Freitag, 27. Februar 2015

wochenrückblick

Ich mache das wirklich kaum bis nie. Aber ab nächster Woche bin ich ein Jährchen älter und ja, irgendwie macht man sich da - als Frau zumindest - doch so seine Gedanken. Nein, ich habe kein Problem mit dem Altern, daran liegt es nicht. Aber ich denke halt schon, dass dies eher in unserem Naturell ist, dieses Grübeln.

Zudem bin ich seit der ersten Januarwoche immer mal wieder grippig und erkältet unterwegs. Und ja, das zerrt doch irgendwie an den psychischen und physischen Nerven. Vor allem, wenn sich dein Körper nie richtig erholen und regenerieren kann. In der ersten Januarwoche hatte ich eine heftige Grippe. In der ersten Februarwoche war ich stark erkältet und habe da wohl den Fehler gemacht, jobmässig nicht kürzer zu treten und mich richtig auszukurieren. Und seitdem kratzt, beisst und schmerzt es immer mal wieder im Hals, an den Ohren, in den Augen, fliesst die Nase… aber eben, es ist einem ja bewusst, dass die Grippewelle die Schweiz fest im Griff hat und man nicht alleine damit ist. Überall fallen wieder Mitarbeiter von einem Tag auf den anderen aus. Und ja, in einem Betrieb verteilen sich diese Viren ja noch schneller! Und was wenige wissen: das Virus schlummert schon ein paar Tage vor dem Grippeausbruch in uns. Da kann es oft schon zu spät mit Handlungen sein.

Darum denke ich, bin ich auch eher unmotiviert unterwegs in der letzten Zeit. Eigentlich so, wie immer (keine negativen Gedanken, kein dysfunktionales Verhalten, aber ständig müde, schlapp, kaum begeisterungsfähig), aber seit ein paar Wochen ein wenig mühsamer, wie auch sonst. Ich glaube, ich arbeite wirklich auf meine lange Auszeit hin, um wieder Kraft und Energie zu tanken. Job, Privat, alles ein wenig viel und da möchte man ja auch noch auf sich selbst achten - teilweise viel zum unter einen Hut bringen.

Ich bin gerne unterwegs und achte auch darauf, dass ich privat aus dem Haus komme und nicht nur auf dem Sofa lümmle und allein ein Buch lese oder TV schaue. Diese Momente in Gesellschaft geniesse ich enorm. Aber morgens aufstehen und mich fertig machen - uach, eine Qual teilweise. Und ich vertrödle ordentlich Zeit.

Aber wie schon oft betont: solange ich mich nicht mit Suizidgedanken und schädlichem Verhalten herumschlagen muss, stimmt es für mich. Solche Zeiten gibt es nun mal. Und ja, ich denke schon, dass ich beurteilen kann, wie viel schlimmer mit düsteren Gedanken ist, die einen noch mehr lähmen. Da ist dieser Zustand nichts dagegen.

Darum bin ich froh, ist bald mein Geburtstag angesagt. Ich gehe weg - nach London. Gönne mir drei Tage und meinen Geburtstags-Shopping-Tag. Weg aus der Schweiz. Und dann kann ich mich auf mein nächstes Projekt - Amerika - konzentrieren. Wuhu!

Es ist vielleicht nicht mal so schlecht, an meinem Geburtstag im Ausland zu sein. Denn genau zu solchen Tagen frage ich mich oft, was wäre, wenn ich mich nie mit meiner Vergangenheit herumschlagen hätte müssen. Wie ich unter anderen Umständen nun wie hier sitzen würde. Gedanken, die kaum jemand nachvollziehen und verstehen kann. Ablenkung wird mir gut tun! Wie gesagt, es geht nicht um das Alter. Es geht um die Vergangenheit, den Lebensweg und meine Zukunft.

träumend jemandem das leben verlängert

Ich träume oft und viel. Meistens kann ich mich daran erinnern. Und ja, ich glaube daran, dass wir vieles in unseren Träumen verarbeiten. Und ich finde auch, dass man sich selbst und seinen Körper besser kennen lernt. Weil man nicht auf ihn hört, wenn er Stresssymptome zeigt, bis es „chlöpft“. Aber sobald ich im Traum mein Mami oder eine andere geliebte Person anschreie, anfauche und tränenüberströmt aufgelöst vor ihr stehe, weiss ich, dass meine Alarmanlage auf tiefrot steht und es so nicht weitergehen kann.
 
Auf der anderen Seite glaube ich auch an die Theorie, dass „Vielträumer“ einen höheren IQ besitzen :-ppppp.
 
Diese Nacht war eher wieder unruhig. Ich bin zwei mal aufgewacht und meist träumt man danach ja nur noch so wirres Zeug. Und sobald ich etwas schlechtes geträumt habe, erzähle ich es auch jemandem. Denn die Süditaliener besitzen meist ein Traumdeutungsbuch (lesen auch jegliches Geträumtes nach!) und glauben daran, dass ein Traum nicht in Erfüllung geht, wenn man jemandem davon berichtet.
 
Und darum musste der schlechte Traum auch sofort raus! Ich habe von meinem Taufgotti und meinem Taufonkel geträumt. Beide hatten zu meinen frühsten Kindheitstagen ein Restaurant in Süditalien - da gab es leckere Calzoni, mhhhh! Ich erinnere mich sogar noch an die Einrichtung des Lokals, obwohl ich erst so vier oder fünf Jahre jung war :-). Früh dann zogen sie in den Norden - Richtung Monza. Und obwohl es keine drei Stunden Autofahrzeit von uns aus waren, bröckelte der Kontakt immer mehr ab. Nun sehe ich sie ab und zu in Süditalien, wenn wir gleichzeitig Ferien haben oder ich besuche sie ab und zu mal in Bergamo (sie haben wieder die Ortschaft gewechselt).
 
