Mittwoch, 29. Februar 2012

liebevolles sms und thermalbad

Ich habe gestern echt gestutzt, als ich eine SMS bekommen habe. Einerseits war ich erfreut, andererseits über die Umstände enttäuscht und irgendwie auch irritiert.

Text war folgender: "hey tschau, bella. Ich ha dir nume welle säge, dass es uh schön und lässig isch, dass es dich git und du au mit mer im kurs bisch. danke und e gueti woche, gell."

Nach Wochen (!!!) eine feinfühlige, einfühlsame und sensible Antwort. Ich habe solche Worte auf meine Person bezogen schon lange nicht mehr gehört, geschweige denn gelesen!

Ich habe mich wahrgenommen gefühlt. Wichtig und ernst genommen. Man sieht, dass es mir schlecht geht, schreibt auch etwas dazu. Es folgen Taten und man erwartet nicht von mir, dass ich angekrochen komme. Wenn es mir schlecht geht, gehe ich mit Tunnelblick durch die Welt und kann nicht auch noch für andere schauen. Jeder, der weiss, wie anstrengend es sein kann, mit Suizidgedanken oder störenden Gedanken jeglicher Art durch die Gegend rennen zu müssen, kann verstehen, dass man schon nur froh darüber ist, wenn man sein Alltagsleben irgendwie meistern kann. Das weiss jeder, der es wissen muss und mit dem ich eine "zwischenmenschliche Beziehung" führe.

Was mich in dieser Sache ganz traurig stimmt: es handelt sich dabei um eine Kursteilnehmerin, die ich gerade mal zwei Wochen kenne! Die hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Hat nachgefragt und ich habe ehrlich gemeint, dass es einfach zu viel und privat zum erzählen ist.

Und dann so liebe Worte, die ich dringend und vermehrt brauche! Ob ich sie annehmen kann, oder nicht (Selbsthass lässt grüssen!), sei in diesem Moment dahin gestellt. Ich freue mich immerhin für einen kleinen Augenblick.

Mein Umfeld ist nicht unsensibel. Und doch finde ich es enttäuschend, wenn ich von einer wildfremden Person eine halbe Liebeserklärung bekomme und mich mit Diskussionen herumschlagen muss. Ich bin verzweifelt, lasse unüberlegte Dinge von mir und kann nicht an alles denken... Ich reagiere vielleicht schnippisch, hatte aber bei Situationen von Freundinnen auch verständis für genervte Rückmeldungen oder falsch interpretierte SMS meinerseits.

Nee, da läuft nichts. Sie ist im Alter meiner Mutter. Ich bin eher distanziert, weil sie schon am ersten Kurstag sehr viel von sich erzählt hat. Ich bin da eher vorsichtig und checke zuerst die Lage ab. Aber sie ist sehr nett und in den letzten zwei Wochen hatten wir in der Gruppe ganz tolle Gespräche.

Heute bin ich spontan mit meiner Mutter und meiner Schwester ins Thermalbad. Wir sind Richtung Ostschweiz in den Säntispark gegangen.

Die Düsen taten meinem Rücken gut, die Sprudelbäder waren einfach herrlich und ich bin jetzt zwar körperlich fix und foxy, aber mehr oder weniger glücklich. Päärchen gab es zum Glück nicht viele. Ich kann dieses ständige Geschmuse und Gefummele in Thermalbäder nicht ab. Man hat ein zu Hause. Meine Meinung und ist doch irgendwie wahr!

Es hat sogar ein klein wenig rote Farbe auf den Schultern gegeben :-).

(unbändige) wut...

Wut gehört ganz klar zur Diagnose Borderline. Auch ich kenne dieses Gefühl. Wenn ich meiner "Wut" freien Lauf lasse, rede ich vielleicht zu viel, formuliere Dinge falsch oder antworte etwas schnippisch. Aber nie knalle ich einem die ganze Ladung an Wut ins Gesicht (sprachlich wie auch mit Gewalt oder so). Ich habe noch nie einen Menschen geschlagen, geschweige einfach minutenlang angebrüllt!

Es läuft, wie alles andere auch, hauptsächlich gedanklich bei mir. Ich bin dann in einer riesen Anspannung und diese lädt sich dann durch zickige Antworten oder nicht ganz durchdachte Sprachmitteilungen oder Ähnlichem ab.

Ich stelle mir dann vor, wie ich einfach mit der Faust das Fenster des Zuges zerschmettere. Wie ich die nervige Teenagerin neben mir anbluffe oder wie ich einfach wie wild durch die Gegend rase, Lichthupen verwende und jedem den Stinkefinger zeige. Diese Gedanken und diese emense Lust nach Zerstörung oder mit meiner Faust irgendwo dagegen schlagen, kommt ganz spontan und ich kann es nicht immer kontrollieren. Manchnmal ist es nach einer intensiven Therapiestunde, dann wiederum liege ich im Bett, mir kommt ein Gedanke und ich muss die Anspannung loswerden. Bis jetzt habe ich mich sofort geschnitten, bin einkaufen gegangen oder habe schnell was weg gefressen. Nun muss ich tiefer graben und entdecke Gefühle, die ich vorhin nie wahrnehmen konnte, weil ich sofort etwas dagegen unternommen habe, was natürlich total dysfunktional war. Ich hasse das Gefühl Wut. Wahrscheinlich, weil ich ein gutmütiger Mensch bin und Gewalt jeglicher Art verabscheue.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mir die Wut nicht anmerkt. Ich bin angespannt und man sieht, dass ich sehr ernst und introvertiert bin. Und doch lasse ich ungern der Wut den Lauf, obwohl sie auch gut sein kann. Vor allem beim Putzen oder sonstigen unangenehmen Tätigkeiten ist das der beste Helfer, ich spreche da aus Erfahrung!

Und doch bleibt da die Angst, dass ich irgendwann einmal die Kontrolle verliere... Wut ist und bleibt für mich ein ekliges Gefühl, wobei ich ihr nie den freien Lauf lasse. Oft träume ich dann in der Nacht, wie ich jemanden im Umfeld anschreie und einfach alles an den Kopf knalle, was mir im Moment so durch den Kopf geht.

Und das ist viel.

Bilder sagen bekanntlich ja mehr als Worte...



Montag, 27. Februar 2012

nostalgia...

Sobald man Gefühle zulässt, können sie einen sehr belasten. Im Moment fühlt es sich für mich so an. Ich bin hin- und hergerissen.

Einerseits dieses Verlangen nach einer starken, verständnisvollen Schulter, die mir mein Leben erleichtern wird. Eine ehrliche, innige und sinnliche Umarmung, die mir einfach zeigt, dass ich doch okay so bin, wie ich bin. Dass es auf die inneren Werte ankommt und ich in dieser Kategorie Dreifachgold gewinnen kann.

Andererseits das Wissen und die Überzeugung, dass ich dies nie erleben werde.

Es gibt keinen Mann für zambrottagirlie. Es ist in meinem Kopf eine undenkbare Sache. Es fühlt sich nicht möglich, realisierbar und demzufolge einfach falsch an.

Und doch verfolgen mich Sehnsüchte... Starke Schultern, herber Duft, intensive Umarmungen und volle Lippen, die mir immer wieder die Liebe erklären und mir sagen, wie wertvoll ich bin und wie lebenswert mein restliches Leben doch noch ist...

Immer wieder nehme ich mich vor, alles an mir apprallen zu lassen... Bis ich wieder einen wunderschönen Mann sehe, der - rein äusserlich - alles zu erfüllen scheint. Ich fühle mich dann ertappt und werde noch wütendender über mich selbst.

Damit ich nicht kaputt gehe, ist ab morgen wieder Roboter angesagt. Ich darf mich nicht fallen lassen. Gefühle können eine gute Sache und das Richtige sein. Aber nicht in dieser Woche. Ich habe Angst, was bis Freitag passiert. Denn da ist ein Termin, den ich persönlich nicht mehr für lebenswert finde. Da kommt ein Tag, an dem ich mir seit ein paar Jahren wünsche, nie geboren worden zu sein. Erst recht nicht wollte ich mit fünfundzwanzig Jahren da stehen, wo ich jetzt bin.

