Montag, 30. April 2012

gereizt und kaffeeentzug

Heute ist mal wieder Montag. Und ich bemerke diesen Tag, wie keinen anderen. Kein Wunder, denn an diesem Tag der Woche habe ich meinen Bewerbungstag. Das heisst: ich werde mit meiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft konfrontiert.

Es zerrt an den Nerven. Ich bin dann meistens zickig, leicht reizbar und maule ein bisschen in der Gegend herum. Leidtragender ist meistens Zio :-).

Nun habe ich geduscht und den Nachmittag werde ich mit meiner Mutter verbringen. Wir werden eine Neueröffnung eines Ladens besuchen und dort werde ich auch hoffentlich die Einzahlung von 200 Franken für die Dentalhygiene (hallo?!) vergessen...

Ich werde mich sorgältig schminken, schick anziehen, die Haare so gut wie möglich frisieren und einfach tief durchatmen.

Und meine letzte Kaffeetasse geniessen. Eine Woche lang muss ich auf Cola, Ice-Tea, Kaffee und andere Süssgetränke verzichten. Ob es wirklich ein Muss ist, weiss ich nicht. Aber meine nächsten Tage werden aus Griessbrei, Joghurt, Milchreis und Wasser bestehen.

Meine Weisheitszähne müssen raus. Damit keine Komplikationen auftreten, werde ich mich schön schonen und zurück halten, was das Essverhalten betrifft. Meine Figur wird es mir danken ;-)! Solange mir dann der Joghurt nicht aus dem Hals hängt... Wäre schad um das feine Vannillejoghurt.

Der Zahnarzt meinte sowieso, ich hätte "schöne Wurzeln" was die Weisheitszähne betrifft und dass dadurch ein Nerv betroffen sein könnte. Das würde für mich über Monate ein Taubheitsgefühl in der rechten unteren Backe bzw. Kiefer bedeuten.

Da ich sowieso davon ausgehe, dass es schief läuft, mache ich mich auf das Schlimmste gefasst.

Sonntag, 29. April 2012

free hugs

Vielleicht muss ich "Kostenlose Umarmungen" anbieten, um an körperliche Nähe zu kommen bzw. mich daran zu gewöhnen :-D?!

Also, ich persönlich könnte es nicht. Es hätte nichts mit der Person gegenüber zu tun. Ich bin da ein wenig eigen und ich denke, es gäbe auch bei euch Kriterien, die euch ein wenig "grusle" würden.

Bei mir sind es folgende hemmende Grundgedanken:

- Was denkt der Mensch, wenn er mich anfassen muss?
- Was fühlt er?
- Ekelt er sich vor meiner Berührung?

Die Sache mit dem Ekel ist da ein schwerer Hauptpunkt. Ich denke nämlich, dass der Mensch sich fast ekeln muss, wenn er mich berührt. Wie er sich wiederum auch von meinen Berührungen ekeln muss. Es kommt gar nichts anderes in Frage.

Ich kann nichts dagegen tun. Das sind meine hauptsächlichen Bremsen. Daher kann ich mir auch keine Massage mit einem Partner vorstellen (jaja, bin schon genug dafür ausgelacht worden, ich erzähle das schon gar niemandem mehr... uuuups, hierdurch geschehen :-)).

Es war mal ein Thema, als ich unterwegs mit Sonnenschein, Bonita und Alina (neuerdings für Mon Amour) war. Sie (hauptsächlich Bonita, wer sonst spricht immer vom Partner...) erzählten von der Sauerei, welche vom Massageöl hinterlassen wird. Ich meinte nur, dass ich dies bestimmt nicht mit einem eventuellen Partner austauschen würde.

Sie lachten und meinten: "Ach zambrottagirlie, du bist echt lustig...", was für mich nach einem: "Typisch für dich, du kannst ja noch nicht mitreden" klang. Ja, es tat weh.

Ich gebe es zu, ich könnte es mir schon vorstellen. Ansonsten wären da auch nicht Sehnsüchte nach anderen Berührungen und Körpernähe im Allgemeinen durch eine Umarmung.

Und doch, die Gedanken wegen dieses Ekels sind enorm hoch.

Wie soll ich es drei lachenden Weibern (entschuldigt den Ausdruck, ist nicht so böse gemeint) erklären, dass ich fest davon ausgehe, dass der Typ sich 1) davor ekelt, mich zu berühren und 2) sich vor meinen Berührungen ihm gegenüber ekelt?

Ich wollte mich mit keiner Diskussion auseinander setzen müssen. Habe daher auch einfach geschwiegen und war froh, als das Thema dann schlussendlich gewechselt wurde.

Wären "Free Hugs" etwas für mich? Ich weiss nicht :-)... Aber die Grundidee finde ich mehr als nur klasse!

(www.wikipedia.ch)

das haus der schwestern

Nur so viel dazu: selbst wenn es aus der Bibliothek ist... ich fand es so genial, dass ich es mir kaufen werde, sobald ich es kann!!!

Zum Klappentext:

Fesselnd, abgründig, raffiniert...

Westhill House, ein einsames Farmhaus im Hochmoor Yorkshires.

Ehemals Schauplatz einer wechselvollen Familiengeschichte - und jahrzehntelang Hüter eines bedrohlichen Geheimnisses. Bis eine Fremde kommt und wie zufällig die Mauern des Schweigens zum Einsturz bringt ...

Meine Meinung:

Ein weiterer Text am Bücherrücken, der nicht wirklich viel Preis davon gibt, was passieren wird. Es geht um diese Fremde, die mit ihrem Mann die letzte Chance zur Rettung ihrer Ehe darin sieht, ein paar Tage mit ihm auf dieser abgelegenen Farm zu verbringen.

Nach und nach erfährt man von den Generationen, die ebenfalls auf dieser Farm lebten. Eine weitere Hauptperson ist da Frances Gray, die Autorin vom Manuskript, in welchem alle Geheimnisse der Vorgänge auf dieser Farm niedergeschrieben sind. Sozusagen eine Biografie.

Ich war schnell gefesselt von diesem Buch. Obwohl auch hier die Geschichte in die Länge gezogen wird, war es nie langweilig oder nicht von Bedeutung. Es hat mich ständig gefesselt und ich war erschüttert, wie viel eine Frau durchmachen muss. Es war voller Enttäuschungen, Rückschläge und Kämpfe.

Es spielt sich im ersten und zweiten Weltkrieg ab, aber wie bei "Die Rosenzüchterin" wird man nicht gross damit konfrontiert.

Ich mag solche Geschichten. Einerseits jene, die Parallel zueinander verlaufen und andererseits solche, die sich in den Erzählungen in der Vergangenheit und gleichzeitig in der Gegenwart abspielen. Man kann immer wieder Vergleiche zu den Personen ziehen.

Ein Familiendrama. Spannend, atemraubend und ich fühlte immer wieder mit dieser Frau mit, die enorme Kräfte und einen unglaublich starken Durchhalte- sowie Lebenswillen an den Tag legt. Egal, wie viele Schicksalsschläge aufeinander folgen, sie beisst die Zähne zusammen. Es wird einem bewusst, wie schwierig die Zeiten für uns Frauen einst wirklich gewesen sein mussten... Heutzutage (zumindest in meisten Teilen der Welt) unvorstellbar!

Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen! Ein grandioses Werk, welches nicht in Worte gefasst werden kann. Man muss es einfach gelesen haben. Am Schluss gibt Link noch eimal alles und alle Zusammenhänge, die einem während dem Lesen klar werden, werden aufgelöst. Spannend, wenn man von Personen im Hier und Jetzt liesst und im Manuskript dieser Frances Gray mitbekommt, wie da die Beziehungen einst untereinander zu Stande gekommen sind.

Toll, toll, toll!

anmachen & viel zu lachen

Bin ich froh, ist der Freitagabend doch noch zu Stande gekommen. Es war wirklich eine gelungene Tanznacht und schlussendlich habe ich doch noch Outfit, Make-Up und Frisur geregelt gekriegt, aber natürlich nie so optimal, wie ich es wollen würde....

Ich habe mich für etwas Schlichtes entschieden und mir war es einfach wichtig, dass ich darin nicht zu heiss habe. Es ist schon krass, wie viele Menschen mit dicken Pullovern auf die Tanzfläche rennen, selbst im Sommer. Ich trage immer entweder ein Shirt oder ein Top. In solchen Räumlichkeiten kann es nämlich warm werden, auch im Winter.