Im Traum sass ich mit deren Sohn und meinen Eltern in Süditalien. Der Sohn - ist mein „Grosscousin“ - hatte längere Zeit nichts von meiner Tauftante und meinem Taufonkel gehört und sass aufgelöst bei uns am Tisch. Das Handy vor sich. Plötzlich klingelte es und er stellte den Lautsprecher ein. Wir hörten eine junge Polizeibeamtin, welche direkt vor dem Haus meiner Tauftante und meines Taufonkels stand. Sie berichtete live!!! Wir konnten sie ganz genau verstehen, wie sie meinte, dass sie vor dem Haus stünden, nun durch den Garten gehen würden und die Tür aufbrächen.
 
Ich hörte gespannt zu und sofort schossen mir die Tränen in die Augen, als ich sie hören sagte: „Die Tür ist offen… ui, ist das ein Gestank! Bestialisch!“
 
Da war mir klar, dass es sich dabei nur um diesen gewissen Duft handeln konnte, welche Menschen verströmen, die schon lange tot irgendwo liegen. Ich heulte Wasserfälle und bekam nur noch mit, wie ich torkelnd aufstand und den Raum verliess. Mein Grosscousin rief mir noch nach, was ich hätte. Ich hörte nur noch, wie mein Mami zu ihm meinte, dass ich bereits frühzeitig am Gesagten der Polizistin erkannt hätte, dass seine Eltern tot seien. Ich hörte und fühlte seinen Aufschrei… und öffnete erschrocken die Augen.
 
Phuuuu, war schon harter Toback. Vor allem, wenn du der Polizistin zuhörst und bereits frühzeitig weisst bzw. befürchtest, was sie als nächstes sagen wird. Dass sich all diese Befürchtungen bewahrheiten.
 
Wer bis jetzt mit Durchlesen stark geblieben ist: etwas Gutes haben diese Träume nach unserem Glauben im Süden dann halt doch! Wir verlängern das Leben der von uns tot geträumten Person im realen Leben. Und diesen Glauben finde ich schön!

honig im kopf / zeit mit pupa

Bereits Mitte Februar war ich einen Samstag lang mit Pupa unterwegs. Einfach ein wenig abschalten, die Seele baumeln lassen, durch die Gassen und Geschäfte bummeln und auch mal bei einem Kaffee halt machen, etwas schlürfen und vor allem die vorbeilaufenden Menschen beobachten. Das kommt einem perfekten Samstag sehr nahe für mich.

Oder dann das krasse Gegenteil: im Trainer auf dem Sofa herumlümmeln, dabei den Hund quer über sich (schlafend) liegen haben :-). Schila versteht das schon ganz gut. Die kommt sofort angetippelt und schwups, liegt sie sekundenschnell in meiner rechten Armbeuge. Ich finde halt schon, dass dir das Tier sein Vertrauen dadurch zeigt. Vor allem, wenn sie dann noch tief schläft und man ihren Herzschlag auf den eigenen Brustkorbrippen spürt. Meist döse ich dann auch noch weg und finde es herrlich, wenn ich meine Augen öffne und sie schnarcht immer noch leise an mein Ohr :-p.

Ich geniesse solche Momente unbewusst, vermehrt aber auch bewusst. Dass es mir in dieser Zeit einfach gut geht. Und ja, es macht halt doch auch viel für mich aus, hat Pupa Ähnliches wie ich auf ihrem Lebensweg erlebt. Da muss man nicht gross erklären bzw. auch keine Angst haben, andere mit Glaubenssätzen, Gedanken und Ansichten zu verletzen oder zu überfordern.

Letzten Sonntag waren wir mal wieder im Kino und haben uns ein Abendessen beim Mexikaner und den Film „Honig im Kopf“ gegönnt. Das Abendessen war - wie immer - sehr lecker und die Stimmung muy caliente. Wir hatten unseren Spass :-). Und ja, Pupa steht halt auf Südländer und als sie mit ihrem Spanisch loslegte, konnte sich selbst der Kellner nicht mehr wehren. War noch lustig, ihnen zuzuhören. Vom Italienischen her verstehe ich doch ein wenig mehr ;-).

Der Film ist wirklich sehr empfehlenswert. Ein Teil schien mir ein wenig lange, vor allem gegen das Ende des Films hin, aber im Gesamten ist dieses Werk wirklich top! Es geht um ein ernstes Thema, das viele von uns betrifft. Und doch bietet es so viel an heiteren Situationen trotz heikler und ernsten Szenen und auch Tipps, wie man in bestimmten Situationen umgehen kann. Wie man einen Alzheimerkranken begleiten kann. Eindrücklich war, wie der Opa selbst teilweise „lichte“ Momente hatte, erkannte, was mit ihm los ist und schier daran verzweifelte. Richtig wütend darüber wurde, dass er etwas nicht aufschreiben kann, obwohl es im Kopf ist. Traurig, was er alles so schnell vergisst. Es gab wirklich ein paar Situationen, in denen man eigentlich nicht lacht. Aber der Film schaffte es dann, dass man doch schmunzeln durfte - und es vollkommen okay war. Und doch dann die Verzweiflung der Betroffenen bzw. die verschiedenen Umgehensarten der Charakteren. Ich habe echt viel davon mitgenommen. In meiner Familie ist diese Krankheit zum Glück kein allzu grosses Thema, bei meiner Familie geht es eher um körperliche Gebrechen (Gicht, Rheuma, Rücken, Kniegelenke).

