Sonntag, 31. August 2014

hintergrund-wechsel

Bald stehen meine Ferien an. Am Mittwochmittag, 11.30 Uhr, brettere ich los.

Und dann habe ich drei Wochen lang Ruhe vor mir selbst.

Hoffentlich.

Dieses Bild ist im Jahre 2011 entstanden und war mein damaliges Mietauto. Total Schrott, aber ein geheimer Ferrari steckte in "La Gina" ;-). Und daher hält es hier nun in nächster Zeit als Hintergrund her...! Und wer einen genaueren Blick auf die Heckscheibe wirft, erkennt noch mehr ;-).

Wer noch mehr sehen möchte: La Gina

In diesem Sinne: ich gehe weiter packen...



Freitag, 29. August 2014

freitags-füller

 
1. Nach welchen Kriterien beurteilt die teilweise im Kopf kranke Gesellschaft Schönheit? Es wird immer schlimmer…
 
2. Es ist eine Woche vor meinen Ferien und ich habe nichts anderes im Kopf. Ich kann es nicht mehr erwarten, ich will jetzt schon dort sein! Endlich Heimat. Endlich Ferien. Endlich bella Puglia!
 
3. In meinem Bett mag ich keine Gesellschaft. Meine Decke. Mein Kissen. Meine Matratze und mein Extrakissen für die bequeme Seitenlage wegen meinem Rücken. Alles nur meins. Ich hasse es, warm haben zu müssen. Bis hin zum Schwitzen, weil sich ständig jemand an mich schmiegt. Weil ich ja so schön weich bin ;-p...
 
4. Den Feriencheck fürs Auto hat sich wieder mal richtig gelohnt. Ansonsten wäre ich 100%ig irgendwo in Italien in der Pampa stecken geblieben…
 
5. Anstatt sich auf das Schöne, Positive zu konzentrieren, sehen viele Menschen nur das schlechte um sich herum. Auch ich bin nicht immer gut drauf. Aber ich gebe mir Mühe! Ich verarbeite hier meine Gedanken, ja. Diese sehen nicht immer rosig aus. Aber mit dem Unterschied, dass ich mir in der realen Welt Mühe gebe, doch auch das andere und Gute zu sehen!
 
6. Mit Laura probiere ich heute ein Restaurant mit gutem Ruf aus. Waren beide noch nie dort.
 
7. Wochenende? Frusteinkäufe verstauen (sind etliche Franken wieder weg, ich habe eh schon kein Platz und auch keinen Nerv, und ja, ich verfluche mich selbst dafür!), Zeit mit Laura und Pupa verbringen, Auto putzen, Ferienvorbereitungen, Einträge tippen, Musik fürs Reisen organisieren und einfach nur Ferien, Ferien, Ferien im Kopf haben ;-).
 

das wiedersehen

An einem Samstag vor ein paar Wochen war es so weit: ich nahm an der Hochzeit des launischen Mitarbeiters teil. Ich weiss auch nicht warum. Wahrscheinlich, weil mich gewisse Damen im Geschäft überredet haben. Oder vielleicht war da auch die Hoffnung, den gewissen Mitarbeiter wieder zu sehen, obwohl die Angst doch wuchs, umso näher der Tag kam.
 
Ich bin einfach nicht so der Hochzeitstyp. Und dies noch als Frau, fällt halt schon auf. Aber es ist einfach nichts für mich. Die Liebe, welche zwischen zwei Menschen gefeiert wird, die Menschenmasse, das Ambiente… Hat ja nichts mit Neid zu tun. Es gibt einfach Menschen, die sind für das nicht gemacht. Und ich gehöre wohl dazu. Oder bin von meinen bisherigen italienischen Hochzeiten geprägt :-).
 
Schlussendlich war ich dann auch froh, war ich mit meiner Frauengruppe lediglich für den Apéro eingeladen, weitere Mitarbeiter und Hochzeitsgäste waren dann für das Essen an einem anderen Ort eingeladen. Die Hochzeit an sich war wirklich sehr schön und auch ging es nicht so lange, aber für mich stimmte der Aufbruch nach dem Apéro. Als wir dem Brautpaar gratulierten, haute es mich dann doch aus den Socken, als der Bräutigam (also der launische Mitarbeiter ;-)) zu mir meinte: „Hat mich wirklich sehr gefreut, bist du auch noch gekommen, zambrottagirlie! Schön!“ Ich stand natürlich da, gab mein strahlendes Lächeln und im Nachhinein hoffte ich einfach, es war nicht so gemeint, wie ich im ersten Moment gedacht hatte, haha! Und wenn die Damen auch etwas gesagt haben, schlussendlich ist es ja für alle Beteiligten gut gegangen. Denn ich habe ihnen schon anvertraut, dass ich mir beim launischen Mitarbeiter nicht wirklich sicher bin, was er von bestimmten Mitarbeitern - unter anderem auch mich - hält (weil er halt so launisch ist). Die Damen haben mir aber versichert, dass er zu fast allen so sei und ich ihn anscheinend in einer Situation mal ordentlich beeindruckt hätte, weil ich einem Mitarbeiter Paroli gebietet habe, als der mit wirklich dummen Sprüchen um die Ecke kam. Ich kann eben auch anders und anscheinend hat das doch Eindruck hinterlassen ;-p.
 
Aber jetzt zur Kernsache dieses Eintrages. Ja, es ist jetzt schon bald drei Wochen her und irgendwie verarbeite ich es immer noch. Eine Seite von mir sagt, dass ich es einfach als das abhaken soll, was es war. Okay, beruhigend in vielen Befürchtungen meinerseits und gut ist. Der andere Teil aber schreit immer wieder: siehst du! Und da auch wieder! Und in dieser Situation erst recht!
 
Ich bin wieder fast da angelangt, wo ich nicht hinwollte: gefangen in der Grübelei. Vorschnelle Erkenntnisse oder doch einfach klärende Punkte - gemischt mit vielen Sehnsüchten, schönen Tagträumen und doch wieder selbstzerstörerischen Worten. Und niemandem kann ich mich da wirklich anvertrauen. Und schriftlich kann ich bestimmten, wie nahe ich es an mich heranlasse und wie weit es gehen darf. Wie oft ich drum rum rede und was ich überhaupt erwähnen möchte. Daher auch wieder die ellenlange Einleitung ;-).
 
Schon nur die Vorbereitungen haben mich ein wenig unsicher gemacht. Nichts wollte wirklich, wie ich es wollte und schlecht geschlafen hatte ich auch. Ich trug ein eigentlich schönes Kleid, aber irgendwie fühlte ich mich auch nicht so wohl. Es ist ein wirklich einfaches, luftiges Sommerkleidchen - und ich besitze es in den Farben weiss, mint und zartrosé. Ich habe mich für das Exemplar in Rosé entschieden und mich dementsprechend geschminkt. Das Kleid hat kürzere Ärmel, welche über die Schultern passen und ist bis unter die Brust hin noch schön gerafft. Ab da geht es in einer leichten A-Form bis zu den Knien auseinander und ist von schönem, flatterigem Stoff. Etwas oberhalb des Steinbeins kann man noch eine Schlaufe binden.
 
