Sonntag, 30. September 2012

ein grosses uuuuuuuuuuups....

Es gibt Dinge, die werden einem erst bewusst, wenn man damit konfrontiert wird. Bei Kaufsüchtigen ist dies zum Beispiel eine Rechnung, Mahnung oder eben der Kontoauszug.
 
Viele schieben es dann weit von sich. Teilweise werden Briefe schon gar nicht mehr geöffnet. Ich warte und sammle immer bis Ende Monat und erledige alles auf einen Klapf, wenn ich Rechnungen vorbereite, einzahle und ablege.
 
Naja, der Kontoauszug für den August hat mich schon geschockt.
 
Und der September wird nicht besser :-(.
 
Ich hatte mich eher weniger im Griff. Mir selbst ist es zum damaligen Zeitpunkt nicht so vorgekommen. Aber anscheinend war es doch nicht wirklich okay, was ich gemacht habe.
 
Die Beträge habe ich nicht zusammen gezählt. Wäre mir zu viel des Guten :-(((.
 
Was es für mich bedeutet?
 
Oktober ist ein neuer Monat. Mitte muss ich viel Geld für mein Haarprojekt überweisen, wobei ich immer noch daran zweifle, ob es mir wirklich etwas bringen wird. Ich erhoffe und erwarte mir wohl zu viel. Aber lasse mich auch gerne überraschen. Zudem beginnen dann meine Raten Ende Oktober.
 
Mir ist bewusst, darf ich nicht wegsehen. Aber die letzten Wochen waren nicht leicht.
 
Und doch, ich möchte es mit mir selbst ausmachen, irgendwie kann ich anderes oder vielleicht auch Hilfe nicht zulassen. Ob gut hin oder her.
 
Denn Konsequenz ist: wieder regelmässiger Therapie.
 
Und ich denke nicht, dass dies im Moment gut wäre.
 
Ich hasse es, mit mir selbst, meiner Diagnose und meinem Leben konfrontiert zu werden. Ich fühle mich als Versager und Verlieren. Der Strudel der Süchte, des Essens und des Schneidens wird nur grösser.
 
Aber morgen wieder Disziplin. Dann kommt das schon gut.
 
Hoffentlich.

Samstag, 29. September 2012

planlos klappt am besten

Ich habe alles spontan auf mich zukommen lassen. Und es hat sich mehr oder weniger zu sehr schönen Stunden entwickelt, was ich seit gestern Mittag erleben durfte.
 
Am Nachmittag war ich mit Schila um den See spazieren. Bei einem Bänkli setzte ich mich hin und streckte die Nase in die Sonne. Ich hielt es nicht lange aus, nahm meine Handtasche als Kissen und legte mich so auf das  Bänkli, wobei ich die Beine anwinkeln musste (wegen dem Rücken). Es war herrlich. Ich lag fast eine halbe Stunde so da, Schila treu in meiner Nähe.
 
Spontan machte ich dann mit Pupa ab. Wir hatten einen lustigen Abend. Es hat wirklich gut getan. Obwohl ich zuerst den Freitagabend alleine zu Hause verbringen wollte.
 
Heute war ich mit meiner Schwester unterwegs. Sie übt ja momentan für ihren Führerschein. Ist schon cool, wie sie so Fortschritte macht und ich die bemerke.
 
Um vier ging es dann los Richtung Kino. Wir (Schwester, Bruder und meine Wenigkeit) reservierten Tickets, machten eine Runde durch die Läden und assen dann lecker zu Abend beim Mexikaner.
 
Madagascar 3 war der HAMMER! Ich konnte abschalten und lachen. Nur der Rücken erlaubte lediglich eine Position... und da schläft meistens nach einer Weile das Bein ein. Aber es ging. Und ich fand den Film wirklich genial. Es hat gut getan.
 
Wir wollten noch billiarden, der Laden hatte jedoch geschlossen.
 
Nun gibt es eine frühe Bettruhe.
 
Tut auch mal gut :-).
 
Mir ist heute nur aufgefallen, wie viele mollige Frauen mit einem echt gutaussehenden Mann unterwegs waren. Teilweise Männer mit hammer Bodies, wobei es mir natürlich in erster Linie nicht darauf ankommt. Mich hat es einfach runter gezogen, dass teilweise Frauen mit doppeltem Gewicht von mir mit einem Mann an ihrer Seite unterwegs waren. Und Frauen, die etwa mein Gewicht hatten und ebenfalls nicht solo sind. Ich versteh es einfach nicht...
 
Es war ein Dämpfer, ja.
 
Und ich verstehe es immer weniger, warum gerade ich alleine sein muss. That's life. Und trübsalblasen bleibt nicht lange. Habe im Moment anderes im Kopf.

Freitag, 28. September 2012

sonnenschein

Wenn ich aus dem Fenster gucke, scheint die Sonne. Es sieht nach richtig tollem Herbstwetter aus. Auch, wenn meine Stimmung nicht dieser entspricht, werde ich mir heute Nachmittag Schila packen und mit ihr eine Runde am See entlang machen.
 
Wird mir und ihr gut tun.
 
Im Moment ist es einfach schwierig, habe ich das Gefühl. Der Rücken (okay, er schmerzt nicht mehr so intensiv, aber ich nehme dementsprechend schon über eine Woche starke Schmerzmittel) motzt, privat wie beruflich will es nicht wirklich, ich habe ständig das Gefühl, mir selbst schaden zu müssen (heute Abend gibt es zum Beispiel wieder fett Pizza...) und irgendwie im Allgemeinen sehe ich mich im Moment einfach nirgends.
 
Männer, Diagnose, Leben, Beruf, Privatleben. Alles ein wenig zu viel.
 
Ich weiss nicht, ob auch die Medikamente eine Rolle Spielen. Schmerzmittel allein sind schon krass genug. Dazu habe ich noch etwas für den Magen bekommen. Natürlich merkt man da die Auswirkungen nach einer Einnahme von sieben Tagen schon.
 
Ich fühle mich leicht „kränklich“. Irgendwie so, als würde eine Erkältung warten. Ein wenig zittrig auf den Beinen, ein wenig fröstelig. Aber es könnte auch der wenige Schlaf der letzten Nacht sein, ich weiss es nicht.
 
Ausserdem möchte ich morgen fit sein für den Geschwisterabend.
 
Nein, "schlimme" Gedanken sind zum Glück nicht vorhanden. Und ja, ich weiss solche doch etwas schlechten Tage (aber eben ohne Suizidgedanken) sehr zu schätzen.
 
Und doch... es fühlt sich alles sehr perspektivlos an.

freitags-füller

 
1. In einigen Wochen habe ich „Ferien“. Ich kann nirgends hinfahren, muss zu Hause bleiben und bangen, dass das Projekt „anschlägt“. Obwohl ich immer mehr Zweifel bekomme, was diese Sache betrifft...
 