Es waren nicht sehr viele Leute anwesend, vielleicht gerade mal so um die hundert. Aber mir war das recht, auf der Tanzfläche hatten wir somit ganz schön Platz.

Irgendwie will das heute mit dem Schreiben nicht wirklich in Fahrt kommen :-)... Es klingt alles so "falsch" für mich und ich weiss nicht richtig, wo anfangen. Vielleicht lenkt mich auch der Fernseher so ab. Oder die Erinnerungen an diesen etwas chaotischen Abend *g*.

Bin froh, tanzt Laura auch gern und überlegt nicht, was andere denken könnten. Ihr ist es egal, sie macht alle Verrenkungen mit :-). Es ist eine von wenigen Möglichkeiten, an denen ich mein Körpergefühl mehr oder weniger wahrnehme(n muss). Man bewegt sich, koordiniert den Körper und spürt auch, dass dieser dadurch warm wird. Nur hasse ich es, zu schwitzen. Ich habe es vererbt und mir wird schneller warm, als anderen. Aber durch mein Haarproblem werde ich fast paranoid, wenn ich zu schwitzen beginne bzw. mir etwas wärmer wird. Ich könnte dann minütlich zur Toilette laufen. Ich habe mich mehr oder weniger an die Frisur gewöhnt, wenn meine Haare trocken sind. Es gibt auch da schlechte Tage, aber das Problem fällt nicht so sehr auf. Wenn die Haare jedoch "feucht" werden, fällt es immer mehr auf. So musste ich den Kopf schütteln, als ich nach der Feier vor den Spiegel getreten bin, um mir das Gesicht zu waschen, die Zähne zu putzen und mich bettfertig zu machen. Es ist ein grässliches Gefühl. Genau das hemmt, um das Haus weiterhin zu verlassen. Egal, ob es heiss oder kalt ist, es windet oder keine Luft geht... Ich muss immer wieder ein Blick darauf werfen. Es schrenkt mich unheimlich ein und ich hoffe, dass in einem Jahr alles anders aussieht und ich mich langsam wieder weiblicher fühlen werde. Ist ja logisch, dass die Krankenkasse dafür nichts entgegen bringt. Grauenhaft.

Soll nicht das heutige Thema sein. Ich habe an diesem Abend einfach wieder gemerkt, wie gehemmt ich Männern gegenüber bin. Einerseits ist da diese Sehnsucht und dass man gerne körperliche Nähe wahrnehmen möchte, auf der anderen Seite sind da Glaubenssätze, die keine andere Sache zulassen. Ich habe es hier bestimmt ein paar Mal erwähnt, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass mich irgend ein Mensch gut so findet, wie ich bin. Und schon recht kein Mann. Diese Sätze sind so tief verankert, dass ich sie einfach lieber glaube, als dagegen ankämpfen zu müssen.

Es gab ein paar Herren, die meinen Geschmack ganz gut getroffen haben. Und da gab es auch einen Kasten von Mann, den ich gerne um eine Umarmung gebeten hätte. Puah, war der riesig und so was von breit gebaut.... Diese Schultern hätten locker für zehn Frauenköpfe gereicht :-D!

Ich war nie eine Frau, die oft angemacht worden ist. Sei es im negativen, wie auch im positiven Sinn. Und wenn es so war, empfand ich diese als plump oder als Verarschung. Gestern wurde mir mal wieder bewusst, wie egal es mir ist, ob ich angeflirtet werde oder nicht. Denn von solchen Herren möchte man einfach nicht angesprochen werden.

Zum Glück war Laura dabei. Wenn sich Herren dieser Schöpfung nähern, gehe ich sofort auf Rückzug und unternehme nichts. Mir fallen keine Sprüche ein und ich bin da wohl nicht so offen, wie meine Kolleginnen. Oder ich sehe von Anfang an, dass sich eine Unterhaltung so gar nicht lohnt :-). Ich gebe da eher dezent bekannt, dass er einfach nicht meinem Typ entspricht. Sei es, wenn wir blöd angetanzt werden (zum Glück nicht angegrapscht). Ausserdem sollen die Herren lieber die leicht bekleideten Frauen dumm von der Seite ansprechen. Wobei ich natürlich keiner Frau vorschreiben will, wie sie herumlaufen soll. Jede soll machen, was sie will. Nur wäre es mir zu blöd, wenn dann solche (Grapsch)Aktionen folgen, was natürlich auch wiederum total blöd ist, weil man da auch wieder auf andere Rücksicht nehmen muss und man sich als Frau in ihrer Freiheit wieder eingeschränkt fühlt und genau wegen der Angst, sich das gefallen lassen zu müssen, auf ein solches Outfit verzichten muss.

Äh.... komplizierter Satz :-)))).

Aber mir taten schon nur vom Zuschauen die Füsse weh. Etliche Frauen hatten hohe Absätze mit dünnem Stiel an den Füssen. Ich frage mich immer, wie diese das aushalten und damit auch noch tanzen können. Und Hüfthosen sind schlimm, wenn sie mit einem Gürtel eng um die Hüfte geschnallt werden. Da sieht selbst jeder Hungerhaken dick aus mit der Speckrolle :-).

Aber zurück zum Thema. Es lief gerade ein Lied, dass mir überhaupt nicht gefiel. Laura hatte ihren Spass und zeigte mir dem Tanz dazu. Ein Typ (etwa doppel so gross und schwer wie sie :-)) schnappte sie sich und begann ein Paartanz (Fox???) Wir haben beide nie einen Kurs besucht und ich wäre so verklemmt und steif und würde mich daher nie leiten lassen können, dementsprechend sah es auch bei ihr aus. Ich hatte Angst, dass er ihr die Schulter auskugelt und ihr jegliche Rippen bricht. Er wirbelte sie herum, sie hatte keine Ahnung was folgte und prallte immer wieder gegen diesen Baum von Mann *g*! Er hob sie in die Lüfte, wirbelte und tat.... langsam bekam ich es mit der Angst zu tun... und doch war es wieder so was von lustig.

Der zweite Typ war sturzbetrunken, begaffte uns zuerst intensiv (uah, besoffene Augen...) und sagte dann etwas in die Mitte unserer Köpfe. Laura fragte nach, ich guckte gelangweilt zur Seite. Er sprach mit ihr und schnell war er wieder weg. Sie erzählte mir natürlich brühwarm alles und wir beobachteten belustigt, wie er zur nächsten ging und ihr ins Ohr raunte, wie "mega hübsch" er sie finden würde. Glauben Männer echt, dass man mit diesem Anmachspruch weiter kommt?

Der Dritte war der netteste von allen, aber überhaupt nicht Lauras Typ. Sie wollte nicht mehr mit einem Herren tanzen und bald war die Zeit zum Aufbruch gekommen.

Es war im Allgemeinen ein komischer und ulkiger Abend. Ganz zu Beginn des Abend, als alle die Tanzfläche stürmten, gab es einen jugnen Herrn, der sogar auf dem Tisch tanzte. Ich fand es nicht blöd, sondern sehr amüsant! Er versprühte eine Lebensfreude und tanzte mit zwei Damen über die sechzig, die an einem Polterabend anwesend waren (die fand ich sowieso am besten! Die tanzten wild um die Wette, ich möchte das in diesem Alter als Grosi auch noch hinbekommen :-)). Die Dame, welche zur Gruppe des tanzfreudigen jungen Burschen gehörte, meinte noch zu mir: "Der hat nichts getrunken! Er ist immer so!" Es fiel mir da ein ganz lockerer Gegenspruch ein (keine Ahnung, warum es bei Frauen so einfach geht! Aber bei Männern bin ich wie blockiert, da kommt nichts! Wie ein Fisch auf dem Trockenen *kopfschüttel*...).

Freitag, 27. April 2012

nein mann, ich will noch nicht gehn...

.... lass uns noch 'n bisschen tanzen!

Heute Abend gehe ich mit Laura auf die Piste. Wir gehen tanzen in ein Lokal, dass wir kennen und wo nicht so krasse Püppis und Machos rumrennen. Es ist auch kein "Bauernclub". Man kann hingehen, muss sich nicht weiss ich wie auftakeln und wird auch nicht ständig begafft.

Eigentlich ein guter Ort und Laura ist eine der wenigen in meinem Umfeld, die ebenfalls gerne tanzt. Und der Club ist wirklich ganz okay.

