Freitag, 27. Juni 2014

freitags-füller

 
1. Meine Füsse mag ich an mir unter anderem am meisten.
 
2. Ich muss Lust auf Kartoffelchips haben… sonst lasse ich sie liegen.
 
3. Ich lernte echt viel in der Schulzeit.
 
4. Mein „ich-vermisse-dich“-Gefühl ist aktiviert.
 
5. Es ist wirklich traurig, wie die Welt teilweise ist.
 
6. Eine grosse Stadt bzw. Brindisi und Lecce im Sommer möchte ich unbedingt in diesem Jahr noch besuchen.
 
7. Wochenende ist „chillig“. Heute Abend etwas Schönes mit Pupa. Morgen eventuell auch oder mit der Familie. Und ansonsten viiiiiel Sonne tanken, dösen, lesen, TV schauen und einfach das Leben geniessen. Vor allem meine freien Tage. Wird vielleicht nicht mehr lange so sein, freu :-). Aber mehr, wenn es erst definitiv ist…
 

Freitag, 20. Juni 2014

alltägliches

In letzter Zeit häufen sich bei mir die Gedanken und Eintragsideen. Aber meist habe ich anderes vor, habe keine Zeit oder empfinde den geplanten Post nach einer Zeit nicht mehr so aktuell oder wichtig.
 
Oder ich verdränge das Thema einfach, weil es Gefühle aufwirbelt. So habe ich schon lange etwas, was ich gerne verarbeiten würde. Aber einfach noch nicht kann. Und seien wir mal ehrlich: manchmal ist es doch besser, „bei sich zu bleiben“.
 
In der Arbeit läuft aktuell sehr viel. Eigentlich mag ich es lieber, als wenn ich da sitze und nicht wirklich weiss, wo ich anfangen soll und welche Sache prioritär ist. Aber wenn ich mit diesem Pensum für meine Verhältnisse fast drei Wochen Überzeit ansammle, weil wir eben so viel zu tun haben…. dann ist es nicht leicht. Weil sofort kommt die Chefin und meint, ich solle doch diese Arbeitszeiten geringer halten und etwas später arbeiten kommen. Aber da mache ich einen auf stur. Ich komme früh, gehe aber auch Punkt Feierabend (ausser, es geht wirklich nicht anders). Ich arbeite lieber ab 7 Uhr, da habe ich noch keinen Telefon- und Schalterdienst. Zudem bin ich dann viel produktiver wie nach Türschluss. Aber eben, vielleicht habe ich bald die Chance, aufzustocken.
 
Der Empfang im Team selber schien mir eher kühl. Vielleicht liegt es auch an mir, da ich mir in letzter Zeit nicht wirklich wichtig vor komme. Aber ich hatte den Eindruck, es ist nie recht, wenn ich Ferien nehme (war schon eher stressig, zambrottagirlie… nächstes Jahr müssen wir das besser aufteilen…) und auch eher das Gefühl, dass es im Team allgemein nicht wirklich einen Unterschied macht, ob ich da bin oder nicht. Klar, in der Zwischenzeit ist es wieder ein wenig anders und mit meiner stellvertretenden Chefin und meinem Bürogspänli verstehe ich mich zum Glück hervorragend. Das ist so wichtig! Und andere Gspänli, die mir wichtig entscheiden, „suche ich auch eher auf“.
 
Am Mittwoch war ich ja mit Pupa noch unterwegs. Wir sassen im Restaurant und von weitem sah man einem Herrn bereits an, dass er wahrscheinlich homosexuell ist. Irgendwie kam mir sofort der Blitzgedanke und ich musste an den Post von seastorm denken, den sie kürzlich hier betreffen Concita Wurst veröffentlicht hat. Und das meine ich mit meinem siebten oder achten Sinn: kaum gedacht, begann es schon mit den verschiedensten Reaktionen.
 
Und da finde ich unsere Gesellschaft teilweise echt unter aller Sau. Warum kann man einen Menschen nicht so sein und leben lassen, wie er ist? Ich selbst halte mich an diese Regel – abgesehen von illegalen Machenschaften. Ob schwul, hetero oder bi – jeder soll doch glücklich werden. Wenn sich eine Frau gerne schrill anzieht, bitte. Solange man mich persönlich nicht angreift, lasse ich jeden so sein, wie er eben sein möchte. Ist doch purer Neid - so auch bei unangebrachter Kritik.
 
