Dienstag, 29. August 2017

bester babbo der welt

Ja, mein Babbo ist der typische Italiener... vor allem stimmt bei ihm das Sprichwort: harte Schalte, weicher Kern. Er würde für uns Kinder alles machen.
 
Und doch habe ich persönlich aus meiner Sicht keine einfach Kindheit / Erwachsenenzeit mit ihm. Ich weiss nicht, woher es kommt und warum ich nach wie vor oft das Gefühl habe. Wahrscheinlich liegt es am Grundglaube, meine Eltern ständig enttäuscht zu haben, obwohl ich immer meine Leistung erbracht habe. Ich war immer das anständige und liebe, ruhige Mädchen. Gut in der Schule und ein Vorzeigefräulein.
 
Bis dann die Diagnose Borderline kam und die depressiven Zeiten. Ich glaube, weil ich mich selbst so gar nicht mag und wertschätze, gehe ich automatisch auch bei meinen Eltern davon aus. Natürlich ist mir bewusst, dass diese Gedanken Quatsch sind! Ich war in jeder Lebenslage immer selbständig und auch in meiner arbeitslosen, sehr happigen Zeit, habe ich mich täglich intensiv beworben. Ich bin nicht auf der faulen Haut gelegen.
 
Ja, es ist so, dass mich meine Eltern und meine Familie oft von einem Suizidversuch abgehalten habe. Ich selbst glaube nämlich an ein Leben danach. Und ich habe Angst, in ein neues Leben wiedergeboren zu werden und all dies zu verlieren. Trotz Vergangenheit, trotz sehr mühsamer und anstrengender Gegenwart, trotz ungewisser Zukunft. Meine Familie ist einfach Gold wert und der Zusammenhalt im Vergleich zu anderen einfach so etwas von stark. Ja, ich habe Knatsch mit meiner Schwester. Wir sprechen monatelang nicht miteinander. Aber wenn es darauf ankommt, können wir uns beide aufeinander verlassen.
 
Mein Muddi ist sowieso ein Engel auf Erden. Und ich glaube, auch Babbo liebt mich auf seine Art und Weise. Und doch hatte ich schon früh das Gefühl, dass er meine Schwester mehr mag und ich eigentlich gar kein Wunschkind bin - sondern es erst mit meiner Schwester losging.
 
Ich weiss wirklich nicht, woher dieses Gefühl kommt. Aber es wird nach meinen Ferien bestimmt ein paar Monate in der Therapie an Thema einnehmen.
 
Was ich eigentlich sagen wollte: mein Vater ist und bleibt der Beste! Er sieht ja, wie intensiv ich aktuell Bike und ich fahre mit seinen uuuuuralten Bikehandschuhen durch die Gegend. Die sind langsam so richtig verfärbt - aber es ist ein Teil von ihm. Bevor sie in die Ferien gedüst sind, habe ich mit dem Gedanken gespielt, mein Bike ebenfalls mit nach Italien zu geben - ihr Auto ist einiges Grösser, wie meins. Er schüttelte nur den Kopf und meinte, ob ich denn lebensmüde sei. Bestimmt würde er es nicht zulassen, dass ich mit dem Bike in Süditalien - also Apulien - durch die Gegend kurve. Nicht bei diesen Strassenverhältnissen und bestimmt nicht bei diesen Autofahrern!
 
Ich bin dreissig, aber lassen wir es sein :-). Irgendwie fand ich seine Angst und Befürchtungen ja auch süss und ja, es ist ein grauenhafter Verkehr da unten - Velofahrer sind da nichts wert.
 
Letzte Woche hatte ich Muddi an der Strippe und musste höllisch aufpassen, mich nicht zu verraten (von der frühzeitigen Abfahrt her). Sie meinte plötzlich, dass sie eine Überraschung für mich hätten. Mein Bauchgefühl sagte mir sofort "Bike!", aber ich blieb ruhig und Muddi meinte dann: "ein zweirädiges!"
 
Ich juchzte auf und meinte dann in der zweiten Schrecksekunde, dass sie hoffentlich keines extra gekauft hätten - dies hätte ich dann nämlich diese Woche erledigt. Sie meinte nur, dass Babbo bei jedem Bruder und bei jeder Schwester (also meinen Onkeln und Tanten) "gestürmt" hätte, ob ein Bike vorhanden sei, welches aktuell nicht gebraucht werden würde.
 
Gab es! Er und mein Lieblingsonkel motzten es auf, flickten es und lackierten es sogar neu und nun freue ich mich wie ein Bisiwetter auf mein zweites, italienisches Bike :-).
 
Natürlich konnte sich mein Vater seinen Unmut nicht verkneifen. Am Telefon hörte ich ihn im Hintergrund nach meinen Juchzer nur folgendes murmeln: "Das heisst aber noch lange nicht, dass ich deine Biketouren in Italien befürworte!"
 
Ja, ich bin stolz und überglücklich, habe ich MEINE Eltern mit auf diesen steinigen, nicht freiwillig ausgesuchten und sehr mühsamen Lebensweg bekommen ♥.

Montag, 28. August 2017

alle zeichen auf ferien

Wie schnell mein letztes Wochenende in der Schweiz vergangen ist… also, mein letztes Wochenende vor meinen langen Ferien, so gemeint :-). Lange habe ich darauf hin gebangt und wenn alles gut geht, bin ich übermorgen zu dieser Zeit in Italien und halte Siesta *wuhu*!
 
Lange waren es 10 Tage… dann noch lange 6 und so weiter… Es kam das Wochenende und zack zack zack komme ich nun fast in Zeitnot! Aber es sollte alles schön aufgehen. Heute noch das Nötigste – unter anderem Auto saugen und noch die wenigen Lieder auf meine Speicherkarte kopieren, Handyguthaben laden… Auto wird morgen Abend vor dem Volleyball frisch getankt und beladen. Proviant habe ich bereits seit Samstag gekauft. Joa, Mittwochnacht, 3.00 Uhr, kann eigentlich kommen :-).
 
Das Wochenende war eigentlich ganz okay. Gedanklich war ich bereits in den Ferien. Donnerstag hatte ich Friseurtermin und ich liebe mein Rot-Violett heiss und innig. Ist nicht so extrem, wie an meinem Geburtstag. Gefällt mir wirklich seeehr gut. Freitag hatte ich Kurs. Abends nach Hause gedüst und mit Wäschewaschen begonnen – weil ich am Samstag mit Grosi verplant war.
 
Ich habe den Tag mit ihr ausgiebig genossen und ihr gleichzeitig ein wenig im Haushalt geholfen. Dann lecker Mittagessen und danach noch Wocheneinkauf. Dort habe ich gleichzeitig Proviant für meine Reise eingekauft. Einen Punkt erledigt. Am Nachmittag waren wir gemütlich bei ihr und dösten sogar  beide kurz weg :-). Hach, so sehr ich die Siesta als Kind gehasst habe, so sehr geniesse ich diese Dösmomente jetzt *g*. Bevor ich mich dann mit Laura traf, besuchte ich Grossdäddi noch kurz am Grab und bedankte mich dafür, dass er Grosi so gut geschaut hat. Sie hat wirklich einen sehr guten Eindruck gemacht, so gar nicht, wie bei meinem letzten Besuch mit Muddi. Ich kann nun wirklich mit einem guten Gefühl in die Ferien düsen. Und doch bin ich mir halt bewusst, dass Grosi älter wird und es sie natürlich auch mitnimmt.
 
Sonntag machte ich eine Biketour… und hatte einfach keine Kraft. Es war wirklich nicht mein Tag und irgendwann mal war ich so genervt, dass ich am liebsten das Bike geschnappt, auf den Boden geknallt und nach Hause gelaufen wäre. Es war einfach wirklich so gar nicht mein Tag. Zu Hause duschte ich ausgiebig, döste vor mich hin und traf mich am späten Nachmittag / Abend mit Pupa. Jaja, nun muss ich mich langsam überall verabschieden. Im Restaurant zwinkerte mir der einte Typ sogar offensichtlich zu. Ich war so perplex, dass ich ihn einfach angrinste und Pupa meinte nur, dass er bereits bei ihrer Bestellung nur Augen für mich gehabt hätte :-). Dochdoch, war ein Zuckerschlecken, ganz nach meinem Geschmack. Tätowiert und schön bärtig im Gesicht! Zu Hause packte ich meine Koffer – nun stehen nur noch Alltagsdinge an, welche ich einfach auf dem Tisch bereitstelle, damit ich nichts vergesse (zum Beispiel Dinge, welche ich bei der Abend- und Morgentoilette benötige, Make-Up Routine etc.).
 