Und ja, die letzten zwanzig Minuten des Films verbrachte ich weinend, schluchzend und heulend. Und wer mich kennt, weiss, dass ich in der Öffentlichkeit wirklich kaum bis nie weine. Auch sonst bin ich eher weniger nah am Wasser gebaut. Ausser, ich sitze zu Hause alleine auf dem Bett und schaue mir Geburtssendungen oder solche Filme wie „Honig im Kopf“ an :-). Aber in diesem Moment war es mir egal. Pupa sass ja neben mir und war sofort zur Stelle. Und ja, mich hat der Film vor allem auch deshalb mitgenommen, weil es um einen Opa und seine Enkelin geht. Til Schweiger hielt sich schön dezent im Hintergrund. Und natürlich brachte es viele Erinnerungen an meinen Grossdäddi zurück. Dieser Opa im Film (ist ja ein bekannter Komiker) sagte genau die Worte zu seiner Enkelin, welche mein Grosi mir nach Grossdäddis Tod sagte - weil er es selbst nicht mehr konnte. Dass er von oben auf mich herabschauen und auf mich achten würde. Dass wir uns wiedersehen würden - irgendwann einmal, wenn die Zeit gekommen ist. Dinge, die mir eine lange Zeit auf einem schweren Weg geholfen haben. Ich habe meinen Grossvater bereits mit neun verloren. Und er war einer meiner stärksten Bezugspersonen. Ich war und bin ein totales Opa/Oma-Kind. Verbrachte als kleines Mädchen viele Ferien freiwillig bei meinen Grosseltern. Genoss die Zeit. Und ja, Grossdäddis früher Tod ist auch Auslöser für die schreckliche Borderline-Geschichte zu meiner Teenie- bis Erwachsenenzeit gewesen. Dinge und Geschehnisse, welche mich bis heute prägen. Etliches, was ich hier verarbeitet habe und noch tue. Von dem her fühlte ich die letzten Minuten des Films erst recht mit der Enkelin mit.

Herzzerreissend war die Szene, als der Opa die Enkelin darum bat, gewisse Zeilen zu notieren, sollte er sie einmal vergessen. Und erst recht schmerzhaft war die Szene, als es wirklich dazu kam und das Mädchen pitschnass neben ihrem Opa sass und er nur meinte: „Ich kenne Sie nicht“. Und voller Gefühl, als Vater und Sohn sich sagten, dass sie sich lieben.

Ein Film, den ich mir ganz bestimmt leisten werde!

Dienstag, 17. Februar 2015

♥ beddhru bonazzu meu ♥

Wie jedes Jahr am 17. Februar, huldige ich auch dieses Jahr den Namensgeber für meinen Blog!

AUGURI GIANLUCA ZAMBROTTA!

Er ist genau 10 Jahre älter wie ich und wird auch schon 38 :-). Und ja, nicht umsonst hat dieser Blog den Namen, den er nun halt mal trägt.

Ich war ein riesen Fan und bin es auch jetzt noch. Wusste aber auch nicht immer alles genau über ihn. Ich musste dazumals für die EM 2000 einfach einen Spieler haben, um auch für jemanden fanen zu können. Und da war halt er schnell Favorit :-)... aber irgendwie legt sich alles auch einmal. Vor allem ist Gianluca Zambrotta ja nicht mehr so aktiv. Leider auch nicht mehr in der Nationalmannschaft, sniff.

Zur Übersetzung: beddhru bonazzu meu ist unser Dialekt in Apulien. Meist wird aus einem "o" am Schluss eines Wortes ein "u". Ausgesprochen wird es "beddschu bonazzu meou", sollte eigentlich "bello bonazzo mio" heissen. Und in unserer Sprache "mein schöner schönling" :-).

Freitag, 13. Februar 2015

der erste schwarm

Viele kennen bestimmt diese "zufälligen" Begegnungen. In Büchern, Filmen und Romanen ändern diese immer das Leben der meisten Darsteller und Hauptfiguren.

Mir ist eine solche Begegnung letzten Mittwoch mit Pupa passiert. Nach unserem Mittagessen wollte sie mir noch unbedingt ein Handy zeigen und wir gingen in ein Elektrogeschäft. Und genau, als wir aus diesem herauskamen und zum Ausgang schlenderten, kam mir in dieser Sekunde (auf den Punkt genau) ein Mann entgegen, welcher mir bekannt vorkam.

Das ist wie die Aktion an der Ampel: Millisekunden entscheiden über den Moment! Man hätte nur ein weiteres Handy anschauen, eine Minute länger beim Mittagessen oder sonst etwas länger bzw. kürzer machen sollen - diese Begegnung wäre nie zu Stande gekommen!

Ich schaute den Mann an. Er erwiederte meinen Blick. Ich wirkte vielleicht stutzig, senkte meinen Blick. Keine Millisekunde später hob ich ihn aber wieder, um mich zu vergewissern. Der Mann hielt weiterhin Blickkontakt und in seinem Gesicht blitzte ein "ich habe dich ebenfalls erkannt" auf und wir grinsten uns an, grüssten uns mit einem ganz kleinen Nicken.

Und das alles in weniger als zwei Sekunden!

Ich war baff. Fragte Pupa, ob sie das eben auch gesehen hatte oder ich es mir eingebildet hatte. Sie natürlich meinte sofort, dass sie alles ganz genau gesehen hätte und nun jedes Detail wissen wollen würde. Woher ich den Mann kenne?

Ich war aber bereits auf Wolke sieben anzutreffen. Mei, der ist ja gewachsen und endlich so gross wie ich! Und hat immer noch diese blauen Augen und diese tiefen Grübchen an beiden Wangen. Dieses Lächeln...