Nun ja.... um so näher die Abfahrt kommt, umso unsicherer werde ich. Keine Ahnung, was ich anziehen soll, keine Ahnung, wie die Haare "sitzen" werden und ich hasse es jetzt schon, mich unter Menschen mischen zu müssen. Ich finde es im Moment ganz schrecklich. Aber genau da muss ich nun dieses entgegengesetzte Verhalten anwenden, was bedeutet: raus unter Leute!

Tja, wenn man sich selbst nicht wirklich toll findet... Es ist ein ekliges Gefühl und ich vermute, darum bin ich auch immer drauf und dran, gewisse Treffen mit Bekannten abzusagen.

Auch heute habe ich lange überlegt. Aber es liegt da auch ein wenig an Laura. Klar, ich hatte heute meinen Putztag und wollte mein Bett eigentlich frisch beziehen. Nennt mich kleinlich, aber ich hasse es, wenn ich mein Zimmer blitzblank putze, das Bett jedoch nicht frisch beziehen kann. Noch schlimmer finde ich es, wenn ich das Bett frisch beziehe und mich dann verschwitzt in der ersten Nach reinlege... Jaaaaahaaaa, so bin ich nun mal.

Nur Laura kann teilweise echt kleinlich und kompliziert sein. Sie hat schon vor zwei Tagen geschrieben, ob ich fahren könne, da sie das letzte Mal unterwegs war. Ich schrieb ihr auch zurück, dass mir dies bewusst sei, es jedoch einfach nicht ginge mit meinem Auto. Es steht halt immer schlechter um Baby Jane und so, wie sie im Moment klingt, möchte ich sie nicht für lange Strecken benutzen. Ich will nicht am frühen Morgen auf dem Pannenstreifen stehen und auf den Abschleppwagen warten müssen... Vielleicht war ihr das nicht so bewusst, ich habe ihr das einfach geschrieben. Sie hat es so hingenommen und nun bezahle ich einfach das Parkticket.

Was mich eigentlich doch auch ein klein wenig ärgert... Ich möchte nicht auf alten Geschichten herum reiten und ich weiss, ich war die erste unter vielen Bekannten, die mit 19 bereits ein Auto für sich hatte. Aber oft bin ich herum gefahren, habe nie etwas verlangt und Laura hat auch nicht wirklich weiss ich wie etwas raushängen lassen an Gegenwert. In Italien hatte sie ebenfalls keine Miete für die Übernachtung zu zahlen.

Aber ich beisse mir da auf die Zunge. Übernehme heute das Ticket und nächstes Mal wieder nichts. So lange es einfach ausgewogen bleibt.

Wegen dem Bettbezug habe einen Kompromiss gefunden. Zimmer abgestaubt und sorgfältig geputzt. Bettdecke bleibt für diese Nacht noch dran. Morgen nochmals kurz Zimmer abstauben, Bett neu beziehen, saugen, duschen und fertig! Jetzt muss ich aber wirklich langsam an die Vorbereitungen... Ich sehe mich jetzt schon ganz gestresst und gefrustet...

In dem Sinne: let's dance!

bunte (fuss)nägel

Es gehört zu meiner Persönlichkeit. Ohne kann ich kaum leben.

Es geht um Nagellack in allen Farben. Am liebsten leuchtend, bunt und auffällig. Steht krass zum Kontrast meiner eigentlichen Persönlichkeit und dass ich nicht gerne auffalle in der Menschenmasse *g*.

Aber so war ich schon immer. Schon zu Schulzeiten waren meine Nägel rot, gelb oder auch mal etwas "normaler" lackiert. Teilwese verziere ich sie, manche French Nägel daraus oder bemale einfach einen Nagel anders als die restlichen vier einer Hand. Je nach Lust und Laune.

Ja, es hat sich etwas angesammelt bei mir. Und man kennt mich nur so.

Und seit Sommer 2011 bin ich auch auf meine Fussnägel "gekommen". Es war eher Zufall und ich stellte es mir sehr schwierig vor. Dabei geht es fast leichter als bei den Händen.

Ich verbrauche keine Stunden mit feilen, abrunden und weiss ich was. Ich schneide meine Fussnägel und lackiere sie. Fertig. Bei den Händen kommt es schon eher darauf an, dass es einfach gepflegt aussieht. Ich benutze jedoch keine Gelnägel und gebe auch kein Geld für Maniküren aus! Das ist so gar nicht mein Ding. Ich habe meine Naturnägel, das reicht (mir).

Bei den Füssen bin ich auch bunt unterwegs, aber alle zehn Nägel haben die gleiche Farbe. Mal auffallender und heute mal wieder dezenter. Ich möchte jeden Nagellack in den nächsten Wochen ausprobieren,  um die schlechten endgültig zu entsorgen.

Heute habe ich mit einem Roséton begonnen. Ich meinte zu Muddi: "Mal etwas dezenter nach langer Zeit an den Füssen, was? Aber schon fast langweilig..." :-)))).

Folgende Farben benutze ich gerne an Fuss- und Handnägel (jedoch nicht so verziert. Wenn, dann den ganzen Nagel an den Füssen. Bei den Händen mache ich ab und zu doch mehr daraus...):

(www.frauenzimmer.de)


Bei diesen kam ich irgendwie einfach nicht vorbei (warum wohl ;-)):

(www.koerperpeeling.de)


Meine Fussnägel jedoch trage ich privat meistens so (bei der Farbe je nach Lust und Laune, aber hauptsächlich auffällig und grell...)

(www.jolie.de)


Eigentlich könnte der Sommer jetzt kommen, was :-D? Es wäre wirklich mal an der Zeit, häufiger Sandaletten und offene Schuhe zu tragen... Immerhin sind die Füsse ein kleiner Teil meines Körpers, den ich ganz gut leiden mag. Sind schön schmal und sehen noch ganz gut aus.

frühlingshafter duft...

Lange, lange bin ich darum herumgeschlichen... Eigentlich ist es für mich eher ungewöhnlich, verkauft ExLibris nun immer mehr auch andere Artikel ausser DVD's, CD's und Bücher... Ist das nötig? Irgendwie vergeht einem da fast der Flair...

Auf der anderen Seite finde ich die Sache mit den Parfums eine gute Sache. Ich habe dort eines gefunden, dass wie "Kenzo Amour" duftet, jedoch ein Siebtel (!!!) davon kostet...

Ich habe das "Kenzo Amour" schon immer gemocht und es mir 2007 zu meinem Lehrabschluss geleistet. Dementsprechend schnell war es dann auch leer, weil ich es so lecker fand.

Ich habe damals bestimmt etwas zwischen 60 und 70 Franken bezahlt.

Für das Exemplar vom ExLibris (genau gleicher Duft!!!) habe ich 9.90 CHF ausgegeben... Eine perfekte Duftnote für den Frühling / Sommer. Nicht zu schwer, nicht zu süss, nicht zu herb. Ich finde es lecker!

Wobei ich ehrlich sagen muss, dass es eines der wenigen guten in dieser Aktion ist... Die anderen riechen teilweise doch etwas zu heftig und "streng".... Teilweise sehr grusig.

Donnerstag, 26. April 2012

unangenehme begegnung

Es ist vielleicht nicht so schlimm, wie es mir im ersten Moment scheint bzw. erschienen ist. Und doch gibt es immer wieder Begegnungen mit Menschen, die nicht sein sollten. Es wird immer wieder vorkommen, ist mir alles bewusst.

Schlussendlich liegt es nicht an den Personen und Menschen, denen man in die Arme zu laufen scheint. Zumindest nicht immer :-). Es geht einfach um die Gedanken, Gefühle und Erinnerungen, welche mit diesem Zusammenstoss auftreten können.

Muddi wollte schon immer in das Naturschutzgebiet in der Nähe. Sie hatte heute frei und nach einem leckeren Mittagessen und einer Siesta schnappten wir uns Schila und liefen dort ein wenig umher. Ist schon toll, wenn man die Natur erkunden kann, kein Motorengeräusche vernimmt, auf Aussichtstürme klettern kann und die Frösche quaken sowie die Vögel zwitschern hört.

Wir wohnen eigentlich an einem schönen Ort. Zugverbindung ist die Beste in der Region, Industrie ist top (man findet alles von Migros über Aldi...) und die Natur doch vor der Nasenspitze. Alles, was das Herz begehrt. Zürich, Frauenfeld, St. Gallen und Luzern sowie Schwyz scheinen alle gleich weit entfernt zu sein.