Joa – heute und morgen werden streng. Eben, heute lange arbeiten und dann noch Auto saugen, letzte Euro organisieren, Handy laden und dann frühzeitig ins Bett. Morgen früh raus und am Nachmittag noch nach Zürich (Therapie). Von Zürich aus durch den dichten Verkehr (kotzt mich jetzt schon an) nach Hause hetzen und noch ins Volleyballtraining. Und wenn es davor noch klappt, tanken und dann Auto beladen.
 
Damit ich am Mittwoch in der Früh nur noch kalt duschen (mit der Hoffnung, dann wach zu sein), meinen Verpflegungskorb und mich fertig machen muss, um dann abdüsen zu können. Warum genau 3.00 Uhr? Naja, so entkomme ich dem Verkehr beim Gotthard und vor allem dem Morgenverkehr in Mailand.
 
Und ja, ich freue mich riesig auf meine Auszeit. Kann es kaum erwarten. Wuhu! Und es ist ja wirklich aller höchste Zeit für dieses Time-Out. Wenn nicht schon überschrittene Überreife eines Ausklinkens. Lange schaffe ich dies so nicht mehr.

Ich weiss nicht, ob und wann ich mich aus Italien mal melden werde. So oder so wünsche ich euch allen eine gute Zeit- Ich bin dann mal weg!

Donnerstag, 24. August 2017

mein ankerdasein für alle

So, nun verarbeite ich hier mein aktuelles Gefühlsleben doch noch ein wenig oberflächlich. Nach wie vor ist es ja sowieso immer das Gleiche. Es ist ja nichts Neues, dass es mir eigentlich nicht wirklich gut geht und ich mich von Tag zu Tag kämpfe. Aber in einer Woche ist das hoffentlich anders.
 
Ich versuche, vor allem mit "aktuellen" und "alten" Geschichten abzuschliessen, sodass sie mich dann nicht wie letztes Jahr in den Ferien verfolgen und belasten. Das war teilweise Horror. Ich möchte frei runter und innerlich gebe ich einfach fast jedem einen "Tritt in den Hintern".
 
Mein Chef hat es super genannt: ich muss einen gesunden Egoismus entwickeln.
 
Aber alles der Reihe nach. Es ist ja auch nichts Neues, dass ich mich überall ein wenig als den Seelenmülleimer sehe und sobald es den Menschen gut geht, heisst es "tschüss!". Ich selbst vermisse wirklich jemanden, der sich einfach Zeit für mich nimmt. Wie auch schon kurz hier erwähnt, wo ich den Hauptmittelpunkt seines/ihres Lebens bin.
 
Klar, es gibt Momente und Unternehmungen, wo ich diese Person bin. Aber dann auch nur für einen kurzen Zeitraum, nämlich dann, wenn man zusammen ist. Zum Beispiel, wenn ich mit Pupa unterwegs bin. Dann weiss ich, dass ich in diesen Minuten der Lebensmittelpunkt für sie bin. Aber ich meine es Allgemein. Wie Babbo Muddis und umgekehrt. Wo man es sieht und auch spürt. Ja, ich vermisse meine Seelenverwandte / meinen Seelenverwandten.
 
Menschen heulen sich bei mir aus. Gefragt oder ungefragt. Und ich habe mir vorgenommen, Abstand davon zu gewinnen. Auch im engeren Umkreis bin ich zwar immer anständig, aber verdammt distanziert und nicht wirklich greifbar. Ich mache mich rar und ich habe einfach abgeschlossen. Ich renne nie wieder für jemanden, das habe ich mir fest vorgenommen. Und ich finde auch, dass man es anständig übermitteln kann, wenn man "keinen Bock hat auf Seelenmülleimer spielen". Wenn jemand etwas möchte, musser oder sie schon von selbst kommen. Ich renne niemandem mehr nach. Es ist ein harter Prozess und ich habe mit vielen Grübeleien und natürlich auch Zweifeln zu kämpfen - vor allem, weil ich eine grundanständige Person bin und schnell befürchtet, jemanden ungewollt oder unbewusst vor den Kopf zu stossen. Anstand und Respekt ist für mich das A und O. Aber andere haben da eine andere Ansicht und ich habe vor allem in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, dass ich da mit meiner Interpretation schon nur mit einem Zwanzigstel an Anwendung dorthin komme, wo sich die Gesellschaft um mich herum befindet. Ich mache mir also einen Kopf um nichts und kann ruhig "rotziger" werden.
 
Ich bin gerne für andere da. Aber ich habe einfach keine Kraft mehr, den Anker für alle zu spielen. Ich schaffe es ja schon kaum genug für mich. Meine Kräfte schwinden und ich sehne mir einfach nur noch meine Auszeit herbei. Das Wochenende zum Beispiel. Es war schön, ja. Ich habe es wieder hauptsächlich mit Pupa verbracht - zwar "nur" Samstagabend bis Sonntagabend... aber ich war am Sonntag einfach doch irgendwie froh, als wir uns verabschiedet haben. Es war kein schlimmes Wochenende und wir hatten keine "schweren" Gespräche. Aber es war einfach das Gefühl bzw. sie hat mir einfach das Gefühl vermittelt, dass ich ihr Halt und ihr Anker an diesem Wochenende war und es wurde mir dann einfach Zuviel. Ich wollte eigentlich einfach nur noch Distanz zwischen uns bringen, weil ich selbst ja schon monatelang merke, wie ich auf dem Zahnfleisch krieche. Es war mir an diesem Wochenende einfach eine zu schwere Last und Bürde - ich konnte dieser Aufgabe nicht gerecht werden.
 
Mein Chef ist in dieser Hinsicht einfach super. Er ist eher Freund, wie Chef. Aber wenn es darauf ankommt, ist er Chef. Und das mag ich an ihm. Denn es gibt auch die zwischenmenschlichen Momente und irgendwie hatten wir am Montag so ein super Gespräch... er war in diesem Moment mein Anker und ich habe mich verstanden und vor allem sichtbar gefühlt. Es ging einfach mal um mich.
 
Ich wollte nämlich ehrlich sein und ihm von meinen Auslandplänen berichten. Dass ich noch zwischen unbezahltem Urlaub im 2019 oder einem halben Jahr Arbeit im Ausland unsicher bin. Ich meinte zu ihm, dass ich verdammt gerne zur Arbeit komme, aber sonst in meinem Umfeld und mit meinem Alltag nicht glücklich bin. Seine Frage war sofort: "Gehst du, um dich zu ändern oder willst du einfach nur vor allem für eine kurze Zeit fliehen?" Ich lächelte ihn an und meinte auch ehrlich, dass mir diese Frage natürlich sehr intensiv durch den Kopf schwirrt. Weil ich mich kenne und es aktuell ein fliehen ist. Er meinte daraufhin, dass er meine Eigenschaften total schätzen würde und es leider in der heutigen Zeit kaum mehr von Bedeutung hätte... aber es sei der falsche Ansatz. Richtig wäre ein Auslandaufenthalt mit dem Ziel, verändert zurückzukommen. Nicht für andere, sondern innerlich und für sich selbst. Und er würde mir da den gesunden Egoismus einfach wärmstens ans Herz legen.
 
