Freitag, 26. Februar 2016

volleyballplausch

Ich habe mir lange überlegt, diesen Eintrag zu veröffentlichen. Vor allem nach den Geschehnissen der letzten Tage. Aber Muddi hat richtige Worte benutzt: der Mensch, der gegangen ist, möchte, dass wir unser Leben weiterleben und dabei einfach ab und zu an ihn denken. Er würde nicht wollen, dass wir uns verkriechen.

Andererseits wollte ich mit diesem Thema noch warten. Da ich das Gefühl habe, dass erst recht alles schief geht bzw. anders kommt, sobald ich darüber berichte. Aber es muss irgendwann einfach mal raus :-). Und irgendwie habe ich auch ein schlechtes Gewissen gegenüber Laura. Sie spielt dabei fast wöchentlich mit eine Rolle und irgendwie habe ich mich noch nicht getraut, es bei ihr anzusprechen. Vor allem weiss ich doch selbst nicht, was ich davon halten muss. Und ja, ich bin in Sachen Liebe einfach eigen. Ich ziehe mich schnell innerlich zurück, wenn Frauen über ihren Partner erzählen (vor allem enge Freundinnen), wie sie sich kennen gelernt haben und und und. Ich habe nun mal meine Vorgeschichte damit. Ich kann einfach nicht gut mit den Gefühlen umgehen, die dabei innerlich in mir losgehen. Diese Gedanken. Schnell auch der Selbsthass und die Selbstzweifel. Ich bin dann einfach in einer unausstehlichen Spirale gefangen und drücke alles, was damit zu tun hat, von mir weg. Und doch habe ich das Gefühl, hat sie eine leise Ahnung. Es sind schon zwei Kommentare von ihr gefallen, die mich das vermuten lassen :-p.

Letzte Woche (also vor gut zehn Tagen) habe ich in der Plauschvolley den Ton angegeben. Hat das ein Spass gemacht! Klar, zuerst war mir ein wenig mulmig. Es hatte sich herausgestellt, dass ich die einzige Frau sein würde - mit sechs Männern :-p. Ich finde das schon krass, was da innerlich so bei mir abgegangen ist. Einerseits hatte ich ein wenig Bammel davor, andererseits freute ich mich auf diesen Ehrgeiz. Da sind Männer teilweise im Sport doch ein wenig anders. Da geht es ums Gewinnen, die Männlichkeit beweisen. Und ja, ich nehme teilweise gerne die harten Aufschläge und Schläge am Netz von den Männern ab. Das es richtig „fägt“ auf der Haut. Da darf man echt keine Angst haben. Dafür wälze ich mich wegen Knie und Rücken nicht am Boden. Na klar, natürlich habe ich es auch genossen, wenn die Männer mir zu lieben ein wenig sanfter gespielt haben :-). Aber oft kann ich dann auch einen Pass für den Smash ein wenig tiefer und fester bringen, Männer mögen da irgendwie schneller schalten und zack bumm fliegt der Ball schon.

Und ohne angeben zu wollen: auch ich habe ein paar gute Anschläge und Schläge (Smashes) am Netz geboten. Die Männer waren teilweise echt überrascht und begeistert. Aufgewärmt habe ich mich mit einem Mann im Alter meines Vaters. Bis jetzt haben wir nie zusammen vorgespielt, aber wir waren wirklich gut darin! Er brachte einen Smash nach dem anderen, ich wand mich von links nach rechts, nahm einen Ball nach dem anderen ab und spielte sie ihm zurück und dann gab es wieder eine Serie Smashes meinerseits. War wirklich genial! Es hat wirklich so einen Spass gemacht. Der Schweiz lief mir dann im Spiel später in Bächen den Rücken runter, ich kriegte kaum Luft, aber es war so genial. Ich habe ja die genetisch bedingte Blutarmut, da kenne ich dieses Gefühl. Und ja, manchmal finde ich es schon wieder geil, wenn mein Körper nach Luft schreit, das Herz pumpt und ich merke, da lebt es in mir!