Ich werde mich sportlich auspowern. Irgendwie muss die Woche schlussendlich vorbei gehen.


e tu sei più bella che mai
come un'onda sull'oceano
se potessi chiederei mille secoli di te
di noi

abbracciami e stringimi
ai giorni tuoi
in questo tempo assurdo che c'è
la sola cosa vera mia sei te

poi domani quando verrà
lo attraverseremo liberi
le carezze che mi fai in ritorno le riavrai
da me

abbracciami e fidati
dei brividi che tu mi dai
il resto poi il resto è
da scrivere

tu abbracciami e parlami
con gli occhi che sorridono
e se vorrai il resto è
da vivere

ti dico ancora abbracciami e stringimi
affidami i giorni tuoi
li accetterò il resto è
da vivere

(Songausschnitte von Nek --> "abbracciami")

Sonntag, 26. Februar 2012

wildes ding

Es gibt ein paar Songs von Culcha Candela, die ich ganz gut finde. Nur höre ich sie dann so oft, dass sie mir plötzlich nicht mehr gefallen.

Nicht bei diesem hier... Es läuft und läuft und läuft... Den Refarin kann ich mittlerweile auswendig, mit dem Rap habe ich teilweise noch zu kämpfen... Aber das kommt noch! Zum Leidwesen von Baby Jane ;-D!

Nur liegt Mitsingen seit gestern nicht drin. Meine Schwester hat mich angesteckt. Ich habe kaum Stimme, es kratzt ein wenig im Hals und ein trockener Husten sucht sich immer wieder seinen Weg. Und doch finde ich die anhaltenden Rückenschmerzen seit Montag störender als das hier. Ich trage einfach ganz brav einen Schal, lutschte Ricola und nehme Pastillen. Solange ich bis Freitag wieder fit bin, ist alles okay.

Viel Spass!


Ich will nur eine mit Herz, Kopf, Arsch und Pepp,
draussen Prinzessin und 'n Freak in meinem Bett

Ein klein bisschen Lady, ein klein bisschen Gaga

So was fänd ich voll perfekt!

der bro code

Meine Schwester und mein Bruder können mit Büchern gar nichts anfangen. Ich bin, nebst Mutti, die einzige Leserratte, wobei sie kaum dazu kommt. Ich dagegen verschlinge eines nach dem anderen.

Und doch hat mein Bruder etwas für sich gefunden. Er hat es in Rekordzeit (wie auch das zweite von diesem Autor) gelesen. Ich wusste gar nicht, dass dieser in der Serie einen Hetero spielt, im wirklichen Leben jedoch schwul ist  (was für mich gar kein Problem ist, ich habe nichts gegen Homos oder Bisexuelle).

Ich gucke diese Serie nämlich nicht. Ich habe den Zug von "How I Met Your Mother" total verpasst. Und ich vermisse es auch nicht. Aber nun zum "Buch".

Zum Klappentext:

Jeder von uns hat einen inneren Verhaltenskodex. Manche nennen ihn Moral, andere Religion. Wir echten Kerle und unsere Brothers - kurz: alle Bros - nennen unseren heiligen Gral den Bro Code.

Dieses Wissen ist über Jahrhunderte hinweg nur mündlich  von Generation zu Generation weitergegeben worden. In diesem Buch erschreint der offizielle Verhaltenskodex für alle Bros erstmals in Schriftform.

Nur wer sich an die Vorgaben und Regeln dieses altherwürdigen Gesetzwerks hält, kan es zu mperfekten Bro schaffen.

Meine Meinung:

Es ist nicht ein Buch mit einer Geschichte. Es geht einfach um einen Kodex, der verschiedene Artikel enthält und das Vorgehen bzw. das Verhalten der "Bros" beschreibt bzw. benennt.

Es hat darunter echt lustige Artikel. Vieles brachte mich zum Schmunzeln und ich denke, mein Bruder hat sich doch öfters ertappt gefühlt, als ihm wohl gewesen war ;-)!

Es ist gute Unterhaltung, ich jedoch bevorzuge Romane mit Handlungen. Und doch wird das nächste Buch das zweite von diesem Autor sein. Denn auch beim Lesen von diesem habe ich meinen Bruder verdächtig oft (dazu noch richtig dreckig ;-)) lachen hören...

Bin mal gespannt! Ist mal etwas anderes, als diese ständigen Krimis. Zudem muss ich dann bald mit meiner nächsten, eigenen Geschichte loslegen. Genug Frust, Resignation, Ohnmacht, Wut und Hass haben sich dafür angesammelt. Es tut gut, wenn man einen Krimi bzw. Thriller schreibt. Es gibt einen böse und gemeine Hauptfigur. An der kann man alles rauslassen... Es bleibt nämlich alles nur rein in Gedanken...

Samstag, 25. Februar 2012

zum anlehnen verführt...

Uiuiuiui, gestern hätte ich fast den Besten geboten. Irgendwie sind bei mir die Sicherungen für einen Augenblick lang durchgebrannt oder ich habe offiziell nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sucht euch etwas davon aus :-D!

Es war kurz vor 11.30 Uhr. Ich war in einer S-Bahn unterwegs und wollte mich mit Sonnenschein zum Mittagessen verabreden, da sich mein Kursort und ihr Arbeitsort keine zehn Minuten voneinander entfernt befinden. Ich betrat also diesen Zug und setzte mich, wie meistens, auf der linken Seite hin (keine Ahnung, warum ich das tue... kommt ganz automatisch, ist mir einfach lieber so). Ich höre, solange die Batterien des MP3-Players das mitmachen, Musik. Während den Liederwechseln vernahm ich immer so ein komisches "Klopfen". ich runzelte irritiert die Stirn zusammen und schüttelte meinen Kopf. Als wir eine weitere Haltestelle erreicht hatten, stieg eine Gruppe junger Menschen aus. So bekam ich den Blick auf den "Übeltäter" frei. Ein junger Mann hörte einfach ein wenig lauter als gewöhnlich Musik. Daher kamen also auch diese Beats.

Ich muss zuerst noch sagen, dass gestern nicht gerade der grösste "ich fühle mich ganz wohl" Tag für mich war. Meine Haare wollten sich nicht so frisieren lassen, wie ich es wollte, ich fand mich schlimm geschminkt und verfluche meine Brille immer mehr. Ich will endlich wieder Linsen tragen können, aber ohne Geld geht das nicht gerade gut.

Ihr kennt das bestimmt auch: man hat teilweise solche Sekunden, an denen man irgend einen unsichtbaren Punkt anstarrt und es einem erst auffällt, wenn man wieder "zu Sinnen" kommt oder die Augen zu brennen beginnen. Ich hatte diesen unsichtbaren (und irgendwie doch sichtbaren) Punkt gefunden.... Ausgerechnet aus dem Fenster dieses jungen Herrn. Als der Zug weiterfuhr, setzten sich natürlich auch meine Augen wieder in Bewegung und ich musste peinlich berührt feststellen, dass ich seine Aufmerksamkeit mit meiner unbewussten Aktion für mich gewonnen hatte. Er starrte mich an. Schnell wandte ich meinen Blick ab und konzentriere mich wieder auf die etwas unschönere Aussicht aus meinem eigenen Fensterplatz.

Es kam, wie es kommen musste. Wir mussten beide beim gleichen Bahnhof austeigen. Ich wartete bewusst etwas länger, damit ich nicht vor ihm am Ausgang stehen musste. Nur kam es nun so, dass ich hinter ihm stand... Beides irgendwie nicht das Richtige... Ich stand also hinter seinem Rücken und bemerkte da diese unheimlich attraktiven, starken, muskulösen und auf mich sexy wirkenden breiten Schultern. Ein echt schönes Rückgerät, wow! Fast wäre mir ein Pfiff über die Lippen gefegt, ich konnte mich in letzter Sekunde noch damit zurück halten.

In schlang also ganz frech meine Hände von hinten durch seine Arme, die er locker an seinem Körper runter hängen liess. Ich umfasste seinen Bauch und legte meine linke Wange auf seine rechte Schulterpartie. Er liess alles zu und ich konnte seinen gleichmässigen Atem spüren....

Passierte natürlich alles rein in meinen Gedanken ;-DDDD! Die Vorstellung, dass ich das echt so durchgeführt hätte, brachte mich zum Schmunzeln. Der Arme Typ wäre wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen oder hätte vor lauter Schreck das Weite gesucht.