Es handelt sich dabei um meinen ersten Schwarm. In den war ich von der vierten bis fünften Klasse so etwas von verknallt. Und als ich neben ihm Sitzen durfte, hei, war das ein Highlight! Er war aber so etwas von viel kleiner wie ich (ich war da schon riesig) und entspricht eigentlich überhaupt nicht meinen eigentlichen Vorlieben. Blond. Und dieses dazumals beliebte Schwänzli im Nacken (sonst alles kurz). Blondes Löckchen. Hach. Ich glaube, wir verstanden uns dazumals sehr gut.

Bis seine Familie in ein anderes Dorf zog. Ich hatte ihn zwischenzeitlich mal wieder gesehen, da aber schien er mir immer noch klein. Am Mittwoch aber war es ganz anders. Da stand er. Lief zwar weiter, aber hatte MICH erkannt. Mich graue, unansehnliche Maus :-). Hielt meinem Blick stand. In einer Masse von Menschen, welche bei dieser Tür ein und aus gingen.

Nur hinter seinem Lächeln erkannte ich den kleinen, frechen Buben von damals. Und diese Augen und Grübchen vom Mittwoch verfolgen mich noch bis heute ;-). Und ja, ich freue mich, begrüsst mich ein Mann auf der Strasse, mit dem ich seit Jahren keinen Kontakt hatte. Da sollten sich viele Bekannte, welche einen auf "ich habe dich zufällig nicht gesehen" machen, abschneiden!

PS: wie soll es auch anders sein: mein Horoskop am Tag darauf passte irgendwie ganz gut :-).

wetter-eindrücke

Wenn ich Auto fahre, konzentriere ich  mich auf die Strasse. Lausche den lauten Klängen aus meinem Radio und der Musik, welcher gerade meiner Laune entspricht. Meist ist es dann eher Chill- oder Deep-House oder schon eher wieder Techno und Trance :-p.

Und dann gibt es die Momente, in denen man die Augen schweifen lässt und sich einfach mal wieder bewusst wird, was uns das Wetter an Naturbildern schenkt. Welche Kraft eine Sonne hat. Wie die Laune automatisch steigt. Ich liebe solche Augenblicke. Meist fahre ich dann rechts ran und mache ein Erinnerungsfoto. Aber so, wie wir es sehen, schafft es keine Kamera festzuhalten - noch nicht ;-).

Es sind "ruhige" Dinge, die um uns geschehen und uns geschenkt werden. Die wir öfters beachten sollten. Und ja, ich würde mich schon eher als Mensch bezeichnen, dem solche Kleinigkeiten auffallen. Nicht nur wir leben auf dieser Erde. Viele - auch so kleine Teile - gehören dazu.

Erst heute Morgen wieder konnte ich ein Panorama geniessen: Bäume, welche doch durch den Nebel schwarz hervorstachen. Nebel, der ein wenig höher reichte, wie diese Bäume. Dahinter ein Bergpanorama und die leuchtende Kraft der langsam aufgehenden Sonne. Tieforange. Schön!

Jaja, jetzt kommt endlich wieder die Zeit, in der es frühmorgens ein tolles Morgen- und abends ein geniales Abendrot zu sehen gibt. Was für ein Spektakel!

Hier ein paar Eindrücke :-).




derber witz

Letztens in einer Zeitung über den Weg gelaufen: 

Hans vergisst den Hochzeitstag. Seine Frau ist darüber natürlich nicht gerade begeistert und stellt ihm ein Ultimatum: „Wenn du das wieder gut machen willst, muss bis morgen früh etwas vor unserer Haustür stehen, dass in 6 Sekunden von 0 auf 100 kommt!“

Am nächsten Tag muss Hans früh los zur Arbeit. Seine Frau bekommt nichts davon mit. Kaum hat sie ihre verschlafenen Augen geöffnet, zieht sie sich den Bademantel über und sprintet zur Tür. Dort erblickt sie ein Geschenk und nimmt es mit rein. Öffnet es und…

… hält eine Personenwaage in den Händen. 

Ich liebe diesen Witz :-).

dem arbeitsalltag entfliehen

Im Nachhinein merkt man, dass man es wirklich öfters machen sollte. Einfach vom Geschäft weg über den Mittag. So sehr man die Gespräche mit den Mitarbeitern geniesst, so gut tut der Tapetenwechsel in der Mitte der Arbeitszeit.

Am Mittwoch habe ich mich spontan mit Pupa getroffen. Wir sind in ein Migros-Restaurant, das Essen war wirklich preiswert und gut. Und der Kaffee danach erst recht, mmmhhh!

Gutes Gespräch, viel zu lachen, einige bekannte Gesichter (manche schon länger nicht mehr gesehen)… ein typischer Frauenzmittag halt.

Morgen sind wir dann auch gemeinsam unterwegs. Ich freue mich auf unseren freien Samstag. Ein wenig durch die Gegend kurven, an bestimmten Läden halten, Kaffee schlürfen und den Menschen bei ihrem Alltag zuschauen. Einfach sein. Herrlich!

Freitag, 6. Februar 2015

plus size blogs

Ich habe auf der rechten Seite (im oberen Teil) einen neuen Link hinzugefügt, welche interessierte Leser auf die deutschen Plus Size Blogs führt.
 
