Sonntag, 22. April 2012

frau versucht's zumindest mal...

Ich  bin eigentlich ein ziemlich geduldiger und toleranter Mensch. Und doch habe ich auch meine Grenzen, was diese Punkte betrifft. Vor allem in der jetzigen Zeit ist mein Nervenfell extrem dünn.

Gestern habe ich mich im ersten Moment über die Abwechslung mit Pupa gefreut. Zwischendurch gab es jedoch ein paar Hänger.

Ihr Sohn ist mitten in der Pupertät. Und ich freue mich jedes Mal, durfte ich zu einer anderen Zeit aufwachsen. Es war alles noch viel freier und Marken waren noch nicht so wichtig. Das war so zwischen 2000 und 2003. Es war eine Generation, die noch Rüeblihosen trug, ohne blöd angemacht zu werden (naja, die Hosen jetzt sehen teilweise ja auch nicht anders aus...) und Zeiten, zu denen ich meine Jeans einfach am Hosenbein abschnitt, wenn sie mir zu lang waren. Schnell hatte ich dann kurze Sommerhosen. Es störte niemanden.

Ich habe meine erste Schlaghose vielleicht mit fünfzehn gekauft, mit Schminken war ich auch eher spät dran, fing vielleicht in der Lehre mit Wimperntusche und Puder an.

Die heutige Jugend erscheint mir einfach so krass abgehärtet, ohne Anstand und einfach schon zu sehr "sexualisiert". Ich habe nichts gegen Aufklärung und finde es gut, wenn sie ihre Erfahrungen sammeln können, aber wenn elfjährige Buben bereits mit Sexfilmen auf IPhones prahlen, dann vergeht auch bei mir jegliches Verständnis. Auch finde ich, geht der Respekt immer mehr verloren.

Der älteste Sohn von Pupa ist eher ein Problemkind. Er ist eigentlich ein ganz lieber und kann auch anders, und doch merke ich, wie sie immer weniger gegen ihn ankommt. Aber ist ein anderes Thema, ist mir zu privat und daher schreibe ich hier nichts weiter über die Umstände.

Und doch ist es krass, wie viel weiter ein so kleiner Pups in gewissen Punkten ist, als ich. Ich habe mich echt klein und beschämend gefühlt. Waren keine schöne Minuten, als ich gestern so gewisse Dinge von Pupa erfuhr. Naja...

Die Geschichte wegen meinem Armverband kaufte sie mir ab. Es ging gestern sowieso hauptsächlich um sie. Ich nehme es ihr nicht übel, sie ist halt nicht "so intelligent". Sie lebt ihr Leben allein, ist nicht bevormundet und hat auch keinen Beistand. So ist es nicht. Und doch braucht sie ein wenig länger bei gewissen Sachen. So kann sie wahrscheinlich auch nicht wirklich Mimik und Gestik des Gegenübers aufnehmen und einordnen.

Manchmal geht es gut und ich kann mich abgrenzen. Dann gibt es wieder Tage wie gestern, an denen ich einfach nichts mehr von ihren Problemen hören will und genervt bin, dass ihr meine Veränderungen so gar nicht auffallen.

Im Grossen und Ganzen war die Ablenkung dann okay.

Am Abend war ich mit meinen Geschwistern unterwegs. Als wir auf unser Essen warteten, kam eine Freundin von Kindheitstagen herein. Unsere Eltern kennen und verstehen sich jetzt noch gut, privat unternehmen wir Mädels jedoch nichts. Sie hat so einen Schangli oder weiss ich, was da genau zwischen ihnen läuft. Ich war froh, war ich nicht alleine da.

Sie bestellten ihr Menu und stellten sich zu uns. Zum Glück mussten wir auf unsere Lieferung nicht lange warten. Ich will nicht prüde erscheinen.... Nein, eigentlich ist es egal, was ich hier für einen Eindruck hinterlasse. Ich habe meine Meinung dazu und basta. Ich kann es halt einfach nicht ab, wenn sich ein Päärchen ständig befummeln muss und die Hände nicht voneinander lassen kann. Man weiss doch, dass man den Partner für sich hat. Dieses ständige: "Ist mein Revier, die ist vergeben und gehört ganz alleine mir!" geht mir teilweise schon richtig auf den Senkel. Ständig muss man sich umarmen, an den Händen halten, knutschen und busseln. Damit ja alle sehen, wie glücklich und vereint man ist.

Sie sind nicht frisch verliebt, daher nervt es noch mehr.

Ich bin so, ich kann das einfach nicht ab. Zum Glück wurde dann unser Essen schnell geliefert und wir konnten die Situation verlassen.

Ich habe im Moment schwache Nerven. Nichts passt, ich will nichts mehr hören oder sehen. Ich brauche keine Menschen um mich herum, die alles zu erreichen und schaffen scheinen. Es geht mir alles nur noch gewaltig auf den Geist.

Ferien wären jetzt schön. Und Lösungen für all meine Probleme.

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