Sonntag, 20. November 2016

outfits & muskelkater in erwartung

Rückblickend war die letzte Woche outfittechnisch auch nicht wirklich viel los bei mir. Irgendwie komme ich in Sachen Strumpfhosen und Kleider oder Röcke mit Oberteil nicht wirklich in die Gänge. Ich glaube, es muss morgens einfach schnell gehen und aktuell stehe ich so unter Spannung und emotionalem Stress... Zudem mache ich aktuell privat nach dem Arbeiten nicht mehr wirklich viel. Ich bin einfach froh, wenn ich mich nach Hause unter die Bettdecke verkriechen kann. Kaffee und Shopping-Queen oder sonstige Telenovelas nachschauen. Einfach in das sichere Nest verkriechen, meist liegt dann Schila schön neben mir.

Die nächsten zwei Wochen... ich mag gar nicht daran denken. Mir geht die Muffensause und ich habe regelrecht Bauschmerzen. Ich bin oft nervös, zeige es aber gegen aussen nicht. Und obwohl in mir das Gefühlschaos tobt, gebe ich mich meist ruhig gegen aussen. Dafür sind dann alle überrascht, wenn es "mir de Deckel lüpft". Aber so bin ich nun mal. So bin ich auch erzogen worden. Immer schön anständig und nicht kampflos aufgeben. Und wer weiss, vielleicht schaue ich in zwei Wochen zurück und kann über meine Ängste schmunzeln, weil ich es doch alles ganz gut gemeistert habe.

Ich habe mich für Blusen entschieden. Und am Freitag war noch unser Weihnachtsessen, da habe ich ein schwarzes Kleid mit Bordeauxeinsatz gewählt. Diese Woche freue ich mich auf Dienstag. Da habe ich endlich wieder Friseurtermin. Und ich werde eine violett-violett Farbe wählen. Ich freue mich richtig darauf. Handicap hin oder her - das lasse ich mir nicht nehmen. Und des weiteren habe ich ein paar weitere Hautverzierungen geplant. Wenn es stimmt, dann stimmt es einfach.

Heute hatte ich den ganzen Tag über Volleyballturnier. Was soll ich gross sagen - wir waren wirklich gut, die Schiedsrichter hatten schlussendlich drei Teams auf dem zweiten Platz, darunter auch wir. Sie schafften es leider nicht, die Punkte vor der Rangverlosung auszurechnen, bei uns gab es sowieso Preise nach Zettelziehung. Von dem her kam es nicht wirklich darauf an. Und doch bin ich ganz gespannt, wie gut wir schlussendlich doch waren. Es ist alles gut gelaufen, mein Knie ist noch heil und mein Fuss motzt auch nicht. Mein Rücken war ebenfalls liebt, nur mein rechter Handballen und mein rechtes Handgelenk taten mir bereits beim Aufstehen weh. Ich hoffe, dass dies einfach alles nur nervlich ist.

Wie es mit Puma lief? Hm... mir hat es geholfen, zu merken, dass da keine Gefühle dieser Art mehr für ihn da sind. Es passiert innerlich nichts mit mir und das finde ich gut so. Vielleicht war diese Geschichte leider wieder so, wie mit dem gewissen Mitarbeiter. Er hat mich vielleicht einfach gerne und zambrottagirlie hat es falsch aufgefasst. Wobei ich finde, dass da immer zwei dazugehören und Männer halt einfach nicht wirklich schnell etwas in dieser Sache begreifen. Natürlich nicht alle, aber doch die meisten. Ich glaube, Frauen spüren da eher, wenn Interesse seitens des anderen Geschlechts besteht. Wobei sie dies natürlich schon fast zu voreilig sehen und immer sofort betonen müssen, vergeben zu sein. Das nervt mich dann auch. Er war wieder eher "touchy" unterwegs und hat auch sonst immer mal wieder die Nähe gesucht. Viele zweideutige Aktionen und Sprüche und innerlich musste ich oft einfach tief durchatmen und mir klar machen, was dieser Typ eigentlich so mit mir angestellt hat und was mich alles an ihm stört. Und das ich mich darauf nicht einlassen möchte und er mir halt einfach doch sehr weh getan hat. Es würde viel benötigen, wieder vertrauen aufzubauen. Und wer einmal so handelt, tut dies (meist unbewusst, ist mir klar) immer mal wieder. Und doch gab es wieder ein paar Situationen... komisch. Ich hatte teilweise das Gefühl, er wollte mich ein wenig eifersüchtig machen, indem er mit der Kollegin von Laura sprach. Und ich wusste natürlich, dass diese einen Freund hat und dieser hat sie heute unterstützt. Naja, der Blick von Puma war schon irgendwie lustig, als er dies begriff. Als ich ihn dann zum Bahnhof fuhr, war da wieder so eine Situation... Zuerst aber noch etwas anderes. Am Morgen rief er mir per WhatsApp an. Ich sah es leider erst, als es vorbei war. Und innerlich war da einfach: "Nein, darauf habe ich kein Bock. Nein. Nein. Nein. Never. Nein." Ich fuhr dann los und dachte mir, dass sich das alles erledigt hat. Während dem Spiel habe ich mich dann entschuldigt, dass ich es nicht gesehen hätte. Heute zu Hause habe ich dann noch seine Nachricht gesehen. Er hatte mir sagen wollen, um welche Zeit er wo ankommt. Hätte er auch jemand anderem mitteilen können, whatever. Zurück zur Autofahrt nach dem Spiel. Er meinte zu mir, ob dies am Handgelenk ein Stempel von einem Discoeintritt oder ein Tattoo sei. Ich meinte, ein Tattoo und er wollte es sehen. Sah meinen Spitznamen und meinte, dass es ihm gefallen würde. Ich lachte und meinte, dass ich nicht Selbstverliebt oder so sei. Er sofort, dass man sich doch mögen könne, sei doch schön und das andere halt einfach narzistisch sei. Was er nicht von mir denken würde. Ich meinte dann, dass mir Amerika halt gut getan hätte und ich dort wieder zu mir gefunden hätte. Daher diese Erinnerung. Irgendwie war dann dieses Bauchgefühl in der Luft. Als hätte er es nicht wegen nichts angesprochen. Und ich hatte sein halbes Herz auf dem Unterarm irgendwie an diesem Sonntag zum ersten Mal bewusst gesehen. Ich weiss nicht, ob es einfach so dezent ist oder ob ich es einfach nie davor bemerkt habe. So meinte ich, ob er denn auch Tattoos hätte? Er sofort bejaht und es mir gezeigt. Und gemeint, dass er dies noch mit seiner damaligen Freundin gemacht hätte, aber jetzt ja nichts mehr sei. Als hätte er irgendwie noch einmal betonen wollen, dass er nun alleine sei. Keine Ahnung, wie lange er mit ihr zusammen war, ob schon da, als wir uns kennen gelernt haben oder wie auch immer. Ich glaube einfach, dass er mich halt einfach auf eine Art und Weise gern hat und vielleicht selbst erst zu spät gemerkt hat, dass er sich einfach nicht wirklich korrekt verhalten hat als vergebener Mann. Äusserlich und in vielen Einstellungen denke ich, würden wir gut zueinander... nein, hätten wir gut zueinander gepasst. Auch mal ein wenig Couchpotato sein und dann wieder ein wenig Action. Essen tun wir beide gern und auch sonst eher locker und "kindlich" eingestellt. Immer mal wieder jüngere Gedankengänge, wie dem eigentlichen Alter entsprechend.