Klar, er hatte natürlich pinke Shorts und ein etwas ausgefallenes Shirt an und auch sonst war er sehr gepflegt und man sah halt, dass er auf Männer steht. Aber so what?
 
Pupa ist da zum Glück gleicher Meinung. Sie fand es auch wirklich so was von peinlich, wie Menschen zu lachen begannen und auch sonst die Köpfe verrenkten. Aber sobald der Mann bei uns im Restaurant war, taten fast alle so, als hätten sie ihn nicht gesehen – um nur wieder blöde zu gaffen, sobald er an ihnen vorbeigerauscht war *nerv*. Ich kann das immer schlechter vertragen. Das sind in meinen Augen solche Menschen, die selbst mit ihrem Leben nicht glücklich sind und anderen daher auch kein selbstbewusstes Leben wünschen. Denn meist leben Menschen wie dieser Mann ihr Leben so aus, wie sie es eben ausleben wollen. Und geben nichts auf die blöde Meinung anderer.
 
Ansonsten habe ich meinen Kater einzelne male noch intensiv vermisst. Und ich glaube, unser Hund merkt auch, dass er nicht einfach in den „Ferien“ ist. Umso öfters schmust Schila nun mit mir, sie spürt die fehlende Kuscheleinheit anscheinend. Dafür habe ich – nach meinem letzten Eintrag „vermissen“ – von ihm geträumt. Mein Kater lag auf seiner Decke auf seinem Polstersitz (wir lassen sie jetzt weiterhin drauf), streckte sich, gähnte und schien mit glücklich anzuschauen. Mutti meinte nur, dass er mir damit im Traum sagen wollte, dass es ihm gut geht, da wo er jetzt ist.
 
Was war noch? Ach ja, ich merke immer mehr, dass ich hier einfach nicht hingehöre. Klar, ich bin glücklich, konnte ich meine Ausbildung in der Schweiz machen und auch sonst bin ich froh, bin ich hier aufgewachsen. Schon nur die Ärzte, das Sozialwesen und und und. Aber irgendwie vermisse ich mein Italien, die Ruhe, die Entspannung, die Menschen, die Mentalität, la famiglia… Es ist einfach ein Teil meiner Heimat, die ich viel zu wenig sehe.
 
Und sehen wir es einmal so: im Vergleich zu anderen Ländern, arbeitet die Schweiz übermässig viel und hat wenig Ferien und Freizeit. Klar, dafür haben wir auch einen anderen Standard. Aber genau dieser macht es manchen Menschen schwer, sich hier integrieren bzw. hier leben zu können.
 
Daher ein Sehnsuchtsbild (mal wieder ;-))

freitags-füller

 
1. Ich könnte mal wieder einen „Lümmel-Tag“ gebrauchen… Liegestuhl, Sonne, Buch, IPod, dösen,…
 
2. Ich mag keine Früchte (Fruchtsalat etc.) mit Eis. Wenn, dann nur Früchte und Obst mit Schlagrahm ;-p.
 
3. Das Wetter im Moment stört mich nicht gross. Ist es heiss, lamentieren alle. Ist es kühl am Morgen, ist es auch nicht recht. Mein Motto: mach das Beste daraus und schätze dich glücklich, gibt es in der Schweiz noch so etwas wie Frühsommer, Frühling, Sommer, Spätsommer, Herbst und Winter!
 
4. Weiter verleugnen oder besser eingestehen, dass mir im Moment eine männliche Person verdammt stark fehlt?
 
5. Am Anfang ist meine Haut nach dem Sonnen gerötet. Bei dieser leichten Bräune aus meinen Badeferien in Mallorca möchte ich dran bleiben. Daher geniesse ich den kleinsten Sonnenstrahl in vollen Zügen… So gestern in der Badi mit Mutti!
 
6. Wenn ich mich angegriffen oder verletzt fühle, wird es sogar mit mir ruhiges Persönchen ungemütlich.
 
7. Dieses Wochenende habe ich noch nicht viel vor, möchte hauptsächlich die Sonne und das Nichtstun geniessen (nach dem Ausmistwochenende letzter Woche -.-). Morgen eventuell Schule vom Sohn von Pupa besuchen und dann den Nachmittag und Abend mit ihr geniessen. Vielleicht kommt sie meine Kleider probieren und nimmt etwas mit und bleibt zum Grillabend. Oder wir gehen gemütlich eins Trinken.
 
