Dienstag, 30. Dezember 2014

fettes brot!

Ich mag diese Band enorm. Eigentlich erst so richtig seit zwei oder drei Jahren, aber dafür habe ich all ihre Lieder in meiner Sammlung - fast alle ;-). Irgendwie finde ich sie cool, die Musik ist genial und sie haben etwas von alten und doch immer noch jung gebliebenen Lausbuben. Richtige Schlingel :-).

Der Stil gefällt mir, die Texte und ja, vielleicht auch die Tatsache, dass sie von Hamburg stammen. Eine Stadt, welche mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Wenn ich - abgesehen von Süditalien - auswandern sollte, dann hoch in den Norden - Hamburg!

Es war wirklich schön da. Und die Menschen erst!

Fettes Brot kommt anscheinend nächstes Jahr in die Schweiz. Für ein Konzert. Vielleicht werde ich mir ein Ticket leisten. Denn Italien fällt wahrscheinlich aus. An meinem Geburtstag gehe ich nach London und gönne mir dort einen Einkaufstrip. Dann muss ich für Amerika sparen und da ich nur von Juli bis Mitte September ins Ausland kann, ist Italien ab Oktober auch nicht mehr das Wahre. Unter Umständen regnerisch, wenn es mich blöde trifft und ich gehe ja auch hauptsächlich, nebst der Familie, wegen dem Meer so weit in den Süden. Und natürlich, weil mich das Heimweh regelmässig packt!

Und da wäre ja noch das Geld...

Wer weiss, vielleicht tut ein Jahr Auszeit gut. Und auf der anderen Seite sehen die Dinge dann auch wieder anders aus bis Oktober 2015. Im Geschäft ändert sich eben viel... aber darüber darf ich offiziell erst nächste Woche berichten... Ich hoffe, alles wendet sich endlich zum Guten!

Und natürlich muss ich für Italien auch noch schnell mit CHF 2'000 rechnen...

Aber zurück zu FETTES BROT!

Hier die Jungs zu ihren Spitzenzeiten... waren sie noch etwas jünger ;-). Ist ein Screenshot aus ihrem Song "viele Wege führen nach Rom".

echt ins hirn gesch*****

Ich mag Schnee nicht unbedingt. Klar, es ist idyllisch und heute beim Spaziergang mit Schila hat es tagsüber wie auch vorher kurz im Dunkeln Spass gemacht. Das Knirschen des Schnees, wie Schila den Schneebällen nachhüpft und wie sie immer wieder ausrutscht auf dem weissen Pulver. Herrlich schön!

Und auch zum Autofahren kann es das gewisse Etwas an Aussicht haben. Aber nicht an sich das Fahren selbst. Ich finde es enorm anstrengend - ehrlich. Und ich selbst würde mich als gute Fahrerin bezeichnen.

Und doch gibt es immer noch diese Vollidioten, welche meinen, sie können voll in die Preschen hauen, nur, weil an ihrem Wagen 4x4 steht! Es gibt so viele Hornochsen, es ist einfach unglaublich. Keine Rücksicht und mit vollem Karacho sich einem Kreisel nähern und doof gucken, wenn sie in der Spur vor einem stehen.

Rücksichtslos, sogar grobfahrlässig würde ich behaupten!

Auch ich fahre nicht immer ganz korrekt, ich weiss. Zügig und habe meine Ticks. Aber ich rase nicht. Und passe mich den Verhältnissen an!

Grauenhaft. Typisch unsere Gesellschaft. Ob ich nun fünfzehn Minuten länger brauche - immerhin komme ich lebend an! Und ich habe keine Lust darauf, mein Leben wegen solchen Dumpfbacken aufs Spiel setzten zu müssen! Grr......

Montag, 29. Dezember 2014

der walt-disney-zauber

Gerade eben hat RTL Arielle, die Meerjungfrau zum ersten Mal im Free-TV ausgestrahlt.

Es war unter anderem einer meiner Lieblingsfilme, als ich klein war. Babbo hat uns Mädchen mit Barbies und Walt-Disney-Filmen zugeschüttet :-). Ich kannte fast jeden, aber eben, Arielle habe ich unter anderem am liebsten geschaut...

Ich habe es heute Abend aufgenommen, aber konnte es mir doch nicht nehmen und habe das Ende dann doch trotzdem geguckt.

Und schaue da, die Tränen kullerten, weil es mich so berührt hat! Es war so romantisch und ich Heulsuse liess meinen Gefühlen freien lauf! War das schön! Als Kind sieht man das Happy End (die Guten haben gewonnen, die Hexe ist besiegt), als erwachsene Tochter, was der Vater für seine eigenen tut, damit sie glücklich mit ihrem Prinzen sein kann. Was für ein Opfer er bringt.

Schmacht...

unsere feiertage 2014

Ich bin, wie bereits bekannt, nicht gerade für Weihnachten und Silvester / Neujahr gemacht. Ich komme damit irgendwie einfach nicht klar und bin einfach froh, wenn diese Tage vorbei sind. Ich mag auch nicht die Stimmung irgendwie und an Deko denke ich erst, wenn Mutti damit beginnt, die Wohnung zu schmücken und unsere Disco-Kugel aufzustellen (so nenne ich unseren Leuchtbaum).

Wenn ich mal eine eigene Wohnung haben werde, werde ich es nicht so praktizieren, wie wir es hier vorgelebt bekommen. Nicht falsch verstehen: unsere Eltern haben sich während unserer Kindheit immer sehr Mühe gegeben, wir haben immer einen wunderschönen Tannenbaum im Wohnzimmer stehen gehabt, sind mit Geschenken überhäuft worden und überall brannte dieses warme Kerzenlicht. Wir sangen und spielten zusammen, backten Guetzli und kochten ein leckeres Menue. Alle halfen mit. Ich bin wirklich sehr behütet aufgewachsen und meine Kindheit würde ich mit keiner anderen wechseln wollen.

Abgesehen von einem schwarzen Tag, Auslöser allen Übels. Aber auch da möchte ich mich nicht wiederholen. Mit Grossdäddi feiere ich immer tief im Herzen meine Weihnachten. Er ist da, egal, wie lange er schon verstorben ist. Egal, wie alt ich mittlerweile bin. Egal, wie weit meine Therapie fortgeschritten ist und egal, wie sehr mich diese Feiertage eigentlich quer schiessen.

Wir Kinder gingen meist mit Babbo oder Muddi in den Gottesdienst für die Kinder. Als wir nach Hause kamen, war das Wohnzimmer plötzlich unter mysteriösen Umständen abgeschlossen und es leuchtete hell darin. Wir waren immer total aus dem Häuschen und Mutti schickte uns dann immer zurück ins Zimmer - damit wir das Christkind nicht zu sehr erschrecken und aufhalten würden, schlussendlich gab es noch mehr Kinder in der Nachbarschaft!

Natürlich waren wir hibbelig und konnten nicht mehr ans ruhig Sitzen denken... bis dann Mutti teilweise plötzlich mal meinte, sie hätte etwas gehört. Die Tür war dann wieder offen und ein Baum mit etlichen Geschenken stand für uns drei bereit.

Schön!

Aber eben, in der Zwischenzeit musste ich einsehen, dass diese Zeit einfach nichts für mich ist. Dieses Jahr sass einfach die Familie beisammen, wir haben zusammen gekocht, gelacht, gegessen und vor allem viele Spiele zusammen gemacht. Am 25. Dezember ist noch mein Grosi vorbeigekommen und ich konnte meine Jasskünste unter beweis stellen. Wenn man bedenkt, dass ich knapp vor zwei Jahren damit begonnen habe und nicht viel Übung hatte in der Zwischenzeit... chapeau! 

Klar konnte ich dann jeweils den Moment geniessen. Aber Weihnachten und Silvester sind und bleiben ein Graus. Es liegt nicht daran, dass ich unter Depressionen gelitten habe und einfach eine wirklich schwere Zeit hinter mir liegt (und mir bewusst ist, dass es - wenn es nach meinem Schicksal geht - noch lange nicht vorbei ist) und es einfach allgemein eine schwere, dunkle Jahreszeit für viele unter uns sein kann. Und umso älter ich werde, umso mehr Menschen lerne ich kennen, welche ein klein wenig gleich wie ich eingestellt sind.

Natürlich ist das wieder etwas anderes, wenn man mit Kindern zu tun hat bzw. eine eigene Familie aufgebaut hat. Sollte ich jemals Kinder haben, gebe ich natürlich alles dafür, dass sie besinnliche Weihnachten erleben können, wie ich es mit meiner Familie durfte.

Auf der anderen Seite werde ich mir auch darüber bewusst, dass ich wahrscheinlich irgendwann einmal ganz alleine in meiner Wohnung Weihnachten feiern werde. Weil ich niemals einen Partner finden werde, dem ich mich vollkommen öffnen kann. Klar, man kann immer noch auf Freunde ausweichen, aber dann eher an Silvester.

Sollten meine Eltern in der Schweiz sein, werde ich dann natürlich gerne auch Zeit mit ihnen verbringen.

Was mir in diesem Jahr gefallen hat, ist die Tatsache, dass ich die Tage bis jetzt einfach geniessen konnte. Ohne schlechtes Gewissen. Klar, ich war mal ordentlich shoppen und morgen gehe ich noch mit Pupa ins Outlet - aber danach möchte ich es wirklich wieder in den Griff kriegen. Ansonsten wir das nix mit Amerika! Ich muss sparen und weg von diesem krankhaften Konsumverhalten! Sonst wird das nie was mit Töffprüfung und eigener Wohnung! Und ja, es belastet mich zusätzlich, dass ich ganz genau verstehe, was ich tue und wie sehr mich das aufregt. Und es doch nicht schaffe, diese Sucht zu bekämpfen. Dagegen zu stehen, Willensstärke zu zeigen! Grml...

