Mittwoch, 18. Juni 2014

eene meene (einer lebt, einer stirbt)

Ich konnte es natürlich auch nicht in Köln lassen – kurz vor Abflug habe ich mir ein Buch gekauft. Darin vermerke ich mir immer, an welche Stadt bzw. an welche Insel oder auch an welches Land mich das Exemplar erinnern soll (mit Jahresangabe :-)).
 
Dies gab es in zwei verschiedenen Farben. Damit hatte das Buch schon einmal meine volle Aufmerksamkeit. Dann noch der Buchrücken, wuhu! Der Autorenname hat mir nichts gesagt – was aber kein Hindernis für mich war. Eine Chance gebe ich einem Krimi- oder Thrillerautor schnell. Und eins kann ich vorweg schon sagen: hier hat es sich vollkommen gelohnt!
 
Zum Klappentext:
 
Du oder Ich.
 
Sam schläft. Ich könnte ihn jetzt töten. Vielleicht würde ich ihm damit sogar einen Gefallen tun. Als wir nach dem Überfall zu uns kamen, waren wir in diesem alten Schwimmbad. Fünf Meter hohe Kachelwände. Keine Leiter. Ich habe Sam umarmt. Seinen Geruch eingeatmet, den ich so sehr liebe. Dann klingelt das Handy, und wir begriffen den grausamen Plan.
 
Amy sieht mich nicht an. Spricht nicht mit mir. Vielleicht gibt es nichts mehr zu sagen. Jeden Quadratzentimeter unseres Kerkers haben wir nach einem Fluchtweg abgesucht. Nur die Pistole hat keiner von uns angerührt. Bisher.
 
Zwei Geiseln.
 
Eine Kugel.
 
Ein Albtraum beginnt.
 
Auch für Detective Helen Grace.
 
Meine Meinung:
 
Ich hatte schon nach dem Flug die Hälfte des Buches verschlungen :-). Mir gefiel der sofortige Einstieg, man war Mitten im Geschehen. Plötzlich stutzte ich jedoch, als dieser erste Fall schnell gelöst schien. Ich war leicht enttäuscht und verwirrt, hatte ich mir doch enorme Spannung gewünscht und auch gemäss Klappentext vorgestellt! Ich stellte mich auf ein Buch mit über Drei-Viertel an Fallauflösung ein.
 
Meine Gier, meine Spannungslust und meine Sehnsüchte wurden jedoch schnell erhöht. Es blieb nicht nur bei diesem Fall.  Jeder war anders und doch wieder spannend. Immer weiter ging es, es wurde grausamer und auch sonst wurde kein Blatt vor den Mund genommen.
 
Versteht mich nicht falsch – es geht nicht nur um Mord und Totschlag, geschweige denn um herumspritzendes Blut, welches Meterhoch an die Wände klatscht. Und doch, es war wirklich ein Thriller. Man fiebert und leidet mit. Kaut an der Lippe herum, möchte schnell mehr wissen, fühlt sich als stille Beobachterin, welche sehr nahe „mitreisen“ darf.
 
Der Schreibstil ist einfach, direkt und ehrlich. Hart und doch nicht „eklig“. Dazwischen gab es immer wieder Platz für das Privatleben fast aller Beteiligter. Und das Ende fand ich perfekt. Erschütternd, aber so, wie das Leben teilweise spielen kann. Happy End versteht jeder für sich auf eine andere Art und Weise. Und meist benötigt es da auch nicht gross weitere Worte. Man kann sich vieles selbst zusammenreimen.
 
Der Fall und die Aufklärung scheint mir logisch. Spannung war da, ich habe das Buch innerhalt zwei Tagen verschlungen. Und das Ende… hat mich soweit gebracht, dass ich – sollte es einen weiteres Exemplar mit den Beteiligten geben – mir das Buch sofort auch anschaffen werde.
 
Ein Top-Buch! Am Ende bleibt die Frage: was würde man selbst tun? Gänsehautalarm mit Nachdenkeffekt...

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