Sonntag noch gar nichts vor und Montag auch nicht. Aber eben, vielleicht irgendwo an einen See und Sonne, Vitamin D und Kraft tanken!
 

Donnerstag, 19. Juni 2014

das schicksal ist ein mieser verräter

Gestern wurde ich mit diesem Eintrag nicht ganz fertig. Und da ich heute zu müde und zu faul bin, die Änderungen vorzunehmen, teile ich es einfach in zwei Teile auf, hihi. Den ersten Teil habe ich gestern erfasst. Den zweiten unter dem Strich ist von heute!
 
Heute sieht mein Abendprogramm zweigeteilt aus. Natürlich wird es ein vielversprechender Abend, denn ich treffe mich mit Pupa. Nur das Programm wird vielleicht nicht ganz meins. Aber die Hoffnung liegt darin, dass schlussendlich doch das meiste ganz gut rauskommt. Meist dann, wenn man anderes befürchtet :-).
 
Sie hat mich darum gebeten, einen gewissen Film mit ihr im Kino schauen zu gehen. Es ist so wirklich nicht mein Thema. Es geht um eine Liebesgeschichte – „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“.
 
Ich bin so gar nicht für Liebesfilme zu haben. War ich noch nie und werde ich irgendwie auch nie sein. Ist so wirklich nicht meins.
 
Bis jetzt war ich eher Fan von Action- und Liebeskomödien. Einfach keine Schnulzen. Seit knapp zwei Jahren bin ich total im Bann von Actionfilmen und auch Thrillern. Eine Eigenschaft, welche ich bis jetzt nicht von mir kannte. Krimis und Thriller lesen war schon immer meine Leidenschaft – nun auch die Filme :-).
 
Mich stört eher der Trailer an diesem Film. Es ist ja bekannt, dass ich in Sachen Liebe bis jetzt nicht wirklich verwöhnt worden bin und auch sonst eher zu hadern habe mit diesem Gefühl. Es ist nicht meins und wenn es nicht sein muss, schiebe ich das weit weg von mir.
 
Hauptsächlich geht es um zwei Menschen, die es nicht einfach in ihrem Leben haben und – so viel ich weiss kämpfen sich beide mit verschiedenartig diagnostizierten Krebs durchs Leben – durch diese Umstände sich kennen und lieben lernen.
 
Bei mir löst es viele traurige Gefühle aus. Der Film soll anscheinend vermitteln, dass jeder seinen Topf finden kann, egal, was bzw. wie man ist. Und ich befürchte, dass es mir danach schlechter geht. Weil ich ja in dieser Sache mit mir hadere und mich öfters frage, was mit mir nicht ganz richtig ist. Beziehungsweise schaue ich mir meine Umstände realistisch an und bemittleide mich selbst, weil ich so bestimmt keine Beziehung eingehen kann.
 
Aber ich bin dem Abend gegenüber offen. Wird bestimmt schon nur gut, weil ich ihn mit Pupa verbringe :-). Zuerst werden wir Käffelen und Plaudern, danach Abendessen bei meinem Lieblingsmexikaner *mmmmh* und danach Kino.
 
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Es war ein langer Abend. Wunderschön, aber ich bin so müde. Meine Augen darf ich ja nicht schliessen, ist das ein Kampf, um sie wieder auf zu kriegen :-p.
 
Der Film hat mir natürlich dann doch sehr gut gefallen. Es ging nicht nur hauptsächlich um den Liebesaspekt. Und wenn, dann ist dieser so schön vermittelt worden. Die Frau hat nie hinterfragt, warum er genau sie als wunderschön bezeichnet. Er hat ihre Liebe nie in Frage gezogen. Sie waren einfach zusammen und haben es genossen. Er mit einem Handicap und sie mit ihrer Sauerstoffzufuhr, welche sie ständig bei sich haben muss.
 
Es war wirklich süss, wie er mit ihr umgegangen ist. Er hat sie aus ihrem Sumpf gezogen, ihr die Welt gezeigt, war stets positiv eingestellt… das Ende dieses Dramas kann man sich dann ja schon fast vorstellen :-(.
 
Der Film hat in erster Linie Lebensmut vermittelt. Kämpferische Natur. Und dass ein Schicksal noch so grausam sein kann – schlussendlich haben wir selbst es in der Hand, wie wir damit umgehen. Und dieser Mann in diesem Film hat einfach das richtige getan. Das Leben genossen, hatte eine positive Einstellung.
 