Meine Mutter wollte unbedingt auf den höchsten Aussichtsturm. Ich schmunzelte bereits, als wir davor standen. Natürlich wollte sie wissen, warum, ich jedoch behielt es für mich und wartete mit Schila unten bei der Treppe.

Umso höher meine Mutter die Treppen erklimm, umso langsamer wurde sie. In der Mitte lachte ich los und nannte ihr meinen Gedanken, der sich nun zu erfüllen schien. Zum Glück habe ich nicht noch ihre Probleme was die Höhe und das Tauchen betrifft. Ansosnten wäre ja Meer und Europapark so gar nicht das Richtige :-).

Ich schrie also hoch, dass ich schon geahnt hätte, wie schummrig es ihr werden würde und sie streckte daraufhin nur die Zunge heraus.

Plötzlich hörte ich ein: "He, zambrottagirlie (mein Spitznamen, da ich meinen richtigen Vornamen in der Schule schon gehasst habe)!" Ich starrte hoch und wäre am liebsten weggerannt.

Ich hatte den jungen Herrn schon davor gesehen. Er hat mit seiner weiblichen Begleitung unseren Weg gekreuzt. Nur hatte ich ihn zu spät erkannt, da er erstens: hinter seiner Dame lief (und die war so grell und grausam dunkel im Gesicht geschminkt, dass mir schier die Luft wegblieb) und zweitens: so ganz anders aussah. Ich erschrak da im ersten Moment eher und hoffte, dass man sich nicht noch einmal begegnen würde. Tja, Gebete wurden nicht erhört (wie immer *schnarch*....).

Ich war eher wortkarg und hoffte, dass meine Mutter schnell wieder runter kommen würde. Haha, die zahlte mir meinen Spruch heim und genoss die Aussicht. Es kam, wie es kommen musste: der junge Herr kam mit seiner Begleitung die Treppe herunter.

Er ist eigentlich gar kein schlimmer Mensch und ich hatte nie Streit mit ihm. Ich habe mit ihm die Oberstufe (erste bis dritte Sekundarschule) besucht und er war dazumals ein sehr guter Kumpel von Giovanni. Wie es da jetzt bei denen aussieht, kann ich nicht sagen. Er war immer nett, freundlich und unkompliziert. Aber in diesem Alter hatten wir Mädels Typen von der höheren Klasse im Kopf. Er war zwar zwei bis drei Jahre älter als wir, aber so klein und frech, dass man dies nicht wirklich wahrnahm :-). Er ist ebenfalls Tschinggeli und daher gab es erst recht keine Probleme (gehörte irgendwie zum Ehrenkodex, hehe).

Er war ein grosses Fussballtalent. Er hatte Probleme mit seinem Knie, ansonsten wäre er nach der Oberstufe in die Fussballschule gegangen. Er war begnadet und hätte bei seinem Lieblignsverein trainieren und Sportler werden können. Hach.... er könnte mir jetzt ein Autogramm und Treffen mit Zambrotta organisieren, wäre ihm die Verletzung nicht in die Quere gekommen :-).

Er fragte mich, wie es mir gehen würde. Ich meinte nur: "Ganz okay." Er fragte ebenfalls nach der Arbeit und ob ich gerade Ferien oder frei hätte und ich antwortete darauf auch ganz ehrlich (war sogar verblüfft!): "Unfreiwillig überschüssige Zeit." Er reagierte recht cool und ich verstummte trotzdem. Ich zwang mich doch zur Frage, wie es ihm gehen würde und er meinte daraufhin locker, dass er nach längerer Zeit in einer grossen Stadt in der Schweiz wieder zu uns in die Nähe gezogen wäre. Danach fragte er noch, ob jemals ein Klassentreffen der Oberstufe stattgefunden hätte und ich verneinte, fügte noch hinzu, dass ich es bestimmt auch nicht organisieren würde, es jedoch sicher interessant wäre, zu wissen, wie sich alle gemacht haben, da man auf der Strasse kaum jemanden mehr sieht oder über den Weg läuft. Er meinte daraufhin auch nur lachend, dass er die Organisation bestimmt auch nicht übernehmen würde und auch nicht wirklich Lust auf die meisten Leute hätte. Kann ihm nachfühlen.

Wir waren eigentlich eine gute Klasse. Es gab nur fünf Jungs und irgendwie sechzehn Mädels. Die Jungs verstanden sich gut und ich war bei den "normalen" Gilrls, die sich kaum schminkten und mit den Buben gut klar kamen. Dann hatten wir drei bis vier Frühraucherinnen und Kifferinnen (Alkohol war auch ein Thema (Kopfschüttel)) und die frühreifen Früchtchen, die etwas eher figurbetonte Kleidung trugen und Make-Up verwendeten, aber auch ganz okay waren.

Ich hatte eine schöne Kindheit und meine Schulzeit war ebenfalls nicht ohne. Ich war stets eine der besten in der Klasse. Zwar nie mollig, aber doch etwas fester als die anderen Mädchen. Ich hatte etwa zehn Kilo mehr an Gewicht als an Grösse, was ich überhaupt nicht schlimm finde. Ich fühlte mich stets akzeptiert und war beliebt. Ich musste nie Mobbing mitmachen und wurde sogar für die letzten zwei Jahre an der Oberstufe zur Klassensprecherin gewählt.

Ich war nicht arrogant oder überheblich. Eher schütern und vorsichtig. Die Hausaufgaben fielen mir immer leicht von der Hand, ich schrieb beste Noten.

Bis ich in die Berufsschule kam und mein Leben mir irgendwie ausser Kontrolle geraten ist. Ich erwähne dies alles, um meine Gefühle über dieses Zusammentreffen besser ausdrücken zu können. Der Typ ist nicht unangenehm, die Umstände haben mich einfach wieder ganz tief nach unten gebracht. Und ich habe Angst, dass man mir das ansieht.

Es war heute kein Wohlfühltag und ich muss mich da anscheinend besonders hübsch machen. Denn genau dann gibt es solche Begegnungen. Meine Haare wollten heute nicht wirklich und ich lief ganz ungeschminkt, mit leerem Blick, dunkeln Augenringen, zu weiter Kleidung und meiner so ungeliebten und total verhassten Brille auf der Nase herum. Ausserdem war ich unvorsichtig und trug keinen Armverband. Ich weiss nicht, ob sie etwas davon mitbekommen haben. Bei Muddi bin ich mir auch unsicher, ob sie es nicht schon gesehen, sich aber nicht getraut hat, zu fragen. Obwohl ich glaube, dass sie dies schon tun würde.

Ich war so gut. So beliebt. So anständig. So glücklich. Mit mir im Reinen und es war ganz okay, am Leben zu sein, trotz grosser und schmerzhafter Sehnsucht nach Grossdäddi.

Und nun sitze ich hier: ein seelisches Wrack und kriege nichts zu Stande oder gebacken. Ekliges Gefühl.

Ein Häufchen Elend ohne Job. Ausgesteuert und doch kein Einkommen.

Kann man mich nun besser verstehen?

Ich finde schon.

Und vielleicht merkt man jetzt auch, warum ich mir so sehr meine Jugend zurück wünsche. Ich war so etwas von losgelöst. Klar, in der Oberstufe haben meine Selbstverletzungen angefangen, was sich jedoch noch nicht in Ritzen durch die Schere geäussert hat. Ich habe mir "lediglich" die Oberarme wundgekratzt, was jedoch vielleicht vier Mal in zwei Jahren vorgekommen ist.

Ich fühle mich echt mies :-(.

Mittwoch, 25. April 2012

therapieprobleme...

Lange habe ich das Thema vor mich hergeschoben, dementsprechend hat sich auch meine Meinung und Ansicht darüber verändert. Ich weiss nicht, was ich mit der Therapie noch machen soll.

Anfangs Jahr habe ich finanziell bedingt (nicht freiwillig, was ich öfters bei einem Gespräch dazumals betont habe) eine Therapiepause verlangt. So war ich von Januar bis Mitte April "ganz alleine" unterwegs. Bei unserem Gespräch vor etwa drei Wochen habe ich bemerkt, dass sie das ganz anders aufgefasst und wahrscheinlich auch falsch verstanden hat. Sie hat gemeint, ich wolle einfach so eine Pause und mal schauen, wie ich zurecht komme.

Ich weiss nicht, was an folgender Erklärung falsch zu verstehen ist:

Eine Therapie kommt im Moment für mich nicht in Frage, weil...
- das Geld knapp wird und ich nichts verdiene bzw. "bekomme"
- ich mit meinem Selbsthass nicht an mir arbeiten kann
- mich nach der Therapie schlechter fühle, als davor.

