazu zu sagen?"

Die Frau entgegnet: "Dass es ein Altbau ist, hat er gesehen, bevor er eingezogen ist. Feucht geworden ist es erst, nachdem er eingezogen ist. Und was kann ich bitteschön dafür, wenn er so kleine Möbel hat...?"

*****

Ein Ehepaar lässt sich nach über fünfzig gemeinsamen Jahren scheiden. Während der Verhandlung wendet sich der Richter an den Mann und fragt ihn nach dem Grund für die verlangte eheliche Trennung. Dieser antwortet: "Über fünfzig Jahre lang habe ich meiner Frau zu Liebe den unteren Teil des Brötchens gegessen, obwohl mir der obere der liebere gewesen wäre. Nun reicht es mir."

Der Richter wendet sich daraufhin an die Frau und fragt sie das gleiche. Diese entgegnet ihm: "Über fünfzig Jahre lang habe ich meinem Mann zu Liebe den oberen Teil des Brötchens gegessen, obwohl mir der untere der liebere gewesen wäre. Nun reicht es mir."

Die Schlussfolgerung kann sich jeder selbst denken, ist einfach ein kleiner Anstoss meinerseits. Hatte ich vorherige Woche in der Therapie ;-).

Sonntag, 27. November 2011

gianluca zambrotta

Mal wieder zurück zu den Wurzeln :-). Dieser Eintrag soll mir Kraft für die kommende Woche schenken. Viele Termine kommen auf mich zu. Ich werde mehr über meine Zukunft erfahren und und und. Aber daran denke ich nicht heute. Nicht jetzt. Und bestimmt nicht bei Gianluca Zambrotta *g*.











Donnerstag, 24. November 2011

einfach nicht mein tag...

Es ist heute einfach nicht mein Tag. Der Kurs von der IPT hat begonnen und ich bin nicht wirklich motiviert dafür. Ich will einfach wieder Arbeit, fertig aus und basta. Nichts hier mit Praktikum, Kursen und dieses ewige Aufrappeln.

Klar, viele werden dieses Gefühl auch verstehen, vor allem Studenten (bei Mon Amour läuft es nicht wirklich anders).

Und doch wird auch der Wintereinbruch, die Dunkelheit und der Nebel aufs Gemüt schlagen.

Ich habe heute Mist gebaut. Bin mit Baby Jane in ein Seitenlicht getütscht. Baby Jane ist heil, Ford ka hat zum Glück ein schwarzes "Schutzdings" anstelle einer Stossstange aus dem gleichen Material, wie der Rest des Wagens.

Ich war total aufgelöst, aber der Lappi hatte auch total blöd in einem Toten Winkel parkiert. Ich habe einen Zettel geschrieben und meine Telefonnummer notiert. Die Stossstange hat wahrscheinlich auch etwas abgekriegt. Ich habe alles fotografiert und heute Abend muss ich mit Muddi gucken, was die weiteren Schritte sind. Ich war doch noch nie in einer solchen Situation.

Ausserdem ist meine Lieblingshose gerissen. Ich habe es heute gemerkt, als ich nach Hause gekommen bin. Zwischen den Beinen. Mann, von LaRedoude, die ist bestimmt schon fünf Jahre alt und hat einfach immer perfekt gepasst. Egal, wie viel ich zugenommen habe.

Und was noch? Ach ja, diese Recherche mit der HT. Ich ekle mich so vor dem Thema, möchte nur verdrängen und habe enorme Berührungsängste. Ich zweifle, ob meine riesen Aufwendungen und Beratungstermine auch den richtigen Effekt erbringen.

Einfach nicht mein Tag...

Dienstag, 22. November 2011

es wagen?

Fakt ist: im Moment mag ich mich nicht wirklich so, wie ich bin. Andererseits kann ich es nicht zulassen, dass sich mein Eigenbild durch eine Meinung eines Mannes ändern lässt und ich mich auf einmal gut genug so finde, wie ich bin.

Und doch glaube ich daran, dass es bei Frauen etwas bewirkt (positiv), wenn ein Mann so zu ihr steht, wie sie ist.

Und doch ist da wieder dieser Stolz, der sagt, dass ich das bestimmt nicht nötig habe.

Entgegen diesem setzt sich diese Sehnsucht durch.

Die bleibt jedoch nicht lange, denn da kommt der Kritiker. Zugegeben: in letzter Zeit sehne ich mich nach einer starken Schulter. Jemand, der mir sagt, dass ich gut so bin, wie ich bin. Und keine Ahnung, wie genau ich auf die Idee komme, dass dies nur ein Mann bewirken kann. Ich, die es wirklich nicht als nötig empfinde, Wertschätzung durch ein männlichen Wesen erlangen zu müssen, um selbst mit mir im Reinen zu sein.

Aber die Rücksprachen meiner Freundinnen reichen immer weniger. Ich selbst reiche mir nicht mehr. Und ich verbuche alles als Gefälligkeiten, da sie meine Kolleginnen sind und eigentlich das sagen müssen, weil sie ja zu mir stehen, wie ich bin, ansonsten wären wir keine Freundinnen, und und und. Ich blicke da nicht mehr durch.

Habe ich überhaupt ein Anrecht auf Liebe? So, wie ich bin? Habe ich das verdient? Oder darf ich das nicht zulassen?

