Dienstag, 30. September 2014

ohren auf durchzug

Immerhin lässt die jüngste Aktion aus meiner Arbeitswelt nicht nur meinen Kopf nach links und rechts schwanken… auch andere reagierten mit Kopfschütteln und es zeigt mir einfach, dass nicht ich das Problem bin, mich also abgrenzen kann. Es nicht persönlich nehmen sollte. Klar, ich arbeite schon lange auf diese Art und Weise. Abgrenzen, denn ansonsten geht man kaputt. Und doch gibt es Tage, da kann man es besser - dann wiederum schlechter. Und teilweise bleibe ich einfach mit der Frage zurück: warum muss das nun wieder sein?
 
Und dieses Mal hat es mich halt wieder ein wenig mehr beschäftigt. Ich habe es mit ins Wochenende genommen und zurück bleibt oft die Frage, warum gerade bei mir der Unterschied gemacht wird. Oder - im Nachhinein - ob es wirklich so offensichtlich bei Frauen ist, welche keine Kinder haben.
 
Ich nenne hier keine Namen und wäge ab, was ich nennen kann und darf. Schlussendlich ist es ja mein Leben. Und daher nenne ich die Dinge auch beim Wort. Es handelt sich um meine Chefin. In letzter Zeit haben sich Aktionen wieder angehäuft, aber ich habe nicht immer darüber berichtet. Einerseits, weil ich sie einfach an mir vorbeiziehen lasse, andererseits, weil ich schon mehr Einträge hier veröffentlicht habe. Aber sich dazu aufzuraffen erscheint mir im Moment extrem schwer.
 
Letzten Donnerstag hatte ich ja nach meinen Ferien meinen ersten Arbeitstag. Einerseits gut, musste ich so nur zwei Tage arbeiten und hatten dann wieder Wochenende. Denkste, ich bin extra früher zur Arbeit zurück gekehrt, damit mir das Arbeiten am Samstag nicht zu schwer fällt. Wir hatten nämlich vom Betrieb aus einen Anlass.
 
Ich hoffte natürlich auf eine Rückkehr mit wenig Ansturm am ersten Arbeitstag. Schon nur die Mails nahmen viel an Zeit in Anspruch. Plötzlich stand dann unsere Lehrtochter mit einer vollen Kiste mit Arbeit bei uns im Büro und begann, diese alleine zu erledigen. Ich erkundete mich, warum dies so sei (eigentlich eine Arbeit zu zweit) und sie nannte mir den Grund. Das Gspänli war verhindert. Da dachte ich mir, dass ich helfen könnte und sie schien erleichtert. Ich hielt noch Rücksprache mit meinem eigenen Arbeitsgspänli und diese meinte auch, dass ich dies gerne tun könne.
 
Natürlich wollte die Lehrtochter etwas über meine Ferien wissen und ich war doch glücklich über dieses Interesse! Da ich jedoch meine Chefin kenne (Privatgespräche und dann noch mit einer Lehrtochter, böse zambrottagirlie!!!), hielt ich mich eher kurz und richtete meine Fragen an ihre Lehre, die Berufsschule und auch einen Kurs, den sie nächstens absolvieren muss.
 
Am Freitag arbeitete meine Chefin nicht. Dafür traf ich am Samstag wieder an sie. Und wirklich - kaum waren wir ei paar Sekunden alleine - meinte sie schon: „Ach ja, zambrottagirlie, was ich dir noch sagen wollte..:“ Innerlich rollte ich bereits mit den Augen. Denn es ist immer so. Sobald man alleine ist, merkt sie etwas an. Man kann es ihr ja schlussendlich nie recht machen.
 
Sie meinte, warum ich geholfen hätte. Ich klärte die Situation auf. Naja, nächstes Mal eher darauf achten, sonst entsteht das Gefühl, unsere Abteilung hätte keine eigene Arbeit! Pf... was war mit all den Aktionen davor, die nicht von mir aus kamen? Lassen wir es. Dann meinte sie, dass wir auch zu viel Privates besprochen hätten. Und da hörte ich den Gong läuten und meinte, dass dies doch hoffentlich auch so sei nach meiner Ferienzeit.
 
