Mittwoch, 30. Mai 2012

nerven liegen blank

Selbst die kleinsten Dinge, die nicht so möchten wie ich es will, bringen mich in letzter Zeit aus der Bahn. Klar, ich mit Borderline-Persönlichkeitsstörung erkenne den Unterschied sofort, wenn meine Anspannung ins Unermessliche zu schiessen droht und spürt das im körperlichen Ausmass enorm.

Nur verspüre ich dies in den letzten Wochen fast täglich. Es wäre nicht so beunruhigend, wenn ich es nicht so kennen würde. Bis jetzt nahm ich diese echt grossen Anspannungen vielleicht vier bis höchstens acht Mal im Monat wahr. Teilweise mehr, teilweise weniger. Und wenn ich sie wahrnahm, nicht so intensiv wie jetzt. Deswegen habe ich ja oft noch jetzt Diskussionen mit meiner Therapeutin. Ich konnte nie wirklich Skills üben, weil ich immer unter dem Kontrollverlust (bei einer Skala von 0 auf 100 liegt der bei 70, ich befinde mich stets zwischen 30 und 60) lag und sie somit nicht anwenden konnte. Sobald ich sie anwenden konnte, konnte ich erst eruieren, ob es mir etwas nützt oder nicht. Somit trage ich auch kaum den Notfallkoffer mit mir herum. Was bringt mir diese zusätzliche Last, wenn sie eh nicht gebraucht wird?

Ich fühle mich dann nur immer an mein Schicksal erinnert. Und das nervt und zermürbt mich. Aber kaum jemand aus therapeutischer Sicht kann das verstehen.

Heute ist mal wieder so gar nicht mein Tag gewesen. In letzter Zeit sollte ich mich daran gewöhnt haben, aber es geht einfach nicht mehr lange gut so weiter. Früher habe ich mich vielleicht alle 18 Monate oder später selbst verletzt. Seit Mitte April habe ich so gar keine Kontrolle mehr darüber. Und ehrlich gesagt ist es mir auch irgendwie so was von egal, dass ich es nicht mehr im Griff habe. Ich weiss nicht, ob ich damit versuche, die Zeit zurück zu drehen. Ich möchte zurück zur Zeit, als es mir auch schlecht ging, ich mich schnitt, unregelmässig und ungesund ass und mit dem Kaufverhalten nicht wirklich alles im Blick hatte. Aber irgendwie (und so absurd das klingen mag!) hatte ich Arbeit, war zufrieden mit mir und meinem Leben und die Umstände waren mehr oder weniger okay.

Seit bald fünf Jahren gleitet mir immer mehr aus den Händen. Kann man da meinen Unmut, meine Unzufriedenheit und meine Gedanken nicht ein wenig nachvollziehen?

Zuerst geht die Selbstachtung flöten, dann das Selbstbewusstsein und schlussendlich bleibt einem nur noch diese riesen Verachtung und den Selbsthass. Erwartungen werden runter geschraubt und immer mehr wird klar, wer wirklich zu den wichtigen Menschen gehört. Ich wusste es zwar schon vorher, aber Familie ist und bleibt eine riesen Hilfe.

Ich habe es schon ein paar Mal erwähnt, dass ich schon immer mollig war. Aber irgendwie kam ich immer klar damit. Mein Körper war irgendwie immer da, funktionierte und ich musste mich nicht gross mit ihm auseinander setzen. Seit bald zwei Jahren mag ich selbst den nicht mehr. Es ist mir egal, ob ich ihm Schmerzen zufüge, was er empfindet oder was er aussendet. Ich kann es ja eh nicht herausspüren. Er ist wochenlang ruhig und ich sehe immer weniger ein, warum ich mich ausgerechnet auf ihn achten sollte. Es hat nichts mit Trotz zu tun. In meinen Augen funktioniert er einfach nicht richtig und obwohl ich bis vor ein paar Wochen kaum etwas gegen ihn verspürt habe (Ekel ist eher mir als Person gegenüber und dem Kopf, ab Hals gehört es nicht mehr für mich dazu), merke ich, wie ich ihn so richtig zu verachten beginne. Als Ganzes.

Ansonsten würde sich kein Mensch auf dieser Welt selbst verletzen. Egal, in welcher Form und mit welcher Sucht. Davon bin ich überzeugt.

Aber zum eigentlichen Eintrag. Die nächsten Tage werden noch viele von diesen folgen. Ich muss es schlussendlich los werden und wer nichts davon wissen will, soll es überlesen oder es sein lassen. Es geht immer noch darum, dass es mir gut tut. Und das ist und bleibt das einzig Wichtige für mich.

Heute Nachmittag war ein Spaziergang mit Schila und Alina (ehemalig Mon Amour) vorgesehen. Ich hatte schon ein mulmiges Gefühl, aber wie so oft schob ich es einfach beiseite. Kaum losgelaufen, kam auch schon der Haufen, der sich einfach nicht lösen wollte. Tiere verschlucken Haare und verdauen diese mit. Schila hat viel Fell und leider passiert es dann, dass etwas hängen bleibt. Meistens verschlimmert sie es und verschmiert alles. Ich verdrehte schon die Augen und musste mit ihr in ein Bach steigen, um ihr den Hinter feucht abwischen zu können. Zum Glück hatte ich Nastücher dabei.

Und doch: ich war unendlich angespannt und hätte am liebsten eine Schere zur Hand gehabt. Und das meinte ich ein paar Zeilen weiter oben. Schon etliche Male ist es mir passiert, aber nie war dann die Anspannung so plötzlich so enorm angewachsen, dass ich direkt daran dachte, mich selbst zu verstümmeln.

Erst recht wäre ich am liebsten aufs Gleis gesprungen, welches ganz nahe vorbei fährt, als ich zu schwitzen begann. Ich hasse es sonst schon und in der Familie ist das leider vererbt, dass man schnell am Kopf Wasser verliert, aber ich denke dann nur am meine Frisur und wie verschlimmert es dadurch wird. Löcher werden deutlich sichtbar und ich habe ja besonders vorne kaum mehr die Anzahl Haare, die man braucht, damit es gut aufgefangen würde.

Ich hätte heulen können.

Schlussendlich ging es irgendwie weiter. Und doch, für mich ist es dann irgendwie doch gelaufen und ich brauche lange, um mich abzureagieren und wieder "normal" funktionieren zu können.

Es ist einfach nicht meine Zeit. Ich hasse den Blick in den Spiegel einmal mehr, habe nur noch böse Gedanken und Worte für mich übrig und schminke mich schon gar nicht mehr. So hart es klingen mag, es hat irgendwie geholfen, als ich mich dazu zwang. Keine Ahnung, inwiefern, aber es ging. Obwohl ich den Selbshass verspürte.

Meine Schwester hat mich schon einmal gefragt, warum ich mich denn schminke, obwohl ich mich nicht mag. Ihre Frage ist berechtigt und eigentlich hat die Sache auch keine Logik. Aber irgendwie finde ich dann, dass ich immerhin vom Gesicht her ein wenig in die Gesellschaft passe und seien wir mal ehrlich: so stark schminke ich mich bei Weitem nicht, dass es auffallen sollte. Ungeschminkt fühle ich mich nämlich unwohl und erst recht finde ich mich dann zum kotzen. Ich habe den Grundgedanken, dass ich dann durch meine Hässlichkeit noch mehr auffalle. Und das möchte ich überhaupt nicht. Ich bleibe lieber unscheinbar und unsichtbar. Vielleicht kommt daher der Zwang mit dem Griff zur Farbpalette.

Aber in letzter Zeit mache ich es nur widerwillig, mich anzuschauen.

Es geht einfach nicht.

Dieser Würgereiz, dieser Hass, diese Resignation.

Ich denke, ich habe einen Teil von mir verloren. Egal, was ich tun werde, er wird nicht zurück kommen. Und das scheisst mich noch mehr an (entschuldigt den Ausdruck, aber es fühlt sich genau so an).

Und so will ich nicht weitere 70 Jahre leben müssen.

Aber ich weiss ja, dass ich nicht alt werde.

Fragt mich nicht, woher es kommt. Ist einfach tief in mir verankert. War schon immer so, wie auch, dass ich  mich nicht verheiratet und mit Kindern sehe.

Warum konnte ich also nicht dieses Schicksal voraussehen?

Fakt ist: ich habe keinen einzigen Nerv mehr übrig.

Dienstag, 29. Mai 2012

geldsorgen nebst anderen sorgen

Ich habe gerade die Rechnungen für diesen Monaten zusammen gelegt. Dank den Weisheitszähnen wird es richtig teuer. Naja, lieber so, als dass sich meine Zähne noch mehr verschieben.

Und doch stand ich gerade am Schalter und dachte mir: wozu dieser ganze Scheiss? Mein Konto schrumpft, ich finde einfach keinen Job und es fühlt sich so was von elendig an. Fast, als würde es nie ein Ende finden und ich mich einfach damit abgeben müsste, dass dies halt mein verschissenes, nicht freiwillg ausgewähltes Schicksal ist.

Klar, niemand geht gerne Rechnungen einzahlen. Aber es ist immer noch ein anderes Gefühl, wenn man nebenbei etwas verdient. Selbst, wenn es nicht viel ist.