Ich bin doch höchst unattraktiv, und ja, da muss ich wieder mit meiner Arbeitssituation hervorkommen. Es ist nicht gerade antörnend, wenn man beichten muss, dass man über ein Jahr lang wieder arbeitslos ist, und das in Folge nach einer Tätigkeit von acht Monaten. Und nicht nur das, ich habe meine Diagnose, meine Erfahrungen (kann man das so nennen :-(?) und dann so ein Riesenproblem mit Nähe und Distanz. Zudem führen meine Haare auch nicht dazu, dass ich voll auf Flirtkurs bin.

Warum auf einmal diese Fragen aufkommen? Es gibt im Internet eine Seite für etwas moppeligere Menschen. Als ich zu Höchstformen noch bei einer Miss Molly Wahl mitgemacht hatte, bin ich von dieser Internetseite angeschrieben worden. Die Mädels dort treffen sich auch regelmässig zu einem Znacht. Ich wäre schon längstens Mal mit von der Partie gewesen, wenn ich mich nicht so sündhaft hässlich und wertlos fühlen würde. Ich schäme mich, raus zu gehen und neue Leute kennen zu lernen.

Dieses Portal hat neuerdings auch eine Dating-Line. Und ich muss ehrlich gestehen: ich bin erstaunt, was für tolle Männer dort auf der Suche nach Liebe sind. Ich will hier nicht urteilen, ich bin die Letzte, die sich das erlauben würde! Aber es hat echte Schnuckel darunter, sehen gut aus und haben entgegengesetzt der Erwartungen teilweise echt sportliche (bis hin zu trainierten!) Bodies, wobei mir das total egal ist. Ich stehe auch auf ein kleines Wohlfühlbäuchlein, wie es mein Bruder hat (er ist bei einer Grösse von etwas über 190cm 105 Kilo).

Ja, dort gibt es einen, der mir sofort ins Auge gefallen ist. Er ist zwar jünger als ich, aber ich finde ihn auf Anhieb sympathisch. Mich per Mail bei ihm zu melden? Lieber sterbe ich vorher. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl darin, habe das Gefühl, dass ich nichts zu erzählen habe und das, was ich zu erzählen habe, schreckt nur ab. Ich träume und sehne mich danach, aber machen werde ich nichts. Nicht, bevor sich ein paar Dinge geändert haben. Was ich dafür in Kauf nehmen muss? Vielleicht weitere zwei Jahre Single zu bleiben. Die Planung der HT hat sich nämlich als sehr schwierig und ausgebucht herausgestellt. Ich habe mich bei einem Mann gemeldet, der bei Puls in der Sendung aufgetreten ist. Ich muss bis Mai warten, um einen Beratungstermin zu erhalten. Ich bin hin- und hergerissen. Ein weiteres Jahr so rumlaufen, ein wenig mehr sparen können und dafür ein gutes Ergebnis erreichen oder doch das Risiko auswählen? Ich lasse es mal sacken in Punkto Risiko oder nicht.

Zurück zum Thema. Der Typ sieht echt sympathisch aus, ist grösser als ich und ich könnte meine hohen Schuhe anziehen :-). Ich weiss nur nicht, was ich davon halten soll, dass er innerhalb von drei Monaten drei Inserate eröffnet hat. Hatte er anfangs kein Glück? Oder waren es nur unseriöse Anfragen? Ist seine Haltung gegenüber Frauen zu anspruchsvoll? Auf der anderen Seite gibt er sich bei den Überschriften für die Inserate sehr viel Mühe. Sie klingen sehr romantisch und nett. Und doch ist da dieser Restzweifel... Aber eben, ich finde mich nicht gerade hübsch und ich glaube, ich würde jegliche Möglichkeit einer Beziehung kaputt machen. Ich würde nichts zulassen, was Nähe aufbauen würde. Ich müsste mich öffnen, meine Fehler eingestehen und Schwächen ausbreiten. Und darauf habe ich keine Lust, vor allem nicht, wie elend ich mich danach fühlen würde (wobei mir natürlich bewusst ist, dass dies jeder Mensch muss. Nur habe ich das Gefühl, dass nicht jeder so viel Negatives, wie ich, zu erzählen hat...).

Und doch bin ich hin- und hergerissen. Bedeutet eine Mail schon, dass man etwas miteinander unternehmen möchte? Nein. Aber danach folgt schnell die Frage nach einem Foto. Horror --> Kontaktabbruch.

Ich gebe dieser Sache von Beginn an keine Chance. Und das ist nicht gerade gut, geschweige denn ein positives Zeichen.

Ausserdem bezweifle ich, wie ernst es diese Männer meinen. Ich will hier nicht böse sein oder so, aber viele Männer wollen dicke bzw. moppeligere Frauen nur für das Eine. Ja, ich weiss, jeder hat seine Vorlieben und nicht jeder ist gleich... Aber doch sprechen die Erfahrungen in meinem Umfeld eine andere Sprache.

Wie oft hat mir Pupa schon erzählt, dass Männer sie nur fürs Bett wollten? Sie wollten einfach nur wissen, was der grosse Unterschied bei Sex mit einer schlankeren zu einer dickeren Frau ist. In der Öffentlichkeit wollten sich viele Männer mit ihr nicht zeigen.

Meine Schwester hatte ja auch so einen Freund vor etwa zwei Jahren. Und darauf habe ich echt keinen Bock. Wenn ich schon so lange in Sachen Liebe hingehalten werde, möchte ich nicht an ein Arschloch geraten. Ich bin mir zu Gut für das Eine, ausser, mir schalten sich alle Sicherungen durch und ich will alles einfach bei einer bedeutungslosen Nacht hinter mich bringen.