Heute musste ich mich dann bei den drei Ladies ein wenig abreagieren, denn das ganze hat mich über das ganze Wochenende begleitet. Einer guten Mitarbeiterin, der Springerin für den gewissen Mitarbeiter und bei der in dieser Geschichte involvierten Lehrtochter. Denn sie hat anscheinend auch einen Anschiss bekommen, was ich natürlich nicht wollte. Zum Glück verstehen wir uns privat auch gut und somit kann sie mich einschätzen.
 
Die drei Damen konnten nur den Kopf schütteln. Bei der Arbeit steht diese natürlich an oberster Stelle, aber ich finde es auch schön, ein paar Arbeitskollegen privat kennen zu lernen. Und wir sind ja alle keine Roboter!
 
Ich appellierte an ihr Schweigen. Denn wir haben es privat wirklich sehr gut. Und ich meinte auch ehrlich, dass man nicht immer alles einfach von sich abprallen lassen könne. Das es halt Situationen gibt, die einen eher beschäftigen. Vor allem, wenn man gerade von den Ferien zurück gekehrt ist! Und das ich mich enorm glücklich mit dem Arbeitsklima schätze und es gut finde, wie gut ich es mit einigen Mitarbeitern habe. Denn dies macht noch viel aus, um die nächsten Monate durchzuziehen.
 
Denn eins ist klar: meine Chefin behandelt mich anders, wie andere Mitarbeiter. Ich weiss nicht warum und weshalb. Und das nervt! Vor allem, weil ich eh alles falsch mache, egal, wie ich es anpacke. Und darum hasse ich es, alleine mit ihr arbeiten zu müssen.
 
Aber ich bin nicht alleine. Habe auch andere Dinge erfahren. Ich bleibe meiner Linie treu und nehme mir vor, es auch zu nennen, wenn mir etwas nicht passt (natürlich moderat).
 
Nur machen solche Geschichten meine allgemeine Situation nicht gerade besser. Kaum zurück, schon wieder voll mitten drin in dieser Scheisse aus Null-Bock, kaum Motivation, keine Kontrolle über Ess- und Kaufverhalten Alles eher kontraproduktiv. Erinnere mich kaum an meine Ferien, welche keine zwei Wochen (!!!) zurückliegen. Fühle mich einsam, wirklich verlassen und hilflos.
 
Seastorm hat die Sache beim Punkt benannt: man ist teilweise allein. Und gleichzeitig schätzt man seine Freiheit. Und ich liebe meine Freiheit über alles, wenn es sein muss, kämpfe ich wie eine Löwin darum. Meine Freiheit geht mir über alles und ich denke, dass liegt bei mir im Sternzeichen Fische. Ich flutsche aus Händen, welche mich festhalten wollen. Man muss wohl damit klarkommen, dass ich darüber bestimmen möchte, wer mich wann berühren darf.
 
Es gibt Situationen, da bin ich glücklich, Single zu sein. Und kaum jemand glaubt einem, dass man auch mal nicht auf der Partnersuche sein kann. Klar, auch ich habe Momente, in denen ich mir einfach jemanden herbeiwünsche, der da ist, mich wortlos versteht und einfach festhält. Aber ich finde, bei mir ist es noch einmal etwas anderes. Denn Nähe, tiefere Gespräche etc. kann ich mir nicht vorstelle. Davor habe ich Angst. Von dem her meide ich auch fast jeglichen männlichen Kontakt. Ich bin wirklich nicht auf der Suche, es ist einfach dann schwierig, wenn man sich wirklich einsam fühlt. Ansonsten empfinde ich eine Partnerschaft in meiner Situation nur als störend, schwierig und zum scheitern verurteilt. Und ich selbst habe ja meine Probleme mit Berührungen und Nähe.
 