Als ich mit meiner Schwester zu Hause ankam, meinte sie dann noch, dass Baby Jane wieder "fiepsen" würde. Ich dachte nur noch, dass ich am liebsten einfach alles hinschmeissen würde.

Man kann nichts anderes, als einfach nur noch müde die Augen schliessen, den Kopf schütteln und sich darauf zu konzentrieren, dass man nicht zu weinen beginnt. Man will einfach nichts mehr sehen, fühlen oder hören.

Und das ist noch nicht alles...

Montag, 28. Mai 2012

nicht wirklich motiviert

Ich war längere Zeit abwesend. Was heisst länger.... bei mir eher unüblich, dass ich so lange Zeit nichts über mich, mein Leben oder sonstiges um mich herum berichte.

Es geht mir nicht gerade gut, man kann sich von mir aus etwas auf einer Skala von "hundsmiserabel" und "halb tod" aussuchen. Ich habe nicht wirklich Lust, etwas zu tippen.

Einfach nur als kleines Lebeszeichen. Mehr wird bestimmt folgen.

Montag, 21. Mai 2012

ich will da nicht hin

Morgen habe ich einen wichtigen Termin, auf den ich schon etliche Monate warte. Und doch kommt da bei mir das Gefühl auf, dass ich nicht will und daher würde ich am liebsten einfach absagen. Dafür würde ich auch auf eine kleine Notlüge zurück greifen.

Auf der anderen Seite muss ich mir verschiedenste Meinungen einholen, obwohl ich von meinem ersten Beratungstermin vor ein paar Monaten doch sehr überzeugt und positiv vom Gefühl her bin. Es geht um diese elende Haarsache.

Morgen steht ein weiterer Termin an. Vielleicht gefällt es mir einfach auch nicht, weil es bei einem weiteren Mann ist und ich mich einfach nicht mit dieser Sache auseinandersetzen will. Aber auf der anderen Seite bleibt mir nichts anderes übrig. Wenn ich mich nicht da hin begebe, erhalte ich keine Beratung. Schlussendlich muss ja die OP dann auch noch durchgeführt werden.

Grausam, diese Zeilen tippen und lesen zu müssen. Hätte nie gedacht, dass dies einmal eine Sache in diesem Blog wird. Tja, wie man sich irren kann. Von so Manchem hätte ich nicht geglaubt, hier Zeilen dafür verwenden zu müssen. Dient alles zur Verarbeitung.

Ich werde mir noch eine dritte Meinung einholen. Da arbeitet eine Frau und ich weiss nicht, ob es alles leichter macht. Klar, die versteht einen Menschen betreffend Weiblichkeit und so, aber auf der anderen Seite kann genau das zu einem negativen Gefühl beitragen. Ist noch oft so, wenn Frauen in Männerberufen oder umgekehrt tätig sind.

Und ich denke schon, es wäre doch eher das Richtige, wenn ich mich mit dieser Sache an einen Herren wende. Ich lasse mich mal überraschen, wie es morgen geht.

Es ist leider in der Nähe von Konstanz. Ich befürchte bereits das Schlimmste, wenn es um meine Kompensation meiner schlimmen Gefühle geht. Mal gucken, wie tief ich morgen meinem Kaufdrang nachgeben werde.

Das einzig Gute an molligen Frauen: die meisten Abteilungen für Übergrössen produzieren nicht regelmässig gute Artikel. Schnell hat man das Saisonale zur Hand und gekauft :-).

Aber leider haben die grossen Geschäfte dies gemerkt. Echt fies.

Ich melde mich bestimmt noch mal.

man kann es aber auch übertreiben

Puh, ab heute habe ich die Sache mit dem Zahnarzt für dieses Jahr hinter mich gebracht. Hoffentlich. Solange nicht unvorhergesehene Dinge passieren...

Die Rechnung für die Weisheitszähne habe ich erhalten. 830 Franken muss ich diesen Monat dafür hinblättern. Erst wenn das Geld von der Krankenkasse zurück gutgeschrieben wird, bezahle ich dann den Betrag für die beiden Löcher. Ich fühle mich zwar nicht gut dabei, aber muss es dieses Mal leider so abwickeln. Das Geld der Krankenkasse wird nämlich dem Konto meiner Eltern gutgeschrieben. Wir sind bei der KK als Familie versichert, kommt irgendwie billiger. Was daraus folgt, ist, dass alles über das Konto meiner Eltern zurück geschrieben wird.

Bis jetzt habe ich es darauf beruhen lassen. Es waren vielleicht 100 bis 300 Franken im Jahr, die sie somit zurück erhalten haben Vielleicht auch mehr, keine Ahnung. Ich habe es bis vor kurzem als kleine Entschädigung für ihren Aufwand gesehen. Es macht keinen guten Eindruck, wenn sie fast alle meine Kosten übernehmen und ich dann auch noch das "bisschen Geld" zurück verlange. Aber dieses Jahr muss es sein. Es ist viel Geld und die KK übernimmt die Kosten für die Weisheitszähne nicht ganz. Letztes Jahr war es anders, weil beide komplizierte Eingriffe waren.

Aber zurück zur eigentlichen Geschichte. Ich habe mich heute ehrlich gesagt etwas über die junge, nette Zahnarzthelferin aufgeregt. Nicht schlimm, aber es hat mich doch gestört. Sie kann ja eigentlich nichts dafür, im Moment kreist anscheinend wieder die Erkältung und Grippe herum. Meine Schwester hat es schlimm erwischt, obwohl sie kein Fieber hatte. Daraus folgte, dass mein Bruder und mein Onkel seit Freitag und Samstag auch mitleiden müssen, Zio hat es ganz schlimm getroffen mit Fieber. Mein Bruder muss die nächsten zwei Wochen fit sein, er hat LAP.

Ich habe seit gestern am späten Abend so ganz ein blödes Gefühl im oberen Halsbereich. Fühlt sich gar nicht toll an.

Bis jetzt bin ich immer zur Arbeit gegangen, egal, wie mies es mir ging. Klar, bei Fieber und einer echt schlimmen Erkältung oder Grippe blieb ich zu Hause, legte mich ins Bett und kurierte mich aus. Es hätte niemandem etwas gerbacht, wenn ich so zur Arbeit erschienen wäre. Aber ansonsten war ich ständig anwesend.

Meine Schwester ist da noch krasser eingestellt. Die ist auch schon mit Fieber arbeiten gegangen. Sorry, aber da habe ich ihr direkt ins Gesicht sagen müssen, was für ein Lappi sie ist. Ob sie es wahrhaben will oder nicht, sie hat eine Verantwortung ihren Kunden gegenüber. Sie arbeiten im Verkauf und hat viel Kundenkontakt.

Meine Mutter dagegen bleibt zu Hause, wenn sie krank ist. Sie arbeitet mit teilweise schwerkranken und schwachen älteren Mitmenschen (Spitex). Das wäre ja grobfahrlässig, wenn sie dann auch noch so zur Arbeit erscheinen würde!

Die Zahnarzthelferin musste alle zehn Sekunden husten und die Nase putzen. Mit diesem "Saugschlauch" stocherte sie dabei die ganze Zeit in meinem Mund herum. Es wurde erst richtig schlimm, wenn sie husten musste. Und ich finde, dann sollte sie doch besser zu Hause bleiben. So sehr man ihren Einsatz zu schätzen versucht, ich habe mich nicht wirklich wohl auf dem Behandlungsstuhl gefühlt.

Sonntag, 20. Mai 2012

meine nerven...

Grauenhaft, wie gleichgültig es einem anscheinend erscheinen kann. Oder es liegt an der Bequemlichkeit. Oder man hat kein Auge dafür, weil man es bis jetzt nicht musste und jemand anderes einem alles hinterher getragen hat.

Wie meine Mutter.

Es ist schlimm, wie faul und verwöhnt meine Geschwister scheinen. Oder ich habe einfach eine so andere Einstellung zu diesem Thema.

Ich denke, ich spreche da bei vielem seastorm aus der Seele :-).

Es geht darum, dass ich meine Mutter vollkommen unterstütze. Klar, ich arbeite im Moment nicht und habe massenhaft Zeit. Könnte man denken. IPT, Bewerbungen, Hund und Unterstützung von Muddi nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Ich sitze nicht einfach zu Hause herum.

Ausserdem sollte ich mal an meinem Krimi weiterarbeiten, da kommen auch locker fünf bis acht Stunden am Tag zusammen, wenn es mich mal wieder voll packt. Ist aber ein anderes Thema und ein anderer Eintrag. Es will da im Moment nicht so wirklich.

Ich bin mir bewusst, auch ich war lange Zeit nicht wirklich die Hilfreichste. Erst als es mit den vielen befristeten Anstellungen und den langen Monaten ohne Beschäftigung begann, half ich Muddi immer mehr. Davor war es mir einfach nicht bewusst, man ist ja den ganzen Tag über ausser Haus.

Und doch finde ich, sollte man sehen, wenn die Ameisen durch das Zimmer zu krabbeln beginnen. Einfach eklig und abstossend. So weit sind meine Geschwister zwar noch nicht, jedoch gefährlich nahe.