Letztens habe ich sogar alleine mit dem gewissen Mitarbeiter gegen drei andere Mitarbeiter gespielt. Das mache ich ja jeweils mittwochs über den Mittag. Und ja, wir haben teilweise hochaus gewonnen. Ist halt schon gut, wenn man ein wenig länger Volleyball spielt. Und ja, ich finde, wir zwei harmonieren da einfach auch sehr gut zusammen. Es war wirklich anstrengend, aber es hat mir so einen Spass gemacht. Langsam ist es mir so egal, ob ich einen knallroten Kopf habe und mir der Schweiss runterläuft und sogar Ränder am Ausschnitt meines Oberteils entstehen. Sollen sie auch diese Seite von mir kennen.

Aber nun geht es nicht um den gewissen Mitarbeiter. Sondern die Plauschgruppe am Dienstagabend. Dort ist ja eigentlich auch Laura dabei, aber letzte Woche war sie in den Ferien mit der gesamten Familie. Daher waren wir auch plötzlich nur noch drei gegen vier Spieler. Und die einzige Frau. Ich musste schmunzeln, als ich an die zambrottagirlie vor gut zwei Jahren dachte. Wäre die da hingegangen? Wohl kaum. Nicht in Sachen Männern, niemals. Die hätte gekniffen.

… so, nun wird nicht mehr um den heissen Brei geredet! Ich habe hier ja auch schon einmal erwähnt, dass ich mich besonders auf eine Person (nebst Laura ;-)) freue. Dass sich das irgendwie so ergeben hat. Ich nenne ihn hier Puma. Es ist nämlich mein Spitzname für ihn. Er heisst im wahren Leben wie mein Bruder (dabei nicht der italienische Name meines Bruders, sondern die Deutsche Form) und wie mein Chef. Da komme ich mir immer so blöd vor irgendwie :-p. Und er hatte einmal ein Puma-Shirt an und ich habe ihn beim Aufschlag mit Puma angefeuert - was zu grossem Gelächter geführt hat.

Er ist noch nicht allzu lange mit dabei. Ich weiss nicht einmal, ob er bereits vor Amerika mit von der Partie war, oder nicht. Ich glaube eher nicht… Kann mich nicht erinnern. Aber bestimmt seit September / Oktober letzten Jahres. Er war ja bei diesem Turnier im November mit von der Partie.

Er war immer sehr nett, zuvorkommen und höflich. Ein angenehmer Zeitgenosse. Vielleicht eher ruhig, aber hat auch doch schon Sprüche gebracht. Und doch hatte ich das Gefühl, dass er mir bei der Begrüssung etwas länger und fester die Hand gegeben hat, sein Blick ein wenig länger angedauert hat und vor allem nach diesem Turnier hatte ich das Gefühl, er geniesst die Nähe zu mir, wenn sie dann einmal besteht. Beim Handabklatsch ruhen seine Hände länger auf den meinen, teilweise berühren sich unsere Unterarme - joa. Auch sonst war er immer ein wenig auf der gleichen Spielseite im gleichen Team und so.

Ihr kennt zambrottagirlie mittlerweile auch. Ich habe es lange von mir weggeschoben konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sich ein Typ für mich interessiert. Habe mich erst recht nicht getraut, etwas mit ihm zu sprechen. Dann fiel mir langsam auf, wie er mit mir aus der Halle läuft nach dem Training, einmal sogar tat er so, als würde er gegen die Säule laufen und dies gleich zweimal. Langte nach der Decke und neckte mich, ob ich dies auch könne. Kleinigkeiten also. Es verunsicherte mich nur noch mehr. Kann es sein, dass mich ein Mann anziehend findet? Und wie sollte ich mich verhalten?