Aber wer glaubt schon einem molligen Mädchen, gell. Pf… wir sind ständig auf der Suche nach einem Partner, weil es kaum Männer gibt, denen es egal ist, ob die Frau ein wenig mehr oder weniger auf den Hüften hat. Wir schnappen uns sofort den Erstbesten, weil wir ansonsten verloren sind, muahahaha! Blödsinn… es gibt Menschen, die verkaufen dies unter „erschwerten Bedingungen“. Bodenlose Frechheit!
 
Es gibt sie doch, die Menschen, welche nicht auf der Suche sind! Kann man da nicht ab und zu einknicken und in seiner Schwäche sich nach ein wenig Nähe und Zärtlichkeiten sehnen? Eben… Ist überall so. Beim Einkaufen. Beim Essen. Bei Altlasten wie Rauchen, Alkoholkonsum und so weiter.
 
Es wird einfach dann kritisch, wenn man sich wirklich einsam allein und nicht allein allein fühlt. Denn das Alleinsein ist eine ganz andere Sache, als sich einsam fühlen. Denn ich fühle mich wirklich in der tiefsten Ecke, hinter dem schwarzen Loch rechts einsam. Worte kommen kaum mehr an mich heran. Ich empfinde mich als nicht richtig mit meiner Art, meiner Persönlichkeit, meinem Wesen, meinem Ich. Ich bin nicht gut. Nicht okay. Wertlos. Funktioniere einfach noch irgendwie und habe nur noch meine Maske auf. Weil mir eh niemand helfen kann und ich mich so oder so kaum öffnen würde.
 
Und doch verletzt es mich, wenn ich liebgemeinte Worte nur noch als leere Versprechen abtue, weil es in den letzten Monaten für mich einfach der Fall war. Merkt ihr was? Der Strudel wird immer tiefer, schwärzer, verwirrter.
 
Anfangs wollte ich für niemanden mehr rennen und mich nicht ständig aufopfern, weil sich alle daran gewöhnen. Dann wollte ich weniger von mir erzählen, weil man mich sowieso nicht versteht, bzw. ich sowieso kaum über meine Probleme spreche und es kaum jemanden interessiert. Und jetzt empfinde ich sogar liebgemeinte und herbeigesehnte Worte als leere Floskeln. Aber so fühlte es sich die letzten Monate halt an.  Was soll ich tun.
 
Selbsthass und Selbstverachtung sind gemein. Gepaart mit Einsamkeit und einem inneren Dämon schier unüberwindbar. Seit gestern ist meine Hand immer wieder an einer Schere und ich danke Gott, ist es in unserem Büro aufgrund der defekten Heizung so unendlich warm bzw. alles falsch eingestellt in Sachen Heizung. Denn wenn ich Shirts anziehen möchte, muss ich die Finger von der Selbstverletzung halten.
 
Ich warte nur noch auf die Suizidgedanken, die bisher nicht da waren. Und dann stehe ich am gleichen, verschissenen Ort, wie vor 4.5 Jahren auch schon. Ich habe es satt. Möchte so kein Leben bis 70 Jahre erleben. Kann man mich nun ein wenig besser verstehen? Nachvollziehen, dass es mich stört, dass ich wie ein Roboter funktioniere, aber gleichzeitig verdammt froh darüber bin, dass es noch keine Suizidgedanken sind? Denn Depressionen sind nicht immer Depressionen. Suizidgedanken sind in meinen Augen das wahre Übel.
 
Und ja, gestern habe ich meiner Mutter gegenüber „wahrscheinlich der scheissverschissene Frauenzyklus“ über die Lippen gequetscht. Ich bin also vorgewarnt. Und doch kann es so nicht weitergehen!
 
Aber wo bleibt die Motivation? Kann man nicht verstehen, dass ich es einfach nicht mehr schaffe? Dass die letzten Monate kräftezehrend waren und ich seit fünf Jahren nonstop an mir arbeite? Kann man da kein Verständnis dafür haben, dass ich seit einfach sieben Monate so einfach keinen Bock auf das alles habe? Klar, irgendwie mache ich es dann doch, weil ich halt so gemacht bin… mal wieder: ein Boden ohne Fass! Darum höre ich jetzt auf zu tippen.