Ich durfte den heissen Schlitten meines Bruders ausleihen und ging dann eine Dame nach der anderen abholen. Dies die ganze Zeit mit flatterigem Gefühl in der Magengegend und dem Impuls, einfach nicht dort aufzukreuzen. Wir waren dann einer der ersten und so hiess es warten. Und ich weiss nicht, irgendwie versteckte sich mein Ich immer mehr in mir selbst und ich nahm alles wirklich nur noch als Beobachterin von aussen wahr. Und ich weiss nicht, warum, aber ständig war da dieser Gedanke, ob er nun auch kommt oder nicht. Und die Hoffnung, dass er doch nicht kommt und dann wieder doch erscheint. Ich weiss, Frauen soll einer verstehen -.-.
 
Das Lustige war, dass ich am Vorabend so eine gewisse Szene im TV gesehen hatte. Wie ein Mann eine Frau gesehen hat, die auf ihn zukam. Ich weiss leider nicht, ob er so oder so schon in sie verschossen war oder ob er sich genau in diesem Moment in sie verliebt hat. Jedenfalls stand ich also da - sowieso schon nicht ganz bei mir selbst - und stellte mir vor, wie der gewisse Mitarbeiter mich wohl in diesem Kleid sehen würde… ich weiss, wirklich zum schämen - aber an diesem Tag machten mir alle Komplimente, wie gut ich aussehen würde. Zwar wird mir immer wieder gesagt, dass ich mich gut anziehe, obwohl ich ein paar Kilo mehr auf den Hüften habe, aber an diesem Tag war es schon ein wenig extremer. Und ja, Frau wäre natürlich nicht abgeneigt, wenn ein gewisse Mann sie mit gewissen Augen sehen würde… Naja, bis ich den gewissen Mitarbeiter dann wirklich erblickte. Es gab kein zurück mehr. Er war also definitiv da. Und ich wusste definitiv nicht, was tun. Gaffen? So tun, als hätte ich ihn noch gar nicht erblickt? Hatte er mich schon gesehen? Ich entschied mich dafür, bei einem angeregten Gespräch mit der Mitarbeiterin rechts von mir mitzumachen. Und unterdrückte meine Ängste. Ängste, die ich einfach immer wieder runterschlucke. Vor allem, dass sich Dinge zwischen uns geändert haben könnten. Weil er im Gesamten doch acht Monate weg ist und ich ihn an diesem Tag seit fünf Monaten nicht mehr gesehen und wirklich minimal schriftlichen Kontakt mit ihm hatte. Weil es vor seiner Abwesenheit nicht wirklich rundgelaufen war. Er hatte viel Stress, weil sein Vorgesetzter für längere Zeit ausgefallen war. Ich hatte meine OP anfangs Jahr und auch keinen wirklich guten Start. Und dann gab es ja auch sonst noch bei mir eine kleine Enttäuschung von mir wegen ihm und irgendwie war es wohl für beide einfach zu viel. Geschäftlich, wie privat. Und natürlich habe ich mich an seinem letzten Tag bewusst nicht von ihm verabschiedet und danach schon ein wenig Bammel, dass alles anders sein würde.
 
Und ja, jetzt muss ich halt doch ein wenig ausholen. Natürlich fällt für mich sehr viel an Wertschätzung weg, wenn er nicht da ist. Ich weiss, man sollte sich nie an einen bestimmten Mann festnageln bzw. -klammern und ich bin ja eigentlich nicht so: Ich hasse es, mich von jemandem abhängig zu fühlen. Vor allem, wenn ich mir jahrelang seit frühester Kindheit keinen körperlichen Kontakt mit Männern (und Menschen im Allgemeinen) kaum bis gar nicht vorstellen konnte. Sogar meine Familie kann mich nach wie vor kaum in den Arm nehmen. Ich weiss nicht, aber es verschliesst sich alles in mir, sobald mir jemand zu nahe kommen möchte.
 
Dies hat sich im Verlauf der letzten zwei Jahre geändert. Und ja, da spielt der gewisse Mitarbeiter unter Umständen doch eine sehr wichtige Rolle. Klar, auch im Allgemeinen habe ich zwischenmenschlich sehr viel lernen können in der letzten Zeit, aber Berührungen durch einen Mann sind wirklich durch ihn eher vorstellbar für mich geworden. Ich meine, was sagt man einem Teenie, dem gesagt wird, dass sie gut aussieht und doch kein Mann mehr von ihr möchte? Die Selbstzweifel werden grösser. Und die Abneigung gegen sich selbst und gegenüber Berührungen durch Dritte wächst von Tag zu Tag. Es ändert sich nichts und irgendwann glaubt man als junge, erwachsene Frau selbst daran, dass es an einem selbst liegt. Es sei dann dahingestellt, ob dies Menschen um dich herum spüren können. Ich halte nichts von diesem Glaubenssatz, dass diese das so wahrnehmen und dich darum nicht berühren. Denn gegen Aussen bin ich wirklich ganz normal und angepasst. Diese Kämpfe spielen sich innerlich ab. Und ich meine, den gewissen Mitarbeiter und andere Menschen um mich herum hindert es nicht daran, die Nähe zu mir zu suchen. Somit spielt der gewisse Mitarbeiter in Sachen körperliche Nähe zu einem Mann zulassen können doch eine sehr wichtige Rolle. Er war es, welcher mich stutzig gemacht hat mit seinen zufälligen Berührungen. Aber durch ihn habe ich auch gelernt, es wieder vermehrt zulassen zu können. Vor allem, da er ein Mann ist und ich bis dato das wirklich nie bis kaum kennen lernen durfte. Abgesehen von einem guten Kollegen oder der Familie. Andere würden sagen, die Gefahr liegt darin, dass ich noch nie eine andere Erfahrung gemacht habe, um Vergleiche ziehen zu können. Um erkennen zu können, dass alle Männer so sind. Von dem her war und bin ich immer noch sehr vorsichtig in den Interpretationen durch seine Handlungen. Und doch gibt es einige Aktionen, die ich einfach doch anders bewerten kann, weil sie anders sind. Und weil ich auch an diesem Samstag die einte oder andere Situation wahrgenommen habe. Und wer mich kennt, weiss, wie selbstkritisch ich bin und wie ich diese Situationen versuche, so platonisch und unspektakulär wie möglich zu halten. Ich wollte mir diese zufälligen Berührungen und Blicke auch lange nicht selbst ein- und zugestehen.
 
Und ich schätze ihn wirklich nicht so ein, als würde er dies bei jeder Frau so machen, um sie ein wenig herauszufordern bzw. etwas herauskitzeln zu wollen. Da müsste er echt eine sehr gute Maske vorweisen können.
 
Was wollte ich mit dieser langen Einleitung, abgesehen von Zeit gewinnen ;-)? Mir ist einfach wichtig, dass ich die letzten Monate ein wenig weg von diesen Grübeleien gekommen bin. Was macht er? Warum macht er jetzt genau das? Warum verhält er sich so und warum begreife ich ihn jetzt gar nicht mehr? Und natürlich hatte das Auswirkungen auf mich und mein Handeln selbst. Es war wirklich anstrengend und irgendwie hatte ich die letzten Monate ein wenig Ruhe - bis zu dieser Hochzeit.
 
Es hat vieles aufgewirbelt. Viele böse Gedanken, welche meine Einschätzungen zu einer Situation angreifen und niedermachen wollten. Selbstzweifel also, ob es wirklich so war oder ob ich einfach einen Tunnelblick hatte, obwohl ich mich wirklich lange vor diesen Grübeleien geschützt und diesen Aktionen seinerseits keine grosse Gewichtung zugeschrieben habe. Ich habe oft von ihm geträumt in den letzten Wochen und auch sonst stehe ich an dieser Grenze, ob ich ihn einfach nur gut finde, abwarten möchte oder dabei bin, mich zu verlieben.
 