Regelmässig wollte er mich beim Auf- und Abspannen des Netzes einwickeln und auch sonst steht er immer hilfsbereit zur Stelle. Er hat keine Probleme, dort herumzufingern, wo ich gerade etwa aufstellen möchte (unsere Finger berühren sich dann) und doch ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass er beim Spielfeld eher die Seite wechselt (was dann für mich nicht mit dem übereinstimmt, dass er sofort immer zur Stelle steht und seine Sprüche und Neckereien bringt). Mein Arbeitsmutti meinte scherzhaft, dass er natürlich so bessere Aussichten hätte :-p. Und ja, er kennt mich demzufolge auch stark verschwitzt und mit rotem Gesicht, eine Hemmschwelle ist somit schon weg :-p.

Ich weiss nicht, inwiefern es Laura schon aufgefallen ist. Ich bin der Meinung, ich habe mich so gegeben, wie immer. Ihm gegenüber natürlich viel schüchternen und wortkarger, wie bei anderen. Was mir nicht recht ist. Aber so bin ich nun mal. Extrem schüchtern. Kaum Blickkontakt und Wortwechsel. Uäch… Ich finde ihn gutaussehend, auch, wenn er mehr auf den Hüften hat und nicht wirklich südländisch aussieht. Mehr auf den Hüften habe ich auch. Kein Problem bei mir, nicht nur der Körper allein macht einen Menschen attraktiv. Und er hat nicht viel an mehr auf den Hüften. Wirklich schön alles kompakt und fest. Und blaue Augen. Sehr schöne Augen. Immer wieder ein Dreitagebart und kurze, mittel- bzw. hellbraune Haare. Als er beides mal geschnitten hatte, hätte ich am liebsten gesagt, dass er zwar immer noch gut aussehen würde, mir aber davor besser gefallen hatte ;-p.

Es scheint mir, wenn er mich sieht, hat er noch mehr Freude. Er strahlt dann richtig und grinst über das ganze Gesicht. Einzig: er raucht. Ich persönlich bin ja eine Stressraucherin, rauche vielleicht drei Zigaretten im Jahr. Eigentlich stört mich dass dann doch eher. Wenn ich auch finde, dass er nicht stinkt. Dass Laura etwas zwischen uns beobachtet, ist mir das erste Mal aufgefallen, als wir in einer Bar waren und sie von einer Bekanntschaft mit einem Mann erzählt hat. Sie meinte nur, dass er tätowiert sei und sie nicht wisse, ob ihr das wirklich gefalle. Und ob er rauche hätte sie auch nicht gefragt. Da meinte ich, dass sie vielleicht über das mit der Tätowierung hinwegsehen könne. Da meinte sie nur: „Jaja zambrottagirlie, mir scheint sowieso, dass dir rauchende Männer auch schon mehr ausgemacht haben!“

Ich wechselte dann schnell das Thema. Es kam der Tag, an dem jene, welche ihn mit zum Training nimmt und wieder zurück fährt, einen Sportunfall hatte während unserem Plauschtrainings. Er hätte natürlich mit ihr mit müssen, ich meinte nur, dass ich ihn gerne zum Bahnhof fahren könne. Es sei kein Problem. Ich plapperte es einfach heraus, bevor ich darüber nachdenken konnte. Und war überrascht. Ich erkannte mich selbst nicht wieder. Das ist ja eigentlich so gar nicht meine Art. Er sagte begeistert zu und ich dachte das ganze Spiel über nur noch darüber nach, was ich denn mit diesem Typen sprechen soll. Hilfe! Gott, steh mir bei! Ich konnte mich natürlich nicht mehr aufs Spiel konzentrieren.

Ich hatte mir einen Kopf um nichts gemacht. Ich gehe hier nicht in die Details ein, es würde sonst ein ellenlanger Eintrag werden. Fakt ist: er plauderte, fragte, erzähle locker vom Hocker, wir lachten und machten Sprüche und ich fuhr ihn sogar bis nach Hause, obwohl ich wieder zwanzig Minuten nach Hause fahren musste. Ich war irgendwie echt wie im Rausch. Er schien mir so anders, wie der gewisse Mitarbeiter. Während der Fahrt kam ich auch immer extra mit meinem Ellbogen bei seinem an ;-p. Ich war ganz locker mit ihm unterwegs, war wirklich stolz auf mich.