Abstand wird auch da gut tun. Ich merke es schon nur beim gewissen Mitarbeiter. Seit ich ihn nicht mehr fast täglich bei der Arbeit sehe, sind die Gedanken auch viel freier. Und doch sass ich oft da und dachte mir: klar, es wird alles so kommen, wie es kommen muss. Und doch gab es ein paar junge und kleine Mädchen, und ich merkte einfach... ich werde nie damit klarkommen, dass mein Leben anscheinend nicht so läuft, wie ich es wollte und möchte. Klar, gegen aussen gebe ich mich stark und sage immer, dass - sollte es so sein - Kinder haben werde oder halt auch nicht. Dass dies mir nicht wirklich viel ausmachen würde. Und das ich einen Mann habe, oder nicht.

Und ich sass da und merkte diesen Stich tief im Herzen. Dass es vielleicht wirklich so sein wird, dass ich nie einen Mann und nie Kinder haben werde. Und dass es irgendwie doch weh tut. Weil es das Schicksal für mich entscheidet und nicht ich selbst. Okay, ich könnte mich wahrscheinlich einfach jemanden an den Hals werfen oder alleinerziehende Mutter werden, aber das will ich für mich nicht so. Ich möchte das volle Paket, obwohl es schwierig werden wird, ich weiss. Ich stehe mir mit meinen Gedanken und Ängsten und Befürchtungen selbst im Weg. Ganz klar. Ich weiss nicht, ob man versteht, was ich meine. Aber ich glaube, durch meine Geschichte wird mir einfach vieles verwährt bleiben und das stimmt mich traurig und ängstlich zu gleich.

Oder es liegt einfach doch ein wenig an der 3, welche so langsam an meinem Alter anklopft. Und ginge es nach mir, wäre ich mit 33 halt doch langsam mal schwanger etc.

Wenn ich überhaupt jemals in die Nähe einer 33 komme. Aber eben, mein eigenes Bauchgefühl sagt mir da, dass ich nicht wirklich jemals dahinkommen werde. Und all diese Freitode und schwierigen Geschichten um mich herum, machen es nicht einfacher.

Ui, jetzt bin ich mal wieder in meine Gedankenwelt abgedriftet. Nun poste ich die Bilder und begebe mich dann ins Bett. War anstrengend heute und wird diese und nächste Woche nicht einfacher.

Klar, ein Mann löst nicht alle Probleme. Möchte ich auch nicht und sehe ich auch nicht so. Aber endlich mal Wertschätzung von einem anderen Wesen täte doch ein wenig gut. Wobei da natürlich meine Freundinnen sind. Keine Ahnung, warum ich deren Wertschätzung nicht so wahrnehmen kann. Weil es halt vielleicht doch etwas anderes ist, sich vom anderen Geschlecht endlich mal wahrgenommen zu fühlen. Weil Freundinnen immer lieb und nett sind. Weil sie dich kennen und dich für deinen Charakter lieben. Und weil ich für Männer anscheinend unsichtbar zu sein scheine. Fertig jetzt. Ich glaube, meine Schmerzmittel haben da ein wenig mitgemischt in dieser Gefühlsdudelei :-).





Samstag, 19. November 2016

nachdenklich

Morgen findet für meine verstorbene Firmgotte eine Art Gottesdienst statt. Mein Onkel möchte daraufhin anscheinend den Baum pflanzen gehen. Ein Symbol für ihn. Ich glaube, sogar ganz in der Nähe, wo sie sich für den tragischen und grausamen Suizid (sorry, aber Freitod klingt für mich für diese Variante einfach zu harmlos) entschieden hat.

Ich habe morgen den ganzen Tag über ein Volleyballturnier und habe da schon lange zugesagt. Wir sind sonst schon knapp an Teilnehmer und ganz ehrlich - so schrecklich es nun klingen mag - ich bin fast erleichtert, habe ich diesem Turnier zugesagt.

Ich habe mein Firmgotti geliebt, sonst hätte ich sie ja nicht gewählt. Und ich vermisse sie stark und ja, sie ist teilweise ganz böse mit mir als Kritiker. Sie erscheint mir immer noch. Aber ich weiss, wie sie auch anders sein konnte und ich selbst habe sie nur als diesen liebenswerten, warmherzigen Menschen gekannt, der keinem Menschen etwas zu Leide tun konnte.

Mir ist eine Entscheidung abgenommen worden. Ich selbst möchte nicht in die Nähe vom Ort kommen, wo sie sich für diesen grausamen Weg entschieden hat. Auch, wenn sie es in diesem Moment nicht selbst war... aber ich kann das einfach nicht. Ich werde auch nie wieder in das Haus gehen können, in dem sie zuletzt gelebt hat. Mit meinem Arbeitsmutti bin ich mal ganz nahe zum Dorf gekommen, wo mein Onkel und meinte Tante mit meiner Cousine gelebt haben. Es waren vielleicht 500 Meter. Es war nach ihrem Suizid und wir mussten da ganz nahe heran, um weiter nach Singen zu gelangen. Und mein Herz hat sich so grausam verkrampft und meinem Arbeitsmutti war es so gar nicht recht.