Und es gibt bei Frauen ja eine solche Sache à la „Intuition“ bzw. Sensibilität. Und ich würde mich schon so beschreiben, dass ich da gewisse Gedanken und Schwingungen von Menschen eher und schneller wahrnehme, wie andere. Und es gibt da einfach ein paar Menschen im Geschäft, bei denen ist mir ganz mulmig. Und meine Erfahrung ist, dass sich Intuitionen und Gedanken von mir meist als wahr entpuppen. Da ist einmal seine Vertretung, welche ich am Anfang eher kritisch beobachtet habe. Mittlerweile haben wir das grösste Gaudi miteinander, ich finde sie einfach genial. Und wir lachen viel zusammen. Es gab einfach eine Situation, die mich stutzig machte. Anscheinend ist ihr früh etwas über mich erzählt worden, wo dann vielerorts bestätigt worden ist von Mitarbeitern. Und auch sonst bin ich mal die Treppe hoch und habe beide angetroffen (sie und den gewissen Mitarbeiter). Natürlich habe ich gegrüsst und gegrinst, aber alles ein wenig verhalten (ich möchte mich nicht wiederholen, man kann dies alles nachlesen in früheren Beiträgen, war anfangs Jahr und ich war noch gezeichnet von meiner OP). An diesem Morgen habe ich sie dann ein weiteres Mal alleine angetroffen und war auf dem Weg nach unten. Sie hat mir freundlich zugelächelt und ich hatte plötzlich das Gefühl, dass ihr Gedanke einfach war, dass man spüren und sehen kann, dass ich und der gewisse Mitarbeiter es gut haben. Vielleicht zu gut miteinander bzw. uns gegenseitig „knorke“ finden. Ich weiss, dumm und naiv. Aber ich habe gelernt, auf meine Stimmen zu hören. Denn oft bewahrheiten sie sich halt schon.
 
Dann gibt es den launischen Mitarbeiter - leider. Der ist mir irgendwie nicht wirklich recht. Sie haben im Verlauf des letzten Jahres den Kontakt untereinander intensiviert und ich glaube, den Grund zu kennen. Bleibt aber geheim. Der gewisse Mitarbeiter hat auch ein paar Mal betont, dass er mit dem launischen Mitarbeiter ein paar ernste Gespräche hatte und das es schon noch spannend sei, was man so alles erfährt, wenn man ein Arbeitsgspänli privat kennen lernt. Naja, ich glaube schon, dass der gewisse Mitarbeiter vom launischen Mitarbeiter vieles erfahren hat. Und natürlich befürchte ich, dass dann dieser sich auch zu öffnen begonnen hat. Ich weiss ja nicht, wie es Männer da so handhaben ;-p. Aber es gab doch ein paar Aktionen, in denen ich mich vom launischen Mitarbeiter beobachtet gefühlt habe. Vor allem vergesse ich nicht mehr dieses Starren seinerseits am Weihnachtsessen, als ich immer mal wieder verstohlen zum gewissen Mitarbeiter hinsah und ihn von einem anderen Winkel des Tisches „zögerlich anschmachtete“.
 
Den launischen Mitarbeiter muss man wirklich nehmen, wie er ist. Und ja, nicht nur ich sehe ihn als launisch. Ob ihm das auffällt oder die Damen ihm gesagt hat, was ich so für Zweifel ihm gegenüber habe, ich weiss es nicht. Wenn es dazu beiträgt, dass er sich über meinen Besuch bei seiner Hochzeit freut à nur zu! Und den Vogel haben wir heute abgeschossen, als ich in der Kaffeepause bei der Kaffeemaschine stand und er sein Geschirr abwusch und plötzlich einfach zu mir meinte (und das hat er wirklich noch nie gemacht ;-D): „Und dir geht es gut, zambrottagirlie?“.
 
Dann gibt es noch zwei Damen, welche ich als Lehrtöchter in diesem Betrieb kennen gelernt habe. Es gab ein paar private Treffen und eins, zwei Situationen, in der mir vor allem die einte so erschien, als würde sie ein wenig genauer beobachten und würden ihr ein paar Aktionen auffallen.
 
Die Dritte im Bunde erwähne ich nun mal nicht. Diese kommt später in diesem Beitrag zum Zug. Müsste nun mal weiter machen :-).
 
Wo war ich… irgendwo bei einer Filmszene. Natürlich hoffte ich, würde ich auf irgend eine positive Art und Weise Eindruck bei ihm schinden. Ich blieb bei meinem angeregten Gespräch und plötzlich kam die einte Mitarbeiterin von links und er von der rechten Seite aus. Ich begrüsste natürlich zuerst die Dame :-). Und dann stand er plötzlich vor mir. Und ich weiss nicht, ich vergesse so viele Situationen mit ihm, wenn ich mit einem Blick oder längeren Berührung konfrontiert werde. Ich kann mich dann kaum an etwas erinnern. Vor allem, wenn er mich dann noch so nahe berührt. Wie ein Blackout…
 
Er stand vor mir und gab mir seine Hand. Wir blickten uns noch lange in die Augen und er hielt mich so fest. Ich fand, der nächste Schritt lag bei ihm: entweder er liess los oder würde mehr machen, also die Initiative ergreifen. Und prompt kam er mir dann plötzlich mit seinem Gesicht näher und er gab mir drei Küsschen auf die Wange. Und da setzte es bei mir aus. Ich kann mich an keinen Geruch, kein Gefühl und keine Empfindung mehr erinnern. Nur, dass er sich nach der Begrüssung ein wenig gegen hinten mit dem Oberkörper wand, meine Hand weiterhin festhielt und meinte: „Dich hani au scho u lang nümm gseh!“
 
Ich biss mir auf die Zunge, hatte bereits einen Kommentar auf den Lippen. Konterte nichts. Habe mir wirklich vorgenommen, nicht mehr für jedermann zu springen. Denn daran gewöhnen sich Menschen schnell. Zu schnell. Und dann erkannte ich mich nicht wieder: Er begrüsste eine Mitarbeiterin neben mir und wurde anscheinend auf seine fehlende Tarnkleidung angesprochen. Zack, schnellte meine Hand spielerisch gegen sein Oberarm und ich bejahte deren Aussage. Mist, ich hatte mich also schneller in die Höhle des Löwen begeben, als geplant. Denn meine Angst war da nach wie vor, dass sich etwas zwischen uns geändert haben könnte.
 
Er reagierte jedoch gelassen und wurde von einer Mitarbeiterin in Beschlag genommen. Da wollte ich mich nicht auch noch einmischen. Dann begaben wir uns langsam zur Kirche. Und ja, natürlich achtete ich mit einem Seitenblick, war er wohl so machen würde. Und siehe da, er blickte zu mir und den zwei Mitarbeiterinnen und verlangsamte seinen Schritt. Und stand dann plötzlich hinter uns. Ob er dies nun aus Anstand oder einem anderen Grund gemacht hat, sei dahingestellt. Ich jedenfalls fand es schön. Denn er hätte ja genauso gut bei der Gruppe bleiben können, bei der er vorher gewesen war, unter anderem bei seinem direkten Vorgesetzten. Ich traute mich nicht, mich einfach ihm zuzuwenden und die Chance zu ergreifen, neben ihm zu laufen. Im Nachhinein hätte ich es einfach tun sollen. Mich neben ihn stehen, einfach offen und nett zulächeln. Ich meine, wenn es ihm nicht recht gewesen wäre, wäre es anders gekommen. Wir sind ja alle erwachsen genug. Tja, knapp hätte es geklappt. Wir sassen schlussendlich nicht nebeneinander und auch da hatte ich wieder den Vergleich: er sass neben dieser Mitarbeiterin niemals so nahe, wie er es sonst fast immer bei mir tut. Oder dann während des Apéros auch stand.
 