Laura war die Beste, als sie sich am nächsten Tag nach unserer Fahrt erkundete. Sie hätte ihn als sehr „flirty“ empfunden. Mir schien es eben auch so.

Dies war genau eine Woche vor dem Spiel letzte Woche. Durch unsere Autofahrt konnte ich auch ein wenig lockerer an die ganze Sache herangehen. Und doch wechselte er wieder das Spielfeld und ich spielte kein einziges Mal mit ihm in einem Team. Ich war schon ein wenig irritiert und merkte, wie ich mich während dem Spiel immer mehr in mich zurück zog. Am Ende meinte er dann zu einem anderen Mitspieler, dass er glühen würde, ihm sei richtig heiss. Er schaute mich an und meinte: „Du glüehsch au. Wenn du mich jetzt berüehre würsch, würs gad en Explosion geh!“ Ich dachte mir: na warte Bürschchen und ballte meine Hand zur Faust. Er hielt mir seinen Arm hin und ich boxte leicht dagegen. Er tat dann so, als gäbe es eine Explosion.

Am Mittwoch hatte ich dann „meinen Moment“, dachte mir "scheissegal, was herauskommt, mach es einfach...!" und schrieb ihn von mir aus an. Ob er noch gut nach Hause gekommen sei etc. Er schrieb dann sofort zurück, was mich echt überraschte und auch sonst wechselten wir ein paar Worte. Bis dann plötzlich wieder Funkstille war. Und ja, ich als Frau lasse mich da extrem schnell verunsichern. Zum Glück hatte ich Therapie. Seit etwa einer Woche habe ich starke Rückenschmerzen und ich möchte nächste Woche nach London. Ich hatte wirklich Angst, dass es wieder so schlimm wird mit den Schmerzen. Aber im Nachhinein habe ich eine Erklärung: das Wetter, der Stress, der Todesfall. Ich bin ja in dieser Hinsicht eine sensible und „gspürige“. Irgendwie hatte er mir noch geantwortet, aber keine Frage gestellt. Es schien mir recht knapp und ich wusste nicht, was machen. Einfach nicht antworten oder noch einmal melden und dann auch nicht zum Training erscheinen? Fand ich einfach irgendwie ein wenig komisch. Bzw. ich hätte mich schon im Gruppenchat abgemeldet, aber davor hätte er ja auch nichts von mir gehört.

Ich als Frau würde es komisch finden. So nahm ich am Montag noch einmal meinen Mut zusammen und schrieb ihn einfach noch einmal an. Danach erwähnte ich eben im Gruppenchat, dass ich nicht teilnehmen könne. Es passierte mir noch etwas Peinliches in diesem Gruppenchat, dass ich aus Versehen eine Audioaufnahme startete und der Fernseher im Hintergrund zu hören war. Also, ich sprach nicht. Man hört nur zwei Sekunden lang TV ;-). Es ging nicht lange und sofort kam von ihm die Frage, warum ich nicht kommen würde. Ich bezog alles natürlich auf meinen Rücken.

Und doch: seit dem ist nichts mehr von ihm zurück gekommen. Wie es mir geht. Meinem Rücken. Ob ich nächste Woche dabei bin… Ich weiss nicht, was das alles soll. Ob er einfach auch unsicher ist. Boh. Das kann ich einfach nicht wissen. Ich muss einfach darauf achten, dass ich es nicht auf mich schiebe und der Selbsthass und -zweifel die Oberhand gewinnen (war doch klar, was hast du dummerchen dir auch erhofft und gedacht, es liegt eindeutig an dir, wie kannst du nur glauben, dass ein mann auf dich stehen könnte,...)