Und ein Baum pflanzen... Es muss für meinen Onkel stimmen. Es war seine Ehefrau, seine grosse Liebe. Es muss für ihn stimmen. Und ja, ich selbst habe ja auch einen Baum in der Nähe als Zufluchtsort für Grossdäddi und mein Firmgotti ausgesucht. Ich liebe Bäume. Bäume geben mir so viel. Aber Leben dort pflanzen, wo sich jemand bestialisch das Leben genommen hat? Sehr schwer vereinbar für mich. Aber eben, es geht dabei nicht um mich.

Und so ist mir eine Entscheidung genommen worden. Denn ich wäre zum Gottesdienst gegangen, obwohl es sich nicht richtig für mich angefühlt hätte. Weil ich Angst vor dem schlechten Gewissen danach gehabt hätte. Weil ich das Gefühl gehabt hätte, mich gegen mein Firmgotti entschieden zu haben.

Und doch stimmt es mich nachdenklich. Aktuell geht es mir nicht wirklich gut und dies schon lange. Alle fragen natürlich, was mit meinem Unterarm los ist und nur ich kenne die Antwort. Und natürlich bin ich nicht stolz dafür, dass ich in meinem Erwachsenenalter nach zweieinhalb Jahren diesen Schritt mal wieder gemacht habe. Ich selbst weiss, wie stark ich bin und wie normal ich mein Leben bewältige. Wie normal mich die anderen auffassen und wie alltäglich mein Leben gegen aussen scheint. Und ja, es ist oft ein Segen, so "normal" gesehen zu werden. Da habe ich in meiner Karriere in Kliniken und Therapiegruppen ganz andere Menschen kennen gelernt. Und obwohl es manchmal schwer ist, diesen Stempel offensichtlich zu erhalten - teilweise wünsche ich mir, dass man eher sehen würde, dass es nicht einfach für mich ist. Vielleicht würde es einige Menschen wachrütteln. Aber die traurige Wahrheit dieser Gesellschaft ist, dass die Menschen sich dann eher abwenden. 

Ich freue mich auf Italien. Meine Heimat. Meine Flucht. In wenigen Wochen ist es soweit und ich kann es nicht erwarten. Die nächsten zwei Wochen werden Horror und ich befürchte, dass ich dies an meinem Unterarm wieder auslasse. 

Eine bekannte Schauspielerin hat sich mit 52 das Leben genommen. Ein Bekannter meiner Familie hat sich mit knapp 70 grausam das Leben genommen. Mein Firmgotti war etwas über 50. Und Pupa? Ist 40. Und natürlich mache ich mir da Sorgen, dass ich nie "normal" leben werden könne. Dass Depressionen und Selbsthass und Selbstzweifel und diese Wellen des Lebens immer da sein und mich herausfordern werden. Dass sich das Leben immer eher wie ein Überlebenskampf wie ein Leben anfühlen wird. Das ich diese Therapie für nichts mache - weil es kein Entkommen gibt. Ja, oft sage ich mir selbst: wie naiv bist du eigentlich? Was machst du dir da vor? Es wird nie einfach und gut sein! Nicht bei dir!

Und ganz ehrlich... warum nicht jetzt gehen, bevor es weiter geht mit Mann und Kinder? Wobei ich ja selbst bezweifle, dass dies je der Fall sein wird. Aber was, wenn es doch irgendwann einmal Kinder geben wird? Ich sehe es ja bei meiner Cousine. Ich möchte nicht das Mami sein, welches sich für den Freitod entscheidet. Solche Gedanken beschäftigen mich aktuell sehr.

Ich bin nicht sicher, ob das Volleyballturnier morgen Ablenkung mit sich bringen wird. Ein ganzer Tag mit Puma. Am Dienstag hatte der - glaube ich - nicht wirklich Freude an einer Antwort von mir. Wir spielten im Team, wie wir es morgen machen. Wir standen also da und ich sagte: "für mich stimmt das so, isch tiptop für mich." Da machte er neben mir (ich hatte ihn nicht bemerkt): "ah, es stimmt für dich, wenn ich rechts fu dir stoh?" Ich sah ihn an und er grinste mich an. Am liebsten hätte ich ihm eine geklatscht. Und ich dachte mir, dass er dies nicht mit mir machen könne und meinte nur: "Neii, ha eher gmeint, dass es für mich stimmt, wenn d'Laura mir so gegenüber stoht". Danach war Funkstille. Ich glaube, ihm ging der Laden runter.

So, nun sind meine Beine eingeschlafen. Schila liegt über meine gekreuzten Beine, während ich hier tippe. Ich muss über sie langen und meine Arme sind dementsprechend warm und mein Shirt bald klitschnass verschwitzt - ui.

Ach, noch ein paar Bilder der tollen Landschaften in der letzten Woche. Teilweise echt einfach nur wunderschön anzuschauen. Und einmal mehr schätze ich mich glücklich über meine Familie. Schila ist unheimlich anhänglich und als mein Wagen anfangs Woche das Gefühl hatte, zu bocken, durfte ich das tolle, aufgemotzte und aus dem Auspuff röhrende Auto ausleihen. Ich habe einfach schon einen verdammt guten Bruder :-). PS: die zwei unteren Bilder sind mein Nachhauseweg - wenn es schön Wetter ist und nicht schneit. Eine wirklich tolle, kurvenreiche Strecke, mitten durch das Land.



die entscheidung

Das neuste Werk von Charlotte Link - neben Sabine Thiesler meine einzige weibliche Lieblingsautorin - konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Darum habe ich mir dieses ebenfalls bestellt.

Zum Klappentext:

Was, wenn du im falschen Moment die falsche Entscheidung triffst? 