Ich habe viel gelesen und leider überhaupt nicht an meinen Fotoalben gearbeitet. Haben im Moment auch keinen Vorrang. Ich döse viel, lese viel, treffe mich oft mit ein paar Menschen und sortiere meine Musik. Lade etliche Songs runter, welche schon lang auf einer Liste stehe und sortiere zusätzlich noch Songs von meinem Bruder aus. Das dauert bestimmt noch zwei Tage. Und dann ist auch schon wieder Arbeiten angesagt. Fotoalben mache ich dann nebenbei. Sobald mich ein Einkaufsdrang an einem freien Tag überkommen sollte.

Diese Dj's werden euch nicht viel sagen, aber ich habe etliche Lieder von House bis Dance gesucht, gefunden und gespeichert. Begonnen bei Tatana (eher Trance), über zu Faithless, weiter zu Louis La Roche und Robert Babicz. Chill Out und Lounge House, Deep House und ein paar andere bekannte Komponisten der Dance- und House-Szene. Es ist halt meine Welt. Mein Rückzugsort. Nicht jedermanns Geschmack, aber ich liebe es teilweise, durch die Gegend zu kurven und teilweise auch heftige Bässe zu hören. So reagiere ich mich oft ab. Wobei es dann auch schnell wieder aufhören kann, mein Bruder hört teilweise noch Elektro und das ist mir wieder zu viel. Und von Goa sprechen wir mal gar nicht!

Ich habe wenige, aber schöne Geschenke erhalten. Freue mich riesig über jedes. Und an Silvester gehe ich mit Laura ordentlich feiern. Ich wäre auch zu Hause geblieben, denn ich muss nicht genau dann etwas machen. Aber wie es der Zufall so will, ergattern wir vielleicht Tickets für einen Abend mit Abendessen im Alpenrock. Ist unser Lieblings-Tanz-Lokal. Seit eh und jeh gehen wir regelmässig dahin. Normale Leute, gute Musik und ja, mir gefällt die Stimmung einfach im Allgemeinen. Vor allem gibt es Abende, da ist jede Generation vertreten!

Und ich habe spontan zugesagt. Warum auch zu Hause hocken und auf Nichts warten? Mit Laura hatte ich echt ein geniales Jahr und ich bin froh, treffe ich sie regelmässig. Und nun sehen wir uns in der Woche zusätzlich noch am Dienstag - Volleyballplausch :-).

Klar, ich habe auch ein wenig Panik vor Silvester. Denn genau vor einem Jahr ging dieser Horror namens Rücken, OP, Schmerzen, Probleme etc. los. Aber nicht daran denken. Es ist ein neues Jahr. Eine andere Situation. Es wird gut gehen. Es wird gut gehen. Es wird gut gehen. Es wird gut gehen!

Montag, 22. Dezember 2014

merry x-mas, baby blue!

... oder auch "Radzierkappenmania" (wenn man den letzten Post betreffend Strumpfmania beachtet ;-))! Tja, eine weitere Schwäche von mir, welche ich dieses Jahr entdeckt habe. So bin ich nun mal. Teilweise ein verrücktes Huhn.

Ich habe bis jetzt meinen Autos immer Namen gegeben und sie auch immer verziert, gehegt und gepflegt. Sie werden regelmässig gesaugt und auch geputzt. Und ja, es ist nicht so schlimm ausgeprägt, wie bei meinem Bruder, aber ich denke, ich bin ganz gut dabei.

Mein Bruder hat sein Auto mittels Tuning und vielem Geld bereits nach seinen Wünschen gestaltet. Er verdient genug und ist auch alt genug dafür, es einschätzen zu können. Es ist seine Kohle, die er in sein Auto steckt.

Ich mache vieles eher günstiger. So auch meine bunten Radzierkappen. Ich wollte keine zweitausend Franken ausgeben. Und tja, so habe ich günstigen Lack gekauft, günstige Radzierkappen organisiert, diese abgeschmirgelt und dann besprüht. Alles selbst gemacht.

Im Büro ist es schnell herumgesprochen worden und irgendwie fanden dies alle eine lustige und coole Aktion. Etliche meinten sogar, sie wären enttäuscht von mir, wenn ich eine solche Aktion nicht gebracht hätte. Ich musste mich dann auch bremsen, weil ich so viele Muster und Farben im Kopf bereit habe...

Fakt ist: mein Auto ist Königsblau (metallic) und daher habe ich nun vier Radzierkappen zur Auswahl. Pink (hatte ich jetzt ein paar Wochen drauf und Frauen um mich herum sind regelrecht ausgeflippt ;-)), Gold-Silber-Schwarz (aktuell für Weihnachten), Violett und Giftgrün (ich meine, in der Kombi mit dem Blau, ist das nicht geil?!).

Es ist nicht jedem das Seine, aber mir so etwas von egal. So bin ich halt. Ein wenig verrückt ist jeder und ich lebe es halt auch über mein Auto aus.

Und schlussendlich tue ich damit niemandem weh. Nur mir selbst und dem Rasen meiner Eltern :-). Schutzplastik reicht halt nicht überall hin und beim zweiten Mal besprühen war ich zu Nahe bei den Giftstoffen mit dran bzw. habe ich es vielleicht ein wenig mit der Menge übertrieben ;-p.

Dies ist mein Geschenk an mich und mein Auto selbst. Klar, auch so bin ich auf rund 250 CHF gekommen, aber hei, man lebt nur einmal. Und es geht nicht in die Tausende. Morgen arbeite ich noch, danach habe ich bis 4. Januar frei. Da muss ich am Sonntag für mein Geschäft einspringen. Und es läuft da etliches, was viele im Geschäft einfach nur den Kopf schütteln lässt. Und auch ich bin bald so weit, nach meinem unbezahlten Urlaub das Handtuch zu werfen. So sehr mir die Arbeit eigentlich gefällt. Aber nicht mit dieser Leitung.

Ich möchte viel Lesen, viele gute Filme nachschauen und auch ein Film im Kino nachschauen. Hätte eigentlich am Freitag passieren sollen, aber Pupa hatte es vergessen. Ich war natürlich stinksauer und fühle mich nun sehr einsam und mies, diesen alleine im Kino schauen gehen zu müssen. Dann noch die vielen Fotobücher. Und irgendwann sind die 10 Tage auch mal wieder vorbei.

Entweder am 30. Dezember oder 5. Januar gehe ich noch einmal ordentlich im Ausverkauf shoppen. Einmal Richtung Tivoli in Spreitenbach und einmal Richtung Landquart ins Outlet (Turnschuhe). Was ich an welchem Tag mache, weiss ich noch nicht. Aber wohl eher im Januar ordentlich Shoppen im Tivoli und noch vor dem neuen Jahr nach Landquart.

Hier noch die Felgen ;-).



überman

Es ist wirklich sehr schade, wie schnell das Lesen in meinem Alltag nach hinten rückt, wenn ich einfach viele andere Dinge zu tun habe. Und ja, ich habe es mir leider auch angewöhnt, auf meinem Handy alte Serien wie Verliebt in Berlin und Anna und die Liebe nachzuschauen, bevor ich das Licht lösche und einschlafe. Wenn ich lese, dann meist, wenn ich vor einem Termin warten muss bzw. am Wochenende auf dem Sofa liege oder am Sonntag nach dem Mittagessen die Siesta im Zimmer geniesse.

Daher dauert es immer mal wieder eine Weile, bis ich hier neue Bücher Revue passieren lasse und zusammenfasse. Naja, meist liegen dann die Bücher eh noch zwei Wochen auf meinem Schreibtisch, weil ich den Laptop auch kaum mehr starte :-). Für Blogeinträge und sonstige Internetaktionen vielleicht. Dabei habe ich mir vorgenommen, endlich mit meinen Fotobüchern über die Festtage weiter zu machen. Berlin, London, Köln, Mallorca, persönliche Fotobücher... ächz... und ich würde dies schon gerne vor meiner grossen Amerika-Reise schaffen... Denn danach habe ich erst recht keine Zeit mehr :-).

Von Tommy Jaud habe ich bis jetzt - so habe ich in Erinnerung - alle Bücher gelesen. Es gab wirklich lustige darunter (Vollidiot, Millionär und Hummeldumm) und auch jene, welche mich nicht so zu überzeugen vermochten (Resturlaub).

Überman ist die Fortsetzung von Vollidiot und Millionär. Und da ich diesen Hauptakteur irgendwie lustig und einzigartig finde (er hat immer mal wieder Ausraster und sich selbst nicht immer gross unter Kontrolle) und mich in gewissen Situationen sehr mit ihm identifizieren kann, habe ich mir das Buch geleistet. Und natürlich, um auch mal wieder etwas anderes wie Thriller und Dramen zu lesen.

Zum Klappentext:

Plötzlich begriff ich, was die minus 211,2 Prozent in meinem Portfolio-Report wirklich bedeuteten: Privatinsolvenz, Gosse und Drogensucht mit nachfolgendem Ausfall der Schneidezähne. Nicht mal das Studium meiner Freundin würde ich noch finanzieren können. Der einzige Ausweg lag darin, mich ebenso schnell wie klammheimlich wieder aus dieser unsäglichen Scheisse zu ziehen - ich musste zum Überman werden!"

Meine Meinung:

Das Buch hat grandios begonnen. Es gab viele Lacher und ich musste wirklich teilweise Tränen von den Anfällen aus meinen Augenwinkeln wischen. Und ja, ich habe die Ausraster dieses Simons (Hauptdarsteller) sehr genossen. Denn oft fühlte ich ihm nach. Oft geht es mir in meinem Alltag auch so. Ich konnte ihn so oft verstehen und ihm etliche Male nachfühlen. Ich fand es einfach lustig, zu lesen, wie er sich selber reinsteigern konnte.