Die Trauung an sich war schön. Der launische Mitarbeiter war am Vortag noch bei mir und meinem Gspänli gewesen und wir hatten darüber gesprochen, auf welcher Seite die Braut nun in die Kirche reinschreitet und auf welcher an der Seite des Bräutigams wieder hinaus. Sie zitterte, lächelte aber glücklich. Ich blickte dann noch auf den Bräutigam und siehe da, er blickte mit grinsenden Augen zurück. Ich wandte mich schnell wieder ab à der sollte sich doch auf seine Braut konzentrieren ;-).
 
Der Apéro verlief ganz gut. Die Landschaft hat mir gefallen und ich habe mich kurz von der Gesellschaft distanziert und ein paar Fotos gemacht. Ich weiss nicht, warum ich es getan habe, wahrscheinlich eher unbewusst. Aber als ich zur Gruppe zurück blickte, waren sie alle abgewandt. Also lief ich ohne Gedanken zurück. Und da war der gewisse Mitarbeiter es, der meinte: „So zambrottagirlie, hast du deine Selfies geschossen?“ Also ist zumindest ihm mal meine Abwesenheit aufgefallen.
 
Ich lächelte lediglich schüchtern. Und auch sonst war ich sehr schüchtern und eher still unterwegs. Hatte kaum Blickkontakt. Und doch war es schön, ein wenig von ihm zu hören. Wir erhielten dann noch Zückerli und auch da hätte er jede wieder auswählen können, aber nein, er tat so, als wolle er es in meinem Becher mit Orangensaft entsorgen. Dabei lächelte er einfach frech. Klar, ich stand gerade rechts von ihm, aber er hätte es auch sonst bei irgendwem tun können. Und mir ist es einfach wirklich kaum sonst bei einer anderen Person aufgefallen.
 
Und dann kam meine Horrorvorstellung: wir standen alleine da. Bei mir schnürte sich die Kehle zu. Gedanken waren weg. Was sagen? Wie weiteratmen? Wie ein Teenager, Horror pur. Ich hämmerte mir ein, dass ich nicht verliebt bin, aber gleichzeitig kam auch das Bild hoch, dass ich nicht abgeneigt wäre, auf ihn zu springen, wenn er mir irgend ein Zeichen abnehmen und den ersten Schritt machen würde ;-p. Und diese Herzaussetzer, mamma mia! Naja, er wandte sich mir zu und meinte plötzlich: „Und du, zambrottagirlie? Erzähl doch mal, was so läuft bei dir…“ kurze Pause und ein gemurmeltes „in deiner Abteilung“. Ich hielt es da natürlich sachlich und antwortete auf die Situation in Sachen Abteilung. Und ja, irgendwie war ich ein wenig enttäuscht, hatte er dies noch hinzugefügt. Pupa meint, er wollte nichts Privates hören, weil er vielleicht Angst vor eventuellen Antworten gehabt hat. Weil Frauen ja anscheinend gerne über ihren Freund erzählen. Naja, bei mir besteht die Gefahr ja nicht und zweitens, bin ich sowieso nicht diejenige, welche offen über ihren Beziehungsstatus spricht. Ich konnte ihm kaum in die Augen blicken. Es gesellte sich eine weitere Mitarbeiterin zu uns und da war wieder dieser wissende Blick von ihr. Sie ist diejenige, welche ich oben noch erwähnt hatte. Von ihr kommen schon lange diese Blicke, welche mir sagen, dass sie etwas ahnt bzw. etwas sieht. Und in diesem täusche ich mich eindeutig nicht. Er blieb noch zwei, drei Sekunden und schwupps, war er dann plötzlich weg. Und ich dachte mir: jaja, ergreif nur die Flucht, sobald du kannst!
 
Ein anderer Teil sagte mir, halt. Es gibt so viele verschiedene Gründe. Ein Aufbruch der restlichen Gesellschaft zum zweiten Teil der Hochzeit stand bevor. Zudem habe ich schon öfters gelesen und gehört, dass Männer schnell ein Gespräch verlassen, wenn sie Angst haben, es könnte zu privat werden. Oder weil er auch auf der Hut vor dieser Mitarbeiterin ist.
 
Oder weil er wirklich weg von mir wollte, was ich aber wirklich nicht so sehe. Aufgrund der Aktionen davor. Und weil ich wirklich finde, wir sind alle alt genug, wenn wir uns von jemandem einfach freundlich auf Abstand halten.
 
Tja, er war dann weg. Und mir blieben viele Grübeleien, Träume und ja, das Gefühl, das ich ihn auf irgend eine Art und Weise vermisse. Vor allem diese Berührungen. Diese Wertschätzung, welche ich dadurch aufbaue und verbinde. Berührungen und Nähe von einem Mann halt. Das ich bei ihm das Gefühl habe, dass ich - zumindest im körperlichen Sinne - doch nicht ein so arges Problem wie befürchtet habe. Alle Gedanken danach lasse ich aussen vor. Denn diese zerstören sofort alles auf einen Schlag. Da bin ich gemein mit mir. Mache mich fertig. Sei es wegen meinem Inneren, meiner Probleme, meines Lebenslaufs, meinem Problem mit ihr wisst schon was, was Frauen halt doch ausmacht. Ist alles nicht so einfach, wenn man sich vorstellt, sich einem Mann damit öffnen zu müssen.
 
Er meinte an diesem Tag auch noch, dass wir ihn doch mal besuchen kommen sollen. Die alte zambrottagirlie wäre sofort auf diesen Vorschlag eingegangen. Sein Blick wanderte dabei auch zu mir. Aber ich hielt mich zurück. Lächelte freundlich und beliess es dabei. Mich beruhigten zudem die Rückmeldungen in letzter Zeit, dass er sich bei allen eher weniger meldet.
 
Es waren und sind dann doch noch ein wenig harte Tage. Viele Grübeleien und ich mache viele Erinnerungen selbst kaputt, weil ich enorm auf Distanz gehen möchte, aber selbst nicht verstehe, warum ich mir dies antue. Denn schlussendlich kann ich es ja geniessen und er kommt von sich aus. Ich nötige niemanden. Aber da sind diese Blicke dieser Mitarbeiterin. Und ich glaube, sie wollte mich an diesem Tag dann doch noch darauf ansprechen, aber wir waren kaum allein.
 
Diese Grübeleien bringen mich so weit, dass ich sogar neue Therieansätze erschaffen habe. Einer davon ist, dass ich bis jetzt immer davon ausgegangen bin, dass ich diejenige bin, welche auf Distanz geht, weil ich befürchte, er könnte etwas von meinen Gefühlen ahnen. Was wäre, wenn es genau andersrum wäre? Wenn ich ihn unbewusst vor den Kopf gestossen habe mit meinem Verhalten? Was, wenn er denkt, ich ahne etwas und gehe darum auf Distanz?
 