Eigentlich will Simon mit seinen beiden Kindern in Südfrankreich ein ruhiges Weihnachtsfest feiern. Doch dann kommt alles ganz anders: Die Kinder sagen ihm kurzfristig ab, seine Freundin gibt ihm den Laufpass, und auf einem Strandspaziergang begegnet er einer jungen, völlig verwahrlosten Frau: Nathalie, die weder Geld, Papiere noch eine Unterkunft hat, die fürchterlich abgemagert und hochgradig verängstigt ist. Sie tut ihm leid, und er bietet ihr seine Hilfe an. Nicht ahnend, dass er durch diese Entscheidung in eine mörderische Geschichte hineingezogen wird, deren Spuren bis nach Bulgarien führen. Und zu Selina, einem jungen Mädchen, das ein besseres Leben suchte und in die Hände skrupelloser Verbrecher geriet. Ihr gelingt die Flucht, doch damit löst sie eine Kette von Verwicklungen aus, die Simon und Nathalie, tausende Kilometer entfernt, in der Provence zum Verhängnis werden…

Meine Meinung:

Diesmal befand sich Charlotte Link in ihren Geschichten in der Provence. Ich glaube, dass ich auch schon Bücher gelesen habe, in denen die Hauptgeschichte in Frankreich gespielt hat... Aber Link verbinde ich eher mit Schottland und England. Sie schafft es da immer, diese tolle Landschaft und deren Eindrücke in den Büchern zu vermitteln.

Ich weiss nicht, ob es an mir liegt oder ob Link einfach keine einfache Zeit hinter sich hat. Ich hatte noch nie so lange an einem Werk von ihr, wie an diesem. Okay, es ist ein dicker Schinken, fast 600 Seiten umfassend. Und ich selbst habe ja meist viel Stress und gaffe eher in die Röhre, wie ein gutes Buch weiterzulesen bzw. abends im Bett schaue ich noch die bereits abgesetzte Telenovela "Verliebt in Berlin" nach. Das reguliert mich eher. Aber wenn ich ein Buch wirklich gut finde, finde ich immer ein paar wenige Minuten für ein paar wenige Seiten.

Die Charaktere an sich sind gut, aber sie hatte schon besser Hauptakteure erschaffen. Spannender, witziger, schnelllebiger, fetziger und irgendwie auch ideenreicher. Die Geschichte an sich ist teilweise wirklich langatmig und die Spannung hat mir persönlich oft gefehlt. Vieles war vorhersehrbar und die Kombination zwischen Simon und dieser Nathalie... teilweise eher zäh und trocken. Und irgendwie waren mir viele Wendungen schon viel eher im Vorneherein klar und das machte es nicht wirklich spannender.

Es tut mir leid um diese tolle Autorin, denn ich kenne von Charlotte Link auch ganz andere Bücher. Da habe ich teilweise ein Buch fast in einem Nachmittag verschlungen. Irgendwie kann ich hier nicht wirklich etwas zusammenfassen, denn die Geschichte ist einfach erzählt: Simon trifft auf Nathalie, welche flüchten muss, weil ihr Freund mit der grausamen Geschichte dieser Selina verwickelt ist. Simon wird von Nathalie in die Geschichte hineingezogen, lange versuchen sie es selbst, dann kommt die Polizei ins Spiel und doch läuft etliches schief. Und sobald man heutzutage Bulgarien oder andere Länder dieser Region hört, weiss man ja schon fast, dass es sich um Menschenhandel handelt. Das gehört zur traurigen Geschichte dieser Erde.

Viele Seiten waren mir einfach zu lang und viele Persönlichkeiten waren wirklich eher Platzhalter. Ich behalte dieses Buch, weil ich alle Bücher von Link bestellt habe und behalte. Aber wirklich empfehlenswert... finde ich es persönlich aus meiner Sicht nicht. Es ist ein Kriminalroman, ja. Aber ich kenne von Link einfach auch Bücher mit mehr Feuer und Leidenschaft.


Sonntag, 13. November 2016

dies & das KW 45

Eine ereignisreiche Woche. Anders kann ich die letzten sieben Tage nicht zusammen fassen. Positive, wie auch negative Ereignisse - negativ ist noch gut geschrieben, es waren teilweise rabenschwarze Momente.

Am Donnerstag hätte ich das Büro am Liebsten fluchtartig verlassen. Aber ich bin zu anständig und ich kann es einfach nicht mit mir vereinbaren. Bei mir heisst es nach wie vor überall Zähne zusammen beissen und das Leben durchziehen. Schwäche gegen aussen zeigen oder einmal nicht funktionieren - kommt nicht für mich in Frage.

Mir ist aufgefallen, dass es nicht am Chef liegt, sondern meiner Vorgängerin. An ihrem Verhalten und wie sie mir Arbeit übergibt. Und der Bereichsleiterin in meinem Nebenamt. Aber am Freitag war es da wieder vollkommen okay mit ihr, vielleicht ist sie einfach nur launisch. Ich weiss es nicht.

Am Donnerstag hatte ich dann ein sehr gutes Gespräch mit meinem Arbeitsmutti und konnte meinen Ängsten einfach endlich mal ein wenig ihren Lauf lassen. Vor allem diese Sache mit dem Kritiker. Mein Firmgotti hat mich auch in dieser Woche nicht aus den Augen gelassen, sie kam immer mal wieder zum Vorschein. Und wie es die Ironie des Schicksals will, wird nächste Woche ein Gottesdienst für die Toten gehalten. Ich kann leider nicht teilnehmen, ich habe schon lange für ein Volleyballturnier zugesagt, es wird auf mich gezählt, wir benötigen eine Anzahl Frauen und es dauert den ganzen Tag über. Ich schaue mit gemischten Gefühlen daraufhin. Mehr aber weiter unten. Okay, auch für den Gottesdienst hätte ich gemischte Gefühle. Ich persönlich kann mit unserem katholischen Glauben nicht wirklich mehr viel anfangen. Dafür ist einfach zu viel in meinem Leben passiert.

Beruflich habe ich ein paar Ängste. Privat weiss ich nicht, wohin das alles führen soll. Immerhin gestern konnte ich einfach abschalten. Ich war mit Laura mal wieder nach langer Zeit im Alpenrock. Ich finde es einfach eine gute Location und man kann auch "normal" angezogen dahingehen und wird nicht blöd begafft. Klar, es gibt dann auch die Ausnahmen, aber ich persönlich mag es schon, wenn sich ein Mann so richtig herausschniegelt bzw. die Shirts eng anliegen :-p. Es tat einfach nur gut, die Musik war grandios und wir schüttelten unsere Hüften fleissig. Schon lange nicht mehr so langanhaltend getanzt und irgendwie stimmte es mit den Menschen um uns herum und was mir einfach wichtig an Erkenntnis war: die Männer um mich herum hatten keine Berührungsängste. Schnell berührt man sich ja zufällig und ich hatte nicht das Gefühl, "giftig" zu sein und dass die Menschen Abstand um mich herum hielten.

