Sonntag, 6. Mai 2012

mal wieder "frauentage"

Die letzten Tage waren mal wieder nicht wirklich die meinen. Ich habe mich zwar gezwungen und Acht darauf gegeben, mich schön anzuziehen, zu schminken und zu frisieren (so gut es eben geht, wuach!) sowie meine schönen Schuhe mal ein wenig "auszuführen".

Ich war mit Muddi aufgetakelt einkaufen, wie schon lange nicht mehr. Ansonsten trage ich immer Jeans und legere Oberbekleidung. Ich war zwar nicht weiss ich wie geschniegelt, ich möchte ja ungern auffallen. Ich zwinge mich jedoch dazu, meine Schuhe mit Absätze zu tragen. Ich habe ansonsten nicht wirklich andere Kleidung an. Ist ja schade um all die schönen Sachen im Kleiderschrank (diesen Sommer muss wieder ausgemistet werden, zuerst jedoch habe ich noch einen Plan und ein Ziel vor Augen.... auweia!)...

Und doch bleibt da dieses blöde Grundgefühl. Dass es nicht wirklich stimmt, wenn ich in den Spiegel schaue. Ich blicke um mich herum und sehe überall diese weiss ich wie Machoblender mit ihren weiss ich wie falschen Modepüppis. Ich kann nicht verstehen, was Menschen an solche "falschen" Frauen finden. Ich habe nichts dagegen, wenn sich Frauen zurecht machen, überhaupt nicht! Aber gehören dazu auch falsche Wimpern, dunkles Make-Up (Augen, Lippen, ...), falsche Nägel, Extensions und weiss ich wie enge Bekleidung? Ich finde das sowas von nicht mehr natürlich! Es geht doch auch anders....

Ja, ich finde mich im Moment so gar nicht hübsch. Und ja, es ist nichts Neues, ist mir auch bewusst. Und überall sieht man diese Töpfelchen und Deckelchen und bei mir spielt sich immer das gleiche Kopfkino und die gleichen Glaubenssätze ab. Ich werde diese notieren, denn ich habe ja einmal im Monat Therapie (was für eine wirklich sehr viel bringende Sache *sarkastisch*!) und muss für nächstes Mal die Ziele aufschreiben, die ich angehen will.

Und ich weiss jetzt schon, dass einige darunter nicht machbar sind, weil ich mich nicht weiblich fühle und bestimmt nicht so unter Leute gehe und daran arbeiten werde.

Einige darunter sind:

- Keine Schuldgefühle gegenüber meinen Eltern (Lastgefühl)
- Diagnose akzeptieren / Erfolge in Therapie sehen
- Mauer gegenüber Männer abbauen
- Glaubenssätze anschauen (vor allem bei Männer! Mich will keiner,...)
- Nicht alles anzweifeln / vom Negativen ausgehen
- Kein Alles oder Nichts (letzte Chance, ...)
- Arbeitssituation akzeptieren, motiviert bleiben
- Meine Ansprüche mir gegenüber nicht übertrieben hoch ansetzen
- Stolz auf mich sein können
- Minderwertigkeitskomplexe angehen (kein Geld / Job / Auto,...)
- Glauben an mich selbst ankurbeln
- Störgefühl mindern (Zähne, Haare, Selbsthass)

Vor allem beim "Glauben an mich selbst", kommt mir immer wieder ein Satz in den Sinn, denn ich hier einmal als Kommentar erhalten habe. Es ging dabei darum, ob ich an mich glauben würde, die andere Person würde dies tun. Es ist erschreckend für mich gewesen, als ich diese Frage verneinen musste.

Für andere Ziele muss ich in meinen Notizen nachschauen. Ich musste diese schon einmal notieren. Die Sache mit dem Störgefühl ist für mich auch sehr wichtig, da ich davon ausgehe, diese Sachen ändern zu müssen, um mich wieder selbst lieben zu können bzw. sodass mich andere mögen können, für das, was ich bin und wie ich aussehe.

Andere werde ich fortfolgend aufschreiben, sobald sie mir in den Sinn kommen sollten.

Es ist einfach mühsam, wenn man sich so gar nicht hübsch findet. Es schrenkt einen in jeder Lebenssituation ein. Man möchte nicht raus gehen, traut sich nicht unter Leute und spricht bzw. sieht schon gar niemanden an. Ich mag mein Bild nicht mehr. Diese Brille, dieses Gesicht, dieser Körper und natürlich schliesst daraus auch der Charakter und das Leben.

Oft denke ich an diesen Schicksalstag. Ich würde mich jetzt ganz anders entscheiden. Ja, ich fühle mich ausgelassen und ich verstehe immer noch nicht, wozu ich dies alles durchmachen muss. Es ergibt so überhaupt keinen Sinn für mich.

Tja, vielleicht ist es einfach mal wieder ein Beispiel von einem Kind, dass immer gut und anständig war, die Schule mit links schaffte und nun folgt der tiefe Fall.

Dabei war ich immer so ein braves Goof.

Ist nicht mehr zu ändern.

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