Die meisten, sagen wir es mal so ;-). Aber es gab
in letzter Zeit ein paar Sehnsüchte und Gedanken, die mich begleitet haben.
Es ging dabei um einen Mitarbeiter, welcher ein
wenig das gleiche wie ich durchmachen musste in den letzten Monaten. Nicht
Bandscheibenvorfall, aber doch fiel er für einige Zeit aus – sogar noch länger,
wie ich.
In dieser Situation merkt man einfach, dass man
einerseits nicht alleine ist und andererseits sich wortlos versteht. Ich habe
nie intensiver mit ihm darüber gesprochen, aber die wenigen Sätze, welche wir
ausgetauscht haben, deuten darauf hin, dass wir genau das gleiche empfinden.
Ich bin dann eher eine, welche nicht gross im
Detail nachfragt. Weil ich selber weiss, dass man sich einerseits darüber
freut, wenn sich Menschen für einen interessieren und sich nach deiner
Gesundheit erkunden, es aber gleichzeitig ein sehr blödes Gefühl ist, weil man
sich immer auf diese Krankheit reduziert fühlt. Man hat dann (nicht böse
gemeint und ich glaube auch nicht, dass dies das Ziel der „Fragenden“ ist) doch
sehr stark auf die eigene Gesundheit reduziert. Man denkt sich dann oft: „sprich
doch über etwas anderes mit mir, lenk mich ab!“ Jaja, die Gefahr besteht dann,
dass man sich nicht wertvoll und wichtig fühlt, wenn die Person so gar nicht
über den Verlauf der Genesung wissen möchte. War ich erleichtert, als er dies genau so beschrieb.
Er meinte auch, dass es unter anderem das
Mühsamste ist, wenn man das Gefühl hat, dass es nicht vorwärts gehen möchte.
Dass man stagniert und dass, sobald man
sich etwas traut, ein Rückschlag unter Umständen verheerend ausfällt und man
wieder von weit hinten anfangen muss. Vor allem ist er ein Bewegungsmensch und
auch ich fühle mich sehr eingeschränkt in meiner sportlichen Freiheit. Ich
schwimme in letzter Zeit vermehrt (1.250 Kilometer in 40 Minuten
Brustschwimmen) und möchte es auf 2x in der Woche (also 2.500 Kilometer)
ausbauen. Aber ans Volleyball – geschweige denn Squashen / Tennis traue ich
mich noch überhaupt nicht! Rücken und Knie… uaaaah!
Naja… nun zu meinen Sehnsüchten. Es ist weniger
eine Sehnsucht – eher eine Vorstellung. Aber man verbindet diese gerne mit
einer Person, der es gleich geht. Weil man sich halt bestimmt wortlos
verstanden fühlen würde.
So mit Pupa: wir teilen unter anderem das gleiche
Schicksal und verstehen unsere Sehnsüchte, Gedanken, Probleme, Hürden,
Aufsteller… und es macht vieles einfacher und man versteht sich auch eher in
gewissen Situationen.
Ich rede um den heissen Brei herum, ich weiss :-).
Aber ich gestehe hier sehr private Gedanken und ich weiss, nicht nur ich mache
das. Und doch… Es geht einfach darum, dass ich mich die letzten Monate
natürlich sehr alleine gefühlt habe. Der Körper will nicht, sonst ist es eher
schwierig, die Motivation ist nicht die grösste… da wünscht man sich einfach
jemanden, der einen wortlos versteht.
Und meist kreisen die Gedanken ja, wenn man abends
alleine im Bett liegt und eigentlich schlafen sollte. Einerseits tat ich mir
leid – andererseits hatte ich Mitgefühl mit dem betroffenen Mitarbeiter. Ich
stellte mir einfach vor, dass wir uns Gesellschaft leisten würden. Es hatte
rein nichts Sexuelles an sich (und wenn auch, ich weiss, überhaupt nicht
schlimm. Aber Frau fühlt sich schnell als „Betrügerin“, sobald auch nur
kleinstes - telweise auch bedeutungsloses - Interesse an einem anderen Mann besteht ;-p). Es ging mir einfach darum,
dass man gedanklich nicht alleine einschlafen muss. So stellte ich mir einfach
vor, dass er da wäre oder ich bei ihm. Körperwärme austauschen. Sich "in-den-Schlaf-halten". Mut zusprechen.
Mut geben. Mut fühlen. Verständnis zeigen. Füreinander da sein. Das Gefühl
vermitteln, dass man die Person versteht. Dass man nicht alleine auf dieser
Welt ist. Das man genau weiss, was die andere Person denkt, fühlt und
empfindet. Wie verschissen die Situation unter Umständen sein kann.
Umso schwieriger wird es dann, wenn man sich
wieder vermehrt über den Weg läuft. Aber Fakt ist: es hat mir gut getan und mir
über viele Nächte hinweg geholfen. Punkt und aus :-). Es fühlt sich einfach
komisch an. Und ist erst recht eigenartig, wenn man sich gegenübersitzt und
miteinander schwatzen tut :-D.
Aber eben, ist finde, ich muss den Nutzen darin
sehen. Und das war eindeutig eine grosse Hilfe für mich.
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