Grandios war, was passierte, als wir gehen wollten. Wir schnappten unsere Mäntel, da meinte ein Typ an mich gerichtet, ob wir wirklich schon gehen wollen würden? Ich meinte lachend, dass wir für diese Nacht genug getanzt hätten. Er blieb hartnäckig und wollte wissen, woher ich komme bzw. ob ich fahren würde. Ich antwortete und schlüpfte in meinen Mantel. Er wollte wissen, was ich morgen mache und ob ich Lust hätte, etwas miteinander trinken zu gehen. Ich stutzte und schaute ihn mir genauer an. Kein unattraktiver Typ, aber nicht mein Fall. Bier in der Hand, aber nicht besoffen. Er stank nicht nach Alkohol und das machte ihn sympathisch. Aber in mir schloss sich alles. Einerseits mal endlich ein Typ, der mich anflirtete. Also irgendetwas in mir sah. Erst diese Woche wollte ich hier einen Eintrag veröffentlichen, wie überall Frauen um mich herum angemacht werden, nur ich nicht. Es ging dabei nicht darum, dass sie blöd angemacht werden - meist sind es ja dann sehr primitive Sprüche. Aber immerhin werden sie angemacht, ich fühle mich dann meist erst recht unsichtbar, weil da nie irgendwie etwas an Interesse seitens Männer kam.

Fakt ist: bei mir ging der Laden runter... also, nicht wegen ihm! Damit meine ich, dass sich bei mir alles verkrampfte und innerlich verschloss. Am liebsten hätte ich gelacht und ihm gesagt, ob er mich mal genauer angeschaut hätte und rennen solle, so schnell er könne. Ob er wisse, auf was er sich einlassen würde und das ich ihm das nicht zumuten wolle. Sei es das innerliche wie äusserliche Wrack, das dumme Handicap und meine innerlichen Probleme - welche aktuell ja verdammt schlimm sind. Ja, ich war in einem Punkt schwach, mein Unterarm ist einbandagiert - "Hautreizung" oder "Hautausschlag". Undefinierbare Sache. Aber ich lächelte nur nett und bedankte mich. Wir gingen daraufhin und ich schaute noch einmal zurück und winkte freundlich. Er machte einen gespielt traurigen Schmollmund. Und irgendwie blieb mir die Szene. Hätte ich mich darauf eingelassen? Hätte ich wirklich auf so einen platten Spruch meine Nummer herausgegeben? Wohl eher nicht. Ich bewundere Menschen, die das können. Ich erwarte da doch ein wenig mehr von einem Mann. Ich bin nicht für solche spontanen Dates und kurzfristigen Sachen gemacht. So bin ich nun mal. Ich möchte halt doch etwas Langfristiges. Und meinen Richtigen kenne ich nicht so kennen. Wenn ich ihn überhaupt jemals kennen lerne. Und ich bin auch nicht für zig Dates zum Ausprobieren gemacht. Wobei es eh nie dazu kommen würde, dass ich mal ein heissgesuchtes und vielgebuchtes Date wäre.

Aber dem Ego hat es doch ein wenig geschmeichelt. Hat schon ein wenig gut getan. Aber irgendwie nicht über die Sache mit Puma hinweggeholfen. Ich weiss, dass ich da einfach die klaren Zeichen sehen sollte. Dass er sich nicht meldet und keine Initiative seinerseits kommt. Andererseits kann ich teilweise wirklich sehr distanziert wirken und ja, vielleicht schämt er sich ja und meldet sich darum nicht. Ich selbst weiss, wie ich mich verhalte, wenn mir etwas unangenehm ist oder ich mich für etwas schäme. Am Dienstag habe ich ihn nach dem Training mal wieder nach Hause gefahren. Ob es eine gute Idee war? Ich weiss es nicht. Es war mal wieder total komisch und mein Bauchgefühl sagt mir, dass er selbst nicht weiss, was er will. Als wir von Laura wegfuhren, meinte er, nun gerne zum Flughafen. Ich stutzte und meinte: wirklich? Geht es in die Ferien? Er: nein. Aber gerne ins Paradies. Ich wollte wissen wohin. Er stotterte etwas und das es ihm nicht in den Sinn käme. Ich zählte auf: Malediven, Seychellen, Hawai'i? Er ragierte sofort auf Hawai'i und erwähnte das Essen, die Strände, die Blumenketten... Und ich war baff und gleichzeitig böse. Wieder nur ein böser Zufall oder volle Absicht? Ich hatte an diesem Abend seit ein paar Tagen mich auf Hawai'i mit Blume im Haar als Profilbild. Ich wusste nicht wirklich, wie damit umgehen. Aber man merkte an meinem Bild und Status eindeutig, dass es sich um Hawai'i handelt. Wie auch immer, wahrscheinlich dummer Zufall, wie so oft bei Männern und mir Er raucht wieder. Und erzählte von seiner eventuellen Wohnung. Dann meinte er, dass er sich nicht sicher sei, ob er sich zwei TV's anschaffen solle. Einen fürs Wohn- und einen fürs Schlafzimmer. Ich meinte daraufhin, dass er dies ganz klar machen solle. Das sei doch toll, faul im Bett und in die Röhre gaffen zu können. Er so: "Meinsch?" Ich daraufhin: "Na klar! Und wenn eppert eppis degege ha sett, seisch, d'zambrottagirlie het xeit, du dörfisch!" Er stutzte und meinte, wer denn etwas dagegen haben solle. Er würde ja alleine da hinziehen. Ich schluckte trocken und dachte mir, okay... wofür jetzt diese Info? Dann meinte ich, ob er in seiner Wohnung denn rauchen würde. Er bejahte. Und ich meinte, dass er ja aufgehört habe. Er: "Ja, ganzi 53 Täg. Denn hani wieder agfange. Herz gebrochen." Bäng, da war die Klatsche. Ich meinte nur irgendwie murmelnd, dass es nun mal so laufe und lud ihn ab. Er meinte auch diesmal nur knapp tschüss und ich solle gut nach Hause kommen. Nicht mehr. Was zeigt, dass er vielleicht doch mehr mitbekommen hat und ihm mehr bewusst ist, wie ich meine. Auf der anderen Seite fuhr ich los und dachte mir einfach: schliess ab. Halte Abstand, so gut wie möglich. Und doch grübelte ich dann, rechnete aus und wie lange er doch wieder alleine auf dem Profilbild ist. Männer (vor allem frisch verliebte), veröffentlichen doch überall sich mit ihrer Freundin. Und das passte irgendwie nicht zusammen. Und es schien mir, als wollte er irgendwie ja erwähnen, dass er wieder alleine sei. Es klang so, als wäre er überrascht gewesen, ginge ich davon aus, er könnte mit jemandem zusammen sein. Ach, ich weiss es doch auch nicht. Mir würde Abstand einfach gut tun.