Beim letzten Punkt musss ich ausholen. Keine Angst, wird kein grosser Eintrag :-). Es geht darum, dass ich mich nicht mehr als Frau wahrnehme, meine Diagnose nicht akzepieren kann, einen Selbsthass hege und mich für mein Aussehen schäme. Vor allem diese Sache mit den Haaren zieht mich enorm runter und verunsichert mich auch immerzu mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich so ein Chef einstellt. Bei meinen letzten zwei Vorstellungsgesprächen habe ich mich ganz klein gefühlt und als die Absage kam, habe ich es natürlich sofort auf mein Aussehen bezogen. Ich weiss, der klare Verstand sagt mir selbst schon, dass das total absurd ist. Aber hei, Glaubenssätze sind stark, intensiv und tief verankert.

Ich verachte mich für den Tag, an dem ich mich für eine Therapie und gegen meinen Job entschieden habe. Das war im Januar 2009. Ich wünschte, ich könnte an diesen Tag zurück.

Durch all meine Vorwürfe kann ich nicht wirklich an mir arbeiten. Woche für Woche habe ich Ziele nicht erfüllt, nicht versucht zu verwirklichen und weiter verdrängt. Ich hasse mich und mein Bild so sehr, dass ich nichts dagegen machen kann. Ich kann keinen Kontakt zu Menschen aufnehmen und unter Leute gehen, wenn ich diesen Druck des "müssens" habe und mich innerlich einfach so was von hässlich und nicht leben-/liebenswert finde. Ich gehe also nach einer solchen Woche zur Therapie und rege mich auf, weil ich genau diese Punkte, die ausgemacht waren, nicht erreicht habe.

Ein Monat geht ja noch, aber wenn ich acht Mal bei der Therapie war und mich einfach nur schlecht fühle, weil ich ganz genau weiss, dass ich doch nichts im Moment verändern werde, weil ich es wegen meinen Umständen nicht kann, dann hat man einfach keinen Bock mehr daruaf. Ich ärgere mich dann einfach nur noch mehr über mich.

Nein, ich lasse mich nicht gehen. Und wer hier meinen Blog schon lange liesst, weiss, wie diszipliniert und anpackend ich diese ganze Therapiesache eigentlich angegangen bin. Und doch sind zwei Jahre vorbei und nicht wirklich viel hat sich verändert.

Die ganzen Sachen in den letzten Monaten hinterlassen bei mir eher Spuren des sich bestraft fühlen. Es will nicht wirlklich.

Ich weiss nicht, wie meine Therapeutin das nicht verstehen kann. Schon oft habe ich mich von ihr unverstanden gefühlt und irgendwie stecke ich in der Zwickmühle. Solange mein Antrag wegen einer kleinen Rente noch offen steht, bin ich fast dazu gezwungen, weiterhin die Therapie zu besuchen. Aber ich kann es mir nicht leisten, Zähne stehen an. Ich kann nicht von meinen Eltern verlangen, dass sie mir auch noch dafür aufkommen! Ausserdem wird Baby Jane wohl nicht mehr lange fahrtüchtig sein und ich verliere eines nach dem anderen. Es kann schon kein gutes Jahr werden.

Ich bat um eine Verlängerung der Frist. Sie meinte nur, dass dies nicht möglich wäre und dann wahrscheinlich ein Abbruch das Richtige wäre. Oder einmal im Monat.

Jetzt mal ehrlich: was bringt mir einmal im Monat ein Termin?! Und wenn ich abbreche, werde ich mich nirgends mehr melden, denn ich habe mich schon im 2009 falsch entschieden und werde nie mehr im Leben irgendwie Hilfe in Form von einer Therapie suchen. Es macht alles nur noch mehr kaputt und schlussendlich bin und bleibe ich auf mich alleine gestellt. Es interessiert nicht wirklich jemanden, was du durchmachen musst.

Aber wegen der Rente werde ich diese Option wohl in Kauf nehmen müssen. Obwohl ich finde, dass es mir eher schadet, als gut tut. Ich kann mir die Diskussion wegen dem Sommer jetzt schon denken. Schon letztes Jahr fand meine Therapeutin es nicht gut, dass ich für acht Wochen weg wollte.

Mein Plan vor zwei Jahren war eigentlich, eine Therapie zu starten, einen Job zu finden und diesen mit der Therapie begleitend beginnen zu können. Ganz langsam wäre ich immer mehr auf der Arbeit aufgegangen und hätte dann schlussendlich erfolgreich meien Therapie abschliessen können.

Immer mehr kommt ein Trotz hindurch. Lange war ich für den Abbruch, hatte von allem die Schnauze voll. Von meinem selbstverletzendem Verhalten wird sie morgen nichts erfahren, das bleibt mein Geheimnis.

Warum will es einfach nicht klappen? Wenn ich jetzt abbreche, dann war es das in Sachen Punkto Therapie für mich. Auch wenn ich ein Job finden sollte, ich werde mich nirgends mehr melden.

Es wird dann mein Problem sein.

Sonntag, 22. April 2012

schwarze sekunden

Ein Buch aus der Bibliothek. Eine mir unbekannte, skandinavische Autorin, nämlich Karin Fossum. Es war mein erstes Buch von ihr und Laura hat es mir bei unserem Besuch dort empfohlen.

Zum Klappentext:

Schwarzen Sekunden einer Septembernacht dehnen sich unerträglich, während Kommissar Sejer verzweifelt die verschwundene Ida Joner sucht - ist der autistische Emil Johannes ihr unergründlicher, grausamer Mörder? Psychologische Meisterschaft und höchste Spannung - der neue Roman der preisgekrönten Autorin Karin Fossum.

"Sejer ist der beste Kommissar der norwegischen Kriminalliteratur. " Dagbladet

Meine Meinung:

Mit genau 300 Seiten gefüllt, ist es für mich ein eher etwas dünn ausgefallener Kriminalroman (ich bin mir da von Charlotte Link, Andreas Franz und Jo Nesbo ganz anderes gewohnt) und doch hat das der Spannung und meiner Überzeugung nichts abgetan.

Anfangs war mir der Schreibstil noch nicht so geheuer, aber man ist schnell drin. Es ist einfach zu lesen, alles klingt logisch.

Und doch war ich eine gewisse Zeit lang zweigeteilt. Fossum beschreibt die Menschen und die Umgebung kaum, das Gefühl kommt nicht wirklich rüber und ich sehnte mich nach mehr Spannung und Kribbeln, vor allem zu Beginn des Werkes, welches meiner Meinung nach doch einen grossen Teil ausmacht (ob ich weiterlese oder doch nicht (man bzw. frau will sich schlussendlich ja nicht quälen...)). Ich fühlte mich nicht immer als stille Beobachterin.

Aber im Grossen und Ganzen ist es ein gutes Buch. Die Abläufe sind klar und ich habe nirgends irgendwie gestutzt oder die Augenbrauen fragend hoch gezogen. Gegen Mitte war ich dann voll in der Geschichte drin, wobei ich schon von Anfang an wusste, wer der wahre Täter im Buch ist. Irgendwie war es dann zu logisch und klar, was ich persönlich ein wenig schade gefunden habe.

Ich würde das Buch aber trotzdem weiterempfehlen. Vor allem ist es nicht eine so "harte und schwere Kost", wie es öfters bei Link, Franz oder Nesbo vorkommen kann (vielleicht kam daher kein Kribbeln bei mir auf :-)). Schlussendlich bin ich doch vom Werk überzeugt. Beim nächsten Gang zur Bilbiothek wird bestimmt ein weiterer Roman von Fossum in der Tasche landen.

frau versucht's zumindest mal...

Ich  bin eigentlich ein ziemlich geduldiger und toleranter Mensch. Und doch habe ich auch meine Grenzen, was diese Punkte betrifft. Vor allem in der jetzigen Zeit ist mein Nervenfell extrem dünn.

Gestern habe ich mich im ersten Moment über die Abwechslung mit Pupa gefreut. Zwischendurch gab es jedoch ein paar Hänger.