Freitag, 26. September 2014

krasse gegensätze

Irgendwie muss alles raus. Ich bin wirklich selbst über mich geschockt. Wie krass können die Gegensätze in einem selbst sein? Wie gross darf der Unterschied zwischen dem Eigenempfinden, der Wahrnehmung und der Realität sein? Kann eine Selbsteinschätzung wirklich so enorm von der Wahrheit abweichen?
 
Wie viel ist da normal? Und ab wann wird es belastend? Ab wann hat man genug? Wann beginnt man, an sich selbst zu zweifeln? Und wie viel hält ein Mensch noch aus?
 
Anscheinend läuft bei mir im wirklich ein falsches Kino ab. Und ich kann es mir irgendwie nicht erklären. Okay, der Selbsthass und die Selbstzweifel sind im Vergleich zum letzten Jahr viel grösser und ein ständiges Thema bei mir, wie auch schon.
 
Aber kann man sich so irren?
 
Während den Ferien habe ich von zwei, drei Mitarbeiterinnen eher regelmässig etwas gehört. Von andern eher weniger, aber ich verstehe das irgendwie schon, denn ich bin ja weg und erhole mich. Da schalte ich ab und ich persönlich habe mir echt wenig Zeit genommen, einen Ort aufzusuchen, um ständig Online sein zu können…
 
Aber ich habe die Worte nicht wirklich als solche annehmen können, wenn mir die Mitarbeiterinnen geschrieben haben, dass sie sich auf mich freuen. Das wieder Leben in die Bude zurückkehren muss. Das man sich schon darüber freuen KANN, meine Gesellschaft zu haben. Für mich unbegreiflich.
 
Gestern wurde ich eines anderen bewährt. Klar, es gab schon wieder Aktionen, die ich einfach so an mir vorbei gelassen habe (links ins Ohr rein, rechts wieder raus und umgekehrt -.-) und innerlich den Kopf schüttelte.
 
Aber da waren so viele Blicke und Worte, die einfach gezeigt haben: zambrottagirlie, schön, bist du wieder da! Es war anders ohne dich, du hast hier wirklich gefehlt! Jetzt kommt wieder Leben in die Bude, jetzt können wir wieder loslegen!
 
Und das von Mitarbeitern, von denen ich das kaum gedacht hätte. Und natürlich die Mitarbeiterinnen, mit denen ich Kontakt in den Ferien hatte. Einfach schön und ja, ich konnte es gestern auch spüren. Es waren nicht einfach Worte.
 
Und da zweifle ich wirklich an mir selbst. Meiner Eigenwahrnehmung. Und gleichzeitig habe ich Angst, wie gross mein Selbsthass und -ekel anscheinend wieder ist. Wie egal ich mir bin.
 
Laura hat mir ebenfalls eine wunderschöne E-Mail geschickt. Ein warmes, herzliches Willkommen. Und das fand ich rührend! Auch der launische Mitarbeiter war ganz gesprächig und ich vergass schnell die peinliche Begegnung am Vorabend im Schnellimbis ;-).
 
Und auch heute war ich mit drei Frauen unterwegs und wir hatten viel zu lachen. Und auch sonst werden mir so warme Worte gesagt und einfach Komplimente gemacht… die ich äusserlich lächelnd entgegen nehme… aber fast nichts kann ich an mein Innerstes heranlassen… Es fühlt sich gut an, ja. Aber mein innerer Dämon ist schnell zur Stelle, um alles Gute zu vernichten.
 
Auch sonst befinde ich mich in einem Klintsch. Und ich weiss nicht, was tun. Wieder aufopfern und enttäuscht werden, weil die Reaktion nicht wie gewünscht ausfällt? Es geht darum, dass der gewisse Mitarbeiter anscheinend seinen Vorgesetzten über einen Besuchstag informiert hat. Dieser Vorgesetzte hat alle Mitarbeiter informiert, mit der Bitte um Rückmeldung bis zu einem bestimmten Tag. Da man anscheinend eine gewisse Anzahl Besucher benötigen würde. Er selbst könne jedoch nicht.
 