Und ja, ich kenne mich - ich selbst merke in solchen Momenten ganz genau, dass ich es einfach "übertreibe" und "überspitze", aber genau das dann schlussendlich Spass macht und dazu führt, dass man über sich selbst lachen muss / kann. Und ja, ich fand seine Ausraster einfach köstlich.

Plötzlich jedoch kam ein Laufgang der Geschichte und eine Änderung des Humors in Gang. Das Buch gefiel mir irgendwie immer weniger und selbst die wenigen, lustigen Aktionen führten dazu, dass ich das Ende nicht unbedingt mitlesen wollte (der Reiz verflog regelrecht). Ich war dann schlussendlich eher froh, als ich die letzte Seite hinter mich gebracht hatte.

Gross zusammenfassen - ohne etwas zu verraten - geht hier kaum. Denn der Klappentext spricht schon gross aus, um was es in "Überman" geht.

Ich werde das Buch weiterverschenken und bestimmt nicht noch einmal lesen.

Montag, 15. Dezember 2014

"strumpfmania"!

Es ist eine Leidenschaft, welche ich spät erst entdeckt habe und welche ich doch zuerst noch nicht wirklich ausgelebt habe - auch heute noch habe ich gewisse Hemmschwellen. Vor allem, wenn es um ein Outfit bei der Arbeit geht. Da halte ich mich natürlich noch zurück.

Ich liebe Strumpfhosen und wie schon gesagt, ist habe sie in jeglichen Mustern, Farben und Formen. Ehrlich und ungelogen! Eigentlich hatte ich diesen Spleen schon letztes Jahr, aber irgendetwas hinderte mich daran. Da wollte ich nicht zu sehr auffallen. Auch jetzt ist das noch so, aber einige Dinge haben sich geändert, innerlich wie äusserlich. Und ja, dieses Jahr bin ich in der Umgebung und im Geschäft für meine Passion bekannt ;-). Ein paar Exemplare könnt ihr weiter unten sehen und ja, die trug ich auch bei der Arbeit. Denn schlussendlich ist das Bein ja gedeckt und ich finde immer, das gesamte Outfit muss dann halt auch stimmen. Und ich achte ja darauf, dass es nicht zu freizügig scheint.

Wer weiss, vielleicht folgen irgendwann mal ein paar weitere Exemplare ;-)!




treue seele

Ich schicke euch mal wieder einen Gruss der treuen Seele der Familie. Und ja, ich nehme sie auch in die Rubrik Schicksal, weil Schila kam, als ich gerade längere Zeit arbeitslos war. Mit ihr lernen, zur Hundeschule gehen, üben, Spaziergänge - das alles hat mich enorm abgelenkt und mir wieder ein Gefühl der Wertschätzung entgegengebracht. Ich hatte Verantwortung für jemanden.

Und ein Hund verlangt die Aufmerksamkeit einer Person. Benötigt Schutz. Eine führende Hand und gibt so viel Liebe zurück, einfach unglaublich. Du übernimmst wirklich Verantwortung, erhälst aber auch so viel zurück...

Sie ist mittlerweile vier geworden im Oktober und im Januar ist sie auch seit 3.5 Jahren in der Schweiz - die liebe Schila.

Meist nehme ich sie in einer freien Minute auf den Bauch und Rolle sie zur Seite. Dann liegt sie in meiner Armhöhle, gestützt von der Sofakannte oder auf dem Bett von meiner Bettdecke. Ihren Herzschlag spüre ich dann meist an meinen Rippen und ihren Kopf lässt sie von meiner Schulter runterhängen. Sieht köstlich aus - erkennbar auf dem ersten Bild. Sie hat es sich sogar so sehr angewöhnt, dass sie am Samstagvormittag immer zu mir ins Zimmer kommt und wir einfach eine Runde so kuscheln. Und wenn ich mit dem Bauchkraulen aufhöre, stupst sie mich sofort an.

Hier ein paar Bilder der müden Schila. War mal im Oktober nach einem Spaziergang.




weihnachtsmarkt mit mitarbeiterinnen

Ich war am Samstag mit drei Mitarbeiterinnen unterwegs. Eine davon hat die Lehre abgeschlossen, als ich bei meinem Geschäft neu angefangen hatte. Wir haben bis heute Kontakt. Auch die anderen beiden Damen sind eher jünger wie ich.

Wir wollten an den Weihnachtsmarkt in Zürich. Zuvor gingen wir noch ein paar Geschenke organisieren und waren natürlich auch für uns selbst ein wenig "shoppen".

Mir hat die Beleuchtung unheimlich gut gefallen und auch der Weihnachtsmarkt war imposant! Ich fand es schön, die Damen auch mal wieder ausserhalb der Geschäftsräume sehen zu können. Man tauscht sich halt einfach auch ein wenig vertiefter aus und lernt die Person noch ein wenig privater kennen. Es gibt nicht weitere Ohren und in der Kaffeepause möchte man ja auch nicht, dass jeder alles von einem erfährt.

Eine Dame musste früher nach Hause, zu dritt gingen wir noch zu einem Mexikaner und genossen ein leckeres Abendessen. Um 21.30 Uhr war ich zu Hause. Glücklich, aber fix und foxy. Und ja, diese zwischenmenschliche Sache ist für mich halt immer noch anstrengend. Denn ich bin ja immer der Meinung, dass ich Menschen um mich herum schade, dass sie ihre Zeit gar nicht mit mir verbringen wollen.

Aber ich sehe kleine Erfolge. An diesem Samstag habe ich nie einen bösen Gedanken über mich verschwendet. Mir kam nie der Blitzgedanke, dass einer der Damen nun lieber irgendwo anders wäre, als Zeit mit meiner Wenigkeit verbringen zu müssen.

Es war ein schön! Und lehrreich :-). Bitte mehr solcher Tage!

Hier noch ein paar Impressionen, viel Spass damit! Und doch bin ich persönlich froh, wenn ich Weihnachten / Silvester endlich hinder mir habe. Man muss halt einfach auch akzeptieren können, dass es Menschen gibt, die diese Jahreszeit einfach nicht mögen. Dieses Besinnliche, dieses Feiern, ja das beste und spannendste Fest und die grösste Neujahrsparty erleben... uäch. Und ich gehöre dazu. Ich bin froh, wenn das neue Jahr beginnt und bald wieder der Frühling an die Tür klopft.

PS: Jaaaa, ich weiss. Meine Kamera ist nicht die beste, ist aber auch nur die vom Handy. Für meinen Auslandaufenthalt muss ich mir eine bessere leisten gehen. Aber als es Nacht war, wollte die Kamera nicht richtig. Und eine Kamera, welche so originalgetreu fotografiert, wie wir die Dinge sehen, gibt es leider auch noch nicht...




leute, macht die augen auf!

Ich weiss, ein gesundes Mass an Egoismus ist gut. Und ich selbst kann teilweise auch sehr auf mich bedacht sein, aber dann ist es meist reiner Schutzmechanismus. Ich bin mir in gewissen Situationen einfach wichtiger, als das um mich herum. Und ich denke, dass kennt jeder Mensch.

Aber bitte nicht, wenn ein Grosi vor einem die Rolltreppe hochstolpert. Wie kann man da einfach über das Grosi steigen und weiter die Rolltreppe hoch laufen? Ich selbst lief die Treppe neben der Rolltreppe hoch und reichte dem Omi sofort die Hand. Ein junger Herr hinter ihr half mit und gemeinsam schafften wir es. Sie bedankte sich zig mal, und als sie sogar ihre Geldbörse hervorkramen wollte, winkten wir beide ab und meinten, sie solle es ja gut in der Tasche verstauen. AHV ist nicht viel und für eine solche Selbstverständlichkeit erwarte ich kein Geld! Aber anscheinend muss man dies fast so machen, wenn niemand hilft! Es war im HB Zürich. Klar, da ist viel los und nicht alle Gestalten wirken ernst und seriös. Aber bitte, ein altes, schwaches Omi! Ich musste da an mein Grosi denken und ich wäre froh gewesen, hätte ihr jemand geholfen.

Aber auch sonst finde ich, denken und schauen viele Menschen übermässig nur in ihrem Teller. Klar, mir ist bewusst, teilweise bin ich so mit mir und meinen Problemen bzw. mit meinem Schicksal beschäftigt, dass es auch mal vorkommt, dass ich alles um mich herum vergesse. Aber das kennt jeder. Mir geht es einfach darum, dass wir auch eine Verantwortung anderen gegenüber haben und auch über unseren Tellerrand schauen müssen.

Oft denke ich mir, ob egoistische Menschen glücklicher sind. Und oft ertappe ich mich dabei, dass ich mir selbst vornehme, egoistischer zu werden. Ein wenig mehr wie meine Schwester. Die ist hart im nehmen, sagt ihre Meinung gerade heraus und achtet im ersten Moment einfach auf sich. Klar, so schützt sie sich vor falschen Freunden, Versprechungen, welche nicht eingehalten werden und auch sonstigen Verletzungen. Aber sie muss damit Leben, dass viele mit dieser Art nicht klar kommen und soviel mir ist, hat sie nur eine gute Kollegin. Kein Wunder, wenn man so bei sich selbst ist und nicht die Waage von "Geben und Nehmen" kennt und versucht, anzuwenden.

Ich habe es dieses Jahr geschafft, ein gesundes Mittelmass zu finden. Ich gebe und bin froh, wenn jemand wieder etwas zurückgibt. Erwarte es nicht als Selbstverständlichkeit und habe gewissen Menschen gegenüber doch meine Grenzen klar - und anständig - aufgezeigt.