2. Ich habe so manche Regeln und Wendungen im Leben noch nicht richtig erfasst.
 
3. Ich möchte mal wissen wie es sich anfühlt, in der Zeit zurück zu kehren und wieder ein sorgenfreies Kind oder mehr oder weniger glücklicher Teenie zu sein.
 
4. Da ich nie bis kaum Tee trinke (zu viel Zucker :-)), habe ich keinen Lieblingstee.
 
5. Wenn ich nach rechts schaue, sehe ich einen Drucker.
 
6. Gefahren lauern überall, wo immer du bist.
 
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Fernsehgucken und Bülent Ceylan, morgen habe ich Geschwisterabend mit Mexikaner und Madagascar 3 geplant und Sonntag möchte ich einfach auf mich zukommen lassen.

Donnerstag, 27. September 2012

einfach nicht mein tag

Es scheint sich nicht wirklich zu einem guten Tag zu entwickeln. Es ist und bleibt ein Scheisstag. Entschuldigt die Aussprache.
 
Aber wie könnte man dies netter formulieren? Habe mich nämlich im Titel bereits vollkommen verausgabt :-).

Mittwoch, 26. September 2012

hintergrund-wechsel

Brauche ein wenig mentalen Trost. Es ist nicht wirklich etwas vorgefallen, irgendwie ist im Moment einfach die Luft bei mir raus. Hängt irgendwie alles nicht so, wie es sollte.
 
Ausserdem habe ich riesen Sehnsucht nach Italien.
 
Und der Zeit, die ich dort verbracht habe. Als ich einfach noch ich war und sorgenfrei sein konnte (mehr oder weniger frei von Sorgen). Ja, ich sehne mir mein altes Ich oft zurück.
 
Auch, wenn ich wahrscheinlich Verhaltenstechnisch nie da war, wo ich jetzt bin. Aber dafür war ich mehr oder weniger glücklich.
 
Ein absolutes Lieblingsbild von mir, nebst zwei von Otranto, die ich hier schon veröffentlicht habe. Es ist bei einem bekannten Strandabschnitt nach Otranto entstanden. Den Ort nennen die Pugliesi "Alimini" und wenn man zehn Minuten weiter fährt, kommt man zu meinem "Torre del'Orso", ein absoluter Lieblingsplatz.
 
Bei diesem Bild war ich mit meiner Lieblingstante und meinem Lieblingsonkel unterwegs. Es war ein wunderschöner Tag, darum musste ich die Alimini einfach festhalten.
 
War einfach ein Schuss ins Blaue. Und ist geglückt.

Italien ist und fühlt sich für mich wie ein Stück Heimat an. Es ist für mich eine Oase der Rückzugsmöglichkeiten, der Entspannung, der Ruhe und auch irgendwie der Flucht. Dort bin ich so, wie ich bin. Kann mein Leben bewältigen und stehe mir selbst nicht im Weg.

Mir ist es tausend Mal lieber, jedes Jahr meine drei Wochen Ferien in Italien zu verbringen und dafür auf andere Reise zu verzichten. Familie, Erholung und einfach ein Haus und keinen Buchungsstress. Meer, Menschen und die Gegend, man kennt sich da aus...

Hoffentlich bleibt dieses Gefühl so. Und ich weiss: sollten alle Stricke reissen, melde ich mich ab und wende der Schweiz den Rücken zu. Italien wird dann vielleicht nicht mehr das gleiche sein und ich laufe Gefahr, dort noch ein schwereres Leben führen zu müssen... aber ich habe ja eins in den letzten Jahren gelernt: mein Leben ist eines, in dem ich mich immer wieder durchbeissen und beweisen muss.

Da würde ich auch Italien packen. Nein, keine Angst. Im Moment ist dies kein Thema für mich. Aber ewig möchte ich auch nicht hier feststecken müssen.

Die Schnauze füllte sich immer mehr... *grml*...

Da will frau mal früh ins Bett und sitzt immer noch hier!

:-)...

Gute N8!
 

Dienstag, 25. September 2012

wenn man nicht 80 werden will...

Heute ist mir etwas in der Pause rausgerutscht, bevor ich noch einmal darüber nachdenken konnte. Und die Reaktion war nicht wirklich die gewünschte, obwohl ich es noch abwenden konnte.
 
Heute war und ist einfach nicht mein Tag. Gleich nach dem Tippen ab ins Bett, zudecken und schlafen. Habe morgen einen Kurs.
 
Wir hatten es über mein Alter. Eine Mitarbeiterin hat mich gefragt. Wir waren nur zu dritt, aber die letzte Person war nicht wirklich die, die es eigentlich hätte mitbekommen sollen. Obwohl es auch irgendwie schon fast wieder makaber war, betreffend Thema Alter. Die Mitarbeiterin hatte sehr viel zu erzählen darüber in Sachen Eigenerfahrung und joa, hatte betroffene Personen sich gegenüber sitzen, ohne es zu merken...
 
Aber mehr dazu gibt es nicht. Ungewohnt, ich weiss :-).
 
Ich habe mein Alter genannt und wir kamen weiter darüber ins Gespräch. Plötzlich rutschte mir ein: "Puah, so alt möchte ich auch nicht werden."
 
Die Mitarbeiterin meinte sofort: "Zambrottagirlie! Muss ich mir Sorgen machen?" Ich schaffte es natürlich, die Sache abzuschwächen. Vor allem mit Sachen gesundheit. Das man sich glücklich schätzen kann, wenn man fit altern kann.
 
Aber es stimmt, was ich gesagt habe. Oft denke ich über das Alter und das Leben nach. Es gehört zu meiner Diagnose, klar. Aber ich will einfach nicht so alt werden. Es kackt mich jetzt schon an (entschuldigt mir diesen Ausdruck) und Fakt ist einfach: ich erwarte nicht mehr viel von meinem Leben. Ich gehe arbeiten, ja. Ich lebe mit meiner Familie, ja. Ich habe Freunde, ja. Aber irgendwie auch sehe ich mich nicht in der Zukunft.
 
Ich sehe mich nicht im fortgeschrittenen Alter. Da ist alles weg. Und ich bin der Überzeugung, dass ich nicht alt werde. Nennt es Gefühl, nennt es Intuition. Aber so fühlt es sich an.
 
Es hat nicht mit depressiven Schüben zu tun. Das Gefühl ist auch da, wenn ich meine guten Momente und Tage habe. Nur war der heutige nicht so.
 
Mein Projekt wird in Angriff genommen. Geht früher los, als gedacht. Es wird viel Geld benötigt und ich muss schauen, wie ich das alles packe. Vor allem brauche ich diesen Job. Zum Glück gefällt er mir und ich mache ihn im Grunde gerne.
 
Nur: ich darf mir keine Illusionen machen. Man kann nicht sagen, wie es später aussehen wird. Ausserdem bin ich noch jung und es gibt Frauen, die haben im Verlauf ihres weiteren Lebens weitere Schübe, in denen die Haare... ihr wisst schon was.
 
