Dienstag, 30. April 2013

ich bin anstrengend

Heute war mal wieder ein etwas eher anstrengender Tag. Ich denke, dass ich immer noch diesen Samstag mit mir herumtrage. Ich war einfach so überrascht von diesem Gefühl, ganz alleine (also damit meine ich die Einsamkeit) auf dieser Welt zu sein.
 
Und - könnte ich hier "whatsappen" - würde der Smiley dazu so aussehen (ist mir schon oft aufgefallen, dass ich am liebsten auf diese Smileys zurück greifen würde und auch oft in diesen "denke". Ich finde sie teilweise noch echt gut getroffen :-)):
 
 
Die letzten Tage waren nicht leicht. Und es fühlt sich auch nicht schön an, so, wie ich durch die Gegend renne. Ausserdem habe ich meine Haarfarbe mal wieder geändert, und wer meine Geschichte zu diesem Thema kennt, weiss, dass ich mich nun eher beobachtet fühle und dementsprechend noch unwohler fühle. Und sie gefällt mir überhaupt nicht, obwohl die Rückmeldungen so ganz anders klangen.
 
Die Therapie heute war enorm anstrengend. Ich konnte vom Freitag erzählen und wir befassten uns auch mit den Ereignissen am Samstag.
 
Fakt ist einfach: seit diesem Tag fühle ich mich mal wieder so etwas von allein auf dieser Welt. Uninteressant, langweilig und einfach im Allgemeinen "falsch". Falsch in meiner Art. Falsch mit meinem Charakter. Falsch mit meinem Ich.
 
Es ist schwierig, wenn man so über sich selbst denkt. Es hilft nicht wirklich beim Selbstwert und auch sonst bei keinen positiven Gefühlen. Und ich zwinge mich zu sozialen Kontaktaufnahmen, denn der Rückzug ist einfach nicht angemessen in dieser Situation.
 
Tief im Innern weiss ich, dass ich wohl irgendetwas richtig mache. Ansonsten würde doch kein Mensch freiwillig Zeit mit mir verbringen. Aber wenn dann solche negativen Gedanken aufkommen, ist die logischste Erklärung, dass man sich damit nicht befasst (also mit dem Zwischenmenschlichen). Denn wo keine Aktivitäten stattfinden, können danach auch keine negativen Gedanken auftreten.
 
Und da stehe ich nun im Klintsch. Denn wenn ich mich nun zurückziehe, ist es erst recht fatal. Weil es erst recht nicht richtig ist. Aber eben.... Ich weiss nicht, es ist einfach so was von schwierig.
 
Darum habe ich auch die Rubrik "Borderline" vorläufig gelöscht. Ich kann mich mit dieser Diagnose immer noch nicht identifizieren und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass nicht gross Interesse darin besteht. Egal, ob als selbst davon Betroffene/r oder Angehörige/r.
 
Wir kamen dann im Verlauf dieser Analyse plötzlich auf das Verbundenheitsgefühl. Und ich fühle mich überhaupt nirgendwo verbunden. Sei es bei Mitarbeiter/innen (was natürlich eine total andere Eben ist) oder bei Freundschaften im Allgemeinen.
 
Klar, ich habe meine engen Vertrauten, sei es mit Alina, Laura und Pupa. Aber nicht alle wissen alles von mir. Und ich weiss, dass ich selbst nicht wirklich diejenige bin, die viel von sich Preis gibt. Und genau das wird mir nun zum Vorwurf gemacht. Unbewusst natürlich.
 
Mir wurde in der TK früh beigebracht, ehrlich zu meinen Mitmenschen zu sein. Und ich habe dazumals gesagt, dass ich in einer Krise einen Rückzug antrete und man teilweise einfach eher auf mein "Öffnen von mir aus" warten muss. Klar, auch ich muss das irgendwann einmal ändern... aber die letzten Jahre waren nicht wirklich leicht und oft habe ich mich da im Stich gelassen gefühlt. Da war nur Laura, die einmal ehrlich zu mir gemeint hat, dass ich einen Schritt eher auf sie zumachen müsse, ansonsten würde das alles nicht klappen.
 
Und das war der richtige Arschtritt für mich. Mit ihr klappt es wunderbar und mir ist es einfach bewusster. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass sie vieles nicht weiss und es daher auch gut tut, einfach mal vergessen zu können. Und ich denke, auch sie hatte es nicht immer leicht.
 
Klar, ich bin sehr enttäuscht betreffend gewissen Freundschaften im letzten Jahr. Ich habe mich oft allein gelassen gefühlt und nicht einmal offensichtliche Dinge sind aufgefallen. Und natürlich bin auch ich abgestumpft. Und ja, vielleicht habe auch ich Fehler gemacht, aber ich fühle mich einfach seit letztem Jahr nicht mehr mit irgendeinem Menschen hier auf der Welt verbunden.
 
Und wenn das einem in der Therapie bewusst wird bzw. vor Augen geführt wird, schmerzt es unheimlich. Klar, ich liebe meine Familie, ich bin im Allgemeinen sehr sensibel und darum bemüht, es jedem Recht zu machen. Ich mache eine Collage für eine Mitarbeiterin zu ihrem Geburtstag, schenke meiner Gspänli ihre Lieblingspralinés, merke mir vieles und joa...
 
Und so hart es klingen mag... aber so richtig verbunden habe ich mich schon lange nicht mehr bei jemandem gefühlt. Und das stimmt mich irgendwie unheimlich traurig. Und vielleicht führt auch das dazu, dass ich gewisse Berührungen nicht zulassen kann.
 
Verbunden fühle ich mich eher bei Grosi. Oder wenn ich bei Grossdäddi am Grab stehe. Und ich denke, dieser frühe Verlust hat einfach verdammt viel kaputt gemacht. Klar, ich wäre unsäglich traurig, wenn ich jemanden ziehen lassen müsste...
 
Aber warum wünsche ich mir dann ein Leben ganz alleine in Italien? Im totalen Rückzug?
 
Auch da meine Antwort: weil es allen besser damit geht. Und somit schliesst sich der Kreis. Erst kein Gefühl der Verbundenheit aufkommen lassen, führt auch dazu, dass ich mich nicht mit schrecklichen und schweren Gedanken abkämpfen muss à la "du bist eine Last für alle", "du bist nichts wert", "du nervst eh alle", "du bist doof", "du bist langweilig", "wer verbringt schon freiwillig Zeit mit dir", und und und.
 
