Freitag, 29. Oktober 2010

der tag der tage

Ja, es geht Jahr um Jahr ins Land und heute ist es mal wieder so weit.

Der Todestag meines geliebten Grossvaters.

Der Todestag meines geliebten Nonnos.

Und doch strahlt die Sonne, fast so, als würden sie mir auf diesem Wege Kraft für den heutigen Tag zuschicken wollen. Um ehrlich zu sein, geht es mir ganz gut. Die Erfolge, die ich im Vergleich zu den vergangenen Jahren sehe, sind enorm. Klar, es gibt tage, an denen ist es schwieriger, damit umzugehen und doch habe ich das Gefühl, alles ganz gut im Griff zu haben.

Grossdäddi wäre 82.5 Jahre alt. Er ist viel zu früh vor 14 Jahren gestorben, war also gerade mal 68. Kein Alter zum Sterben.

Nonno's Alter weiss ich ehrlich gesagt nicht. Ich weiss nur, dass er genau 7 Jahre nach Grossdäddi gestorben ist (am gleichen Tag) und dies heute seit 7 Jahren her ist. Klar, ich liebe ihn auch und trage ihn im Herzen, aber Grossdäddi füllt da viel mehr aus. Bei ihm habe ich meine Kindheit verbracht, was oft in den Ferien bei ihm. Nonno habe ich gerade mal in den Sommerferien gesehen. Nicht viel Zeit.

Diese Bilder spiegeln meine momentane Stimmung ganz gut dar. Und doch geben sie mir Kraft, weil sie so eine magische Anziehungskraft haben. Ich stelle mir vor, wie ich durch das Laub laufe, wie es raschelt und ich glücklich lächle. Morgen ist das Andenken für Grossdäddi. Denkt bitte an mich.




Montag, 25. Oktober 2010

ich weiss nun…

…warum der liebe Garfield Montage nicht ausstehen kann.

Meine hat echt blöd begonnen. Und ihr kennt dieses Gefühl sicher auch: wenn der Tag schon mal schlecht startet, sieht man nur das dunkle Regenwölkchen über dem Kopf schweben.

Meines ist nicht lange allzu dunkel geblieben, aber immer öfters merke ich einfach, dass dies nicht meine Welt ist. Überall geschieht grausames, nirgends kann man sich mehr sicher fühlen. Und diese Angst / Einsicht lässt mich immer in ein sehr tiefes Loch fallen. Ich sehe keine Zukunft für die nächsten Generationen.

Zuerst einmal: Pupa hat morgen ihre erste Chemo von 4 (wurde aufgestockt, anfangs waren es 2). Ich habe ihr eine lustige Karte und ein kleiner Plüschschlüsselanhänger gekauft. Hoffentlich muntert sie dies ein klein wenig auf. Werde es morgen vor der Therapie vorbeibringen.

Von der Gemeinde (hatte mein Vorstellungsgespräch vor ca. 1.5 Wochen dort) habe ich noch nichts gehört. Nur habe ich dort einen Ohrring verloren : )! Wäre nur zu lustig, wenn sie anrufen und meinen: „Sie haben den Job, wir Ihren Anhänger!“ Traurig, wenn es so klingen würde: „Wir haben Ihren Ohrring, den Job haben Sie leider nicht.“ Ich bin nicht zuversichtlich, sonst hätten die sich schon längst gemeldet.

Heute morgen war ich bereits um 5.15 Uhr wacht. Fragt mich nicht wieso. Ich bin dann aufgestanden und habe mich für den Tag fertig gemacht.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle muss ich einen Zebrastreifen überqueren. Ich stand also da und wartete (mache ich bei dieser Dunkelheit morgens immer (zudem hat es geregnet, was alles noch gefährlicher macht). Der erste Wagen liess mich passieren. Ich lief und hielt vor der Mitte des Zebrastreifens nochmals, da dort auch ein Auto kam. Und dieser Schweinehund hat einfach nicht angehalten! Der ist an mir vorbeigerast…. Impossibile! Ich habe ihm den Stinkefinger nachgeschickt, bevor ich mir unter das Dach der Bushaltestelle begab.

Nun ja, hätte mich dieser Wagen überrollt, wäre das Spital keine 10 Meter entfernt gewesen, immerhin : ).

Im Zug ging es nicht besser weiter. Es setzten sich zwei Kettenraucher zu mir und meiner „fremden Begleiterin“. Und dann ging das „blablabla…. was du nicht sagst….! weisst du auch schon…!“ los. Wie kann man frühmorgens schon so fit sein?! Ich bin kein Morgenmuffel, aber solche Aktionen brauche ich auch nicht. Vor allem dieser Rauchgestank, unglaublich! Kaum war der Typ weg, knallte sich die junge Frau die Kopfhörer über die Ohren und hörte in einer immensen Lautstärke ihren italienischen Hiphop. Ich hätte aufschreien können. Als hätte es so nicht schon reichen können, setzte sich die Planschkuh (die mit den breiten Hüften, welche sich immer neben mich plumpsen lässt (ihr kennt sie hundert pro, siehe vorherigen Eintrag!) genau uns gegenüber. Als ein Herr sich erkundigte, ob neben ihr noch frei ist, machte sie keinen wank. Er quetschte sich noch neben sie. Ich hasse diese Frau. Hat man keine Ruhe vor der?! Keine Ahnung, warum (oder doch?!), aber es gibt einfach Menschen, die sind bei mir unten durch.

Bei der Arbeit angelangt, war noch keiner da. Toll! Ich komme jeweils knapp nach 7.45 Uhr im Büro an. Um 8 Uhr werden die Telefonleitungen geöffnet. Nur: ich habe diese Woche Catering und musste schon für 8 zwei Sitzungszimmer vorbereiten.

Gerade um 8 Uhr hatte ich diese fertig und schaffte es rechtzeitig, die Telefonleitung zu öffnen. Und was erwartet mich da? Schon eine erste, doofe, blöde Anruferin. Mannmannmann, wie die Menschen ein losmeckern und –wettern können. Ich verstehe es mehr als gut, nerven diese Prämienerhöhungen. Aber liebe Leuts, was können wir Menschen am Telefon dafür?! Da bringt auch kein „ich versuche seit Stunden jemanden zu erreichen, aber es nimmt einfach niemand ab. Mühsam!“ Und jetzt? Kann ich daran etwas ändern? NEIN! Wenn die wüssten, wie oft ich dies am Tag schon gehört habe und wie oft ich das gleiche erzähle… Ekelhaft sag ich euch! Es ist nun mal so, dass diese Leitungen überlastet sind. Da hilft auch kein „Dann warte ich halt wieder…“, nachdem ich gesagt habe: „Moment bitte, ich verbinde.“ Als ob ich da eine Zaubernummer hätte, pf! Ich komme genau in die gleiche Warteschlaufe, wie alle anderen auch.