Ich selbst bezeichne mich nicht als FETT oder DICK. Ich bin eher "moppelig". Aber eben, in schlechten Tagen bezeichne ich mich doch als FETT :-). Ach *abwinken*, ich weiss einfach nicht, was ich wo soll.


Und irgendwie stinkt mir dieses Thema, bevor ich etwas in Angriff genommen habe. Soll mir eine Lehre sein und ich werde ein weiteres Mal unttätig vor dem PC sitzen. Mich kann kein Mann attraktiv finden, das ist Fakt.


Und ich schütze mich weiterhin, wie ich es bis jetzt gemacht habe. Keine Zeit und Energie für anderen "Scheiss".

(quelle: imago)

selbstbild neu definieren...

... aber wie? Irgendwie merke ich immer mehr, dass ich von mir selbst mehr erwarte oder mehr verlage, als nötig ist. Und dass ich mich anscheinend doch nicht so verändert habe, wie es sich für mich anfühlt.

Natürlich spielt mein Körper da eine wichtige Rolle. Er hat sich in den letzten zwei Jahren verändert. Vielleicht hat er mich schon vor zwei Jahren gestört, nur hatte ich andere Wege und Möglichkeiten, diese zu umgehen. Ich hatte Essstörungen. Hatte ein extremes Einkaufsverhalten. Habe mich geritzt. Alles Aktionen, wobei ich nie tiefer rein musste und mich mit dem eigentlichen Grund beschäftigen.

Seit gut einem Jahr hasse ich meinen Körper enorm. Meine Zähne stören mich plötzlich. Klar, die Haare sind dermatalogisch untersucht und diagnostiziert worden. Und doch habe ich das Gefühl, von meinem Körper nur bestraft zu werden. Fakt ist: wenn ich ganz ehrlich bin, war ich schon immer so, wie ich bin. Meine Zähne auch. Und doch war es vor zwei Jahren noch so, dass ich dysfunktionales Verhalten angewendet habe und gar nie Zeit und einen Blick auf das Wesentliche hatte. Ich konnte mich gar nicht ab meinem Körper und Aussehen stören, weil ich immer einkaufen oder essen war. Und ansonsten habe ich mich geritzt. Ich blieb stets an der Oberfläche. Nun habe ich das Verhalten mehr oder weniger im Griff und bin nicht mehr an der Oberfläche. Jetzt ist mein Blick nicht mehr getrübt.

Aber mein Kritiker ist weiterhin bei mir. Und dieser ist in letzter Zeit sehr stark und aktiv. Kein Wunder, arbeitslos und fast mittellos. Ich glaube, niemand in der Gesellschaft hat einen Dauerzustand wie meinen gerne. Und wenn wir ehrlich sind, hatte ich seit zwei Jahren keine Zeit mehr, aufzuatmen und mein Leben mal so zu führen, wie ich es für mich vorstelle und gewünscht habe. Kein Wunder also, sehe ich mich selbst nicht mehr so, wie ich es eigentlich sollte.

Ich schaue in den Spiegel und sehe ein Wrack. Eine unattraktive Frau. Ich finde mich nicht besonders schön, ekle mich vor mich selbst. Ich weiss nicht, ob sich das ändern wird, sobald ich etwas mit meinen Haaren gemacht habe.

So ist es auch mit meiner Persönlichkeit und meinem Charakter. Gestern hatte ich die Kursbesprechung mit der Therapeutin und meinem Berater. Sie hat mir sehr viel positives erzählt und mir Fakten und Fähigkeiten genannt, die ich ganz tief im Inneren von mir selbst weiss. Nur habe ich das Bild und die Liebe dafür verloren.

Sie hat von mir gesprochen, wie ich mich vor zwei Jahren selbst noch benannt und verkauft hätte. Als ich es gestern mithören musste, schüttelte ich innerlich immer wieder den Kopf. Dieses Bild passt nicht mit dem zusammen, das ich heute von mir sehe.

Und da muss ich mir die Frage stellen: habe ich mich so verändert oder sind es die Umstände, die meinen Blick darauf trüben und so krass entstellen?

Ich weiss es selbst nicht. Ich weiss nur, dass sie gestern gefragt hat, wie für mich der Bericht klingt. Ich habe ihr ehrlich gesagt, dass ich mich selbst nicht mehr so sehe. Es würde für mich so klingen, als würde sie von einer Person sprechen, die ich vor zwei Jahren gekannt habe. Ich kann das alles nicht mehr annehmen, weil es für mich nicht stimmt. Und doch weiss ich tief im Inneren, dass ich doch noch ich bin. Mein Verstand ist klar, aber der Kritiker ist stärker. Der will das nicht so sehen.

Schwieriger Zustand. Der ist nur zu ändern, wenn ich endlich wieder Boden unter den Füssen habe. Mich ein wenig hübsch finde, mich gerne unter Menschen bewege und einen Job habe.

Meine Ziele und Hoffnungen für das Neue Jahr.

Auf der anderen Seite finde ich es krass, wie ich mich selbst fertig mache. Ist man wegen solchen Umständen, wie die meinen, automatisch ein schlechterer Mensch? Ich selbst würde eine andere Person deswegen NIE verurteilen! Sonst hätte ich auch keinen Kontakt mit Pupa und dieser Institution. Aber mir selbst gegenüber bin ich immer hart, taff und grenzenlos unverzeihbar. Und doch zähle ich mich nicht zu den typisch psychisch kranken, die sich gehen lassen und sich damit abfinden. Ich bin nicht so. Ich weiss, dass ich mehr kann, tue alles dafür und kämpfe, kämfe kämpfe und weiss im Grunde, dass es die Umstände sind, die mich bremsen. Und doch hänge ich mich darauf auf und mache mich selbst für alles verantwortlich.