Vor allem dieses Gefühl, niemanden zu belasten und zu nerven, ist enorm schwer. Und Verbundenhet schafft immer neue Gefühle. Vertrauen, Ehrlichkeit, Nähe und mehr.
 
Vor allem mache ich mich verletztlich. Und davor habe ich am meisten Angst. Denn dann muss ich mich erst recht mit meiner Diagnose auseinander setzen.
 
Mann, mann, mann....
 
Es ist im Moment echt anstrengend.
 
Aaaaaber.... ich habe mich in Sachen dysfunktionalem Verhalten zurück gehalten. Ich weiss nicht, ob es morgen auch anhält. Aber für heute bin ich ein klitzeklein wenig stolz auf mich.
 
Und dann doch diese Wut, dieses Elend und diese Enttäuschung über mich selbst. Warum muss genau ich mich damit auseinandersetzen...
 
Aber damit fange ich nicht mehr heute an. Ansonsten geht dieses Karussell endlos weiter. Und nein, es ist nicht, weil Gott mich prüft und er nur jene prüft, die er für "fähig" hält. Das musste ich mir heute auch schon wieder anhören.
 
Und das ist Bullshit.

So, und nun ab ins Bett! Habe morgen frei, Dank seit dem Tag der Arbeit. Und mit dem "früher ins Nest schlüpfen" ist auch heute nichts geworden... morgen steht viel an. Rechnungen einzahlen und eventuell Shoppen mit Schwester im herrlichen Wohnkanton St. Gallen...

Montag, 29. April 2013

ich bleiben, ich bleiben, (m)ich bleiben,...

... aber wie, wenn man selbst nicht wirklich weiss, wie bzw. was man ist und wie bzw. als was man sich am besten geben sollte? Was gewünscht wird?

Klar, gesunde Einstellung ist mehr oder weniger, dass es einem egal ist, was andere denken. Man sollte sein Leben immer noch selbst gestalten können. Aber immer schön anständig bleiben! Naja, mein Manko ist ja, dass ich es irgendwie jedem auf dieser Welt recht machen will.

Nicht leicht, wenn man im Grunde schon eh davon ausgeht, falsch zu sein, egal, was man macht. Und ich denke, dass ich langsam immer mehr verstehe, warum viele Menschen mit psychischen Problemen die soziale Abgrenzung bevorzugen und warum dieses Thema "zwischenmenschliche Beziehungen" so kompliziert für die erscheint. Es ist ein enormer Kraftakt.

Das Wochenende war total ungewohnt für mich. Mich auf unsicheres Terrain begeben, Menschen neu kennen lernen, nicht immer diese sichere Umgebung.

Ich mache ja kaum neue Bekanntschaften bzw. habe es in den letzten Jahren nicht wirklich gemacht. Und wenn, dann war es in einem Kurs, wo alle ihre Probleme hatten und man sich da nicht so "vorsichtig" geben musste. Es war bekannt, dass jeder mehr oder weniger ein Schicksal mit sich herum zu tragen hatte (ohne jetzt böswillig jemanden ausschliessen zu wollen). Aber es war irgendwie klar, dass man nicht grundlos in dieser Institution war.

Alle anderen Menschen um mich herum kenne ich seit längerer Zeit. Habe vor diesem Zusammenbruch deren Charakter etc. kennen gelernt. Sei es Alina oder auch Laura. Pupa war von Anfang an kein Problem, weil ich sie in einer Tagesklinik kennen gelernt habe.

Aber sobald es um neue Menschen geht... Und dann sind es noch Mitarbeiter, bei denen man natürlich auch nicht irgendwie blöd dastehen möchte. Schlussendlich verbringt man einen Grossteil der Woche mit denen.

Wo soll ich beginnen, wo enden, was klingt doof und was sollte ich sein lassen.... es ist schade, denn eigentlich habe ich die Zeit genossen. Einfach das, was danach aufkommt, raubt einem schier den letzten Nerv. Und macht Angst, vor der nächsten Konfrontation.

Ich weiss nicht, ob es einfach bei beiden eine Unsicherheit gibt. Ob man meine Unsicherheit spüren kann bzw. meine unbewusste Distanz doch wahrnimmt, obwohl ich versuche, mich damit zurück zu halten. Aber am Freitag platzte irgendwie der Knoten, den ich über drei Wochen lang wieder verspürt hatte. Und das nur, weil mich der gewisse Mitarbeiter kurz berührt hatte. Es war wie ein "Go-Knopf", dass alles okay ist und ich es mir nur einbilde. Dass nichts falsch ist, dass ich mir nicht so viele Gedanken machen muss. Das wirklich nur ich mir diese Hirngespinste mache.

Und ja, es war mir nicht unangenehm und doch war meine Frage natürlich sofort wieder, warum er mich gestreift hat, wenn es eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Und ich empfand auch, dass er sehr nahe neben mir sass... überhaupt nicht böse oder schlecht gemeint. Alles wirklich schön und gut, es ist mir ja im Grunde nicht unangenehm.

Ich hatte im Verlauf der letzten Woche einen Spruch fallen lassen betreffend einer gemeinsamen Unternehmung. Natürlich schriftlich. Da habe ich ja auch das Gefühl, dass sich irgendetwas geändert hat. Aber eben... ich weiss doch auch nicht.

Ich glaubte nicht mehr an eine Antwort und liess eher nebenbei einen Satz fallen. Davor war mir etwas komisch vorgekommen. Mir erschien die Berührung, als ich meine Tasse in seine Hand drückte, ein wenig zu lange und es wäre auch ohne "Betatschen" der Fingerkuppen gegangen. Aber eben, überhaupt nicht unangenehm. Und sofort ermahnte ich mich selbst, dass es nichts zu bedeuten hätte und er so einfach die Tasse sicherer halten wollte. Den Satz meinte ich überhaupt nicht mit der Abendplanung im Zusammenhang, er meinte dann plötzlich, dass er gerne mit von der Partie sei. Einfach nicht zu lange, da er am Samstag seiner Schwester aushelfen müsse. Mir fielen dabei seine etwas geröteten Wangen auf und ich fand es irgendwie süss. War aber auch erstaunt, wie locker ich mich gab und meinte, dass er es selber wissen müsse und wir nichts Grosses geplant hätten.

Bevor sich unsere Wege trennten, meinte er dann noch, dass wir also noch gucken? Ich bejahte.