Er war halt schon eher der Typ Mann für zambrottagirlie. Südländischer Teint (gebräunt bzw. "sonnengeküsst" ;-)), funkelnde schwarze Augen, dunkle Haare und nicht weiss ich wie viel Grösser als ich und ganz wichtig: er war kein Spargeltarzan. Dicke Frauen mit mega dünnen Männern... Ein Kontrast, den ich einfach nicht unterschreiben kann. Egal, wohin da die Liebe fällt. Es passt irgendwie überhaupt nicht... Da kann man mich auch nicht mit einem "Gegensätze ziehen sich nun mal an" überzeugen. Uah... Meine Pumps und Keilabsätze sollten da bei seiner Körpergrösse mit drin liegen. Er roch auch sehr gut, yammi... Bei Männern finde ich schnell die Lippen, Augen, den Rücken bzw. die Brust oder auch den Po anziehend... Ich stehe auf pralle, tranierte Sachen *augenzwinker*.... Aber ich habe mich damit abgefunden, dass dies wohl ein Traum von mir bleibt. Attraktive Männer stehen nicht auf Frauen wie mich. Hart, traurig... und leider wahr.

Manieren scheint er auch zu haben. Als wir ausgestiegen waren, stand ein Zug uns gegenüber. Er ging auf diesen zu und drückte die Tür auf. Als er nicht einstieg, wollte ich schon den Kopf über diese Aktion schütteln, als ich die Frau bemerkte, die auf uns zugerannt kam. Sie schaffte es gerade noch, sich durch die Tür zu quetschen, die sich erneut langsam schloss.

Hach.... Ich habe diese Nacht sogar von diesem Rücken geträumt. Hört auf zu lachen, ich kann auch nichts mehr an dieser Tatsache ändern *g*! Schmacht...

Freitag, 24. Februar 2012

das hat nichts mit neid zu tun

Heute habe ich im Blick am Abend mal wieder einen witzigen Artikel gefunden. Ich bin nicht wirklich Fan von allem, was dieses Blatt so schreibt, aber um die Zugfahrt zu "versüssen", greife ich doch gerne darauf zurück.

Heute ging es darum, was "uns" Singles an Päärchen nervt. Folgendes kam dabei heraus (Zahlen in Prozent):

1. Vor anderen ausgetragene Sticheleien (64)
2. Miteinander in Babysprache reden (62)
3. Der Partner kommentiert das Telefonat aus dem Hintergrund (37)
4. Gegenseitiges Füttern (34)
5. Ständiges Knutschen und Anfassen in der Öffentlichkeit (26)
6. Wenn der eine Partner den Satz des anderen beendet (23)
7. Erzählen in der Wir-Form (12)

Meine Meinung dazu? Für mich persönlich hat das nicht viel mit Neid zu tun (obwohl es natürlich an gewissen Tagen sehr schmerzen kann, wenn man sich die vielen Päärchen ansehen muss, solche Tage gibt es leider woh oder übel) und doch möchte ich meinen Senf dazu geben. Ich bin nicht gefühlskalt und es ist auch nicht so, dass meine Eltern sich noch nie vor uns Kindern geneckt, geküsst oder scherzhaft gekitzelt oder befummelt haben. Das habe ich alles schon mitbekommen. Daran liegt es nicht.

Ich bin einfach nicht die Person, die mit dem Partner der Öffentlichkeit alles Preis geben will. Ich habe dafür eigene vier Wände und wir können da immer noch Intimitäten austauschen.

Sticheleien kann ich als Single überhaupt nicht ausstehen. Da steht man zwischen zwei Stühlen. Meine Eltern haben sich mein Leben lang höchstens (!!!) zwei Mal vor meinen Augen gestritten. Und doch blieb da die Tonfrequenz eher ruhig und sachlich. Sie gingen es kompetent an. Meine Tante und mein Onkel dagegen  (diejenigen, die von der Schweiz nach Italien ausgewandert sind) streiten sich täglich und das öfters. Lautstark und angreifend geht es da dann zur Sache. Ich kenne das nicht und ich kann es auch nicht haben. Klar, ich weiss aus eigenen Erfahrungen, dass in der Familie nicht immer alles Friede, Freude und Eierkuchen ist.... Und doch kenne ich doch eher die harmonisierende Familie. Und das ist auch gut so.

Babysprache in der Öffentlichkeit geht nun mal gar nicht. Meine Meinung. Ein absolutes No-Go (zum Glück sind wir alles eigene Indiviuen und jeder kann sich selber zurecht legen, wie er es möchte).

Telefonieren ist eine Sache zwischen mir und der Person an der anderen Leitung. Da hat eine Drittperson (egal, wer es ist) nichts zu suchen. Natürlich geht das nicht gerade optimal im Beruf.

Gegenseitiges Füttern.... Uah, graus. Ich bin da eigen. Mein Teller wird von keiner anderen, fremden und benutzen Gabel berührt. Wenn ich nicht ausgegessen habe, darf niemand mit seiner Gabel da rein, wenn ich noch etwas in diesen Teller schöpfen will. Meine Gabel schnappt sich ausserdem auch nichts von anderen, fremden und benutzten Tellern. Nennt es Spleen oder weiss ich wie. Aber so bin ich nun mal. Ein Punkt, in dem ich ganz heikel bin :-).

Beim Knutschen und Befummeln in der Öffentlichkeit bin ich gleich eingestellt wie beim Streiten vor allen Leuten. Ausserdem steht da ausdrücklich ständiges Küssen und Betatschen. Für mich auch en No-Go. Händchenhalten ist etwas ganz anderes. Aber ich selbst würde das Hardcoreprogramm nicht wollen.

Sätze beenden und immer nur in "Wir"-Form labern ist auch nicht wirklich mein Ding. Immerhin bleibt man ein eigenständiger Mensch. Sollte man eigentlich meinen *räusper*...

Jetzt weiss ich, warum mich wohl das Verhalten von Bonita in Sachen Freund noch mehr nervt, als sonst. Ich kenne keine andere Freundin, die bei einem Treffen alle Punkte bedeckt. Wenn auch nur mündlich.

Aber dieses ständige: "Er, er.... Wir, wir..." kann kein Mensch ertragen.

Donnerstag, 23. Februar 2012

vibrieren im bauch & ein wenig...

... zu viel an Konfrontation mit meiner Vergangenheit war es mir persönlich die letzten Tage. Für eines von beiden habe ich eine Lösung gefunden. Das andere macht mir Angst.

Seit Montag "vibriert / zittert" mein Unterbauch an der rechten Seite. Teilweise beim Ein-, dann wieder beim Ausatmen. Es gibt Minuten, da ist er ruhig und dann wieder zittert er vor sich her. Beim Sitzen und Stehen fällt es mir besonders auf. Wenn ich liege, ist alles okay.

Es stört mich überhaupt nicht. Es ist einfach bemerkbar, wenn alles ruhig um mich herum ist. Es fühlt sich so an, als hätte man ein Handy in der Hosentasche, dass vibriert. Ich bin etliche Male reingefallen und habe in die Tasche gegriffen... Natürlich war diese leer.

Ich mache mir keinen Kopf. Ich habe bereits gegoogelt und die meisten Rückmeldungen haben mich beruhigt. Eigentlich vermeide ich das googeln über gewisse Fragen, denn es gibt echt Mythen, die einen total erschrecken und sogar zum Wahnsinn treiben können.

Wie die angebliche Tatsache, dass Rasieren im Gesicht den Wuchs nur fördern würde. Als Teenager bin ich voll reingefallen und der Horror ging los. Totaler Humbug. Ansonsten würde ich ja schon mit einem Herrenbart herum laufen! Italiener sind da Weltmeister drin. Die meinen das immer noch und verbreiten es weiterhin unter Kindern und Freundinnen. Dabei ist es einfach die Haarstruktur, die dicker aussieht, weil man es abrasiert und nicht abzupft.

Aber das ist eine andere Geschichte.

So auch mit meinem Bauch. Seit Montag habe ich wieder verstärkte Rückenschmerzen. Ich konnte da kaum sitzen oder liegen. Ich habe seit über zehn Wochen keine Rückenübungen mehr gemacht und das ist die Strafe dafür. Ausserdem die Wetterumschwünge und der Stress bzw. die Psyche, die im Moment einfach so was von überlastet wird.

Ich werde es einfach weiter beobachten.

Diese Woche bin ich meiner Meinung nach zu sehr mit meiner (beruflichen) Vergangenheit konfrontiert worden. Meine Beichte letzte Woche am Vorstellungsgespräch und gestern hat eine Dame bei der Post sich echt erlaubt, zu fragen, was eigentlich mit der Stelle als Zivilstandsbeamtin bei der Gemeinde sowieso geworden ist? Ich meinte nur, dass es nicht das Richtige war. Schon verständlich, seit bald vier Jahren bringe ich regelmässig Bewerbungen bei ihr vorbei. Obwohl ich zwischenzeitlich meine Stellen gefunden hatte. Es waren jedoch keine Festanstellungen, daher musste ich wohl oder übel weiter suchen.