Ach, ich vergeude zu viel Energie in dieser Sache. Versteht mich nicht falsch: das ganze Team ist toll, es sind sehr liebe Frauen und ich glaube, nach einer gewissen Zeit ist man da abgehärtet. Trotzdem: es ist kein Traumjob.

Was mich eher beschäftigt: wäre dies mit dem Auto letzte Woche passiert, wäre ich da auch stehen geblieben? Es ging mir ja so dreckig, das ich mir regelrecht gewünscht hatte, ein Autofahrer oder ein sonstiger Lenker würde die Kontrolle über sein Gefährt verlieren. Und so absurd es klingt: kaum hatte ich den Stinkefinger wieder unten, dachte ich zu mir selbst: „Zambrottagirlie, das war die Chance, die du nun verpasst hast. Vielleicht wärst du jetzt endlich nicht mehr hier.“

So hart es klingt, so war es. Und solche Gedanken kommen immer wieder und zerren an meinen Kräften. Vielleicht kann man mich nun ein klein wenig besser verstehen, ist mir teilweise einfach alles zu viel und möchte ich alles hinschmeissen und meine Ruhe haben. Denn ich weiss: diese Gedanken kommen immer wieder. Egal, wie schnell ich renne… Sie holen mich immer wieder ein.

So, nun verbringe ich den Abend mit Desperate Housewives und Bauer sucht Frau (endlich beginnen die neuen Staffeln in Deutschland!)

zugfahrten in der letzten woche

Ich glaube, langsam könnte ich eine eigene Rubrik eröffnen.

Letzte Woche sind mir mal wieder Sachen passiert *kopfschüttel*. Am Montag setzte ich mich hin und hoffte, diese alte Schrulle würde sich nicht zu mir hinsetzen (ihr kennt diese Dame langsam sicher auch gut: blond gefärbt, teures Parfum und ihre Kollegin, welche immer später einsteigt, quetscht sich zu mir hin und es besteht die Gefahr, dass meine Hüften absterben). Ich nickte nur und seufzte innerlich laut auf.

Bevor wir das Dorf erreichten, tat ich, als würde ich schlafen. Auf einmal hörte ich ein: „Sorry, ist hier noch frei?“ Ich hatte mich so schlafend gestellt, dass ich nichts realisierte. Ich erblickte eine Italienerin (und die ist immer in Begleitung zwei heisser Italiener, der einte gefällt mir ganz gut : )). Bevor ich etwas sagen konnte, meinte die alte Schrulle: „Der ist reserviert!“ (und zeigte dabei auf den Platz neben MIR!) und keine Sekunde später liess sich die andere Kuh drauf plumpsen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich meine Tasche wegziehen (meine armen Hüften!). Ich war perplex und hätte am liebsten gesagt: „Nee, dieser Platz ist NICHT reserviert! Wenn, dann der neben ihnen!“ Aber da war es schon zu spät. Für ein anderes Mal nehme ich es mir vor. Wenn sie nächste Woche fragt, sage ich ihr, dass die beiden Plätze mir gegenüber frei sind, der neben mir jedoch reserviert. E basta!

Natürlich fühlte ich mich mies wegen den anderen zwei. Hoffentlich haben die gemerkt, dass ich alles nicht wirklich realisiert habe, ich möchte keinen schlechten Eindruck hinterlassen *grml*. Die werden mich nie wieder fragen, heul!

Aber nächstes Mal mache ich mein Maul auf!

Am Mittwoch dagegen hatte ich einen guten Platz, ein junger Typ setzte sich mir gegenüber. Nur staunte ich nicht schlecht (war wohl eher geschockt!), als eine Gruppe junger Typen am Morgen früh um 7 Uhr Bierdosen leertranken! Kaum zu glauben…

Wisst ihr was? Ich dachte mir bereits bei der zweiten Haltestelle (als die Leute einstiegen): „Hübsche Kerle dabei heute… Setzt sich aber sowieso keiner zu mir." Kaum gedacht, liess sich der einte neben mich plumpsen! Ich war ganz erstaunt. Und ob ihr es glaubt oder nicht, als der wieder raus musste (mühü), setzte sich sofort der nächste heissaussehende Typ neben mich. Und auf einmal war ich die einzige Frau im Viererabteil : D! Ich gebe es zu: ich fühlte mich gut : D!

Sonntag, 24. Oktober 2010

ich bin gut!

Für mein Erfolgserlebnis gestern muss ich kurz ausholen (wie Freud und Leid doch so nahe beieinander stehen können (siehe Eintrag von Pupa)).

Als ich ein Teenager war (haha, ich weiss, ist noch gaaar nicht so lange her : D), also so um die 15, 16 Jahre, kannte ich noch kein MP3-Player. Ich lief immer mit meinem CD-Player herum und kaufte dementsprechend viele CD’s. Irgendwann einmal musste selbst ich einsehen, dass ich mit einem MP3-Player billiger davon komme. Also kaufte ich mir einen.

Nun ja…. viele Lieder konnte ich problemlos downloaden. Aber da viele CD’s von der „Hit Mania Dance“ stammen (kommt alle 3 Monate raus, ist in Italien sehr beliebt und hat einfach tolle Lieder drauf), musste ich auf all die tollen Lieder verzichten. Diese Lieder sind leider nicht so bekannt, dass man sie problemlos für einen Download findet.

Vor ein paar Wochen fand ich heraus, dass ich die Lieder von der Cd auf I-Tunes und von da her wiederum in meine Musikordner speichern kann. Ich war happy wie noch nie und erstellte sofort CD’s für Baby Jane.

Nun ja…. das Radio wollte und wollte sie nicht abspielen… Ich war am verzweifeln. Gestern begriff ich endlich, dass diese Lieder von der CD gewisse MPEG-4 Dateien und nicht MP3 Dateien sind --> dies also das Problem ist, warum die CD’s nicht abgespielt werden können.

Ich erkundigte mich im Internet und fand ein Programm zum diese Dateien konvertieren. War aber immer noch unsicher. Zwei gingen schon mal nicht. Beim dritten klappte es dann und ich habe nun endlich diese MPEG-4 Dateien in Form von MP3-Dateien. Baby Jane freut’s, mich umso mehr : D!

Bin ich nicht gut?

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PS: ich suche da seit laaaanger Zeit ein gewisses Lied. Ich weiss nicht, wie es heisst bzw. ob der Text, der in meinem Kopf herumschwirrt auch wirklich der Richtige ist : ).

Vom Rhythmus her ist es eher so Eurodance / Europop / 90s-Style (wie Rhythm is a Dancer / Movin on Up / Mr. Vain / etc.).

Der Refrain kommt ziemlich oft und geht in etwa so: "Do you believe in Love after Love, do you believe in Love after Love,..." oder so: "Do you believe in Life after Love, do you believe in Life after Love..."

Und nein, es ist nicht der Song von Cher : ), denn der kommt bei youtube immer raus *grml*...