Und so gingen wir zu dritt los. Beim Treffpunkt angetroffen, begegneten wir noch der vierten Mitarbeiterin im Bunde und so schlenderten wir ein wenig durch das Fest, auf der Suche nach Nahrung. Wir fanden etwas, was allen passte und setzten uns bei einer ruhigen Ecke hin. Naja, ich hatte die Option, ob ich mich neben ihm oder die Mitarbeiterin setzen wollte. Ich wusste nicht, warum oder wie es genau war, aber ich setzte mich ihm gegenüber. Weiss auch nicht, warum. Vielleicht, weil ich davon ausging, dass es ihm vielleicht unangenehm hätte sein können. Boh.

Es war eine gemütliche Runde, wir hatten Gesprächsstoff und joa, ich konnte es eigentlich geniessen. Vor allem gefiel mir natürlich besonders, dass er kein Alkohol trank. Mir kann das natürlich egal sein und mir ist auch bewusst, darf ich das nicht verlangen (tue ich auch nicht... mir ist es eher unangenehm, wenn nur wegen mir darauf verzichtet wird, obwohl ein Drink mir nichts ausmacht...). Mich hat es positiv gestimmt, vor allem, weil die einte Mitarbeitetin vor ihm sich ein Bier bestellt hat. Die Hemmschwelle wäre daher klein für ihn sein können...Nur... ich weiss nicht. Aus den Augenwinkeln vernahm ich oft gleiche Bewegungen zwischen uns, aber ich konnte ihn nicht wirklich anschauen. Und joa, ich wollte natürlich sehen, wie er mit anderen Frauen umgeht, wenn er sich wohlfühlt. Die besagte Mitarbeiterin ist vergeben und doch gab es mal einen Ellbogenschubs da und einen Spruch hier, wenn sie witzelten. Und ich fand es nicht einmal so schlimm und dachte mir doch, dass es bei mir schon ganz andere Aktionen gab, die ich sonst von ihm aus bei anderen Mitarbeiterinnen nicht wahrnehme. Und es sind ja oft Situationen im Pausenraum, die mir da beim Vergleichen auffallen müssten, denn wir sitzen ja nicht immer nebeneinander. Uah, wird schon wieder kompliziert. Ausserdem sassen wir (egal auf welcher Bankseite) sehr eng beeinander, weil noch andere die Sitzgelegenheit ausfüllten. Von dem her waren Berührungen kaum vermeidbar.

Und auch da hatte ich wieder das Gefühl, dass es einfach einen bestimmten Blick gab, der mir das Gefühl vermittelte: es ist okay. Du kannst es weiterhin so handhaben. Ich nehme es dir nicht übel. Denn dann klappte es auch. Einfach dieses gewisse Etwas... ich weiss auch nicht, wie ich es beschreiben soll.

Und es ist halt so, dass wir anders miteinander umgehen, als mit anderen. Und das tut er genau so, wie ich auch. Als wir durch den Markt schlenderten, kam mir kaum ein Spruch in den Sinn. Die anderen Mitarbeiterinnen vor uns plapperten wie wild. Kaum hatten wir Positionen getauscht, plapperte er mit der einen und ich mit der anderen Mitarbeiterin. Aber ich weiss ja, warum ich mich da so verhalte. Bin halt einfach schüchtern. Und er vielleicht auch. Ich weiss es nicht.

Der Arme war dann schnell müde und so fuhr ich ihn kurz zu sich nach Hause, um danach mit der einten Mitarbeiterin noch ein wenig weiter zu gehen. Als wir uns auf den Weg machten, lief ich plötzlich in der Mitte. Und plötzlich begrüsste ihn ein Mädchen. Zwar war es nur ein "Hallo" und ich habe sie nicht gesehen (und ich weiss, man grüsst schnell Menschen auf der Strasse), aber Frauen kennen vielleicht dieses doofe Gefühl, welches sich dann schnell entwickeln kann.

Naja, ich dachte mir, dass ich jetzt auch mal ein wenig Initiative ergreifen könnte und joa, lief so natürlich ein wenig näher bei ihm an der Seite. Und joa, Ellbogen und Hände berührten sich zwar nicht oft, da die andere Mitarbeiterin plötzlich meinte, Plätze wechseln zu müssen, aber immerhin schreckte es ihn nicht davon ab, nach einer ersten (eventuell auch ungewollten Berührung) Abstand zu halten.

Er entschuldigte sich noch, dass er so müde sei, aber es war ganz okay. Die andere Mitarbeiterin redet gerne und ich hätte so gar nicht gewusst, wie irgendwie mehr von ihm erfahren zu können. Und ich meine, wir sassen dann immerhin auch bis nach ein Uhr in der Früh in der Bar und joa, wäre mir ja auch nicht recht gewesen, wenn er das noch mitmachen hätte müssen.

Am Samstag hatte ich dann viel vor. Kaum hatte ich mich von oben genannter Mitarbeiterin morgens um halb zwei verabschiedet, wollte ich sie auch schon bei einer Ausstellung besuchen. Der Mitarbeiter hätte in der Region - nicht weit von dieser Ausstellung - ausgeholfen. Ich habe lange überlegt, ob mich trauen oder nicht, aber am Samstag stand ich auf und dachte mir: "Scheiss drauf, vielleicht freuen sie sich auch einfach. Und das zeigt doch auch mein Interesse, egal, welcher Natur."

Ich stieg ins Auto und war einen Blick in den Rückspiegel. Hand bereits am Schlüssel, gestutz, warte mal... da fehlt doch etwas... erneut Blick in den Rückspiegel. Wo ist.... ja wo ist eigentlich das Zambrotta-Shirt in klein?

Ich grübelte....

Scheisse.... was war denn damit passiert?

Langsam wurde mir unwohl. Da kamen mir die ersten Worte des Mitarbeiters in den Sinn, als er am Vorabend mein Baby Blue "bestiegen" hatte: "Ha, ein Zambrotta-Shirt!"

Ich öffnete die Türen und begann dieses Shirt zu suchen.

Nirgends.

Hatte er es sich als Joke eingesteckt?

Neeeee.....

Kaum.

Aber wo ist es denn....?

Kofferraum!

Zack, geöffnet und da lag es wirklich.

Ich packte es mir, legte es wieder schön hinter die hintere Scheibe und stutzte erneut. Die Fläche da ist nämlich sehr rutschfest und ich fragte mich, ob ich wirklich so schlimm gefahren war, dass es hätte runterrutschen können.