Ich mach mich aber nicht verrückt. Gehe trotzdem zum Volleyball. Und wer weiss, vielleicht möchte er in dieser Hinsicht Mann sein und die Frau erobern. Vielleicht passt es ihm nicht ganz, dass ich als Frau die Initiative ergriffen habe :-p.

Oder ich interpretiere - mal wieder - einfach zu viel hinein (auf sein Verhalten mir gegenüber, seine Gestik und Mimik etc.). Ich bin nicht verknallt. Aber ein Mann scheint doch interessanter, sobald frau das Gefühl hat, man gefalle ihm. Das macht alles leichter. So kann ich es auf mich zukommen lassen.

Donnerstag, 25. Februar 2016

plötzlich für immer weg

Es ist schon noch happig, wenn man bedenkt, dass man gefühlt "gestern" noch mit jemandem am Telefon gesprochen hat, und die Person "heute" für immer verstummt ist.

Mein Bruder hatte Dienstag Geburtstag. Da hatte ich betreffende Person noch kurz am Telefon. Gestern dann habe ich erfahren, dass sich diese Person das Leben genommen hat.

Klar, für mich ist es so oder so ein herber Schlag. Vor allem, weil diese Person auch jahrelang depressiv war und starke Medikamente gegen Depressionen und Schlafstörungen genommen hat. Das wirbelt viel auf.

Es war ein Schock für mich, als ich den Status meiner Schwester gelesen habe, als ich gestern Mittag nach Hause kam und meine Kontaktliste auf WhatsApp aktualisierte. Sie hatte lediglich ein "R.I.P." und ein trauriges Smiley. Sofort rief ich natürlich Muddi an und schon als sie das Telefon abnahm, wurde es noch schwerer um mein Herz. Ein fetter Kloss sass in meinem Hals.

Ich wollte nur von ihr hören, dass es nicht Grosi oder Nonna waren. Jemand von der Familie. Babbo, meine Geschwister oder eine alte Frau, welche uns seit Jahren Kuchen backt. Und doch: es ist ein naher Bekannter meiner Eltern. Sie waren oft sonntags bei uns. Er spielte italienischen Jass mit meinem Vater, seine Ehefrau hatte sich UNO von uns beibringen lassen.

Er hatte seine Phasen, war teilweise wirklich an Tiefpunkten angelangt. Aber irgendwie war er halt doch ein enger Freund meiner Eltern. Und in Italien standen sie auch immer zur Stelle, wenn ich mal in Nöten gewesen wäre. Wir Kinder kannten ihn alle von klein auf.

Am Telefon wollte ich noch wissen, ob es ein natürlicher Tod war. Mein Mami meinte nur, dass wir dies zu Hause besprechen würden. Ich war einer Panikattacke nahe.

Es gab Probleme bei ihren Auswanderungsplänen. Es war einfach zu viel für den Mann und verantwortlich mache ich da die Haie in Italien. Es ist wirklich viel schief gelaufen bei verschiedenen Verträgen und Beträgen. Es gab für ihn einfach keinen anderen Ausweg, als sich selbst das Leben zu nehmen. Schlimm: seine Frau hat ihn in der Wohnung so vorfinden müssen, sie war lediglich für eine halbe Stunde einkaufen gewesen.

Sie hat sich gestern stark gegeben und ich denke, sie hat es noch nicht ganz realisiert. Sie wohnt nun ein paar Tage bei uns, bis es nächste Woche nach Italien geht. Er möchte dort beerdigt werden. Sie steht unter Schock, gibt sich lebensstark und hat dann immer wieder Einbrüche. Es tut mir leid für sie. Vor allem, weil sie erst schwere Chemos hinter sich gebracht und eigentlich wieder ins Leben zurückgefunden hat seit etwa sechs Monaten.