Ich hätte ihn am liebsten einen Knutscher auf die Wange geschmatzt :-). Es hat einfach gut getan. Auslöser war unter anderem dieser Abend vor ein paar Wochen. Im Nachhinein habe ich damit abgeschlossen, aber an diesem Abend fühlte ich mich sprichwörtlich allein und nicht wirklich sichtbar. Geplant war der Abend mit Mr. Flirty, seiner jetzigen Freundin (gehört auch zur Bekanntenrunde), einer ehemaligen Mitarbeiterin und deren Freund sowie einer weiteren Mitarbeiterin meines ehemaligen Geschäftes und der hübschen, brünetten Mitarbeiterin hier (und gleichzeitig meine erste Lehrtochter). Letztere musste leider kurzfristig absagen und so ging ich dann alleine Richtung Zürich. Es waren also zwei Paare und ich sowie eine weitere Mitarbeiterin des früheren Geschäftes.
 
Es war sowieso eine etwas eher komische Situation. Mr. Flirty hatte am Abend oder zwei Abende zuvor so einen blöden Spruch im Gruppenchat gebracht, welchen ich sehr persönlich nahm. Und eigentlich sollte er es ja wissen,  bei diesem Abend, an dem wir nur zu zweit waren und ein super Gespräch hatten (noch eine weitere Woche davor), hatte ich ihm dies anvertraut. Ich wurde unter anderem (wenn auch spasseshalber) als "nicht Schätzeli" bezeichnet und dachte mir einfach: kannst du haben. Das nicht Schätzeli, welches immer zur Stelle stand, wenn es von Nöten war. Nein, ich war ehrlich wirklich zutiefst verletzt. Wollte es aber an diesem Abend nicht ansprechen. Schon bei der Begrüssung war ich wohl eher distanziert. Aber auch er schien sich nicht sonderlich für mich zu interessieren. An diesem Abend sprach er keine zwei Sätze mit mir und wenn, ging es um die kurzfristige Absage meines Bürogspänlis. Ich war wirklich enttäuscht und traurig zugleich, konnte er nicht die Seite zeigen, welche ich kenne. Er ist wirklich schlagartig ein anderer Mensch und ich kann damit wirklich nicht gut umgehen, habe ich gemerkt.
 
Wir gingen in eine Bar und keine 30 Minuten später wollte die einte "Alleingängerin (welche auch alleine da war) von mir wissen, wie es bei der Arbeit sei, ob es immer noch so anstrengend ist und und und. Es gurkte mich an, daran erinnert zu werden. Ein Päärli verkündete, dass ein weiteres, befreundetes Päärli dazustossen würde und im gleichen Moment meint die Alleingängerin: "Ah, habe soeben eine Nachricht erhalten. Mein Freund und meine Schwester und deren Freund kommen auch!"
 
Okay, vielleicht liegt das wirklich am Alter aber ich hatte dann wirklich so gar keinen Bock mehr auf den Abend. Ich meinte zur Alleingängerin (und nicht in die Gruppe, war vielleicht der Fehler), dass ich dann aufbrechen würde. Auf Päärchenabend als einziger Single hätte ich keinen Bock. Sie meinte, dass sie nun ein schlechtes Gewissen hätte. Ich hätte eigentlich "Ja" sagen sollen, aber mein Anstand spielte natürlich alles runter. Wir liefen noch zu einer Bar und da machte Mr. Flirty noch so eine Scheissgrimmasse mit den Händen und Mundwinkel (so quasi lach mal zambrottagirlie) und da war der Abend für mich gegessen. Ich verabschiedete mich von allen, Mr. Flirty meinte noch, dass es schön gewesen sei, dass ich gekommen sei und ich hätte ihm am liebsten eine geklatscht und gesagt, dass ich gerne länger geblieben wäre, aber den Sinn dahinter nicht sehen würde und wie er dies nach zwei Sätzen nur so beurteilen könne.
 
Als ich zu Hause ankam, hatten er und seine Freundin geschrieben, ob ich gut zu Hause angekommen sei. Ich antwortete erst am nächsten Tag und eher kurz angebunden. Und seit dem bin ich auch eher auf Abstand. Er hat zwar nachgefragt, warum ich denn doch nicht mit von der Partie beim Minionsabend gewesen sei - aber ich habe da einfach auch nur kurz angebunden gemeint, es wäre okay so. Klar, ich hätte die Karten auf den Tisch legen sollen. Aber ich habe einfach keinen Bock mehr darauf.
 
Darum ist es einfacher und besser für mich, auf Distanz zu gehen. Ich habe mit diesem Abend abgeschlossen. Ich habe meine Lehre für mich selbst daraus gezogen. Puh, Verarbeitung war im Nachhinein wohl doch nötig.

Mittwoch, 23. August 2017

haiaiai, super!

Letzten Freitag hatte ich ein spure Erlebnis - zwar von sehr kurzer Natur, aber einfach super. Es waren wenige Sekunden, welche mir aber so etwas von gut getan haben.
 
Ich war mit dem Bike unterwegs Richtung Wägital. Habe den Weg eingeschlagen, welcher mir X am Geburtstag von Laura vorgeschlagen hatte. Naja... es stellte sich als blödeste Entscheidung ever heraus, ich verfluchte mich einige Male beim Aufstieg und dass ich dem Ratschlag eines Mannes gefolgt bin ;-). Nächstes Mal folge ich der Strasse wieder. Klar, auch dieser Anstieg ist anspruchsvoll, aber ich habe ihn als sehr gut machbar in Erinnerung. Und als ich die normale Strasse wieder runtergerast bin, kamen mir auch alle Velofahrer so entgegen.
 
Natürlich kam ich durch diesen happigen Aufstieg auch beim letzten Stück ordentlich an die Grenzen meiner Kräfte. Beim Voraufstieg musste ich einige Male absteigen, weil ich einfach nicht mehr konnte. So trappelte ich dann einfach neben meinem Bike. Ein Aufgeben oder Umkehren gibt's für mich nicht.
 
Ich umrundete dann noch den See und düste dann wieder heim.
 
Aber nun zum Highlight. des Fahrens. Ich persönlich sehe meine Biketouren ja als "Alltag". Für mich gibt es kein Kneifen bzw. ich finde, die Routen, welche ich einschlage, sind ganz okay. Könnten meist noch länger sein. Aber das Feedback anderer ist immer eher "puah" und "was für eine Leistung!" etc. Und ja, am Montag mussten es auch wieder über 30 Kilometer sein, so 15 Kilometer bringen es in meinen Augen nicht wirklich.
 
Es war, als ich mich das letzte Stück hochkämpfte. Ich schaffte es kaum, weil ich wirklich vom Voranstieg sehr genervt und ausser Puste war. Zwei ältere Herren überholten mich auf ihrem Rennvelo und einer von beiden meinte nur, als er mich überholte: "Ohalätz! Puah!" und weiter vorne dann ein "Super, wiiter so! Haiaiai!" Ich meinte nur "Danke, gliichfals!"
 
Ich sass auf meinem Bike, strampelte und dachte mir: was für ein Ansporn. Und ja, ich bin füllig und schaffe ordentliche Biketouren. Es war zwar schwierig, aber ich wollte dieses Lob wirklich annehmen und es nicht "verharmlosen" oder ein "... aber" dem Satz anfügen. Es war eine super Leistung. Punkt :-).

stuttgart-marathon

Es war ein wunderschöner Shoppingtag gestern - und ich habe einfach gemerkt, dass ich wohl eher die "Einsame Shopperin" bin. Ich persönlich fühle mich viel wohler, wenn ich alleine durch das Geschäft watscheln kann, meinen Blick wandert umher und ich bin sowieso so eingestellt, dass die Kleider "mich" finden. Ich lasse mich also irgendwie durch einen Laden treiben und was zu mir kommen soll/muss, wird automatisch zu mir finden.
 
Klar geniesse ich auch das zweisame shoppen. Vor allem ist man dann bei gewissen Kleidungsstücken doch etwas unsicher und wäre froh, um eine zweite Meinung von aussen. Auf der anderen Seite war ich gestern so schnell unterwegs, dass ich es zum ersten Mal aus dem Milaneo raus an die bekannte Königstrasse schaffte in Stuttgart. Puah! Und um 09.10 Uhr war ich im Milaneo und um 16.00 Uhr fuhr ich wieder aus dem Parkhaus raus - also eigentlich ganz gut im Zeitmanagement :-).
 