Ich tastete die Ablage ab. Auf einer Seite war sie fest verankert. Gegen hinten gab es einen leichten Spalt. Aber definitiv zu klein, dass es einfach runterrutschn könnte... ich halfe dem Shirt etwas nach und langsam quetschte sich dieses durch.

Mir entfuhr ein Lachen und ich werde ihn morgen darauf anhauen. Der hat sich ja echt mal eine Story mit meinem heiligen Shirt erlaubt ;-DDD!

Alina (sie weiss ja nichts von dieser ganzen "Geschichte", ich habe es nur meiner Therapeutin und Pupa erzählt), hat gestern unbewusst gemeint, dass er wohl sogar auf Zambrotta eifersüchtig sei. Na klar, ich grüble nicht weiter darüber nach. Er wollte mich einfach necken und ärgern. Und sie hat es gesagt, weil sie mich einfach damit aufziehen wollte.

Die Mitarbeiterin hat sich gefreut. Und ich fuhr weiter und vertrödelte mir ein wenig die Zeit. Ich weiss nicht, ob unbewusst doch bewusst länger, um ihm ja nicht zu begegnen. Wobei ich ihn genau mit dem Shirt und einen Spruch hätte begrüssen können. Und ausserdem hatte ich sowieso mit meinem Bruder dort in der Nähe abgemacht.

Ich war beim Stand. Er nicht. Und so verabschiedete ich mich Richtung Bruder. Und dort... ich weiss nicht, plötzlich brach alles in sich zusammen. Ich hatte plötzlich das Gefühl, alleine auf dieser Welt zu sein. Allein. Verlassen. Nutzlos. Wertlos.

Und das, obwohl ich im zwischenmenschlichen enorm aktiv war an diesem Wochenende. Und zu Hause angekommen, musste ich mich echt zusammenreissen, denn ich wollte schon nach einem scharfen Gegenstand Ausschau halten. Ich weiss nicht, warum es mich so überrollt hat bzw. warum es so plötzlich gekommen ist.

Ichdenke, es liegt auch ein wenig an der Anspannung. Und an diesen neuen Kontakten. Den Abend habe ich enorm genossen, aber ich bin ja mit so vielen bösen Grundgedanken unterwegs. Die Menschen finden mich eh langweilig, sie verbringen ihre Zeit nur aus Anstand mit mir, ich mache dumme Sprüche, ich sollte eher auf mein Maul sitzen, und, und, und.

Und bei solchen Gesprächen wird man leider auch immer mit dem eigenen Leben konfrontiert. Ich bekomme erzählt, was ich nicht habe. Die erzählt von ihrem Freund, die von ihren Ferien, der von seinem eventuellen Autokauf.

Es ist nicht böse gemeint und ich weiss, dass auch ich meine Dinge habe, auf die ich stolz sein kann und mich nicht schämen muss. Und doch habe ich mich an diesem Samstag einfach so minderwertig gefühlt. Und genau das führt dazu, dass man einen nächsten zwischenmenschlichen Kontakt scheut, weil man wieder mit den tollen Leben der anderen konfrontiert wird.

Ich weiss nicht, ob es verständlich ist. Aber wenn man eh schon so sehr auf Mimik, Gestik und Worte achtet, wie ich und dann auch noch alles drum herum...

Mein erster Impuls war: Rückzug. Einfach wieder allein sein. Der andere weiss aber, dass ich nun weiter machen werde. Weiter Unternehmungen vorschlage, egal, mit wem. Einfach Interesse zeigen, Zeit miteinander verbringen.

Denn sonst gebe ich den Gedanken recht und etwas nach, was ich vielleicht später mal bereuen werde. Denn tief im Innern weiss ich vielleicht doch, dass diese Sätze nicht recht haben.

Natürlich war mein Gedankenkarussell dann das Wochenende über nicht wirklich ruhig gestellt. Samstag ging noch, gestern auch halbwegs. Aber heute... Grauenhaft.

Aber ich komme immer einfach auf die gleiche "Lösung": es ist nichts, ich bilde mir vieles ein und möchte mir dadurch nichts kaputt machen. Es kann einfach nicht sein.

Ich werde es so handhaben, wie bisher. Vielleicht ein wenig lockerer werden und nicht zu sehr auf Gestik und Mimik achten. Offen bleiben. Eine Freundschaft aufbauen. Und doch vielleicht offen für mehr? Non lo so. In den Vorstellungen ist es einfach nicht möglich, dass da mehr sein könnte.

Wobei es doch die einte oder andere Aktion gab...

Aber doch so viele ungeklärte Fragen. Wer ist jetzt dran mit dem nächsten Vorschlag an Unterhaltung? Warum will er meine Nummer nicht? Und vielleicht ist ja auch alles anders, als ich immer meine? Oder doch nicht...?

Ich möchte mich so geben können, wie ich bin. Und das kann ich nicht, wenn ich mich unsicher fühle wie die Wochen davor. Wenn ich nicht weiss, ob ich etwas falsch gemacht habe, ob ich mich zu distanziert gebe, warum er so tut und blablabla. Und ich möchte es weiterhin geniessen können. Denn ganz tief im Innern weiss ich, dass es mir enorm hilft. Nähe zulassen können, mich bei einem Mann wohlfühlen können, Zeit zusammen verbringen... Und nichts abwehren, was vielleicht noch gar nicht da ist. Und auf der anderen Seite doch wieder Gefühle zulassen, die ich lange verschlossen und verabschiedet habe...

Auf mich zukommen lassen. Ich bleiben. Und dem Kritiker mal die Stirn bieten. Menschen scheinen ihre Zeit gerne mit mir verbringen zu wollen. Und mir endlich mal einhämmern, dass ich niemanden kaputt machen kann. Denn ich gebe mich ja unter Menschen nicht so, wie es in meinem Kopf teilweise aussieht. Man merkt mir nichts an. Und doch kann ich ein Teil ich sein. Es hat nichts mit einer Maske zu tun. Und wenn man mich so nicht gut finden würde, würde man keine Zeit mit mir verbringen.

Und schon gar nicht die Nähe zu mir suchen.

So, jetzt ist aber Zeit fürs Bett.

Morgen ist auch noch ein Tag, um Karussell zu fahren ;-). Wobei die "Lösung" dabei immer gleich aussieht: ich bin für niemanden gut, ich kann eh nie mehr an Nähe zulassen und ich interessiere keinen Mann. Es geht einfach nicht, dass sich da jemand mehr mit mir vorstellen könnte.

Wobei wir wieder beim Anfang wären...

Willkommen in meiner Welt :-).

Mal wieder ;-).