Ich allgemein finde, dass es mit unserer Gesellschaft bergab geht. Egoistisch, materiell und nur aufs Äussere bedacht. Es gibt Ausnahmen, aber wir müssen einfach lernen, dass wir alle Individuen sind und niemand die Norm bestimmt. Jeder soll selbst für sich entscheiden, welchen Weg er gehen möchte und doch immer im Hinterkopf bereit halten, dass es auch andere Menschen um einen herum gibt. Man ist nicht allein. Ich finde, eine Frau kann sich zupiercen und - tattovieren, so sehr sie möchte. Ein Mann soll von mir aus ein Bäuchlein haben. Mein Gewicht soll von mir aus nicht der Norm entsprechen. Wenn es mich nicht stört und nicht zu sehr beeinträchtigt, ist es mein Lebensweg. Wenn ich so leben kann und will, soll dies meine Entscheidung sein. Ich muss niemandem etwas beweisen und wenn ich etwas ändern möchte, dann nur mir zu liebe. 

Solange niemand verletzt wird, es nicht absichtlich getan wird und es nicht illegal ist, ist es mir wirklich schnuppe. Nur ein wenig mehr Menschlichkeit wäre hie und da angebracht.

Der Egoismus begegnet uns überall. Und am Schlimmsten finde ich es auf der Strasse. Ich betone noch einmal: ich fahre zügig, ja. Ich rase aber nicht. Ich halte Abstand. Fahre vorausschauend. Passe mich den Gegebenheiten an. Wenn es regnet, fahre ich nicht mit 50 km/h durch ein Dorf. Wenn es neblig ist, muss ich nicht auf 120 km/h auf der Autobahn drücken... Menschen im Strassenverkehr haben bei mir oberste Priorität. Und doch ist es nicht meine Aufgabe, Verantwortung für die Autofahrer vor, neben und hinter mir nehmen zu müssen, nur, weil die meinen, ohne Blinker durch die Gegend fahren zu müssen, Sicherheitsabstand nicht zu kennen und rasen zu müssen!!! Kein Vortritt bedeutet kein Vortritt. Und da hast du dich nicht in die Lücke vor mich zu quetschen, nur, weil es eine Spur in die Autobahn ist! Du hast gefälligst anzuhalten und dich dann einzufädeln, Herrgott nochmal!

Echt schlimm, was auf unseren Strassen teilweise abgeht! Aber man darf nicht Hupen und auch nicht "Liechthupen". Denn das sieht die Polizei, aber Raser kommen mal wieder davon.

Nein, ich habe keine Busse erhalten. Aber ich fahre viel mit dem Auto und jeden Tag auf dem Arbeitsweg begegnen mir solche Geschichten. Und am meisten nervt es mich, wenn sich Autos in die Schnellstrasse quetschen, obwohl sie in der Spur ohne Vortritt stehen! Dann muss man halt mal ein paar Minuten warten - um sicher ans Ziel zu gelangten!

Wie auch Fussgänger in der Nacht. Es ist dunkel und man hat nicht automatisch ein Vortrittsrecht. Einfach in den Zebrastreifen laufen, dunkel angezogen und bei Wind und Wetter - es werden im schlimmsten Fall nur Leben zerstört! Das des Fahrers und die Angehörigen beider Parteien!

Ich hoffe, das ändert sich irgendwann mal wieder...

Sonntag, 30. November 2014

hintergrund-wechsel

Ich liebe diesen Herbst. Der Sommer war verregnet in der Schweiz - mir persönlich war das so etwas von egal. Ich sass eh im Büro und bei Sonnenschein wird es nur noch anstrengender, wenn man gefangen drinnen sitzen muss.

Klar, meine Maurerherren zu Hause haben mir leid getan! Bei Wind und Wetter immer draussen in der Natur... dafür ist uns ein sprichwörtlich ein wahrer GOLDIGER Herbst geschenkt worden!

Sonne, Wärme, bunte Blätter, das Rascheln unter den Schuhen und das Reinspringen in den Haufen, mit der Ungewissheit, was sich darunter befinden könnte.

Daher ein neues Hintergrundbild auf meinem Blog! Jep, das ist meine Wenigkeit. Und ich mache es, weil man mein Gesicht nicht sehen kann. Dafür aber meine Leidenschaft für Strumpfhosen ;-). Ich habe bereits einen Waschkorb voll. Und das in jeglichen Farben und Mustern. Mit Löchern, Streifen, Spitze, Karos oder einfach gehalten und dies in allen Farben. Schwarz, blau, pink, rosé, violett, grün, koralle, khaki, blau, rot... Ich kenne kein Tabu und keine Schamgrenze! Und mittlerweile bin ich dafür bekannt und auch beliebt ;-). Wer weiss, vielleicht folgt bald mal ein Post mit ein paar Strumpfvarianten, haha!

Hier spiele ich gerade eine Runde "Herbstblätter-Schlacht". Und verdränge damit die Nachricht der Meteorologen, dass bald Schnee fallen soll... brrrrrrrr, nein danke!!!

trost spenden

Ich habe am Freitag bewiesen, dass ich halt von Natur aus so bin. Der Mitarbeiter, welcher gesundheitlich wieder sehr angeschlagen ist, tut mir wirklich leid.

Am Freitag war er noch kurz im Büro und da fragte ich kurz schüchtern nach. Er musste nicht viel sagen und ich wusste sofort, was er meinte. Sprach Worte, die ihn wohl beeindruckten, denn er nickte nur und lächelte dankbar. Fühlte sich fast wortlos verstanden.

Ich musste an diesem Tag eh noch etwas organisieren. Ich lief an einem Stand mit Musikkarten vorbei und hielt innert einer Sekunde eine in den Händen.

Ich kenne ihn ja schon zwei Jahre, aber hatte nie viel mit ihm zu tun (abgesehen von den Gedanken vor dem Einschlafen, in denen ich mir einfach vorstelle, wir geben uns gegenseitig Kraft und liegen nebeneinander. Nichts Sexuelles. Einfach da sein. Sich nicht einsam fühlen. Wärme und Kraft aussenden und empfangen sowie für jemanden da sein können). Und daher fragte ich seine beiden Mitarbeiterinnen. Der gewisse Mitarbeiter war nicht im Büro. Der quatschte schon wieder munter mit dem launischen Mitarbeiter in dessen Büro. Daher fragte ich die Lehrtochter und die Springerin - mit der habe ich mich in den acht Monaten stark angefreundet. Sie ist einfach grandios! Und schade, ist sie jetzt wieder weg :-(. Ich würde sie sofort behalten, mit der Gefahr, dass der gewisse Mitarbeiter dann weg wäre. Ich finde, da müsste jetzt echt etwas von ihm kommen, aber das ist eine andere Geschichte (siehe Post vor ein paar Tagen und ein anderer folgt dann noch...). Beiden fanden die Idee toll und fragten schüchtern, ob sie sich auch auf der Karte verewigen dürften. Ich bejahte natürlich und somit habe ich sie dann noch in der Nacht nach dem Weihnachtsessen beim betroffenen Mitarbeiter eingeworfen. Der konnte nämlich nicht daran teilnehmen - so schlimm ist es.

Ich hoffe, es hilft ihm. Und ich bin halt so ein fürsorglicher Mensch und er tut mir wirklich leid. Ich habe es einfach lieb gemeint und ich bin nun mal so feinfühlig und sensibel. Ich kann nicht lange einen auf hart, taff und ego machen.

Ich spende mir selbst auch trost. Indem ich mich an einen Strand träume. In der Nähe von Torre del' Orso. Meine Freiheit. Meine Heimat. Meine Leidenschaft. Mein Zuhause... PS: in Apulien herrscht teilweise Rekordhitze und das unterste Bild ist vor einem Sonnenaufgang ♥♥♥!



wellen der traurigkeit

Ein kurzes Lebenszeichen. Es war eine turbulente Woche, mit vielen Höhen und Tiefen. Angefangen bei einer Begegnung, bei der ich lange nicht wusste, wie mich verhalten bis hin zu einem Weihnachtsessen mit Überraschungen. Aber dies geht alles in eine Richtung, welche ich als gesamten Post verarbeiten möchte.

Auch sonst ist viel los. Nächstes Jahr habe ich 10 Wochen unbezahlt bewilligt erhalten. Dann bin ich weit weg. Schalte gedanklich ab. Bis dahin möchte ich meine Zähne zusammenbeissen, danach kann ich immer noch in aller Ruhe einen Job suchen. Die Ereignisse überschlagen sich und ich finde einfach vieles offensichtlich am Verhalten meiner Chefin. Und ich habe immer mehr Beweise, dass ich auf meine Intuition vertrauen kann. Und ich meine, es wird ja nur noch mehr bestätigt, wenn Mitarbeiter von sich aus auf mich zukommen und mal nachhaken bzw. mir erzählen, was ihnen so auffällt. Und dies unaufgefordert.

Ich möchte einfach sauber abschliessen. Und in acht Monaten sieht vielleicht wieder alles anders aus. Denn im Moment ist bei meinem Geschäft eher Trouble angesagt. Etliche Stellen sind bei uns frei und ich denke, es war erst die erste Kündigungswelle. Auch sonst wird mein Arbeitgeber im Moment stark beschossen. Aber eben, das wird mir dann alles zu heikel.