Ich spiele aktuell mit dem Gedanken, die Schweiz für eine gewisse Zeit zu verlassen. Und gestern hat es sich einfach mal wieder so etwas von richtig angefühlt - alleine in dieser Menschenmenge. Ich bin kein Freund von Grossstädten. Ich mag meine Heimat durch ihre ländliche und doch auch grossdorfähnliches Flair. Und doch stimmt dieses Gefühl der Einsamkeit und des Alleinseins dann in den Grossstädten. Weil es dann wirklich so ist. Ich liebe es, in London oder auch in anderen Städten mit der S- bzw. U-Bahn herumzufahren. Menschen zu beobachten. Einfach ruhelos von A nach B. Und gestern fuhr ich mit der U-Bahn eine kurze Strecke vom Einkaufszentrum zu dieser Königstrasse.
 
Hauptsächlich hat sich Stuttgart in den letzten Jahren wegen dem PRIMARK aufgedrängt. Klar, es gibt auch viel Billigramsch und doch wird man meist wieder überrascht. So auch gestern. Ich habe drei Blazer und zwei paar Hosen gefunden. Noch ein, zwei Blusen und Shirts sowie zwei paar Schuhe und schwupps, schon wieder ist der Kleiderschrank voll ;-). Und joa, ich besuche seit meinem Gewichtsverlust auch vermehrt Only, Mango, Zara (ganz schlimm, sorry...), H&M normale Abteilung, Vero Moda, New Yorker, Clockhouse,... also alles an der Preispalette.
 
Mango finde ich persönlicher sympathischer wie Zara. Da kommt halt doch das spanische extrem durch (oder es liegt einfach an der aktuellen Kollektion, wer weiss?). Bei Mango habe ich eine tolle, kleinere Tasche mit roten Blumenstickereien gefunden sowie eine knallblaue Wildlederjacke (wie das Bild unten, einfach in Kurzform). Es gab sie auch in Pink und ich stand vor einer grossen Wahl - habe mich aber für blau entschieden. Hat mir besser gefallen und ich wollte mich für eine entscheiden (zudem suche ich schon jahrelang so eine ;-)). Im Clockhouse gab es dann drei neue Kapuzenjäckli (zwei davon eher elegant, eines in einem schönen Tannengrün für Italien) sowie einen Jumpsuit (wuhu, in der 44!) aus Jersey - ebenfalls für Italia.
 
Sorry für den kurzen Einspann - aber IN EINER WOCHE BEFINDE ICH MICH AUF DEM WEG! Und wenn ich gemäss Zeitplan unterwegs bin, "fräse" ich zu dieser Zeit gerade an Rimini vorbei :-) und habe noch knappe 5.5 Stunden vor mir :-).
 
Wie weiter... Hm... ach ja, ein paar Hygieneartikel im DM... und dann... einfach ein paar Läden so besucht, aber nichts grosses gekauft. Ach ja, im Primark fand ich noch coole Vansähnliche Sneakers in leuchtendem dunkelblau und weiss sowie rosé. Dann ging es ab an die Königstrasse. Es ist schon nur ein Erlebnis an sich, wenn man überall die Artisten sieht. Überall konnte man wieder einem kleinem Orchester lauschen, Jongleuren zuschauen, Artisten bewundern oder sogar einen älteren Mann zum Schach herausfordern. Letzteres finde ich eine echt coole Idee!
 
Es ging für mich zum Only und da fand ich endlich die tollen Spitzen-BH's, welche auch über die Schulter mit Spitze versehen sind.  Und das in den schönsten Farben! Ich habe sie versucht, unten aufzuführen. Bordeaux und das letztere Bild dienen einfach als Beispiel der Farben, weil ich den BH an sich online nicht gefunden habe. Vor allem die letzte Farbe ist eine, welche mir extrem gut steht und mir auch sehr gefällt. Heute trage ich sie auf den Lippen ;-).
 
Joa... auch da schlender schlender und irgendwann war die Zeit dann für mich reif. Ich habe den gestrigen Tag sehr genossen und ja, es gibt natürlich Teile, welche im Nachhinein nicht nötig gewesen wären... aber es war einfach ein Tag, an dem ich kaufen durfte und es gab doch viele Dinge, welche ich dann doch zurück liess. Es war einfach schön und ich möchte nun einfach vier Mal im Jahr so einen Ausflug in Stuttgart einplanen und mir dann diesen Shoppingtag auch richtig "gönnen".
 
Morgen geht es zur Friseurin. Vor den Ferien wird alle wieder neu hergerichtet und die Farbe neu gemacht. Ich freue mich darauf. Vor allem ist wieder fertig brav. Ich möchte wieder in ein schönes, auffallendes Rot-Braun wie vor einem Jahr. Scheiss drauf, was andere denken. Ich bin ich. Punkt.






Montag, 21. August 2017

ausgemistet mit vorsätzen

Letzte Woche war intensiv. Outfittechnisch war ich solala unterwegs. Irgendwie eher unsicher. Aber dann auch wieder mit klarer Linie. Montag fiel ja weg, da war ich bei Grosi. Das Foto für diesen Tag ging irgendwie vergessen. Ich trug eine kurze, weisse, leichte Sommerhose und eine hellblaue Bluse dazu mit Verzierungen / Stickereien im Brustbereich.
 
Am Dienstag trug ich ein Sommerkleid, welches einfach definitiv zu gross ist. Ich finde, es steht mir. Aber ich habe es nun gewaschen und ausgemistet. Ich habe die ganze Woche über immer wieder ein "Abteil" in meinem Kleiderschrank in Angriff genommen und wirklich radikal alles, was mir zu gross ist oder wo ich einfach weiss, ich habe es die Jahre über nie getragen und werde es nie tragen, ausgemistet.
 
Es sind ordentlich Sachen weggekommen. Und doch ist der Schrank immer noch gut gefüllt. Aber auch hier musste ich wieder feststellen, dass viele Hosen, welche ich erst gekauft habe, jetzt wieder einfach zu gross sind. Ich selbst habe nicht das Gefühl, dass ich in letzter Zeit abgenommen habe, aber natürlich war mein Essverhalten nach wie vor nicht wirklich gesund. Es muss also doch "etwas gegangen" sein.
 
Es hat mir gut getan. Und ich habe mir vorgenommen, in Zukunft einfach bewusster zu kaufen. Wobei ich natürlich immer im Hinterkopf habe, dass ich nun mal ein eigenes und krankhaftes Kaufverhalten habe und dies immer mal wieder vorkommen wird, dass ich mir mit Shoppen etwas kompensiere.
 
Natürlich habe ich so auch wieder viele Sachen gefunden, welche ich beinahe vergessen hatte. Und natürlich gab es auch viele Kleidungsstücke, welche ich schweren Herzens aussortiert habe, weil ich sie a) erst gerade gekauft habe oder b) welche teuer waren. Aber so ist der Lauf der Dinge.
 
Am Mittwoch trug ich mein favorisiertes Outfit der Woche. Die Bluse habe ich auch in weiss und sie ist in der Grösse L vom Zebra. Jep, aktuell finde ich auch schöne Blusen und teilweise auch Unterteile bei Chiccorée, Zebra, Vero Moda & Co. Auch in der normalen Abteilung von H&M. Dazu habe ich eine meiner geliebten, bunten Sommerhosen kombiniert.
 
Donnerstags durfte es dann ein wenig legerer sein - mit einer Jeanshose und einer "süssen" Bluse. Auch die hat mal vor Zeiten gespannt. Nun flattert sie schon fast übergross. Freitag war mein freier Tag, da gab es nur verschwitzte Bikeklamotten... Und vom Outfit am Samstag gibt es nur ein verwackeltes Nachtbild.
 
Jep, ich habe mein Alter - aber die Schuhe mussten sein. Und jep, ich habe mir zwei neue Autoschilder machen lassen. Eines davon mit drive off auf der Heckscheibe (dafür musste mein schöner Italienkleber weichen, mühü! Aber das hätte einfach nicht gepasst, der ist zu gross. Nun halte ich dann in Italien Ausschau nach einem neuen...) und einem weiteren mit meinem Spitznamen und Zambrotta (jaaaa, treuer Fan auf ewig...).
 