Es ist kein Geheimnis, das ich zu den kurvigen Mitmenschen gehöre. Etliche Einträge sind sehr spannend, faszinierend und machen Mut! Cool, was auch wir aus uns machen können. Aber ja nicht zu laut herumposaunen, unsere Gesellschaft hat noch nicht überall verstanden, dass auch wir dazu gehören :-p.

vorsatz: keine rechtfertigungen

Es gibt Situationen, in denen weiss man einfach nicht, ob man lachen oder weinen soll. Weinen, weil die heutige Gesellschaft teilweise echt absurde Vorstellungen hat. Lachen, weil es schon wieder so ulkig und einfach lachhaft ist, was so im Alltag geboten wird. Ich frage mich wirklich, wo das teilweise hinführt. Ich persönlich finde Gesellschaft in der Schweiz am anstrengendsten. Und nein, bevor ich mir hier wieder irgendwelche Sachen anhören muss: ich selbst bin eine Schweizerin, also beleidige ich mich gerade selbst. Wie mir diese Rechtfertigungen aus dem Hals hängen, unglaublich…
 
Aber seien wir mal ehrlich: wir haben viel gutes in der Schweiz - ja, ich weiss. Ist mir alles bewusst. Versicherung, Sozialhilfe, Auffangnetze. Klar. Aber auf gesellschaftlicher Basis streben wir nur nach Erfolg und sind nur etwas wert, wenn wir es weit geschafft haben. Ja keine Schwäche zeigen. Ja keine Zeit verlieren. Ja nicht zugeben, dass man etwas nicht schafft.
 
Aber damit es mir niemand übel nimmt: auch die Italiener können nicht alles. Da versinkst du in der Wüste, wenn du nicht von selbst kommst. Die machen Fehler und sehen es nicht, solange du dich nicht von dir aus meldest. Und kommen sie heute nicht, dann kommen sie morgen, aber genau das ist die Dolce Vita.
 
Ich persönlich freue mich auf das Tempo in Amerika. Mir ist ja davon vorgeschwärmt worden. Vor allem an der Westküste. Einfach alles ein wenig slow down. Dafür kriegt man überall die härtesten Medis und Waffen.
 
Aber ich schweife schon wieder ab. Wollte diesen Eintrag eigentlich kurz halten und einfach mal wieder betonen, was diese Plattform für mich bedeutet. Das es mir hauptsächlich darum geht, was mich beschäftigt, was mir durch den Kopf geht und wenn ich einen konstruktiven Rat möchte, auch gerne dazu bereit bin, diesen anzunehmen bzw. danach zu bitten. Aber einfach böse Kommentare und Kritik, welche einfach so unüberlegt niedergeschrieben werden, werden hier keinen Platz mehr finden. Da finde ich, kann man gerne auch auf andere Art und Weise auf mich  zukommen.
 
Ich weiss, viele Menschen haben es nicht leicht und auch Drittweltländer sagen mir etwas. Und doch beurteilt jeder Mensch sein Leben anders. Ich freue und schätze mich für JEDEN unter uns glücklich, der ein paar harte Wochen und Jahre hinter sich gebracht hat. Seine Kindheit, seine Jugend und seine jungen Jahre glücklich, gesund und munter geniessen konnte. Welche nicht vergessen haben, dass man mit 19 und auch noch mit 27 verdammt jung ist. Ich selbst wünsche mein bisheriges Leben nicht einmal meinem schlimmsten Feind. Denn - und das vergessen viele in unserer Gesellschaft - es gibt auch noch Süchte, Depressionen und Suizidgedanken. Und da siehst du wirklich keinen Ausweg mehr. Da ist es nicht einfach mal verschissen für ein paar Stunden. Aber was versuche ich hier wieder zu erklären, es geht den meisten eh nur rein und dann wieder raus.
 
Ich weiss, was ich geleistet habe. Was ich leiste. Was ich zu krampfen hatte und was mir dieser - MEIN - Blog bedeutet und wozu ich ihn benötige. Und ich zwinge niemanden dazu, meine Zeilen zu lesen. Und ich habe keine Lust, immer wieder ausholen und betonen zu müssen, warum ich was wie meine. Weil meine Einträge sonst nur noch länger werden.
 
Ich muss nicht in jedem Eintrag, in dem ich voller Zweifel bin, betonen, dass ich weiss, dass es eine Momentaufnahme ist und es mir in ein paar Stunden besser gehen wird. Weil ich es schon zig mal erwähnt habe. Weil es mir bewusst ist. Und weil ich trotzdem gerade diese Sorgen habe.
 
Und ich muss mich nicht rechtfertigen, dass ich voller Ängste bin, obwohl ich gut aufgehoben bin. Das ich über mein Leben, meinen Alltag berichte. Dass es gute Momente gibt, dafür aber auch wieder etwas happigere Einträge. Das auch ich - oh Wunder - nur ein Mensch bin! Und toll, wenn einer ohne Gefühle und Emotionen umgehen muss. Meint denn jeder Ochse, mir ist das nicht bewusst, dass es hier auch mal happiger zugeht? Das ich nicht überlege, was ich veröffentliche und was nicht? Tja, genau diese Menschen sollten dann mal wieder lesen, wenn ich betone (!), dass es mir bei meiner Verarbeitung hilft. Weil es niemand versteht. Weil ich niemanden verletzten will.
 
Ich werde an meinen Zielen und Grundsätzen festhalten. Denn sonst macht man sich nur kaputt. Warum soll ich Menschen gefallen, welche mit anonymen Kommentaren feige um die Ecke kommen.
 
Ich habe meine Träume, welche ich JETZT erfüllen werde, weil ich es will. Weil es die Person nichts angeht, aber weil ich es hier gleich mal betone, dass ich zwar noch zu Hause wohne, mir all diesen egoistischen (!!!) Scheiss vornehme und trotzdem Miete, Auto, Versicherung, Ausgaben und all dieser Pipapo selbst bezahle.
 