Und ich habe echt keinen Bock darauf. Meine Mutter hat heute gemeint, ob sich denn dies alles lohnen würde. Klar, man muss positiv denken und ich bin schon nur froh, wenn ich meine Haare locker zusammenbinden kann und nicht jeden Tag mit diesem Anblick bestraft werde. Und doch ist meine Angst, dass es einfach nie wieder normal aussehen wird. Und ich muss mir bewusst sein, dass genau dies der Fall sein wird: nie wieder offene Haare. Aber zumindest mal das Haupthaar nach hinten frisieren... Ach, nicht zu viel darüber grübeln. Ich kann es jetzt noch nicht sagen oder etwas beeinflussen, akzeptieren, abspeichern und basta.
 
Mir ist es bewusst, löst dieses Projekt kaum weitere Probleme von mir. Aber ich habe Mutter auch klar gesagt, dass ich es vielleicht auch anders sehen würde, wenn da nicht all die anderen Probleme wären. Die ewige Stellensuche, die Diagnose, mein Selbsthass und Selbstwertgefühl mein Leben insgesamt.
 
Ich finde einfach, dass ich recht viel mitgemacht habe und es einfach nicht mehr geht. Ich fühle mich wertlos und möchte einfach auch ein wenig von meinem Leben haben. Ein klein wenig zurück von dem, was ich eigentlich für mich vorgesehen habe.
 
Nach dem Termin ging es mir nicht wirklich gut. Ich hatte grosse Lust, zu essen und mir selbst weh zu tun. Essen habe ich sein lassen, ich möchte nicht, dass mein neues Auto nach Fastfood oder so stinkt (immerhin etwas Gutes... :-)). Schneiden muss ich sein lassen. Ansonsten finde ich niemals aus diesem Strudel, der wieder zu beginnen scheint.
 
Es geht einfach auch um die Arbeit. Klar, ich habe jetzt welche. Aber frage mich oft, wo ich stehen würde, wenn es anders gelaufen wäre. Wenn ich nicht immer diese Finanzen etc. im Kopf haben müsste. Fünf Tage die Woche arbeiten. Einfach ein normales Leben als 25 jährige, junge, gesunde Frau führen würde.
 
Es kann sich dann schnell alles sammeln.
 
Weiter ging es in Sachen Männer. Ich komme einfach zum Schluss, dass es nicht geht. Es ist für mich abgeschlossen, bevor es begonnen hat. Und nein, ich finde es nicht lustig und ich meine es auch nicht trotzig. Ich meine es ernst. Es ist besser so. Ausserdem habe ich keine Lust mehr, ständig meine Glaubenssätze aufschreiben und analysieren zu müssen. Ich habe es irgendwie satt, jedes Mal daran erinnert zu werden, dass ich doch einen an der Klatsche habe.
 
Männer ist im Moment einfach ein wenig heikel. Vor allem, weil ich überall mit einer Sache konfrontiert werde, die man falsch verstehen könnte. Vielleicht kennt ihr das auch: zu viele Zufälle können einem ganz falsche Signale senden.
 
Wie, wenn man mit Scheidung "liebäugelt" und überall davon gesprochen wird. Oder man sich vom Partner getrennt hat und überall treten Leute dazu auf. Oder man vergeben ist und sich doch für einen anderen Menschen im Umfeld interessiert. Und überall sprechen Frauen und Männer darüber.
 
Man kann es schnell falsch verstehen. Und bei mir sind es im Moment zu viele "Zufälle" zu einem bestimmten Thema. Aber ich weiss, dass es Unsinn ist. Einfach abschalten.

Und ja, die Aussage meiner Cousine stresst mich immer noch (wann bringst du mal jemanden mit, zambrottagirlie? Bist ja auch schon 25 und kein Freund an deiner Seite?!). Grosi war am Wochenende auch keine Hilfe. Sie hat es bestimmt nicht böse gemeint, aber als ich ihr vom Spruch erzählt habe, meinte sie, dass jeder selbst entscheiden würde, ob er alleine leben wolle oder nicht. Und wenn ich dies so wolle, sei es doch meine Sache.

Fakt ist: ich will es ja eigentlich nicht. Aber Grosi weiss es nicht, ich gebe das kaum jemand gegenüber zu. Ich verüble es ihr nicht. Gegen aussen spiele ich natürlich den coolen Single. Und irgendwie ist es doch besser so ohne Partner, wenn man sich meine Person, mein Verhalten, meine Diagnose etc. insgesamt anschaut.
 
Ich hoffe einfach, dass ich irgendwann dasitzen und sagen kann, dass es eine schwere Zeit war, die mir viel gelehrt hat und doch weiterhin stark gehalten hat für die Zukunft. Ich weiss, ich werde mich nie für einen endgültigen Schritt "ermutigen" können, dafür habe ich zu viel Angst vor den Konsequenzen. Und mir ist bewusst, dass mir meine Leistungen in der letzten Zeit bewusster sind, als ich in schlechten Phasen wahrhaben will.
 
Ich weiss, was ich geschafft habe. Und ich weiss, dass ich es auch weiterhin schaffen werde. Aber gegen diese lähmenden Gedanken und dieses Gefühl des Versagens kann ich einfach nichts machen. Darum schreibe ich hier darüber.
 
Damit ich mich davon distanzieren kann.
 
Und mich doch äussern kann, so, wie es in meinen Augen sein sollte. Ich habe sowieso das Gefühl, eher mit der Therapeutin so zu sprechen (frei von der Leber), als ständig meine Glaubenssätze bearbeiten und analysieren zu müssen.
 
Eine Therapiepause ist keine gute Idee. Ich weiss, dass ich mich nie wieder in Behandlung geben werde, wenn ich jetzt aufhöre. Im nächsten Leben werde ich mich daran erinnern, sollte ich mich wieder zwischen Job oder Klinik bzw. Gesundheit entscheiden müssen.

Montag, 24. September 2012

ab in die röhre...

Es geht für mich unter die Rubrik Schicksal, weil es mich schon jahrelang begleitet. Und ich war ja schon als Teenie in der Physio.

Meine Rückenschmerzen kamen und gingen. Mal intensiver, mal weniger. Mal habe ich für längere Zeit die Übungen gemacht, dann wieder sein lassen, weil trotz diesen die Schmerzen doch gekommen sind.

In Italien ging es immer. Vor den Ferien konnte der Rücken mich schier umbringen... in Italien waren sie wie weggeblasen. Und obwohl es mich aufregt: ich denke doch, dass es ab und zu etwas mit der Psyche zu tun haben kann (ich raste immer schier aus, wenn ich das lese...). Ausserdem ist es in Italien warm und ich war einfach weit weg von dem Leben "hier".

Es ist einfach sehr schmerzhaft, wenn er dann mal richtig motzt. Man kann nicht lange liegen, sitzen oder stehen. Bewegung geht. Aber eben, ich kann nicht den ganzen Tag durch die Gegend laufen.