Und vielleicht hat er mich auf einfach als Mensch gern und äussert es so. Ich weiss es nicht. Es ist schwierig, wenn man zusammen arbeitet, ich weiss. Aber ich bin eine, welche solche Dinge gerne trennt. Privates bleibt in einer Beziehung zu Hause, bei der Arbeit verhalten wir uns dementsprechend wie Profis. Und sollten sich Paare bei der Arbeit trennen, wird es hart, weil man sich ständig sieht. Aber die Hoffnung liegt doch darin, dass man alt genug ist, um fair zu bleiben.
 
Und meine Devise lautet nach wie vor: wo die Liebe hinfällt. Würde es nach Richtlinien gehen, gäbe es mich und meine Geschwister nicht. Mutti hat Babbo um 1980 kennen gelernt. Da waren die Italiener die bösen Tschinggeli, welche die schweizer Fräuleins verführen und mit dem südländischen Touch den Kopf sowie die Sinne verdrehen. Er ist einen Kopf kleiner wie sie. Und war ein einfacher Maurer. Mein Grossvater war zuerst gegen die Beziehung. Und danach hat er das Jassen mit meinem Vater geliebt :-).
 
Wie ich verbleibe? Ich werde wohl noch ein paar Einträge tippen, um ein paar weitere Gedanken verarbeiten zu können.
 
Fakt aber ist: der ganze Tag hätte schlimmer sein können. Und ja, die Gefühle nach der Hochzeit waren aufwühlend, vor allem für mich, welche sonst alles unterdrückt. Einen Menschen vermissen, und dann noch einen Mann. Pf, unvorstellbar… bis vor ein paar Monaten ;-).
 
Es hätte schlimmer sein können. Es gab Blickkontakt und Berührungen. Auf den ersten Blick scheint sich nicht viel zwischen uns geändert zu haben. Meine Befürchtungen haben sich also nicht bewahrheitet. Er scheint mehr oder weniger der Alte zu sein. Und im Nachhinein denke ich, ist dieser Abstand das Beste für uns. Merken, was man voneinander hat. Das man den Menschen vermissen kann (hoffe ich mal ;-)), und das wir einfach beide zu viel Stress um uns herum hatten. Wer weiss, vielleicht wurde es auch ihm zu viel und wir beide haben uns gegenseitig in Grübeleien hineingesteigert.
 
Ich persönlich freue mich auf die kommende, gemeinsame Zeit. In der Hoffnung, dass es so bleibt, wie es bei dieser Hochzeit den Anschein gemacht hat.
 
Verliebt oder verknallt bin ich nicht, nein. Aber eben, wie beschreibt man das Gefühl, das man auch überhaupt nicht abgeneigt wäre?
 
Horoskope wie diese, machen dabei keinen Mut :-/:
 
Falsche Vorstellungen platzen wie Seifenblasen - und dies ist zu Ihrem Besten. Enttäuschungen lassen erkennen, wo zuvor Täuschungen vorhanden waren.
 
So, der Eintrag wäre nach langer Zeit getippt. Es ist keine Erleichterung, wie bei anderen Themen. Weil es in meinen Augen eine ewige Baustelle bei mir sein wird, dieses Thema Liebe. Im Gegenzug zu anderen Menschen mit meiner Diagnose bin ich überhaupt nicht promiskuitiv, d.h. ich habe nicht ständig wechselnde Liebhaber. Ich bin das krasse Gegenteil und verschliesse mich bei diesem Thema immer mehr. Alle Freundinnen lernen jemanden kennen, heiraten, wollen mir ihr Glück mitteilen.
 
Ich persönlich will es nicht hören. Weil es wehtut. Verdammt wehtut. Und weil man selbst einfach nicht begreifen kann, was man falsch macht. Und sich dadurch unter anderem vom Schicksal gebeutelt fühlt. Ich will keine Kinder. Aber nur, weil ich den Grundgedanken habe, dass mich keine will, weil ich so bin, wie ich bin. Krank im Kopf. Unansehlich. Nicht liebenswert. Gegen Aussen gebe ich mich normal. Innerlich kann ich mir aber gar nicht vorstellen, mich auf einen Mann einlassen zu können. Solche Ängste, Gedanken und Befürchtungen anvertrauen zu können...
 
Vielleicht folgt irgendwann mal wieder ein Eintrag zu diesem Thema in Sachen Gefühlen, Gedanken, Grübeleien, Zweifeln,…
 
PS: diesen Eintrag habe ich nicht noch einmal durchgelesen und korrigiert. Von dem her hoffe ich, hat es nicht allzu viele Fehler und erscheint er nicht allzu wirr ;-p.

Dienstag, 26. August 2014

rezept des arztes: strenge urlaubsruhe!

Gestern war ich mal wieder an meinem persönlichen Tiefpunkt. Ich merke immer mehr, wie sehr ich die Ferien benötige und wie sehr ich mich auf die drei Wochen Auszeit freue.
 
Ich will nichts verallgemeinern, aber ich komme mir in meinem Umfeld nicht wirklich wichtig vor. Es gibt Ausnahmen! Mit Laura läuft es nach wie vor super, aber von anderen distanziere ich mich immer mehr. Unter anderem auch, weil ich nicht einsehe, warum der erste Schritt immer von mir kommen muss. Teilweise ist es mir egal und ich melde mich dann doch. Und andersrum möchte doch jeder Mensch sich doch mal rar machen und schauen, wie oft nach einem gesucht wird. Mit der Gefahr, sich dann nicht wirklich wichtig zu fühlen.
 
Bei uns ist das Internet ausgestiegen. Teilweise echt krass, wie sehr wir Menschen auf die Medien mit Internet fixiert sind. SMS scheint auszusterben, ich habe kaum von einem Menschen etwas gehört. Da fühle ich mich ja fast schon gemobbt, und dies nur, weil ich kein Abo für freies Internet habe :-p.
 
Aber es liegt nicht nur an dem. Es ist im allgemeinen ein wenig der Wurm drin. Ich finde, man kann auch mal um „meine Gunst“ kämpfen, die Menschen gewöhnen sich daher wirklich zu sehr daran, wenn man eh schon von sich aus an alles denkt und springt. Aber wie spricht man solche Dinge und Bedürfnisse aus, wenn man befürchtet, vom anderen eine krasse Gegenreaktion zu erhalten? Warum soll ich mich immer wieder widerholen, wenn ich jemandem persönlich sage, dass ich nicht mehr für jedermann renne? Das man dies und jenes doch ändern sollte? Natürlich fühle ich mich dann mies, wenn es genau so weiter läuft und ich genau gleich wenig von einer Person höre, von der ich meiner Meinung nach doch mehr hören sollte. Eine beste Freundin ist für mich nicht eine einfache Bekannte. Von dieser müsste mehr kommen. Dies habe ich geäussert und ändern tut sich nicht wirklich viel. Von dem her fühle ich mich doch irgendwie verletzt und nicht ernst genommen.
 
Ist aber auch nicht der Kern der Sache.
 
Ich habe gestern gemerkt - mal wieder - das ich mich mündlich einfach nicht klar ausdrücken kann, sobald es um mein Leben, meine Wünsche, meine Ängste, mein Schicksal geht. Man kann meine Gedanken nicht nachvollziehen. Man versteht mich nicht. Ich bringe es nicht rüber, wie wenn ich darüber schreibe.
 