Bei meinem Bruder liegt alles kreuz und quer. LAP-Sachen, etliche Verpackungen von Nahrungsmitteln, Gläser und Teller sowie jegliches Elektrozeug. Bei meiner Schwester scheint sich der Kleiderschrank im ganzen Raum verteilt zu haben, am Boden sieht man schon keine Platte mehr aus lauter Stoff.

Wie kann man in solchen Räumen noch gut schlafen?

Ich bin halt eine eher organisierte und ordentliche Persönlichkeit. Es muss nicht steril sein, aber ich mag es halt schon sauber. Wenn ich das Lavabo benutze und den ganzen Spiegel bespritze, dann wische ich halt rasch darüber. Wenn ich eine Tasse benutzt habe, stelle ich sie gleich in den Geschirrspüler. Wenn ich sehe, dass der Boden gesaugt werden müsste, mache ich es. Meine Wäsche stecke ich sofort in den zuständigen Korb. Und so weiter. Ich könnte etliche Beispiele bringen.

Man soll mich hier nicht falsch verstehen. Ich bin auch nicht bünzlig. Ich habe es einfach nicht gerne, wenn halbe Sachen gestartet und genau so halb beendet werden. Ich habe nichts gegen eine gute Zeit und auch heute Nachmittag haben wir es und alles vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Es wurde gemampft, getrunken und der Tisch im Wohnzimmer füllte sich.

An wem blieb es schlussendlich hängen? An mir. Warum kann man die Kissen auf dem Sofa nicht ordentlich hinstellen? Den Bezug wieder straff ziehen, wenn er nicht mehr benutzt wird? Warum muss ich alles Benutzte zur Spülmaschine transportieren? Diese musste zuerst ausgeräumt werden, sah jedoch niemand, ausser mir natürlich (-.-) ein. Vielleicht mache ich es einfach zu frühzeitig. Aber auf der anderen Seite kenne ich meine Geschwister ganz genau.

Sie sagen zwar: "Jaja, mach ich schon noch", aber ich weiss ganz genau, dass dem nicht so sein wird. Ich hasse nichts mehr, als am Morgen aufzustehen und als erstes diesen immer noch vermüllten Wohnzimmertisch anblicken zu müssen. Alle anderen befinden sich dann den ganzen Tag über ausser Haus, schlussendlich muss nur ich diesen Zustand mitansehen.

Ich bin der Meinung, es einfach rasch zu machen und fertig ist. Wie seastorm auch schon erwähnt hat, dass sie den Boden gleich auch noch sauber wischt, wenn sie eh schon beim Bad angelangt ist oder alle anderen Flächen gerade saugt oder putzt.

Meine Mutter versucht mich immer aufzumuntern. Schlussendlich hätte ich es später mal einfach in einer eigenen Wohnung. Aber ich empfinde es nicht wirklich als Trost. Irgendwie finde ich es nur himmeltraurig.

die sache mit den freundschaften

Ich hatte vor zwei Nächten einen total verwirrenden und irgendwie auch blöden Traum. Krass, wie viel man anscheinend verarbeitet und wie es einen aus der Bahn zu werfen scheint, droht, verleiht,...

Es ging um eine Person, mit der ich mich eigentlich mal ganz nahe verbündet gefühlt habe. Mehr werde ich dazu nicht sagen. Auch nicht, ob es sich um eine Kindheitserinnerung dabei handelt oder eine Person im Hier und Jetzt. Auch nenne ich nicht den Stand der Freundschaft.

Ist mir egal, wer sich dadurch betroffen oder angesprochen fühlt. Ich mache hier ja schlussendlich niemanden verantwortlich oder "klein".

Zuerst fühlte sich der Traum nicht wirklich real an und ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, was da eigentlich vor sich ging und wer mir gegenüber sass.

Zu Beginn wurde genüsslich ein Kaffee geschlürft sowie ein Dessert verspeisst. Immer mehr fühlte es sich an, als würde ich mich im Süden Italiens befinden und auch immer mehr schien es mir, mich in der Realität und nicht in einem Traum zu befinden.

Aus dem munteren Geplappere wurde auf einmal eine schwere Ruhe. Es sind solche bekannten Momente, in denen man still ist, es jedoch sehr bedrückend auf einen einwirkt.

Die Person mir gegenüber begann dann  plötzlich mit Vorwürfen, Flüchen, Nichtigkeiten und echt fiesen Sprüchen. Dass ich mich schämen solle, nichts erreicht hätte und auch nie etwas in meinem Leben schaffen würde. Die Erniedrigungen gingen immer weiter (keine Ahnung mehr, was alles gesagt wurde, eins weiss ich jedoch: es wurde nicht netter oder weniger hart), bis ich einfach meine Tasse ins Spülbecken legte und den Raum verliess.

Als ich die Augen öffnete, brauchte ich zuerst ein paar Minuten, um wieder klar und Herrin meiner Sinne zu werden. Es fühlte sich miserabel in mir an.

Klar, die Person hat lediglich mein Unterbewusstsein widergespiegelt. Und doch ging es um eine Person, die einfach immer wieder aufkommt oder was auch immer. Es verbinden einen Erinnerungen und Geschichten des Lebens. Und doch ist es krass, dass genau diese Person mir dabei vor Augen erschienen ist. Denn zu dieser Zeit hatte ich oft das Gefühl, alles falsch zu machen bzw. dass ich einfach nicht richtig so bin, wie ich bin. Ich kam mir klein, dick und doof vor.

Wobei die Person natürlich nichts dafür kann. Es geht hier nur immer um mich und meine Gedanken, mir gegenüber. Aber diese Gedanken projizieren sich so, dass ich mich doch für den Menschen mir gegenüber als Schande und Last empfinde.

Der Gedanke lautet dann zum Beispiel: "Du bist so dumm, sogar XY schämt sich bald für dich". Diese Sachen sind schwer kontrollierbar. Vor allem, wenn man dann so introvertiert wie ich ist in diesem Thema und kaum Menschen direkt ins Gesicht Vorwürfe macht. Ich möchte es mit mir selbst ausmachen und seien wir mal ehrlich: schlussendlich habe ich auch nie etwas anderes gelernt. Ich habe Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Angst und Hass immer gegen mich selbst verwendet. Bei den bösen Gedanken angefangen, bis hin zum Ritzen.

Noch mehr hat mich irgendwie eine aktuelle Geschichte enttäuscht und auch entrüstet. Auf der anderen Seite ist es mir dann wieder so egal, dass es mir ehrlich am Arsch vorbei geht und ich mir keine grossen Gedanken mehr darüber mache. Ich habe in den letzten Monaten einfach immer mehr einsehen müssen, dass schlussendlich nur ich für mich selbst verantwortlich bin. Es gibt kaum Menschen, die dir angemessen das zurück geben können, was du ihnen entgegenbringst. Jeder bewertet es anders, aber ich muss meine Sensibilität herunter schrauben. Ich bin empfänglich für Gedanken und Schwingungen von anderen Menschen.

Aber habe nichts davon im Gegenzug. Daher muss auch ich egoistischer werden. Ansonsten gehe ich nur kaputt. Ich habe einfach keinen Bock und Nerv mehr auf dieses Gedüdel und weiss ich was.

Bonita war ja für mehrere Monate im Ausland. Schon bevor sie ins Ausland gefahren ist, gab es ja schon diese komische Aktionen von ihr. Seit sie ihren Schangli hat, dreht sich alles nur noch um ihn und beim letzten Treffen habe ich ja wirklich rein nichts von mir erzählt. Es ging nur um sie und ihren ach so tollen Freund.

Während dem Auslandaufenthalt hat sie sich einmal gemeldet, damit ich ihre neue Nummer hatte. Es hat bei mir ehrlich abgelöscht (und das gebe ich auch zu), als ich in diesem ersten SMS von ihr auch noch den Namen ihres Schanglis lesen musste. Es scheint sich alles nur noch um ihn zu drehen und ich finde das einfach so was von krass, wie sie sich nur noch  mit ihm als komplett empfindet. Sie übertreibt es in meinen Augen einfach.

Ich erhielt eine Karte von ihr, bedankte mich dafür. Zum Geburtstag gratulierten wir uns auch gegenseitig. Dann kam nicht mehr von mir. Ich wollte einfach wissen, wie wichtig ich ihr bin. Bewusst mal Abstand halten, denn bis jetzt war ich es immer, die den Anfang machte.

Vielleicht kindisch, aber mit Sonnenschein und ihren anderen Kolleginnen hatte sie regelmässigen Kontakt. Mir ist bewusst, ich war in den letzten zwei Jahren nicht wirklich die beste Gesellschaft und habe mich oft nicht als erste gemeldet, geschweige denn war ich nicht oft unterwegs. Aber genau in solchen Momenten müsste man doch zeigen, dass auch so ein Treffen mit mir okay und als wichtig empfunden wird. Ausserdem habe ich oft genug erwähnt, dass mir bewusst ist, dass ich nicht oft und gerne unterwegs bin, jedoch nicht jede Einladung von Vorneherein ausschlage.

Es geht auch darum, wie oft ich ihr geholfen hatte, als es ihr ein paar Monate so richtig mies ging. Und das, obwohl ich so weit unten war, wie schon lange nicht mehr.

