Dienstag, 3. Februar 2015

kräftezehrendes wochenende

Für mich persönlich war das letzte Wochenende einfach zu viel. Und die Auswirkungen habe ich von Sonntagabend bis heute zu spüren bekommen. Ich muss gleichzeitig einsehen, dass ich darauf achte, meine Kräfte einzuteilen und mir einfach bewusst mehr freie Tage zu gönnen bzw. diese dann auch für mich zu nutzen.

Meine Therapie werde ich auf meinen Sprachaufenthalt hin beenden. Wir reduzieren jetzt schon, ich werde nicht mehr alle zwei Wochen einen Termin haben. Jetzt habe ich drei Wochen Pause, dann fünf. Und dann ist auch schon wieder Juli, YES!

Spätestens da können mir die meisten den Buckel runterrutschen. Ich fühle mich oft missverstanden, allein und einsam. Und ich finde, ein solches Gefühl können die wenigsten nachvollziehen. Vor allem hasse ich es, wenn jemand immer wieder damit kommt, dass ich schon noch den richtigen finde, obwohl ich mit Überzeugung das Gegenteil behaupte. So, als hätte ich nicht recht. Dabei weiss ich doch am Besten ganz genau, dass ich es immer weniger schaffen werde, mich einem Mann zu öffnen. Spätestens, wenn ich bei einem ganz ausschlaggebenden Handicap ankomme. Ich weiss, klingt jetzt vielleicht hart, aber es ist ein Handicap, welches die Weiblichkeit betrifft. Vielleicht sollte ich der Person das nächste Mal einfach knallhart an den Kopf knallen, ob sie sich eine Beziehung vorstellen könnte, wenn sie Single wäre, noch nie irgendwie eine positive Erfahrung machen durfte in Sachen Liebe und dann einen Mann kennen lernen würde - mit einer entstellten Brust zum Beispiel.

Es hat ein langes Gespräch gegeben bzw. eines, welches ich schon lange nötig fand. Ein Treffen, welches über ein halbes Jahr auf sich warten lassen hat, aus dem ich sehr enttäuscht herausgetreten bin. Weil ich nicht das Gefühl hatte, alles sagen zu können, was mir wirklich wichtig war. Weil ich einsehen musste, dass Frauen einfach so schnell einem Mann verfallen und ja, weil es mich verletzt hat, dass das einzige Bedürfnis an eine Freundschaft zu sein scheint, dass offen über einen Partner kommuniziert werden kann. Das angeblich wegen mir zwischen zwei Personen entschieden werden muss, was ich nie verlangt habe. Weil ich persönlich auch einen Geburtstag zum Beispiel in Etappen feiern kann. Weil man meine Ängste und mein Befinden in Sachen Liebe einfach nicht verstehen kann. Ist wie, wenn man eine missbrauche Frau in einen Keller mit etlichen Männern steckt, krass ausgedrückt. Lange Geschichte, ich möchte es im Moment nicht durchkaufen. Ich verstehe einfach nicht, warum das der einzige Grund sein soll, dass eine jahrelange Freundschaft immer weniger an Kontakt besitzt. Wie soll man daran arbeiten, wenn man wochenlang nichts von der anderen Person hört?

Und ja, ich habe mich die letzten Monate einfach vermehrt auf mich selbst konzentriert. Und wie sagt man so schön: der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Der anfängliche Trennungsschmerz konnte ich ausschalten, indem ich mich mit Laura einer Plauschgruppe in Sachen Volleyball angeschlossen habe. Mich auf andere Projekte konzentriert habe und ja, mich auch darauf konzentriert habe. Ich kann dann plötzlich auch ohne. Vor allem, wenn man sich im August noch getroffen hat und nicht einmal von einem Zusammenzug einen Monat später erfahren bekommen hat. Tja, was soll ich machen. Das Problem bleibe ja schlussendlich immer ich *sarkasmus an*. Wie sollte es auch anders sein.

Aber eben, darüber werde ich hier wohl nie berichten. Ist mir einfach zu persönlich und zu viel.