Und gestern fühlte ich mich während der Therapie von Minute zu Minute mieser und unverstandener. Was dazu führte, dass ich immer weniger sagte und mich immer mehr in mich zurück zog. Den man versteht es ja anscheinend nicht. Meine Gedanken sind falsch. Ich bin falsch. Kompliziert. Und genervt von mir selbst.
 
Was ich tue? Innerlich rotiere und schreie ich meinen Frust, meine Wut und meine Verzweiflung raus. Äusserlich gebe ich mich ruhig. Ich weiss, ich mache das Falsche, aber ich ziehe meine Schlüsse aus dieser Situation von gestern. Wieder Richtung Roboter, einfach funktionieren und Dinge für mich behalten. Gefühle unterdrücken. Ist ja eh kaum etwas richtig, was ich sage, denke und / oder fühle.
 
Denn schlussendlich verstehe nur ich mich selbst. Für andere ist es alles zu krank. Schlussendlich schmerzt es mich nur zu sehr. Von dem her bleibe ich ab sofort wieder bei mir. Und tippe wie wild.
 
Ich fühle mich leer und ausgelaugt. Mal mehr. Unverstanden und einsam (nicht nur allein). Ich ziehe mich innerlich zurück und hadere mit allem. Vor allem mit der Zukunft, die mir über ein Schicksal gegeben wird, mit der ich mich abgeben muss. Denn ausgesucht habe ich sie nicht. Und ja, die Diskussion hatte ich schon oft: Zukunft ist das, was ich daraus mache. Aber sagt das nicht einer Frau mit kleinem Selbstwertgefühl und Eigenliebe, wie mir. Ich bin schlecht für die Menschen um mich herum. Und werde mich einem Mann und einer Zukunft nach meinen Vorstellungen nie öffnen. Zu gross ist die Scham, der Ekel und der Hass vor mir selbst.
 
Ferien, ich brauche euch!

Freitag, 22. August 2014

in genau zwei wochen...

... werde ich am Strand in meinem heissgeliebten Apulien liegen. Wenn alles gut geht, komme ich Mittwochnachts bei unserem Haus an. Donnerstag dann ein wenig Ausschlafen, Familie besuchen und einkaufen. Und ab Freitag gehen die Ferien erst richtig los :-).

Mir fehlt dieser Teil schon. Wir leben tief im Süden, aber erst dort ist es wirklich schön vom Meer her, dem Wasser, dem Strand, den Leuten. Und ja, es ist halt zur Hälfte meine Heimat. Und ich habe sehr starkes Heimweh, seit ich ca. 22 bin und damals mit der Eigenerkundung Apuliens begonnen habe. Wenn hier alle Stricke reissen, wandere ich ganz klar nach Hause aus.

Im Wissen, dass ich nie wieder ein Leben führen werde, wie hier: Guter Job, Reisen ins Ausland, eigenes Auto, super Gesundheitssystem mit tollen Ärzten und Betreuung.

Und ja, ich habe auch ein wenig Angst, dass dies früher sein wird, wie gewollt. Und dass ich dann über dreissig Jahre "irgendwie" dort unten Leben werde.

Klar, ich liebe meine Ferien. Das Alleinsein, niemanden nerven und meine Freiheiten voll auskosten. Aber es wären dann nicht mehr Ferien. Sondern die harte Realität.

Ich verkürze mir die Zeit noch mehr mit Bildern übers Wetter und einer Webcam (PS: die Wetterprognose jetzt und bei meiner Abreise :-p). Wobei gesagt sein soll, dass das Wetter deutlich tiefer angezeigt wird, wie es dort realistisch ist. Mein Onkel meinte sogar, dass es heute ein eher "kühlerer" Tag ist - mit 38 Grad!!!

Mein Countdown war mal bei 77 Tagen... Nun sind es noch 12!!!


 


freitags-füller

 
1. Es kann doch nicht sein, dass ich wieder am herumgrübeln bin in Sachen Gewisser-Mitarbeiter-Thema… Eintrag sollte schon längst folgen, ich weiss… Aber ich zweifle selbst an mir und meiner Eigeneinschätzung…
 
2. Ich mag nicht ganze Eier kochen. Wenn, dann Rührei. Oder Pfannkuchen :-).
 
3. Gestern morgen bin ich besser aus dem Bett gekommen, wie heute…
 
4. Im Spätherbst sowie Winter trage ich Stiefelletten am liebsten über Leggins und Stumpfhosen in allen Formen und Farben.
 
5. Mich würde wirklich mal interessieren, was gewisse Menschen um mich herum so denken…
 
6. Ich persönlich finde, man darf es nicht unterschätzen, diese Ice Bucket Callenge.
 
7. Wochenendplanung? Heute Abend Tanzabend mit Laura, einem Bekannten von ihr und dessen Freundin im Alpenrock, zuvor noch lecker Abendessen dort *yammi und freu*! Morgen schöner Bummeltag mit Pupa. Und ansonsten viele Serien nachschauen, an mich denken, Wetter geniessen und lesen.
 

Mittwoch, 20. August 2014

der sarg

Da ich vom ersten Werk von Arno Strobel doch sehr begeistert war, habe ich mir ein weiteres Buch von der Bücherei bestellen lassen. Es hat mich zwar doch sehr stutzig gemacht, dass ich von Strobel hier in der Schweiz kaum ein Werk „frei verfügbar“ in einem Bücher-Shop auffinden konnte. Aber hat ja zum Glück schlussendlich geklappt! Denn ich finde schon, dass man Arno Strobel fast auf die gleiche Leiter wie Andreas Franz, Sebastian Fitzek und Charlotte Link stellen darf, kann und sollte.
 
Zum Klappentext:
 
„Sie konnte nicht einordnen, was diese Schwärze zu bedeuten hatte. Aber sie war überall. Und es gab keinen Ausweg.“
 
Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt mehrere Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch wenn ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt.
 
Zur gleichen Zeit hat Eva, eine erfolgreiche Geschäftsfrau Mitte 30, einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf. Gefangen, hilflos, panisch. Sie weiß nicht, wie sie in den Sarg hineingekommen ist, und später nicht mehr, wie sie ihn wieder verlassen hat. Doch irgendwann ist es vorbei, sie ist frei, liegt in ihrem Bett. Und bemerkt die Blutergüsse und Kratzspuren an Händen, Armen und Beinen...
 
Meine Meinung:
 
Man ist sehr schnell in der Geschichte drin. Es gibt verschiedene Hauptfiguren, die man nach und nach kennen lernt. Manchmal ein wenig intensiver, manchmal lediglich ein paar Anekdoten.
 
Der Schreibstil ist flüssig und ich selbst finde den Schluss auch logisch, wobei ein aufmerksamer Leser schon ab dem ersten Drittel langsam darauf kommt. Es gibt nämlich ein paar Aktionen, die einem zu Denken geben. Ich selbst habe dann zwar weitergelesen, konnte aber nicht mit dem Grübeln an dem „Zuvor“ nicht aufhören. Am Schluss hatte ich dann meine Bestätigung!
 
Die Geschichte handelt hauptsächlich um zwei Hauptkommissare und ihre Ermittlungen und diese erfolgreiche Geschäftsfrau. Diese holt sich nach einigem Zögern externe Hilfe. Während der Ermittlungen lernt man alle Persönlichkeiten besser kennen und plötzlich scheinen alle verdächtig.
 