Nach wie vor arbeite ich wie ein Roboter. Ich stehe auf, esse, gehe zur arbeit, komme nach Hause und wenn ich nichts vor habe, liege ich unter die Bettdecke, glotze in die Röhre und schalte (ungewohnt) früh das Licht aus. Morgens stehe ich auf, fühle mich wie gerädert und innerlich kalt, mache mich hübsch, setzte meine stärkste Maske auf und gebe mich als andere Person. Mimme die Starke. Gehe zur Therapie. Gehe in Bars. Möchte wieder schwimmen gehen. Ins Volleyball. Und doch fühlt es sich innerlich alles so tot an.

Ich verarbeite nun kurz meine Kniesache. Nebst dem Rücken ein starkes, körperliches Problem. Und auch, wenn es meine Schwester ist, habe ich einen riesen Groll gegen sie. Ich weiss, sie kann nichts dafür und ich weiss, ist bei mir auch erblich vieles bedingt. Aber sie scheint echt kaum gesundheitliche Probleme zu haben, dabei waren es bis jetzt immer mein Bruder und ich, welche einigermassen gesund gelebt haben bzw. es immer wieder diszipliniert damit versuchen. Ich war schon als Teenie gerne im Teamsport unterwegs, mit nicht einmal neun Jahren habe ich mit Volleyball begonnen und war verdammt gut darin. Nebst Velofahren und Schwimmern war ich auch sonst gern körperlich unterwegs. Dabei hatte ich natürlich immer meine Extrapfunde. Ich habe mit Sport nie abgenommen und ich fand mich immer gut. Auch jetzt akzeptiere ich mich mit meinem Gewicht. Meine Schwester hat aber die Hälfte meines Gewichts noch zusätzlich drauf. Sie hatte nie Rückenschmerzen, obwohl sie die grosse Oberweite der italienischen Seite geerbt hat. Sie hat keine Knieprobleme. Sie hat keine Haarprobleme. Ihre Gelenke sind ganz. Sie hat keine erblich bedingte Blutarmut.

Einzig: sie ist verdammt egoistisch und hart gegen alle anderen, welche Schwäche zeigen. Wie ich zum Beispiel, als ich mir Hilfe durch eine Therapie gesucht habe. Aber das geht ja wieder unter Charakter.

Im Sommer 2013 bin ich ja aufs Knie geknallt und danach zum Arzt. Dort ist ein Meniskusriss festgestellt worden. Ich verblieb mit dem Arzt so, dass ich mich melden würde, wenn die Schmerzen mich in meinem Alltag zu sehr belasten würden. Tja, wie es der Zufall so wollte, begann das Jahr 2014 an Silvester damit, dass ich starke Rückenschmerzen hatte und in der dritten Januarwoche meine Bandscheibe operiert wurde. Ich bekam eine Woche lang starke Medikamente und unendlich viel an Valium und Morphium. Natürlich hatte ich da keine Schmerzen und nach einem Telefonat mit dem Arzt meinte dieser, ich solle doch einfach fleissig meine Physiotherapie anwenden und mich wenden, sollte es schlimmer werden.

Nach der Rücken-OP war alles bzw. jede Bewegung ein einziges Herantasten. Schwimmen, Velo, Spazieren, schnelles gehen, Volleyball. Klar, es benötigte ein wenig an Einpendeln, aber als ich ab Juli endlich wieder Volleyball spielen konnte, war ich glücklich. Trug lediglich immer eine Bandage um das Knie. Klar, wenn es ein wenig heftiger zu und her ging, spürte ich es am Tag danach, aber damit muss ich leben. Meinen Rücken werde ich immer mal wieder spüren.

Diesen Sommer hat es bei einer einfachen Bewegung wieder geknackst und ich war schnell down. Wieder das volle Programm: Schwellung, Schmerzen, Blockierungen und Hindern am Sport. Kein Schwimmen, kein Velofahren. Kein Volleyball. Disziplin gleich null. Keine Physio für den Rücken. was ich schnell gemerkt habe.

Beim Arzt gemeldet. Dann muss man sich noch mit Unfallversicherung und Krankenversicherung (immer von sich selbst aus!) herumschlagen, wer zuständig ist (fühlt sich natürlich niemand verantwortlich) und obwohl es genau das gleiche Problem ist - sich um den genau gleich anhaltenden Schaden handelt -, wird ein Papierhaufen zugeschickt, den man ausfüllen und neu begutachten lassen muss. Teilweise nur noch zum Kopf schütteln!

Das "Beste" war jedoch, als ich beim Arzt sass. Er meinte so, wer mich denn vor einem Jahr beraten hätte? Die Frage klang schon so komisch und vorwurfsvoll. Ich so ganz perplex: "Sie!". Er verdutzt, wie wir denn verblieben gewesen waren und ich erzählte die Geschichte mit Physio, bei Schmerzen melden, dann Rücken-OP und viele Schmerzmittel und nach Rücksprache mit ihm darauf erneut Physio und erst melden, wenn Schmerzen.

Da meint er im vollen Ernst zu mir, dass man vor einem Jahr meinen Meniskusriss noch einigermassen richten hätte können. Nun sei der Riss vernarbt und wenn man da aufschneiden und den Meniskus zusammennähen würde, wären die Heilungschancen bei 30 %. Gleichzeitig könnte es aber sein, dass man bei dieser Spiegelung des Knies merken würde, dass der Riss zu weit hinten ist und der Meniskus ganz herausgeholt werden müsse. Da wäre das Risiko dann enorm gross auf schnelle Arthroseentwicklung, da ich noch so jung sei. Würde man den Meniskus doch zusammennähen, wären die Heilungschancen deswegen so klein, weil alles so vernarbt sei. Ich müsse drei Monate lang eine Schiene tragen, sechst Monaten streng nach vorgaben Leben. Essverhalten, Bewegung, kein Sport. In meinem Kopf erschien nur das Wort: Rücken? Physio? Rücken? Physio? Chefin? Sechs Monate unter diesen Umständen? Dann erzählt mir der Heini auch noch von einem Badmingtonspieler, der nach sechs Monaten den ersten Run gemacht hat und sofort wieder einen Riss hatte. Danke auch!

Nebst dieser Option blieb mir das Herausnehmen ("dann haben sie aber keinen Puffer mehr und ihre Arthrose würde sich verschlimmern! Dann noch ihr Gewicht, Frau zambrottagirlie...!") oder die Physio. Aber ganz bestimmt könnte es sein, dass ich mit dreissig Jahren bereits glückliche Besitzerin eines künstlichen Meniskus wäre. Frau zambrottagirlie, das haben eigentlich Menschen erst so um die 70 Jahren!

Tja, bei meinem Glück!, hätte ich am liebsten heraus geschrien. Wie auch die Tatsache, dass ich bereits einen Bandscheibenvorfall hatte mit 27 Jahren! Und in drei Jahren bereits eventuell wegen grauem Star operiert werden muss am Auge! Kommen Sie, schlagen Sie weiter zu! Ich kann es aushalten, ich erwarte schon gar nichts anderes mehr! Und wissen Sie was auch noch ist? Ich werde einsam sterben und Kinder kriegen werde ich auch nicht mehr können, wenn ein Partner dann mal vorhanden sein sollte, denn ich leide an PCOS! Wollen Sie noch meine psychischen Leiden aufgezählt haben?!

Ich war natürlich stinksauer. Bin es immer noch. Einziger Trost ist und war, dass die Heilung anscheinend gut verläuft, bzw. die Schwellung teilweise schnell abklingt. Ich habe also Hoffnung, dass die Physio anschlägt und das Knie an sich eigentlich belastbar ist und ich lediglich bei gewissen Bewegungen vermehrt Acht geben muss. Auch sonst habe ich starke Beinmuskulatur, bei mir ist einfach ein Ranzen vorhanden und ein breites Kreuz. Meine Beine passen nicht zu meinem Körper und doch bin ich stolz auf sei. Denn jahrelanges Volleyballtraining hat sie stramm und schön gemacht. Ich liebe sie! Und mein kaputtes Knie auch, Komme, was da wolle. Ich bin wieder so weit, dass ich am Dienstag wieder mit meiner Plauschgruppe zu spielen beginnen möchte. Volleyball ist meine Passion, meine Leidenschaft. Mein Lebensinhalt. Damit bin ich gross geworden. Schweren Herzens musste ich diesen Sport zu Lehrzeiten aufgeben und viel zu lange habe ich damit gewartet, wieder zu spielen. In einem nächsten Leben entscheide ich mich anders.

In der Hoffnung, gesamthaft einen anderen Weg einschlagen zu können. Langsam ist mir alles egal. Ich mache meine Arbeit und biete meiner Chefin paroli. Ist mir egal, was sie von mir denkt. Ich bleibe dabei sachlich und anständig, aber lasse mir nicht mehr alles gefallen. Ich muss mir doch nicht anhören, ich seit unloyal und würde sie gegen ihre Stellvertreterin ausspielen wollen! Hallo, wo leben wir denn?! Mir wird vorgeworfen, ich komme aus heiterem Himmel mit meinem Antrag nach unbezahltem Urlaub, was NICHT stimmt! Und ich habe eine Zeugin, dass ich seit November 2013 (!!!) für Urlaub im Juli 2015 angefragt habe! Ihr hättet mein Mitarbeitergespräch lesen sollen, da standen echt grauenhafte Sätze darin und ich habe mich gewehrt. Wahrscheinlich hat sie solche Sätze genommen, weil ich ihr einfach nicht passe. Weil ich ihr am Mitarbeitergespräch meine Meinung gesagt habe und ihr dies nicht passt. Aber ich mache einen Strich darunter, gehe meiner Arbeit nach und ich meine, im Moment erhält sie die volle Breitseite ab. Und sollte die Theorie mit dem Karma stimmen, dann finde ich, tut dieser Spruch zum ersten mal in meinem Leben das richtige und richtet den Spiegel der richtigen Person gegenüber auf. Und das bin nicht ich!