Aber eins lasse ich mir dann doch nicht nehmen: einbilden tue ich mir nichts. Vor allem nicht die Aktionen, die mich total aus der Bahn geworfen haben. Ich behalte meinen realistischen Blick bei.Und es hilft mir enorm, dass zu wissen. Und ich vertraue darauf. Ich spinne mir nicht zusammen.

immer wieder montags



gesehen:
Law & Order (Special Victims Unit, neue und alte Folgen), Criminal Intent, Shopping-Queen, The Big Bang Theory

gehört:
Eigene Musik auf IPod
 
gelesen:
Andreas Franz (Daniel Holbe) --> Tödlicher Absturz
 
getan:
Frühlingsfest besucht, gemütlich gesessen, Drink geschlürft, Wäsche, Stadt am See unsicher gemacht, gestrigen Abend mit Alina verbracht, gegrübelt (definitiv zu viel), aber im Grossen und Ganzen ein schönes Wochenende verbracht. War mal eher wieder etwas los...
 
gegessen:
Flühlingslollen (:-)), Sandwich, Pizza mit selbstgemachtem Teig von la mamma, Pastetli mit Fleischkügelchen, Poulet und Rahmsauce sowie Erbsli und Rüebli, Spargelsalat und breiten Nudeln (i ♥ it!), ungesundes mit Alina
 
getrunken:
alkoholfreier Drink, Wasser, Cola, Milchkaffee
 
gefreut:
im Grossen und Ganzen über das ganze Wochenende
 
geärgert:
dieses blöde Gefühl am Samstagnachmittag... (Eintrag folgt)
 
gewünscht:
Leichtigkeit, einen leeren Kopf, mein altes Lebensgefühl
 
gekauft:
zwei gestreifte Shirts in Frühlingsfarben und eine schönes Blusenshirt, welches Lust auf den Sommer macht (toller Blumenprint). Wäre wahrscheinlich noch mehr geworden, hätte es bei H&M nicht so eine lange Schlange gegeben, denn diesen Laden habe ich bei diesem Anblick sofort wieder verlassen...
 
geklickt:
Blogs, Männer
 
gestaunt:
wie ich mein Gedankenkarussell einfach automatisch starten lassen kann... und wie erwachsen mir mein Bruder immer mehr erscheint...

tödlicher absturz

Wie bereits bekannt, ist ja Andreas Franz mein absoluter Lieblingsautor. Früh musste er leider von uns gehen und bis dato hat nicht wirklich jemand seine Stelle in meinem Herzen einnehmen können, geschweige denn, mich so in seinen Bann gezogen oder im Allgemeinen begeistert.
 
Charlotte Link kommt ihm da sehr nahe. sie macht es unheimlich gut. Und auch ein paar andere Autoren haben mein Interesse geweckt. Aber ich weiss noch, wie ich mich nach seinem ersten Werk "Kaltes Blut" gefühlt habe.
 
Seine Geschichten hatten immer einen Sinn. Teilweise brutal ehrlich, aber sie haben einem die Augen geöffnet. Er hatte oft einen sehr harten Schreibstil, aber genau das bringt einen zum Grübeln und man liesst nicht einfach Seite für Seite.
 
Daniel Holbe hat sein letztes Werk zu Ende geschrieben. Dieses fand ich nicht so umwerfend, aber es waren ja auch sehr grosse Fussstapfen, in die der neue Autor getreten ist. Im Grossen und Ganzen war es ganz okay.
 
Und von diesem Werk bin ich echt begeistert. Wow, es kommt dem Schreibstil von Andreas Franz sehr nahe, es gab schon ein paar verwirrende Stellen (oftmals hatte ich das Gefühl, ich würde meinen eigens getippten Krimi lesen ;-)), aber chapeau, ich bin positiv überrascht und echt begeistert!
 
Zum Klappentext:
 
Eine junge Frau, die brutal misshandelt wird...
 
Ein grausamer Mord in der Silvesternacht...
 
Eine Spur, die in die Chefetagen einer Bank führt...
 
Meine Meinung:
 
Der Klappentext ist kurz und knackig. Und genau das hat mich in den Bann gezogen.
 
Das Buch beginnt sofort mit dem ersten Todesfall und dann geht alles flüssig weiter. Man bleibt drin, der Schreibstil ist flüssig und man verliert sich nicht in Dialogen. Es bleibt alles kompakt, vieles von der Vergangenheit bekommt man mit, aber doch wird nicht zu viel verraten (was ich beim letzten Werk genau schade fand, weil zu viel von früheren Fällen preis gegeben worden ist. Wer liess danach ein anderes Buch noch, wo man weiss, wer es war?).
 
Lange tappt man nicht wirklich im Dunkeln. So gegen Mitte der zweiten Hälfte dämmert es einem. Es ist jedoch so gut geschrieben, dass man nicht weiss, ob man wirklich logisch denkt. Denn irgendetwas geht nicht wirklich auf. Bis die Auflösung kommt und man einfach so was von überrascht ist. Keine versteckgten Andeutungen... wirklich genial!
 
Ich weiss nicht, ob da gewisse Entwürfe von Andreas Franz mit dabei waren oder ob dieser Daniel Holbe nun einfach in "seinem Namen schreibt".... Ich jedenfalls finde es ein sehr gelungenes Buch und jenes, welches erst Ende dieses Jahres erscheint, habe ich mir schon bestellt. Ich freue mich darauf!

Freitag, 26. April 2013

gedanken über gedanken

Ich mache mir für einen Blogeintrag oft Notizen, um ja nichts zu vergessen. Und heute könnte ich schon wieder alles über Bord werfen.
 
Am Dienstag war es mir echt zu viel und es kam mir auch mehr und mehr komplizierter vor. Und irgendwann geht einfach nichts mehr und der Knoten wird nur grösser.
 
Ich habe (und tue es immer noch) Situation um Situation abgeklappert, mich gefragt, was ich wohl falsch gemacht haben könnte, ob ich komisch reagiere oder einfach mich unangemessen gebe. Ob ich doch distanzierter bin, als wie gemeint. Ob ich unbewusst falsche Signale schicke...
 
Oder ob er halt einfach auch seine schlechten Tage hat und joa, man einfach nicht zu viel in Mimik und Gestik interpretieren darf. In diesem Fall also ich mich einfach auch ein wenig locker machen und nicht alles auf eine Waage stellen sollte.
 