Heute hatte ich mein erstes MRI. Und war dementsprechend nervös. Nicht, weil ich Platzangst oder so habe, aber einfach, weil ich keine Diagnose haben möchte. Weil es immer Konsequenzen mit sich trägt. Ich habe die Bilder gesehen und es sieht so aus, als wäre die Bandscheibe definitiv bei den untersten beiden Wirbel eingeklemmt ("quillt" wie durch die Wirbelsäule heraus). Ein Arzt hat es noch nicht bestätigt, aber es sieht nach einem klassischen Bandscheibenvorfall aus. Keine Ahnung, was jetzt kommt.

Mir ist bewusst, nehme ich die Physio nun ernster wahr, als vor ein paar Jahren. Da war nicht alles leicht in meinem Leben und um ehrlich zu sein hatte ich einen enormen Anschiss, auch dies noch mitmachen zu müssen. Ich war da gerade mitten in der ersten, schlechten Phase meines Borderlines. Ich war mit anderen (dunklen) Gedanken beschäftigt und fand sowieso alles schon scheisse.

Und doch habe ich Angst... was, wenn diese auch nicht anschlägt? Ich kenne jemand, der eine Operation machen lassen hat und nun ganz sorgenfrei lebt. Aber ich kenne mich mittlerweile auch: Operation und Arzt erst, wenn wirklich nichts mehr geht. Lieber Tabletten schlucken.

Und Muddi weiss, wovon sie spricht. Letzten Montag ging es einfach nicht mehr und sie hat mich einfach zum Hausarzt geschleift, ansonsten wäre ich nie gegangen.

Naja, es war nicht schlimm. Man liegt einfach in eine Röhre, hört Musik und um sich rum macht es ein wenig Krach. Aber eben, ich hatte kein Problem damit.

Aber mit dem jungen Mann. Jajaja, ich weiss, bin wahrscheinlich die Einzige, die ein Problem damit hat. Und nein, es geht nicht darum, dass ich dann denke, jeder junge Mann auf dieser Welt steht auf mich. So schon gar nicht. Aber ich weiss einfach nicht, warum es mich so stört, junge Männer um mich herum zu haben. Da verschliesst sich einfach alles und ich arbeite lieber mit Frauen oder "älteren" Männer.

Mir ging schon der Laden runter und als ich mich dann auch noch umziehen musste... Mein Gott! Ich durfte Hosen und Shirt anziehen. Er hat sich wohl ein wenig in meiner Grösse verschätzt (das Shirt war ein wenig eng, aber die Grössen- und Gewichtangabe schaffte ich locker von der Hand, habe damit kein Problem. Man sieht mir ja an, dass ich keine 55 Kilo bin...), aber nun ja. Zum Glück hatte ich ein Gummiband in den Haaren, die Spängeli musste ich rausnehmen. Mein Gott, wenn ich meine Haare öffnen hätte müssen... Nein, danke! Werde damit morgen schon genug konfrontiert, habe endlich einen definitiven Termin bei einem Spezialisten. Ich weiss, erst gerade Auto auf Pump gekauft, aber da muss ich durch. Ich kann das nicht mehr länger mitmachen. Mit Muddi hatte ich heue ein Gespräch und ihr wäre es egal, was andere denken würde. Ich bin da ein wenig lauter geworden und habe ihr ehrlich gesagt, dass sie wohl auch nicht in jungen Jahren nicht schon das mitmachen musste, was ich musste (und muss) und dass ich es einfach gemacht haben will. Es geht um viel mehr als nur um Haare.

Zurück zum Mann. Er war ganz nett und erklärte auch alles gut, aber ich fühlte mich nicht wirklich wohl. Schier wäre mir ein "Ou, jetzt habe ich mein Intimpiercing nicht heraus genommen" heraus gerutscht (natürlich nur als Scherz gedacht ;-)).

Die Sache war dann schnell erledigt. Ich bin danach noch mit Schila raus. Ein schnellerer Spaziergang, fast eine Stunde lang. Ich liebe das etwas trübe Herbstwetter. Nicht, weil es zur Stimmung passt, sondern weil es halt einfach herbstlich ist. Klar, es ist genauso schön, wenn die Sonne scheint, mit den Farben spielt und die Blätter unter den Füssen rascheln... aber genauso inspirierend kann der Nebel, die etwas feuchte Luft, das nasse Gras und die etwas triste Gegend sein. Ich habe es zumindest genossen.

Mein Rücken ist für den Moment still. Nur morgens kann ich nicht lange schlafen, bin schon früh wach und überlege mir dann, ob liegen bleiben schlau ist. Aber was will ich schon um 5 Uhr morgens aus dem Bett? Nun werde ich meinen Schuhschrank durchprobieren, meine Ketten durchsehen, meinen Beautytag durchführen, duschen und den Abend beim Staffelfinale von Desperate Housewives geniessen.

Hoffentlich kommt alles gut mit dem Rücken. Ich mag nämlich den Job sehr, obwohl die vorletzte Woche nicht wirklich meine war und der Dienstag für mich einfach ein trister Tag. Aber im Verlauf der letzten Woche ging es dann wieder besser. Gibt überall gute und schlechte Tage. Aber ich will den Job behalten.

Zudem bin ich nervös wegen morgen. Ich weiss, ich habe viel Geld von meinen Eltern und meinem Bruder gepumpt und für die Haare habe ich doch Geld auf der Seite. Ich weiss, es gibt Menschen, die könnten nicht beides auf einmal machen. Aber auf der anderen Seite: Haare zahle ich auf einen "Chlapf", Auto wird mit jedem Lohn abgestottert. Zudem kennt ihr hier meine Vorgeschichte. Und wer verübelt es mir da, dass ich nicht ein weiteres Jahr Lust darauf habe, jeden Tag mit der Frisur und den Gedanken zu kämpfen? Am Samstag war es nämlich sehr schlimm. Und ich habe öfters schlechtere, als "gute" Tage. Zudem habe ich in einem Jahr mein Auto niemals abbezahlt und stehe wie dieses Jahr wieder vor der gleichen Frage.

Aber kann man es mir verübeln? Ich finde nicht.