In diesem Film ging es natürlich auch ein wenig um die Schmerzen. Aber hauptsächlich darum, dass diese Menschen ihr Schicksal nicht einfach so hingenommen haben. Nein, sie leben trotz Diagnose ihr Leben. Halten viel aus, aber nicht nur das ist Bestandteil ihres Lebens.
 
Das Mädchen im Film hatte einen kurzen Zusammenbruch, in dem sie einfach meine Worte aussprach: „Ich kann nicht mehr, warum muss ich das aushalten?“.
 
Oft stelle ich mir diese Frage. Und so hart es klingen mag: ich  habe mein Schicksal und mir erscheint es oft verräterisch. Und doch stehe ich Tag für Tag auf, lebe mein Leben, gebe mein Bestes und versuche, meine Zeit auf dieser Welt geniessen zu können. Mein Alltag besteht nicht nur aus meiner Diagnose. Teilweise ist es schwieriger, dann wieder einfacher. Ich habe mir vieles antrainiert (und es ist und war schweisstreibend!) und es erleichtert mir vieles. Ich kenne mich besser, meine Diagnose und habe viele Tricks gelernt, welche ich schon teilweise unbewusst regelmässig automatisch anwende.
 
Ich finde, es klingt vielleicht überheblich, aber ich bin da viel weiter, wie Pupa. Ich habe das Gefühl, sie suhlt sich im Gefühl, wenn es ihr schlecht geht. Klar, auch das ist erlaubt, aber wenn du dies jedes Mal machst, sobald es dir schlecht geht, ist es umso schwieriger, dich wieder aus diesem Sumpf ziehen zu können. Ich dagegen habe gelernt, dass ein solcher Tag kein Dauerzustand ist und es teilweise auch nicht meinen ganzen Alltag dann ausfüllen muss bzw. sollte. Das habe ich mühsam lernen und anwenden lernen müssen. In meinen Augen lohnt es sich.
 
Der Film hat mir Kraft gegeben, weiter zu kämpfen. Denn bis anhin habe auch ich gekämpft. Teilweise motivierter, in letzter Zeit eher harziger.
 
Natürlich habe ich am Ende des Filmes nicht geweint. Ich kann das nicht wirklich – erst recht nicht, wenn jemand da ist. Dies ist mir bis jetzt nur bei „wie ein einziger Tag“ passiert. Und doch habe ich, noch im Kinosaal sitzend, Pupa einfach in die Arme genommen und fest gedrückt. Es war ein perfekter Moment. Ein Gefühl der Liebe überschwamm mich und ich meinte einfach zu ihr: "Pupa, so verschissen uns unser Schicksal teilweise vorkommt: ohne unseren Lebensgang hätten wir uns nie kennen gelernt. Wäre doch schade um unsere Freundschaft, oder?“
 
Das Gefühl dieser Nähe und einen Körper voller Wärme und Liebe war neu für mich. Ich konnte mit meinem Kopf auf ihrer Schulter Ruhen und diese lange Nähe „aushalten“. Problemlos. Ist ja sonst eher ein unheimlicher Umstand für mich. Umso mehr habe ich dann den Augenblick genossen.
 
Und doch erfüllte sich am gestrigen Abend noch eine kleine Befürchtung meinerseits. Ich lag im Bett und konnte nicht wirklich einschlafen. Dachte über mich, mein Leben und die Liebessache nach. Und da kam mir auch erneut das Mädchen vom Film in den Sinn. Als er zu ihr meinte, warum sie sich nicht fallen und seine Gefühle erwiedern könne, meinte sie, dass sie niemanden verletzten möchte. Umso mehr Menschen sie in ihr Leben lässt, umso mehr Menschen wird sie verletzten und traurig machen, wenn sie in nächster Zeit sterben muss.
 
Und eine derartige Einstellung habe ich ja auch. Ich selbst empfinde mich als eine Zumutung für eine Beziehung - obwohl ich tief in meinem Innern weiss, dass es Quatsch ist. Aber wenn man nie eines Besseren belehrt worden ist, ist ein Umdenken schwierig. Und dazu noch meine sonstigen "Handicaps"... macht es nicht wirkllich leichter. Ich selbst stehe mir da oft im Weg, ich weiss. Aber die Hürde erscheint mir einfach riesengross. Und es ist halt nun mal so: man kann sein Herz und sein Vertrauen den falschen Menschen schenken - und auf das Übelste verletzt werden.