Und dann das. Aber eben, ich möchte hier niemandem die Schuld zuweisen. Es ist einfach krass, wie ein Mensch von heute auf Morgen die Zelte zu verschiedensten Menschen abbauen kann, nur, weil ein Mensch mit drittem Bein ins Leben getreten ist. Ich wäge ungern ab, aber auf der anderen Seite lasse ich doch nicht einfach jemanden hängen, dem es nicht wirklich gut geht.

Aber das Allerbeste: sie ist von ihrem Auslandaufenthalt zurück gekehrt und ich habe es bis heute nicht von ihr persönlich erfahren. Sonnenschein hat es angedeutet.

Und das, finde ich, kann es nun wirklich nicht sein.

Samstag, 19. Mai 2012

todesmelodie

Ein trauriges, komisches und zugleich beklemmendes Gefühl, wenn man die letzte Seite eines letzten Werkes in den Händen des Autors seines Herzens hält und den Buchdeckel schlussendlich zuklappt.

Es geht um Todesmelodie. Dieses Werk konnte Andreas Franz nicht vor seinem Tod beenden. Daniel Holbe wurde vom Verlag angefragt, er hat intensiv daran mitgearbeitet. Somit konnte dieses Buch schlussendlich doch veröffentlicht werden.

Mir ist wichtig zu sagen: ich als intensive Andreas-Franz-Leserin habe nicht gemerkt, ob und ab wann bzw. an welchen Stellen Daniel Holbe übernommen hat. Chappeau!

Zum Klappentext meines Buchexemplars:

Die Frankfurter Kultkommissarin ist zurück.

Eine Studentin, die grausam gequält und ermordet wurde...

Ein Tatort, an dem ein berühmter Song gespielt wird...

Ein Mörder, der vor nichts zurückschreckt...

Ein Fall für Julia Durant!

Ebenfalls ein weiterer Klappentext:

Gleich der erste Fall nach ihrer Rückkehr in den aktiven Dienst verlangt Julia Durant, die immer noch unter dem Trauma ihrer Entführung leidet, wieder alles ab: In einem WG-Zimmer wird eine Studentin aufgefunden. Sie wurde grausam gequält und schließlich getötet, am Tatort läuft der Song „Stairway to Heaven“. Verbissen ermittelt das K11 die mutmaßlichen Verdächtigen, und das Gericht verurteilt sie zu hohen Haftstrafen. Zwei Jahre lang wähnen sich alle in dem Glauben, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde. Doch dann taucht ein weiterer toter Student auf, und wieder spielt dasselbe Lied …

Meine Meinung:

Ein weiteres Werk, welches mich positiv wie natürlich auch negativ überrascht und in seinen Bann gezogen hat. Wobei ich natürlich betonen muss, dass es nicht Andreas Franz' bestes Meisterwerk in meinen Augen ist.

Gerne möchte ich meine Gedanken dazu festhalten.

Mir macht es nichts aus, wenn ein Täter von Beginn an bekannt ist und dessen Name genannt wird. Ein guter Autor schafft es auch dann, die Spannung zu halten und die Dinge aus Sicht des Schuldigen zu schildern. Franz schafft es immer wieder, mich mit tiefen Abgründen dieser Menschen festzuhalten. Ich bin dann immer wieder erschüttert und werde mir oft bewusst, dass es genau solche Leute unter uns gibt.

Auch hier weiss man schnell, wie die Dinge gelaufen sind bzw. man kann es erahnen. Es bleibt jedoch spannend und gegen Ende kommt dann eine plötzliche Wende und die Kommissare werden ein weiteres Mal auf das Härteste geprüft!

Jedoch kam bei mir das Gefühl nicht rüber, dass es wirklich eine überzeugende Leistung von Franz war. irgendwie kam es mir so vor, als wolle er langsam mit der Kultfigur Durant zu Ende kommen. Ich persönlich finde, es gab schon etliche bessere Geschichten von und mit ihr.

Todesmelodie ist kein hartes oder schwerverdauliches Thema im eigentlichen Sinne. Es wird eine krasse Sache angesprochen, ich habe jedoch schon tiefere Abgründe mit Franz miterleben dürfen. Da ging es um Drogen- und Sexualringe (Prostituierte, Kinder,...) und man bemerkte, wie intensiv der Autor da recherchiert hatte.

Wer weiss, vielleicht nahm Andreas Franz die Drohungen wahr (es wurde immer wieder davon berichtet, wie er anscheinend auf die Probe gestellt wurde) und wollte sich und seiner Familie zu Liebe ein wenig Abstand davon nehmen. Wobei ich es natürlich genial fand, wie sich ein Autor an diese heikle Thematik rantraute! Aber wer weiss, vielleicht hat genau das sein Leben schwer gemacht. Über sein Tod wird ja heute noch spekuliert.

Ich bin zweigeteilt. Einerseits ist es doch mein Lieblingsautor und mir hat bis jetzt wirklich jedes seiner Bücher gefallen. Vielleicht ist es auch die Melancholie, die mitschwingt. Es wird einem bewusst, dass in diesem Leben nie wieder ein Buch veröffentlicht wird, das wenigstens ein selbstgeschriebenes Wort seinerseits enthält.

In Todesmelodie wird zudem der Täter von Mörderische Tage genannt. Auch weitere Täter von früheren Werken werden namentlich erwähnt, was ich einfach so schade fand und daraus auch schlussforlgerte, dass Franz vielleicht mit Durant aufhören wollte. Mörderische Tage ist ein Hammerexemplar und es hat mir wirklich den Boden unter den Füssen weggerissen. Lange wusste ich nicht, wer der wahre Täter war.

Ich vergleiche es hier gerne mit Jo Nesbø und seinem letzten Werk Leopard. Da wurde auch über den Schneemann berichtet, dessen Name wurde jedoch nie genannt. Es hat mich dazu gebracht, mir dieses Buch leisten zu wollen, weil es mich so glustig darauf machte.

Da ich Mörderische Tage zu einem wirklichen Topwerk zähle, fand ich es mehr als schade, dass er da den wahren Mörder in Todesmelodie mehrere Male erwähnt hat. Klar, es ist wichtig, um aus Durant schlau zu werden (Verhalten, Gedanken etc.), aber man hätte da nicht unbedingt den vollen Namen nennen müssen.

Fakt ist: ich fand Todesmelodie im Grossen und Ganzen ein gelungenes Werk, beendet bzw. vollbracht durch einen zweiten Autor. Wahrlich keine einfache Aufgabe, die er da übernommen hat. Franz ist und bleibt einzigartig. Ich bin froh, habe ich mir dieses Buch geleistet.

Denn alles war dabei: Spannung, intensive Gespräche und tiefe Abgründe der heutigen ach so tollen und schnöden Gesellschaft.

Andreas Franz ist und bleibt der beste Autor für mich.

der grüne daumen

Ich habe gar keinen grünen Daumen von meinen Eltern geerbt. Babbo hatte jahrelang damit als Kind und Teenager in Italien zu tun, bevor er mit siebzehn in die Schweiz eingereist und seitdem als Maurer hier tätig ist. Heute kaum mehr denkbar, er hatte wirklich ein hartes Leben.

Er musste den Tabak übernehmen (pflanzen, pflegen, ablesen), auf Olivenbäume aufpassen, jegliche Früchte bzw. etliches Obst säen und weiss ich was alles damit machen. Kein Wunder zieren unseren Garten einen importieren Feigen- sowie drei Olivenbäume :-). Nee, nicht stibitzt. Aus eigenem Garten beim Häuschen in Italien.

Meine Mutter kann auch ganz gut mit Pflanzen. Nur ich schaffe es, sogar einen Kaktus "umzubringen". Ein grässliches Gefühl. Ich brauche später für meine eigene Wohnung ganz einfache und pflegeleichte Pflänzchen *g*.

Wie ich auf dieses Thema komme? Ich musste heute den Garten einer Nachbarin und eines Nachbarn wässern und auf die Pflanzen gucken. Sie kommen erst am Montag zurück.

Was wirklich blöd daran ist?

Diese Nachbarn wohnen direkt mit Giovannis Familie Wand an Wand.

Jaaaa, und genau so gross war die Hemmschwelle bei mir. Ich hoffte und hoffte den ganzen Tag über, dass es so richtig zu regnen beginnt.... denkste!

Zähneknirschend überwand ich meine Ängste und begab mich zu diesem Garten. Die meisten Pflanzen befinden sich unter der geschützten Terrasse der oberen Mieter.... aber es gab auch ein paar Blümchen ausserhalb dieses Schutzes für zambrottagirlie.

Genau an den Garten von Giovannis Eltern angrenzend.

Ich überlegte und kämpfte innerlich eine gefühlte Ewigkeit mit mir. Schlussendlich schnappte ich mir den Kanister und goss auch diese betreffenden Blumen. Ich blieb konzentriert und starrte lediglich auf die Blumen und verscheuchte dieses unangenehme Gefühl, umso näher ich der Grenze an den anderen Garten kam. Es liegt dabei wirklich Stein auf Stein, Busch an Busch *grml*...

Ich glaubte, eine Gestalt auf Giovannis Terrain zu sehen. Ich wandte jedoch nicht meinen Kopf, drehte mich um und konzentrierte mich von da an auf Schila. Die muste als Schütze mit. Jaja, sehr witzig, ich weiss :-p.

Keine Ahnung, ob da wirklich plötzlich jemand auf der Terrasse stand oder nicht. Vieles bildet man sich ein, sobald ein Gefühl verstärkt eintritt. Von dem her kann es auch Einbildung gewesen sein.