Das sind Menschen, welche früh von zu Hause ausgezogen sind und nie das Gefühl hatten, die Eltern zu enttäuschen. Welche nicht verstehen, dass man nach Hause kommt und jemand auf einen wartet. Das man seine Familie und seine Eltern ein Leben lang unterstützen wird, weil man ihnen so dankbar ist, für alles. Dass man dann nicht allein sein muss. Dass man trotzdem selbständig ist und ein Mami nicht alles macht. Das wir drei Kinder zu Hause den Haushalt schmeissen und unsere Eltern entlasten. Dass wir sofort einen eigenen Haushalt führen könnten. Aber das ist ja nicht wichtig. Es kann nicht sein, dass es Menschen gibt, welche gerne als Familie in einer Wohnung leben - weil sie es gut haben. Weil es halt auch eine italienische Seite in uns gibt. Pf, wozu rege ich mich eigentlich noch auf. Nur ich selbst weiss, worauf ich verzichten muss, was ich mir wünsche, was ich mir leiste und was ich mir nicht mehr antun werde. Vor allem solche Geschichten stossen immer mehr auf Granit bei mir. Ich schalte ab. Stelle den PC ab und fahre runter. Komme von der Arbeit heim und mache nur noch, was ich wichtig finde. Sonst geht man ja kaputt.
 
All dieser Neid. Dieses Schwarz-Weiss-Denken. Diese Ansichten nach Schema F. Dieses Aufdrängen eigener Lebensvorstellungen. Das „Reinlabern“, obwohl niemand um eine Meinung gebeten hat. Immer schön überall reinquatschen und nicht selbst im eigenen Haus zuerst mal entrümpeln…
 
Heutzutage hast du zu funktionieren, wie andere es für dich bestimmen. Weil alle in deinem Umfeld ganz genau funktionieren. Wie Roboter. Gefühle ausschalten können, Schicksalsschläge und andere Geschehnisse ganz locker wegstecken, nachdem sie hingefallen sind. Aufstehen und weitermachen ist die Devise!
 
Wie oft wird psychisch kranken Menschen eingetrichtert und mit ihnen geübt, offen zum Umfeld zu sein? Wie oft haben Bekannte und engste Freunde bzw. die Familie von mir gewünscht, dass ich zu ihnen komme und mehr über mich erzähle? Meine Bedürfnisse mitteile? Dann macht man es, und doch muss man einsehen, dass es die wenigsten interessiert bzw. die wenigsten es so auffassen können, wie gehofft. Man macht alles, um so behandelt zu werden. Und nein, ich habe noch lange nicht die tiefsten Abgründe meiner Seele „herausgeprahlt“.
 
Menschen behaupten von sich, sensibel und verständnisvoll zu sein. Aber seien wir mal ehrlich: die wenigsten sind das im realen Leben wirklich. Und nachvollziehen können es meist nur jene, welche Ähnliches durchgemacht haben. Wie viele Menschen verdrängen und verschweigen ihr Leiden - wegen unserer Gesellschaft. Weil es nicht akzeptiert ist. Das dies aber auch eine hilfreiche Plattform für andere Beteiligten sein kann, wird einfach ausgeblendet.
 
In Zukunft werde ich nach all meinen Einträgen einen Link einsetzen, welcher auf diesen Eintrag verweist. Damit ja niemand mehr das Gefühl hat, mich darüber belehren zu müssen, wie ich bin. Pf, im Traum nicht. Mir ist ganz wohl bewusst, dass ich nur eine Handvoll Leser habe. Bei jedem Eintrag wird angezeigt, von wie vielen Personen der gelesen wird. Und das sind wirklich nicht viele. Und daher denke ich, sind es regelmässige Leser - welche mich und meinen Schreibstil und den Nutzen dieser Plattform für mich langsam kennen. Die einen Kommentar abgeben und den Rest eines Eintrages ausblenden.
 
Warum also der Aufwand für Menschen, die mich eh nicht kennen. Und deshalb mache ich das genau nicht, weil es mir am Allerwertesten vorbeigeht. Weil ich es annehmen würde, wenn es konstruktiv wäre. Aber so…
 
Damit sich nicht die falsche Person angesprochen fühlt: nein, es geht nicht um diese Geschichte. Es geht um den Kommentar zu dieser Geschichte.
 
Damit schliesse ich dieses - für mich unnötige und total überflüssige - Intermezzo ab. Gehe ins Wochenende, freue mich über meine Familie, deren Verständnis und Unterstützung und meine Träume, welche ich Dank vielen lieben Menschen erfüllen kann und spätestens dann ist diese Kommentar vergessen. Diese Mühe, welche ich mir nochmals gemacht habe, aber zum letzten Mal. Denn Gleichgültigkeit straft in meinen Augen am ehesten. Und auf diese ständigen Wiederholungen habe ich echt keinen Bock mehr.

planungen

Bald werden Flüge gebucht und Routen spezifischer geplant - ich böse Egoistin *sarkasmus*: Umso mehr freue ich mich darauf.
 
Meine Motivation war diese Woche nicht gerade gross. Es fällt schnell zwischen die Zeilen, dass ich mit Schnupfen, Halsweh und Husten die letzten drei Tage bei der Arbeit erschienen bin. Es war eine Ablenkung von vielem. Lediglich die Motivation springt mir jeden Tag davon.
 
Ich denke, es tut allen ein wenig gut, wenn ich weg bin. Von allem ein wenig Abstand. Motivation und Kraft sammeln. Denn die Arbeit an sich gefällt mir enorm. Und doch haben mein Gspänli und ich im Moment viele Umstrukturierungen und müssen uns auf einige Situationen neu einstellen bzw. uns an die Veränderungen gewöhnen.
 
Vielleicht merken dann einige, was sie an mir haben - oder ob es ihnen ohne mich besser geht. Und wer weiss: vielleicht werden auch mir einige Dinge bewusst.

Dienstag, 3. Februar 2015

kräftezehrendes wochenende

Für mich persönlich war das letzte Wochenende einfach zu viel. Und die Auswirkungen habe ich von Sonntagabend bis heute zu spüren bekommen. Ich muss gleichzeitig einsehen, dass ich darauf achte, meine Kräfte einzuteilen und mir einfach bewusst mehr freie Tage zu gönnen bzw. diese dann auch für mich zu nutzen.