Bevor da kein Typ kommt, der mir das Gegenteil beweist, bleibe ich bei dieser Einstellung. Ist ja wie mit dem Nähe zulassen ohne Ekelgedanken... da hat ein gewisser Mitarbeiter viel dazu beigetragen, dass dies weniger geworden ist.

Und natürlich habe ich diesen gestern urplötzlich sehr vermisst... kein Wunder, steht diese Woche doch Besuchstag bei ihm an. Aber ich werde nicht gehen. Bewusste Entscheidung. Mehr irgendwann einmal in einem Post. Müsste sowieso noch Einiges berichten... Fühlt sich aber nie richtig an.

Mittwoch, 18. Juni 2014

eene meene (einer lebt, einer stirbt)

Ich konnte es natürlich auch nicht in Köln lassen – kurz vor Abflug habe ich mir ein Buch gekauft. Darin vermerke ich mir immer, an welche Stadt bzw. an welche Insel oder auch an welches Land mich das Exemplar erinnern soll (mit Jahresangabe :-)).
 
Dies gab es in zwei verschiedenen Farben. Damit hatte das Buch schon einmal meine volle Aufmerksamkeit. Dann noch der Buchrücken, wuhu! Der Autorenname hat mir nichts gesagt – was aber kein Hindernis für mich war. Eine Chance gebe ich einem Krimi- oder Thrillerautor schnell. Und eins kann ich vorweg schon sagen: hier hat es sich vollkommen gelohnt!
 
Zum Klappentext:
 
Du oder Ich.
 
Sam schläft. Ich könnte ihn jetzt töten. Vielleicht würde ich ihm damit sogar einen Gefallen tun. Als wir nach dem Überfall zu uns kamen, waren wir in diesem alten Schwimmbad. Fünf Meter hohe Kachelwände. Keine Leiter. Ich habe Sam umarmt. Seinen Geruch eingeatmet, den ich so sehr liebe. Dann klingelt das Handy, und wir begriffen den grausamen Plan.
 
Amy sieht mich nicht an. Spricht nicht mit mir. Vielleicht gibt es nichts mehr zu sagen. Jeden Quadratzentimeter unseres Kerkers haben wir nach einem Fluchtweg abgesucht. Nur die Pistole hat keiner von uns angerührt. Bisher.
 
Zwei Geiseln.
 
Eine Kugel.
 
Ein Albtraum beginnt.
 
Auch für Detective Helen Grace.
 
Meine Meinung:
 
Ich hatte schon nach dem Flug die Hälfte des Buches verschlungen :-). Mir gefiel der sofortige Einstieg, man war Mitten im Geschehen. Plötzlich stutzte ich jedoch, als dieser erste Fall schnell gelöst schien. Ich war leicht enttäuscht und verwirrt, hatte ich mir doch enorme Spannung gewünscht und auch gemäss Klappentext vorgestellt! Ich stellte mich auf ein Buch mit über Drei-Viertel an Fallauflösung ein.
 
Meine Gier, meine Spannungslust und meine Sehnsüchte wurden jedoch schnell erhöht. Es blieb nicht nur bei diesem Fall.  Jeder war anders und doch wieder spannend. Immer weiter ging es, es wurde grausamer und auch sonst wurde kein Blatt vor den Mund genommen.
 
Versteht mich nicht falsch – es geht nicht nur um Mord und Totschlag, geschweige denn um herumspritzendes Blut, welches Meterhoch an die Wände klatscht. Und doch, es war wirklich ein Thriller. Man fiebert und leidet mit. Kaut an der Lippe herum, möchte schnell mehr wissen, fühlt sich als stille Beobachterin, welche sehr nahe „mitreisen“ darf.
 
Der Schreibstil ist einfach, direkt und ehrlich. Hart und doch nicht „eklig“. Dazwischen gab es immer wieder Platz für das Privatleben fast aller Beteiligter. Und das Ende fand ich perfekt. Erschütternd, aber so, wie das Leben teilweise spielen kann. Happy End versteht jeder für sich auf eine andere Art und Weise. Und meist benötigt es da auch nicht gross weitere Worte. Man kann sich vieles selbst zusammenreimen.
 