Und doch... Reden geht. Erst gestern wieder bewiesen. Kein Problem. Und doch habe ich das Gefühl, es hat sich etwas geändert. Und daher meine Befürchtung, dass ich irgendwo komisch reagiert habe. Egal, ob zu offensichtlich oder zu distanziert. Aber irgendwo muss es wohl gewesen sein.
 
Vielleicht ist wirklich alles nur freundschaftlich und er ist im Umgang mit Frauen nicht allzu sensibel oder auch nicht so erfahren. Er überlegt sich vielleicht gar nicht, was er alles auslösen könnte. Und doch vermisse ich da dieses „Verbundenheitsgefühl“. Einfach dieses Wohlgefühl, wenn man beisammen ist. In letzter Zeit kam es mir eher wie ein Krampf vor. Aber eben, in vieles steigere ich mich auch noch rein, erst recht, wenn es ein schlechtes Gefühl ist. Und plötzlich kann man nicht mehr loslassen und erst recht stellt sich alles als doch irgendwie richtig aus, obwohl falsch gedacht (kompliziert ;-)).
 
Und dann kommen Tage wie heute.... BAAAAAAM, alles wieder anders. Heute war alles okay, es gab erneut Körperkontakt und ich habe mir einfach gedacht, dass ich jetzt nicht durchdrehen darf.
 
Naja..... ich denke an heute Abend und drehe durch.
 
Mein Gott... Abgesehen von Bruder und Roberto gab es nie viele Aktivitäten mit männlichen Lebewesen... Hoffentlich bleibe ich anständig... Aiuto.

freitags-füller



1. Heute wird hier mal wieder viel zum Grübeln geboten... Ich komme selbst nicht mehr nach.
 
2. Heute habe ich ein tolles Kompliment von einer Mitarbeiterin zurück erhalten: mit mir hat man immer was zu lachen.
 
3. Es sieht nicht gut aus, das Wetter für heute Abend. Dabei ist Frühlingsfest in der Region angesagt.
 
4. Ein gewisser Mitarbeiter hat sich fast von selbst für heute Abend eingeladen. (Aber bei Männern weiss frau nie definitiv Bescheid -.-).
 
5. Ich kann verstehen, wünschen sich viele einen Frühling. Auch ich. Der Wechsel von Winter auf Sommer geht mir beinahe zu schnell!
 
6. Im Gegensatz zu Sizilianer/Neapolitaner verwenden die Pugliesi nur Salz für die Tomatensauce statt Zucker.
 
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf Frühlingsfest mit einer Mitarbeiterin (und eventuell gewisser Mitarbeiter (Hilfe?!)), dort suchen wir eine andere Mitarbeiterin auf *g*, morgen habe ich eventuell etwas mit Alina (und werde eventuell oben erstbenannte Mitarbeiterin bei einem Stand besuchen) geplant und Sonntag möchte ich wie immer auf mich zukommen lassen!

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Dienstag, 23. April 2013

mal wieder unfreiwillig karussellfahren

Einerseits könnte dies ein sehr verwirrender Eintrag werden. Andererseits habe ich das Gefühl, mein Kopf platzt gleich, wenn ich nichts dagegen unternehme. Egal, wie widersprüchlich das alles klingen mag… Aber im Moment weiss ich mir nicht anders zu helfen. Es fühlt sich immer schlechter an, es tut immer mehr weh.
 
Und ständig die Frage: warum eigentlich? Meinerseits bestehen keine tieferen Gefühle, ich könnte nicht verletzt werden. Oder eben doch?
 
Nein, ich denke ganz fest, dass es mit dieser Ungewissheit zu tun hat und ich halt nun mal ein Typ bin, der damit überhaupt nicht umgehen kann. Egal, in welcher Situation, ich muss Klarheit haben. Grauzonen sind im Allgemeinen nichts für mich.
 
Und auf der anderen Seite diese Angst, dass man sich stark verletzbar machen könnte, weil man eben nicht weiss, wie reagieren, da keine Klarheit. Und doch wieder die Befürchtung, genau dadurch falsch bzw. ungewünscht zu reagieren, weil man es eben nicht besser erspüren kann.
 
In letzter Zeit gehe ich sehr auf Distanz. Ich halte nicht wirklich Blickkontakt und Berührungen hat es seit bestimmt drei Wochen nicht mehr gegeben. Und ja, ich achte explizit darauf. Ich weiss nicht, warum.
 
Vielleicht mache ich so etwas kaputt. Ist mir irgendwie egal. Ich kann es mir einfach nicht in er Zukunft vorstellen. Da sind so viele schreckliche und gemeine Gedanken, die einfach alles kaputt machen. Ich kann es mir schon gar nicht vorstellen. Und bevor ich mich auch noch vor diesen Berührungen zu ekeln beginne, gehe ich gleich lieber auf Distanz.
 
Und dann doch der Gedanke, es nutzen zu wollen. Ein ganz neues Gefühl, welches bei Nähe und Berührungen zu Stande kommt. Es gefällt mir, ich kann es zulassen, es fühlt sich überhaupt nicht nach Ekel an! Aber nein, ich schaffe es vielleicht, sogar das kaputt zu machen.
 
Es gab in der letzten Woche ein, zwei Situationen, die ich mir einfach eingehämmert habe. Wenn wirklich Interesse bestehen würde, warum wird nicht nach der Nummer gefragt? Warum erscheint eine eventuelle gemeinsame Aktivität nicht lukrativ? Warum fühle ich mich trotzdem beobachtet? Warum schaffe ich nicht, genau in diesem Moment die Situation zu überprüfen, sei es durch konkreten Blick? Warum kriege ich keinen Bissen mehr runter, sobald eine gewisse Person den Raum betritt? Warum fühlt sich diese Sache so schrecklich und schlecht an? Warum tut es weh? Warum überall diese Fragen und Grübeleien?
 
Warum tue ich mir diese Grundfrage überhaupt an? Ich bin unattraktiv, fertig. Warum öffne ich mich, um dann noch härter mit mir ins Gericht gehen zu müssen? Früher oder später sehe ich es ja auch selbst ein, ob mit oder ohne Spiegel.
 
Warum zweifle ich an meiner Wahrnehmung, obwohl es ganz klare Situationen gegeben hat? Ich habe mal einfach ein paar Stichworte in der Suchmaschine eingegeben und zutreffende Zitate heraus kopiert.
 