Meine Mutter meinte, dass dieser Mensch nun hoffentlich seinen Seelenfrieden gefunden hat. Klar, wenn man seine Lebensgeschichte so mitbekommen hat. Aber auf der anderen Seite befürwortet man doch so jeden Suizid. Auch ich denke ja oft, dass ich meinen Seelenfrieden vielleicht nur durch einen radikalen Schritt - den Selbstmord - finde. Muddi merkte, dass es mich halt doch noch ein wenig mehr mitnimmt. Ich habe diese Nacht kaum geschlafen, ständig dieses Kopfkino und diese Erinnerung an meine eigenen tiefschwarzen Phasen und diese anstrengende Phase aktuell seit über einem Jahr, wenn nicht bald wieder zwei. Ich habe hautnah miterlebt, was ein Suizid bei eng und nahe stehenden Personen auslöst. Seine Ehefrau war gestern noch mit Telefonaten nach Italien beschäftigt und gewisse Familienmitglieder waren schon fast wütend auf den Verstorbenen. Montag findet die Trauerfeier in der Schweiz statt, bevor er für die Beerdigung nach Italien transportiert wird. Zum Glück bin ich dann noch nicht in London. Für mich ist klar, dass ich ihm noch die letzte Ehre leiste.

Ich weiss nicht, wie ich es benennen soll. Ich bin erschüttert. Ganz klar. Aber da war auch die Erleichterung, als ich eine Erklärung für meine dummen Träume hatte. Seit etwa sieben bis zehn Tagen träume ich von Mord und Totschlag. Immer stirbt jemand oder ein Mann möchte mir etwas richtig Böses. In den Träumen begebe ich mich oft in gefährliche Situationen und komme schlimmen Menschen nur knapp davon. Oder muss mit ansehen, wie andere einfach so erschlagen werden. Ich hatte fürchterliche Angst. Vor allem habe ich diese Träume sofort Muddi erzählt. Da bin ich schon abergläubisch. In Italien sagt man sich, dass Träume, welche erzählt werden, nicht in Erfüllung gehen.

Und doch hatte ich täglich Angst, dass meiner Familie etwa zustossen könnte. Denn ohne angeben zu wollen: ich hatte schon einmal einen Unfall "vorausgeahnt" und ja, ich glaube schon, dass ich da sehr sensibel und "gspürig" dafür bin.

Was bleibt ist doch eine Leere. Man wird sich bewusst, dass man nie wieder mit dem Menschen sprechen wird. Nie mehr einen Blick austauscht. Nie mehr zusammen lacht. Sich nie mehr begrüsst und in Italien nie mehr am Strand zusammen einen Nachmittag verbringt. Und auch ich werde nie mehr einen italienischen Jass mit diesem Mann spielen.

Es stimmt: es gibt Situationen im Leben, da werden gewisse Momente zu Erinnerungen.

Ich hoffe wirklich für ihn, dass er (er war noch so jung, wäre erst 70 geworden dieses Jahr) nun seinen Frieden gefunden hat. Und wenn es dann soweit ist, seine Ehefrau freudig wieder im Paradies in die Arme schliessen kann.

Montag, 22. Februar 2016

mein trendschuh 2016

Gerne würde ich hier auch ein wenig mehr über meine Fashion- und Schminkwelt berichten. Ich bin nicht wirklich integriert in dieser Branche, keine Berühmtheit und bestimmt nie so gut unterwegs, wie meine Schwester in Sachen "sich schminken", aber ich erhalte doch viele Komplimente für mein Styling mit meinem Figurtyp.

Und da bin ich ganz klar pro mollig: ich ziehe auch Lederjacken, Röhrenjeans und schöne Blusen an. Ich mag es nicht knalleng, aber sackartig muss ich auch nicht herumlaufen. Und ich finde schon, dass man dazu stehen kann, wenn man ein Händchen dafür hat. Und diese Selbsteinschätzung lasse ich mir nicht nehmen.