Ihr Sohn ist mitten in der Pupertät. Und ich freue mich jedes Mal, durfte ich zu einer anderen Zeit aufwachsen. Es war alles noch viel freier und Marken waren noch nicht so wichtig. Das war so zwischen 2000 und 2003. Es war eine Generation, die noch Rüeblihosen trug, ohne blöd angemacht zu werden (naja, die Hosen jetzt sehen teilweise ja auch nicht anders aus...) und Zeiten, zu denen ich meine Jeans einfach am Hosenbein abschnitt, wenn sie mir zu lang waren. Schnell hatte ich dann kurze Sommerhosen. Es störte niemanden.

Ich habe meine erste Schlaghose vielleicht mit fünfzehn gekauft, mit Schminken war ich auch eher spät dran, fing vielleicht in der Lehre mit Wimperntusche und Puder an.

Die heutige Jugend erscheint mir einfach so krass abgehärtet, ohne Anstand und einfach schon zu sehr "sexualisiert". Ich habe nichts gegen Aufklärung und finde es gut, wenn sie ihre Erfahrungen sammeln können, aber wenn elfjährige Buben bereits mit Sexfilmen auf IPhones prahlen, dann vergeht auch bei mir jegliches Verständnis. Auch finde ich, geht der Respekt immer mehr verloren.

Der älteste Sohn von Pupa ist eher ein Problemkind. Er ist eigentlich ein ganz lieber und kann auch anders, und doch merke ich, wie sie immer weniger gegen ihn ankommt. Aber ist ein anderes Thema, ist mir zu privat und daher schreibe ich hier nichts weiter über die Umstände.

Und doch ist es krass, wie viel weiter ein so kleiner Pups in gewissen Punkten ist, als ich. Ich habe mich echt klein und beschämend gefühlt. Waren keine schöne Minuten, als ich gestern so gewisse Dinge von Pupa erfuhr. Naja...

Die Geschichte wegen meinem Armverband kaufte sie mir ab. Es ging gestern sowieso hauptsächlich um sie. Ich nehme es ihr nicht übel, sie ist halt nicht "so intelligent". Sie lebt ihr Leben allein, ist nicht bevormundet und hat auch keinen Beistand. So ist es nicht. Und doch braucht sie ein wenig länger bei gewissen Sachen. So kann sie wahrscheinlich auch nicht wirklich Mimik und Gestik des Gegenübers aufnehmen und einordnen.

Manchmal geht es gut und ich kann mich abgrenzen. Dann gibt es wieder Tage wie gestern, an denen ich einfach nichts mehr von ihren Problemen hören will und genervt bin, dass ihr meine Veränderungen so gar nicht auffallen.

Im Grossen und Ganzen war die Ablenkung dann okay.

Am Abend war ich mit meinen Geschwistern unterwegs. Als wir auf unser Essen warteten, kam eine Freundin von Kindheitstagen herein. Unsere Eltern kennen und verstehen sich jetzt noch gut, privat unternehmen wir Mädels jedoch nichts. Sie hat so einen Schangli oder weiss ich, was da genau zwischen ihnen läuft. Ich war froh, war ich nicht alleine da.

Sie bestellten ihr Menu und stellten sich zu uns. Zum Glück mussten wir auf unsere Lieferung nicht lange warten. Ich will nicht prüde erscheinen.... Nein, eigentlich ist es egal, was ich hier für einen Eindruck hinterlasse. Ich habe meine Meinung dazu und basta. Ich kann es halt einfach nicht ab, wenn sich ein Päärchen ständig befummeln muss und die Hände nicht voneinander lassen kann. Man weiss doch, dass man den Partner für sich hat. Dieses ständige: "Ist mein Revier, die ist vergeben und gehört ganz alleine mir!" geht mir teilweise schon richtig auf den Senkel. Ständig muss man sich umarmen, an den Händen halten, knutschen und busseln. Damit ja alle sehen, wie glücklich und vereint man ist.

Sie sind nicht frisch verliebt, daher nervt es noch mehr.

Ich bin so, ich kann das einfach nicht ab. Zum Glück wurde dann unser Essen schnell geliefert und wir konnten die Situation verlassen.

Ich habe im Moment schwache Nerven. Nichts passt, ich will nichts mehr hören oder sehen. Ich brauche keine Menschen um mich herum, die alles zu erreichen und schaffen scheinen. Es geht mir alles nur noch gewaltig auf den Geist.

Ferien wären jetzt schön. Und Lösungen für all meine Probleme.

Samstag, 21. April 2012

raus aus dem haus

Tja, manchmal bleibt es bei einem Rückfall und man hat monatelang Ruhe. Dann kann es aber auch passieren, dass man "mehrere" male in der Woche rückwärts läuft.

Die letzten Tage habe ich nicht wirklich viel und gut geschlafen. Träumerisch habe ich mich oft in der Berufsschule befunden und musste immer wieder an Nachprüfungen zur LAP. Irgendwie wollte es nie richtig und irgendwie versemmelte ich immer die Termine.

Immerhin war ich in den Träumen nicht schwanger wie es in den letzten Wochen häufig vorgekommen ist. Dies bedeutet gemäss Traumdeutungsbuch eigentlich "glückliche Momente". Hm, davon habe ich in letzter Zeit nicht wirklich viel gemerkt...

Gestern Abend hat mich noch Pupa erreicht. Sie wollte wissen, was ich heute mache. Es ist für den Moment noch schönes Wetter. Zwar wartet Schila neben mir, aber ich gehe jetzt unter die Dusche, hoffentlich macht das ein wenig frisch. Ablenkung mit Pupa und ihrem Sohn wird mir bestimmt gut tun. Wir gehen ein wenig in die Stadt, schauen uns Dinge an und trinken wahrscheinlich etwas in einem schönen, gemütlichen Café.

Spazieren mit Schila tut natürlich auch immer gut, aber irgendwie kann ich mich zur Zeit nicht dazu aufraffen. Ich verlasse das Haus nur, wenn ich bedingt muss oder mich zwinge, wie heute.

Ich weiss auch schon, was ich anziehen werde. Heute wende ich ein wenig den Skill "entgegengesetzt" an. Ich habe es hier schon einmal erwähnt. Man macht einfach etwas entgegengesetzt dem aktuellen Gefühl, den Gedanken und dem Verhalten. Das darf man aber nur anwenden, wenn es angemessen ist.

Es ist nicht angemessen, dass ich mich bei diesem Wetter verkrieche. Es ist nicht angemessen, dass ich mich für Entscheidungen in meinem Leben bestrafe, für die ich zum derzeitigen Alter nichts konnte, weil ich einfach zu viel Verantwortung auf meinen Schultern trug (bzw. tragen musste). Mein Selbsthass ist auch nicht angemessen. Darum werde ich mich heute hübsch anziehen, Pumps an den Füssen tragen und mich schminken. Ob es helfen wird, kann ich noch nicht sagen. Was ich bestimmt sagen kann, ist, dass ich mich unwohl fühlen werde.

Zum Glück habe ich auch bequeme Pumps. Obwohl der Schmerz (sei es an den Füssen oder sonstwo) ganz gut von den Gedanken ablenken kann. Aber heute habe ich ja dafür Pupa und ihren Sohn.

So, jetzt muss ich dann aber. Ich werde die Bluse von Vögele tragen (nicht die blaue im unteren Post, sondern die, welche ich von Muddi erhalten habe) eine khakifarbene Strickjacke, Skinny Jeans und braune Pumps sowie eine gleichfargibe Schultertasche. Die Haare kommen wie immer hoch, die Augen schminke ich in grün und schwarz.

Damit ich rechtzeitig aus dem Haus komme, muss ich nur wirklich unter die Dusche, die Zeit rennt mir mal wieder davon...

Wünsche euch ein schönes Wochenende. Am Abend gehe ich mit meiner Schwester und meinem Bruder zuerst ungesund essen (gibt hier in der Region ein Restaurant, dass selber Hamburger und Pommes macht, ist wirklich lecker) und danach machen wir einen DVD-Abend oder einen lange Spieleabend mit UNO (oder beides).

Danach brauche ich wieder eine Pause von diesem ganzen Fastfood. Manchmal hängt es mir zum Hals raus, selbst, wenn ich "nur" zweimal im Monat da war.

mit euro unterwegs

Am Donnerstagnachmittag war ich mit meiner Schwester in Zürich und Spreitenbach (Tivoli) unterwegs. Ich habe knapp 80 Euro ausgegeben. Jetzt ist aber wieder fertig mit einkaufen, denn ich habe alles, was ich letzten Donnerstag in Deutschland nicht gefunden habe.