Zum Glück gibt es ein paar wenige Mitarbeiterinnen, welche hinter mir stehen. Letztens waren wir gemeinsam aus, hatten unseren Spass und viel zu Lachen. Ich konnte abschalten. Bis es soweit war und ich alle abgesetzt hatte.

Ich verabschiedete mich von der letzten, setzte den ersten Gang ein und bevor ich hundert Meter von ihrem Haus entfernt war, kamen mir die Tränen. Ich musste an den Rand fahren und heulte erst einmal einfach eine Runde los. So kenne ich mich nicht, denn ich versuche immer, kontrolliert zu bleiben. Wenn, dann kullern drei Tränen und dann hasse ich mich selbst. Verurteile mich und ermahne mich zur Stärke. Zur Eigenkontrolle. Aber an diesem Abend kam einfach alles heraus und ich schüttelte mich von einem Weinkrampf zum anderen.

Und so habe ich einfach keinen Bock mehr. Ich bin nicht suizidal, das ist das Wichtigste. Ich schneide mich nicht selbst. Das erleichtert vieles. Aber mir wäre es auch egal, wenn ich nicht mehr allzulange hier so leben müsste. Ich werde früh gehen müssen, das spüre ich. Und auch sonst habe ich keinen Bock auf weitere mindestens 50 Jahre so leben müssen.

Es geht doch allgemein einfach weiter nach unten mit dieser Welt, dieser Gesellschaft.

Dienstag, 25. November 2014

endlich abschliessen und neu starten

Diesen Eintrag habe ich schon lange getippt und dieser wird einfach geplant veröffentlicht. Ich wollte mich nämlich noch einmal gründlich mit dem Thema auseinandersetzen, um dann damit abschliessen zu können. Und wer weiss, vielleicht ist es auch ein Neuanfang. Dahingestellt sei, auf welche Art und Weise.
  
Ja, es geht um das Thema Männer. Um den gewissen Mitarbeiter. Und ich sitze jetzt hier und denke mir, dass diese Auszeit das Beste war, was uns eigentlich hätte passieren können. Ich konnte eine Distanz zur ganzen Sache schaffen und einfach mal in Ruhe Gras darüber wachsen lassen. Und natürlich hat auch eine andere Geschichte - welche ich vor ein paar Wochen erfahre habe - das Nötige dazu beigetragen.
 
Zudem bin ich zum Schluss gekommen, dass „unsere“ Geschichte so kommen wird, wie sie kommen muss. „Es chunnt, wie’s chunnt“. So kenne ich es mittlerweile und nicht anders.
 
Ich wollte eigentlich einen viel längeren Post verfassen, aber ich denke, es ist gut so, wie es ist. Denn ich wollte einige Situation noch genauer anschauen, aber mal ehrlich, was bringt das mir? Es führt nur dazu, dass ich wieder Grüble. Und ein wenn, was, wie, warum hilft mir einfach nicht weiter. Auch im Internet habe ich fleissig recherchiert. Weil ich halt unerfahren und sehr verunsichert bin. Aber eben, warum sich unnötig mit Dingen beschäftigen, welche ich eh nicht mehr ändern kann?
 
Fakt ist einfach: ich habe mir all diese zwischenmenschliche Situationen zwischen uns nie ausgedacht. Sie waren immer sehr realistisch und mit Zurückhaltung von mir beschrieben. Weil ich eben von Anfang Angst hatte, alles falsch zu verstehen. Weil ich verunsichert war, ob er mich wirklich anders behandelt, wie andere Damen um ihn herum. Und ich habe lange gezögert, gewisse Situationen auf dieser Plattform zu veröffentlichen. Geschweige denn, Pupa und Laura davon zu erzählen.
 
Das Resultat bleibt das gleiche: er war wirklich anders zu mir. Er hat immer eher meine Nähe gesucht und vor allem den Körperkontakt. Ob ich es schlussendlich vermasselt habe, die Umstände, oder ob ich einfach das Freundschaftliche darin nicht gesehen habe, i don’t know. Vor allem kann man mir da keinen Vorwurf machen, dass ich es nicht nur freundschaftlich gesehen habe. Weil er eben anders zu mir war und ich bitte euch: nennt mir eine Frau, welche ein solches Verhalten nicht anders gewichten würde - vor allem, wenn sie realisiert, dass der Mann anders zu ihr ist, wie zu anderen Frauen. Und anscheinend wird es ihm nicht aufgefallen sein, denn dann hätte er etwas daran ändern können. Weil Frauen ansonsten alles falsch verstehen. Oder ein ganz gemeiner Gedanke: er hat es genossen, diese Spielchen zu spielen. Wobei ich ihn so nicht einstufe - nein.
 
Klar, man könnte auch sagen, ich hätte mich berühren lassen. Und dass er vielleicht nicht darauf achtet und halt ein Typ Mensch ist, der die Nähe zu anderen um sich herum sucht, und man so eins und eins zusammenzählen kann (er sucht Nähe, ich lasse mich wortlos berühren, also muss er keine Hemmungen haben). Aber auch das geht nicht auf, denn vor ihm habe ich mich wirklich sehr ungern berühren lassen. Und ich habe daher auch nie Signale an Männer ausgesendet, dass sie die Nähe zu mir suchen dürfen. Eher das Gegenteil! Einzig im Nachhinein kann ich sagen: ich habe es ja mit mir machen lassen. Habe die Berührungen zugelassen.
 
Und wer weiss, vielleicht war mein Alter schlussendlich ausschlaggebend. Bin sechs Jahre älter wie er, da musste er sich doch nie Gedanken machen, dass da etwas entstehen könnte! Und ja, er ist im Alter von meinem Bruder - hat also auch eine Art „Jöh-Bonus“.
 
Seht ihr, schon wieder passiert: mitten im Strudel!
 
Klar bin ich verletzt und enttäuscht. Vor allem, seit ich eine Geschichte weiss. Und sicher auch getroffen. Vor allem, weil Männer anscheinend wirklich einfach unüberlegt durch die Weltgeschichte tingeln und Gefühle abschalten können. Nicht alle, klar. Aber wir Frauen können sagen, dass wir nicht verliebt sind. Und doch möchten wir diesem einen Mann besonders gefallen. Mögen plötzlich grün, nur, weil er es mal erwähnt hat. Interessieren uns für eine Mannschaft… und, und, und. Was erzähle ich unerfahrenes Blümchen auch, ist alles schon bekannt.
 
Und ja, vielleicht war ich auch zu distanziert und habe falsche Signale gesendet. Kann alles auch sein. Vor allem, weil ich verunsichert war und bin. Und einfach nicht glauben kann, dass jemand vertieftes Interesse an mir haben könnte und es somit schon gar nicht zu mehr kommen lassen will. Vor allem, weil ich mich ja ungut für jeglichen Mann auf dieser Welt halte. Schon gar nicht zu viel an Nähe zulassen möchte, weil ich mir eine Beziehung überhaupt nicht vorstellen kann. Gespräche, Nähe, Zärtlichkeiten - no way!
 
Es gab ein paar blöde Situationen, in denen ich bewusst mitbekommen habe, dass es eine blöde Situation war. Zweideutige Aussagen und was weiss ich. Vielleicht hat das auch dazu geführt, dass er meinte, es wäre ein anderer Mann im Spiel. Und hat sich darum zurückgezogen. Weil er auch so ein Mensch ist wie ich: wenn ich weiss, dass jemand vergeben ist, ist er tabu für mich. Sofort, egal, wie verknallt ich war.
 
Und rückblickend hat er sich doch plötzlich anders verhalten. Und ich habe dies gemerkt, obwohl ich dazumal krankheitsbedingt ausgefallen bin. Ein Blick. Eine Pause. Ein Gespräch. Und ich wusste, dass etwas anders war. Klar, er hatte es vor seinem temporären Weggang nicht leicht und ich war ja dann auch drei Monate ausser Gefecht gesetzt. Wir beide hatten genug mit uns selbst zu tun.
 
Und genau in der jetzigen Zeit sehe ich in all diesen Soaps und höre auch in meinem privaten Umfeld von all diesen wirren Liebesgeschichten und wie Paare doch zueinander gefunden haben. Meine Angst war jedoch immer eine andere. Hier noch ein Textauszug meiner Internetsuche:
 
„Es könnte sich noch Jahre so hinziehen, ohne das das ganze einen Schritt weitergeht. Dann wird sich das ganze totlaufen und keiner wird mehr die Courage aufbringen, den ersten Schritt zu machen.“
 
Klar, bei uns wäre es noch etwas anderes, weil wir im gleichen Betrieb arbeiten. Jedoch nicht im gleichen Stock und nicht in der gleichen Abteilung. Und ich finde, man muss Privates und Geschäftliches trennen können. Klar, ist bei mir nicht immer gleich gut gegangen, aber gelernt sein muss zuerst auch geübt werden können ;-). Und dann gab es doch Aktionen, in denen ich mich wie die Frau (auch hier geht es um Gefühle zwischen Arbeitskollegen) in dieser Aussage gefühlt habe, wobei er natürlich nie direkt bei mir nachgefragt hat! Aber wer weiss, sich vielleicht den Gedanken dazu gemacht hat:
 
„Bislang habe ich es ganz gut geschafft, mir nichts anmerken zu lassen (denke / hoffe ich). Aber heute ist schon wieder so ein Ding passiert und ich hab mich völlig zurückgezogen, weil ich’s einfach nicht mehr auf die Reihe kriege. Gestern hat er noch meine Nähe gesucht und meinen Arm gestupst und heute in einem Gespräch wie Luft behandelt. Er später natürlich verwundert, warum ich so abweisend und wortkarg bin, aber ich wollte das ja nicht vor ihm ausbreiten. Drüber sprechen ist für mich keine Option. Wäre unprofessionell, ihm sicher auch unangenehm und schafft nur eine komische Atmosphäre.“
 