Es war ein gutes und doch aufwühlendes Wochenende. Mehr an einem anderen Tag.
 
Morgen gibt es mein lang erwarteter und wohlverdienter Shoppingtrip nach Stuttgart. Allein. Einfach ein ganzer Tag für mich. Und ich habe mir vorgenommen, nur spezielle Sachen zu kaufen. Welche mich und meinen eigenen Typ unterstreichen.




Donnerstag, 17. August 2017

vergangenheit-flashback & kurz sichtbar

Heute war bis dato ein sehr aufreibender Tag - und er ist noch nicht vorbei. Und doch wäre ich gerne schon am Morgen wieder einfach zu meinem Mittagsplatz (eine kleine Bank mit Sicht in die Weite hier beim Arbeitsort). Ich bin in letzter Zeit oft über meine Mittagszeit da und geniesse die Ruhe oder heule mich einfach aus. Da kann ich für einen kurzen Moment einfach mal "nicht funktionieren" und dementsprechend schafft es die einte oder andere Träne über meine Wange.
 
Heute Morgen hatten es eine Mitarbeiterin und ein Leiter unabsichtlich über die Krankheit, welche mein Firmengotti ebenfalls hatte (sie hat sich ja eben für einen sehr schlimmen Freitod entschieden, war aber wahrscheinlich nicht wirklich sie selbst). Klar, zu Beginn krampfte sich alles in mir zusammen und doch bin ich jemand, welcher gut abschalten und die Ohren verschliessen kann, wenn sich Menschen über Dinge unterhalten, welche mich nichts angehen oder nicht wirklich interessieren.
 
Und doch löste es ordentlich viel aus. Es war wie ein Flashback und es verkrampfte sich innerlich alles in mir zusammen. Irgendwann waren meine Gedanken und Gefühle so aufgewühlt, dass ich den Raum dann doch verlassen musste (und somit auch die Situation).
 
Ich machte mir einen Kaffee - zwei weitere Mitarbeiterinnen standen da und irgendwie bekam die einte mit, wie ich Milch und Kaffeerahm vermischte. Sie lachte und meinte, dass sei jetzt doch noch eine lustige Kombination und das sie dies bis dato nicht so gesehen hätte. Ich erwähnte, dass ich mir dies so immer an meinem letzten Arbeitstag der Woche gönnen würde. So wie ein Feierabendbier bei manchen ansteht.
 
Sie meinte nur, dass sie mir sowieso schon lange mal sagen wollte, dass ich extrem viel an Gewicht verloren hätte. Chapeau! Ich meinte dann nur trocken, dass es nicht auf gesundem Weg gewesen sei, es hätte mir alles eher auf den Magen geschlagen. Sie meinte nur leicht nickend, dass man es mir an den Augen vor allem in letzter Zeit extrem ansehen könne. Sie selbst hat kein leichtes Jahr hinter sich, ich glaube, wir zwei verstehen uns wortlos. Sie hat innerhalb weniger Wochen vor Weihnachten ihre Mutter und ihren Ehemann keine drei Wochen später durch einen Töffunfall verloren.
 
In diesen wenigen Sekunden fühlte ich mich zum ersten Mal einfach wieder "sichtbar". Von einer anderen Person einfach gesehen und gespürt. Es war mir einerseits nicht recht, andererseits ist es ja das, was ich mir herbeisehne. Mein Gewichtsverlust ist nicht so, wie es bei dicken Menschen auf den ersten Blick scheinen mag. Und das sagte ich den Frauen auch. Dass ich immer zufrieden und im Einklang mit mir und meinem Körper war. Und das der Gewichtsverlust mehrheitlich unfreiwillig erfolgt ist / erfolgt.
 
Ja, dicke Menschen nehmen ab und alle um dich herum loben dich. Hinterfragen natürlich nicht, ob es auch anders bedingt sein könnte, wie eine Diät. Und bei mir war es eindeutig nicht der Wunsch nach Gewichtsverlust. Aber eben, von aussen betrachtet ist es halt ein anderes Thema.

Mittwoch, 16. August 2017

grosi, dies & das, fernweh

Das wird ein etwas kurzer, langer Sammelpost. Ich habe aktuell nicht wirklich die Lust und Muse, gross Artikel zu verfassen. Und ich glaube, dass ich auch nicht mehr gross diese Sache verarbeiten werde, welche ich eigentlich gerne verarbeiten würde (sprich, es würde mir gut tun, ich weiss es ganz genau). Vielleicht kommt es am Wochenende nochmals zur Sprache, ich weiss es nicht.
 
Im Moment steht Grosi an erster Stelle. Sie, ihre Gesundheit und irgendwie bin auch ich mir einfach wichtiger, wie der ganze Stuss um mich herum. Ich möchte einfach nur funktionieren und arbeite nur auf die Ferien hin. Hab einen nervlichen Zusammenbruch nach dem anderen, mache es mit mir selbst aus, heule mich in den Schlaf, stehe am morgen auf, mache meine Arbeit, spiele allen etwas vor und gehe wieder nach Hause.
 
Heute Abend wäre ein Teamevent geplant gewesen - ich gehe aber nach Hause. Laura hat mich gestern noch angefragt, ob ich spontan Zeit und Lust hätte. Früher wäre ich sofort gerannt. Gestern meinte ich einfach nur ehrlich, dass ich einen Abend für mich selbst brauche. Ich will einfach nicht mehr für alle immer auf Abruf bereit stehen. Es sollte auch anders gehen.
 
Am Montagmorgen war ich wie auf Nadeln. Ich wusste ja nach wie vor nicht wirklich, wie es Grosi geht. In Sursee ist eher gegen Nachmittag Besuchszeit. So stand ich halt schon früh wach und begann mit dem Schrankmisten. Und ich war ordentlich dran. Da ist einiges weggekommen. Und heute Abend mache ich dann ein wenig weiter. Ja, ich möchte da wirklich radikal an die Sache ran. Und viele Shirts und Blusen sind nicht mehr meins oder einfach zu gross.
 
Ich kochte für Zio etwas und düste dann los Richtung Grosi. Sie hatte wirklich Freude und meinte schon besorgt, ob das denn alles mit der Arbeit geht. Ich beruhigte sie und war einfach nur glücklich, zu sehen, wie gut die Medikamente anschlagen. Klar, auf Dauer ist Schmerzmittel nicht das Wahre, aber sie war einfach für einen Moment schmerzfrei und plapperte munter und fidel. Ich konnte mich wirklich davon überzeugen, dass es ihr gut geht und das war mir einfach am Allerwichtigsten. So konnte ich innerlich auch ein wenig runterfahren und immerhin diese Sorge konnte mir genommen werden. Ich fühlte mich ihr nah und sie meinte nicht nur einmal, dass wir uns doch so viel besser gegenseitig Kraft, Mut und Zuversicht geben können. Ich glaube, ich muss Grosi nicht wirklich viel über meinen Zustand erzählen. Ich glaube, sie spürt einfach, dass es ihrem Grosikind einfach nicht wirklich gut geht.
 
Ich konnte mich für ein paar Minuten ablenken und als ich nach Hause fuhr, war ich einfach wirklich nur froh, dass es ihr so viel besser ging. Ich fuhr noch zu Grossäddis Grab und genoss die Zweisamkeit mit ihm - und hinterliess ihm einen Stein mit einem Schutzengel darauf.
 