Diese ständigen Fragen: warum muss ich da durch? Was erwartet mich noch? Wird es jemals besser oder muss ich doch immer vom Schlechtesten ausgehen? Sind das alles Anzeichen, dass ich stark bin und somit beweisen kann, dass ich dieses Leben geschafft habe zu leben? Werde ich irgendwann einmal gerecht dafür entlöhnt?


Freitag, 18. November 2011

aufgefallen, letzter teil

Ich habe echt viele Fotos auf Lager, die ich hier veröffentlichen will. Irgendwie ist das in letzter Zeit "verloren" gegangen. Jedes mal, wenn ich denke, dass sich der Wald lichtet, kommen neue dazu :-).

Geniesst den letzten Teil von "aufgefallen".










Mittwoch, 16. November 2011

die borgias

Nach "Tudors" schickt Pro7 die nächste Mittelaltersaga ins Rennen: "Die Borgias" laufen seit letztem Mittwoch. Darin geht es um eine Familie, in der der Vater Papst wird. Natürlich nur durch Intrigen, Bestechungen und (falschen) Versprechungen. Dabei helfen ihm seine Söhne, wobei einer gezwungen wird, den Posten als Kardinal anzunehmen, obwohl er immer die kirchliche Garde als Soldat anführen wollte. Die einzige Tochter sowie die ehemalige Ehefrau müssen auch unter dem neuen Amt des Vaters leiden. Die Tochter wird jung verheiratet, damit man profitable neue Verbindungen knüpfen und somit mehr an Macht und Ansehen erlangen kann. Die Ehefrau wird verleugnet, eine Maitresse ist jedoch nicht weit und kommt schnell mit ins Spiel.

Ich hätte es kaum zu wagen geglaubt, aber ich finde solche Art von Filme noch interessant. Nicht dieses herumkriegen, das in vielen Filmen hauptsächlich gezeigt wird. Nein, davon bin ich überhaupt kein Freund. Und auch interessiert mich das Mittelalter nicht wirklich, weil ich es einfach für eine frauenfeindlich und nicht gerade menschenwürdige und -achtende Epoche halte. Irgendwie geht es in solchen Filmen wie "Tudors" und "Die Borgias" nur um Intrigen, Sex, Mord, Skrupellosigkeit, Demütigung und darum, die Macht für sich zu gewinnen. Oft stelle ich mir die Frage, warum genau das mir gefällt. Auf der anderen Seite fand ich "Tudors" genial gemacht. Obwohl ich natürlich über die Moral, die Ehtik und das Denken dazumals mehrmals den Kopf schütteln muss. Eine Frau hat keinen Wert, man wurde schnell der Ketzerei beschuldigt, man hatte die Meinung der des Königs oder der Herrscher anzupassen und wenn man ganz unten war, dann war man ganz unten. Ganz zu schweigen von diesen Maitressen und etc. Ich glaube, ich wäre da ganz schnell auf den Scheiterhaufen verbannt worden, weil ich mein Mund zu sehr aufgemacht hätte (Feministin halt ;-))!

"Die Borgias" ist niemals so anspruchsvoll wie "Tudors". Dort musste ich Szenen teilweise mehrmals gucken, um die Namen richtig verbinden zu können und den Faden nichts zu verlieren.

Bin mal gespannt, wie gut mir die neue Serie gefallen wird. Im Gegensatz zu "Tudors" nehme ich diese neue Serie nicht auf und werde mir auch keine DVD's daraus machen.

PS: auf dem ersten Bild ganz links kann man zwei Menschen sehen, die sich umarmen. Der Mann ist der Sohn, der gezwungen wird, den Posten als Kardinal anzunehmen, den er vom Vater (dem Papst) angeboten kriegt. Die junge Frau ist seine Schwester. Das Bild sieht sehr innig aus und ich bin gespannt, ob da bald mehr (also Inzest) laufen wird. Ich hatte das Gefühl nämlich schon letzte Woche bei der ersten Szene dieser beiden Schauspieler. Ich könnte fast wetten, dass da noch mehr laufen wird...


Montag, 14. November 2011

so ergeht es wohl vielen...

... wenn sie an den Wochenanfang (den geliebten Montag) denken und daran erinnert werden, dass der Ernst des Lebens und der Arbeit wieder losgeht.

So gucke ich auch, wenn Schila wieder in die Wiese abdüst und ihre Nase in Kuhlfaden stecken will. Blöde Angewohnheit unserer besten Freunde.

So blicke ich drein, wenn ich mal wieder ein Tief habe ;-D!

In dem Sinne: habt Spass und einen guten Start!
zambrottagirlie

Freitag, 11. November 2011

schila darf das...

So hat mich die junge Dame heute vom Putzen abgehalten... Sie hat so lustige Aktionen und Posen gebracht, dass ich sie immer wieder fotografieren musste.

Plötzlich lag sie dann so auf dem Tisch. "Sie darf das", hat meine Mutter nur gemeint und wir konnten uns nicht mehr einkriegen vor Lachen. Unser Wiibli macht das am Morgen noch gern und belagert meine Mutter auf diese Weise so lange, bis diese nachgibt und mit Schila den morgendlichen Spaziergang startet.