Während der Recherche sind mir natürlich auch solche Dinge über den Weg gelaufen:
 
„Ich hab damals genauso gedacht wie du. und siehe da, später hat sich herausgestellt, dass er schon die ganze zeit scharf auf mich war, aber nur zu unsicher, um meine Handynummer zu verlangen oder geschweige denn mich spontan zu küssen. Und ich habe das auch als Desinteresse gesehen.“
 
Oder:
 
„Genau das gleiche passiert mir gerade, nur aus der Sicht deines Kollegen. Ich habe mich in meine neue Kollegin verguckt und weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Habe sie auch schon versucht privat zu treffen, aber ohne Erfolg... habe keine Lust auf Gerüchte... kam von ihr. Habe normal die gleiche Einstellung zu Beziehungen o.Ä. am Arbeitsplatz, aber in diesem ist es einfach anders. Nach dem Korb habe ich versucht ein rein dienstliches Verhältnis zu halten, aber ich schaffe es einfach nicht. Wir flirten, lachen und necken uns so lange bis ich mir wieder sagen muss... nein, keine Gerüchte... Zu gerne würde ich sie wieder fragen, ob wir was privat unternehmen können, oder würde sie gerne etwas mehr anflirten, habe aber Angst, dass es aufdringlich wirkt und dadurch mehr kaputt geht. Ehrlich gesagt, weiss ich derzeit nicht, wie ich damit umgehen soll. Vielleicht hast du so mal einen Einblick von der anderen Seite bekommen und kannst mir ein paar Tipps geben!“
 
Wobei die Frage bleibt, wer zu schüchtern ist bzw. wer den ersten Schritt macht. Und vor allem, wer die ganze Geschichte in seinem Alter wie sieht. Er ist halt jünger und doch finde ich, kann man in diesem Alter gut genug abschätzen, was man aussendet und was man zurückbekommt. Und vor allem, ob es halt doch mehr um die Situation am Arbeitsplatz geht, weil dies viele abschreckt. Und vor allem hat es mich angesprochen, weil ich mir selbst immer sagen musste, mich selbst zu bremsen. Und er dann doch wieder mit seinen Neckereien kam und ich mir auch da sagen musste: der muss doch selbst merken, was sein Verhalten alles anrichten könnte!
 
Vor allem, dass er immer mal wieder keine Rückmeldung brachte und ich mir also selbst sagen musste: es kommt nichts, das will er damit sagen! Aber nein, trotzdem kamen Sprüche und Berührungen. Und ich meine, wenn ich als Frau denke, ein Mann könnte etwas von mir wollen, dann würde ich sofort mit Sprüchen und Berührungen aufhören - wenn er es schon nicht verstehen will, indem ich mich kaum melde. Aber vielleicht sind Männer auch weniger kommunikativ, kann alles sein. Und ich beharre da auf meinen Standpunkt: er wäre es gewesen und ist es: alt genug, um zu merken, wenn er eine Notfallbremse ziehen müsste, um keine falsche Hoffnungen und Gedanken aufkommen zu lassen.
 
Und eben, wer weiss: vielleicht mag er mich auch ein Müh mehr, wie andere und zeigt es mir halt auf seine Art. Nur halt freundschaftlich. Oder ich habe falsche Signale gesendet. Oder der Fehler liegt bei mir, weil ich es nicht einfach freundschaftlich ansehen kann oder falsch gesehen habe, ich weiss es nicht. Vielleicht findet er mich einfach „knorke“, so wie ich bin. Und bringt es so zum Ausdruck.
 
Oder wir sind halt einfach beide unerfahren mit dem anderen Geschlecht. Jetzt bin ich schon wieder mitten in der Story drin, obwohl ich es nicht wollte. Aber meine Devise ist: einmal Kauen und dafür meine Ruhe haben. Und vor allem werde ich nicht meine ganze Schuld auf ihn abschieben, geschweige denn mir zuschreiben. Dazu gehören immer zwei!
 
Klar, vielleicht hat er mir frühzeitig durch seine Art gezeigt, dass er es eventuell falsch verstehen könnte. Er war ja nie richtig zuverlässig in Sachen Rückantwort geben. Aber vielleicht sind Männer da halt so. Vor allem hätte er dann auch damit aufhören müssen, die Nähe zu suchen. Sprüche à la „was würde ich auch ohne dich machen!“ weglassen. Denn wenn dir bewusst wird, die Frau könnte etwas falsch verstehen, dann machst du nicht noch zusätzlich Hoffnungen, indem du ihre Nähe suchst.
 
Oder Fräulein zambrottagirlie hat seine Annäherungsversuche nie richtig gesehen und hat somit auch keinen Schritt auf den schüchternen Jungen zugemacht. Oder hat mal wieder bewusst unbewusst Distanz geschafft.
 
Aber eben, was bringt es mir, zu Grübeln. Ich finde einfach, dass es ein paar Situationen gab, die mich doch geprägt haben.
 
Vor allem, dass ich mir immer Mühe gegeben habe, mich an Dinge von ihm zu erinnern. Seinen Geburtstag letzten Jahr (von Italien aus!), um dann vergessen zu werden. Was ich daraus gezogen habe? Auch seinen in diesem Jahr bewusst vergessen (Haha, sarkastisch lach, wir Frauen denken natürlich trotzdem dran, fluch, grml!). Mit der Hoffnung, es wird Menschen dann bewusst, was man alles für sie tut. Wenn auch auf freundschaftlicher Basis. Dann habe ich ein paar Dinge gekauft, die ich ihm irgendwann einmal geben wollte. Weil sie mich im Laden an ihn erinnert haben. Weil ich ihn wohl in diesem Moment vermisst haben muss. Wer weiss, vielleicht kommt es noch dazu. Und wenn nicht, verbuche ich es als Kauf in einem schwachen Moment.
 
Dann noch die Mühe, welche ich mir bei seinem „Soldatengeschenk“ gemacht habe (siehe Bild ganz am Schluss). All die Dinge, die er mag. Über die wir uns gegenseitig mal geneckt und hoch genommen haben. Vor allem hat er sich immer über meine tägliche Dosis Kinderschoggi (hatte ich ab und zu dabei und fast immer hat er diese stibitzt…) und Liebe zu Schleckstengeln lustig gemacht. Und dann ja einen Lollipop mit dem Spruch, dass er somit für jeden Wochentag einen hätte und sich auf das wohlverdiente Wochenende freuen könne. Die lustigen Pflaster, um ihm den Einstieg zu erleichtert. Und ja, ich habe dann ja noch ein separates Dankeschön von ihm erhalten - in dem er mir ein Bild mit der Verwendung des Pflasters am Finger geschickt hat. Die liebevolle Verpackung, um nicht einfach eine von vielen Schenkenden zu sein. Um zu zeigen, dass er halt im Betrieb fehlt. Aber eben, junge Männer halt :-).
 
Es gab ein paar Situationen, welche mir in diesen acht Monaten durch den Kopf sind. Die ich einfach versucht habe, von der Distanz aus zu beurteilen. Da war diejenige, in der er sich einfach so an meiner Schulter mit vollem Körper abstützte. Ich war baff, hatte ihm jedoch davor in der Pause scherzhaft eine Schulter zum anlehnen angeboten, als er über seinen Gesundheitszustand gejammert hat.
 
Das Foto mit der Umarmung beim Weihnachtsessen. Hat er vielleicht gemacht, weil es zuvor zwei andere Mitarbeiter (Frau und Mann) auch so gehandhabt haben. Vielleicht meinte er, musste er das tun und ich war halt schneller fotobereit, wie die Mitarbeiterin rechts von ihm. Und doch gab es auch sonst Berührungen den ganzen Abend über, was nicht in die Situation passt. Auch andere Momente, in denen er mich berührt und geneckt hat, obwohl es nicht nötig gewesen war und ich mir tausend prozentig sicher bin, hätte er nie mit einer anderen Mitarbeiterin gemacht, wäre sie in einer solchen Situation anwesend gewesen. Und in dieser Haltung lass ich mir nicht reinreden! Ich versuche nun, im Nachhinein das Positive zu sehen: vielleicht hat er mich immer gern hochgenommen, weil man es mit mir machen kann. Weil ich Menschen dadurch eine Freude schenke. Weil er mich halt vielleicht gerne mehr neckt, wie andere (Schnur vom Mantel nach vorne spicken lassen, weil er gemäss seiner Aussage hinten an meinem Rücken fehlplatziert ist, eine Situation von vielen!). Weil er somit zeigen kann, dass er mich okay findet. Und ich sollte es schön finden, denken Menschen, dass sie spielerisch mit mir umgehen können. Es zeigt doch nur, wie ich bei anderen positiv mit meiner Art und meinem Wesen ankomme.
 
Lange war es mir egal, ob es etwas Lockeres gewesen wäre. Bei ihm wäre es mir wirklich zum ersten Mal egal. Ganz ehrlich. Aber so wirklich sicher bin ich mir dann auch wieder nicht. Wir Frauen können Theorie und Praxis ganz anders bewerten und in einer Theorie total überzeugt sein. Und in der Praxis… sind wir dann verletzt und enttäuscht.
 
Und damit wären wir beim Punkt, den ich nicht gross erläutern möchte. Weil ich nicht weiss, wie es dazu gekommen ist. Weil es wieder zu vielen Grübeleien bringt, weil ich nicht eine klare Antwort darauf erhalten kann. Weil ich nicht einfach nachfrage. Und weil ich Angst habe, dass ich mich bei seiner Rückkehr Ende Monat anders bei ihm verhalten werde, weil es mich natürlich doch trifft! Egal, welchen Verhaltensfehler ich auch je gemacht haben sollte...
 