Gestern war ich dann bei der Arbeit und am Abend besuchte ich meinen Cousin, seine Partnerin und meinen Coucousin, welcher nun 8 Monate alt ist. Es war schön, wie er sich von mir herumtragen liess und wie er mich anstrahlte. Und ja, ich sage zwar immer, dass ich alleine besser dran bin und ein Kinderwunsch nicht wirklich vorhanden ist... aber wenn ich dann dasitze und mir einfach einmal mehr klar bewusst wird, dass es wahrscheinlich wirklich nie mit einer Partnerschaft und Kindern klappen wird... ist es dann doch etwas anderes. Weil ich es mir nach wie vor nicht freiwillig ausgesucht habe, sondern einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werde. Und bei meiner Vergangenheit überlege ich es mir einfach doch ein paar Mal mehr, ob ich dies einem weiteren, unschuldigen Wesen zumuten möchte. Ich selbst könnte mich zusammenreissen. Aber auch ich habe unverschuldet eine Krankheit mit auf den Weg bekommen, welche verschissen und ungerecht ist. Obwohl ich behütet aufgewachsen bin und die besten Eltern der Welt habe. Wenn ich es zum jetzigen Zeitpunkt aussuchen könnte, würde ich mir wünschen, meine Eltern hätten mich nie gezeugt. Und ich möchte nicht, dass meine Kinder dies ebenfalls durchleben müssen.
 
Ausserdem ist da ja noch meine Geschichte mit dem Freitod meines Firmgottis. Ich sage zwar, dass ich dies nie machen könnte/würde... aber sag niemals nie. Auch sie hat Kind und Ehemann hinterlassen. In einem Moment, in dem sie nicht sie war.
 
Das Volleyballspiel gestern war solala... ich war gut unterwegs und spüre auch meine Fortschritte, seit ich bei der weiteren Plauschgruppe vom Arbeitsort mitmische. Klar, ich war vorhin schon gut, aber das weitere Training in der Woche zeigt sich doch stark. Meine Aufschläge sind noch präziser und meist landen sie im Feld. Vor allem sind sie schärfer. Und gestern bot ich dann doch ein paar heftige Aufschläge. Puma meinte ein paar Mal im Hintergrund etwas à la "Badabum-Bombe!" und am liebsten hätte ich gesagt, er solle dies lassen. Weil es mich verunsichert hat und ich mich wie eine dicke Bombe auf dem Feld gefühlt habe. Ich weiss, er hat mich wohl nur loben wollen. Aber ich habe es einfach so genommen, dass ich halt eine wuchtige Bombe auf dem Feld bin mit meiner Masse. Es tat in diesem Moment einfach nicht gut.
 
Und ja, dann kam der Moment, in dem ein Ball von ihm direkt in meinem Gesicht landete. Nase und Wange brannten höllisch und sofort wollte er angerannt kommen und sich bei mir entschuldigen. Ich bin da einfach eigen - ich zeige keinen Schmerz und wandte mich einfach abrupt ab. Er schien zu verstehen und meinte nur "sorry". Ich schaffte es immerhin, den Kopf zu schütteln und ein "schon okay" zu sagen. Aber der Abend war dann für mich gelaufen.
 
Ich fuhr nach Hause und einmal mehr fühlte ich mich einfach... einsam. Einsam und verlassen. Überall scheinen Menschen für jemand anderen den wichtigsten Punkt in ihrem Leben darzustellen. Nur ich nicht. Ich weiss, bei meinen Eltern. Aber da sind ja auch noch meine Geschwister. Es geht mir wirklich darum, für jemand Einzelnen einfach der Mittelpunkt des Lebens zu sein.
 
Es war ein "ich heul mich mal in den Schlaf"-Akt gestern im Bett. Irgendwann einmal konnte ich einfach nicht mehr. Die Gedanken und Grübeleien waren ausgelutscht, die Augen hatten keine Kraft mehr und die Harte Seite in mir kam hervor. Heute funktioniere ich wieder. Bis zu den Ferien hin muss das so klappen. In genau zwei Wochen geht es los und ich bin - wenn es gut geht - um diese Zeit schon fast bei unserem Haus angelangt. Nach den Ferien geht es dann wieder weiter. Ich möchte mich einfach wieder jeden Abend auf meinen Sport konzentrieren. Schwimmen, Volleyball und Biken. Und der Rest kann mir langsam einfach gestohlen bleiben.
 
Ich persönlich erwarte einfach nichts mehr von meinem Leben. Ich bin wieder mal so weit, es nicht einmal schlimm zu finden, wenn es fertig wäre. Ich verbringe meine Mittagspausen aktuell oft auf einer Bank in der Natur beim Arbeitsort - etwas erhöht blicke ich in die weite der Natur. Und gestern wurde mir klar: ich werde hier nicht glücklich. Und daran werde ich etwas ändern. Im Hinterkopf habe ich ein Auslandjahr mit arbeiten. Ich weiss, meine Probleme lösen sich nicht, indem ich einfach von hier verschwinde. Aber ich komme zu meiner persönlichen Ruhe und kann von alldem hier einfach Abstand gewinnen.
 
Das Gefühl der Einsamkeit... das wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind. Es ist eine Grandwanderung der Gefühle. Einerseits diese Sehnsucht nach einem Seelenverwandten. Nach jemanden, dem es einfach mal nur um mich geht. So viele Gespräche in letzter Zeit und ich hatte wieder oft das Gefühl, in die Rolle des Seelenmülleimers abzudriften. Nur noch zum Kopf schütteln. Und gleichzeitig dieser Ekel davor, wenn mich Menschen berühren (wollen). Ich merke es aktuell wieder verstärkt, wie ich automatisch auf Distanz gehe, wenn mir jemand zu nahe kommt. So letzten Mutti beim Abwaschen. Oder teilweise auch Pupa am Wochenende. Aber da klappt es ganz gut - wir beide kennen dieses Gefühl der Nähe und Distanz. Mal wurde Händchen gehalten, dann spürten wir beide einfach wieder, dass wir im Moment keine Berührung wünschen. Wobei da eher ich immer die Distanziertere von uns beiden bin.

Ich habe Fernweh - nach meiner Heimat. Nach einem Ort, an dem ich weiss, dass es mir gut geht. Und das ist nun mal Apulien, meine zweite Heimat. Ich sehne mich so sehr danach und kann das Ablaufen der nächsten zwei Wochen so gar nicht mehr abwarten. Und dann bin ich erst mal für 4.5 Wochen weit, weit, weit weg. 1365 Kilometer. Und wenn mir alles zu bunt wird, schalte ich einfach alles an Kommunikationsmittel in die Welt aus.

Hier noch ein Bild. Einer meiner Lieblingsplätze und -aussichten in Otranto. Keine fünf Minuten unseres Heimes entfernt...

Sonntag, 13. August 2017

sorgenkind grosi & weekend zu zweit

Kaum sind meine Eltern in den Ferien, bin ich wieder eher bei Grosi, wie zu Hause und bei der Arbeit. Es klingt jetzt schon fast vorwurfsvoll - ist aber nicht so gemeint. Ich bin voller Sorge.

Dabei hat das Weekend sehr schön angefangen. Ich habe es unbewusst und doch bewusst mit Pupa verbracht. Es hat uns beide sehr gut getan. Diese Nähe und doch musste ich nichts erzählen. Sie wusste, wie es mir warum geht und ich bei ihr genauso. Wir konnten uns einfach an den Händen halten und das Unausgesprochene war so geklärt. Und es hat mir geholfen. So ihr auch.

Gestartet hat unser gemeinsames Wochenende am Freitag. Ich habe morgen Haushalt gemacht - Wäsche gewaschen, geputzt und dann meine Dusche genossen. Es ging alles besser, als ich erfahren hatte, dass meine Eltern gut in Italien angekommen waren.

Danach ging es ab zu Pupa und weiter ins Kino. Ich hatte schon einmal angesprochen, dass sie gerne Zeit bei uns verbringen könne, wenn meine Eltern nicht da sind. So meinte sie am Freitag, ob sie dieses Angebot einlösen könne. Ich sagte zu und so ging es nach dem Abendessen bei unserem Lieblingspizzaiolo zu uns nach Hause.