Immer wieder neue Akteure kommen mit ins Spiel und doch schafft es Strobel, dass die Linien klar und spannend bleiben.
 
Die Ermittlungen fand ich persönlich teilweise ein wenig langatmig, aber es musste irgendwie sein, damit man die Vergangenheit und Gegenwart der am Schluss schuldigen Person einigermassen nachvollziehen kann.
 
Es gab Kapitel, die haben mir eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken gejagt. Einmal habe ich danach das Licht gelöscht, war ein grosser Fehler. Und auch sonst gab es Kapitel, die so spannend zu Ende gingen, dass man einfach weiter lesen wollte.
 
Im letzten Drittel hat Strobel noch einmal so richtig Gas gegeben. Es spitzt sich dann zwar schon fast zu extrem zu, aber ich finde, in Krimis und Thriller darf dies ruhig der Fall sein ;-).
 
Es ist schwierig, hier eine Person herauszupicken und davon eine Zusammenfassung zu machen, ohne den Täter zu verraten. Daher lasse ich es lieber sein. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich „Rachespiel“ von Arno Strobel besser finde. Fakt ist: der Schreibstil ist flüssig, man bleibt in der Geschichte und spannend ist es alleweil!
 
Ich freu mich schon auf mein nächstes Buch von ihm ;-).

Freitag, 15. August 2014

freitags-füller

 
1. Ich habe beschlossen, in den nächsten Monaten so oft wie möglich zu meiner Verwandtschaft in Italien zu rattern.
 
2. Gleichgültigkeit und sich nicht darüber aufregen ist die Botschaft.
 
3. In der wohlverdienten Mittagspause liege ich oft in einer runden Schaukel und schaue den Wolken beim Vorbeiwandern zu.
 
4. Vieles in meinem Leben und in der Gesellschaft (vor allem in der!) muss ein Ende haben.
 
5. Machen wir uns nicht vor, es gibt Menschen, die werden sich nie ändern.
 
6. Die übergrosse Pizza meiner Lieblings-Pizzeria nach über drei Wochen Betriebsferien muss ich unbedingt ausprobieren.
 
7. Mein Wochenende? Hm… ich denke mal nur an mich :-p. Aber weiter gehe ich auf meiner Plattform bei eiem Freitags-Füller nur über mich nicht ein... ich provoziere nämlich ungern auf einem niedrigen Niveau.
 

Donnerstag, 14. August 2014

die dunkle macht

PS: der wirklich überflüssige (und dann noch anonyme) Kommentar zu meinem letzten Eintrag war mir vor dem Tippen dieser Zeilen noch nicht bekannt. Genau dies meine ich mit meiner Gesellschaft. Niemand darf sich selbst zu Themen äussern, wie er es für richtig hält.
 
Und wie wenig Menschen jemanden kennen lernen zu versuchen. Denn würde mich Anonym kennen, wüsste er, dass ich kein Egoist bin. Und das dies immer noch schlussendlich MEINE Plattform ist, welche ich so verwende, wie ich es für richtig halte. Was ich meinen Mitmenschen nicht mitteile, schreibe ich hier.
 
Und wenn man damit nicht klarkommt, wie jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise trauert (ich lasse mir doch nicht einreden, wie ich das zu machen habe), sollte man doch Analysen ins Blaue sein lassen.

Und von Shitstorms auf diese Art und Weise halte ich nichts. Bin a) kein Promi und b) bin ich mir für so ein Niveau dann doch zu schade. 
 
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Schon eindrücklich, wie viele Menschen von Robin Williams Abschied nehmen. Ich bin überzeugt, er hätte anders gehandelt, wenn er all diese Bilder sehen könnte.
 
Auf der anderen Seite muss man realistisch bleiben und erkennen, dass ihm die Wärme und Geborgenheit, die er eigentlich gesucht hat, nicht lange gereicht hätte. Man kann sich trotz Menschen um sich herum (sogar der eigenen Familie) so unendlich einsam und allein fühlen.
 
Ich weiss, mir steht eine Analyse nicht zu. Ich habe ihn nicht gekannt. Und ja, einerseits regt es mich auf, versuchen Menschen ihn zu verstehen und treten es im Fernsehen breit. Aber das sind fast ausschliesslich solche, die Depressionen und Süchte auch nur (natürlich auf einer anderen Seite zum Glück!) aus der Theorie kennen.
 
Klar, es würde mich auch ein wenig verärgern, würde man dieses Thema wieder einfach stillschweigend hinnehmen.
 
Ich hoffe einfach, Menschen in der Gesellschaft, welche mehr oder weniger „leichtfüssig“ durchs Leben gehen können, wird damit ein wenig die Augen geöffnet. Klar, es gibt natürlich auch andere Krankheiten und Süchte, von denen ich nichts weiss. Aber ich würde mich als einfühlsamen Menschen einstufen, der sich zumindest versuchen würde, in eine solche Lage hineinzuversetzen. Es gibt leider - und das ist die harte Realität! - immer noch Mitmenschen unter uns, die da überhaupt kein Verständnis dafür haben bzw. es einfach nicht nachvollziehen können, dass es halt auch Menschen unter uns gibt, die es nicht leicht haben und das Leben ein ständiger Kampf ist.
 
Daher kann ich nur von mir und meinen „Krankheiten“ sprechen. Und ich finde, ich kann hier sitzen und beurteilen, wie hart das Leben sein kann. Klar, kein Vergleich zu den hungernden Menschen in den Drittweltländern, aber ich bin jetzt hier nicht an diesem Eintrag tippen, um mich rechtfertigen zu müssen. Menschen, welche mich kennen und welche hier meine Zeilen schon ein paar Monate verfolgen, wissen, wie ich bin. Und das dies natürlich nicht spurlos an mir vorbei geht. Aber wenn wir ganz ehrlich sind, werden wir an solche Umstände meistens nur erinnert, wenn wir Berichte darüber im TV oder in den Nachrichten sehen bzw. darüber in der Zeitung lesen.
 
Bei jedem Menschen zeigen sich Depressionen anders. Und doch kann ich einschätzen, wie sich der Mensch im Grunde so fühlt. Mit welchen Gedanken er sich herumschlagen muss.
 
Und vor allem ist jeder, jeder, jeder Tag eine Herausforderung!
 
An jedem - gottverschissenen (entschuldigt den Ausdruck, aber es ist die harte Realität!) - Tag stehst du auf und weisst nicht, wie hart der Kampf nun wird. Teilweise hast du ein paar Tage „deine Ruhe“, manchmal sogar ein paar Monate.
 
Aber diese dunklen Dämonen, dieses schwarze Loch, wartet einfach immer und überall. Und manchmal bekommst du es nicht bewusst mit, weil es dir gerade gut geht. Es gibt Dinge, die kannst du dir aneignen. Aber schlussendlich musst immer du selbst die Kraft haben und aufbringen, dieses Gelernte auch anzuwenden. Und es gibt halt einfach diese Tage, an denen du es nicht packst. An denen du dich in dieser Schwärze suhlst, Verlust-, Versagens- und Existenzängste hast, an allem zweifelst und einfach nicht mehr kannst. Dich müde und ausgelaugt fühlst und trotz Liebe und Zuneigung deiner engsten Mitmenschen einfach nichts davon fühlen kannst und dich so einsam fühlst.
 