Zum Glück muss ich erst wieder am Montag da rüber! Und auch nur zur Schlüsselabgabe... Dafür muss ich aber an der Wohnung von Giovannis Eltern vorbei und links abbiegen. Es sind zwar nur höchstens fünf Sekunden, aber ich stelle mir schon die schlimmsten Szenarien vor...

Wie ich den Eingangsbereich durchschreite und genau Giovanni dann aus der Tür kommt.... wie ich vor der Tür der Nachbarn warte und diese erst öffnen, wenn aus der anderen Wohnung Giovanni heraus tritt... mamma mia, aiuto!

Wuah!

Donnerstag, 17. Mai 2012

die männer-misere

Ein wohlbekanntes Thema hier - zambrottagirlie und die Männer. Es ist und bleibt ein Rätsel, unklar und zum Kopf schütteln. Es bleibt mir nichts anderes übrig.

Etliche Menschen um mich herum werden sich wohl fragen, warum ich so ein Problem mit Männern in meiner Nähe habe. Sie müssen mir schon nur zu nahe an die Seite stehen, ich möchte nur noch flüchten. Hat sich letzten Mittwoch vor einer Woche erst mal wieder deutlich gezeigt. Ich muss es irgendwie verarbeiten, daher wird es hier notiert.

Ich weiss nicht, woher es kommt. Einerseits sind da Gedanken, Sehnsüchte und auch die Vorstellungen von einer Beziehung. Und plötzlich sträubt sich einfach alles bei und tief in mir gegen diese Sache. Ich bin keine Frau, die etliche Bekanntschaften mit Männern um sich herum aufbaut und immer wieder neue Typen kennen lernt. Eigentlich so gut wie nie.

Ich denke, dass es viel mit Glaubenssätze zu tun hat. Ich war immer an einen Typen interessiert, der sich schlussendlich als oberflächlich und als ein Arschloch heraus gestellt hat (sprich: es gab nicht immer die gewünschte Rückmeldung, wenn überhaupt (Feiglinge...)). Ich habe immer mehr mit dem Thema Männer abgeschlossen. Sind eh alle gleich', dachte ich ständig. Irgendwann einmal wälzt man es auf sich, sein eigenes Verhalten und Aussehen ab. Diese Glaubenssätze sind viel leichter zu ertragen, als die vorherigen (so krass und blöde es klingen mag). Ich bin mich gewöhnt, mir selbst Schmerzen zuzufügen. Wenn nicht körperlich, dann gedanklich. Ich bin viel schneller in der Thematik, mich selbst in Gedanken klein zu machen, als alle Männer auf dieser Welt zu verfluchen.

Das tue ich zwar auch, kommt jedoch erst nach den Beschimpfungen mir selbst gegenüber :-). Äh, komplizierte Sache.

Es ist schwierig, gegen sehr starke Gedanken anzugehen, die einem so klar und logisch vorkommen. Mich will schon gar kein Mann, weil...

Und da beginnt das Spiel. Etliche Begründungen kommen auf und seit mein Selbsthass ständig wächst, glaube ich diese Sätze immer schneller, leichter und auch widerstandsloser. Ein Teufelskreis.

Meine Therapeutin fragt mich bei diesem Thema jedes Mal, ob ich als Kleinkind missbraucht worden bin. Ich muss immer wieder verneinen. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass es daher kommen sollte. Ich müsste mich doch an einen solchen Übergriff erinnern! Zudem kann ich mir in meinem Umfeld niemanden vorstellen, der mir so etwas antun hätte sollen. Alle verabscheuen dieses Thema und mir tun die Opfer leid, die ein Leben lang damit konfrontiert werden.

Vielleicht liegt es wirklich nur an meinen schlechten Erfahrungen meinerseits bisher und an meinem Selbsthass und den Selbstzweifeln.

Genug, ansonsten komme ich nicht weit in diesem Eintrag :-).

Der letzte Mittwoch war, wie bereits schüchtern betont, ein katastrophaler Tag. Überall lauerten diese blöden Männer und obwohl ich in meinen Augen ordentlich gekleidet war, fand ich mich urhässlich. Was hatte ich schon wieder übergezogen.... Hm.... Hirn schalt ein... Frauen wissen doch das.... Ah, ja! Ich trug meine roten Hosen, ein weisses Top und eine weisse Bluse sowie einen schönen Schal und Accessoires in braun, wie auch meine heiss geliebten Moccasins.

Zu Mittag hatte ich mit Alina (neuerdings für Mon Amour) abgemacht, wir wollten Pizza im Dorf abholen und bei mir zu Hause verspeisen. Es ging schon mit der Bedienung los. Alina musste die Kommunikation für mich übernehmen. Er war zwar nicht mein Typ (blond, hell, blaue Augen, Deutscher), aber doch klang ich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Grauenhaft.

Später an diesem Nachmittag brachte ich für Zio seinen Wagen in die Werkstatt. Ich hatte ihn stibitzt, da Baby Jane und das Auto meiner Eltern gleichzeitig in der Garage standen. So übernahm ich diesen Gefallen natürlich für ihn. Ich kam da also bei seinem Mechaniker an, stellte den Motor aus und schloss ab. Betrat die Garage und erblickte einen jungen Typen (war vielleicht drei Jahre jünger als ich). Ich war nicht sicher, ob er da angestellt war oder nicht, straffte trotzdem meinen Rücken durch und hielt Schila fest an der Leine. Der Typ grüsste zurück und meinte, dass der Mechaniker bald zurück sei.

Ich hielt es vielleicht gerade eine halbe Minute mit ihm in der Garage aus. Zum Glück hatte ich Schila dabei. Ich nutzte dies als Ausrede und lief mit ihr bei einer Wiese hoch und runter. Die Garage betrat ich nicht mehr, ich ging erst auf den Mechaniker zu, als dieser zurück kam.

Ich denke oft, es liegt auch an dem Typ von Mann, der mich so stark verunsichert. Dieses Gigolo, Macho, Player... Mir gefällt es, wenn sich ein Mann zu kleiden weiss, keine Frage. Und doch schreckt es mich dann auch wieder ab. Ich möchte nicht vorurteilen, wirklich nicht. Aber irgendwie kommen mir bei diesen jungen Typen immer die Gedanken, dass sie oberflächlich sind und auf diese unnatürlichen Frauen stehen. Dazu gehöre ich nun wirklich nicht.

Ich weiss, vielleicht sind es ganz nette Typen. Ich kleide mich ja auch gern modern und bin doch kein Tussi. Aber eben, meine Glaubenssätze sind sehr tief verankert (nein, noch weiter unten ;-)) und es ist schwierig, da etwas anderes zu glauben.

So war ich heidenfroh, als ich mich entfernen durfte. Ach ja, schon erwähnt, dass der Mechaniker Giovannis Onkel ist? Nee? Wisst ihr jetzt auch :-). Mit seiner Frau habe ich ausserdem mal einen Kurs besucht, ist aber Jahre her. Er meinte noch zu mir, wie ich jetzt nach Hause kommen würde. Ich sagte, dass ich es mit einem Spaziergang kombinieren würde, Schila würde es freuen. Er meinte nur, ob ich mir sicher wäre, es wären über zwei Kilometer. Ich winkte ab und versicherte, es sei kein Problem.

Naja.... Kaum um die nächste Ecke gelangt, schlurfte mir schon der nächste Typ entgegen. Das ganz mega ultra Doofe: er entsprach auch noch meinem Geschmack. Uach, ich wäre am liebsten im Boden versunken. Ich weiss sonst schon nicht, wie mich bei Männern in der Nähe verhalten, erst recht nicht, wenn mir dann einer noch gut gefällt! Ich denke mir dann immer, dass ich Blickkontakt aufbauen muss, ich bin nämlich nicht so arrogant, wie es dann scheinen könnte *fluch*. So begann ich also zu schwitzen, puhlte an meinem Daumen herum und biss mir immer wieder auf die Lippen. Der Abstand verringerte sich, wir kamen uns immer näher und schlussendlich brachte er ein total sympathisches und nettes "Hallo" über die Lippen. Ich grüsste zurück, hielt seinem Blick jedoch vielleicht gerade mal eine halbe Sekunde stand.

Nein, ich denke nicht, dass jeder Typ, der mir über den Weg läuft, etwas von mir will. Ansonsten wäre ich nicht so den Männern gegenüber eingestellt. Mein Problem ist wohl eher, dass ich es nicht als Chance sehe, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Die tollsten Geschichten können dabei entstehen! Nein, nicht so gemeint. Laura hat mir mal erzählt, dass sie und eine weitere Kollegin in einem Zug mit einem jungen Fussballer so in ein tolles Gespräch gekommen sind. Ganz frei und unkompliziert.

Im Kurs geht es komischerweise ganz gut. Da erfährt man neue Dinge, hört Geschichten vom Leben und Schicksale jeglicher Art.

Keine Ahnung, ob man merkt, was ich meine.

Dann gibt es wieder Tage, an denen ich mich selbst übetreffe und über mich staune. Für mich ist es eine Glanzleistung, andere haben dafür vielleicht nur ein müdes Lächeln übrig.