Einerseits finde ich es eine Frechheit, dass sie mich das fragt. Andererseits hat es doch den einen oder anderen Gedanken ausgelöst. Vielleicht würde mein Leben ganz anders aussehen, vielleicht hätte ich auch die Schnauze voll gehabt und dieser Blog bzw. ich würde gar nicht mehr existieren. Es hat mich doch verängstigt, dass man sich nach einem Jahr nach Veröffentlichung dieser Tatsache in einem Gemeindeblatt immer noch an mich und die "angebliche Stelle" erinnert, die ich gerade mal für eine Woche ergattert hatte.

Am Abend habe ich zudem Einträge aus meinem alten Blog gelesen. Vor allem, als es da um diesen Angelo geht. Ich vermisse diese alte zambrottagirlie doch sehr oft. Diese Schreibweise, dieser Sarkasmus, diese "Lebensfreude" und einfach diese Wahrnehmung...

Ja, ich würde gern die Zeit zurück drehen können...

Heute hat mein Bruder Geburtstag. Er hat die ganze Familie und Zio zum Pizzaessen eingeladen. War schön und ich habe es genossen. Bis eine Person den Laden betrat, die ich eigentlich NIE mehr in meinem Leben sehen wollte.

Man wird sich kaum daran erinnern, aber ich habe es ebenfalls im Blog notiert. Es war im 2007 als ich in der Privatwirtschaft eingesprungen bin. Die Arbeit war die Hölle, der Stress zu viel und der Leiter der Truppe ein Arsch. In dieser Zeit hat sich mein Borderline sehr stark gezeigt und ich habe oft geritzt. Diese Person wollte ich echt nicht mehr sehen. Zum Glück hat er sich an einen Ort gesetzt, an dem ich mir sein hässliches Gesicht nicht antun musste.

Fertig mit Trübsal blasen. Dafür habe ich später und morgen wieder genügend Zeit. Eigentlich grüble ich doch immer noch an meinem Bauch herum... Bis jetzt haben sich meine Nerven nie körperlich spürbar gemacht. In einer Krise gab es vielleicht mal Rückenschmerzen, aber mehr jedoch nicht. Ich kenne es eher von Mon Amour, bei der plötzlich etliche Gelenke bzw. Körperstellen schmerzen oder sich komisch anfühlen.

Tja, ich esse unregelmässig wenig oder zu viel, verdränge alles, fresse vieles in mich rein und rede mit niemandem darüber. Ich bin angespannt, meine Muskeln um den Rücken umso stärker belastet. Ausserdem schlafe ich unregelmässig, wenig und gehe erst zu frühen Morgenstunden ins Bett. Wahrscheinlich macht sich mein Körper so bemerkbar. Vor allem, weil ich nicht mehr auf Einkäufe oder Ritzen zurück greife. Irgendwie muss er sich ja spürbar machen. Und der Darm ist da ja schnell empfindlich.

Der heutige Tag war (abgesehen von dieer ungewollten Begegnung) echt okay. Am Morgen habe ich, so gut es mit dem Rücken ging (ich habe ein Schmerzmittel eingeworfen), die ganze Wohnung geputzt, gesaugt und feucht aufgewischt. Danach folgte mein Beautyprogramm (dass ich mir das zumute, es so zu nennen...), eine tolle Dusche und ein Nachmittag mit meiner Schwester. Wir erledigten Gänge für sie, um endlich zur theoretischen Fahrprüfung zugelassen zu werden und besuchten auch noch die Drogeriekette "Müller". Sie kaufte etliches Schminkzeug, ich entschied mich für einen knalligen Nagellack, einen schwarzen Eyeliner und eine neue Foundation von Catrice. Ich bin überzeugt von dieser Schminkkette. Gefällt mir, nebst Maybelinne, ganz gut. Ich komme mit den Produkten am besten klar. Meine Haut reagiert nicht unschön darauf und es fühlt sich gut an.

Morgen steht Mittagessen mit Sonnenschein und danach Kurs an. Wird mir auch ein tolles Gefühl sein, wenn alle wissen wollen, was nun mit der Stelle ist.

Ich schäme mich. Obwohl ich tief im Innern weiss, dass dies nicht das richtige Gefühl ist und mir nichts peinlich sein muss. Aber wie würde es sich für euch anfühlen? Eben.

Mittwoch, 22. Februar 2012

das schicksal mit borderline & enttäuscht

Immer wieder durchsuche ich das Internet nach neuen Blogs von Mitbetroffenen. Dabei überlese ich bewusst unnötige und gemeine Kommentare. Viele gehen nämlich immer noch davon aus, dass alle Borderliner ihre Gefühle nicht im Griff hätten und sich stundenlang und täglich ritzen. Anscheinend empfinden diese das Leben mit einem Borderliner als anstrengend und kaum möglich zu bewältigen. Ein totaler Schrott, wie ich finde.

Dem ist nicht so. Ich bin das beste Beispiel dafür. Ich ritze mich nicht regelmässig (das letzte Mal ist jetzt auch bald zwei Jahre her) und mit meinen Gefühlen habe ich mich mehr oder weniger im Griff. Klar, vieles veröffentliche ich hier, es bleibt jedoch bei meinen Gedanken. Ich bin gegen aussen ein "ganz normaler" Mensch, ruhig und anständig. Ich passe mich an und falle nicht unangenehm auf. Klar, auch ich habe meine Krisen, sehe dann alles schwarz und lasse dann alles schleifen, was das Zwischenmenschliche betrifft (habe dann zusätzlich mit meinem Selbstbewusstsein, meiner Selbstsicherheit und meinem Selbsthass zu kämpfen, aber das ist auch "erst" seit knapp achtzehn Monaten so und ich mache es mündlich ebenfalls kaum publik), jedoch erledige ich immer meine Alltagsaufgaben und besuche pflichtbewusst einen Kurs nach dem anderen bzw. nehme meine Termine wahr.

Zurück zum eigentlichen Eintrag. Ich habe einen neuen Blog entdeckt, in dem die Symptome erläutert werden. Es ist eine gute Seite, jedoch wird nur das negative Auftreten der Symptome benannt, was ich als grossen Wehrmutstropfen empfinde. Aussenstehende bzw. Unberührte mit dem Thema Borderline kommen so schnell auf den Gedanken, dass alle gleich sind und könnten unter Umständen abgeschreckt werden.

Was viele nicht wissen: viele Borderliner sind sehr intelligent und eigentlich erfolgreich, was das Private und Berufliche betrifft. In der Selbsthilfegruppe hatten wir Studentinnen, Ergotherapeutinnen und sogar einen Herrn, der im Sozialbereich tätig ist.

Auch ich war während der Sekundarschulzeit eine der besten Schülerinnen. Vieles fiel mir leicht und ich bemerkte kaum etwas von meiner Krankheit. Zumindest nicht bewusst. Bis alles zusammen fiel und ich mich ergeben musste. Ist aber eine andere Geschichte.

Mir geht es nur darum, dass ich beim Lesen dieses Blogs gestutzt habe. Es stimmt, dass viele Borderliner klug sind. Und doch empfinde ich mich nicht mehr als intelligent. Vor sechs, sieben Jahren hätte ich dem zugestimmt, aber ich selbst finde, dass ich in Sachen Intelligenz total nachgelassen habe (begonnen hat es in der Berufsschule). Ob es mit meinem Selbstwert zu tun hat, lasse ich mal dahin gestellt.

Es gibt viele Stars, denen das Borderline-Persönlichkeits-Syndrom nachgesagt wird. Marylin Monroe, Prinzessin Diana und sogar Lindsay Lohan sollen davon betroffen sein. Wobei da natürlich Vorsicht geboten ist. Bei diesem Hollywood-Wahn kann man nie wissen, was zuerst war.

Ausserdem bin ich von meinem Umfeld enttäuscht. Wie viele merken, dass es mir nicht wirklich gut geht. Alles, was mir dazu gesagt wird, ist: "Dir geht es wohl nicht so gut, oder?" Danach folgt nichts mehr. Mir wird angeboten, dass ich kommen kann, wenn ich sprechen möchte. Danach hört man wieder tagelang (gefühlt jedoch wochenlang) nichts.