Meine Therapie werde ich auf meinen Sprachaufenthalt hin beenden. Wir reduzieren jetzt schon, ich werde nicht mehr alle zwei Wochen einen Termin haben. Jetzt habe ich drei Wochen Pause, dann fünf. Und dann ist auch schon wieder Juli, YES!

Spätestens da können mir die meisten den Buckel runterrutschen. Ich fühle mich oft missverstanden, allein und einsam. Und ich finde, ein solches Gefühl können die wenigsten nachvollziehen. Vor allem hasse ich es, wenn jemand immer wieder damit kommt, dass ich schon noch den richtigen finde, obwohl ich mit Überzeugung das Gegenteil behaupte. So, als hätte ich nicht recht. Dabei weiss ich doch am Besten ganz genau, dass ich es immer weniger schaffen werde, mich einem Mann zu öffnen. Spätestens, wenn ich bei einem ganz ausschlaggebenden Handicap ankomme. Ich weiss, klingt jetzt vielleicht hart, aber es ist ein Handicap, welches die Weiblichkeit betrifft. Vielleicht sollte ich der Person das nächste Mal einfach knallhart an den Kopf knallen, ob sie sich eine Beziehung vorstellen könnte, wenn sie Single wäre, noch nie irgendwie eine positive Erfahrung machen durfte in Sachen Liebe und dann einen Mann kennen lernen würde - mit einer entstellten Brust zum Beispiel.

Es hat ein langes Gespräch gegeben bzw. eines, welches ich schon lange nötig fand. Ein Treffen, welches über ein halbes Jahr auf sich warten lassen hat, aus dem ich sehr enttäuscht herausgetreten bin. Weil ich nicht das Gefühl hatte, alles sagen zu können, was mir wirklich wichtig war. Weil ich einsehen musste, dass Frauen einfach so schnell einem Mann verfallen und ja, weil es mich verletzt hat, dass das einzige Bedürfnis an eine Freundschaft zu sein scheint, dass offen über einen Partner kommuniziert werden kann. Das angeblich wegen mir zwischen zwei Personen entschieden werden muss, was ich nie verlangt habe. Weil ich persönlich auch einen Geburtstag zum Beispiel in Etappen feiern kann. Weil man meine Ängste und mein Befinden in Sachen Liebe einfach nicht verstehen kann. Ist wie, wenn man eine missbrauche Frau in einen Keller mit etlichen Männern steckt, krass ausgedrückt. Lange Geschichte, ich möchte es im Moment nicht durchkaufen. Ich verstehe einfach nicht, warum das der einzige Grund sein soll, dass eine jahrelange Freundschaft immer weniger an Kontakt besitzt. Wie soll man daran arbeiten, wenn man wochenlang nichts von der anderen Person hört?

Und ja, ich habe mich die letzten Monate einfach vermehrt auf mich selbst konzentriert. Und wie sagt man so schön: der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Der anfängliche Trennungsschmerz konnte ich ausschalten, indem ich mich mit Laura einer Plauschgruppe in Sachen Volleyball angeschlossen habe. Mich auf andere Projekte konzentriert habe und ja, mich auch darauf konzentriert habe. Ich kann dann plötzlich auch ohne. Vor allem, wenn man sich im August noch getroffen hat und nicht einmal von einem Zusammenzug einen Monat später erfahren bekommen hat. Tja, was soll ich machen. Das Problem bleibe ja schlussendlich immer ich *sarkasmus an*. Wie sollte es auch anders sein.

Aber eben, darüber werde ich hier wohl nie berichten. Ist mir einfach zu persönlich und zu viel.

Am Sonntag begann ich dann mit meinem Projekt "Schrank ausmisten". Scheissidee, wie sich herausgestellt hat. Ich habe radikal ausgemistet. Was ich nie anziehen werde, was zu gross oder zu eng bzw. unpassend ist. Sack nach Sack wurde gefüllt. Mutti hat es mitbekommen und somit konnte ich ihr auch eine Wäschezeine voll neuer (!!!!) Leder(imitat)jacken präsentieren. Sie hat echt super reagiert und die Säcke sofort entsorgt. Mir ihre Hilfe angeboten und ja, ich habe es alleine machen müssen, bin schier daran verzweifelt, aber nur daraus lerne ich. Und doch bin ich nicht alleine zurück geblieben.

Es war kräftezehrend, mit vielen Erinnerungen und Gefühlen verbunden. Vor allem diesem Gefühl des Versagens und das ich mich nicht im Griff habe. In diesem Alter noch zu Hause wohne und mein Schicksal verfluche. Mich frage, wie ich das je alleine schaffen soll und das ich mich doch einfach abgrundtief hasse.

Die letzten beiden Tage hatte ich keine Zeit mehr für Selbsthass, Zweifel und Grübeleien. Lag mit Husten, Schnupfen und Halsweh im Bett. Eben, wie bereits gesagt, war alles wohl einfach einen Ticken zu viel.

Wie es weitergeht? Es geht mir immer noch nicht wirklich gut und ich frage mich wirklich ganz ehrlich, wie ich das jemals schaffen soll in meinem Leben. Vor allem ohne Mami. Und ja, ich wohne noch zu Hause, na und? Ich liebe meine Familie und ich hatte nicht das Glück, nach meiner Lehre stets eine Festanstellung zu haben und damit sparen zu können.

Ich muss lernen, dass ich mein Leben auf meiner Art und Weise lebe und dass es gut so ist. Dass ich schon vieles geschafft habe und mein Einkaufverhalten schon einmal enorm verbessern konnte, und das für ganze 12 Monate!