Samstag, 23. Oktober 2010

leukämie…

Anfangs dieser Woche habe ich von Pupa erfahren, dass bei ihr Blutkrebs (Leukämie) im Anfangsstadion diagnostiziert wurde. Nun muss sie voraussichtlich zwei Chemos über sich ergehen lassen. Ein herber Schlag für sie. Ein herber Schlag für mich.

Sie hatte seit einem Jahr Probleme mit etlichen Anlaufstellen, die Menschen in Not unterstützen (mehr möchte ich nicht sagen, ist ihr Privatleben). Sie lief von A nach B, brachte alles, was verlangt wurde, hetzte von hier nach da und tat alles, was von ihr verlangt wurde. Und doch waren diese Stellen nie zufrieden. Seit längerem hat sie die Nase voll und ich hatte immer Angst, dass sie einfach alles aufgeben würde. Aber zum Glück sind da ihre Kinder, um die sie sich liebevoll kümmert.

Ebenfalls war sie schon seit knapp 2 Monaten immer so müde und ausgelaugt. Auf ihrem Kopf sind nun ganz viele kleine Pickelchen gesprossen, woraufhin sie zum Arzt ging. Der machte einen Bluttest und fand eben oben genannte Diagnose heraus.

So fies dies nun klingen mag: am Montag wurde mir bewusst, dass ich für Pupa da sein MUSS! Ich kann nicht einfach von hier gehen. Sie braucht mich. Und seit diesem Montag sind meine Suizidgedanken ganz weggeblasen (sie waren seit letzter Woche Freitag nicht mehr sooo drängend).

Das Leben ist einfach ungerecht. Dies hat sich mal wieder bestätigt.

Ich steh dir bei, Pupa!

Freitag, 22. Oktober 2010

ich melde mich zurück…

Es sind ein paar Tage seit meinem letzten Eintrag vergangen. Es ist viel passiert. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen und ja, ich fühle mich in der Zwischenzeit besser. Vieles hat sich in der Zeit angesammelt, welches ich nun peut à peut veröffentlichen werde.

Wahrscheinlich geht es mir zudem besser, weil mein Hausarzt nächste Woche wieder von den Ferien zurück ist und es dann endlich los gehen kann mit meiner Untersuchung. Meine Mutter vermutet sowieso seit Jahren, dass ich zu wenig Hormone in mir trage und dies vielleicht nun der Körper zeigt. Sie möchte, dass ich mein Blut bis ins letzte Detail untersuchen lasse. Hoffentlich finde ich dann den Auslöser für die lichten Haare und den nicht wegzulasernden Damenbart.

Dieser hat mich letzte Woche sowieso aufgeregt bzw. die Kosmetikerin, welche lasert. Seit Mai 2009 gehe ich einmal im Monat da hin und gebe 90 CHF aus. Letzte Woche war meine 16te Sitzung. Ich sagte ihr ehrlich, dass ich das Gefühl hätte, er wolle an der Kinnpartie einfach nicht weg. Sie meinte nur: „Tja, dann musst du selber wissen, ob du weitermachen willst oder erst mal pausierst.“ Ich war geschockt. Eigentlich hatte ich ein gutes Verhältnis zu ihr, sie ist nett und irgendwie hat man da doch Vertrauen in die Kosmetikerin. Ich meine, es ist IHR Job, die Erfolge oder Misserfolge zu sehen, mich darauf hinzuweisen und ehrlich zu sein, wenn es nicht klappt. Da muss ich nicht erst 16 Mal da hin gehen und Geld ausgeben, was sowieso knapp bei mir ist!

Es sind 1500 CHF, die einfach futsch sind. Und klar finde ich dies nicht okay so. Meiner Meinung nach hätte sie mir dies schon früher sagen können. Nun ja, ich gehe diese Woche einmal persönlich bei ihr vorbei und sage ihr, dass ich pausieren möchte. Danach verlange ich eine Kopie der 16 Behandlungen (dass ich eine Bestätigung habe) und frage sie offen, ob man dies nicht schon früher erkennen hätte können, da eben wie bereits gesagt bei mir das Geld knapp ist. Danach lasse ich mich vom Hausarzt zu einer Hausärztin verweisen (wegen den Haaren, dem Damenbart und meinen vielen Neon, die in den letzten 3 Jahren nur so am Rücken gesprossen sind (anfangs hatte ich gerade mal drei in einem Dreieck!)). Die kann dann besser beurteilen, ob man meinen Bart wegbringt oder nicht. Und diese 16 bereits besuchten Behandlungen reiche ich bei der Krankenkasse ein. Vielleicht kommt mir die ein klein wenig entgegen, denn es hat sehr viel mit meiner Psyche zu tun.

„Jaja, ein Freifahrtschein“, denkt ihr euch nun. Ich gehe nicht darauf ein, vieles wisst ihr aus meinen Einträgen. Meine Psyche und mein Äusseres haben sehr viel miteinander zu tun. Da ist momentan mein Ohr, meine Haare und mein Damenbart. Und ihr habt selbst miterlebt, was es bei mir auslösen kann. Am wichtigsten sind mir momentan meine Haare. Danach mein Bart und mein Ohr kann ich mir immer noch operieren lassen. Sollte die Krankenkasse die OP übernehmen, lasse ich das Ohr natürlich operieren und gucke dann wegen dem Damenbart weiter.

Klar, mir sagen alle Bekannten, dass man die lichten Stellen und meinen Damenbart nicht bis kaum sieht. Wie auch, wenn ich immer die Haare zurückfrisiere und regelmässig rasiere? Es geht da um meine Psyche und es wäre eine riesige Erleichterung, könnte ich dies alles hinter mir lassen.

Heute hatte ich ein Ersttermin bettreffend meinem Ohr. Folgendes ist dabei herausgekommen (zuerst noch: ich habe mir mal 4 Piercings am oberen Teil des Ohres stechen lassen und ein weiteres Loch neben den normalen Ohrringlöchern. Die oben sind vorne verheilt, nur hinten am Knorbel sind so blöde "Höggerli" entstanden, die einfach total wüst aussehen. Das untere Loch neben den normalen Ohrringlöchern ist hinten und vorne so "wulstig" und entzündet sich immer wieder. Dies war auch der Grund, warum ich zu einem Chirurgen wollte): das untere Loch neben den normalen Ohrringlöchern kann man problemlos entfernen, einzig ein kleiner Schnitt bleibt übrig. Der Arzt meint, es könnte gut sein, dass noch ein Fremdkörper darin sei oder eine sonstige Talgdrüse nicht ganz verheilt sei. Zudem meinte er, ich hätte ein sehr schönes rechtes Ohr (warum habe ich mir mein linkes nur verstechen lassen, WARUM *mühü*?!). Die Knubbel oben könnte er entfernen sowie den Knorbel ein klein wenig abschleifen. Wenn alles gut geht, sieht man "nur" noch einen Strich als Narbe. Diese Narbe müsse man dann beobachten. Er könne nicht garantieren, dass nicht wieder kleine Knubbel entstehen bzw. die Narbe nicht ganz gut verheilt. Aber alles würde nicht so schlimm aussehen, wie jetzt.