Am Samstag machten wir Grosseinkauf und Pupa entschloss sich, noch eine weitere Nacht zu bleiben. Es ging ab zur Streetparade und wir hatten unseren (gesunden) Spass. Kein Alkohol, ich hatte zwei Stresszigaretten. Aber es tat gut - für ein paar Stunden mehr einfach alles vergessen und hinter sich lassen. Zwei fremde Männer fanden meine Schuhe cool und machten mir einfach so ein Kompliment. Und ein Italiener war über mein italienisches Herz auf der Backe und auf meinen Lippen so begeistert, dass er einfach "ciao amore!" in meine Richtung schrie und mir Handküsse schickte.

Einmal mehr merk(t)e ich, wie nötig die anstehenden Ferien sind. In genau 17 Tagen geht es los, YES! Mein Nervenkostüm ist überstrapaziert und ich nehme mir alles zu Herzen und vor allem jegliche Aussagen sehr persönlich. Es ist auch für mich nicht mehr lustig so.

Naja, ich habe Pupa gesagt, dass ich heute eine grosse Biketour geplant habe. Sie wollte ausschlafen und so kamen wir uns auch nicht in die Quere. Ich habe einen leichten Sonnenbrand - na toll. Vor allem im Gesicht. Selbst schuld.

Als ich zu Hause ankam, machte ich einen Videoanruf mit Muddi. Sie war bei meiner Tante und Nonna war auch dort. Sie sah mich auf dem Handy und meinte: "Che bella!" und ich musste lachen. Ich war rot und verschwitzt - aber so sind die lieben Nonnas.

Bis dann Muddi erzählte, dass sie erfahren hat, dass Grosi wieder im Spital liegt. Bei mir ging gar nichts mehr und ich konnte meine Tränen nicht mehr kontrollieren. Es ist eine offene Wunde am Bein und wahrscheinlich eine Bagatelle. Aber ich wollte einfach alles verfluchen und klein schlagen. Ich mache mir sonst schon enorme Sorgen um Grosi und um ihr Gemüt. Und ich kann es verstehen, mag sie nicht mehr und hat sie so gar keine Lust mehr auf das Ganze. Ich kann ihr wirklich von tiefstem Herzen nachfühlen und es tut mir einfach leid und weh, muss sie nun auch noch dies aushalten. Ich habe wirklich Angst davor, mein Grosi früh zu verlieren. Ja, sie ist 79 - aber ich kann und will einfach kein Leben ohne sie. Ich habe wirklich grosse Angst, sie nächstens verabschieden zu müssen und ich weiss nicht, wie ich und ob ich damit umgehen kann.

Morgen und Dienstag wäre ich alleine im Büro. Für morgen habe ich alles umorganisiert. Familie geht vor und mein Grosi braucht mich. Und ich brauche mein Grosi. Ich möchte einfach in ihrer Nähe sein und mich einfach selbst davon überzeugen, dass es ihr "gut" geht. 

Ich muss stark sein und bleiben, für mein Grosi. Aber es ist einfach so etwas von anstrengend und ich merke einfach, wie ich immer mehr auf dem Zahnfleisch über den Boden krieche...

Es ist definitiv nicht mein Jahr. Nun ja, so kann ich morgen noch bei Grossdäddis persönliches Grab vorbei, wenn ich eh nach Luzern muss. Dann fühle ich mich ihm näher und bitte ihn natürlich, noch besser aufs Grosi aufzupassen.

outfits - ich muss ausmisten!

Letzte Woche war ich outfittechnisch eher auf der sicheren Seite unterwegs. Und habe einfach einmal mehr das Gefühl gehabt, ordentlich ausmisten zu wollen. Es hat mich ein paar Dingen zu tun, welche in den letzten zwei Wochen passiert sind. Heute mag ich aber nicht darüber berichten.

Fakt ist, dass ich ein paar Kleidungsstücke getragen habe, welche ich jetzt im Nachhinein einfach nicht mehr passend finde. Oder sie sind nun definitiv zu gross und sie gefallen mir so nicht mehr an mir. So auch die orange Leinenjacke, welche ich letztes Jahr sicher ein paar Mal getragen habe. Aber diese Woche fand ich sie einfach nicht mehr passend. So auch die Hose, welche ich dazu kombiniert habe. So verändert man sich halt einfach.

Ich hoffe, dadurch (dem radikalen Ausmisten) auch sonst bei vielen Dingen abschliessen zu können und damit nicht noch mehr Neues einkaufen zu gehen. Ich wollte eigentlich dieses Wochenende mit dem Schrankmisten anfangen - aber die "Hindernisse" hat man im obigen Post bereits lesen können.

Für diese Woche bin ich unsicher, was die Outfits betrifft. Ich habe nicht wirklich grosse Lust, mich damit auseinanderzusetzen. Im Moment haben wichtigere Dinge Vorrang.

Wobei es natürlich zwei Blusen darunter gibt, welche ich total schön finde und öfters tragen möchte. Jene in Rosa und Weiss - von Chiccorée, und sie passen!






Mittwoch, 9. August 2017

challenge gegen den sonnenuntergang

Am Montag ging ich kurzerhand und wirklich sehr spontan entschlossen noch auf eine Biketour nach dem langen Arbeitstag.
 
Bis ich zu Hause war, war es bereits 19.10 Uhr. Bereits am Samstag, als ich zum Geburtstag von Laura fuhr, hatte ich mir gedacht, ob dies nicht auch eine gute und angenehme Biketour sein würde. Es hat alles: kleine Erhöhungen, kleine Neigungen, etwas anspruchsvollere An- und Absteigungen und vor allem auch gute, gerade Strecken. Und der Ausblick währenddessen auf den See ist einfach wunderschön.
 
Am Montag brauchte ich es einfach. Es war ein langer und intensiver Tag gewesen, aber als ich zu Hause ankam, dachte ich einfach auf den Wetterbericht für die kommende Woche. Und da wurde mir klar: vielleicht komme ich in dieser nicht mehr mit dem Bike zum Zug.
 
Zack - Bike gepackt und losgeradelt. Ich schaffte es zu meinem früheren Arbeitsort in einem Affentempo - auch hier über die Strecke, welche ich lange gemieden habe (über zwei eher doch anspruchsvolle Steigungen). Ich fuhr nicht dem See entlang da hin. Und für eine Strecke, welche eigentlich mit den 57 Kilometer mit 3 Stunden und 25 Minuten angegeben war, benötigte ich (mit Fotografierpausen) 2 Stunden und 40 Minuten. In meinen Augen eine sehr gute Leistung.
 
Die Strecke machte mir Spass. Die Temperatur war genau richtig und sehr angenehm und irgendwie radelten die Füsse und Beine einfach automatisch mit. Ich hatte einen verdammt schönen Sonnenuntergang, welchen ich geniessen konnte. Es stimmte in diesem Moment einfach.
 
Naja, die Dämmerung hatte ich ein wenig sehr unterschätzt. Bei der Rückfahrt wurde es immer dunkler. Ich konnte noch den traumhaften Mondaufgang geniessen - puah, so gross und nahe hatte ich ihn schon lange nicht mehr wahrgenommen. Als ich dann in Rapperswil ankam (ca. noch 15 - 18 Kilometer von meinem Wohnort entfernt) war es bereits zappenduster. Naja, da musste ich durch. Ich habe kein Licht an meinem Bike. Es ging dann Dank "Wegkenntnissen" und dem hellen Mond.
 
Zu Hause angekommen, war ich zwar schon müde und glücklich... aber es hätte noch ein wenig mehr an Anstrengung sein dürfen. Die Strecke war eine Herausforderung, ganz klar. Vor allem auch dadurch, dass ich noch bei Tag zu Hause sein hätte wollen. Aber ansonsten war es wirklich eine sehr ausgeglichene und gute Strecke. Ich fuhr sogar bei Lauras Wohnung vorbei.
 
Meine Muskeln schmerzten gestern ordentlich - mein Rücken nahm es mir auch ein wenig übel und mein Knie merkte ich natürlich auch bei Treppenstufen. Aber ich will ja nicht motzen, ich bin überglücklich, dass ich solche Leistungen überhaupt erbringen kann. Und vor allem merke ich ja meine Ausdauer vor allem bei den Vergleichen bei der Zeitdauer. Da hole ich ordentlich etwas raus.
 