Und das ich mir Etappenziele setze. So Amerika dieses Jahr. Die Töffprüfung nächstes Jahr. Und dann der Auszug. Oder wenn es mir total ablöscht, wandere ich für ein Jahr nach Italien aus!

ich, tochter eines yakuza

Durch eine Sendung bin ich auf diese Biografie von Shoko Tendo aufmerksam gemacht worden. Einerseits war da dieses Schicksal und andererseits dieser toll tätowierte Rücken. Klar, nicht jedermanns Sache - auch ich fand es lange nicht schön. Aber ich liebäugele mit Tattoos schon, seit ich 15 bin und umso älter ich werde, umso faszinierender finde ich Tattoos und möchte sogar selbst daraufhin arbeiten, dass mein linker Oberarm von der Schulter an bis ca. Ellenbogen komplett tattoowiert wird. Farbig finde ich bei anderen wunderschön, ich selbst traue mich nicht. Wenn, dann höchstens mit dukelvioletten bzw. dunkelgrauen Schattierungen... Und dieses Jahr werde ich mir mein erstes Tattoo stechen. Denn es ist mein Leben.

So hat es sich auch diese Autorin gedacht. Und mir gefällt's, Hut ab vor ihrem Mut (und dann noch in allen Farben!). Auf der anderen Seite ist mir bewusst, dass man heutzutage eher die Ausnahme ist, wenn man mal KEIN Tattoo trägt...

Nach all den Krimis fand ich dieses Werk eine gelungene Abwechslung. Und da ich eher die Bücherkäuferin bin (ausser, ich tausche mit jemanden bzw. bekomme eines geschenkt), habe ich es mir sofort online bestellt.

Zum Klappentext:

Geboren als Tochter eines Yakuza-Bosses, wächst Shoko Tendo in den 1970er-Jahren in einer von Luxus geprägten, aber bedrohlichen Umgebung auf. An ihrer Schule wird sie als Yakuza-Kind von Schülern und Lehrern gemobbt. Sie tritt einer gewalttätigen Mädchengang bei und beginnt schon mit 12 Jahren, Speed zu konsumieren. Drogensucht, Armut, psychischer und sexueller Missbrauch sowie zahlreiche Schicksalsschläge ziehen das junge Mädchen immer weiter in den Abgrund. Erst als brutale Misshandlungen und grosse Mengen an Drogen sie mehrfach an den Rand des Todes gebracht haben, beschliesst sie, ihr Leben zu ändern...

Erschreckend ehrlich und ohne jede Bitterkeit zeichnet Shoko Tendo das Porträt ihres Lebens und gewährt tiefe persönliche Eindrücke in die dunklen Seiten der japanischen Gesellschaft.

Meine Meinung

Ich selbst finde es immer schwierig, eine Biografie zu "bewerten". Jeder empfindet es anders und ich finde, es ist ein Leben von einer anderen Person, welches ich bestimmt als letztes beurteilen sollte. Ich habe kein Recht dazu. Klar, andere Autoren schreiben auch über eine Person, aber das sind dann Drittpersonen und es handelt sich nicht um das Leben des Autors/der Autorin.

Was ich einfach sehr eindrücklich an diesem Buch gefunden habe, ist, wie man sich einerseits in die Person Shoko einfühlen konnte und gleichzeitig diese Ohnmacht, schlagende Männer zu verlassen, nachempfinden konnte. Ich stehe jetzt hier und sage zwar, dass ich dies nie mit mir machen lassen würde. Aber nach den Zeilen dieser starken Frau bin ich mir nicht mehr so sicher.

Erschrecken, was sie in jungen Jahren alles durchmachen musste. Und doch kam dieses Gefühl bei mir persönlich nur rüber, wenn sie erzählte, wie sehr sie verprügelt wurde. Ein weiteres Mal ein Gefühl wurde mir erst beim Tod ihrer Eltern vermittelt. Ansonsten erscheint mir das ganze Buch eher abgestumpft und sehr distanziert. Was ich - mit meiner eigenen Diagnose - nur zu gut nachvollziehen kann! Es gab einfach teilweise Dialoge, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte.

Mich hat zudem erschüttert, was in der japanischen Gesellschaft alles an Kriminalität geboten wird. Vor allem, wenn man bedenkt, welche Sitten und Gebräuche wir als Europäer von den Asiaten so mitbekommen. Es geht da immer um Anstand, Reinheit und Ehre. Die Augen sind mir in diesem Buch erschreckend krass geöffnet worden.

Das Ende des Buches hat bei mir Hoffnungen geweckt. Und doch fehlten mir noch einige, persönliche Punkte. Wie die Geburt ihrer Tochter, welche sie nur kurz angeschnitten hat. Nicht einmal die Geburt, nur ihre Tochter und in welchem Alter sie diese bekommen hat. Vielleicht alles, damit ein zweites Buch von ihr gekauft wird.

Ich persönlich schenke dieses Buch gerne weiter. Mit dem Vorhaben bzw. dem Wissen, dass jedes Leben seine eigenen Schicksalsschläge auf "Lager" hat und es meist nicht so ausgeht, wie man es sich wünscht. Weil es kein Roman, sondern eine Biografie ist. Und dass ich nicht alleine auf der Welt bin. Und Schicksal doch ungerecht verteilt wird. Manche trifft es kaum, einige werden kurz und einige Male gestreift, andere müssen sich immer wieder damit auseinandersetzen.

Und nein, bei dieser Dame verteilen sich diese Schicksalsschläge nicht auf etliche vierzig Jahre oder mehr. Nein. Es geht mit zwölf los und das Buch endet, als sie knapp 31 ist. Aber das Schicksal schlägt schon viel früher gnadenlos und heftig zu.

Ich bewundere diese Willenskraft und diese Stärke!