Vor allem tut es gut, mir dies bewusst zu werden, wenn ich mal wieder so einen schlechten Tag habe, wie heute. Wenn der Selbstwert und die Selbstzweifel es herauszuschreien versuchen, was für ein schlechter Mensch ich bin. Aber der Selbstwert und die Selbstzweifel können nichts daran ändern, wie ich mich anziehe. Ich habe Outfits, die ich gut fand, innerlich abgespeichert. Auf diese greife ich dann zurück. In denen ich mich wohlgefühlt habe. Dass ich mich immerhin äusserlich "stimmig" fühle. Schwer nachzuvollziehen, ich weiss.

Falls jemand Lust auf ein Experiment hat: sucht euch jeden Tag ein anderes "Startpiece" aus, mit dem ihr euer Outfit startet. Mal ist es bei mir ein Shirt, mal eine Hose oder eine Lederjacke bzw. sogar Schuhe. Dann beginne ich, das Outfit rundherum zu komplimentieren.

Was ich auch gerne mache: wenn ich im TV etwas sehe, was mir gefällt (und ich weiss, dass ich etwas Ähnliches habe), lege ich es mir gleich bereit und hänge es an den Schrank. Oder wenn ich plötzlich eine Blitzidee mit einem Kleidungsstück von mir habe, hänge ich es ebenfalls an den Schrank. So habe ich oft Outfits für eine ganze Woche zur Hand. Und ich finde, es macht mein Zimmer dann auch irgendwie speziell. Vor allem suche ich ja meist das Kleidungsstück und laufe dabei vielleicht noch anderen Teilen über den Weg, die fast vergessen gegangen sind :-).

Aber nun zum Thema Schuhe. Es ist mir mal wieder passiert, dass ich mir etwas nie vorstellen konnte, bis ich es probiert habe. Wie zum Beispiel Lederjacken. Ich fand zum Beispiel lange, dass mir Lederjacken überhaupt nicht stehen. Bis ich in Berlin die erste, richtig gut sitzende gefunden habe. Dann gab es kein Halten mehr. Nun habe ich (leider ungelogen) bestimmt an die 30 Stück in allen Farben in meinem Schrank. Natürlich alles Lederimitat, wer kann sich das sonst leisten. Aber man kennt mich so auf der Strasse: ausgeflippte Lederjacken gehören zu mir.

Ich fand diese Frauen-/Herrenhalbschuhe bis jetzt eher solala. An einer Mitarbeiterin gefielen sie mir zwar immer sehr gut, aber ich selbst konnte es mir nicht vorstellen. Es war anfangs Januar, als ich mit Pupa durch eine Grossstadt in der Region schlenderte und einen Halbschuh für Frauen in einem dunklen Goldton fand. Er sprang mir sofort ins Auge und ich probierte ihn einfach mal.

Wie es der Zufall wollte, trug ich gerade die perfekte Jeans. Sie hörte am Knöchel eng auf, was den Schuh noch besser zur Geltung brachte. Und was ich im Spiegel sah, begeisterte mich. Ich legte sie schweren Herzens zurück. Ich habe einen Vertrag mit Muddi abgeschlossen, dass ich vom 1. Januar an bis zu meinem Geburtstag in zwei Wochen nichts kaufe. Kosmetik, wenn ich sie brauche. So auch Pflegeprodukte. Aber keine Kleidung, Taschen und keine Schuhe. Und meist finde ich dann meine Traumstücke nicht mehr, wenn ich warte.

Aber ich habe es bis heute durchgezogen, hätte auch schon einmal genug Geld dabei gehabt. Aber ich möchte es durchziehen und mir die Schuhe zu meinem Geburtstag leisten. Ich freue mich sehr darauf und vor allem auf den Frühling. Eine coole, enge Hose, diese Schuhe und oben rum schön fraulich verspielt mit Shirts oder Blusen. Ich kann es mir bildlich richtig gut vorstellen :-). Mittlerweile sind mir noch ganz andere Farben und Formen aufgefallen. Und vielleicht greife ich auch zu ganz goldigen bzw. silbrigen oder knallfarbigen (siehe letztes Bild).

