Donnerstag, 25. September 2014

wieder mitten im alltag (gefangen)

Ferienzeit ist vorbei. Ab heute heisst es wieder arbeiten. Morgen auch und Samstag erst recht für einen Anlass von meinem Geschäft aus… Ansonsten wäre ich nie mitten in der Woche wieder beim Job aufgetaucht…

Die Reise war gut. Trotz Knieproblem. Aber mehr dazu gibt es im Verlauf der letzten Einträge, welche ich ab und zu während meiner Ferienzeit getippt habe. Wenn ich mal Lust und Zeit hatte.

Denn ich konnte wirklich abschalten. War in den Ferien. Erholung pur. Abwesend mit all meinen Fasern. Dieses Jahr habe ich eine wirklich schöne Bräune erreicht und auch sonst war ich gemütlich unterwegs. Morgens ans Meer, Siesta, Abends offenes Programm. Einfach Leben. Keine Gedanken an die Pflichten in der Schweiz. So, wie es sein sollte.

Gestern traf mich dann der Schlag, als ich im Auto sass und mir plötzlich einfach Tränen in die Augen schossen. Ich bin wieder Mitten in meinem Alltag gefangen. Wollte eigentlich nur ein wenig Deko für mein Zimmer holen, Neuanfang starten. Dann brannte eine Sicherung durch, es gab viele Einkäufe und auch sonst waren da schnelle, wie ich etwas dagegen unternehmen konnte, Gedanken, Grübeleien, Ängste und einfach dieses Gefühl der Leere und der Erschöpfung da. Mein eigenes Ich, mein eigener Dämon. Und ja, das hat mich dann doch noch sehr erschüttert.

Viele haben sich heute schon über meine Ankunft gefreut im Geschäft. Anscheinend habe ich doch gefehlt. Und doch, ich sehe Worte als Worte. In meinem Innern lösen sie nichts mehr aus. Gegen aussen gebe ich die gewünschte Reaktion. Aber emotional verhärtet sich innerlich immer mehr ein Teil von mir. Denn wenn ich sie nicht annehme, muss ich sie nicht beachten (sei es positive, wie auch negative Gefühle). Wenn ich sie nicht beachten muss, muss ich mich nicht damit auseinandersetzen. Ich bin dann einfach eine leere Hülle und muss mich nicht mit mir, meinem Ich, meinem Leben und dem zwischenmenschlichen Umgängen im Allgemeinen befassen. Auf lange Sicht nicht wirklich gut, aber ich weiss mir nicht anders zu helfen.

Ich funktioniere in Sachen Pflichten wahrnehmen, zum Job fahren, zwischenmenschlich funktionieren, wenn verlangt. Und das ist für mich im Moment die Hauptsache. Aber ansonsten gebe ich mich eher auf. Warum gegen etwas ankämpfen, was nun mal in mir drin ist? Warum gegen ein Schicksal arbeiten, wenn es eh immer anders kommt? Die Kräfte schwinden.

Es ist nicht so, dass ich mit Suizidgedanken zu kämpfen habe und ich schneide mich auch nicht. So tief bin ich nicht. Und doch ist da einfach das Gefühl der Erschöpfung und Leere. Und einer riesen Hilflosigkeit, wenn ich mich mal wieder einsam fühle. Und dies tue ich regelmässig.

Meine Ankunft war dann wirklich noch rührend. Vor allem Schila wollte nicht mehr von meiner Seite weichen und es zeigt mir halt schon, wie schön wir es mit unseren Haustieren haben. Und ich werde später auch Katzen und Hunde haben. Hunde dann eher, wenn ich nicht den ganzen Tag über weg bin bzw. das Tier sich alleine beschäftigen muss. Denn Katzen sind da doch selbständiger!

Und das Non-Plus-Ultra war, als ich gestern mit Pupa unterwegs war, und wen gesehen habe? Nebst all den Mitarbeitern, war das ausgerechnet der launische Mitarbeiter! Ich lachte  Tränen, weil es mir einfach so typisch für mein Leben schien. Tausend Menschen in der Gegend und genau diesem Menschen begegne ich. Nicht, dass ich ihn hasse, nein! Aber ich weiss ja nach wie vor nicht, was er so von mir hält und ja, das macht es - nebst seiner  launischen Ader - ein wenig  schwierig. Ich rief dann auch nicht in seine Richtung, weil ganz sicher war ich mir dann doch nicht. Ausserdem stand er mit dem Rücken zu uns. Pupa meinte dann, dass er dann doch einen genaueren Blick zu uns hin geworfen hätte und ja, so kam es dann dazu, das wir ein paar Worte wechselten :-).

Ansonsten kann ich nichts versprechen. Ich bin gedanklich immer noch in bella Italia, befinde mich in meiner Auszeit, meiner Erholung, meiner Heimat. Vielleicht melde ich mich eher, vielleicht auch nicht. Denn ich will mich ungern mit mir, meinem Leben hier und sonstigen Verpflichtungen gross auseinandersetzen…

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