Da die Krankenkasse alle Kosten übernimmt, werde ich dies durchziehen und das Beste hoffen. Mir ist es allemal lieber, einen kleinen Strich als Narbe auf dem Ohr herumzutragen, als diese hässlichen Knubbel.

Und in meinem nächsten Leben werde ich mir kein einziges Piercing stechen lassen. Ich bereue diesen Tag und würde gerne die Zeit zurück drehen. Also, seit gewarnt (ich warne jedes Mädchen, welches mir davon erzählt und zeige ihr mein Ohr zum Abschrecken).

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Immerhin die Geldsorgen betreffend meinem Ohr kann ich vergessen. Ich hoffe, es kommt gut heraus und ich habe endlich mal ein wenig Glück.

Hoffentlich hält das Glück auch bei den Haaren und dem Damenbart an. Wobei mir die Haare tausend mal wichtiger sind, als der Damenbart. Im schlimmsten Fall übernehme ich die Laserkosten bei der Kosmetikerin zu einem späteren Zeitpunkt (ein bis zwei Jahre) selbst.

Montag, 11. Oktober 2010

horrorwochenende

Kaum zu glauben, wie wenig Positives ich beim Rückblick ins Weekend sehe. Gestern hatten wir Verwandtenbesuch. War okay, nicht mehr und nicht weniger. Am Samstag war ich mit meinen Geschwistern zuerst mexikanisch essen und danach „Ich, einfach unverbesserlich (Despicable me)“ gucken. Der Film war gut, es gab viel zu lachen. Danach folgte wieder dieses schwarze Loch.

Ich fühle mich wertlos und ich schäme mich für mein Aussehen. Ich hasse mich selbst und ich verzweifle jede Minute mehr. Jeden Blick in den Spiegel vermeide ich. Ich hasse mich für das, was ich bin. Ich verfluche meine Psyche und mein Dasein. Ich habe keine Lust und Kraft mehr, es hält mich einfach nichts mehr hier.

Warum ich trotzdem noch hier sitze? Wahrscheinlich mein verdammtes Verpflichtungsgefühl. Ich habe Verträge geschlossen. Gedanklich gehen sie mir am Allerwertesten vorbei. In der Realität waren sie mir auch schon wichtiger.

Ich sitze hier und bin doch nicht da. Meine Augen brennen, alles kotzt mich an. Habe gerade 2 Stunden geschlafen und ich laufe bald Amok. Es reicht, ich habe die Schnauze so was von voll. Ich scheisse langsam, aber sicher, auf alles (entschuldigt meine Ausdrucksweise). Es reicht mir einfach. Warum immer ich? Es ist unglaublich…

Ich gaffe jeder Frau aufs Haupt. Und alle haben so tolle, volle Haare. Oder immerhin genügend Haare auf dem Kopf. Ich gucke mein Haupt an und heule los.

Ich bin ein wandelndes Monster. Einfach ekelhaft. Ich sollte die Menschheit vor mir verschonen. Wie kann ich dies nur den Menschen zumuten?

Es kommen immense Kosten auf mich zu. Ich habe Angstzustände. Was, wenn die Haare nur noch lichter werden und mir nicht geholfen werden kann?! Was, wenn der Chirurg meint, an meinem Ohr kann nichts gemacht werden (habe nächsten Freitag einen Termin zur Anschauung erhalten). Wie sieht es mit den Zahnarztkosten aus (Weisheitszähne links müssen raus)? Wie teuer kommt mich Baby Jane zu stehen (gestern zur Garage gebracht)? Warum wirkt dieser Laser nicht bei meinem Damenbart?! Ich habe mich gestern im Spiegel angeschaut und nur den Kopf schütteln konnte. Mich überkam ein regelrechter Würgereiz.

Meinem Glück nach zu beurteilen sieht meine Zukunft wie folgt aus: meine Haare sind nicht mehr zu retten, Baby Jane ist schrottreif, der Chirurg kann nichts machen und der Zahnarzt will nicht abwarten sondernd alles auf einmal machen („Frau Zambrottagirlie, wir warten nicht wieder so lange!!!“).

Und da frage ich mich: warum all dieses Pech und ich bin bis jetzt unfallfrei gefahren?! Warum lässt man mich so leiden? Mir wäre ein Unfall lieber. Dann hätte ich nämlich diese Scheisssorgen nicht.

Mein Verlangen nach Einkaufen ist immens. Gestern hatte ich eine Fressattacke, heute bestrafe ich mich mit „Nichtsessen“. Ich werde nach Hause kommen und mich unter die Bettdecke verkriechen.

Das Verlangen, die Schere zu nehmen ist so stark, wie schon lange nicht mehr. Einfach mal gucken, wie viel Druck es braucht, bis das Blut bei den Pulsadern fliesst. Und wenn es nicht schmerzt, es knallhart durchziehen. Denn ich sehe mich nirgends auf dieser Welt. Immer wieder stürzen sich Menschen in den Freitod. Und wie es aussieht, bin nun ich dran. Warum sollte genau ich die Ausnahme sein?

Zuerst wollte ich diese Nacht einfach nach Italien abhauen, noch einmal das Meer zum Letzten Mal sehen. Nur habe ich kein Auto. Und Baby Jane hätte es mit durchgekauten Kabeln nicht mehr lange gepackt. Nur müsste ich vom Meer wieder zurück (die Überführungskosten sind zu hoch, dies möchte ich meinen Eltern dann doch nicht antun. Da ich sowieso konfessionslos bin, muss mein wenig gespartes für die Beerdigung ausreichen), zu Hause nochmals die nötigen Sachen holen und dann ein geeignetes Plätzchen suchen. Vor allem, wie alles durchziehen? Ich möchte keine Schmerzen. Auf der anderen Seite, was wären diese Schmerzen im Gegensatz zu all dem Scheiss, denn ich jetzt durchmachen muss?

Und so heule und heule ich mir die Augen aus, diese Weinkrämpfe kommen und gehen… Rauben mir den letzten Nerv, die letzte Kraft.

Entschuldigt den Eintrag. Aber glaubt mir, es ist nichts zu meinen wirklichen Gedanken (dies ist eine sehr abgemilderte Version). Ich kenne kein anderes Ventil. Ich kann mich mit solchen Ideen und Gedanken keinem Menschen öffnen, es geht nicht.

Denn dann falle ich meinen Mitmenschen zur Last.

Und hasse mich noch mehr dafür, als jetzt schon.

Was die alles mit mir mitmachen müssen… Es tut mir leid.

Ob ich es der Therapeutin erzählen kann? Keine Ahnung.