Ist schon schwierig, hart zu bleiben, wenn diese Augen einen immer wieder voller Hoffnung und Betteln anschauen. Zudem drückt sie sich zuerst immer so ans Bein und zeigt uns, dass sie Aufmerksamkeit oder auf den Schoss will. Ist sie dann oben auf den Beinen, guckt sie immer so... komisch und mit wirklich herzerwärmenden Hundeblick und egal, was man sagt oder tut, sie schnellt sofort hoch, guckt einem direkt ins Gesicht und wiegt ihren eigenen von links nach rechts und zurück. Süss :-).

Was mir im Moment hilft oder geholfen hat nach dem letzten Eintrag? Kommt morgen oder am Sonntag.

Mittwoch, 9. November 2011

gedanken, gefühle & sehnsüchte

Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen Eintrag veröffentlichen soll. Auf der anderen Seite gäbe es nichts, worüber ich sonst berichten könnte, was mein Leben betrifft. Es sind haupstächlich diese Dinge, die mir so durch den Kopf schwirren, mir Kopfzerbrechen bereiten und immer tiefer in die Todessehnsüchte treiben.

Ja, momentan will ich nicht mehr wirklich. Ich habe keine Lust mehr und wünsche mir mein altes Leben zurück. Als ich zwar auch Borderlinerin war, jedoch mein Leben mehr im Griff hatte und es mir stabiler vorkam.

Der Kurs dieser IPT hat heute geendet. Um ehrlich zu sein, bin ich auch sehr froh darüber. Ich konnte dieses Gebäude nicht mehr sehen oder riechen. Die Gruppe war im Grunde ganz okay und ich weiss nicht, ob ich unter anderen Umständen mit einem anderen Gefühl hier sitzen würde.

Fakt ist: ich will raus aus diesem Scheissloch. Ich will LEBEN, will arbeiten, mein Geld verdienen. Immerhin habe ich schon akzeptiert, dass mehr als 60 Prozent nicht drin liegen wird und ich anfangs zuschaue, wie all meine andere Kolleginnen ihr Geld gross sparen können und ihre erste Wohnung beziehen. Ich weiss, ich darf mich nicht vergleichen. Ich hoffe einfach, dass ich irgendwann einmal mein Leben wieder so leben kann, wie ich es mir gewünscht habe.

So hätte es nämlich nicht verlaufen sollen. Ich will nicht überheblich oder so klingen, aber meiner Meinung nach hätte ich mich längstens als Mollymodel beworben. Ich bin nicht die natürliche Schönheit und doch wird mir oft gesagt (bzw. wurde mir oft gesagt), ich hätte dieses "Gewisse Etwas". Ich bin weit weg von den Modelmassen und wollte so anderen Frauen Mut machen. Ich selbst bezeichne mich nicht als "dick", sondern eher als "mollig". Ich bin zudem noch sehr gross und werde meist leichter geschätzt.

Tja, nun sind mir meine Selbstzweifel und mein Selbsthass in die Quere gekommen. Ich kann mich so nicht präsentieren, denn ich fühle mich nicht wirklich wertvoll und setzte mich überhaupt nicht mehr gerne in den Mittelpunkt, was früher auch nicht wirklich der Fall war.

Das habe ich heute wieder gemerkt. Es ging darum, Rollenspiele im Kurs zu machen. Vor zwei Jahren wäre ich die erste gewesen, die ein Beispiel vorgespielt hätte. Heute war ich nur Beobachterin. Ich will nicht, dass mich Menschen anstarren, meine Mankos sehen und mich so bewerten. Mir ist bewusst, im Kurs haben alle ihre schweren Zeiten hinter sich und es sind die letzten Menschen, die schlecht urteilen würden. Und doch ist da dieses Gefühl und dieses Unwohlsein.

Ich laufe wegen Geldnöten nur mit Brille herum. Und das bin ich nicht. Ich bin eher der "Linsentyp". Ich trage meine Haare gerne offen und muss mich doch jeden Tag mit dieser Scheissfrisur und den Löchern trotz dieser ärgern. Ich schäme mich in Grund und Boden und ekle mich vor meinem eigenen Spiegelbild. Grauenhaft.

Heute bin ich so weit gegangen, dass ich anstelle Essanfälle ins andere Extrem verfalle. Seit Montag esse ich nicht wirklich viel und füge so meinem Körper Schmerzen zu. Ich spüre ihn und geniesse schon fast dieses Magenknurren. Das hat er nun davon. Wenn er nicht funktionieren will, warum soll ich ihn also noch richtig verpflegen? Keine Ahnung, wie lange ich das noch beihalten werde. Es fühlt sich aber schon fast grausam gut an.

Ich frage mich die ganze Zeit: Warum ich? Klar, alle Menschen haben ihre Lebenskrisen, aber meine kotz mich langsam regelrecht an. Ich sehe den Sinn dahinter nicht mehr. Und es erscheint mir, als würde diese Probe nie enden. Grauenhaft. Ich habe das Gefühl, dass umso mehr ich kämpfe, es umso härter entgegenschlägt. Und das raubt mir den Mut und die Energie. Und doch stehe ich noch hier. Auch nur, weil ich Angst habe, was passiert, wenn ein Suizid nicht klappt. Die Scham, die grösseren Probleme danach, das wieder von Vorne beginnen und vielleicht noch weiter nach unten sinken.