Am Samstag war ich mit Pupa und ihrem Sohn in ihrer Region unterwegs. Sie kennt in ihrem Heimatdorf viele Menschen, wohnt jedoch fünf Minuten davon entfernt. Die Wochenenden verbringt sie oft bei ihrem Vater (der in diesem Heimatort geblieben ist), damit die Kinder regelmässigen Kontakt zu ihrem Opa haben.

Auf einmal begrüsste sie einen Mann in meinem Alter in einem Laden sehr herzlich. Er gab ihr die Hand, drei Küsschen und begrüsste dann auch ihren Sohn. Ich hatte mir da schon längstens überlegt, mich aus der Runde zu lösen und einfach im Laden zu schauen, was es so gibt. Unsicher blickte ich doch nochmals in die Runde und sah die Hand auf mich zukommen, die sich gerade von der von Pupas Sohn löste.

Was tat ich? Hielt dem Blick stand, gab einen festen Händedruck zurück und lächelte unverbindlich aber freundlich. Ich dachte nur: siehst du, geht doch!

Und dann doch wieder nicht... Im Zug denke ich mir immer, dass es ein guter Übungsplatz ist, schon nur, um Blickkontakt herzustellen. Nein, bei Menschen um mich herum habe ich kein Problem. Bei Gesprächen jeglicher Art kann ich den Kontakt halten. Nur eben bei hübschen, unbekannten Männern nicht :-).

Im Zug ist es am einfachsten. Man sieht sich vielleicht nie mehr im Leben. Aber eben, wie will man da den bösen Gedanken Paroli bieten?

Glaubt mir, ich habe es schon viele Male mit entgegengesetzten Sätzen versucht. Es hält nicht lange an. Wie will man schon dem ersten Satz entgegenkommen?

"Du bist eh nicht sein Typ. Schau dich an, er findet dich bestimmt auch hässlich. Guck endlich weg, du bis ihm unangenehm."

Capisce?

Eben.

zurück zu andreas franz...

... zurück  zum Ursprung, meiner Lebensquelle und Inspiration.

Fakt ist: ich werde mich ein Leben lang daran erinnern, dass ich in einer sehr schweren Zeit durch Zufall etliche Bücher von Andreas Franz verschlungen habe. Mit einem angefangen, wühlte ich mich weiter, bis ich schlussendlich alle Krimis von ihm bestellt und zeitgleich verschlungen habe.

Jeder Franken hat sich tausendfach gelohnt.

So habe ich mir sein letztes Werk Todesmelodie nicht nur von einer Bibliothek ausgelehnt, sondern direkt gekauft.

Ich habe mich am letzten Buch der Bibliothek versucht, musste jedoch nach etwas über 150 Seiten damit aufhören. Es geht um eine berühmte Autorin - Danielle Steel.

Ich habe noch nie ein Werk von ihr in den Händen gehalten. Meine Auswahl hiess "Schwesterherzen", hat mir Laura empfohlen.

So gar nicht meins. Charlotte Link schreibt auch Dramen, jedoch um etliches spannender und ergreifender. Bei ihr muss man den Atem anhalten und die Tränen zurück halten.

Das hat Steel nicht geschafft. Ich habe das Buch schlussendlich nicht fertig gelesen. Irgendwie war es eher ein Krampf, der Schreibstil hat mich nicht wirklich von den Socken gehauen (ehrlich gesagt gibt es zig bessere Autoren!). Sich da durchzukämpfen empfand ich als unnötig.

Dafür habe ich in einem Tag schon fast die Hälfte von Todesmelodie verschlungen *g*.

Mittwoch, 16. Mai 2012

schluss! aus! fertig!

Wenn ich nicht jetzt damit aufhöre, dann nie mehr!

Ich habe Kaufgelüste, dass ist nicht mehr schön oder lustig, geschweige denn  fühlt es sich richtig an. Es ist und bleibt nur doof und unangenehm. Überall sehe ich Kleider, Schuhe und Make-Up. Ich merke, dass es nicht mein normales Verhalten ist. Schon nur, wie mein Geschmack tief in den Keller sinkt und ich wahllos alles in den Korb legen könnte.

Ich kenne die Gründe und warum alles von vorne beginnt. Stress, keine Motivation, keine Arbeit, im Umfeld will es auch nicht wirklich und ich habe einfach allgemein die Schnauze voll.

Heute habe ich sage und schreibe weitere 6 Nagellacke gekauft. Von gestern kommt noch einer hinzu. Das muss aufhören! Jetzt und sofort!

Ich weiss nämlich, dass ich auch anders kann. Ich muss nur wieder daran glauben und den Frust auf eine andere Bahn verfrachten, um diesen verarbeiten zu können.

Leichter, als man denkt.

immer wieder das gleiche

Es gibt in letzterer Zeit immer öfters solche Tage: ich fühle mich mehr oder weniger wohl in meinem Körper. Outfit stimmt, geschminkt finde ich mich schön.... nur die Haare und das Problem damit stören mich dann gewaltig. Es macht das ganze "Wohlgefühl" kaputt.

Wie auch heute. Ich und Muddi werden den Einkauf für die nächsten Tage erledigen. Ich habe mich (in meinen Augen) heute sehr gut geschminkt, sieht schön aus und das Outfit kann sich auch sehen lassen. Ich trage sogar Pumps, die alten bzw. ungetragenen Schuhe müssen präsentiert werden!

Am Schluss kommt immer das Frisieren. An Tagen geht es besser, an anderen könnte ich verzweifeln. So oder so werde ich mit einem Schicksal konfrontiert, dass einfach jegliches Selbstwebusstsein meinerseit zerstört.

Es ist schwierig, mit einem solchen Grundgefühl auf die Strasse zu gehen, Blickkontakte herzustellen und zu flirten. Ich fühle mich nicht nur Männern gegenüber unwohl. Kontakte jeglicher Art erscheinen mir dann einfach unmöglich.

Wäh :-/.

Dienstag, 15. Mai 2012

mit muddi auf der pirsch

Heute war ich weit mit Muddi unterwegs. Es war ein wirklich schöner Tag, nur merke ich, dass ich wohl mehr aufzuarbeiten habe im Moment, als mir bewusst sein will. Ich könnte kaufen, kaufen, kaufen. Gefühlte 20 Nagellacke kamen in den letzten zwei Wochen zusammen.

Schande über mich!

Aber Stress liegt hinter mir, Stress liegt vor mir. Jaja, haben alle Menschen. Ich werde mich nicht rechtfertigen. Es sind nicht  nur zwei Monate, in denen es nicht wirklich bei mir laufen will. Schon bald ein Jahr (auch davor, war aber noch nicht so grauenhaft schlimm!) kann ich es nicht mehr sehen. Es nervt nur noch und ich habe keinen Bock mehr! Alles bäh, bäh, bäh.

Zum Glück war Muddi dabei. Ich musste mich zusammenreissen, Euros hatte ich nicht dabei und Schweizer Fränkli sind mir einfach zu wertvoll.

Wir besuchten zuerst meine Schwester. Ich suche noch ein einfaches Top in blau und rot für unter Blusen und Shirts. Diese Investition muss einfach noch sein. Blau habe ich gefunden, rot will einfach nicht. Es ist immer so: sobald man sucht, findet man es erst recht nicht!!!

Das Mittagessen war lecker, wir hatten eine lustige Runde. Danach verabschiedeten meine Mutter und ich uns in einen etwas grösseren H&M. Kein rotes Top. Gutschein für Muddi gezückt (habe ich ihr mal vor vier oder fünf Jahren geschenkt, als ich noch verdient habe...) und sie hat zugelangt. Leinenhose (schön lang, das Problem mit den langen Beinen habe ich von ihr geerbt (in der Zwischenzeit liebe ich sie :-))) in beige, blau und schwarz sowie ein schönes Shirt mit "glanzoptik" (und doch nicht zu auffällig) in türkis, braun und grau-braun. Sieht alles sehr schick und schön aus! Kann sie beliebig kombinieren und als elegant oder eher bequem mit einer Hose zusammen tragen.

Wir hielten für mich auf dem Weg nach Hause noch bei einem C&A. Ich wollte ihr die Tops zeigen, die ich gestern mit Pupa bereits gesichtet hatte. Pupa hat nämlich behauptet, diese wären rot gewesen, ich zweifelte eher. Es sah nach einem orange-rot oder koralle-rot aus. Meine Mutter bestätigte es und ich war froh darüber, den Kauf nicht getätigt zu haben. Ich will R-O-T :-))).

Sie guckte noch ein wenig herum und fand eine weitere schöne, kurzärmlige und bis zur Hälfte der Oberschenkel reichende Bluse in schwarz-petrol-pink. Geniales Teil!

Ich beneide meine Mutter. Wie meine Schwester auch haben wir alle zwar etwas mehr auf den Hüften (ich bin die leichteste der Frauen, dann kommt meine Mutter (ca. 10 Kilo mehr) und weeeeeit hinten meine Sister *g*!), jedoch stimmen bei ihr die Proportionen. Etwas mehr Busen, etwas weniger Bauch und Taille und wiederum etwas mehr Hüfte und Po.

Man kann nicht alles haben :-).

War wirklich schön.