Denn ich kenne meine Geschichte.

immer wieder montags



gesehen:
Jung, wild & sexy (mei, wo sind wir gelandet? So eine Schande und Fremdschämen, grauenhaft! Sind wirklich alle jungen Leute heutzutage so?!), Bauer, ledig, sucht (auch nicht mehr das, was es mal war), Fascht e Familie (Kiindheitserinnerungen lassen grüssen, fand die Serie dazumals schon genial) Schwiegertochter gesucht, Crazy, Stupid, Love (hätte ich mal lieber sein lassen, einfach nicht mehr mein Ding diese Liebessache, auch ein Stuss...)
 
gehört:
Musik auf I-Pod
 
gelesen:
Adler Olsen --> Schändung
 
getan:
Wäsche, gedöst auf dem Liegestuhl, die Beine in der Sonne bruzeln lassen, gelesen, mit Grosi geredet, geduscht, mit Baby Blue durch die Gegend gekurvt, Pupa getroffen, geredet, getrunken, gegessen, gegrübelt, gezweifelt, geträumt
 
gegessen:
Vermicelles, Raclette, Fleisch vom Grill mit Kartoffelgratin und Erbsli und Rüebli, Quarktorte, Ziegerkrapfen (♥)
 
getrunken:
Wasser, Ice-Tea, Cola, Milchkaffee
 
gefreut:
Grosi war zu Besuch und ist auch von Baby Blue begeistert
 
geärgert:
Rücken hat mal wieder intensiver gemekert, Samstag war einfach nicht mein Tag, Haare, Jugendliche, Männer im allgemeinen, Päärchen, Aussage meiner Cousine (zambrottagirlie, wann bringst du endlich mal einen Freund mit? Bist nun ja auch schon 25! Na, danke auch! Als ob ich es nicht wüsste... Es tut jetzt noch weh, wenn ich ganz ehrlich bin. Mitten in die Fresse...)
 
gewünscht:
noch mal Teenie sein dürfen und ganz einen anderen Weg gehen. Vor allem mal einen ganz normalen Tag wie ein ganz normaler Mensch
 
gekauft:
-
 
geklickt:
hübsche Männer, Beauty, Musik, Blogs
 
gestaunt:
wie gut Baby Blue überall ankommt :-))))

Sonntag, 23. September 2012

ohne worte

"Nicht nur von der Liebe träumen!
Mars und Neptun könnten in dieser
Woche Ihr Liebesleben beflügeln.
Da sollten Sie sich unbedingt von
Ihrer sinnlichen bis leidenschaftlichen,
nicht zuletzt auch liebevollen und
romantischen Seite zeigen und
natürlich zur Tat schreiten. Geben
Sie dem Liebesglück eine Chance!"
 
Was ich davon halte?
 
So ein Stuss :-).
 
Warum ich es trotzdem hier veröffentliche?
 
Weil ich ein Pessimist in Sachen Horoskop bin :-).
 
Ausserdem möchte ich "glücklichen" Fischen unter uns eine Freude machen. Hoffentlich können da andere Mitmenschen mehr aus diesen Aussagen ziehen, die bei mir nur die Selbstzweifel ankurbeln.

Ich bin weder sinnlich, noch liebevoll (obwohl... eher doch :-)), erst recht nicht romantisch (vielleicht ein wenig, aber nicht kitschig!) und bestimmt bin ich bei diesem Horoskop mal wieder nicht gemeint oder beachtet worden.

Tja, so ist das Leben :-).
 
Geniesst die Woche!

Samstag, 22. September 2012

berührungen, nähe (und distanz)

Nähe und Distanz. Ein Thema für viele Borderliner. Und bei mir ist es eher stark ausgeprägt. Ist ja immer wieder Thema hier. Sobald zu viel Nähe entsteht, ziehe ich mich total zurück, sprich: baue eine Mauer um mich herum auf und schaffe somit eine Distanz. Nichts mehr kann dann zu mir durchdringen. Meist helfen da auch die heftigen Glaubenssätze. Ich kann dann nicht über einen Mann schwärmen, denn sofort denke ich, dass es eh nichts wird. Und somit wäre die Distanz zur angstmachenden Nähe geschaffen.

Äusserlich bemerkt man diese Mauer kaum bis gar nicht. Nicht einmal Menschen, die mich jahrelang kennen, wobei es da auch auf die Umstände etc. ankommt. Aber meist wird es nicht deutlich. Es spielt sich eher "innerlich" mit einem Druck auf dem Brustkorb und dem Wegbleiben des regelmässigen Atmens ab.
 
Es ist nicht so, dass ich als Kind keine Liebe und Umarmungen erhalten habe. Ich hatte eine echt behütete Kindheit und auch jetzt noch fühle ich mich bei meiner Familie sicher und wohl.
 
Es ist nichts Persönlichen anderen Menschen gegenüber, aber ich lasse mich einfach nicht gerne anfassen. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob es Grundgedanken sind oder ob ich einfach der Mensch dieser Art bin. Aber ich habe es einfach nicht gerne.
 
Lange hat meine Therapeutin herausfinden wollen, ob ich als Kind missbraucht worden bin. Und ich musste mich lange dagegen wehren. Ich kann mich an nichts erinnern und meine Mutter habe ich in einem ernsten Gespräch auch mal gefragt. Sie hat zu mir gemeint, dass ich nie mit einer solchen Sache zu ihr gegangen wäre.
 
Ich war sogar so weit in Gedanken, mir zu überlegen, ob vielleicht mein Grossdäddi etwas damit zu tun hatte. Und ich finde das ein absurder Gedanke. Ich habe mich sofort geschämt, als dieser aufgekommen war. Ich erinnere mich an schöne Stunden mit ihm, wir haben oft auf dem Sofa gekuschelt, mit den Händen „unser Spiel gespielt“ und er hat mich auch oft am Morgen liebevoll zugedeckt. Ich schaltete diesen Gedanken sofort ab. Es waren schöne Erlebnisse, ich möchte ihn so in Erinnerung behalten und schlussendlich wären mir doch dann auch die schlechten Erlebnisse geblieben.
 
Nicht jeder Borderliner ist missbraucht worden. Und ich definitiv nicht.
 
Fakt ist: ich kenne Berührungen und Umarmungen kaum. Sei es jetzt von Kolleginnen, Familie oder Männer (da ist es ja am schlimmsten...). Sobald ich mich daran gewöhnt hätte, würde es mit der Zeit bestimmt gehen. Mal besser, mal weniger (abgesehen von diesem leidigen Thema Männer...). Denn Pupa ist da anders. Bei der Begrüssung umarmen wir uns innig, so auch bei der Verabschiedung. Ab und zu eine liebevolle Geste, mit der Hand über den Rücken streichen, das Handgelenk sanft umfassen... sich einfach seine Zuneigung zueinander (in Sachen Freundschaft natürlich!) zeigen und so mitteilen, dass man für den anderen da ist.
 
Ich habe sehr tief verankerte Glaubenssätze. Ich musste für die Therapeutin aufschreiben, werde hier aber nicht alle nennen. Es sind viele und ich fühle mich nach dem Lesen einfach nur traurig und irgendwie als Verlierer.
 
Fakt ist: ich habe kein Selbstvertrauen. Überhaupt nicht. Ich stehe nicht zu mir. Gegen aussen lache ich, witzle ich und viele kämen nie auf den Gedanken, dass ich eigentlich introvertiert, eher pessimistisch und so angeschlagen bin. Aber mehr dazu später.
 