Es reibt dich auf. Und es gibt Menschen, die kommen damit zurecht. Einige akzeptieren es einfach und leben ihren Trott. Andere finden ihren Ausweg. Und wiederum andere lassen sich nichts anmerken und nutzen die positiven Stunden.
 
Über den Freitod wählt schlussendlich jeder allein. Und so hart es klingen mag: akzeptieren kann ich den Entschluss von Williams nicht. Aber nachempfinden. Weil man selbst vielleicht an diesem Punkt schon stand. Und irgendetwas wird mich dazumal zurück gehalten haben. Bei mir ist es die Angst, wenn es schiefgeht und das Leben nach dem Suizidversuch noch schlimmer ist. Denn ich finde, mein Schicksal hat mich schon genug gebeutelt.
 
Ich denke, der Kern der Sache liegt darin, dass die Welt geschockt ist, dass ein solcher Komiker sich zu einem solchen Entschluss gerungen hat. Denn es gibt kein Zurück. Und da sind wir wieder bei einer wichtigen Sache in der Depression: Stimmungsschwankungen gehören dazu. Einige lassen sich davon treiben, andere nerven sich darüber und wiederum andere versuchen ein Hoch einfach zu geniessen, um die Tiefen wieder besser durchleben zu können.
 
Wenn man dann noch mit Süchten zu kämpfen hat, wird es nur noch schwieriger.
 
Mich persönlich erschüttert Robins Entscheid. Ich war jetzt kein Fan, welcher alles von ihm gesammelt und gebunkert hat. Und doch habe ich Filme, in denen er mitgespielt hat, sehr gerne geschaut. Und auch ihn fand ich sympathisch. Und vor allem liebe ich seine Grimassen. Und auch seine ernste Seite, welche ich zugegebenermassen kaum mitbekommen habe, berührt mich im Nachhinein extrem (ältere Interviews etc.).
 
Mich berührt dieses Thema schon enorm. Einerseits, weil ich hoffe, dass die Menschheit sensibilisiert wird bzw. das einfach bewusst wird, dass wir alle doch viel offener und verständnisvoller sind gegenüber psychischen Problemen, als wir bisher geglaubt haben. Nicht jeder „Psycho“ ist gleich. Es gibt verschiedene Arten und es äussert sich in verschiedenen Weisen. Nur, weil man es uns nicht ansieht, heisst es nicht, dass wir nichts haben. Es klingt nun vielleicht hart, aber die Realität war bei mir so: weil man mir mein Handicap nicht ansieht, muss ich im Alltag viel mehr kämpfen. Klar, ich bin froh, bin ich körperlich bis auf Rücken und Knie gesund und sitze ich nicht im Rollstuhl! Und ich will auch nicht behaupten, geht es Menschen mit „offensichtlichen“ Behinderungen leichter, überhaupt nicht. Denn auch da habe ich schon sehr krasse und traurige Berichte gesehen. Es geht mir einfach darum, dass man es diesen Menschen ansieht, und mir nicht. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wie ich bei gewissen Behörden um etliches mehr für mein Recht kämpfen musste.
 
Auf der anderen Seite betone ich immer, wie froh ich darüber bin, sieht man mir meine psychische Krankheit nicht sofort an. Denn es wäre mir auch nicht recht. Vor allem gehen ja nicht alle Menschen gleich damit um und auf Rechtfertigungen habe ich keinen Bock. Und zudem bin ich ja der Typ Mensch, welche gerne verdrängen und vergessen möchte. Und wenn ich nicht darüber rede, ist es nicht real. Aber doch gibt es dann die Momente voller Einsamkeit, in der man einfach jemanden an der Seite haben möchte, welcher einen wortlos verstehen und trösten kann.
 
Ich weiss nicht, worauf hinaus ich mit diesen Worten möchte. Ich denke, einfach meine Trauer und meine Ängste verarbeiten. Denn Williams führt mir vor Augen, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe. Und um ehrlich zu sein, habe ich persönlich keinen Bock, noch so lange kämpfen zu müssen. Denn die Hoffnung, dass ich irgendwann doch „mein normales“ Leben führen kann, stirbt zuletzt.
 
Und doch wird mir bewusst, dass mich noch vieles erwarten könnte. Klar, ich habe auch gewisse Suchtansätze (mit dem Essen schwankt es zwischen heftigen Fress- und Hungerattacken und ich habe mein Einkaufverhalten nicht immer im Griff), aber ich persönlich hoffe einfach, dass ich nie zur Flasche oder zu anderen Drogen greifen werde. Denn das finde ich dann noch eine Stufe härter.
 
Aber auch ich setzte mich mit meinen Gedanken auseinander. Im Moment ritze ich mich nicht und ich habe auch keine Suizidgedanken. Für mich persönlich ein Segen, egal, wie verschissen es mir von Tag zu Tag geht! Denn auch ich muss morgens aufstehen und mich durch den Tag kämpfen. Manchmal geht es leichter, manchmal ist es schwieriger. Aber ich habe diese düsteren Gedanken nicht noch zusätzlich!
 
Und doch… will ich ein Leben bis 63, welches so verläuft, wie im Moment? In dem man immer das Gefühl hat, kämpfen zu müssen? Kann man da die Resignation nicht ein wenig nachempfinden?
 
Will man ein Leben gehen müssen, welches durch ein Schicksal und Umständen, für die man nichts kann, auserkoren wird? Ich meine, ich habe mir bestimmt nicht meine Diagnose ausgesucht. Es hat mit 9 begonnen. Und da müsste man echt andere Dinge im Kopf haben dürfen!
 
Ja, ich kämpfe. Obwohl ich mich vom Schicksal gebeutelt fühle. Ich weiss, es gibt auch andere Geschichte, wo Menschen einen Partner finden und sich dann alles ändert. Aber ich bin da wirklich zu realistisch. Ich selbst weiss nicht, ob ich mich jemals ernsthaft auf einen Mann einlassen kann. Klar, ich könnte auch einfach einen Freund für gewisse Stunden haben. Aber ich persönlich bin nicht der Typ dafür. Ich kann keine Nähe zulassen und bei mir schwirrt ständig der Gedanke mit, dass Menschen sich ekeln, mich zu berühren bzw. sich vor meinen Berührungen ekeln.
 
Will ich überhaupt Kinder und Ehe? Oder ist dies die Gesellschaft, die mir das vorschreibt? Fühle ich mich vom Schicksal gebeutelt oder habe ich einfach das Gefühl, in eine Norm passen zu müssen? Bin ich selbst Schuld, ein Leben allein führen zu müssen oder einfach zu sensibel und unsicher? Bin ich so wenig liebenswert oder sollte ich da einfach egoistischer werden und mir einreden, dass ich einen Freund und eventuell auch Familie verdient habe?
 
Williams Suizid macht mir Angst. Weil auch er gekämpft hat. Weil auch er eine Maske hatte. Weil auch ihn die Menschen anders eingeschätzt haben. Weil auch er der Optimist war. Weil auch er Menschen zum Lachen gebracht hat. Weil ich mich halt einfach in vielen Punkten in ihm sehe.
 
Und weil auch er selbst gespürt hat, dass er nicht alt werden wird.
 
So oder so kann ich nur immer wieder betonen, dass ich wirklich hoffe, dass er dort, wo er jetzt ist, seinen Seelenfrieden gefunden hat. Das er loslassen konnte. Und das es ihm gut geht, wo er jetzt ist.
 
R.I.P. Robin Williams!