Gestern hatte ich nach langer Zeit wieder den Ehrgeiz im Kopf. Ich konnte wirklich von allem abschalten. Mein Kopf war wie leergefegt und nach langer, langer, langer Zeit war es endlich wieder eine Fahrt ohne Gedanken und Grübeleien. Endlich mal wieder erfüllte das Biken seinen Sinn: im Kopf war nur der Fokus auf die Strecke, meine Leistung und das Biken. Herrlich!
 
Es ist im Moment bzw. nach wie vor alles etwas schwierig. Ich versuche, mir immer wieder bewusst zu werden, dass es zwar eine verschissene Zeit ist, aber ich zum Beispiel "grundlegend" gute Laune habe und es "mir gut geht". Und ich habe letztens einen Spruch gelesen, den ich mir einfach öfters zu Herzen nehmen möchte:
 
"Glücklich sein heisst nicht ein perfektes Leben zu leben. Glücklich sein heisst, zu verstehen, dass es sich lohnt, das Leben zu leben, trotz aller Schwierigkeiten."
 
Ja, es ist eine verdammt schwierige Zeit und sie hält mir persönlich zu lange an. Es sind schwere Monate und es wird nicht von heute auf morgen einfacher. Es fühlt sich für mich nach wie vor wie ein Überleben und kein Leben an und ich werde wohl mein Leben lang damit zu kämpfen haben und mit der Tatsache, dass ich mich nach einem Seelenverwandten sehne. Aber eben, aktuell hilft es mir teilweise nur, wenn ich merke, dass ich eigentlich von der Stimmung her "ruhig" und "positiv" bin und es "lediglich die Umstände sind, welche mich beschäftigen".
 
Durch dieses Besinnen auf die "eigentliche Grundstimmung" habe ich das Gefühl, besser Abstand zu den Umständen zu halten. Ob es einfach ein Unterdrücken der Umstände und Gefühle und Gedanken ist, muss ich noch herausfinden. Aber eben, ich persönlich bin dankbar darüber, dass ich immerhin dieses "Grundgefühl wahrnehmen" aktuell überhaupt wieder bewusster wahrnehme(n kann). Denn es zeigt mir einfach, dass ich doch wieder eher optimistischer dem Thema Leben und Kämpfen gegenüber stehe.
 
So, fertig für heute. Ich habe nun doch noch einen Schlenker in mein Seelenleben gemacht ;-). Aber ansonsten bin ich aktuell eher nach wie vor auf Rückzug. Ich habe mir vorgenommen, Laura und auch sonstig eng stehenden Menschen nichts über meine Vergangenheit zu erzählen. Ich werde nach wie vor meine Maske verwenden, wenn es um das Zwischenmenschliche geht. Ich reisse mich zusammen und halte mich an meine Mauer und Maske. Alles andere bringt mir persönlich aktuell und auch auf Dauer hinaus nichts. Es ist alles passiert, ich muss damit leben und kein Schwein kann mir dabei helfen. Ich selbst habe so damit zu kämpfen, dass es niemand sonst wissen muss. Ich werde mich keinem Menschen mehr öffnen und einfach funktionieren.
 
Ich freue mich auf meine Ferien. Aktuell arbeite ich nur daraufhin. Und bis zu meinem Abreisedatum sollte ich dies auch schaffen können. Ich war schon für viel längere Dauer "Roboter". Von dem her.
 
So, nun noch ein paar Bilder. Eines musste ich ein wenig stark verdunkeln, sodass man zwar erkennen kann, dass ich die Sonne küsse - aber doch "anonym" bleibe.



Dienstag, 8. August 2017

baby driver

Am Donnerstag war ich mit Pupa im Kino. Es hatte sich spontan ergeben. Vom Programm her war ein anderer Film geplant – aber der lief nicht mehr. War nicht schlimm, ich hatte noch einen Gutschein vom Geburtstag her, welchen ich einlösen wollte.
 
Minions hatte ich für diesen Sonntag mit der Gruppe eingeplant. Den liess ich sausen (was ich dann am Freitag bereute, aber mehr dazu in einem späteren Eintrag, eventuell morgen…). Der Ticketverkäufer schlug uns Baby Driver vor.
 
Ich musste schmunzeln, als ich vorhin Seastorms Eintrag gelesen hatte. Vor allem, als ich den Abschnitt „Was für ein bescheuerter…“ las. Ich dachte mir schon: ohoh, ich schwärme von diesem Film und sie findet ihn vielleicht richtig doof ;-).
 
Aber ich teile ihre Meinung. Mir persönlich haben die Filmmusik und die Actionszenen sehr gut gefallen. Ich dachte mir zu Beginn, ob es etwas à la „Fast & Furious“-Verschnitt wird – nichts da! Mir haben die Szenen wirklich gut gefallen und ich bin ja sowieso ein Auto- und Schnelligkeitsfan. Die Liebesgeschichte fand ich teilweise ein wenig seeeehr komisch gehalten, aber so sind nun mal die Hollywoodfilme :-).
 
Es war einfach ein Film, bei dem man reinsitzen und mitfiebern konnte – ohne gross überlegen zu müssen. Ich empfehle diesen Film weiter. Vor allem, weil der Hauptdarsteller (Baby) so etwas von eigen ist. Und eben, er hört wirklich coole Musik, teilweise von den 50gern. Einfach mal etwas anderes.
 
Ach ja, Baby hat mich oft, wirklich  zieeemlich oft, an meinen Bruder erinnert. Die sehen sich verdammt ähnlich! Und wenn er die Brille aufhat… einfach „tupfgenaugliich“!
 
Auf einem Bild könnte mein Bruder wirklich ein Double spielen… nämlich auf diesem hier:

Sonntag, 6. August 2017

völlegefühl

Letzte Woche hatte ich nach langer Zeit wieder verstärkt ein Völlegefühl und auch das Empfinden, aufgedunsen und unbeweglich zu sein. Naja, Frauenzyklus halt. Ich muss es mir dann immer wieder sagen.

Als dann meine Stimmung noch tiefer sank, wie ich es eigentlich schon glaubte, erreicht zu haben, war es mir einfach ganz klar. Und Fressattacken hatte ich ordentliche diese Woche. Und das passt mir so gar nicht in den Kram.

Dieses Unwohlsein hat sich irgendwie auch auf meine Outfits ausgewirkt. Finde ich. Ich fühle mich oft unsicher und nicht wirklich wohl in meinem Körper.

Ich trage oft meine Blumen im Haar und ansonsten entschloss ich mich für einen Jumpsuit oder kurze Hosen kombiniert mit einer Bluse oder einem Shirt.

Nach mehr ist mir im Moment nicht wirklich zu Mute. Ich habe mich entschlossen, einfach nur noch auf die Ferien hin zu arbeiten - alles andere weit weg von mir zu schieben. Mauer hoch und einfach alles abprallen lassen. Einfach nur funktionieren. Und dazu gehört ab morgen auch wieder kontrolliertes Essen, sprich, hungern. Ich muss dieses Gefühlschaos bzw. diese Gefühlsduselei einfach wieder in den Griff kriegen. Mir geht es eindeutig schlechter, seit ich mich da geöffnet habe und ich bereue es inzwischen.

Ich habe eingesehen, dass niemand mir meine Bürde nehmen kann. Es wird niemals jemand verstehen, warum ich so bin, wie ich bin. Und es wird auch nie so sein, dass ich das im Leben erhalte, was ich mir wünsche und wonach ich mich sehne. Meine Vergangenheit ist passiert, ich kann an diesem Scheiss nichts ändern. Und es wird sich auch nichts ändern, wenn ich mich darüber anderen anvertraue. Denn die Zukunft läuft genau gleich weiter und auch da muss ich ganz alleine durch.

Von dem her lasse ich es sein. Ich habe aktuell Kontakt mit einer Reiseplanerin aufgenommen. Im Moment schaue ich, wie weit sich meine theoretische Vorstellung mit den praktischen Möglichkeiten deckt. Einfach weit, weit, weit weg. Irgendwo im Ausland arbeiten. Einfach weg.