Es war ein schöner Nachmittag, ich hatte ein wenig Ablenkung. Nur meine Frisur wollte nicht wirklich und dementsprechend war ich angespannt, als es losging. Das Schminken wollte auch nicht wirklich und irgendwie war ich genervt. Im Clockhouse bemerkte ich im Spiegel, dass es doch nicht allzu schlimm aussah und so schaffte ich es, mich ein wenig zu entspannen. Meine Schwester ist da sowieso gut mit ihrer direkten Art. Nur hatte sie nichts übrig für unsere Fahrt mit Zug, Bus und Tram. Ich bin mir das langsam gewöhnt (sie eigentlich auch, sie fährt mit ÖV zur Arbeit) und spare natürlich viel an Benzin, wenn ich mir einen Tagespass für 12 Franken leisten muss, um in ganz Zürich damit herumfahren zu können. Da bin ich doch kein Lappi und lasse mein Auto schön zu Hause.

Teilweise kann sie sehr kalt, kompliziert und unbarmherzig herüber kommen. Aber genau davon müsste ich eine Scheibe abschneiden. Man muss sich zur richtigen Zeit angemessen abgrenzen können.

Das landete in meiner Einkaufstasche (endlich, endlich, endlich habe ich die schöne, bequeme, blaue, leicht fallende Viskosebluse!):




Dienstag, 17. April 2012

die rosenzüchterin

Ein weiteres Buch von der Autorin Charlotte Link, die sich immer mehr zu meiner Lieblingsautorin, was Frauen betritt, zu wandeln scheint (Andreas Franz ist und bleibt die Nummer 1...).

Spontan habe ich eine neue Rubrik "Bücher" eingerichtet. Ich habe irgendwie Spass an den Zusammenfassungen und finde es noch cool. Damit man schneller etwas finden bzw. den Überblick behalten kann, gibt's gerne ein Label meinerseits dazu.

Zum Klappentext:

Ein düsteres Geheimnis umgibt das alte Rosenzüchterhaus von Le Variouf. Und alle Spuren scheinen in die Vergangenheit seiner Bewohnerinnen zu weisen - in die Jahre, als die idyllische Insel Guernsey von deutschen Truppen besetzt war...

Ich finde auch diese Zusammenfassung (wie auch bei "der Verehrer") so nichtsaussagend und echt schade, darum veröffentliche ich hier auch noch den Klappentext im Buchinnern (klingt meiner Meinung nach nämlich um Welten besser!):

Die junge Lehrerin Franca Palmer ist am Ende. In Ihrer Ehe kriselt es, und den Anforderungen ihres Berufes, ihres Mannes und des Alltags fühlt sie sich kaum noch gewachsen. Hals über Kopf verlässt sie ihr wohlsituiertes Zuhause in Berlin und flüchtet auf die Kanalinsel Guernsey; dort mietet sie sich in dem alten Rosenzüchterhaus in Le Variouf ein. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich zwischen ihr und ihrer Gastgeberin Beatrice Shaye eine seltsam distanzierte Freundschaft. Die ältere Frau lebt auf dem reizvoll gelegenen Anwesen seit vielen Jahren mit Helene Feldmann  zusammen - gefangen in einer Schicksalsgemeinschaft, die von Abneigung und Hass geprägt ist. Beide Frauen wirken auf undurchschaubare, geheimnisvolle Weise aneinandergekettet - seit dem Jahr 1945, als Beatrice während der Besetzung der Kanalinseln durch die deutschen Truppen von Helene und ihrem Mann Erich, einem hohen Offizier, wie ein eigenes Kind aufgenommen wurde. Von Anfang an rivalisierten die Feldmanns um die Gunst Beatrices, denn für seine Frau hatte Erich nichts al Verachtung übrig. So ging mit seinem Tod am 1. Mai 1945 für beide Frauen ein quälender Lebensabschnitt zu Ende. Doch trotzdem liegt weiterhin ein Schatten über dem Rosenzüchterhaus. Und eines Tages, wieder ist es der 1. Mai, gibt es erneut eine Tote in Le Variouf...

Meine Meinung:

Dieses Werk hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Anfangs dachte ich mir, dass es noch ein trockenes Metier werden könnte, da es um den zweiten Weltkrieg handelt, aber dieser wird nicht gorss im Buch erwähnt und füllt daher nicht den Hauptteil vom Buch aus. Man bekommt eher mit, was die Menschen (sei es Deutsche wie auch die Bewohner der Kanalinseln) durchmachen mussten. Charlotte Link schafft es, es spannend zu halten und man ertappt sich dabei, wie man doch weiter wissen möchte, wie sich der Krieg dazumals angefühlt haben muss für all die Unschuldigen und Unbeteiligten. Nebst der Kriegsgeschichte laufen natürlich etliche andere Erzählungen über die Hauptakteure, was jedoch kein Durcheinander bringt. Ich fand es abwechslungsreich, spannend und logisch. Man verliert sich nicht im Buch und kann auch diesmal an Gedankengängen der verschiedenen Personen ganz gut mithalten.

Das Buch wechselt von der Gegenwart oft in die Vergangenheit, als Beatrice eben ein kleines Mädchen war. Ich habe mich oft dabei erwischt, dass ich das junge Mädchen um einiges spannender fand als die siebzigjährige Frau, zu der sie im Verlauf der Erzählungen herangewachsen ist.

Das Buch ist relativ dick, was man sich von ihr bereits gewohnt ist. Es umfasst 609 Seiten. Wie bereits einmal hier erwähnt, ziehen sich Charlotte Links Erzählungen gerne in die Länge. Der Unterschied jedoch dabei ist, dass es weiterhin spannend bleibt und man weiterhin im Buch liesst und wissen will, wie alles ausgeht. Schafft nicht jeder Autor! Gut ist jedenfalls, dass so viele Personen darin vorkommen. Man lernt verschiedenste Charaktere kennen, muss sich zuerst durch diese durchkämpfen (was eigentlich kein Kampf ist, denn die Autorin macht es einem zum Glück leicht) und damit auch am Ball bleiben will.

In der Mitte habe ich mich dann doch plötzlich gefragt, wie die Geschichte weiter gehen will. Ich war bei Seite 400 und konnte mir nicht vorstellen, wie der weitere Verlauf sein würde, denn alle Hauptpersonen (es sind einige) stockten irgendwie und ich fragte mich auch, ob sie einfach ein paar Seiten füllen wollte. Aber ich mag es, wenn "mehrere Welten und Leben" nebeneinander her in einem Buch laufen und viele Personen erwähnt werden. Ich las jedoch weiter und plötzlich kam die Wende und ich verschlang auch das letze Drittel an einem Nachmittag.

Es geht dabei hauptsächlich um die Schicksalsgeschichte von bwz. zwischen Beatrice und Helene. Rührend, fesselnd, fassungslos und teilweise menschenverachtend...

Ein echter Roman für Frauen.

Und doch brauche ich für den Moment eine Pause von ihr. Ich werde ein Buch aus der Bibliothek lesen und gerne auch veröffentlichen.

Ein Superbuch und ich bin froh, habe ich es mir geleistet. Es war nämlich unter der Mängelware bei ExLibris. Der Klappentext sagte nicht viel aus und der zweite Weltkrieg wird darin behandelt... Aber es hat sich mehr als nur gelohnt.

Ein weiteres TOP Werk!

rückfälle

Ich bin der Überzeugung, dass jeder (Sucht)Mensch früher oder später Rückfälle erleiden wird. Es ist schwierig, alte Verhaltensmuster lange und konsequent durchbrechen zu können. Gefahren, Sehnsüchte und Erinnerungen lauern überall.

Wenn man sich meine letzten Monate bzw. Jahre anschaut, finde ich es nur verständlich, drehen meine Nerven immer weiter durch. Heute war ich am Anschlag.

Ein Rückfall ist bei Borderlinern "dazu da", die Kontrolle wieder erlangen zu können. Sich zu spüren, wieder Herr seiner Sinne zu werden.

Ich bin eine Perfektionistin und muss Etliches um mich herum kontrollieren können. Das Durcheinander ist weg, ich habe wieder einen klaren Kopf. Wobei einem immer bewusst ist, dass dieser Zustand nicht lange anhält und man sich selbst etwas vormacht, denn was bleibt sind meistens ein dunkles Loch und Gedanken, die dann wieder und wieder unaufhörlich durch den Kopf jagen. Man hat für wenige Stunden seine Ruhe. Ein Rückfall bringt nie etwas Positives mit sich. Man weiss das zwar alles, will aber nur noch die Kontrolle zurück.