Nur habe ich jetzt Kopfweh. Liegt am Wetter.

anstand & respekt

Jaja, ich weiss. Teilweise bin ich halt doch sehr "bünzlig" eignestellt, aber ich sehe es eher als anständig und respektvoll. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit und ich finde alte Werte und die Erziehung, die ich von meinen Eltern mitbekommen habe, richtig so, wie sie sind (nicht immer, aber teilweise gibt es doch sehr viel an Wahrheit darin).

Ich habe nie jemanden bestohlen, beschimpft, bewusst verletzt oder mich ansonsten so richtig schlimm benommen. Respekt, Anstand und Toleranz (natürlich etliche weitere Dinge ;-)) gehören in meinen Augen zu einem guten Grundcharakter und ich versuche das alles immer so gut es geht zu beachten.

Gestern traf mich fast der Schock bei einer Fast-Food-Kette. Der Deckel des WC's war runter gelassen und ich weiss ja, dass ich mehr als nur sechs Sinne habe. Immer wieder kommen Gedanken, die sich dann bewahrheiten. Denke ich an jemanden, kommt der Kontakt noch echt oft zu Stande. Oder ich denke an jemanden oder an eine Situation und es kommt oft so.

Gestern war es zum Beispiel, dass ich mir noch dachte: "Warum ist der Deckel wohl unten? Wird mich der Schlag treffen? Soll ich oder doch nicht und die Kabine wechseln?"

Hätte ich nur auf diese innere Stimme gehört. Deckel gehoben, Nase gerümpft und eine Runde geflucht. Pupa wollte sofort wissen, was los ist. Es war nicht gerade gut verdaute Kost und mir kam es schier hoch. Ich meine, einen Blick zurück kann man doch werfen? Echt grausig! Frauen können da teilweise echt schlimm sein. Zieh die Hose hoch, spül und schau nochmals zurück! Mei.... Und noch besser: die Hände werden nicht immer regelmässig gewaschen. Uah!

Fast genau so schlimm fand ich das Verhalten meiner jüngeren Cousine am Sonntag. Die ganze Familie war bei uns. Zu sagen ist, dass ich mit ihrer Mutter (meiner Tante) nicht wirklich grün bin. Ich habe sie noch nie gemocht. Sie diskutiert, fällt einem stets ins Wort und weiss alles besser. Ich nenne sie nicht umsonst ständig Dracula. Meine Cousine ist über neun Jahre jünger als ich.

Wir waren also die ersten in der Familie, die einen PC und ein Handy erhielten. Wohlgemerkt gab es den ersten Rechner bei uns, als ich 16 Jahre war und in die Lehre startete. Mein erstes Handy habe ich mit 14 bekommen und war da stolz, einer der Ersten zu sein. Wer hatte dazumals gemekert? Genau oben genannte Tante. Viel zu früh und weiss ich was alles an Argumente kamen dazumals.

Das Beste: ihre Kinder (15 und 13) hatten bereits mit 5 und 7 (!!!) einen eigenen PC, Internetzugang und sind seit bald zwei Jahren in Facebook und mit Natel unterwegs. Nicht irgendein einfaches, nein, mit einem IPhone! Einfach grauenhaft. Ich finde das viel zu jung! Sie ist jetzt in einem Alter, was ich verstehen kann, aber nicht dazumals mit 7! Man kann Internetseiten sperren und weiss ich was alles, aber meiner Cousine ist auch noch bei Netlog unterwegs, hat es jedoch nie den Eltern erzählt. Meine Schwester weiss es und hat schwören müssen, sich nicht zu verplappern.

Auch heute noch verbringe ich meine Zeit anders, als mit Medien. So war ich auch als Teenie. Ein gutes Buch, Radio hören, etwas malen oder schreiben, die Natur geniessen, kochen,.... weiss ich was!

Bereist mit 7 Jahren sass meine Cousine also fast immer nur vor dem Rechner. Auch am Sonntag wechselten die Spiele von Playstation zu Nintendo-DS nach IPhone und anderem digitalen Humbug.

Was mich schlussendlich jedoch richtig auf die Palme gebracht hat, war, dass diese Cousine ihr IPhone NIE aus den Händen lassen konnte. Gefühlte 100 Mal in der Minute schaute sie drauf, entsperrte es, tippte etwas und legte es für Millisekunden auf die Seite. Und das während eines Gesprächs und dem UNO-Spiel nebenbei.

Einfach grauenhaft. Ich kann solche Mitmenschen nicht um mich herum haben. Ich finde es mir gegenüber respektlos und nicht wirklich anständig. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn wir an einem Tisch sitzen und der Typ oder die Frau gegenüber guckt ständig aufs Display und tippt darauf herum.

Ich mache das nicht, weil es einfach wirklich nicht okay ist.

Grauenhaft. Einfach nur grauenhaft.

Nennt mich bünzlig.

Ich nenne es Anstand *g*!

Montag, 14. Mai 2012

auf die knie!

Es war heute mal wieder ein schöner Nachmittag. Obwohl es nach einem solchen Morgen nur noch besser werden kann.

Wer hier regelmässig liesst, weiss, was ich damit ansprechen will. Montag ist Bewerbungstag und nach einem solchen Morgen geht es mir nicht wirklich gut, ich bin zickig und fies gelaunt. Dem habe ich mit Wäschebügeln und einer erfrischenden Dusche entgegen gewirkt.

Am Nachmittag traf ich mich mit Pupa. Ich trug eine weisse Jeggings, ein weisses Longtop und ein blau-weiss gestreiftes Shirt sowie einen dunkelblauen Cardigan. Dazu nahm ich einen bunten Schal in weiss, pink und blaut sowie Accessoires in Gold, Braun und Mocchasins in derselben Farbe.

Wir machten "unsere Schneuggenrunde". Wir besuchen dann jeglichen Laden auf einer Strecke von mehr oder weniger sieben Kilometer und gucken, was so trend ist. Ich suche ja rote Tops, im C&A gab es welche, sie erschienen mir jedoch eher in einem dunklen Himbeer. Morgen muss ich weiter suchen. Würde mich halt schon reizen, ich mach die Farbe rot.

Im Müller leistete ich mir drei Nagellacke (ja, schon wieder *fluch*!) und morgen werde ich mir die letzten zwei oder/und drei holen. Danach ist definitiv Schluss!

Ein ungesundes Nachtessen gab es auch noch zu guter Letzt. Aber ist mir egal. Mit Pupa habe ich mir alle Kalorien weggelacht. Sie war mal wieder etwas crazy drauf :-). Ich habe mir eine Farbe gekauft, die sie unbedingt auf den Nägeln haben wollte. Ich verneinte vehement, ich probiere doch nicht etwas Neues nicht zuerst an mir aus! Sie meinte nur noch: "Muss ich wirklich auf die Knie?" und bevor ich etwas entgegnen konnte, war sie schon auf der Strasse angelangt. Ich konnte nicht anders und lachte laut los, die Leute gafften und erwarteten wohl einen Heiratsantrag ;-)! So gut Pupa aussieht, so hetero bin ich nun mal *g*.

Ich meinte nur noch prustend zu ihr, dass ich Dank ihr in den 25 Jahren den ersten Menschen erlebt habe, der für mich in die Knie gegangen ist.

Ein schönes Gefühl ;-D!

Mehr morgen. Gute Nacht!

Sonntag, 13. Mai 2012

jamie woon - night air

Dieses Lied habe ich bestimmt schon fast zwei Jahre auf dem IPod. Letztens war ich in der Waschküche und auf einmal lief "Night Air".

Ein echt schönes Stück, wie ich persönlich finde. Nur die Gedanken, die da auf einmal aufkamen, waren mir überhaupt nicht recht. Wer meine Rubrikauswahl beachtet, weiss, was ich damit wohl oder übel ansprechen will...

Der Typ soll gefälligst schnell wieder aus meinem Kopf verschwinden. Wie kann es sein, dass man jemanden.... nicht wirklich mögen ist übertrieben.... wohl eher, dass man kaum etwas mit ihm zu tun hat und dieser Mensch es doch immer wieder schafft, sich in Gedanken und Verhalten zu schleichen? Grauenhaftes Gefühl...

Aber ich kenne es. Zwei, drei Tage und es ist wieder vergessen.

Das Lied bleibt trotzdem schön.

Und fies :-)...

leopard

Ich habe aus der Landesbibliothek das neuste Buch von Jo Nesbø mitgenommen. Gekauft habe ich bereits "die Fährte", wobei ich dazumals ein wenig Zeit brauchte, um mich an den Autor und seinen Schreibstil zu gewöhnen.

Zum Klappentext:

Hongkong: Im Dunst der Garküchen und Drogenhöhlen dämmert einsam ein Mann vor sich hin. Kommissar Harry Hole ist am Ende, er hat alle Brücken hinter sich abgebrochen, die chinesische Mafia ist ihm auf den Fersen. Gleichzeitig erschüttert Oslo eine Serie grotesk-grausamer Morde. Die junge Kommissarin Kaja schafft es schließlich, Harry zurückzuholen. Schon bald wird er immer tiefer in den Fall hineingezogen. Der Täter erweist sich als äußerst unberechenbar und intelligent. Er arbeitet mit einem perfiden Mordwerkzeug, das lautlos und quälend langsam tötet. Die Spuren führen Harry von einer einsamen Hütte im norwegischen Hochgebirge bis nach Ruanda. Als er dem Killer am Schluss gegenübersteht, muss er eine übermenschliche Entscheidung treffen.