Ein sehr schwerwiegender Gedanke ist der mit dem Ekel. Hier auch schon oft erwähnt. Meine Überzeugung ist, dass Menschen sich ekeln, wenn sie mich anfassen müssen. Gleichzeitig ekeln sie sich davor, wenn ich sie berühre. Ist so, fertig aus und basta.
 
Zudem habe ich oft das Gefühl, laut zu sein, peinliche Dinge rauszulassen und nicht meinem Alter zu entsprechen. Rückmeldungen sind meist positiv und ich weiss, dass ich mich ganz anders sehe und einschätze, als ich in Wirklichkeit bin und auf andere wirke.
 
Aber in einer Gruppe fühle ich mich schnell unwohl. Ist oft in der Pause so. Ich nehme mir vor, mich zurück zu halten, einfach mal zuhören und ein wenig ruhig sein. Und doch habe ich dann oft das Gefühl, ewig geplappert zu haben. Wie auch heute. Es war eine lustige Runde, es wurde gelacht und ja, anscheinend kommen meine Kommentare an. Aber im Nachhinein kommt sofort der Gedanke, dass die Leute bestimmt ihre Sache denken werden, wie peinlich und kindisch ich doch mit meinen 25 bin und und und... Es ist ein riesen Dämpfer und ich traue mich dann immer weniger, etwas zu äussern.
 
Es ist ungewöhnlich, wenn ich anscheinend auf jemanden sympathisch wirke und dies mir auch signalisiert wird.
 
Und wenn es dann noch ein junger Bub im Alter meines Bruders macht, bin ich erst recht verunsichert und es fühlt sich dann einfach komisch an. Und - zugegeben - ungewohnt. Habe ja als Teenie nicht wirklich "mitmachen" können bei solchen "Dingen".
 
Ich fühle mich dann in solchen Momenten immer ein wenig hilflos und irgendwie verurteile ich mich dann als Mensch erst recht. Vor allem, weil ich es ja eher geniessen sollte, als sofort mit Glaubenssätzen bereit zu stehen. Aber zum Genuss kommt es gar nicht. Es ist immer eine Anspannung da und fühlt sich eher unangenehm an. Daher vermeide ich wohl solche Situation.
 
Glaubenssätze analysieren und durchbrechen möchte ich nicht, weil es eh nichts bringen würde. Sie sind zu stark und tief verankert. Und irgendwie kommt für mich schon gar keine andere Sache dazu in Frage. Sie sind und es ist so. Aus, fertig, basta.
 
Aber ich finde nicht, sie wirken gegen aussen auf Männer um mich herum. Im Alter von 18 bis 23 musste ich mir dies oft von einer bestimmten Kollegin anhören. „Mach auf, zambrottagirlie. Männer spüren das!“
 
So ein Stuss! Ausserdem wirke ich anders, als ich immer glaube. Das habe ich immer wieder erfahren (müssen). Sei es an der Hochzeit, als alle meinten, ich hätte sie genossen. Oder die Ex meines Cousins, die meinte, wir würden uns so gut verstehen (bitte?!). Oder mir fremde Menschen, die erstaunt sind, wenn ich sage, ich sei eher schüchtern. Bester Beweis der doofe Doktor in Deutschland (ihr erinnert euch an die Abklärung?). Ich hatte zuerst ein normales Gespräch mit ihm und musste dann ein Fragebogen ausfüllen. Danach kam er erstaunt und meinte, gemäss Fragebogen wäre ich einfach total unsicher, hätte aber im Gespräch überhaupt nicht so auf ihn gewirkt.
 
Tja... Genug Gründe für mich. Aber die Sätze der Kollegin haben mich echt verunsichert und sie kommen jetzt noch häufig auf. Aber mittlerweile denke ich mir einfach, ich bin hässlich und einfach nichts wert. Ist irgendwie leichter. Diesen Satz nehme ich so entgegen und stimme dem zu. Lieber so, als grübeln.
 
Lange Rede, kurzer Sinn: ich weiss nicht, wie beschrieben, damit es nicht so klingt, als würde ich mir mehr erhoffen. Denn so ist es nicht. Rein kollegial. Und gleichzeitig will ich doch einfach diese positive Rückmeldung geniessen und annehmen. Und auch, wenn die betroffene Person sehr jung ist, es ist und bleibt ein männliches Wesen.
 
Es ist mir vor allem letzte Woche beim Geschäftsausflug aufgefallen. Er ist im Alter meines Bruders und ich vergleiche sie doch oft. Mein Bruder ist kein typischer 19-Jähriger und ich finde es auch gut so. Nicht jeder jung Mann muss sich seine Hörner abstossen. Er ist ein ruhiger, geselliger Typ, raucht und säuft nicht und Drogen sind auch kein Thema. Er ist von seiner Einstellung und seinem Charakter her mir sehr ähnlich. Einfach in männlicher Form :-). Und ja, ich denke, es gibt Menschen, die viel reifer sind, als ihr Alter es aussagt.
 
Der junge Typ vom Geschäft ist auch locker und immer für einen Spass gut. Er spricht anständig, benimmt sich und soviel ich weiss, hat er ausser Sport nicht wirklich viel Unanständiges im Kopf (nein, Sport gehört natürlich nicht dazu ;-)).
 
Bei diesem Ausflug waren wir im gleichen Team. Wir haben an einem „Postenlauf“ der besonderen Art teilgenommen. Den gibt es in der Schweiz noch in weiteren Städten. Mir hat diese Aktion echt gut gefallen. Als ich aufstand und bemerkte, dass er das gleiche tat, grinste er bereits breit und stellte sich neben mich. Und was dann kam, nahm mir ein wenig den Wind aus den Segeln. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er meinte nur: „Ah, mit zambrottagirlie in einem Team. Wird bestimmt lustig. Das freut mich jetzt aber!“ Dabei stupste er mit seinem linken Oberarm und Ellenbogen an meinen rechten. Nicht lediglich einmal. Bestimmt über zehn ;-D!
 
Es ist vielleicht schwierig, nachzuvollziehen. Aber ich kenne es nicht so. Und muss es daher verarbeiten. Es stimmt mich traurig und wütend, dass ich einfach so bin, wie ich bin in dieser Sache. Es war mir nicht unangenehm.
 
Aber ich war wirklich baff. Weil ich nie davon ausgegangen wäre, dass mich a) ein Mann b) dazu noch so ein junger c) freiwillig berührt. So gar keine Berührungsängste hat und dann auch noch meint, dass man mit mir eine gute Zeit haben kann.
 
Mich freiwillig berühren? Eine gute Zeit mit mir verbringen?
 
Ich, die nur ekelhaft bin. Ich, die nur Stuss rauslasse.
 
Vielleicht bin ich auch zu hart in meiner Meinung, dass (vor allem junge) Männer extrem oberflächlich sind. Oder nehme mich einfach wirklich total falsch wahr.
 