Ich werde wahrscheinlich lange nichts mehr von mir hören lassen.

In dem Sinne: euch eine gute Zeit.

Freitag, 8. Oktober 2010

es ist zum haare ausreissen…

… und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist mir peinlich, aber ich brauche ein Ventil. Ich fresse es seit gestern wieder vermehrt in mich rein und es kann so nicht weiter gehen.

Es geht um meine Haarpracht. Als Kind hatte ich sehr volles, dickes Haar. Klar ist mir bereits vor ein Paar Jahren aufgefallen, dass meine Haare einfach dünner geworden sind. Mir ist es egal, wenn ich nicht viele Haare besitze, was mich stört, sind meine lichten Stellen am Oberkopf. Und ich habe Angst, dass ich bald keine Haare mehr haben werde. Diese „lichten Stellen“ sind mir schon vor ca. einem Jahren aufgefallen (es ist nicht mit Haarausfall zu verwechseln! Haare verliere ich kaum!). Da hatte ich solche Panik, dass ich mich im Traum sogar einmal mit kahlen Stellen im Spiegel gesehen habe (ein Sprichwort besagt, dass Träume nicht wahr werden, sobald man sie ausgesprochen hat. Also habe ich mich noch einmal retten können : ). Nee, nun mache ich wieder ernst).

Da mein Selbstwertgefühl sonst schon nicht gerade in Ordnung ist, hilft mir diese Sache überhaupt nicht. Gründe dafür können mein psychischer Stress sein. Oder meinem Körper fehlen weibliche Hormone oder was weiss ich auch immer. Ich schäme mich einfach unendlich dafür, wenn jemand grösser ist als ich und hinter mir läuft. Oder wenn ich vor jemandem auf der Rolltreppe stehe und der mir auf den Kopf gaffen kann. Pupa hat dieses Problem auch, daher gehe ich davon aus, dass es mit der Psyche zu tun hat.

Aber ich kann nicht gut damit umgehen. Es nervt. Es stresst. Es stimmt mich traurig. Ich fühle mich noch minderwertiger und wertloser. Klar, meine wichtigsten Mitmenschen kennen mich so und ich wurde auch noch nie darauf angesprochen… Aber es macht mich kaputt. Ständig vergleiche ich mein Haupt mit den anderen Frauen. Und ich will das nicht mehr!

Mein Hausarzt ist in den Ferien. Es ist mir peinlich, dass ich schon wieder einen Termin mit ihm ausmachen muss. Meine Mutter begleitet mich. Wir werden alle nötigen Bluttests machen und dann soll er mich zu einer Hausärztin, einem Homöopathen und wenn es sein muss auch noch zu einer Gynäkologin schicken. Aber ich kann und will so nicht weiterleben. Ich frage mich einfach immer wieder: ist es nicht einmal genug? Leide ich nicht schon zu genüge?!

Naja, meine Mutter bemerkte natürlich gestern Abend, dass es mir nicht sonderlich gut geht. Sie blieb hart und irgendwann einmal knackte sie meine Schale und ich konnte mich ihr anvertrauen. Es tat gut zu wissen, dass sie mich unterstützt. Schlafen konnte ich trotzdem nicht.

Mitten in der Nacht hörte ich ein Auto zu den Parkplätzen fahren. Laute Musik. Türenschlagen. Auf einmal konnte ich nur noch dieses „Bummbummbumm“ wahrnehmen. Härtester Techno und Trance wurde auf voller Lautstärke gehört. 10 Minuten, eine halbe Stunde, eine Stunde… Das Auto stand einfach da, ich genervt. Unschlüssig, ob Polizei rufen oder rausgehen und anschnauzen. Um 2 Uhr war der Spuck vorbei. Schlafen konnte ich immer noch nicht. Ich habe diese Nacht (wenn es gut kommt) höchstens 3 Stunden geschlafen. Ekelhaft.

Irgendwie sah ich dieses dunkle Wölkchen bereits, als ich heute aufstand. Zudem hatte die S5 Verspätung *schnarch*.

Das Beste jedoch, was mir passiert ist (und langsam nehme ich es echt persönlich!): ich lief vom Bahnhof zum Geschäft. Wer lief haarscharf (lief direkt rechts neben mir!) an mir vorbei? Der Typ von der Arbeitsstelle. Meint ihr, er hätte gegrüsst? Etwas gesagt? Nö!!!! Ich hätte und könnte immer noch an die Wand gehen! Ich finde das so was von unanständig und einfach…. ARGH! Ja, ich nehme es persönlich, wie soll ich es sonst sehen?

Mein Tag scheint gelaufen, ich frage mich, was der Tag noch bringen soll. Scheisse begonnen, verschissen zu Ende? Nun ja, heute Abend habe ich mit Pupa und deren Sohn abgemacht.

Aber es geht mir wieder schlechter. Ich habe alte Beiträge von mir gelesen, als ich bei Blueblog gestartet habe. Diese Einträge klingen ganz anders, als diese hier. So frischer, lustiger, aufgestellter, fröhlicher… Es tut weh. Es schmerzt. Ich scheine mich verändert zu haben. Oder wollte ich damals einfach nicht wahrhaben, dass ich Hilfe brauche? Habe ich schlechte Situationen einfach noch nicht veröffentlicht bzw. wollte ich sie nicht wahrhaben? I don’t know. Ich weiss nur: ich sehe, sehe und sehe mich nirgends in der Zukunft (dies war bereits so, als es mir diese Woche ein klein wenig besser zu gehen schien). Dieses ewige: „ich gebe auf, ich kann nicht mehr“ zerrt an den Nerven. Und dann denke ich oft, ob es einfach nicht besser wäre, aufzugeben. Ruhe vor all diesem Scheiss zu haben. Ich kann und will einfach nicht mehr. Es reicht, ich habe die Nase gestrichen voll. Ich warte nur noch auf den Tag / die Nacht, an dem bzw. in der mir der Geduldsfaden reisst und ich einfach alles hinter mir lasse. Und dies hat nichts mit Egoismus zu tun.

Immerhin habe ich nach langer Zeit mal wieder eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Aber ehrlich gesagt mache ich mir da keine Hoffnungen.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

zugentgleisung

Habe ich nicht gerade erst gestern von meinem dumpfen Gefühl berichtet? Es hat sich am Nachmittag ein weiteres Mal bestätigt.

Als ich in der S5 sass, wurde eine Mitteilung durchgegeben. Dort, wo ich jeweils umsteigen muss, bestünde keine Verbindung zu meinem Wohnort. Na toll, wir mussten auf den Bus umsteigen (war natürlich total überfüllt). Ich fand jedoch zum Glück einen Sitzplatz.