Mir graut ein wenig vor nächstem Sonntag. Plauschturnier. Ein ganzer Tag. Mit ihm. Nun hoffe ich auf den hübschen, ehemaligen Mitarbeiter :-). Der ist eng verbunden mit einem Verein, den diesen Anlass organisiert. Vielleicht ist er auch da. Und dieser umarmt mich einfach immer, sobald wir uns sehen. Und ja, bei ihm lasse ich es zu, er darf mich auch mit blödem Spitznamen rufen :-). Puma soll einfach merken, dass ich auch eine Frau bin und von Männern wahrgenommen werde. Es sei dahingestellt, wie wohl ich mich dabei fühle, oder nicht. Die Realität sieht ja ganz anders aus, da läuft ja so gar nichts mit dem anderen Geschlecht.

So, nun gehe ich ins Bett. Mental auf morgen vorbereiten und schauen, was diese Woche mit sich bringt. Bald bin ich alleine im Nebenamt und mir graut davor. Ich habe richtig Panik. Es ist doch sehr verantwortungsvoll und ich hasse es, so uneingearbeitet an eine Sache ran zu müssen. Bäh. Outfittechnisch war ich eher wieder in Hosen unterwegs. Sportlich, elegant. Dann wieder mit Overknees und Kleid. Freitag und Samstag war ich leider extrem shoppend unterwegs. Habe nun zwei schöne Röcke für über Strumphosen. Einen schwarzen und einen grau-schwarz melierten. Mit Bluse und schönen Ankleboots sieht das bestimmt gut aus.

Aber für diese Woche mag ich mich eher wieder in Hosen und Blusen sehen. Mir ist nicht nach mehr zu Mute (obwohl ich letzte Woche mal wieder intensiveren Lippenstift zur Arbeit getragen habe) - lieber möchte ich nach wie vor unsichtbar in der Menschenmasse verschwinden. Und ja, nach wie vor ist es für mich kein Leben, sondern ein Kampf ums Überleben, obwohl ich nicht weiss, für was genau. Ich möchte einfach nur endlich gehen dürfen.







Samstag, 5. November 2016

vielfältig unterwegs

Den tieften Punkt meiner aktuellen Welle "Gefühlsverfassung" habe ich hoffentlich mit Mittwoch und Donnerstag hinter mich gebracht.

Nach wie vor ist es eher schwierig und dunkel um mich herum. Aber: ich habe mich selbst nicht verletzt. Und für mich persönlich ist das etwas vom Wichtigsten. Vor allem, weil ich es bestimmt seit über zwei Jahre nicht mehr angewandt habe. Klar, Essen und Kaufen ist auch selbstschädigendes Verhalten... aber in erster Linie richte ich es nicht gegen mich selbst. Es hinterlässt keine sichtbaren Spuren. Und alles ist besser, wie sich selbst die Haut zerschneiden. Meine Meinung dazu. Aber eben, immerhin da blieb ich stark.

Ich weiss nicht, ob es das einte oder andere Bürogspänli bemerkt hat. Ist mir auch egal. Ich war einfach sehr introvertiert am Donnerstag. Arbeite meine Stunden ab und ging dann ins Wochenende. Gestern hatte ich gar keinen Appetit, lebte nur von Kaffee und Mandarinen sowie zwei Äpfeln. Es hat mir richtig die Lust aufs Essen verschlagen. Am Donnerstag war mir teilweise richtig übel und ich hatte erneut zwei Panikattacken, in denen ich kaum Luft bekam. So kenne ich mich gar nicht.

Ich glaube, zu wissen, woran es hauptsächlich liegt. Aber ändern kann ich es nicht. Schon nur, wenn ich meine Vorgängerin sehe, geht bei mir der Laden runter. Vor allem, weil ich ja auch in meinem vorherigen Job in einer ähnlichen Situation wie sie jetzt war. Aber ich habe es durchgezogen und klar, auch mit der einten oder anderen Mitarbeiterin böse Worte über meine ehemalige Vorgesetzte verloren, aber niemals so, wie sie. Und niemals vor meiner Nachgängerin. Und eingearbeitet habe ich meine Nachgängerin ebenfalls sehr intensiver und genauer. Meiner Meinung nach verhält man sich einem neuen Bürogpsänli gegenüber nicht so. Vor allem reicht es schon nur, sie zu sehen und dieses unmotivierte: "wann sitzen wir mal wieder zusammen und ich kann dir den Rest übergeben, zambrottagirlie?" gibt einem bzw. mir den Rest. Ich persönlich weiss noch nicht, wie ich mit dieser ganzen Sache umgehen soll.

Fakt ist bei mir: wenn ich ruhig bin, ist nichts mehr gut. So gar nicht. Und ich glaube, meine erste Lehrtochter hat dies am Donnerstag gemerkt.