Der Fall und die Aufklärung scheint mir logisch. Spannung war da, ich habe das Buch innerhalt zwei Tagen verschlungen. Und das Ende… hat mich soweit gebracht, dass ich – sollte es einen weiteres Exemplar mit den Beteiligten geben – mir das Buch sofort auch anschaffen werde.
 
Ein Top-Buch! Am Ende bleibt die Frage: was würde man selbst tun? Gänsehautalarm mit Nachdenkeffekt...

gedanken sind zum glück (meist) geheim

Die meisten, sagen wir es mal so ;-). Aber es gab in letzter Zeit ein paar Sehnsüchte und Gedanken, die mich begleitet haben.
 
Es ging dabei um einen Mitarbeiter, welcher ein wenig das gleiche wie ich durchmachen musste in den letzten Monaten. Nicht Bandscheibenvorfall, aber doch fiel er für einige Zeit aus – sogar noch länger, wie ich.
 
In dieser Situation merkt man einfach, dass man einerseits nicht alleine ist und andererseits sich wortlos versteht. Ich habe nie intensiver mit ihm darüber gesprochen, aber die wenigen Sätze, welche wir ausgetauscht haben, deuten darauf hin, dass wir genau das gleiche empfinden.
 
Ich bin dann eher eine, welche nicht gross im Detail nachfragt. Weil ich selber weiss, dass man sich einerseits darüber freut, wenn sich Menschen für einen interessieren und sich nach deiner Gesundheit erkunden, es aber gleichzeitig ein sehr blödes Gefühl ist, weil man sich immer auf diese Krankheit reduziert fühlt. Man hat dann (nicht böse gemeint und ich glaube auch nicht, dass dies das Ziel der „Fragenden“ ist) doch sehr stark auf die eigene Gesundheit reduziert. Man denkt sich dann oft: „sprich doch über etwas anderes mit mir, lenk mich ab!“ Jaja, die Gefahr besteht dann, dass man sich nicht wertvoll und wichtig fühlt, wenn die Person so gar nicht über den Verlauf der Genesung wissen möchte. War ich erleichtert, als er dies genau so beschrieb.
 
Er meinte auch, dass es unter anderem das Mühsamste ist, wenn man das Gefühl hat, dass es nicht vorwärts gehen möchte. Dass man stagniert und dass,  sobald man sich etwas traut, ein Rückschlag unter Umständen verheerend ausfällt und man wieder von weit hinten anfangen muss. Vor allem ist er ein Bewegungsmensch und auch ich fühle mich sehr eingeschränkt in meiner sportlichen Freiheit. Ich schwimme in letzter Zeit vermehrt (1.250 Kilometer in 40 Minuten Brustschwimmen) und möchte es auf 2x in der Woche (also 2.500 Kilometer) ausbauen. Aber ans Volleyball – geschweige denn Squashen / Tennis traue ich mich noch überhaupt nicht! Rücken und Knie… uaaaah!
 
Naja… nun zu meinen Sehnsüchten. Es ist weniger eine Sehnsucht – eher eine Vorstellung. Aber man verbindet diese gerne mit einer Person, der es gleich geht. Weil man sich halt bestimmt wortlos verstanden fühlen würde.
 
So mit Pupa: wir teilen unter anderem das gleiche Schicksal und verstehen unsere Sehnsüchte, Gedanken, Probleme, Hürden, Aufsteller… und es macht vieles einfacher und man versteht sich auch eher in gewissen Situationen.
 
Ich rede um den heissen Brei herum, ich weiss :-). Aber ich gestehe hier sehr private Gedanken und ich weiss, nicht nur ich mache das. Und doch… Es geht einfach darum, dass ich mich die letzten Monate natürlich sehr alleine gefühlt habe. Der Körper will nicht, sonst ist es eher schwierig, die Motivation ist nicht die grösste… da wünscht man sich einfach jemanden, der einen wortlos versteht.
 