Er hat anscheinend im Ausland an Neujahr eine Dame kennen gelernt. Diese ist dann auch mal in die Schweiz gekommen, aber wieder kurzfristig abgereist. Ich weiss nichts weiteres, wie tief das alles gegangen ist. Ob da mehr war oder halt einfach ein Knistern und Funken. Und keine Ahnung, warum sie wieder abgereist ist. Ob er gemerkt hat, dass er für eine andere Dame mehr Gefühle hat. Ob ich doch eine wichtige Rolle darin spiele. Und ob Männer das können: sich auf eine andere Frau konzentrieren, auf sie einlassen und eine Beziehung anfangen können, obwohl sie sich eigentlich für jemand anderen interessieren (ich meine, Soaps spielen uns das tagtäglich vor!). Und ich war ja genau zu dieser Zeit krankheitsbedingt abwesend, habe nichts davon mitbekommen. Und genau in dieser Zeit hat er sie kennen gelernt. Genau zu dieser Zeit war sie bei ihm. Genau zu dieser Zeit ist sie wieder abgereist. Und im Nachhinein bin ich froh darüber, ist es an mir vorbeigegangen. Konnte nun so viel Zeit vergehen und habe ich es vor ein paar Tagen per Zufall erfahren, zu einem Zeitpunkt, wo es mir eh schon mies ging. Denn so kann ich ganz anders damit umgehen.
 
Klar, am Tag, an dem ich es erfahren habe, war ich doch getroffen und hatte schon fast ein wenig Schadenfreude, hat es nicht geklappt. Unter anderem hat es mir auch Angst gemacht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten werde, nach seiner Rückkehr. Weil er mich enttäuscht hat. Weil man natürlich hofft, der Typ, für den man sich eventuell mehr interessiert, keine Augen für andere Damen hat. Weil man ja davon ausgeht, es beruht auf Gegenseitigkeit, weil er sich so komisch dir gegenüber verhält. Weil man als Frau auch nichts mit anderen Männern beginnt, weil man ja eigentlich nur Augen für einen bestimmten Mann hat. Aber eben, von Frauen sollte man nie auf Männer schliessen. Und umgekehrt auch nicht.
 
Und seien wir mal ehrlich: hätte ich es vor ein paar Monaten erfahren, es hätte sich definitiv auf meine Art und Weise ihm gegenüber geäussert. So konnte Gras über alles wachsen, so habe ich es in seiner Abwesenheit erfahren. Wie, was, wo (zudem die Frage, welche Fehler sind gelaufen) in dieser Geschichte allgemein zwischen uns und dieser Kurzbeziehung seinerseits: keine Ahnung und ich werde es auch nie erfahren, denn danach Fragen werde ich ihn nie. Und genau diese Gedanken muss ich abstellen und einfach so akzeptieren, wie sie sind.
 
Ich muss seine Rückkehr als Neuanfang sehen. Als positive Chance, Nähe mit einem Menschen austauschen zu können, wenn auch freundschaftlich. Denn schlussendlich ist und bleibt er ein Mann, ein Geschlecht, welches ich bis vor ihm strikt gemieden habe. Und wer weiss, vielleicht fällt dadurch vieles leichter in unserer zwischenmenschlichen Beziehung. Können andere, schöne Momente entstehen.
 
Vor allem hat es mir die Augen geöffnet. Lange habe ich gezögert, mich bei einer Plattform für mollige Menschen anzumelden. Und er war unter anderem ein Grund dafür. Weil ich nicht wollte, das dies rauskommt. Weil ich nicht wusste, was zwischen uns ist. Weil ich ihn nicht abschrecken wollte. Weil ich Angst davor habe, dass ich eh nie mit einem anderen Mann in Kontakt treten kann, weil ich Angst habe, mich so zu präsentieren, wie ich bin. Weil ich die Berührungen und die Nähe doch auf eine Art und Weise genossen habe zu diesem gewissen Mitarbeiter.
 
Ob es dann der Wunsch nach Rache / Gleichberechtigung war (überspitzt gesprochen) oder ob ich einfach diesen Tritt gebraucht habe, um endlich den Mut aufbringen zu können: ich habe mich jetzt dort angemeldet. Denn ich möchte einfach freundschaftlichen Kontakt zu Gleichgesinnten aufbauen. Gespräche führen, wo es nicht immer um Figur und Essen geht. Vor allem Damen mit meiner Grösse kennen lernen. Und ja, vielleicht auch einen hübschen, jungen Mann, der nicht allzu sehr aufs Äussere achtet bzw. genau mein Äusseres attraktiv findet. Alles kann, nichts muss. Und ich glaube, genau das hilft jetzt beim Kontakteknüpfen.
 
Mit dem Vorsatz, die ganze Sache abschliessen und als Neuanfang sehen zu können. Obwohl ich Klar irgendwie verletzt bin, aber ich versuche es wirklich, nicht persönlich zu nehmen. Kein Leben verläuft gleich und gradlinig und ja, ich werte mich dadurch nicht ab. Denn es bleibt dabei, dass ich durch ihn viel mehr an Nähe zulassen kann. Und er hat mich berührt, was bei mir einfach gezeigt hat, dass sich ein Mann nicht davor ekelt. Mit der Hoffnung, nicht noch tiefer in diesen Sumpf des Rückzuges in Bezug auf Mànner zu verfallen (es wird eh nie gut gehen, ich vergraule eh jeden Mann, ich belaste eh jede Beziehung zu sehr --> also erst recht nicht dazu kommen lassen, also gar keine Bekanntschaften mit dem anderen Geschlecht zu Stande kommen lassen). Ich denke, im ersten Moment werde ich einfach sehr über mich selbst verärgert sein, weil ich es zugelassen habe, mir überhaupt Grübeleien und Gedanken über uns zwei zu machen. Weil ich mir lange vorgenommen habe, es als „freundschaftlich“ anzusehen, weil ich mir immer wieder gesagt habe, dass er vielleicht einfach ein netter, junger, unbeholfener Junge ist, welcher zum Mann wird und einfach nicht so weit überlegt. Erst mal zugelassen, dass ich beobachte, wie er mit anderen umgeht, war ich schon mitten drin in der Geschichte. Aber wie bereits gesagt: auch da habe ich noch alles aus einem sehr realistischen Winkel beobachtet und lange auch niemandem davon erzählt. Und den Frauen, welchen ich von seinem Umgang erzählt habe, haben alles reagiert, wie ich. Gestutzt und verwundert. Und sie können alle nachvollziehen, was ich mir alles für Gedanken gemacht habe. Und darunter sind auch erfahrene Frauen mit dabei. Von dem her… eingebildet habe ich mir nichts.
 
Entschuldigt das eventuelle Wirrwarr. Der ganze Frust, der ganze Stress, die ganze Unsicherheit musste raus. Und ich weiss nicht, ob es logisch klingt und ob ich beim Lesen dieser Zeilen immer noch gleich eingestellt bin wie beim Punkt des Verfassens. Denn ich habe es einmal in einem Rutsch getippt, geplant auf die Plattform abgespeichert und nie wieder nachgelesen (Aus den Augen, aus dem Sinn, aus dem Kopf, aus den Grübeleien…). Es kann also sein, dass ich jetzt hier sitze und in drei Wochen - also heute, wenn alles veröffentlich wird - wieder ganz anders denke.
 
Ich werde verletzt sein, klar. Vor allem, wenn jemals wieder „intime“ Situationen entstehen sollten zwischen uns. Weil ich wirklich jegliche männliche Kontakte abgestellt habe, immer hoffend und nicht wissend. Um ja den gewissen Mitarbeiter nicht zu verletzten. Und tja, Männer sind da wohl anders eingestellt. Und klar plagt mich ein wenig die Frage, ob jemals ein Gefühl bestanden hat und wo ich jemals einen Fehler gemacht habe. Oder ob es doch nur Hirngespinste und Missverständnisse waren. Ob ich mich zu distanziert gegeben habe, obwohl ich mich gleichzeitig nach mehr gesehnt habe. Aber kann man mir das verübeln? Ich meine, auch da bin ich so eingestellt, dass es kommen wird, wie es kommen muss. Auch, wenn ich distanziert bin, glaube ich, wird es "der Eine" schon schaffen, mich zu knacken. Und ich bin nicht die einzige, etwas komplizierte Nuss, welche zu knacken gilt. Ich meine, wenn alles so einfach wäre in der Liebe, wären Babbo und Muddi nie zusammen gekommen. Der hat anscheinend richtig kämpfen müssen. Und ich denke, so wird es dann auch einmal bei mir sein. Klar, ich habe mich distanziert gegeben, weil ich es nicht kenne mit einem Mann. Und weil ich Angst habe, verletzt zu werden. Und weil ich davon ausgehe, jegliche Beziehung von Anfang an zum Scheitern zu bringen. Aber wenn es soweit sein wird, wird es so kommen, wie es muss. Das ist meine Überzeugung. Und distanziert gebe ich mich gegen aussen oftmals nie so, wie ich es innerlich empfinde. Das kriege ich immer wieder bestätigt. Denn 27 Jahre Borderline hat auch etwas gutes: ich habe eine Maske antrainieren können, welche viele bis heute nie durchschaut haben. Ich meine, wie bewältige ich meinen Arbeitsalltag sonst? Wie verheimliche ich meine Fress- und Kaufattacken vor meiner Familie und meiner Therapeutin? Tja.
 
Und doch habe ich einen Vorsatz: es als Neuanfang sehen. Und vielleicht ab und zu die Chance auf Nähe und einen Flirt nutzen.