Ich kann nicht bewusst einen Vorwurf daraus machen. Aber ich finde es nicht wirklich das richtige Verhalten. Ich renne in diesen Situationen immer und habe Pupa schon oft zu Unternehmungen gezwungen, obwohl ihr nicht wirklich danach war. Ich meinte einfach immer nur, dass sie nicht mit mir über Dinge sprechen müsse, für die sie sich noch nicht bereit fühlen würde. Es geht einfach um die Ablenkung, dass man aus dem Haus kommt und einfach mal Gedanken Gedanken sein lassen kann. Einfach mal etwas anders durch den Kopf gehen lassen. Sie muss dabei nicht einmal die "alles-ist-toll"-Maske aufsetzen. Sie muss nicht meinetwegen lachen und Fun an der Aktion haben. Sie muss einfach mitleben können. Es hat sich für mich heraus gestellt, dass ich in einer Krise einfach froh bin, wenn ich mich "gebraucht" fühle, egal, wie ich mich verhalte. Obwohl es mir schlecht geht, verbringt jemand Zeit mit mir. Es ist dabei total egal, wenn es oberflächliche und einfache Unternehmungen bleiben.

Und das vermisse ich irgendwie. Man meldet sich nicht bei mir und ist dann fast beleidigt, weil ich nichts von mir erzähle. Warum auch? Man ist ja auch nicht da für mich. Ich weiss, ich bin anstrengend, was das Ansprechen von Problemen betrifft. Ich behalte vieles lange für mich und komme nicht damit heraus. Aber wie es sich heraus stellt, würde sich ja eh nichts ändern. Hat ja sowieso niemand ein Auge dafür.

Und ja, es nervt und tut weh. Man bemerkt, dass sich jemand verändert und tut doch nichts dagegen. Man gibt unbewusst (oder doch bewusst? Für mich fühlt es sich zumindest so an) doch mir die Schuld, weil ich ja nicht von mir aus komme. Wer meine Einträge so kennt, weiss, dass es sich für mich nicht zum ersten Mal so anfühlt. Fast jedes Mal in einer Krise fühle ich mich allein gelassen. Fast so, als wäre das Mitgefühl lediglich geheuchelt.

Mir ist klar, fühlen sich vielleicht viele hilflos. Und doch finde ich das auch keine Entschuldigung, weil ich durch mein Schweigen nicht wirklich zur Last falle. Sollte es so sein, kann man mir ehrlich sagen, dass man sich hilflos fühlt und nicht weiss, was man machen soll.

So musste ich es lernen und auch anwenden. Es ist nichts Schlimmes dabei. Aber eben, die Falsche bin und bleibe ja ich. Sei es mit meiner Einstellung, Ansicht und Meinung. Borderliner liegen immer falsch. Sogar die, die gar nicht so schlimm sind. Aber anscheinend empfinde lediglich nur ich mich als "angenehmen Borderliner".

hörnliauflauf, begegnungen & absage

Der heutige Tag ist wohl ein weiterer, den ich aus meinen Kalender streichen sollte. Es wollte nicht wirklich gut starten und irgendwie wird er dementsprechend enden.

Jegliche Gegenstände fallen mir aus den Händen. Das kann ich überhaupt nicht ab. Aber alles der Reihe nach.

Heute Morgen bin ich bewusst früher aufgestanden, weil ich auf ein positives Telefonat gehofft habe. Als es Mittag war, rechnete ich eigentlich schon mit einer Absage. Wer ruft schon erst nachmittags an? Ich meine, jeder Arbeitnehmer ruft zuerst den Favoriten an und fragt nach, ob dieser überhaupt noch zur Verfügung steht. Danach kommen die Absagen. Andersrum würde man ansonsten noch schnell ins offene Messer laufen. Tja, vor knapp einer Stunde habe ich meine Absage bekommen. Irgendwie musste es ja so sein.

Und ja, ich beziehe es auf mich, mein Versagen (in beruflicher Hinsicht und dementsprechend resultiert sich dies auch in meinem Lebenslauf) und mein Auftreten. Seit mit meinen Haaren etwas nicht stimmt, hasse ich mich zu tiefst. Und ich finde, dass ich das unbewusst gegen aussen auch so vermittle. Ich zeige mich nicht gerne, bin enorm ruhig geworden und hasse es, unter Menschen zu gehen. Ich stehe nicht zu mir selbst, meinem Äusseren und logischerweise auch nicht mehr zu meinen Stärken. Ich will mich total verleugnen, weil ich mich sooooo unwürdig und nicht lebenswert finde.

Aber damit beginne ich nicht, ansonsten gibt es wieder nur massenhafte Einträge. Meine Mutter meinte vorhin, wie sie mir helfen könnte. Tja, schier hätte ich gemeint, dass sie mir so schnell wie möglich 10'000 Franken zur Verfügung stellen soll, damit ich zumindest ein Problem aus dieser Welt schaffen könnte. Sie hat es auch nur nett gemeint und sagte noch, dass wir nun einfach dran bleiben sollten. Ich bin nicht laut geworden, meinte aber doch etwas hart sarkastisch, dass mir das nie in den Sinn gekommen wäre und ich nun überhaupt keine Bewerbungen mehr verschicken würde.

Ist doch wahr. Wäre es so, würde ich schon lange keine Stelle mehr suchen. Dem ist aber nicht so. Ich bin einfach vorsichtig geworden, was die Vorfreude und die Erwartungen betrifft. Und irgendwie auch verständlich nach einer so langen Zeit.

Ich bin gerade in der richtigen Stimmung, um diesen Brief zu machen (auf die etwas komische Frage, wie viel ich ohne Behinderung arbeiten würde). Ausserdem werde ich heute wohl mit den ersten Zeilen meines zweiten Buches beginnen. Irgendwie muss ich diesen Frust und diese Wut auf mich selbst los werden.

Es wäre das perfekte Geburtstagsgeschenk gewesen. Und jetzt befinde ich mich wieder in der  verhassten Ecke, dass ich Angst vor einer Kurzschlussreaktion habe, was meinen "grossen Tag" betrifft. Ich fühle mich echt so was wie ein Versager. So wollte ich nie enden. Und doch muss es einen treffen.

Weg von diesem Thema. Es war ein echt heftiger Schlag gegen mein Selbstbewusstsein und ein guter Keim für meinen Selbsthass. Der wächst und wächst und wächst.... Ich würde mich unheimlich gern bestrafen. Shoppen geht nicht, kein Geld dafür vorhanden (wie will ich dann meinen Geburi geniessen können?). Essen für heute Abend ist auf die Seite gestellt. Ritzen bringe ich nicht über meinen Stolz bzw. muss ich dagegen ankämpfen, sonst kann sich das bis zu meinen Geburtstag in etwas total Unkontrollierbares entwickeln.

Bis zum Mittag war meine Welt noch einigermassen in Ordnung. Ich habe mich für ein Kochexperiment entschieden. Ein einfacher Hörnliauflauf mit ganz viel Gemüse. Und ich muss ehrlich sagen, dass er mir gut gelungen ist. Zwar fehlte ein wenig Salz, aber ansonsten war alles schön gar, vor allem das Gemüse. Es waren Teigwaren mit einem Rahm-Eier-Milch-Guss und Cherrytomaten, Zucchini, Champignons, Schinkenwürfeli, Peperoni und Rüebli. Zwar meinte mein Vater noch scherzhaft, was das denn für ein "Essen für Arme" (Bauernessen) ist, aber schlussendlich haben er und Zio zwei mal nachgeschöpft. Er war nicht trocken und nicht zu flüssig. Gerade richtig.

Am Nachmittag  bzw. vor zwei Stunden wollte ich ein wenig an die Sonne mit Schila. Ich packte mir das Auto meiner Eltern und den Hund und begab mich in Richtung See. Auf der Strasse musste mir mal wieder Giovanni den Weg kreuzen, wobei ich nicht weiss, ob wirklich er in diesem Auto gesessen hatte oder ob es doch sein Bruder gewesen war (und eigentlich geht es mich nichts an bzw. ist es mir eh egal, der kann mir auch mal einfach den Buckel runter rutschen. Ja, momentan bin ich schnippisch und zickig mit allem, was mein Leben betrifft bzw. was um mich herum ist. Kann man es mir verübeln? Eben.). Die sehen sich auf den ersten Blick doch sehr ähnlich. Genau wie ich und meine Schwester. Sobald man sich mehr Zeit nimmt, merkt man, wie unterschiedlich wir doch von der Statur und dem Charakter her sind.