Einzig was wächst sind der Selbsthass und die Selbstverachtung.

misere

Es tut verdammt weh, wenn man merkt, dass die Gegenwart unheimliche Probleme mit in die späte Zukunft bringen wird. Wenn dies einem bewusst wird, möchte man die Zeit zurück drehen, um andere Wege einschlagen zu können.

Man fühlt sich hilflos und hat enorme Angst vor der Zukunft. Man fühlt sich als Verlierer und irgendwie hat man einfach nur noch Panik vor dem, was kommen wird. Man möchte es sogar gar nicht wissen, selbst, wenn man dafür einen Wunsch frei hätte und dies tun könnte.

Ungerecht. Das Leben ist und bleibt ungerecht. Und ich habe Angst, was noch sein wird. Und diese Angst breitet sich so tief aus, dass man nur noch eine enorme Anspannung und tiefe Todessehnsucht im Körper wahrnehmen kann.

Man hat keine Hoffnung mehr, nichts.

Ich verlange doch nicht viel. Ich will nur einen Job. Einen geregelten Alltag und ein Einkommen. Keine Ahnung, warum dies zu viel verlangt sein sollte und warum es nicht zu Stande kommen will. Partout will und will es nicht klappen.

Ich verliere immer mehr den Boden unter den Füssen. Es steht bedrohlich vor mir und niemand scheint diese Ansicht mit mir zu teilen bzw. dies teilen zu wollen. Alle reden es runter.

Mir entgleitet immer mehr aus den Händen. Wie kann man da noch so cool dasitzen?

Ich kann es nicht.

Montag, 16. April 2012

ein wäh-tag

Irgendwie war auch heute nicht wirklich mein Tag. Ich merke dies oft, wenn ich morgens aufstehe und dieses bekannte Gefühl schon um meine Haut herum spürbar ist. Meistens habe ich in der Nacht dann auch dementsprechend schlecht geschlafen und geträumt.

Diese Nacht war es mal wieder so richtig schlimm. Ich wollte über den Zebrastreifen laufen und ein roter Motorradfahrer wollte und wollte nicht anhalten. Trotz(ig)dem blieb ich hartnäckig und überquerte den Streifen... der Fahrer jedoch wollte und wollte nicht verlangsamen. Als er mich knapp erwischt hatte, fluchte ich auf italienisch und schob ihm eine ebenfalls südländische Geste (linke Handfläche in rechten Ellbogen knallen (kennt bestimmt jeder)) hinterher.

Er bremste aprubt und kam zurück. Ich hatte Schiss und der Fahrer schimpfte immer lauter... Ich jedoch begann zurück zu schreien, wurde schriller und schoss ihm einfach alles an den Kopf. Meine Stimme überschlug sich immer heftiger, ich wuchtelte immer wilder mit meinen Händen, mein Kopf fühlte sich heiss und feucht an.

Ich kenne diese Träume. Wenn ich nicht weiter weiss, schreie ich Menschen in meinen Träumen an. Ich verarbeite damit meine Wut, die ich im wahren Leben einfach so in mich reinschlucke. Der Motorradfahrer symbolisiert jemand oder etwas anderes. Mein Leben, dass ich anschreie. Meinen beruflichen Zustand, den ich verfluche. Meine Umgebung, die einfach nichts dergleichen tut, die Umstände allgemein (alles, was falsch gelaufen ist und jetzt nicht richtig verlaufen will), die ich so zur Rechenschaft ziehen und aus meinem Leben verbannen will.

Ich spüre einfach, dass dies kein leichtes Jahr für mich wird. Die Therapie, Baby Jane, IPT, Beruf, Freundschaften, Selbstwert... Von allem werde ich dieses Jahr etwas verlieren. Dazu mehr jedoch, wenn es soweit ist oder ich in einer stärkeren Verfassung bin.

Dementsprechend gelaunt öffnete ich bereits meine Augen. Ich wollte eitwas in mich reinstopfen (essen), um das Grübeln zu unterbrechen. Ich liess es sein. Ich wollte mich schneiden, um allem entfliehen zu können. Ich unterliess auch dies. Ich wollte einkaufen, zum Glück ist kein Bargeld im Haus. Also schnappte ich mir Schila und spazierte mir mit schnellem Gang den Frust von der Seele.

Es war der perfekte Tag heute dafür. Der Wind, der mir meine Haare ins Gesicht peitschte (ich trug ausnahmsweise einen Pferdeschwanz, kommt nicht oft vor, dass ich mit "offenen" Haaren in der Gegend herumschlurfe... Ich trage fast immer einen Omadutt, der mir langsam echt nur noch auf die Nerven geht) und ich somit abgelenkt war. Die Regentropfen, die mal heftiger und mal sanfter meine Haut und Gesicht streiften und Schila, die meine gesamte Aufmerksamkeit abverlangt.

Schon krass, wie gut man sich durch frische Luft ablenken kann. Um mich herum war es düster, unter mir Schlamm am Boden, ob mir der Himmel wolkenbedeckt. Es passte irgendwie wunderbar zur Stimmung.

Insgesamt war ich heute circa 150 Minuten mit Schila draussen. Ihr hat es gefallen, mir und meiner Figur schadet es keineswegs.

Als ich zu Hause ankam, machte ich mich an die Bewerbungen. War natürlich auch nicht gerade der beste Stimmungsaufheller, aber ich muss Arbeit suchen. Ich werde nicht einfach zu Hause sitzen und warten, bis mir etwas in den Schoss fällt. Ich lasse mir dies nicht unterstellen, denn so ist es nicht. Heute sind mal wieder über 7 Couverts raus. Mir ist bewusst, muss ich auf die Suche. Keine Arbeit sucht mich. Diese Zeiten sind vorbei.

Ich habe mit meinen IPT-Berater eigentlich ausgemacht, dass ich ihm Adressen von Tierheimen zukommen lasse, damit ich ein Praktikum antreten kann. Tiere werten nicht. Sie danken dir auf ihre Art und Weise, sie können nicht sprechen und somit muss ich mir keine Gedanken über Wertungen zu meinem Körper und mir als Person machen. Und doch finde ich es im Nachhinein keine gute Idee. Ich war vor knapp einer Stunde noch am Adressen heraus suchen, aber für mich macht das einfach keinen Sinn. Ich werde kein kostenloses Praktikum (man verdient dabei nichts) absolvieren, wenn ich weiss, dass ich eigentlich eine Festanstellung als Kauffrau suche.

Ich habe einen Aufwand (zeitlich wie auch finanziell) und das, obwohl ich weiss, dass ich nie in diesem Beruf arbeiten werde. Ich will eine Festanstellung und basta. Tierheim habe ich zu Hause genug mit Schila und Chicco. Ausserdem mache ich den Haushalt.

Klar, es geht um "das Haus verlassen", aber wer bezahlt mir die Kost, Fahrt und Logie? Eben.

Tja, es ist definitiv nicht mein Tag. Darum schlüpfe ich jetzt dann bald unter die Decke, lese noch ein wenig in einem neuen Buch (morgen gibt es eine erneute Meinung) und lösche dann auch bald das Licht.

Ein einziger Aufsteller: ich habe mal wieder ein Tag "solcher Tage" überstanden, ohne zu sehr radikalem und dysfunktionalem Verhalten zurück greifen zu müssen. Klar, ich habe nicht gerade viel gegessen und getrunken in den letzten Stunden, aber mir ist es immer noch wichtiger, zerstümmele ich mich an solchen Tagen nicht selbst und dass ich keine starken Suizidgedanken hinterherhänge. Denn die machen nur noch alles schlimmer, hoffnunsloser und wirrer.

Es ist und bleibt jedoch einfach anstrengend und kräftezehrend, wenn sich solche Tage als Monate erweisen. Und ich habe mehr als ein Jahr Tief (davon das letzte halbe Jahr sehr heftig und stark) hinter mir...

Einerseits hoffe ich, dass ich Arbeit finde. Andererseits sehne ich mir nichts sehnlicher herbei, als eine lange Auszeit in Italien (mit der Gefahr, noch länger arbeitslos zu sein). Wer jedoch weiss, wie viel besser es mir während diesen Ferien geht, wie positiv sich das auf mich und mein Grundgefühl auslöst... der weiss, warum ich mir wünsche, meine Pläne für den Sommer auch so erleben zu dürfen.

Wäh :-/.