Eben, es geht mir persönlich nicht um die Tatsache „uuuuh, ein Mann hat dich berührt, der will was von dir (was auch gar nicht logisch wäre und ich sowieso nicht denke...))“, es ist halt einfach ungewohnt. Und ja, ich musste schlucken, weil ich es einfach nicht kenne. Vielleicht ist es doch die Selbstwahrnehmung. Aber eine zambrottagirlie kann nie gut genug sein für dieses Leben. Ich erinnere mich an eine Situation mit ihm beim Mittagessen. Es waren zwei Mädels (Lernende) dabei. Und ich denke schon, dass die ihre Freude an mir haben. Wir hatten es über Schüchternheit und ich meinte: „Ich bin auch total schüchtern..:“ Sein „Was, du?!“ Ging irgendwie unter. Aber das hatten wir schon weiter oben mit dem Arzt aus ihr wisst schon wo ;-).
 
Der Ausflug war dann auch wirklich toll und irgendwie ging es von da an. Ich mache Witzchen mit ihm, gebe Kontra, wir können miteinander reden und ich weiss einfach nicht, warum ich es nicht geniessen kann (nicht die Sache mit einem Mann (obwohl doch irgendwie ein Mann darin vorkommt), es geht lediglich darum, dass ich doch Berührungen zulassen kann, doch Menschen nicht ekle, doch Menschen unterhalten kann, doch okay zu sein scheine so wie ich bin,...). Es gibt keine Berührungsängste, Blickkontakt kann gehalten werden und auch ich habe keine Ängste, mal scherzhaft mit meiner Faust gegen seinen Oberarm zu stupsen.
 
Etwas, das ich gar nicht kenne. Nicht einmal mit meinen Cousins oder sonstigen Verwandten in Italien packe ich es.
 
Es ist ungewohnt, gezeigt zu bekommen, dass man okay ist. Ausser, ich interpretiere alles falsch :-). Am Mittwoch zum Beispiel hatten wir eine Info. Ohne zu zögern, peilte er meine Richtung an, liess sich neben mich plumpsen und grinste mich frech an. Was mich auch sehr verunsichert, ist, wenn ein Mensch gewissen Abstand zu mir hält. Ich denke mir dann immer: „oookayyy, dann bin ich halt giftig!“. Bei ihm war es das krasse Gegenteil. Als hätte er kalt und Wärmebedarf :-). Ich fand es nicht unangenehm. Aber ehrlich zugegeben ungewohnt. Er blieb auch so sitzen. Arm an Arm. Es war eine perfekte Übung und ich muss lernen, gewisse Dinge auszuhalten. Nähe und Fluchtimpuls zum Beispiel. Vor allem letzteres setzt beim Thema Männer sehr schnell ein.
 
So auch vor Feierabend. Gewisse Geräte befinden sich nicht im Büro. Als ich dort die Tür öffnete, grinste er mir schon entgegen. Ich holte mein Dokument aus dem Kopierer und da stellte er sich einfach frech daneben (eben wieder so, dass sein Arm meinen berührte) und studierte meine Unterlagen einfach mit. Ich zucke zwar immer noch zurück, aber merke, dass es doch gehen würde.
 
Es hat bei mir nichts mit Anziehung zu tun. Mir geht es um meinen Gewinn, den ich bei dieser Sache mache. Das Lernen. Das es gar nicht so schlimm ist.

Und doch: die bösen Gedanken und Selbstzweifel kommen immer wieder und es ist echt anstrengend, wenn man sich immer wieder selbst sagen hört, wie sch***** man doch ist. Kein Wunder, resigniert man da.
 
Aber warum rechtfertige ich mich überhaupt? Weil es meine Art ist :-).
 
Mal gucken, was noch kommt (nein, nicht so gemeint ;-)).

Freitag, 21. September 2012

freitags-füller

 
1. Ist denn möglich, dass ich so begeistert von einem Audi bin :-)? Baby Blue hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen und ich bin hin und weg!
 
2. Ich habe ein Rezept für Nudelauflauf mit gemischtem Gemüse gefunden, und konnte sogar meine Familie mit dem „Bauernessen“ (Babbo lässt grüssen) gefunden.
 
3. Am 6. November 2012 habe ich noch keine festen Pläne.
 
4. Meine Mutter ist schon Mitten in ihrer Herbstdekoration. Mir persönlich reicht das Rascheln im Wald.
 
5. Socken an den Füssen kann ich zum Schlafen nicht ausstehen. Ich finde sie im Bett allgemein ein No-Go (jugendfrei gesagt ;-)).
 
6. Song to say goodbye könnte der Titel meines Lebens lauten.
 
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen gemütlichen Fernsehabend (Bauer, ledig, sucht / jung, wild & sexy (so ein Seich ;-)), morgen habe ich ein Treffen und Herumschlendern mit Pupa und eventuell Laura geplant und Sonntag möchte ich einfach auf mich zukommen lassen!
 

Mittwoch, 19. September 2012

baby blue ♥♥♥

Wer mich kennt, weiss, wie schwer es für mich war, ein Geheimnis dieser Art zu bewahren :-). Schon lange wollte ich es einfach raus lassen, aber es tut auch mir gut, mich mal ein wenig zusammen reissen zu müssen.
 
Nicht alles muss hier sofort veröffentlicht werden :-). Aber ich wurde in der Zeit oft mit der Sache konfrontiert. Und empfand meine Entscheidung bei jedem Mal ein wenig "richtiger".
 
Ihr erinnert euch vielleicht an folgende Posts:
 
 
 
Fakt ist: ich hatte mich sofort in diese Baby Blue verliebt. Und es war schon erstaunlich. Lange habe ich aber mit der Giulietta geliebäugelt. Und ich stand zwischen den Stühlen.
 
Giulietta wer?
 
Darf ich vorstellen:




Naja, Baby Jane ist und bleibt ein Risiko für mich. Und um ehrlich zu sein möchte ich nicht einfach irgendwo an einem Morgen mit ihr stehen bleiben. Sie ist halt voller Rost und ich finde es ein Wunder, dass sie noch fährt.
 
Sie liegt mir am Herzen und mit ihr habe ich echt eine schwere Zeit durchlebt. Mein Auto ist und bleibt meine Baby Jane. Ich habe sehr viel Herzblut in sie investiert.
 
Und doch: ein Job ist für den Moment da. Und ich möchte auch durch den Winter kommen.
 
Die Giulietta hat mir schon immer gefallen, jedoch in schwarz. Naja, Giovannis Eltern haben eine in silber oder grau... und ich will nicht, dass es dann heisst, ich mache alles nach.
 
Kann ich gar nicht haben.
 
Aus Jux ist die Familie zambrottagirlie mal zu einem Autocenter gedüst.
 
Meine Eltern fahren einen Audi. Ich bin nicht wirklich Fan dieser Marke.
 
Bis ich um die Ecke kam und einen royalblauen Audi erblickte.
 