Am Montag... das darf ich hier kaum veröffentlichen, und doch ist es irgendwie skurill und fast grotesk lustig zugleich. Ich hatte solche Gedanken bereits, als ich noch bei der Versicherung gearbeitet hatte. Während ich auf dem Perron stehe und die vorbeifahrenden oder einfahrenden Züge beobachte, denke ich mir, was wäre, wenn ich jetzt ganz einfach ein paar Schritte gen Gleis machen und mich locker fallen lassen würde. Und doch denke ich immer an den armen Lokführer.

Jedenfalls stand ich am Montag nach dem Kurs erneut am Perron und es ging mir richtig schlecht. Auf einmal kam eine Meldung durch die Lautsprecher: "Achtung auf Gleis 4, der Zug fährt durch". Klar überlegte ich mir, was passieren würde, wenn ich meinen Sehnsüchten nun einfach freien Lauf lassen und mich fallen lassen würde. Ich tat es schlussendlich nicht, keine Panik, sonst würde dieser Beitrat nicht hier stehen. Ein schwarzer Geschäftsmann neben mir wurde immer nervöser und ich nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie er sich immer wieder zu mir umdrehte, mich beobachtete und schlussendlich sich mir immer mehr näherte, bis er dicht hinter mir stand. Zuerst dachte ich mir: "What the f***?". Er liess nicht von mir ab, bis ich in Zürich umgestiegen und im nächsten Verbindungszug eingestiegen war. Selbst da liess er fast sieben Minuten nicht von mir ab. Als ich mich gesetzt hatte und sah, wie er zur Rolltreppe ging, musste ich doch irgendwie lachen und meinen Kopf schütteln.

Gestern und heute waren meine Suizidgedanken nicht milder und ich hatte oft das Bedürfnis, zur Schere zu greifen. Keine Ahnung, warum ich es nicht getan habe. Vielleicht doch so etwas wie Stolz.

Mein Leben muss sich von Grund auf ändern. Ich brauche Einkommen, eine Beschäftigung, einen festen Halt unter den Füssen. Klar, mit 60 Prozent verdient man nicht viel, bei der Krankenkasse waren es plus / minus um die 2'200 Franken. Wenn man jedoch bedenkt, dass ich zu Hause wohne und "nur" meine Versicherungsprämie und Benzinkosten übernehme (oder allfällige Rechnungen), bleiben mir immer noch locker 1'500 Franken zur freien Verfügung. Mehr muss ich nicht abgeben, da ich fast den ganzen Haushalt schmeisse und doch irgendwie sparen muss und möchte. Es ist nicht viel, was übrig bleibt und doch fühlt man sich wertvoller.

Und ich könnte meine Transplantation selbst bezahlen. In Raten natürlich. Irgendwann möchte ich ja auch noch eine Entschädigung meinen Eltern abgeben, für alles, was sie für mich machen und getan haben. Meine Mutter meint zwar immer, dass ich zuerst auf mich achten und mein Polster aufstocken soll, so lange ich noch zu Hause wohne. Sie wisse auch so, wie sehr ich diese Hilfe schätze. Ich zeige es ihr mit der Hilfe im Haushalt, mit den kleinen Gefallen und den Blumen, die ich ab und zu für sie kaufe. Und doch wird, sobald eine Festanstellung habe und meine Finanzen sich ein wenig geregelt haben, ein gewisser Betrag über eine handvoll Franken mit drei Nullen angespart.

Wegen den Haaren habe ich vier Optionen:

- es akzeptieren und warten, bis weitere Wundermittel auf den Markt kommen. Anscheinend sind im Labor Haarfollikel gezüchtet worden, ohne dass man auf eigene Haare zurück greifen muss. Ob diese am Oberkopf halten und ihren Sinn und ihre Aufgabe erfüllen, ist noch nicht klar. Studien laufen und werden bestimmt über die nächsten fünf Jahre geprüft, sodass da noch nichts Grosses laufen wird. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust, noch länger mit dieser Scheissfrisur durch die Gegend zu laufen und mir bei jedem hübschen Mann vorzustellen, wie der über meinen Anblick kotzen muss. Egal, auch wenn Mister Right um die Ecke geschossen kommt, ich werde mich diesem noch weniger öffnen können, als ich es jetzt schon bzw. früher schon getan habe. Ich befürchte sogar und kann auch behaupten, dass ich jeden Mann von mir abweise, bis ich da oben nicht wieder "normal" bin. Es sieht nicht sooo schlimm aus und doch merkt man bei genauerem Blick, dass etwas nicht stimmen kann.

- Haartransplantation Typ 1: was ich bis jetzt nicht wusste: der Haarkranz eines Mannes oder der Frau fällt nie aus. Der bleibt dick und mit vollem Haar besäht. Heute hatte ich nur Männer mit Glatze oder Halbglatze im Blickfeld. Ich persönlich finde es nicht schlimm, aber bei Frauen ist es ein Tabuthema. Bei meinem Bruder lichten sich die Haare auch langsam, ich persönlich finde es nicht schlimm, aber er ist gerade mal neunzehn und ich bin noch zu jung, um verheiratet zu sein und andere Prioritäten gesetzt zu haben. Ich habe Angst vor Neuantellungen, um darauf angesprochen zu werden. Ich habe Angst, dadurch noch eingeschränkter zu sein und nicht mein Bestes leisten zu können. Bei Frauen ist es einfach schlimmer, zählen die Haare doch zur Weiblichkeit. Zurück zum Thema. Bei der HT Typus 1 wird am Hinterkopf ein ganzer Streifen Haut herausgeschnitten, der Haarfollikel beinhaltet. Diese werden sorgfältig voneinander getrennt (meist sind da 2 bis 4 Haare darin enthalten) und bei den betroffenen Stellen wieder eingesetzt.