Gestern hatte ich frei und ich persönlich war froh darüber. Ich war und bin teilweise immer noch wie paralysiert und starre einfach vor mich hin. Es ist nicht mehr so schlimm, wie Mitte Woche, aber mein Zustand ist nach wie vor eher sehr schwierig. Ich reisse mich zusammen und sitze vermehrt in meinem Zimmer. Geschlossene Tür, viel lesen, viel erholen, viel schlafen und viel TV. Heute war ich mit Schila zwei Mal in der Natur unterwegs und morgen mache ich dies auch wieder. Nur eine Sache gefällt mir nach wie vor nicht: meine Firmgotte, welche mir erscheint. Und sie ist nicht lieb zu mir. So kenn eich sie gar nicht. Ich weiss, andere würden es als Hirngespinste runterspielen - ich aber habe Angst davor, dass ihre Stimme immer mehr zu meiner wird. Ich meide aktuell sogar bewusst gewisse Strassenabschnitte mit meinem Auto. Weil ich Angst davor habe, wenn sie in einem sehr schwachen Moment erscheint.

Meine Therapiestunde nächste Woche habe ich abgesagt. Warum? Keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil ich mich selbst aktuell nicht in der Verfassung dazu sehe. Und ja, weil ich mich auch von meiner Therapeutin in Stich gelassen gefühlt habe. Sie hatte ja gewusst, dass ich neu starte und da finde ich es schon bedenklich, so lange Zeit keine Zeit für mich zu haben. Ich hatte mich da wirklich sehr abgestellt und unwichtig (also auch wieder unsichtbar) gefühlt. Klar, ich hätte etwas sagen können und sie ist nicht meine Babysitterin... Aber ich vergleiche meine jetzige Situation mit meinem letzten Stellenwechsel. Da hatten wir ja die Therapiesitzungen ebenfalls auf zwei Mal im Monat reduziert (aktuell 1 bis höchstens 2 Mal pro Monat) und sie selbst wollte dazumal, dass wir wieder auf wöchentlich erhöhen, bis ich im neuen Job ein wenig Fuss gefasst hatte.

Was man dagegen machen kann? Okay, ich könnte aus mir heraus und auf Menschen wieder zugehen. Aber warum wieder ich? Warum kann es einfach nicht auch einmal stimmen, dass ich mich durch das Verhalten von anderen unsichtbar fühle und die es vielleicht selbst mal wahrnehmen könnten? Tja, ich glaube, da erwarte ich zu viel an Mitgefühl und Wahrnehmung von den Mitmenschen. Versteht mich nicht falsch, es gibt auch andere Beispiele. Aber ich bin halt immer mehr davon überzeugt, dass die heutige Gesellschaft prioritär nur Augen für sich selbst hat. Dann kommt lange nichts und irgendwann dann die anderen.

Da bin ich vielleicht teilweise schon zu übersensibel. Fertig darüber. Aktuell ziehe ich mich zurück und möchte einfach meine Ruhe. Anderen Menschen passieren genau dann die grössten Geschichten. Sie lernen ihre grosse Liebe kennen und erleben weiss ich was alles. Nur ich nicht. Typisch halt.

Ich wollte in meinem vorherigen Post niemanden verletzen - aber aktuell nehme ich es so wahr. Ich bin total froh um die Freundschaft zu Laura. Es ist toll, wie sich diese entwickelt hat und ich war ihr ja nach dem Volleyball auch nicht böse. Aber am Dienstag hatte ich einfach wirklich das Gefühl, dass es wie selbstverständlich ist, dass sie mich sowieso ein zweites Mal in der Woche sieht und dadurch mit der anderen Kollegin einspielen kann. Mit mir kann sie dann ja wieder Einspielen, wenn die Kollegin nicht kommen kann. So habe ich es halt nun mal aufgefasst. Und ja, aktuell hat Laura sehr viel Glück in ihrem Leben. Ich mag es ihr gönnen und ich weiss ja, dass sie es auch nicht immer leicht hatte - vor allem als Kind. Und ja, auch ich hatte meine Auszeit in Amerika - sie ihre in Neuseeland. Ich bin glücklich, habe ich sie. Aber es tut teilweise halt auch einfach nur weh, zu sehen, wie einfach das Leben bei anderen zu funktionieren scheint. Es ist dann nichts persönliches, es ist halt einfach menschlich, dass man selbst eher damit hadert. Vor allem, wenn man sein eigenes Leben und die nicht erreichten Ziele vor Augen hat. Vor allem, weil man sich das alles nicht selbst ausgesucht hat. Mein einziger Trost aktuell ist, dass ich nun endlich mein Stellenpensum erreicht habe, welches ich schon lange wollte. Und das nun eines nach dem anderen kommt. Und ich nach wie vor stolz auf meine super Eltern und Geschwistern sowie meinen einzigen Onkel aus Italien hier sein kann.

Ui, aus dem geplanten Outfitpost ist nochmals ein "ich verarbeite mal alles" Post geworden ;-). Zu allem Übel bin ich seit Mittwoch gesundheitlich auch sehr angeschlagen. Aber nun zu meinem eigentlichen Eintrag. Phuuu, was kann ich zu meinen Outfits sagen... sie waren sehr abwechslungsreich. Von Strumpfhose und Kleidchen mit Overknees (hallelujah, endlich!) zu Hosen und einfachen Blusen und Jäckchen. So, wie ich leibe und lebe - so, wie man mich kennt. Die weisse Bluse habe ich bewusst ohne Schal fotografiert, um die schöne Verzierung sehen zu können. Um am Freitag war ich privat mit meinem Lieblingsshirtkleid in einer tollen Lilafarbe mit Overknees und Lederjacke unterwegs. Ich bin froh, habe ich mir die Jacke doch noch gegönnt - erinnert mich an meinen Sommer in Italien dieses Jahr. Diese habe ich nämlich erst am letzten Tag vor meiner Abreise doch noch gekauft, war ein Stress, sie noch in dieser Grösse zu ergattern :-). Mal schauen, wie sich meine Garderobe nächste Woche so herausstellt. Eigentlich habe ich Lust auf Kleider und bunten Lippenstift. Aber es stimmt nicht wirklich mit meiner Gefühlswelt überein - wobei ich dies natürlich schon letzte Woche einfach ignoriert habe, denn dann müsste die letzte Woche alles schwarz an Textilien ausgesehen haben müssen :-). Ich müsste mich mal wieder schlau über meinen Kleider- und Röckebestand machen. Und die Strumpfhosen auch mal wieder durchschauen... vielleicht käme da wieder die Lust auf meine eigentliche Leidenschaft. Das Shirtkleid vor dem Spiegel sieht vielleicht auf dem ersten Blick nicht sehr vorteilhaft aus, aber es musste schnell gehen. Ich persönlich finde, dass ich mich selbst viel runder fühle, wie es im Spiegel scheint. Viele Kleidung sitzt wieder eher locker und ich habe das Gefühl, dass mein Gesicht wieder schmaler aussieht. Eben, ich persönlich weiss, dass ich mollig bin und in erster Linie habe ich nichts dagegen. Hatte aber in letzter Zeit das Gefühl, dass es eher wieder in eine 50 geht (meine persönliche Schmerzgrenze ist 50/52), wie bei einer 46/48/50 bleibt. Aber anscheinend geht es aktuell eher Richtung 46/48.