Mein Herz blieb stehen und ich hatte das Gefühl: "Dieser Wagen oder keinen. Das ist es. So fühlt sich Liebe auf den ersten Blick an!"
 
Wer mich kennt, weiss, wie ich über die Marke denke. Ich konnte nie etwas damit anfangen, obwohl meine Eltern eigentlich ein schönes Exemplar haben. Umso erstaunter war ich, als ich auf dem Nachhauseweg plötzlich raus posaunte: "Puah, den muss ich haben!"
 
Klar, ein Fiat Punto (wie es mein Onkel hat) wäre die Hälfte vom Audi gewesen. Aber ich möchte ein Auto haben, welches mir lange bleibt. Ich bin keine, die nach drei oder fünf Jahren das Auto verkauft und ein neues dafür auswählt. Ich behalte es bis zum Schluss.
 
Ausserdem möchte ich einen fahrbaren Umsatz für meine Fahrten in die Ferien und zurück. Und der Audi ist und bleibt robust.
 
Am 1. September bin ich mit meinem Vater und meinem Geschwistern nochmals dahin. Und ich stand wieder da mit der Frage: Alfa oder Audi?
 
Fakt ist: die Giulietta in weiss gefällt mir einfach nicht.
 
Bei Babbo konnte ich keinen Rat suchen. Der war natürlich hin und weg vom Audi. Ich stand zwischen den Stühlen und hätte heulen können. Doch eine weisse Giulietta, dass ich einfach eine habe und damit Ruhe herrscht? Aber was, wenn die Farbe mir doch nicht lange Freude bereitet? Umlackieren ist teuer. Ausserdem gefällt mir der Hintern besser, als das "Gesicht". Ich wollte eigentlich einen Alfa mit "bösem Blick", aber der Hintern gefällt mir nicht.
 
Natürlich kam auch die Preisfrage. Aber Alfa und Audi waren genau gleich teuer.
 
Der Verkäufer meinte, ich würde mit dem Audi die bessere Wahl treffen. Und ich entschied mich für die Liebe auf den ersten Blick. Für den Audi. Und irgendwie passt er einfach zu mir. Wie Arsch auf Eimer. Wie Faust auf Auge. Dieser Wagen oder keiner.
 
Ich durfte als erste Probe sitzen. Danach mein Bruder. Wir schlossen den Wagen und Babbo meinte: "Hei, ich will auch noch reinsitzen!"
 
Mein Babbo hatte mehr Freude am Wagen, als ich :-).
 
Am 3. September habe ich 1/5 einbezahlt. Den Rest haben mir meine Eltern und mein Bruder vorgeschossen. Ich hätte Heulen können vor Freude und ich fühle mich echt nicht wohl dabei. Ich hätte einen Wagen zur Hälfte haben können, aber sie unterstützen mich. Die Raten sind abgemacht und ich versuche, das Finanzielle für den Moment auszuschalten.
 
Am 6. September wurde der Wagen geprüft.
 
Heute habe ich Baby Blue abgeholt :-).
 
Was mich glücklich stimmt: am 1. September hätte mein Nonno seinen Geburtstag gefeiert. Am 3. September hat mein Lieblingsonkel (der ausgewandert ist nach Italien) seinen Geburtstag gefeiert. Am 6. September habe ich meinen Führerschein seit sieben Jahren.
 
Und die Nummer für das Auto ist auch so was von geil! Alles ungerade Zahlen und echt so was von logisch. Ich habe Freude. Durch und durch. Bereue meine Entscheidung keine Sekunde lang. Starre immer wieder aus dem Fenster zu Baby Blue.
 
Nur... das Radio spielt keine MP3-Cd's. Und ich habe ausschliesslich solche Cd's fürs Auto. Mehr Lieder passen drauf und Baby Jane hatte nie Probleme damit, wobei ich natürlich ein eigenes Radio einbauen lassen habe. Es wird umständlich und teuer, wenn ich nun alle Lieder auf eine CD im Audioformat brenne. Aber vielleicht leiste ich mir dies zu Weihnachten, wer weiss.
 
Was wollte ich noch sagen?
 
Ich bin begeistert vom Audi. Und ich war wirklich kein Fan dieser Marke. Meine Schwester auch nicht, aber als sie heute kurz mitfahren durfte, war sie hin und weg. Ich bin dazumals wirklich um die Ecke gekommen, habe Baby Blue gesehen und war einfach in ihrem Bann.
 
Ausserdem ist es ein Diesel. Die Giulietta hat enorm viel PS (170) und auch dementsprechend viel Benzinverbrauch. Und eben, sie war weiss. Zwar gibt es mittlerweile eine schwarze, aber wenn ich bei ihr stehe bzw. sie mir genauer anschaue, ist da einfach der letzte Funke, der mir fehlt.
 
Ausserdem sieht Baby Blue genug bös aus mit ihrem Blick ;-)!
 
Ja, ich bin verliebt. Obwohl mich der Hintern zu Beginn verunsichert hat. Aber man gewöhnt sich an alles *g*. Einen VW habe ich auch näher angeschaut. Aber mir persönlich fahren im Moment viel zu viele Menschen mit dem gleichen Modell durch die Gegend. Überall sieht man sie in weiss, grau oder schwarz. Klar, Audi A1 Sportback 1.6 wie Baby Blue sieht man auch überall. Aber nicht in dieser Farbe :-)))). Und ja, ich habe gerne etwas, das auffällt und nicht an jeder Ecke gesehen wird *g*.
 
Morgen damit zur Arbeit fahren... Solange ich nicht aus lauter Gewohnheit zu Baby Jane laufe, hehe! Natürlich wird diese weiterhin gepflegt, gehegt und genutzt. Die Treue muss belohnt werden. Nur wird Babbo sie eher nutzen, um morgens zur Arbeit bzw. zum Magazin zu fahren. Mit dem Roller wird es zu dieser Jahreszeit einfach zu kalt, auch, wenn es nur 3 Kilometer sind.
 
Und versuche, nach vorne zu schauen.
 
Trotz schlechtem Gewissen, meiner Familie gegenüber. Ich weiss, ein Auto ist nicht alles, aber wahrscheinlich können dies viele Menschen nicht nachempfinden. Baby Jane ist mir wirklich wichtig, es ist kein übertriebener Hype, aber war in meiner schwersten Zeit der einzige Luxus, der mir geblieben ist. Ich hatte eine Zeit lang echt Angst, auch diesen Punkt aus meinem Leben verlieren zu müssen. Kein Geld. Kein Einkommen. Kein Job. Kein Auto.
 
Auto ist nicht alles. Aber für mich war es einfach noch etwas, das ich hatte. Trotz allen Problemen um mich herum. Mein Luxus.
 
Und Baby Blue ermöglicht es mir weiterhin.
 
Hach.... ich könnte einfach alles umarmen!
 
Darf ich euch vorstellen?
 
Baby Blue ♥♥♥