Ein Teil von mir dachte sofort, dass ich natürlich nicht hingehe. Springe doch nicht wieder, um dann wieder eine Enttäuschung einstecken zu müssen. Weil ich eben eine Erwartungshaltung habe, weil ich ihn irgendwie doch als eher ein wenig wichtiger einstufe. Aber wenn man selbst beim gegenüber nicht so gewichtet wird, ist es schmerzhaft.
 
Und Menschen gewöhnen sich schneller an solche Gefälligkeiten, als einem lieb ist. In der Hoffnung, es fällt auf, wenn ich damit aufhöre. Damit die Wertschätzung dann wieder zurück kehrt. Aber was, wenn nicht einmal das auffällt? Dann tut es erst recht weh, weil man wirklich als eine Person unter Tausenden ist.
 
Ich will wirklich nicht mehr für alle rennen. Denn daran gewöhnen sich Menschen schnell. Immer überlege ich mir etwas und ja, ich mache gerne Freuden und bin gerne sensibel und feinfühlig. Aber wenn ich mich schlussendlich selbst kaputt mache… was bringt es mir?
 
Ausserdem weiss ich ja nicht, wie offensichtlich es scheint. Ich habe ihm ja schon einmal ein etwas spezielleres Geschenk gemacht, als wir ihm ein grosses Päckli zukommen lassen hatten. Es war einfach ein Ticken mehr, wie die von den anderen. Und ja, es kam dann ein separates Dankeschön von ihm und ich meine, er hat diese Kinderpflaster mit den lustigen Motiven anscheinend auch wirklich genutzt, welche ich unter anderem mitgeschickt habe. Vielleicht war das seine Art von Dankeschön und „ja, ich schätze deine Art!“… Wer weiss. Auf der anderen Seite kann man sich auch denken, erwarte ich eventuell zu viel an Reaktionen von Mitmenschen, weil sie anders reagieren, wie ich es mir vielleicht vorstelle bzw. wie ich persönlich reagieren würde (weil ich eben so sensibel bin und Angst habe, meine Reaktion könnte falsche Gedanken und Gefühle beim Gegenüber auslösen. Vielleicht muss ich da einfach härter und egoistischer werden...)
 
Ich löschte also das Mail. Um dann doch zu antworten, dass ich nur provisorisch eine Teilnahme bestätigen könne und wahrscheinlich spät dran bin.
 
Da meinte der Vorgesetzte, dass ich bis jetzt die einzige gewesen sei, welche Interesse bekundet hätte. Und, das zeigt was? Das ich wirklich einfach ein (vielleicht viel zu) lieber Mensch bin. Der an andere denkt à la (ich kann doch die Person XY nicht hängen lassen…).
 
Ich weiss nicht, ob der Vorgesetzte den gewissen Mitarbeiter informiert hat betreffend meiner Antwort. Und ob ich überhaupt hingehen würde, so als einzige. Ist nämlich nicht gerade um die Ecke, aber ich könnte ein verlängertes Wochenende dort planen. Aber vielleicht sind da auch noch andere Freunde und Familie und eventuell macht das einen komischen Eindruck, ich weiss es nicht…
 
… ich warte mal ab. Und wer weiss, vielleicht gibt es ein Zeichen, welches ich dann als solches wahrnehme, um mich definitiv zu entscheiden.

ärger mit h&m-grössen

Ich bin ja eigentlich bekennender H&M und C&A Fan. Es gibt Zeiten, da findet man in den Übergrössen und Schwangerschaftsmoden kaum etwas, aber in letzter Zeit hat sich dies wieder verbessert. Wobei ich immer noch der Überzeugung bin, dass die Hersteller vor allem Teile der normalen Kollektion nehmen, die einfach auch grösser zu schneidern sind. Die wirklich speziellen Dinge finde ich halt immer noch in Online-Shops oder anderen Übergrössen-Boutiquen.
 