- Haartransplantation Typ 2: auch da ist die Methode die gleiche, nur braucht man keinen Haarstreifen zu "opfern" und hat somit keine grosse Narbe. Um ehrlich zu sein, schreckt mich genau dieser Fakt ab. Ich will nicht noch länger damit konfrontiert oder daran erinnert werden. Es reicht schon so. Wahrscheinlich jedoch müsste ich meine Haarpracht, die bis fast zur Taille reicht, opfern und einen Kurzhaarschnitt machen lassen. Gut, auf der anderen Seite könnte ich dies als vollkommenen Neustart sehen.

Bei Puls habe ich einen Arzt gesehen, der seine Sache gut macht. Anscheinend gibt es schwarze Schafe darunter. Das gibt einem Sicherheit und erhöt die Sympathie des Arztes, da ich sonst schon skeptisch bin. Denn überall hört man, dass es nicht bei jedem gleich gut wirkt und die Haare doch wieder ausfallen. Wobei ich natürlich immer noch auf die Laborergebnisse hoffen und zurückgreiffen könnte.

Mann, dieser Eintrag wird lang :-). Beschäftigt mich halt schon.

Mir ist schlussendlich egal, wenn ich feines Haar habe. Solange der Scheitel wieder voll ist und meine Kopfhaut abgedeckt. Mir ist auch egal, wenn ich jedes Jahr fast fünfhundert Franken für "Innéov" und "Néocapil" ausgeben muss, damit es so bleibt, wie es ist. Solange ich meine Lebenslust wieder habe. Natürlich ist mir bewusst, dass es immer wieder Höhen und Tiefen geben wird, vor allem, was die Arbeitssituation und die Finanzaussichten betrifft, aber mir würde eine grosse Last von den Schultern genommen werden.

Nur ist diese Methode 2 fast dreifach so teuer, wie die erste. Denn da werden die Haarfollikel einzeln mit einer Pipette herausgesaugt und so bleibt keine längliche Narbe über. Ich müsste da schon sehr rechnen und auf mein Erspartes zurückgreifen, was für anderes gedacht war. Und zum Sozialamt will ich einfach nicht. Würde ich nun einen Job finden, könnte ich weniger sparen, meine "Schulden" meinen Geldgebern jedoch monatlich für ein Jahr zurückerstatten. Aber da plane ich wohl zu optimistisch.

Auf der anderen Seite muss ich mir sagen, dass auch andere Männer eine HT durchführen haben lassen und mit Medikamenten und Wässerchen ihr Haar behalten haben. Warum gehe ich gleich immer vom Schlechtesten bei mir aus? Ich weiss es auch nicht. Wahrscheinlich, weil sich mein Leben in den letzten zwei Jahren so angefühlt hat.

- Metohe vier wäre die Haarverdichtung. Dazu weiss ich nicht mehr, es ist aber keine Perücke oder so. Sie ist jederzeit wieder rückgängig zu machen und so könnte ich dann immer noch die Labormethode anwenden, wenn diese endlich auf dem Markt ist.

Schon krass, gegen alles findet man etwas, aber gegen so etwas nicht. Es ist zum verzweifeln.

Ich werde mich gut vorbereiten (habe da ein paar Fragen nebst den Kosten, der Methode, der Sicherheit, der Halbtbarkeit, des Ergebnisses und der Möglichkeit des Stylens und des Färbens danach,...) und für Dezember Termine bei den verschiedenen Ärzten verlangen. Danach wird gerechnet, angefragt und weitergedacht.

Oder mir bleibt die letzte Wahl: mich bei einer Schönheitssendung bewerben und hoffen, das Gesamtpacket zu erhalten. Meinen Körper möchte ich nicht gross ändern, ich habe Angst, dass ich bei der Chance, da mitzumachen, noch mehr an mir rumschnippeln lasse. Brustvergrösserung inklusive, obwohl ich bis jetzt mehr oder weniger zufrieden war. Eben, bis vor ein paar Monaten. Was will ich auch mehr erwarten bei meiner Einstellung meinem Körper gegenüber. Ich würde mir jedoch ein wenig Fett am Kinn absaugen lassen, meine Haare richten, die Augen lasern und die Zähne korriegieren. Schon komisch, vor zwei Jahren hat mich das alles nicht gestört. Ohr inklusive.

Ach, ich kann und will einfach nicht mehr. Immerhin habe ich heute zum ersten Mal einem Mann meine Diagnose "gebeichtet". Ich habe es mir immer sehr schwierig und kompliziert, ja sogar mit Ekel verbunden und abschreckender Wirkung vorgestellt (ich meine damit natürlich die Reaktionen seitens der Männer). Okay, er ist von der Gruppe im Kurs und hat selbst Depressionen, aber bei Borderliner denken Menschen gleich das Schlimmste.

Nun seid doch mal ehrlich: welcher Mensch denkt da nicht an verschnittene Arme und Beinen? Narben überall? Ein Hoch und Tief nach dem anderen, der totale Kontrollverlust und Psycho auf höchster Linie?