Meine Meinung:

Ich habe mich daher ein wenig vorsichtiger an diesen Roman gewagt. Ich bin schlussendlich jedoch total begeistert und überzeugt von diesem Werk!

Klar, teilweise behielt Nesbø den etwas eigenartigen bzw. seinen eigenen Schreibstil bei, aber irgendwie war ich es mir gewohnt und ich benötigte nicht mehr so lange an einem Satz, um den Zusammenhang zu verstehen :-).

De Fall ist spannend gehalten, oft wird man nicht sofort aufgeklärt und immer wieder gibt es krasse und unvorbereitete Wendungen. Immer wieder schaffte es Harry Hole, mich zu überraschen und somit musste ich einfach weiter lesen.

Nesbø schaffte es oft, dass ich mich ertappt fühlte. Schnell liess ich mich auf seine Beschreibungen ein, hatte einen möglichen Täter im Kopf und musste dann doch wieder umdenken.

Es sind weit über 600 Seiten. Jede einzelne jedoch hat sich gelohnt. Leopard hat mich sogar dazu gebracht, dass ich auf den Geschmack von "Schneemann" gekommen bin. Ein nächstes Buch, welches ich mir Dank der Bibliothek oder Muddis Vertrag bei "NSB" organisieren werde.

Ein lohnenwertes Buch! Top Geschichte, top Handlung, top Autor!

Freitag, 11. Mai 2012

schweisstreibender donnerstag

Wuah, war das gestern eine Hitze in Zürich. Aber ich musste wohl oder übel aus dem Haus, ein Termin mit meinem Berater von der IPT stand an. Ich bin froh, ist er derjenige an meiner Seite. Obwohl ich Männern gegenüber ja eher "komisch" eingestellt bin, ist es gerade die beste Übung. Er ist motiviert und er nimmt einen, wie man ist. Er macht seinen Job mit Herzblut und das kann man sehen.

Mein Outfit wählte ich bewusst farbig. Rote Hosen, weisses Top, weisse Tunika und braune Accessoires. Nur die Frisur und die Brille auf der Nase gefielen mir überhaupt nicht. Aber ich war ja nicht in Flirtmission unterwegs. Obwohl es das einte oder andere Peinliche an Aktionen von mir gab.

Ich weiss nur: das Wetter gestern war schweisstreibend. Zürich voller Abgase bedeutet, dass es nuch wärmer war. Stickig. Wäh. Ich habe dann noch mehr ein Problem mit meinen Haaren. Denn sobald sie feucht werden, sieht man die Kopfhaut erst recht gut.

Wie soll man da noch an das schöne Wetter und Aussichten jeglicher Art denken?

Ich ging vor dem Termin zuerst noch in die Stadt. Ein fataler Fehler, wie sich heraus gestellt hat. Ja, ich habe Geld ausgegeben, dass ich eigentlich nicht habe und ich als Feriengeld brauche. Aber da ich im Moment die Euros hier nicht brauche, habe ich diesen Gedanken einfach ausgeblendet und nicht daran gedacht, dass ich sie in ein paar Monaten benötige.

Ich kenne auch alle Gründe, die dazu geführt haben. Ich wollte mal wieder alleine versuchen, ob ich einen klaren und kritischen Blick habe. Ob ich selber weiss, was mir steht und ob etwas wirklich richtig gut sitzt und passt. Vor ein paar Jahren kaufte ich ja nur wahllos ein, der Blick im Spiegel erfolgte nicht mehr richtig. Dazu all die Probleme in den letzten Monaten, die Gleichgültigkeit meienr Umgebung und natürlich auch meine Gleichgültigkeit allem gegenüber, egal, um was oder wen es sich handelt. Tagein, tagaus gehen Familienmitglieder aus dem Haus und ihrer Arbeit nach. Ich habe fast jeden Tag den gleichen Ablauf, putze und schreibe Bewerbungen. Immer der gleiche Trott und ich habe es immer mehr satt, dieses Leben führen zu müssen. Ich will noch nicht Hausfrau sein, Arbeit sollte da draussen auf mich warten!

Der Termin war okay. Aber natürlich brachte ich da zur Sprache, dass ich echt keinen Bock mehr auf diese Situation und die Schnauze voll habe. Er hatte vollstes Verständnis. Und ich weiss, dass ich nach Italien abhauen werde. Ferien werden gemacht. Natürlich nur, wenn keine Jobaussichten im Raum stehen. Was soll ich hier sitzen und anderen beim Leben zuschauen?

Es war etwas anderes, als ich kurzfristig arbeitslos war. Immer wieder nach meiner Lehre gab es drei bis fünf Monate, in denen ich nicht arbeitstätig war. Da ist es ganz anders, wenn man freie Tage hat. Man erhält Geld, kann etwas damit machen. Ferien fühlten sich anders an, als jetzt.

Ich weiss nicht, ob man meine Begründung verstehen kann. Aber ich habe nicht wirklich Lust um den heissen Brei herum zu reden bzw. hier alles zu erklären. Ich will so und unter diesen Umständen nicht mehr und basta. Damit ist alles gesagt. Und ich denke, jedem noch so gesundem Menschen würde diese Art leben zu müssen auch gründlich missfallen. Kein Wunder, setze ich Erwartungen nicht mehr hoch an.

Im Bus setzte sich ein junger Typ neben mich, der bestimmt noch grün hinter den Ohren war. Ich finde es nicht schlimm, ich glaube, Teenies haben noch weniger ein Problem mit Menschen, die etwas aus der Norm fallen, als Männer im Alter zwischen 20 und 25. Obwohl man denken müsste, dass genau Teenies so oberflächlich sind. Vor allem bei Mädels habe ich diesen Eindruck. Aber vielleicht sind da Jungs im Alter zwischen 10 bis 17 anders. Mein Bruder konnte mit diesen Bibis nie wirklich etwas anfangen. Er dachte nur an Fussball und Kumpels. Und doch war ich erstaunt, als er sich einfach so neben meinen Platz plumpsen liess.

Auf dem Nachhauseweg ging ich noch rasch in den IKEA. Ich brauchte Rahmen für meine Zeichnungen. Ich finde sie dort am günstigsten und ich kann dann auch noch Farben auswählen. Da ich eh den 9-Uhr-Pass gelöst hatte, nutzte ich die Chance. Ich habe da nämlich ein Projekt. Ich möchte Zia und Zio (die ausgewandert sind und ich während meiner letzten Anstellung bei ihnen wohnen durfte) ein kleines Dankeschön malen. Mit Bleistift zeichne ich ihre Gesichter und schattiere sie. Sieht sehr gut aus, habe ich auch bei den Ladies der letzten Arbeitsstelle gemacht. Leider kann ich die Bilder hier nicht veröffentlichen, ist mir heilig und zu privat. Es ist ein Dankeschön für all die Jahre und natürlich die Ferien letztes Jahr. Sie sind wie Ersatzeltern und obwohl sie sich ständig streiten und wieder lieb haben, sind sie mir sehr ans Herz gewachsen.

Auf dem Weg zurück erwischte ich den Rushhour. Es passierte, dass ich einem Typen auf den Fuss stand. Ich schaute natürlich erschrocken zurück und entschuldigte mich. Der Arme.... Es ist immer noch ein Unterschied, ob eine 50-Kilo-Frau seinen Treter erwischt, oder ich :-D! War ebenfalls noch ziemlich grün hinter den Ohren, nahm es jedoch gelassen, lächelte und hielt sein Handy weiter mit seinem eingebundenen Mittelfinger ans Ohr gepresst. Kann ja nichts dafür, war propper voll im Abteil.

Schlussendlich habe ich folgendes gekauft (und alles steht und geht mir gut! Sogar meine Schwester hat es abgesegnet.... Wobei ich mich natürlich nicht wirklich über meine Aktion gestern freue, ich bin doch eher wütend auf mich, was sich schon den ganzen Tag heute über zeigt. Ich sollte mal weiter an meiner Geschichte schreiben, es tut gut, wenn man seine Gefühle durch andere Puppen zum Ausdruck bringen kann. Es gibt da jedoch ein grosser Stein, der meine Motivation blockiert. Mehr dazu ein andermal...):

- "grau-beige" Bermudas (eher dunkles Beige, fehlen nur noch helle...
  pfui, zambrottagirlie, Finger ab de Röschti!)
- ein zweites Mal Tunika von H&M (für den Sommer, ohne oft waschen
  zu müssen und doch schnell was zu haben (weiss / korall)...)
- graues, kurzärmliges Fledermausshirt
- pinkes, kurzärmliges Shirt mit Bund an Hüfte
- schwarzes, kurzärmliges Shirt mi Bund an Hüfte
- Chinohosen in "lachs-korall", verwaschene Optik (geil!)

Bei den Nagellacken setzte mein Verstand dann komplett aus. Aber es gehört zu mir. Andere Frauen haben es mit Foundations, Rouge, Lippenstiften und Lidschatten (meine Schwester mit allem). Ich stehe halt auf bunte Nägel. Diese durften mit:

(55"let's get lost", 48 "meet me now", 53 "you belong to me",
36 "enchanted fairy", 26 "break through", 79 "vive la green")