„Nur weiss ich mittlerweile, dass er generell ein sehr flirtiger Typ ist. Mich mag er halt einfach gerne und ist mir gegenüber noch offener als anderen Kolleginnen gegenüber.“
 
Das habe ich mir ja auch schon immer mal wieder überlegt. Vielleicht ist er einfach offen gegenüber allen Frauen (obwohl, er macht schon eher einen schüchternen Eindruck, aber er ist immer freundlich und nett zu allen Mitmenschen…) und bei mir sieht er einfach einen Sympathiepunkt mehr. Vielleicht bin ich auch wie eine grosse Schwester für ihn. Vielleicht hat er auch Angst vor dem Altersunterschied, vielleicht bremst ihn dies selbst aus, wobei ich überhaupt kein Problem damit hätte. Vielleicht kenne ich ihn zu wenig, und er ist zu allen so, die er mit einem Sympathiepunkt mehr versieht. Und wenn man schüchtern ist, kann man da überhaupt über Körperkontakt sein Interesse bekunden? Warum schafft man es so und mit Worten nicht?
 
Und  warum geht er mit mir so um, obwohl er andere im Geschäft viel länger kennt? Da müsste die Hürde bei mir ja höher sein.
 
Ich weiss, ich weiss: Realitätsüberprüfung. Ich bin ja genau gleich. Ich bin enorm schüchtern und mit Berührungen geht es. Mit Worten dagegen überhaupt nicht.
 
Und seien wir mal doch ehrlich: ich lasse es ja auch mit mir machen! Ich lasse mich berühren! Und warum also nicht ausnutzen?
 
„Jedes Mal wenn du ihn triffst, scheint es, als wäre er glücklich, dich zu sehen. Er flirtet, lacht, ärgert dich und versucht immer wieder diene Aufmerksamkeit zu bekommen. Es scheint, als könnte er sich jedes Gespräch mit euch merken und vermittelt den Eindruck, als wäre er der beste Zuhörer, den es gibt.“
 
Naja… ich habe eher das Gefühl, ich versuche mir alles zu merken, frage nach, zeige Interesse… Aber vielleicht ist er einfach zu schüchtern, nachzufragen. Ich weiss es nicht. Und langsam ist es mir so etwas von egal. Ich versuche ständig, mir Dinge zu merken von Leuten, die Dinge von mir vergessen. Ich erwarte überhaupt nichts und bin dann doch enttäuscht, wenn mir nicht die gleiche Feinfühligkeit entgegen gebracht wird. Ich habe es schon anders versucht, aber ich bin halt einfach so. Kümmere mich um jeden, fühle mich für alles verantwortlich, möchte es allen recht machen.
 
„Was ist also lost mit diesem Typen? Natürlich verhält er sich, als wäre er an dir interessiert, aber dann zieht er manchmal zurück und lässt dich Zweifeln, ob du dir gewisse Sachen nicht vielleicht nur einbildest“.
 
Willkommen in meiner aktuellen Welt!!!
 
„Warum fragt er dich nicht, ob ihr zusammen ausgeht?"
 
Immer wieder da, diese Frage. Naja, es gab da schon ein paar Dinge, aber ich weiss nicht, ob ich falsch reagiert habe, ob er sich nicht mehr getraut oder ob nun ich an der Reihe bin, keine Ahnung. Jedenfalls habe ich letzte Woche eine Aktion gestartet. Natürlich mit einer Mitarbeiterin im Schlepptau. Ihm ging es nicht und ich zeigte dafür natürlich Verständnis. War jedoch auch wieder ein wenig enttäuscht, weil man sich da auch nicht wirklich „wichtig“ vorkommt. Auf der anderen Seite, was hätte ich gemacht? Denn: die Mitarbeiterin war krank. Wir wären also nur zu zweit gewesen. Und ich glaube kaum, dass ich dies irgendwie heil überstanden bzw. durchgezogen hätte.
 
„Gründe, warum ein Mann „interessiert“ tut, aber dich niemals nach deiner Nummer fragen wird, geschweige denn anrufen oder dich gar zu einem Date Einladen:
 
-      Ist bereits vergeben (nö, ist geklärt)
 
-      Findet dich einfach so ganz okay (dann also freundschaftlich?)

-      Fühlt sich physisch von dir angezogen, Charakter jedoch noch nicht ganz im Klaren darüber, ob ihr zusammen passt (ja klar, von mir angezogen… pf!)

-      Vielleicht fühlt er sich so, als würde er ebenfalls gemischte Signale von dir erhalten (kann natürlich bei meinem Verhalten sein…)

-      Angst vor Korb / Abfuhr (bei mir doch nicht...!)
 
Solange du ihn nicht direkt fragst, gibt es keinen Weg, den Grund herauszufinden. Alles was du machen kannst, ist, Vermutungen anstellen, aber nur eine direkte Konfrontation kann für dich eine Erkenntnis bewirken.“
 
Und da wären wir mal wieder beim Thema! Ich weiss es und meine Therapeutin sowie Pupa halten mir dies immer wieder unter die Nase…
 
Gemäss diesem Internetratgeber wäre dies mein nächster Schritt:
 
„Sprich ihn unter vier Augen darauf an und lasse ihm Zeit und Raum zur Antwort. Du könntest denken, dass du flirtest und nett zu ihm bist, aber er könnte genauso unsicher über dich sein und nicht wissen, was du denkst oder wie du fühlst, genauso wie du über ihn.
 
Deshalb ist es wichtig, dass du ihm klarmachst, dass du an ihm interessiert und noch zu haben bist, um die Chancen zu erhöhen, dass er ebenfalls die gleichen Gefühle für dich entwickelt, bzw. es zulässt und sicher weiss, dass auch er dir nicht egal ist.
 
Gucke ihm direkt in die Augen, wenn du mit ihm sprichst.
 
Lächel ihn an.“
 
Okay, also wieder vermehrter Kontakt. Nicht immer überlegen. Direkten Blickkontakt suchen, wenn ich mich beobachtet fühle. Okay. Nicht mit anderen Frauen vergleichen. Meiner Intuition und Einschätzung trauen. Ja, seine Augen funkeln, wenn er mich sieht. Okay, dann lass ich meine auch funkeln…
 
Menno….
 