Ich selbst habe mich immer als Ausnahme gesehen. Ich trage keine Narben (zum Glück, sonst würde ich mich noch mehr hassen). Meine Schwankungen halten sich in Grenzen, ich habe da eher mit mir innerlich zu kämpfen. Aggressionen lasse ich keinen freien Lauf, ich bin nicht mehr so laut und versuche, alles mit mir selbst zu klären. Klar, theoretisch bringe ich alles von einem Borderliner mit, vor allem, was das Muster, die Gedanken, die Gefühle und die Probleme betrifft. Nur verhalte ich mich nicht so krass.

Nun ja, um endlich zu einem Schluss diesen Eintrages zu kommen: Ich hatte der Gruppe ehrlich gesagt (bereits am Montag), dass es mir nicht so gut geht. Einer hat mich am Ende des Kurses zur Seite gezogen und gefragt, was ich denn für eine Diagnose hätte. Depressionen und sonst noch etwas? Also, ich müsse nicht antworten, wenn ich nicht wollen würde. Es würde ihn nur Wunder nehmen. Ich druckste herum und dachte mir, ob ich es sagen sollte oder nicht. Auf der anderen Seite war es die perfekte Übung. Ich sagte ihm also "Borderline" und ich weiss nicht, ob ich seinen überraschten Blick positiv oder abwertend werten soll. Wobei ich abwertend eher ausschliesse, denn die Worte danach passen nicht dazu. Ich sagte nämlich schnell weiter (weil mir der Blick unangenehm war), dass ich nicht der typische Borderliner wäre und zeigte ihm meine Unterarme. Man muss doch seeeeehr genau gucken, um die leichten Schnittnarben der Schere zu sehen. Vielleicht auch ein Grund, warum man immer wieder überlegt, es noch ein letztes Mal zu tun. Nach ein paar Tagen sieht man nichts mehr, es bleiben keine Narben übrig. Zurück zur Storie. Ich zeigte ihm also meine Unterarme und er meinte schnell, dass er es sich eben gerade nicht vorstellen konnte, weil er eine Borderlinerin kennen würde und ihre Arme, Beine und andere Körperstellen ganz anders aussehen würden.

Nun ja, wahrscheinlich war also der Blick doch eher positiv überrascht zu werten. Nach dem Kurs bin ich noch ein wenig durch Zürich geschlendert, habe aber nichts gekauft. Keine Lust, kein Geld und eigen verordnetes Verbot. Ich hatte aber einen bösen Blick, eine harte Mimik und ein schlechtes Gefühl mit mir mit.

Und immer der Gedanke: welche Methode anwenden? Woher das Geld nehmen? Ist es nicht besser, einfach aufzugeben? Warum ist Suizid so schwierig? Warum ist mir nicht egal, wie es den Hinterbliebenen und dem Lokführer danach geht? Warum bin ich so sensibel? Was wird noch kommen? Will ich es wirklich wissen? Werde ich jemals meine Ziele erreichen, selbst, wenn es noch zwei Jahre lang geht? Haare abschneiden und als Neustart ansehen oder auf lange Matte bestehen und eine lange Narme am Hinterkopf riskieren? Aber ich will nicht ständig daran erinnert werden, also HT ohne Hautfetzen entfernen, was aber mit mehr Kosten verbunden ist....

Und und und. Und da soll ich mich noch auf etwas anderes konzentrieren können? Och mann, ich habe jetzt schon wieder ein Karrussel im Kopf. Und dann noch morgen Therapie. Ich werde sagen, dass ich keine Lust auf eine Beziehung habe und das Thema so abgehackt ist. Traummann mit vollstem Verständnis hin oder her. Mich wird keiner Knacken können. Vor allem nicht, wenn ich mich so hasse und diese Lasten mit mir herumtrage. Lebensbeichte, Borderline, Erfahrungen in Sachen Beziehung und dann noch Haarprobleme? NO WAY!

So, nun erlöse ich euch. Glückwunsch an die, welche es bis hierhin geschafft haben. Aber momentan sieht genau so mein Leben aus. Und ich mache immer wieder einen grossen Fehler, die alten Blogeinträge von 2007 bis 2009 durchzulesen. Wer weiss, vielleicht kann ich 2010 und 2011 bald aus meinem Leben streichen und wieder nach vorne blicken. Vielleicht kommt dann das volle Glück zu mir zurück.

Dienstag, 8. November 2011

aufgefallen, zweiter teil

Weiter geht es mit den Wundern unserer Natur (die meiner Meinung nach immer weniger geschätzt wird...(ob echt oder ein wenig gefotoshopt, ist mir schlussendlich egal ;-))).











Sonntag, 6. November 2011

LMFAO!!!***^^^***!!!

Was ich mich nie gewagt hätte, zu glauben, ist eingetreten: ich bin ein echter LMFAO Fan und Anhänger geworden.

Dank sei meinem Bruder. Ich mag teilweise die Lieder enorm und es gibt für jede Stimmung etwas. Mein Favorit? "Best Night" und "I Can't Dance"!!!

Dieses Tanzen, dieses "Shuffelin'"... Wie gerne würde auch ich das können. Aber das ist wie mit der "Pizzicarella". Legt Zambrottagirlie los, wird die Schweiz von einem kleinen Erdbeben erschüttert *g*!

Hoffentlich hilft es, meine Stimmung ein wenig zu "pimpen". Ist gerade gar nicht gut :-(.

PS: wie so oft bin ich für gewisse Videos nicht verantwortlich *räusper und ein kichern verdrück*...