Und doch hat sie mehr erreicht, als ich.

Ein echt mieses Gefühl.

Dienstag, 21. Februar 2012

geschichten aus dem zug

Es gibt Tage, da ist das Verlassen des Hauses eine riesen Aufgabe für mich. Hängt vieles mit meinem Selbstwert, meinem Selbstbild und dem Selbsthass zusammen. Ihr wisst schon, was ich meine. Ich gehe dann einfach nicht gerne unter Leute. Ich möchte nicht in eine Masse eintauchen und irgendwie auch niemandem begegnen.

Umso besser, falle ich nicht so auf. Ein Problem weniger.

Und doch gibt es Tage, an denen einfach alles irgendwie komisch erscheint.  Heute zum Beispiel habe ich mich einigermassen "ok" gefunden. Und das will nach über sechs Monaten viel heissen. Nicht hübsch, aber doch ganz ansehnlich. Abgesehen von den Haaren *schnarch*.

Ich habe mich sogar stärker geschminkt. Wobei ich es nie übertreibe. Aber ich möchte experimenteller werden. Ich finde, ich schminke mich ganz okay. Mal natürlich, mal gewagt mit Eyeliner und mal einfach so nach Lust und Laune.

Heute habe ich mein Lid braun grundiert und mit dunkelblau betont. Stark die Wimpern getuscht und sah sogar mit Brille okay aus. Angezogen fand ich mich dann auch so ganz "okay".

Im Zug fing es dann schon an. Ein Kontrolleur machte seine Runde und ich war sehr erstaunt. Und irgendwie erfreut. Denn oft habe ich ein Ticket gelöst und mir im Nachhinein gedacht, dass ich auch schwarz hätte fahren können. Und wenn man im Monat fast zehn Mal nach Zürich und weiter muss, würde das sich schon rendieren! Immerhin sind das um die 150 Franken!

Aber ich bin anständig und löse jedes Mal. Und es ist auch richtig, werden Kontrollen durch geführt. Da bringen all die Preiserhöhungen nichts. Eher soll man Schwarzfahrer prellen.

Jedenfalls gab es eine Dame, die zum Kontrolleur ganz schnippisch meinte: "Kommen Sie nun jeden Tag?" Er ganz locker: "365 Tage im Jahr." Sie: "Sie sehen mich jeden Tag und kontrollieren mich jedes Mal. Sie könnten sich das merken und einfach weitergehen. Das stört."

Ich konnte nur noch den Kopf schütteln. Er macht auch nur seine Arbeit. Und es ist richtig so, dass er alle kontrolliert. Soll sich mal nicht so aufregen, diese Frau. Egal, was dieser Kontrolleur macht, eine Person wird sich immer unfair behandelt fühlen.

Als ich am Hauptbahnhof in Zürich auf meinen Verbindungszug wartete, fiel mir ein Typ auf. Er guckte schon häufig und ich wurde nervös. Einerseits, weil ich es mir nicht gewohnt bin und andererseits, weil dann meine Gedanken im Kopf zu rennen scheinen. Und es sind keine netten Kommentare, die mir mein eigenes Ich zuwirft. Und das kann ich einfach nicht ab. Ich merke dann immer, wie ich mich unwohl fühle, verkrampfe, anspanne und dann total distanziert und kühl werde. Meine Haltung spricht totale Abwehr aus.

Da ich keine zwei Stationen mit dem Zug habe, bleibe ich meistens vorne bei den Türen stehen. Das gleiche tat der Typ und gaffte weiterhin. Ich wurde immer nervöser und stellte mir das Horrorszenarie schon vor, wenn er mich ansprechen würde.

Tat er dann zum Glück nicht :-). Er war sowieso nicht so wirlklich mein Typ. Der Kurs danach fand ich toll, die Gruppe gefällt mir immer besser. Ich konnte der Frau (nebst mir und der Leiterin die einzige) helfen und das macht mir immer Spass.

Bei der Rückfahrt gab es dann eine Plaudertasche. Sie sprach so laut (und meine Batterie beim IPod war leider leer) am Telefon, dass man fast gewzungen war, mitzuhören. Ich konnte es echt nicht glauben und fasse es einfach immer wieder nicht, wie man Privates in der Öffentlichkeit so laut durch ein ganzes Zugabteil verbreiten kann.

Zugfahren.... Immer wieder spannend. Jeder Tag ist anders und man kann es nicht beeinflussen. Teilweise skurril, teilweise nervig, teilweise spannend und dann bekommt man einfach wieder Geschichten aus dem Leben mit.

Ach ja: beim Durchblättern einer Gratiszeitung bin ich auf eine Ex-Miss-Molly Kandidatin gestossen. Wir waren bei dieser Runde gemeinsam unterwegs.... Erinnerungen, in denen ich mich noch total okay fand und im Reinen mit mir war.

die fährte

Ein weiteres Buch, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Es ist ein neuer Autor, den ich ausprobieren wollte, es handelt sich um Jo Nesbø.

Zum Klappentext:

Der osloer Kriminalbeamte Harry Hole jagt einen Bankräuber, der während eines Überfalls scheinbar grundlos eine junge Angestellte erschoss. Da wird er selber in einen Mordfall verwickelt: Seine ehemalige geliebte wird tot aufgefunden, und Harry ist der Letzte, der sie lebend sah. Er gerät unter Mordverdacht und muss untertauchen, um auf eigene Faust weiterermitteln zu können.

Meine Meinung:

Bei mir ist es immer gefährlich, wenn ich einen Krimi oder ein Roman jeglicher Art lese, in denen Personen vorkommen, die über Bücher hinweg immer wieder ihren Einsatz haben. Schnell besteht bei mir da die Gefahr, dass ich alle lesen muss, angefangen (logischerweise) beim ersten dieser Reihe. Und irgendwie ist das auch verständlich: in manchen Büchern nehmen Autoren Bezug auf etwas, dass in einem früheren Werk passiert ist. Ausserdem wachsen die Personen in den Romanen ebenfalls von Buch zu Buch. Schnell möchte man da die gesamte Lebensgeschichte wissen. Eigentlich ein schlauer Ansatz *g*!

So war mir nicht bewusst, dass "Die Fährte" gar nicht Jos neuste Buch in dieser Reihe ist. Es kommen etliche andere danach. Es ist das vierte mit Harry Hole.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu Beginn ganz verunsichert war. Ich kam irgendwie nicht wirklich rein und die Schriftweise kam mir teilweise hoch gestochen vor. Ich kam nicht wirklich nach und musste meine Stirn über die gewählte Wort- und Satzwahl runzeln.

Nachdem ich "warm" geworden war, kam ich langsam rein. Und doch war da immer dieses Gefühl, dass ich doch noch nicht wirklich so aufgeheizt war. Ich nahm das Buch immer weniger in die Hand. Ich kann es mir nicht erklären. Es waren so viele Personen und obwohl ich mir die Namen ganz gut merken konnte (bei amerikanischen bzw. englischen Autoren habe ich da eher Mühe), wollte es doch nicht klappen. Zu sehr waren alle ineinander verstrickt und dann doch wieder nicht. Es wurde von diesem Fall zu jenem gesprungen und dann stand Hole plötzlich doch wieder an einer ganz anderen Stelle.

Zum Glück habe ich mich danach doch überwunden und einfach weiter gelesen. Mit der Zeit fing es an zu laufen und der Schluss finde ich echt grandios!

Es handelt sich um zwei Fälle und bei beiden hätte ich mit meiner Vermutung total falsch gelegen. Es ist echt gut geschrieben und so verwirrend und bei der Auflösung doch wieder so was von logisch. Beide Fälle hatten ihr Highlight und man musste doch trocken schlucken, als man wusste, wie wirklich alles gelaufen war.

Die letzten hundert Seiten habe ich heute verschlungen. Wobei es schon früher spannend war. Um mir mein Bild jedoch ganz machen zu können, werde ich ihm wohl noch eine weitere Chance geben. Nur ist es blöd, wenn ich da das neuste Buch kaufe. Sollte er mich begeistert, würde ich so ja viel wissen, was in den vorherigen Romanen so passieren würde...

Schlussendlich hat mir "Die Fährte" doch ganz gut gefallen. Und anscheinend gewöhnen sich Menschen ja schnell an alles.... sogar an aussergewöhnliche Schreibstile ;-). Mir war irgendwie zu Beginn schon bewusst, dass dieser Norweger ein wenig speziell ist. Wie alle dort oben. Düster, melancholisch und doch unheimlich anziehend.