Und warum mehr Geld ausgeben müssen? Habe ich eh noch nie verstanden.
 
Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Kleider in letzter Zeit enorm eng sind. Ich immer die gleiche Grösse nahm, aber es einfach "spack" am Körper klebte. Natürlich war ich irritiert und ich weigerte mich, eine grösser Grösser nehmen zu müssen!
 
Plötzlich gab es dann die 4XL (bisher bis 3XL) bei H&M und ich dachte mir schon: schön, dann können noch mehr Ladies shoppen! Tja, leider weiss ich nicht, ob nun die L verbannt ist und es nun anstelle von L bis 3XL von XL bis 4 XL reicht.
 
Und doch: ich weigere mich, eine Hose in einer 54 zu kaufen, wenn ich 48/50 trage! Kann doch nicht sein! Und Blusen in der 48 muss ich in 3XL kaufen... hallo? Denkt jemand an die jungen Mädchen, die sowieso schon enormen Modedruck ausgesetzt sind?!
 
Clockhouse ist da auch eher enger geworden... Und ja, ich hatte eine OP zu Jahresbeginn und viel Kortison und Morphium. Aber SO auseinandergegangen, bin ich nicht!

Donnerstag, 25. September 2014

wieder mitten im alltag (gefangen)

Ferienzeit ist vorbei. Ab heute heisst es wieder arbeiten. Morgen auch und Samstag erst recht für einen Anlass von meinem Geschäft aus… Ansonsten wäre ich nie mitten in der Woche wieder beim Job aufgetaucht…

Die Reise war gut. Trotz Knieproblem. Aber mehr dazu gibt es im Verlauf der letzten Einträge, welche ich ab und zu während meiner Ferienzeit getippt habe. Wenn ich mal Lust und Zeit hatte.

Denn ich konnte wirklich abschalten. War in den Ferien. Erholung pur. Abwesend mit all meinen Fasern. Dieses Jahr habe ich eine wirklich schöne Bräune erreicht und auch sonst war ich gemütlich unterwegs. Morgens ans Meer, Siesta, Abends offenes Programm. Einfach Leben. Keine Gedanken an die Pflichten in der Schweiz. So, wie es sein sollte.

Gestern traf mich dann der Schlag, als ich im Auto sass und mir plötzlich einfach Tränen in die Augen schossen. Ich bin wieder Mitten in meinem Alltag gefangen. Wollte eigentlich nur ein wenig Deko für mein Zimmer holen, Neuanfang starten. Dann brannte eine Sicherung durch, es gab viele Einkäufe und auch sonst waren da schnelle, wie ich etwas dagegen unternehmen konnte, Gedanken, Grübeleien, Ängste und einfach dieses Gefühl der Leere und der Erschöpfung da. Mein eigenes Ich, mein eigener Dämon. Und ja, das hat mich dann doch noch sehr erschüttert.

Viele haben sich heute schon über meine Ankunft gefreut im Geschäft. Anscheinend habe ich doch gefehlt. Und doch, ich sehe Worte als Worte. In meinem Innern lösen sie nichts mehr aus. Gegen aussen gebe ich die gewünschte Reaktion. Aber emotional verhärtet sich innerlich immer mehr ein Teil von mir. Denn wenn ich sie nicht annehme, muss ich sie nicht beachten (sei es positive, wie auch negative Gefühle). Wenn ich sie nicht beachten muss, muss ich mich nicht damit auseinandersetzen. Ich bin dann einfach eine leere Hülle und muss mich nicht mit mir, meinem Ich, meinem Leben und dem zwischenmenschlichen Umgängen im Allgemeinen befassen. Auf lange Sicht nicht wirklich gut, aber ich weiss mir nicht anders zu helfen.

Ich funktioniere in Sachen Pflichten wahrnehmen, zum Job fahren, zwischenmenschlich funktionieren, wenn verlangt. Und das ist für mich im Moment die Hauptsache. Aber ansonsten gebe ich mich eher auf. Warum gegen etwas ankämpfen, was nun mal in mir drin ist? Warum gegen ein Schicksal arbeiten, wenn es eh immer anders kommt? Die Kräfte schwinden.