Die betroffene Zugstrecke führt genau an der Strasse vorbei, so guckte ich immer, ob ich etwas sehen würde. Ein Töfffahrer hatte die Kontrolle über sein Gefährt verloren, welches auf den Geleisen landete. Der Lokführer musste eine Vollbremsung hinlegen, wobei die Lok aus den Geleisen gesprungen ist und gegen den Pfosten knallte. Alle Insassen (auch der Lokführer) blieben unverletzt, der Mofafahrer hatte riesen Schwein und blieb leicht verletzt.

Ich habe die Lok, Teile des Töffs, die eingeknickten Fahr- und sonstigen Pfosten, das verbogene Gleis und die Arbeiter bzw. Aufräumer beim Vorbeifahren gesehen und war echt über die Bilder geschockt. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich erholt hatte. Erleichterung pur, als ich erfuhr, dass alle Beteiligten überlebt haben. Die Strecke bleibt jetzt bis Samstag gesperrt.

Hier die Bilder (live sah es noch viel unheimlicher aus : ():




Mittwoch, 6. Oktober 2010

schlimme vorahnung : (

Wusstet ihr es schon? Steve Lee ist verstorben (Sänger der schweizer Band Gotthard). Ich muss ehrlich gestehen, ich war nie ein Fan dieser Band, aber ich wechselte auch nicht den Sender, wenn ein Lied von ihnen gespielt wurde.

Mich erschreckt eher, dass ich heute morgen so eine Vorahnung hatte. Ich schrieb das heutige Datum auf und mich beschlich so ein komisches Gefühl. Wie, als würde ich spüren, dass heute noch etwas vorfällt...

Ich meine, schon oft habe ich "Übersinnliches" erspürt, gespürt oder weiss ich was auch immer damit gemacht. Ich habe schon einen Unfall vorausgeträumt (war alles im kleinsten Detail gleich wie an der Unfallstelle) und sonst auch habe ich das Gefühl, habe ich noch eher einen Draht zu diesem Übersinnlichen im Allgemeinen. Da gäbe es so viele verschiedene Beispiele, aber ich bin sicher, ihr wisst, worüber ich schreibe bzw. was ich damit meine.

Aber es fühlt sich jetzt gerade überhaupt nicht gut an : (....

Seit dem letzten Eintrag ist viel passiert. Vor allem geht es mir ein klein wenig besser seit Samstag / Sonntag. Darüber bin ich sehr froh, na klar. Mir ist bewusst, wird es immer wieder Höhen und Tiefen in meinem Leben geben, jedoch ist es sehr kräftezehrend. Manchmal kann ich gut damit umgehen und dann gibt es wieder diese Downs, die mich mehr mitnehmen, als mir lieb ist. Da muss ich dann genau hingucken, analysieren und vorbeugen. Verdrängen bringt nichts. Trotzdem wünsche ich mir einfach mal ein „normales“ Leben, aber was ist schon normal.

Was jedoch eine tolle Erkenntnis war: trotz Niedergeschlagenheit konnte ich mich auf die Arbeit konzentrieren. Nur diese Sache mit dem „Sich bei Bekannten öffnen“ und dem „Nicht total zurückziehen“ muss ich noch verbessern. Ich warte immer noch zu lange ab, anstelle sofort etwas gegen diese schlechte und lähmenden Gedanken zu unternehmen.

Bevor ich hier weitertippe, möchte ich einer Person (welche bestimmt diese Zeilen lesen wird : )) mitteilen, dass ich die Nachricht erhalten habe und mich hiermit bedanke. Es ist mir wichtig, ihr zu sagen (und versprechen), dass ich antworten werde. Da es mir in der letzten Zeit nicht wirklich gut ging, konnte ich bisher noch keine Zeilen zurück schreiben.

Die Therapiestunde gestern hat gut getan. Sobald es mir besser geht, ist es wichtig, nochmals zurück zu den schlechteren Wochen zu gucken. Daraus lerne ich viel. Ich habe mir vorgenommen, noch offener zu sein (ich bin schon offener, als vor einem Jahr, aber nicht, wenn es mir schlecht geht. Über meine Diagnose etc. kann ich mehr oder weniger sprechen, geht es mir schlecht, ziehe ich mich eher zurück, als dies mitzuteilen) und bei Rückzug die Alarmglocken früher einzustellen. Nun jedoch ist es mein Ziel, die positiven Seiten im Oktober zu entdecken. Trauer zuzulassen, den Monat jedoch nicht für dafür „bestrafen“. Gestern war ich spazieren. Da es regnete, machte ich keine Fotos, genoss jedoch die Landschaft, das Farbenspiel der Blätter, das knirschen des Kieses.

Vor mir lief eine Frau in den 50ern. Köstlich: ihr Hund trottete keuchend und mit heraushängender Zunge hinterher. Immer wieder hielt sie, drehte sich zu ihm und rief liebevoll seinen Namen. Er sprintete zwei Meter und trottete danach wieder langsam weiter. Natürlich ging es nicht lange und ich war sie am Aufholen. Der Hund stoppte abrupt, wandte sich mir zu und begann freudig zu wedeln. Ich hasse leider nichts mehr als nasse Hunde, aber ich lobte ihn und tätschelte sein Köpfchen. Danach wollte er nicht mehr von meiner Seite weichen. War echt süss.

Ich habe so viele Punkte, die ich hier veröffentlichen will…. Da geht es mir mal ein paar Wochen nicht so gut, ich melde mich nicht mehr oft, um dann in Einträgen zu versinken : D! aber für heute ist bald genug.

Obwohl… ich habe meinen IPod (silber) per Ricardo verkauft *freu*! Zwar nicht zum Wunschpreis (war bei 330 bis 370 CHF), sondern „nur“ für 259 CHF, aber immerhin! Bei Ricardo selbst habe ich einen schwarzen gekauft, für gerade mal 308 CHF (okay, habe 7 CHF Vermittlungsgebühr blechen müssen), aber komme immer noch billiger davon, als wenn ich den IPod im Detailhandel gekauft hätte (da ist er bei 450 CHF). Ich habe zwar einen kleinen Verlust gemacht, aber es hält sich in Grenzen! Es waren zwei nette Verkäufer und Käufer, ich hatte Angst, mein Käufer wäre nicht sehr zufrieden mit meinem IPod… Aber er ist glücklich : )! Danke euch Seastorm und Serendipity für eure Erfahrungsberichte betreffend Ricardo, sonst hätte ich meinen IPod nie an den Mann bringen können, weil ich mich wieder abgemeldet hätte. Was ich das Beste fand: mein Käufer heisst wie ich, einfach in der männlichen Form, hihi!

Kurios: gerade eben ist bei uns der Feueralarm drei mal los. War ein Fehlalarm, aber immerhin sind die Mitarbeiter von den oberen Stöcken nachgucken kommen, was los ist : DDDD!

Die Zugfahrt heute war sehr angenehm. Ich muss einmal nach knapp 15 Minuten in die S5 umsteigen. Ich war sehr erstaunt, als sich bereits da ein junger Typ neben mich setzte. Es waren 3 nette Mitfahrer, es klappte alles ganz gut. So lässt es sich echt gut in den Tag starten!