Und meist kreisen die Gedanken ja, wenn man abends alleine im Bett liegt und eigentlich schlafen sollte. Einerseits tat ich mir leid – andererseits hatte ich Mitgefühl mit dem betroffenen Mitarbeiter. Ich stellte mir einfach vor, dass wir uns Gesellschaft leisten würden. Es hatte rein nichts Sexuelles an sich (und wenn auch, ich weiss, überhaupt nicht schlimm. Aber Frau fühlt sich schnell als „Betrügerin“, sobald auch nur kleinstes - telweise auch bedeutungsloses - Interesse an einem anderen Mann besteht ;-p). Es ging mir einfach darum, dass man gedanklich nicht alleine einschlafen muss. So stellte ich mir einfach vor, dass er da wäre oder ich bei ihm. Körperwärme austauschen. Sich "in-den-Schlaf-halten". Mut zusprechen. Mut geben. Mut fühlen. Verständnis zeigen. Füreinander da sein. Das Gefühl vermitteln, dass man die Person versteht. Dass man nicht alleine auf dieser Welt ist. Das man genau weiss, was die andere Person denkt, fühlt und empfindet. Wie verschissen die Situation unter Umständen sein kann.
 
Umso schwieriger wird es dann, wenn man sich wieder vermehrt über den Weg läuft. Aber Fakt ist: es hat mir gut getan und mir über viele Nächte hinweg geholfen. Punkt und aus :-). Es fühlt sich einfach komisch an. Und ist erst recht eigenartig, wenn man sich gegenübersitzt und miteinander schwatzen tut :-D.
 
Aber eben, ist finde, ich muss den Nutzen darin sehen. Und das war eindeutig eine grosse Hilfe für mich.

Freitag, 13. Juni 2014

freitags-füller



1. Fussball-WM löst in mir im Moment eine zweigeteilte Meinung aus. Ich selbst war in den Vorjahren schon eher im EM- und WM-Fieber – jedoch stimmen mich die Umstände für das Volk Brasilien sehr zweigeteilt… fast müsste man zu boykottieren beginnen…
 
2. Italien sollte die Fussball-Weltmeisterschaft in meinem Herzen gewinnen.
 
3. Eigentlich mag ich Fussballturniere nicht so gerne gucken. Aber bei der EM und WM macht frau gerne eine Ausnahme ;-).
 
4. Ich besitze etliche Fanartikel. Baby Blue (mein Auto) ist dementsprechend mit zwei Überzügen für die Rückspiegel, zwei Fähnchen an den Hintertüren sowie kleinen Aufklebern (vom Jumbo in grün-weiss-rot) an den beiden vorderen Türöffnerhebel und dem Nummernschild hinten (da ein längerer Aufkleber in grün-weiss-rot) verziert ;-). Mal abgesehen von den Fanartikeln für meinen Körper, haha!
 
PS: begonnen beim Armband über die Fasnachtsfarbe für die Augen, Lippen und Wangen sowie den gestern bemalten Fussnägeln in grün-weiss-rot ;-p…
 
5. Brasilien ist bestimmt ein eindrückliches und spannendes Land. Wird es aber bestimmt nicht leicht haben im Moment…
 
6. Der Beste möge wohlverdient gewinnen. Ausser gewisse Länder, denen ich es überhaupt nicht gönnen mag ;-).
 
7. Wochenende ist sehr vollgepackt. Morgen kann ich endlich meine Regale abholen und daher müsste ich mit dem Schrank ausmisten beginnen. Heute Abend gehe ich kurz nach Hause, dusche mich, ziehe mir etwas Schöneres über und gehe dann mit Pupa ein wenig auf die Pirsch (hat sich soeben spontan ergeben, eigentlich wollte ich ein "Lümmel-Abend" auf der Terrasse machen. Morgen bzw. dann am Sonntag und Montag wahrscheinlich Zimmer und Schrank räumen und neu einsortieren. Ja, ich habe Bammel davor. Weil ich mich in der letzten Zeit nicht im Griff hatte und viele Tüten unverpackt im Zimmer versteckt verstaut worden sind von mir. Und weil ich befürchte, dass nicht einmal das Regal mir da weiterhelfen kann...
 
Am meisten freue ich mich jedoch auf morgen Abend: Tanzabend mit Laura, wuhuuuuuu!!!! Egal, wie heiss es werden wird und wie sehr ich schwitzen werde… einfach nur alle Sorgen „ab-shaken“!
 

Montag, 9. Juni 2014

vermissen

Ja, ich vermisse Chicco immer noch. Vor allem gestern, als ich nach Hause kam. Ich begab mich fast automatisch auf die Suche nach ihm, um ihn begrüssen zu können.

Es geht schon besser und doch sind da immer wieder Momente der Gewohnheit und auch der Erinnerungen, die einiges aufwirbeln.