Ich habe gestern eine Bluse in Senfgelb probiert - definitiv nicht meine Herbstfarbe. ich beneide sie an anderen Frauen, vor allem finde ich diese bei dunkelhäutigen Frauen sehr schön. Meins ist eher Rostrot sowie Bordeaux. Dort habe ich mir zwei Kleider in Velourleder bestellt - schwarz und Bordeaux. Hoffentlich gehen mir die dann, ich liebe ja Leder in allen Arten und Variationen. Hm... vielleicht gibt es nächste Woche ja Lederhosen-Woche. Vor allem habe ich - so glaube ich - endlich die perfekte in Bordeaux gefunden... mal schauen, heute Abend gibt es noch einmal eine Anziehprobe.







Donnerstag, 3. November 2016

unsichtbar

Aktuell kämpfe ich mit sehr schlimmen und negativen Gefühlen und Empfindungen. Vor allem fühle ich mich verdammt unsichtbar.

Ein schreckliches Gefühl. Besitzt man doch sonst schon kaum an Selbstwert und Eigenliebe. Unsichtbar fühlen - das ist schlimmer wie sich einsam fühlen. Da fühlt man sich wirklich nichtiger wie nichtig. Wertloser wie wertlos. Richtig überflüssig.

Und die harte Realität ist ja so, dass sich die Welt weiterdreht - egal, ob man nun da ist, oder nicht. Es stimmt ja, dass sich nichts ändert - ob man nun sichtbar da ist oder unsichtbar verschwindet.

Seit gestern ist es wirklich extrem schlimm. Ich habe starke Dränge betreffend Selbstverletzung, ich war gestern nach über zwei Jahren wieder so kurz davor, mich selbst zu schneiden. Und für mich persönlich ist das einfach so ein grosser Rückschritt.

Ich weiss nicht einmal, woher es genau kommt. Mies ging es mir ja schon ein paar Monate, es waren stärkere "Höhen und Tiefen". Es ist ja nicht so, dass ich das Leben in letzter Zeit wirklich genossen habe - aber es gab Ablenkungen.

In dieser Woche ist einfach nur noch alles richtig schwarz. Und ich fühle mich wirklich unsichtbar. Es scheint alles zu viel zu sein. Klar, jeder zieht sich selbst runter oder wieder hoch - aber bei mir sind ja die Tatsachen gegeben. Ich bilde es mir ja nicht ein.

Ich habe das Gefühl, der einten Mitarbeiterin nicht wirklich in den Kram zu passen. Als hätte sie es wirklich nicht gern, dass ich hier mit ihr bin. Dann meine Vorgängerin, welche mir gestern einfach wieder einfach alles hingeknallt hat à la "mach mal". Das hätte ich mir nie erlaubt bei meiner letzten Stelle.

Klar, es war die Hölle - aber ich habe mich meiner Nachgängerin gegenüber immer vorbildlich verhalten. Ich habe nicht über unsere Chefetage und andere Mitarbeiter ausgerufen. Ich habe ihr Schritt für Schritt die Arbeit gezeigt und meine Klappe gehalten. Lediglich Hinweise, wie jemand etwas haben möchte, habe ich ihr ans Herz gelegt (weil ich weiss, wie Menschen reagieren können). Aber hier wird ja teilweise schlecht gesprochen... es belastet mich enorm.

Und gestern war es einfach mal wieder ein wenig zu viel. Ich fühle mich und bin wahrscheinlich unsichtbar. Und es tut einfach nur weh. Mein Kritiker hat sich in mein Firmgotti verwandelt und ich sehe sie leibhaftig vor mir. Es klingt jetzt vielleicht krass, aber es ist nun mal so. Ich sehe sie und sie lacht mich aus. Weil sie etwas geschafft hat, was ich eigentlich schon lange hinter mich bringen wollte. Es sei dahingestellt, ob sie bei ihrer Tat sie selbst war, oder nicht.

Es gibt viele Komponenten und ich glaube, diese Männersache macht es nicht einfach, lieb mit mir selbst umzugehen. Dort ist es ja auch Tatsache, dass ich unsichtbar bin. Ansonsten wäre ich nicht bis jetzt alleine gewesen.

Im Geschäft fühle ich mich sehr unsichtbar und eher als Störenfried.

Und privat? Ich weiss nicht. Vielleicht bringt es das Fass einfach zum Überlaufen und ich interpretiere es über... aber seit ein paar Mal spielt eine weitere Kollegin von Laura im Volleyball mit. Und ja, da habe ich das Gefühl, dass Laura nun mit ihr einspielt - wie selbstverständlich. Weil sie sich da austauschen kann mit ihr. Klar, sie sieht mich vielleicht öfters, wie die andere Kollegin. Aber ich selbst fühle mich da wirklich ein wenig abgestellt à la: zambrottagirlie treffe ich ja sowieso noch einmal diese Woche zum Quatschen.

Im Moment möchte ich meine Verfassung nicht einmal meinem schlimmsten Feind zumuten.

Ob ich einfach ausbreche? Nein. Da kenne ich mich zu gut. Ich werde mir nicht die Haut verwüsten und ich werde weiterhin die Zähne zusammenbeissen und still in mich reinweinen. Da bin ich halt zu perfektionistisch und meine Anforderungen an mich selbst sind einfach zu hoch, um mich einfach gehen zu lassen.

Andere können das. Ich nicht.