Es ist nicht so, dass ich mit Suizidgedanken zu kämpfen habe und ich schneide mich auch nicht. So tief bin ich nicht. Und doch ist da einfach das Gefühl der Erschöpfung und Leere. Und einer riesen Hilflosigkeit, wenn ich mich mal wieder einsam fühle. Und dies tue ich regelmässig.

Meine Ankunft war dann wirklich noch rührend. Vor allem Schila wollte nicht mehr von meiner Seite weichen und es zeigt mir halt schon, wie schön wir es mit unseren Haustieren haben. Und ich werde später auch Katzen und Hunde haben. Hunde dann eher, wenn ich nicht den ganzen Tag über weg bin bzw. das Tier sich alleine beschäftigen muss. Denn Katzen sind da doch selbständiger!

Und das Non-Plus-Ultra war, als ich gestern mit Pupa unterwegs war, und wen gesehen habe? Nebst all den Mitarbeitern, war das ausgerechnet der launische Mitarbeiter! Ich lachte  Tränen, weil es mir einfach so typisch für mein Leben schien. Tausend Menschen in der Gegend und genau diesem Menschen begegne ich. Nicht, dass ich ihn hasse, nein! Aber ich weiss ja nach wie vor nicht, was er so von mir hält und ja, das macht es - nebst seiner  launischen Ader - ein wenig  schwierig. Ich rief dann auch nicht in seine Richtung, weil ganz sicher war ich mir dann doch nicht. Ausserdem stand er mit dem Rücken zu uns. Pupa meinte dann, dass er dann doch einen genaueren Blick zu uns hin geworfen hätte und ja, so kam es dann dazu, das wir ein paar Worte wechselten :-).

Ansonsten kann ich nichts versprechen. Ich bin gedanklich immer noch in bella Italia, befinde mich in meiner Auszeit, meiner Erholung, meiner Heimat. Vielleicht melde ich mich eher, vielleicht auch nicht. Denn ich will mich ungern mit mir, meinem Leben hier und sonstigen Verpflichtungen gross auseinandersetzen…

Dienstag, 2. September 2014

vorfreude

Das Wetter in Italien sieht anscheinend für diese laufende Woche nicht gut aus. Unser Regenwetter ist nach unten gewandert. Mir persönlich egal, solange es nicht ewig anhält. Ich werde so oder so am Meer anzutreffen sein und mich in die Fluten werfen. Die Auszeit geniessen, mir Zeit für meine Familie nehmen und den Tag einfach so laufen lassen und voll auskosten. Ich persönlich freue mich riesig darauf!
 
Es ist hart, arbeiten zu müssen und doch ist man mit dem Kopf immer bei der Ferienplanung. Habe ich alles gepackt? Habe ich alles beisammen? Auto tanken nicht vergessen… Was muss ich heute noch alles erledigen? Werde ich genug Schlag bekommen? Dies und jenes ja nicht vergessen!
 
Ist halt doch ein wenig anders, wenn man mit dem Auto in die Ferien verreist. Vor allem diese lange Strecke. Ich werde morgen, 11.30 Uhr, das Büro verlassen und die Reise in den Angriff nehmen. In der Hoffnung, ich werde pünktlich fertig und wach genug sein.
 
Ich freue mich aufs Autofahren. Ich mache das gerne. Andere zeigen mir den Vogel ;-).
 
Ich kann es kaum erwarten… Und realisiere es erst, wenn ich morgen hoffentlich vor Mitternacht um die Ecke zum Haus tuckere… Meine Familie in die Arme schliesse und mich dann hundemüde ins Bett fallen lasse. Eventuell schaffe ich es noch rechtzeitig zum Geburtstagsfest meines Onkels und meiner Cou-Cousine.
 