Am Sonntag begann ich dann mit meinem Projekt "Schrank ausmisten". Scheissidee, wie sich herausgestellt hat. Ich habe radikal ausgemistet. Was ich nie anziehen werde, was zu gross oder zu eng bzw. unpassend ist. Sack nach Sack wurde gefüllt. Mutti hat es mitbekommen und somit konnte ich ihr auch eine Wäschezeine voll neuer (!!!!) Leder(imitat)jacken präsentieren. Sie hat echt super reagiert und die Säcke sofort entsorgt. Mir ihre Hilfe angeboten und ja, ich habe es alleine machen müssen, bin schier daran verzweifelt, aber nur daraus lerne ich. Und doch bin ich nicht alleine zurück geblieben.

Es war kräftezehrend, mit vielen Erinnerungen und Gefühlen verbunden. Vor allem diesem Gefühl des Versagens und das ich mich nicht im Griff habe. In diesem Alter noch zu Hause wohne und mein Schicksal verfluche. Mich frage, wie ich das je alleine schaffen soll und das ich mich doch einfach abgrundtief hasse.

Die letzten beiden Tage hatte ich keine Zeit mehr für Selbsthass, Zweifel und Grübeleien. Lag mit Husten, Schnupfen und Halsweh im Bett. Eben, wie bereits gesagt, war alles wohl einfach einen Ticken zu viel.

Wie es weitergeht? Es geht mir immer noch nicht wirklich gut und ich frage mich wirklich ganz ehrlich, wie ich das jemals schaffen soll in meinem Leben. Vor allem ohne Mami. Und ja, ich wohne noch zu Hause, na und? Ich liebe meine Familie und ich hatte nicht das Glück, nach meiner Lehre stets eine Festanstellung zu haben und damit sparen zu können.

Ich muss lernen, dass ich mein Leben auf meiner Art und Weise lebe und dass es gut so ist. Dass ich schon vieles geschafft habe und mein Einkaufverhalten schon einmal enorm verbessern konnte, und das für ganze 12 Monate!

Und das ich mir Etappenziele setze. So Amerika dieses Jahr. Die Töffprüfung nächstes Jahr. Und dann der Auszug. Oder wenn es mir total ablöscht, wandere ich für ein Jahr nach Italien aus!

3 Kommentare:

  1. Wie wärs mal mit dem egoistischen Verhalten aufzuhören, Amerika und Kurztrips und Italien und Motorradführerschein hintenanstellen? Dann klappts auch auszuziehen! Dann brauchst Du Dich nicht mehr rechtfertigen und dann denkt vermutlich auch keiner mehr sowas! Aber jammern ist immer einfacher als machen!

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  2. Also einfacher ist es, jetzt nach Amerika zu gehen, wenn man noch keine eigene Wohnung hat, und diese nicht einfach hinz und kunz untervermieten muss!? Solche Kommentare scheinen mir aber auch nicht sehr konstruktiv für die blogschreiberin zu sein, sondern nur ein mahnender Vorwurf mit dem Zeigefinger. Auch hat sie nicht um Rat gefragt, sondern einfach ihre Gedanken niedergeschrieben. Ratschläge können auch SCHLÄGE sein, v.a. wenn sie unbedacht geäussert werden.

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    1. Vielen lieben Dank für diese Worte. Genau das wollte ich eigentlich mit meiner vielleicht etwas "gefühlschaotischen" Antwort benennen. Aber wenn man in einem Strudel ist, dann reagiert man oft emotional.

      Viele Menschen kennen frühere Einträge nicht. Und wie du hier auch beschreibst, habe ich schon oft erwähnt, warum der jetzige Zeitpunkt der Beste ist. Und hätte ich eine eigene Wohnung, würde eine Reise wohl nie so schnell klappen.

      Genau, Ratschläge können auch Schläge sein. Weil jeder eine Situation anders auffasst, unterschiedliche Erfahrungen gemacht hat und jeder einfach eine andere Persönlichkeit und Ansicht hat. Und wer mich kennt und diesen Blog schon länger verfolgt (und meine Vergangenheit ein wenig mitbekommen hat), weiss, wie verletzbar ich bin und wie schnell man meine Selbstzweifel wieder aktiviert.

      Es geht hier wirklich nur um meine Gedanken und meine Ansichten. Meist rude ich ja früher oder später eh in einem Nebensatz in einem anderen Post wieder zurück. Es ist ein virtuelles Tagebuch für mich.

      Nochmals vielen lieben Dank.

      Und alles Gute!
      zambrottagirlie

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