Freitag, 10. Februar 2012

eindruck & wirkung...

... können unterschiedlicher nicht sein. Eindruck und Wirkung kann einen selbst betreffen, es kann sich dabei jedoch auch um einen Eindruck und die Wirkung eines anderen auf einen selbst handeln. Es gibt verschiedene Formen. Bei mir ist es folgende:

Meine Wirkung auf andere ist nicht gleich mit meinem Eindruck über mich bzw. von mir selbst.

Das geht mir immer wieder so, wenn ich mich mit meinem Berater dieser Stiftung treffe, bei der ich angemeldet bin. Der nimmt mir immer wieder den Wind aus den Segeln.

Es ging ja vor kurzer Zeit mal um mein Bewerbungsfoto. Ich käme da anscheinend ganz anders rüber als jetzt. Dabei ist es keine drei Jahre alt. Ich will kein neues Foto machen, weil nur ich wissen kann, wie sehr ich danach wieder mit meinem Selbsthass und meinem Kritiker zu kämpfen habe. Kein Foto wird mir gefallen und ich finde, das vermittelt dann schlussendlich das Pix auch. Ich kann nicht grinsen und dann denken: "Mein Gott, siehst du scheisse aus. Schau mal deine Haare.... wäh und deine Zähne erst!"

Es geht einfach nicht.

Er hat am Dienstag nochmals nachgefragt, ich habe einfach bestimmt abgelehnt und gemeint, dass ich es im Moment nicht packen und hinter keinem Foto stehen könne.

Natürlich versuchte er danach, mit Argumenten dagegen anzukommen. Wie viel positiver meine Ausstrahlung nun wäre (ich frage mich, wie er das beurteilen will. Ich finde das überhaupt nicht!) und dass ich live total überzeugen würde. Ich wäre eine ganz sympathische, aufgestellte, kompetent wirkende und unkomplizierte Frau. Nun ja, meine Reaktion darauf könnt ihr euch wohl denken.  Ich konnte dem Blick nicht standhalten, nestelte an meinem Schal herum und dachte mir meinen Teil (bzw. der Selbsthass, Kritiker, der niedrige Selbstwert und das überhaupt nicht vorhandene Selbstvertrauen übernahmen ihren "Job" wieder).

Ich weiss auch nicht, warum ich mich seit einem Jahr davon leiten lasse. Es ging vor drei Jahren mit Motivation los, ich war dabei, machte alles, was von mir verlangt wurde und arbeitete hart an mir. Ich kämpfte und gab mein Bestes.

Fakt ist: ich habe dafür bis jetzt nicht das bekommen, was mir meiner Meinung nach zusteht. Ich bin eher bestraft worden. Finde keinen Job, habe Probleme mit meinen Haaren und hasse mein Selbstbild und mit der Männerwelt wird es wohl auch nie zu einem grünen Zweig kommen. Überall stehe ich nur da und schaue den Leuten zu, wie sie ihre Träume erfüllt bekommen.

Und nein, kommt mir jetzt bitte nicht mit: "weiterkämpfen!". Irgendwann einmal kann man einfach nicht mehr. Ich habe über drei Jahre lang gekämpft und werde nur noch weiter bestraft. Ich sehe einfach das Ende des Tunnels nicht mehr und so hart es klingen mag: man fragt sich einfach immer öfters, was eigentlich die Aufgabe eines Menschen auf der Welt ist, wenn man so wenig Beachtung und Aufmerksamkeit in jeglicher Lebenslage (zurück)erhalten bekommt.

Lange Zeit war ich überzeugt davon, dass es mir sofort besser gehen würde, wenn ich meine Haare wieder in Ordnung hätte. Klar, es gibt einem wieder Selbstwert zurück, wobei ich bezweifle, dass ich danach wieder total im Einklang mit meinem Körper wäre, wie früher. Warum wohl werde ich das alle mit Essen und Einkaufen kompensiert haben? Genau, damit ich mich genau mit solchen hässigen Gedanken mir selbst gegenüber nicht quälen muss. Aber hätte ich mit einer "normalen" Haarpracht meine Versagensgedanken gelöst? Nein, denn ein Job wäre immer noch nicht in Aussicht.

Fakt ist: ich brauche einen Job. Und muss lernen, mich wieder selbst lieben zu können. Muss erfahren, dass ich meinem eigentlichen ICH vertrauen kann und nicht den Kritiker unterstützen soll.

Es hat sich nach Italien so gut angefühlt. Und mein Handlungsimpuls, einfach nach Italien abzuhauen, wird immer stärker. Vermissen würde mich hier kaum jemand. Und ich stehe echt kurz davor, meine Sachen zu packen, obwohl ich weiss, dass es dort überhaupt nicht leichter werden würde.

Und in dieser Zeit wünscht man sich einfach mal wieder eine Schulter und einen ehrlichen Mensch, der einen einfach in den Arm nimmt, egal, wie sehr man sich dagegen ansträubt. Der einem sagt, wie toll man ist. Das man hübsch ist, egal, was einem wiederfährt. Das man liebes- und lebenswert ist.

Und ja, ich wünsche es mir im Moment um Welten mehr von einem Mann, als von einer Mutter, einer Schwester oder einer Freundin (wobei ich das so oder so im Moment nicht erlebe, weil es keine Sau tut). Und das will etwas heissen, denn eigentlich halte ich nicht viel von unserem Gegengeschlecht. Teilweise ist mir mein Leben im Moment so egal, dass ich gegen all meine Prinzipien verstossen möchte und mich sogar mit einem dahergelaufenen Wichtigtuer oder Macho einlassen würde. Aber das zählt definitiv nicht mehr zu meinen Einstellungen zum Thema Beziehung und Liebe. Und das macht mir Angst. Denn ich stehe nicht auf schnelle und oberflächliche Dinge. Ich bin mir selbst viel mehr Wert als nur eine Affäre zu spielen. Aber nicht einmal dafür würde ich einen Typen finden, da ich sowieso keinen einzigen Mann auf dieser Erde interessiere bzw. etwas in der Art bei einem Herrn erwecke.

Nein, nichts darauf äussern. Ich bin dieser Meinung. Und das nicht erst seit gestern. Da lasse ich mir nicht reinreden.

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