Im Kopf habe ich schon lange „tschüss Schwiiz“ und „ciao Italia“ gesagt. Und morgen nach 23 Uhr wird es hoffentlich Realität sein. Denn in Italien angekommen bin ich persönlich erst, wenn ich wirklich vor diesem Ferienhaus stehe…
 
Und irgendwann einmal, wenn alle Stricke reissen, bleibe ich unten…
 

grenzen für sich selbst setzen

Ich habe mir wirklich anfang des Jahres bewusst vorgenommen, mehr auf mich zu achten. Mir selbst Grenzen bewusster zu setzen, die mir meinen Alltag mit mir selbst erleichtern.
 
Einerseits mag ich es, bin ich so sensibel und nehme Schwingungen wahr. Andererseits schmerzt es, wenn man merkt, dass andere einen nicht auch nach diesem Prinzip behandeln. Ich bin kein typischer Mensch, der nach dem Motto handelt "ich gebe, du nimmst... also gibst du auch mal, und ich nehme". Das mag ich überhaupt nicht.
 
Die Gefahr besteht darin, dass ich gebe... und es teilweise nicht so zurück kommt, wie erhofft. Wie soll ich es erklären... ich gebe und setzte die Person vielleicht bei mir auf eine gewisse Stufe. Und von dieser Person kommt dann kaum bis nichts. Oder auf eine andere Art und Weise. Oder versetzt. Und ich empfinde mich dann so, als würde ich von dieser Person nicht an gleicher Stelle "gewertet" werden, wie ich sie für mich einstufe.
 
Kurz gesagt: sie ist mir anscheinend wichtiger, wie ich  ihr. Und natürlich ist da die Enttäuschung riesengross, wenn eine Antwort bzw. Reaktion ausbleibt. Oder man eifach höhere Erwartungen hatte, weil man diese Person anders für sich gewichtet. Natürlich kann die Person dann nichts, weil sie es ja nicht weiss.
 
Und doch leide schlussendlich ich daran. Ich habe mit den negativen Gedanken und Grübeleien zu kämpfen. Ich fühle mich wertlos und minderwertig. Ich komme mir weniger wichtig vor.
 
Noch schwieriger wird es dann, wenn ich mein Verhalten ändere und nicht weiss, ob es diese Person überhaupt merkt. Schmerzhaft wird es irgendwie so oder so. Wenn sie es merkt (und somit ein komisches Zwischending entsteht, ich aber auf meinen Standpunkt beharre) oder es bei dieser Person überhaupt nichts auslöst, weil es ihr eben vorher gar nicht besonderlich aufgefallen ist. Also ich mir Mühe für fast "umsonst" gemacht habe, weil es ja eh nichts Besoderes für die betroffene Person ist.
 
Gedanken, die danach aufkommen, sind wirklich schmerzhaft für mich. Und dahe schneide ich es schon vorher ab. Nicht bei allen gleich, aber ich renn wirklich nicht mehr sofort für jeden beliebigen Menschen um mir herum los. Eigenschutz hat also erste Priorität.
 
Wie ich darauf komme? Hat sich einiges angehäuft in letzter Zeit und ja, es ist ein bestimmter Tag für einen gewissen Mann heute. Und ich weiss noch, wie ich mir vor einem Jahr eine riesen Mühe gemacht habe, daran zu denken, um dann die Erfahrung machen zu müssen, dass mein bestimmter Tag für den gewissen Mann anscheinend ein Tag wie jeder andere ist. Und natürlich werte ich ihn da ganz anders, als er es anscheinend mit mir für sich gemacht hat. Und so schnell vergisst man das nicht.
 
Daher ein weiterer Satz, den ich mir fest einpräge:
 
"Manche Menschen merken gar nicht, was man alles für sie tut, bis man damit aufhört..."
 
... in der Hoffnung, dass es einigen einfach bewusst(er) wird.
 
Ferien, Ferien, Ferien.
 
Ich habe es dringend nötig. Und erschreckenderweise ist es mir wirklich gleichgültig, ob ich jemals von Italien zurück komme. Solange ich die Zeit dort geniessen kann...