Dienstag, 17. April 2012

die rosenzüchterin

Ein weiteres Buch von der Autorin Charlotte Link, die sich immer mehr zu meiner Lieblingsautorin, was Frauen betritt, zu wandeln scheint (Andreas Franz ist und bleibt die Nummer 1...).

Spontan habe ich eine neue Rubrik "Bücher" eingerichtet. Ich habe irgendwie Spass an den Zusammenfassungen und finde es noch cool. Damit man schneller etwas finden bzw. den Überblick behalten kann, gibt's gerne ein Label meinerseits dazu.

Zum Klappentext:

Ein düsteres Geheimnis umgibt das alte Rosenzüchterhaus von Le Variouf. Und alle Spuren scheinen in die Vergangenheit seiner Bewohnerinnen zu weisen - in die Jahre, als die idyllische Insel Guernsey von deutschen Truppen besetzt war...

Ich finde auch diese Zusammenfassung (wie auch bei "der Verehrer") so nichtsaussagend und echt schade, darum veröffentliche ich hier auch noch den Klappentext im Buchinnern (klingt meiner Meinung nach nämlich um Welten besser!):

Die junge Lehrerin Franca Palmer ist am Ende. In Ihrer Ehe kriselt es, und den Anforderungen ihres Berufes, ihres Mannes und des Alltags fühlt sie sich kaum noch gewachsen. Hals über Kopf verlässt sie ihr wohlsituiertes Zuhause in Berlin und flüchtet auf die Kanalinsel Guernsey; dort mietet sie sich in dem alten Rosenzüchterhaus in Le Variouf ein. Innerhalb kurzer Zeit entwickelt sich zwischen ihr und ihrer Gastgeberin Beatrice Shaye eine seltsam distanzierte Freundschaft. Die ältere Frau lebt auf dem reizvoll gelegenen Anwesen seit vielen Jahren mit Helene Feldmann  zusammen - gefangen in einer Schicksalsgemeinschaft, die von Abneigung und Hass geprägt ist. Beide Frauen wirken auf undurchschaubare, geheimnisvolle Weise aneinandergekettet - seit dem Jahr 1945, als Beatrice während der Besetzung der Kanalinseln durch die deutschen Truppen von Helene und ihrem Mann Erich, einem hohen Offizier, wie ein eigenes Kind aufgenommen wurde. Von Anfang an rivalisierten die Feldmanns um die Gunst Beatrices, denn für seine Frau hatte Erich nichts al Verachtung übrig. So ging mit seinem Tod am 1. Mai 1945 für beide Frauen ein quälender Lebensabschnitt zu Ende. Doch trotzdem liegt weiterhin ein Schatten über dem Rosenzüchterhaus. Und eines Tages, wieder ist es der 1. Mai, gibt es erneut eine Tote in Le Variouf...

Meine Meinung:

Dieses Werk hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Anfangs dachte ich mir, dass es noch ein trockenes Metier werden könnte, da es um den zweiten Weltkrieg handelt, aber dieser wird nicht gorss im Buch erwähnt und füllt daher nicht den Hauptteil vom Buch aus. Man bekommt eher mit, was die Menschen (sei es Deutsche wie auch die Bewohner der Kanalinseln) durchmachen mussten. Charlotte Link schafft es, es spannend zu halten und man ertappt sich dabei, wie man doch weiter wissen möchte, wie sich der Krieg dazumals angefühlt haben muss für all die Unschuldigen und Unbeteiligten. Nebst der Kriegsgeschichte laufen natürlich etliche andere Erzählungen über die Hauptakteure, was jedoch kein Durcheinander bringt. Ich fand es abwechslungsreich, spannend und logisch. Man verliert sich nicht im Buch und kann auch diesmal an Gedankengängen der verschiedenen Personen ganz gut mithalten.

Das Buch wechselt von der Gegenwart oft in die Vergangenheit, als Beatrice eben ein kleines Mädchen war. Ich habe mich oft dabei erwischt, dass ich das junge Mädchen um einiges spannender fand als die siebzigjährige Frau, zu der sie im Verlauf der Erzählungen herangewachsen ist.

Das Buch ist relativ dick, was man sich von ihr bereits gewohnt ist. Es umfasst 609 Seiten. Wie bereits einmal hier erwähnt, ziehen sich Charlotte Links Erzählungen gerne in die Länge. Der Unterschied jedoch dabei ist, dass es weiterhin spannend bleibt und man weiterhin im Buch liesst und wissen will, wie alles ausgeht. Schafft nicht jeder Autor! Gut ist jedenfalls, dass so viele Personen darin vorkommen. Man lernt verschiedenste Charaktere kennen, muss sich zuerst durch diese durchkämpfen (was eigentlich kein Kampf ist, denn die Autorin macht es einem zum Glück leicht) und damit auch am Ball bleiben will.

In der Mitte habe ich mich dann doch plötzlich gefragt, wie die Geschichte weiter gehen will. Ich war bei Seite 400 und konnte mir nicht vorstellen, wie der weitere Verlauf sein würde, denn alle Hauptpersonen (es sind einige) stockten irgendwie und ich fragte mich auch, ob sie einfach ein paar Seiten füllen wollte. Aber ich mag es, wenn "mehrere Welten und Leben" nebeneinander her in einem Buch laufen und viele Personen erwähnt werden. Ich las jedoch weiter und plötzlich kam die Wende und ich verschlang auch das letze Drittel an einem Nachmittag.

Es geht dabei hauptsächlich um die Schicksalsgeschichte von bwz. zwischen Beatrice und Helene. Rührend, fesselnd, fassungslos und teilweise menschenverachtend...

Ein echter Roman für Frauen.

Und doch brauche ich für den Moment eine Pause von ihr. Ich werde ein Buch aus der Bibliothek lesen und gerne auch veröffentlichen.

Ein Superbuch und ich bin froh, habe ich es mir geleistet. Es war nämlich unter der Mängelware bei ExLibris. Der Klappentext sagte nicht viel aus und der zweite Weltkrieg wird darin behandelt... Aber es hat sich mehr als nur gelohnt.

Ein weiteres TOP Werk!

1 Kommentar:

  1. Dieser Roman war seinerzeit der Auslöser dafür, dass ich noch viele weitere Werke dieser Autorin gelesen habe.

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