PS: schon lange habe ich mit Schreiben einer Geschichte begonnen. Seit einem Jahr hatte ich überhaupt keine Lust mehr, da zu tippen. Als es mir so schlecht ging, habe ich mich dazu gezwungen, diese nochmals zu lesen und daran weiterzutippen. Und wisst ihr was? Das Schreibfieber hat mich gepackt! Nur bin ich unsicher, ob es eine gute Geschichte ist, denn als ich die begonnen hatte, war ich so um die 21… und man entwickelt sich ja weiter : D!

Fies: meine Eltern haben mir Fisch ins Essen untergejubelt. Und ihr wisst ja, dass Zambrottagirlie keinen Fisch ausstehen kann. Es gab Pizza di Cicorie („Tschigorie“ ausgesprochen (Löwenzahn)). Herzhaft biss ich hinein und stutzte ehrlich gesagt schon, da es so einen „fischigen“ Geschmack hatte. Ich dachte mir nichts dabei und ass weiter. Am Mittag hörte ich dann meine Mutter, Babbo und meinen Onkel flüstern. Und da war mir bewusst: die hatten mich gelinkt *igittigitt*!

Freitag, 1. Oktober 2010

la farfalla...

"Vorrei essere una farfalla x volare sulle tue spalle non x gelosia ma x farti compagnia... :-)!"

Diesen Satz habe ich heute von Chiquita-Bonita-Lolita erhalten. Er hat mich unheimlich aufgemuntert. Wir haben seit letzten Montag keinen Kontakt mehr gehabt. Sie scheint gemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmt. Wir hatten eigentlich für heute abgemacht, aber da wusste ich noch nicht, dass meine Eltern ein paar Tage in Genua geniessen. Nun bleibt natürlich der Haushalt an mir hängen. Gestern hatte ich ja frei. Ich wollte die Wäsche an Nachmittag erledigen, damit ich heute den Abend mit meinem Dreamteam geniessen kann (Sonnenschein hat morgen eben Schule, da kann sie heute nicht so lange). Nun ja, die Waschküche wurde erst um 18.00 Uhr frei und heute bin ich den ganzen Tag über ausser Haus. Zudem ist morgen mit Mon Amour fix abgemacht, somit habe ich auch nicht den ganzen Tag Zeit um Wäsche zu erledigen. Meine Schwester muss zudem ebenfalls ihre Arbeitskleidung waschen (macht sie lieber alleine, weil sie im Detailhandel arbeitet). Naja, ich hätte also heute nach Feierabend nach Hause stressen, Wäsche machen, kochen (und dies wäre auch spät geworden, weil mein Bruder und meine Schwester erst um 20.00 Uhr zu Hause ankommen) und dann weiterhetzen müssen. Somit haben wir dies nun alles schweren Herzens verschoben. Ist vielleicht auch besser so. Klar, ich hätte Ablenkung gehabt, aber wer weiss, ob es mir danach besser gegangen wäre. Nichts gegen die Mädels, aber ich kann mich momentan so schlecht auf anderes konzentrieren, was mich selbst nur noch mehr nervt.

Übersetzt heisst der Satz: „Ich wäre gerne ein Schmetterling, um dir auf die Schultern fliegen zu können. Nicht aus Eifersucht, sondern um dir Gesellschaft zu leisten.“

Süüüüüüüüss! Danke dir, Chiquita ♥

lebenszeichen...

Ich weiss gar nicht, womit beginnen. Seit meinem letzten Eintrag ist eine wirklich lange Zeit vergangen. Eigentlich untypisch für mich, schreibe ich doch mehrmals die Woche.

Aber es geht mir momentan nicht wirklich gut. Keine Ahnung, was der Grund oder der Auslöser sein soll. Ich vermute, es ist der Monat Oktober. Damit sind bei mir ja nur schlechte Erinnerungen verbunden. Mein Grossvater ist im Oktober 1996 verstorben, was unter anderem sicher zum Auslöser meines Borderlines beiträgt. Mir ist bewusst, dass nicht nur dies der Grund sein kann, aber ich glaube schon zu wissen, dass es nun mal einen Bestandteil des Auslösers ausmacht.

In meinem Unterbewusstsein darf ich im Oktober nicht glücklich sein. Der Oktober ist doof. Gemein. Er hat mir etwas Wertvolles weggenommen. Meine Therapeutin hat mich dienstags gefragt, ob ich denn im Oktober fröhlich sein darf? Ich stutzte. Mein Kopf sagt mir teilweise ja. Mein Körper jedoch verkrampft sich total. Während andere über den Herbstbeginn zu philosophieren beginnen, diese bunten Farben und das Rascheln der Blätter loben, zieht sich mein Herz zusammen. Ich glaube, es braucht noch viel Arbeit, damit ich dies alles mit anderen Augen sehen kann.

Aber die Therapiestunde hat mir sehr geholfen. Meine Therapeutin hat mich gebeten, die Augen zu schliessen und mir bildlich die Dinge vorzustellen, zu denen sie mich führt. Es ging um den 30.10.2010, da findet nämlich das Andenken von Grossdäddi statt. Sie führte mich ans Grab, fragte, wer genau anwesend ist. Fragte, was ich ihm erzähle. Fragte, ob er glücklich ist. Fragte, ob er will, dass ich seinetwegen so traurig bin (ach, wie viele Male haben mir Grosi und Muddi gesagt, dass Grossdäddi der letzte ist, der will, dass ich seinetwegen so leide). Es war anfangs sehr schwierig, aber irgendwann einmal liess ich mich treiben, sass mit geschlossenen Augen auf diesem Stuhl und fühlte mich in die Zukunft versetzt. Auf einmal kullerten Tränen, die Trauer kam über mich herein. Ich musste eine Weile verharren, die Trauer richtig erspüren. Ich war erstaunt, wie gut ich die Trauer loslassen konnte, als meine Therapeutin sagte: „Verabschieden sie sich nun von der Trauen, versprechen ihr jedoch, dass sie wieder mal kommen darf.“ Ich versprach es dem Gefühl…. Jedoch noch sehr zaghaft.

Am Ende der Sitzung fühlte ich eine Erleichterung. Die Tränen hatten wahrscheinlich doch etwas Gutes an sich. Doch fast schon wieder hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mich – kurz nachdem ich an Grossdäddi gedacht hatte – wieder gut fühlte. Aber dafür brauche ich einfach noch ein klein wenig Zeit. Die Therapeutin meinte, ob mich die Trauer von nun an öfters besuchen dürfe (da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie kurz und schmerzhaft kommt, mir jedoch auch hilft, damit umzugehen und mich danach doch ein klein wenig besser zu fühlen) und sie mir ja gar nichts Böses will? Ich bejahte. Zaghaft. Es war eine wichtige Erfahrung, aber ich muss es erst mal sacken lassen.