Aber ich bin froh, ist er nach Hause gekommen und hat "Hilfe" bei uns gesucht. Denn eigentlich verkriechen sich Katzen eher, um alleine zu sterben. Er ist nach Hause gekommen und hat gemiaut. Ist bei mir geblieben und hat sich von mir beruhigen lassen. Das beweist einfach, dass er einzigartig war und sich wirklich wohl bei uns gefühlt hat.

Unsere Tierärztin kennen wir auch privat. Sie ist wirklich toll - was sich an ihrem Geschenk, welches wir letzte Woche erhalten haben, zeigt. Sie hat uns einen Pfotenabdruck aus Ton von Chicco geschenkt. Das gibt natürlich Kraft.

der wolf

In Mallorca hatte ich endlich mal wieder Zeit, zu lesen. Ich habe in den sechs Tagen drei Bücher und etwa 1200 Seiten verschlungen (wenn nicht sogar ein wenig mehr). Und zwei Tage davon waren wir eher unterwegs, also war ich noch speditiver :-).

Ich möchte auch zu Hause wieder vermehrt lesen, aber meist fehlt die Zeit. Und abends habe ich mir leider angewöhnt, gewisse Sendungen im Dunkeln nachzuschauen auf dem Handy / Pad.

Ich liebe es, wenn ich am Strand liege, die Wellen rauschen und den Sand unter meinen Füssen spüren kann. Und dann auch noch diese Brise und die Wärme... herrlich! Und ich ganz vertieft in meinem Buch und kann ab und zu ohne schlechtes Gewissen dösen und dann wieder ins kalte Wasser springen...

Über meine Ferien folgt in den nächsten Tagen mehr. Nun zu meinem ersten Werk von John Katzenbach, ein weltbekannter Autor.

Zum Klappentext:

Ihr kennt mich nicht, aber ich kenne euch.
Es gibt drei von euch.
Ihr seid auserwählt zu sterben.

Er ist ein Mörder und erfolgloser Schriftsteller - und will mit einem spektakulären Verbrechen unsterblich werden. Seine Inspiration das Märchen von "Rotkäppchen".
Seine Opfer: drei rothaarige Frauen.
In einem anonymen Brief kündigt ihnen der "böse Wolf" an, dass er sie jagen und zur Strecke bringen wird. Die Opfer wissen nichts voneinander. Und sie haben keine Ahnung, wann und wie der Täter Jagd auf sie machen wird. Zermürbt von der Angst, versuchen sie, ihr Leben zu retten.

Meine Meinung:

Ich bin wirklich zweigeteilt über dieses Buch. Und ich habe irgendwie auch grossen Respekt zu diesem weltbekannten Autor. Aber wie heisst es so schön: nicht allen passt der gleiche Geschmack.

Anfangs war ich noch gespannt und irgendwie schnell enttäuscht. Ich hatte Mühe, in die Geschichte zu kommen und fühlte mit den Opfern nicht wirklich mit. Irgendwie kam die Grausamkeit und die Panik und Angst nicht auf mich über. Irgendwie war da kein Gefühl, welches mir vermittelt wurde.

Bis eine spannende Wende kam. Ab der Hälfte des Buches war ich mit dabei und fieberte mit allen Hauptdarstellern mit. Eine Wende, die ich wirklich nie erwartet hätte! Und vor allem gefiel mir der Schluss, denn dieser erschien mir so ausweglos, dass mir das Ende einfach als genial erscheint.

Und auch da bleibt jedoch ein schaler Geschmack übrig und man fragt sich: wann dürfen Menschen überleben und wann ist es gerecht, sich zu wehren? Und vor allem: wie kann man bei jemandem bleiben, worüber man die ganze Wahrheit weiss und wie grandios es schlussendlich doch für diese Person ist, weil sie eine eigene Geschichte daraus schreiben kann?

Wiederholt sich hier das uns bekannte Märchen oder gibt es ein anderes Ende? Tja, das muss jeder selbst herausfinden :-). Ich selbst habe schon bessere Thriller gelesen. Und doch fand ich es gegen Ende wirklich packen und spannend. Und ehrlich gesagt weiss ich nicht, wie ich gehandelt hätte und ob ich überhaupt auf diesen Einfall gekommen wäre. In diesem Werk wird schon gezeigt, wie schnell man von jemandem durch kleinste Tricks und Gewohnheiten "in die Mangel" genommen und gestalkt werden kann. Und irgendwie hofft man, dass es einem selbst nie widerfahren wird.