Weiteres Zitat von einer anderen Internetseite (die Quellen habe ich mir leider nicht notiert, ich war irgendwie mit mir selbst beschäftigt… vor allem mit diesen bösen Gedanken, die dabei aufgekommen sind. Angefangen bei „du spinnst doch!“, über „findest du das nicht peinlich? Kein Typ will etwas von dir!“ bis hin zu „Du gibst wohl nie auf, du hoffnungsloser Fall“. Es sind keine lieben Sätze, die dabei aufkommen, nein, gar nicht):
 
„Auf keinen Fall heisst es, dass man(n) kein Interesse hat, wenn er nicht nach der Nummer fragt. Das kann ich dir an einem eigenen Beispiel bestätigen. Als meine Ex und ich uns kennenlernten, hatte sie grosses Interesse an mir, ich auch an ihr, aber mir merkt man das irgendwie nicht an. Sie hat mich letztendlich nach meiner Nummer gefragt, aber nicht, weil ich kein Interesse an ihr hatte, sondern weil ich einfach nur 1. etwas zu schüchtern war und 2. dachte, dass eine so hübsche Frau bestimmt laufend mit der Frage nach ihrer Nummer belästigt wird…“
 
Naja, übertreiben wir es mal nicht -.-. Aber den ersten Punkt könnte ich unterschreiben. Ich frage ja auch nicht von mir aus. Ob es altmodisch ist oder doch mit meiner Schüchternheit zu tun hat… ich weiss nicht. Ich habe meine Nummer ja mal geschickt, jedoch einfach für eine Unternehmung, falls etwas sich ändern würde. Meine Therapeutin meint, dass er dies vielleicht so verstanden hat und darum auch nicht weiter darauf eingegangen ist. Meine Ansage respektiert.
 
Ich bitte euch… -.-… Obwohl… würde ich ja auch so verstehen, gemäss Realitätsüberprüfung. Auch ich hätte die Nummer nur für diesen angegebenen Zweck verwendet… Mist…
 
Noch eine Aussage:
 
„Wenn ich ihn sehe und die Zeichen deute, wäre ich mir quasi sicher, dass er Interesse hat. Er bringt mich zum Lachen, er redet sehr viel und fast nur mit mir, auch, wenn seine Kumpels dabei sind, er hört jede kleinste Bemerkung von mir und lacht dann darüber oder reagiert irgendwie darauf… aber er meldet sich eben nicht mal bei mir und fragt nach einem Treffen, also ist er wohl dann eben doch nicht interessiert?“
 
Genau mein Gedankenkarussell!!!! Ich bin nicht alleine… Auch ich habe das Gefühl, dass er eher mir zuhört und auch immer wieder etwas wiederholt oder besonders darüber lacht. Erst letzte Woche gab es mal wieder so eine Situation in der Kaffeepause. Ich alberte mit der Mitarbeiterin herum und hatte einfach das Gefühl, dass er immer wieder einen Satz von mir wiederholte und dabei lachte. Er hätte genauso gut am anderen Gespräch teilnehmen können.
 
Aber es geht einfach nicht, es ist so unlogisch. Nicht etwas von mir. Nein, kein Mann könnte mich irgendwie interessant finden, niemand will mehr von mir. Uah.
 
In oben erwähnter Pause hatte ich auch mal wieder das Gefühl, für längere Zeit von ihm beobachtet zu werden, wobei ich dies nur vom Blickwinkel her wahrnehmen konnte. Ich hätte ihn einfach auch anschauen und somit „ertappen“ können. Und was dann? Ich hätte Gewissheit. Stimmt meine Einschätzung oder guckt er etwas anderes an? Dann hätte ich ein wenig mehr an Klarheit!
 
Er meinte auch noch, dass er auch schon leider gehen müsse, als sich der Raum lichtete. Naja, meine Chefin betrat gerade den Raum. Und ich denke, hat vielleicht etwas damit zu tun.
 
Und immer wieder hämmere ich mir selbst in den Kopf: freundschaftlich, freundschaftlich, freundschaftlich.
 
Und nein, von meiner Seite bestehen im Moment keine Gefühle. Ich weiss nicht, wie sich das ändern würde, wenn ich mehr Sicherheit hätte. Klar, es wäre ein toller Kandidat, entspricht meinen Vorstellungen und ist ein Lieber durch und durch.
 
Aber ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Mit keinem Mann. Diese Nähe. Dieses Vertrauen. Diese Ehrlichkeit… es ist mir alles zu viel an zu Wichtigem in einer Beziehung. Und ich denke, dass ich einfach alles kaputt mache.
 
Wobei ich natürlich weiss, dass ich niemanden um mich herum belaste, weil ich gar nichts von mir preisgebe und es daher auch gar nicht kann. Wenn ich jemanden belaste, dann nur, weil ich nicht offen über meine Probleme spreche.
 
Ja, im Moment ist es eher schwierig und ich gehe nicht wirklich gerne arbeiten. Ich würde gerne einfach die gute Zeit geniessen, aber diese Grübeleien bremsen mich total aus. Ich überlege zu viel, tue zu wenig oder dann doch wieder zu viel. Ich kann nicht ich sein und es verkrampft sich alles, sobald ich mit einer konkreten Situation konfrontiert werde.
 
Und doch kann ich mich kaum jemandem anvertrauen.
 
Immer wieder daran denken müssen.
 
Diese Nach habe ich dadurch sogar geträumt, dass mich Giovanni umarmt hat. Er war anscheinend mein Freund. Hilfe!
 
Es wird mir einfach alles zu viel!
 
Und ich drehe langsam durch.
 
Möchte, dass dieses Karussell aufhört.
 
Wie konnte ich mir früher diese Telenovelas freiwillig antun? War ein grosser Fan von Anna und die Liebe sowie Verliebt in Berlin. Wenn ich sie jetzt per Zufall kurz mitbekomme, reicht es mir schon nach wenigen Minuten. Dieses ständige Hin und Her…
 
Aber es ist eine Überzeugung von mir, dass es einfach nie klappen wird und ich wohl oder übel damit leben muss. Wie ich auch einfach weiss, dass ich nie wirklich alt werde. Ich weiss nicht, woher es kommt. Es ist einfach da.
 
Warum habe ich solche Probleme mit Nähe und Berührungen?
 
Warum muss ich es so kompliziert durchleben?
 
Warum haben alle jemanden, nur ich nicht?
 
Was mache ich falsch?
 
Was?
 
Ist eine Antwort darauf so schwierig?
 
Meine Aufgabe: Kontrolle wiedererlangen. Mich selbst bleiben.
 
Grenzen setzen. Und einfach nicht zu viel mit mir machen lassen.
 
Und nicht die Antwort auf die Frage suchen, wie andere Frauen das können bzw. wie andere Paare bei diesem Hickhack überhaupt zusammen gefunden haben.
 
Bitte Fehler nicht beachten.