Darum will ich ja unbedingt dort hin ;-)!

Irgendwann einmal...

Sonntag, 19. Februar 2012

♥♥♥ buon compleanno ♥♥♥

Wieder ein Jahr vorbei und um eine Ziffer älter... Heute wird besonders an Zambrotta gedacht.... dem ich mehr oder weniger meinen Namen zu verdanken habe, hihi! Er scheint sich dementsprechend auch über diesen grossen Tag zu freuen, man schaue sich das Bild an!

Weiterhin alles Gute!

Sei un mito!


Freitag, 17. Februar 2012

plötzlich spass an der ganzen sache

Heute bin ich zum ersten Mal gerne an den Kurs gegangen, den ich im Moment besuche. Ich weiss nicht, woran es liegt.

Vielleicht doch daran, dass man sich austauschen kann und sich nicht ganz allein fühlt. Es gibt etliche andere Menschen, die genau das gleiche durchmachen müssen. Sei es körperlich, psychisch oder einfach beruflich.

Der Typ, der mich genervt hat, nervt mich auch nicht mehr. Er ist stiller geworden und ich glaube, er selbst hat vielleicht gemerkt, dass er zu viel redet :-).

Nein, ich finde es echt eine tolle, harmonisierende Gruppe. Eine andere Dame war über eineinhalb Wochen krank. Heute meinte sie zu mir, dass sie mir etwas sagen müsse. Sie sei begeistert, wie anders ich mich in dieser kurzen Zeit geben würde. Ich hätte mich geöffnet und echt eine coole Frau. Ich bedankte mich höflich und konnte ehrlich sagen, dass ich einfach meine Startzeit brauche. Ich bin und bleibe halt ein Beobachter, bis ich mich sicher fühle :-). Mir gefällt es im Moment ganz gut. Nächste Woche kommt ein weiterer Kandidat zu diesem Bewerbungskurs dazu.

Denn: ich habe gedacht, der Kurs geht nur bis Ende Februar. Ist aber falsch. Der geht immr weiter und die Gruppe wird sich ständig verändern. Leute kommen dazu und andere gehen, weil sie ein Praktikum oder eine Festanstellung bekommen.

Bis Mittwoch müsst ihr mir noch die Daumen drücken...

PS: zum vermehrten Male habe ich einen Eintrag geplant, der dann doch nicht veröffentlicht wurde. War bei der vorherigen Einstellung nicht so. Kennt das jemand von euch auch? Was macht ihr da genau?

PPS: Auch dieses Problem gelöst... Ich muss nach dem Planen unbedingt auf "veröffentlichen" klicken. Ich habe bis dato nur gespeichert, aus Angst, dass ich ihn dann doch automatisch veröffentliche. Ist aber nicht so. Die Schaltfläche dient nur dazu, dass aus einem Entwurf ein geplanter Post wird.

Glück gehabt *schweissabwisch*...

fangfrage...

.... oder fliegen nun definitiv alle Vögel aus?

Ich bin stark verunsichert. Und zum eigenen Schutz möchte ich nicht allzu viel veröffentlichen. Und doch ist es einfach so was von peinlich und zum Kopf schütteln!

Bei mir laufen ja Abklärungen betreffend einer gewissen Rente. Es wäre nicht viel, es wäre eine Viertelsrente, um mein Leben zumindest ein wenig bewältigen zu können.

Es kam ein Vorbescheid, der vernichtend war. Sie wollten es ausschlagen. Also habe ich Einwand erhoben und diesen auch eignereicht.

Nach knapp zwei Monaten kommt ein Brief, dass sie weitere Angaben dazu benötigen.

Die Frage lautet, wie viel Prozent ich ohne (!!!) Behinderung arbeiten würde.

Lapidar gesagt natürlich 100 Prozent! Halloooo?! Welcher gesunder Mensch unter 30 (in keiner Partnerschaft, kein Kinderwunsch und ansonsten keine Einschränkungen) verzichtet freiwillig auf einen regelmässigen Lohn und geht nicht fünf Tage die Woche arbeiten?

Bin ich es, die diese Frage falsch liesst oder was meinen andere?

Ich finde das einerseits eine Frechheit und andererseits weiss ich nicht, ob das eine Fangfrage ist. Ich weiss nur, dass ich bestimmt eine Kandidatin wäre, die ganze fünf Tage die Woche arbeiten geht. Das habe ich immer gesagt, obwohl meine Therapeutin ständig dagegen gewesen war. Erst nach meinem Fiasko letztes Jahr im Mai habe selbst ich eingesehen, dass es wohl nicht so schnell wieder drin liegt.

Hält man mich für so naiv? Dass ich, wenn ich gesund wäre (bin ich eigentlich auch, einfach für ein paar Jahre eingeschränkt, bis sich alles wieder gelegt und ich "rehabilitiert" bin. Das geht bei meiner Diagnose leider nicht so schnell. Auch ich musste dies erst erkennen und akzeptieren) auch weniger arbeiten würde? Ich finde das eine gemeine Anschuldigung und so, als würde man mich wie eine Person behandeln, die geistig behindert ist und nicht ganz klar denken kann! Dass sich trotz Diagnose nichts an meiner Einstellung zur Arbeit geändert hätte und ich  auch als ganz gesunder Mensch ohne Borderline faul in der Gegend herum liegen würde.... Ich finde das unverschämt!

Nehmt es mir nicht übel und ich selbst bin halbe Ausländerin... Aber jedem anderen Jugo, Tschingg, Türken und Albaner stecken sie das Geld in den Hintern. Ich selbst kenne einen Italiener, der über 30 Jahre lang immer seine Rente erhalten hat, obwohl der mit der richtigen Therapie wieder arbeiten hätte können.

Diesen Menschen steckt man alles in den Po. Bis dann heraus kommt, dass die besagte Institution um weitere hundertausende von Franken geprellt worden ist.

Und dann komme ich, eine junge, arbeitswillige und motivierte Person, die lediglich eine Viertelsrente beantragt und mit der richtigen Hilfe schnell wieder zur Arbeit kommen würde.

Was macht man mit mir?

Einfach absagen. Borderline ist ja keine psychische Krankheit.

Haha, darum bin ich schon so lange in Therapie und stehe mit beiden Beinen in meinem Berufs- wie Privatleben. Ich lach dann mal später.

Echt fassungslos... Ich habe Kontakt mit einer erfahrenen Beamtin bei der Clienia aufgenommen. Ich antworte auf diese Frage nicht, bis ich Gewissheit habe.

Donnerstag, 16. Februar 2012

eigenes versagen & grosse unsicherheit

Ich bin noch ein paar Worte betreffend meinem Vorstellungsgespräch schuldig. Ich weiss nicht, warum ich es so lange raus geschoben habe, auf der anderen Seite muss ich es verarbeiten.

Es ist in meinen Augen nicht wirklich gut verlaufen. Vielleicht meine ich das auch nur, weil vieles von früher aufgerollt worden ist.

Mir ist es noch nie passiert, aber ausgerechnet am Dienstag habe ich mich zuerst grob verfahren und mich um knapp 7 Minuten verspätet. Es war mir überhaupt nicht recht und ich kann das echt nicht haben. Wie soll ich da bei Stärken noch "zuverlässig" angeben können?

Um kurz vor 14 Uhr rief ich bei der Personalverantwortlichen an und holte mir die Wegbeschreibung ein. Ich war nicht weit davon entfernt.

Angekommen entschuldigte ich mich natürlich sofort, sie und eine weitere Dame (wäre dann meine Leiterin) haben es easy genommen und gemeint, dass dies schnell und jedem passieren könne.

Ich war und bin verunsichert. Einerseits haben sie teilweise echt private Dinge hervor gerufen, etwas von ihrem Weekend erzählt. Ich kenne das bis dato nicht so.

Vielleicht wollten sie so auch einfach die Stimmung lockern und mich runter fahren lassen. Stärken haben sie nicht wirklich angefragt, sie wollten einfach wissen, was ich zum Beschrieb so meinen würde und ob ich mich in dieser Position vorstellen könnte.

Das war mir überhaupt nicht recht. Ich habe mir die Stärken immer und immer wieder eingeprägt (wie die Schwächen auch).