Die letzten beiden Wochen sah ich mich zudem überhaupt nirgendwo in der Zukunft. Ohnmacht, Hilflos- aber auch Hoffnungslosigkeit sind ganz eklige Gefühle. Man hat keinen Boden mehr unter den Füssen. Gefühle, die nur schwer auszuhalten sind. Und die empfand ich, wenn ich an meine berufliche, wie auf private, Zukunft dachte (sogar jetzt noch verspüre ich es). Es fehlte nicht viel und ich hätte meine sieben Sachen gepackt, wäre zu Grossdäddis Grab gefahren, hätte ihm ein letztes Geschenk hinterlassen und wäre dann Richtung Meer gedüst. Das letzte Mal die Wellen beobachten, die Luft einatmen, die zweite Heimat geniessen. Und dann gehen. Aber da gibt es verschiedene Verträge mit meiner Therapeutin, der Klinik und Freunden und Verwandten. Aber was, wenn ich nicht mehr in Therapie sein werde? Was, wenn es mir so was von egal wird? Erschreckenderweise war es mir dieses Mal sogar ein klein wenig mehr „schnuppe“, mich an diese Verträge zu halten, als bisher. Und da schellen nun mal meine Alarmglocken schon.

Zudem fühle ich mich minderwertig. Ich bin nicht gerade im Einklang mit meinem Körper. Und dies gibt er mir irgendwie zu verstehen. Ansonsten ging ich immer mit einem Gefühl von „angenehmer Ruhe“ durch die Welt. Ich spürte kaum etwas, aber wusste, es geht mir mehr oder weniger gut. Es war nicht diese nicht aushaltbare Leere, sondern eine „angenehme Leere“ --> eben diese „Ruhe“, wie ich sie selbst lieber nenne. Und wenn man sich nicht wohl fühlt, findet man irgendwie alles doof.

Zudem sehe ich überall diese perfekten Menschen (vor allem Frauen). Volles, langes, gesundes Haar, schöne Haut, tolle Körper, perfekt gestylt und einfach PERFEKT. „Welcher Mensch kennt solche Gedanken nicht?“, werdet ihr euch nun denken. Aber es kann doch nicht angehen, dass ich auf einmal das Gefühl habe, alle Kleider von mir sind scheusslich?! Immer wieder frage ich Muddi oder meine Schwester, ob ich mit einem Outfit das Haus verlassen kann. Ich komme mir einfach so…. keine Ahnung wie vor. Und dadurch, dass ich mich unwohl vorkomme, habe ich Angst, die Leute denken von mir, ich sei ungepflegt. Letztens war es ein kleiner Punkt in der Therapie (als ich diesen Kuchen ausfüllen musste, was ich bei Mitmenschen als erstes sehe bzw. was mir bei ihnen wichtig ist, wenn wir in Kontakt treten). Wir besprachen die Punkte durch und da meinte die Therapeutin: „Und nun zu diesem Punkt. Ein Mensch sollte für Sie gepflegt sein, Frau Zambrottagirlie. Halten Sie sich selbst für gepflegt?“ Ich denke, sie hatte mit einem Ja als Antwort gerechnet. Als sie jedoch keine Antwort bekam, schaute sie von der Tafel weg nach hinten zu mir. Stutzte und meinte: „Oder nicht?“ Ich druckste herum. Sie meinte nur: „Frau Zambrottagirlie, in meinen Augen sind Sie ein Mensch, der sich pflegt. Klar, Sie schminken sich nicht für jede Sitzung, aber dies ist doch jedem Menschen selbst überlassen.“ Da seht ihr, wie verzerrt mein Bild über mich selbst ist.

Ich sehe nur meine Fehler. Keine andere Frau leidet darunter, nur ich. In den verschiedensten Soaps, Serien oder Filmen vergleiche ich mich immer mit all diesen tollen Frauen. Da ist es mir egal, wie lange sie dafür in der „Maske“ gesessen haben… Es sieht einfach toll aus! Angefangen bei meinen Haaren, die immer weniger zu werden scheinen. Als Kind hatte ich so tolle volle Haare… nun habe ich Angst, als Frau eine Glatze zu bekommen…. Zudem sollte ich mal dringend zum Coiffeur. Weiter geht es mit meinen Augen. Einfach so stinknormal und nichtssagend. Und eines ist grösser als das andere. Die Augenbrauen sind auch alles andere als symmetrisch. Gefolgt von diesen komischen Händen mit komischen Fingernägeln… Wäh! Wenn ihr wüsstet, wie oft ich die verflucht habe. Dann noch meine fettige Haut. Meine komische Gesichtsform. Mein flacher Hintern. Meine dicken Waden. meine komischen Füsse (eigentlich sind sie schön, nur tun mir immer die kleinen Zehen in etwas höheren Schuhen weh, kreisch!), und und und. Ihr merkt, worauf ich hinaus will : ). Uuups, ich glaube, mein erstes Smiley in diesem Eintrag. Und das will schon etwas heissen : /.

Und ansonsten zweifle ich auch an meinen beruflichen Fähigkeiten. Obwohl ich ein saugutes Zwischenzeugnis ausgestellt erhalten habe. Es ist der HAMMER! Und doch grüble und achte ich noch zu sehr auf Mimik und Gestik der Mitarbeiterinnen.

Dieser Zustand nervt mich. Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren (was mich zusätzlich noch mehr aufregt). Sobald ich zu Hause bin und einfach nur in die Glotze schauen kann, geht es wieder einigermassen. Dann fühle ich mich sicher und geborgen. Wahrscheinlich, weil ich dann alleine bin und auf niemanden mehr achten muss.

Ich habe mich enorm zurück gezogen die letzten Tage. Und dies ist immer ein Anzeichen für mich, dass etwas nicht stimmt. Nur scheine ich es immer noch einen Tick zu spät zu bemerken, womit ich mich wieder selbst unter Druck setze (warum habe ich nicht schon früher etwas gemacht, sondern so lange damit gewartet?!). Eine komplexe, wirre Sache dieses Borderline.

Teilweise tut Rückzug gut. Aber nicht so.

Heute geht es wieder ein klein wenig. Ich bin den Mittag über mit einer Mitarbeiterin Schuhe angucken gegangen. Hat gut getan. Kaufdränge habe ich momentan zum Glück nicht. Nur solche Essensgelüste…. kaum auszuhalten. Aber heute Abend darf ich zuschlagen, da gibt es Pommes. Und ich habe echt so was von Heisshunger auf Pommes : ) (schau an, der zweite, glückliche Smiley!).

Mal schauen, was dieses Weekend bringt. Immerhin darf ich früher in den Feierabend (Wäsche lässt grüssen, siehe Eintrag weiter oben). Obwohl ich den 16.00-Uhr-Zug nehme, wird es 17.00 Uhr, bis ich zu Hause ankomme *ächz*.