Als sie die Hobbies wissen wollten, setzte ich auf Teamfähigkeit und selbständiges Arbeiten (Kino, Unternehmungen mit Freunden, aber auch Tätigkeiten ganz allein). Ich erwähnte auch meinen Krimi und meinen Blog, ohne gross dazu etwas erzählen zu müssen.

Sie waren sehr einfühlsam und doch kamen die Fragen zu meiner Vergangenheit. Sie wissen nicht, dass ich in einer Instituion angemeldet bin und auch nichts über meine Diagnose.

Und doch musste ich erklären, warum das alles nicht klappen will mit dem Job. Ich will es hier nicht wieder geben. Würde zu lange gehen und ich habe nicht wirklich Lust dazu.

Auf der einen Seite ist es gut, weil ich erzählen konnte, wie es aus meiner Sicht gelaufen ist. Ich konnte meine Meinung äussern und es so besser "darstellen".

Auf der anderen Seite ist einfach so viel hochgerollt worden und ich bin einfach froh, funktioniere ich im Moment einfach und schiebe alles von mir weg.

Heute war nämlich wieder so ein Tag, an dem ich mit Rumgrübeln begonnen habe. Zum Glück hatte ich heute morgen Putztag (Zimmer abstauben, Bett neu beziehen, Dusche gründlich reinigen, Wohnzimmer abstauben, Küche erledigen, alles saugen und feucht aufnehmen). Danach kam ein wenig Beauty an die Reihe, herrliche Dusche und danach Ablenkung mit meiner Schwester. Wir haben ein Einkaufszenter besucht, welches neu umgebaut wird.

Tja, jetzt geht es bald zu Bett.

Ich muss bis Morgen Rückmeldung geben. Ich habe heute angerufen und mein Interesse bestätigt. Und doch ist da ein ganz schreckliches und negatives Gefühl. Ich glaube, ich habe es versaut.

Obwohl ich mich am Schluss nochmals für meine Verspätung entschuldigt und erneut beteuert habe, dass es mir niergends recht damit wäre. Ich habe noch einen Spruch gebracht und da wir alles Frauen waren, brachte ich auch die Sache, dass man es schon früher wissen hätte müssen, weil es morgens schon so komisch los in den Tag gegangen sei. Zum Schluss meinte ich noch, dass ich nun hoffentlich eine Rose für diesen etwas wirr und nicht ganz nach Plan gelaufenen Tag erhalten werde. Zumindest haben die Frauen gelacht und die Leiterin hat gemeint, ich solle unbedingt anrufen.

Ich weiss echt nicht, wie das alles deuten. Einerseits gut, konnte ich alles erzählen. Sie wissen von meiner langen Arbeitslosigkeit und dass ich noch im Prozess des "mich inetgrieren" bin. Sie wissen über die Umstände meiner Vergangenheit Bescheid. Und: sie waren sehr froh über meine Spontaneität.

Aber doch bleibt da dieses blöde Gefühl vom eigenen Versagen und der eigenen Dummheit. Verspätung schön und gut.... Aber NICHT bei einem solchen Termin!

Einmal ist immer das erste mal....

Aber echt nicht an einem so wichtigen Termin *heul*! Nun ja, wer weiss... Vielleicht klappt es diesmal. Beim Gespräch vor einem Monat war ich ja ganz zuversichtlich und bin umso mehr enttäuscht worden.

Drückt mir so oder so bitte weiterhin die Daumen.

Dankeschön!

Mittwoch, 15. Februar 2012

stieg larsson?

Immer wieder kreuze ich diesen Namen... Sei es im Internet, in einem Buchladen oder bei privaten Gesprächen.

Weiss jemand mehr über seine Triologie? Ist die lesenswert?

Bei Exlibris scheint mir der Preis sehr human, knapp 12 Franken pro Buch. Zur Zeit erprobe ich mich ja mit nördlichen Autoren (bald gibt es eine weitere Buchvorstellung ;-)). Und doch sind die Menschen für ihre Art und die Melancholie sehr bekannt. Nicht umsonst zieht es mich nach Norwegen und Finnland, wobei Norwegen einen viel grösseren Reiz auf mich ausübt.

Schweden und Dänemark sind nichts für mich *g*!

Schon fies: er starb auch zu früh. Genau und gleich wie Andreas Franz. Was bei ihm natürlich die öffentliche Version ist. Bei dem, was Andreas so geschrieben hat, bezweifle auch ich ab und zu, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist...

krimi-fakten

Einfach so aus Jux... Dieser erste Krimi muss irgendwie "gelobt" werden. Immerhin hat er mir durch eine schwere Zeit verholfen, ich hatte meine Ablenkung und einen neuen Glauben in meine schriftlichen Fähigkeiten als Autorin gewinnen können.

Es war eine Ablenkung, ich habe mich während dem Schreiben gut gefühlt und bewiesen, dass ich etwas durchziehen kann. Ich habe Fantasie und meiner Meinung auch Talent für.

Ein tolles Gefühl, wenn man stolz auf sich und etwas ist, dass man geleistet hat :-). Darum geht es auch bald weiter mit einem neuen Krimi (gleiche Hauptdarsteller, anderes Thema).

Montag, 13. Februar 2012

einladung...

Vor gut einer Stunde hat mein Handy geklingelt. Zuerst wollte ich es genervt weiter läuten lassen, da ich dachte, dass es Pupa ist. Ich habe sie seit meiner Übernachtung nicht mehr gesehen, geschweige denn viel mit ihr besprochen.

Ich sehe einfach nicht ein, dass ich einem Menschen, den ich eigentlich als Freund ansehe, nur an einem Sonntag in den Sinn komme.

Zum Glück habe ich mich dann doch noch gemeldet. Haltet euch fest: ich habe ein Vorstellungsgespräch! Und dieses findet morgen ganz kurzfristig statt.

Kann man schon fast als Glück bezeichnen, hatte ich erst gerade eines. So bin ich im Flow drin. Es ist zwar eine 80%-Stelle (ich suche ja eher bis höchstens 60 Prozent, wobei bei 50 meine Schmerzgrenze liegt, (Arbeit bleibt jedoch Arbeit und jede Chance wird genutzt!) bei einer Gemeinde an der zürcherischen Goldküste (ich rieche money...), jedoch wäre diese in meinen Augen auch ganz gut so zu bewältigen. Es gibt keine Weiterbildung, die ich direkt zu Anfangszeiten besuchen müsste (ich erinnere da an das Fiasko vor bald einem Jahr) und die Stelle bezieht sich auf die Info --> die Anlaufstelle der Gemeinde.

Und wer weiss, wenn ich mich richtig artikuliere und einfach sage, dass ich seit längerer Zeit arbeitslos bin und wahrscheinlich meine Anlaufzeit benötige, wird ein niedrigeres Pensum für den Anfang möglich sein.

Aber mehr kann ich erst morgen sagen. Und vielleicht bleibe ich auch bei diesem Pensum. Ich hätte nicht genügend Zeit, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Stelle wäre per 1. Juni, vielleicht wäre jedoch auch ein früherer Eintritt möglich (und dann auch mit weniger Prozent). Auf der anderen Seite will ich mich endlich beweisen können! Ich weiss, was ich kann und lasse mir da von niemandem reinreden.

Auf jeden Fall ist eins klar: sollte ich diese Stelle erhalten, gehe ich vor Antritt nach Italien. Denn danach kann ich wohl kaum in der Probezeit bereits Ferien beziehen.

Ich will aber gar nicht zu weit planen. Nein, ich habe keine Angst vor einem schlechten Omen oder so, aber doch will ich mich nicht zu sehr freuen, um danach wieder enttäuscht zu werden.

Drückt mir bitte ganz fest die Daumen!

Danke!

PS: meinen Krimi habe ich heute fertig gelesen und korrigiert. Nun warte ich auf Rückmeldungen von Verlagen. Mit einem neuen stehe ich ebenfalls am Start. Ich bin ehrlich gesagt stolz auf meine Leistung, obwohl der mittlere Teil des Romans eher vor sich "her dümpelt", wobei der auch wichtig ist, um die Persönlichkeiten kennen zu lernen. Ich habe ja bereits einmal angedeutet, dass ich in meinem Buch sehr viel Einblick in das Privatleben der Hauptkommissare gewähre.

Vieles beinhaltet persönliche Erlebnisse und Verarbeitungen.

Aber nun muss ich vorbereiten. Stärken und Schwächen durchgehen und mal ein wenig herum fragen, ob ich diese Sache mit dem Pensum ansprechen soll.

Was meint ihr?