Daher mein Tipp: einfach ausprobieren. Und auf das eigene Bauchgefühl vertrauen. Und zu seinen Vorlieben stehen. Das Leben ist schon hart und langweilig genug.

Und ich merke schon, wie mir der Eintrag gut getan hat. Klar, es ist immer noch ein verschissener Tag (macht das überhaupt noch einen Unterschied, wenn es schon monatelang anhält? Nicht wirklich...) - aber das Kopfkino hat meiner Seele ein wenig gut getan.



(Quelle: dosenbach.ch)

Donnerstag, 18. Februar 2016

inseln im wind

Ich habe zuvor noch nie ein Buch von Elena Santiago gelesen. Dieses Werk hat mir mein Arbeitsmutti in die Hände gelegt und gemeint, es wäre doch mal etwas anderes, als meine Krimis, Dramen und Thriller ;-). Wobei dieses Exemplar gut auch ein wenig unter Drama einsortiert werden könnte…
 
Zum Klappentext:
 
London, 1649. Als Charles I. auf Cromwells Befehl in London enthauptet wird, änder sich Elizabeth Raleighs Leben schlagartig. Royalisten werden nach der Hinrichtung des Königs von den Puritanern verfolgt, uns als Adelstochter muss Elizabeth um das Leben ihres Vaters fürchten. Nur eine Hochzeit mit dem regierungstreuen Kolonisten Robert Dunmore kann ihn retten.
 
Harold Dunmore, Roberts Vater, ist ein einflussreicher Pflanzer auf Barbados, und er hat Elizabeth als Schwiegertochter ausgewählt, weil sie in mehrfacher Hinsicht ideal erscheint: Sie ist wohlhabend, gut erzogen und schön.
 
Obwohl Elizabeth von Robert angetan ist, fällt ihr der Abschied von ihrem Vater und der englischen Heimat sehr schwer. Wenige Tage von ihrem Aufbruch versetzt eine schicksalhafte Begegnung mit dem Freibeuter Duncan Haynes sie in Gefühlsaufruhr, doch die Hochzeit mit Robert findet wie geplant statt. Elizabeth begibt sich auf eine lange Reise - zu einer fernen Insel und zugleich in eine ungewisse Zukunft, die Geheimnisse und Gefahren für sie bereithält, aber auch ungeahnte und überwältigende Gefühle…
 
Meine Meinung:
 
Es war wirklich mal etwas anderes. Es spielt zu einer ganz anderen Zeit und es ist nicht mein erstes Buch, welches von Piraten, Ausbeutung, Unterdrückung der Frauen sowie Sklavenhandel erzählt. Neben all den Schicksalsschlägen findet die Erotik auch immer wieder ihren Platz. Und ja, mir persönlich gefällt dieser Teil mit dem Sex ;-) (also, nur der erotisch beschriebene Teil, nicht die Ausbeutung!). Daher werde ich bestimmt irgendwann wieder einmal auf ein solches Buch zurückgreifen.
 
Elena Santiago hat mit harten Worten beschrieben, wie der Umgang zu dieser Zeit war. Und wenn wir ehrlich sind, wir kennen es auch aus den Filmen, welche versuchen, diese Zeit nachzuspielen. Ob es wirklich so war oder wir uns da selbst etwas zusammenreimen, wird immer ein Geheimnis bleiben. Es wird Moral vorgeheuchelt und hinter geschlossenen Türen werden Sklaven einfach umgebracht, Frauen vergewaltigt und jeder geht mit jedem ins Bett. Ehebruch schien an der Tagesordnung zu stehen. Frauen wurden unterdrückt. Vieh wurde besser wie die Sklaven „gehalten“. Einfach grausam. Und doch denke ich, spiegelt die heutige Zeit vieles richtig von der Vergangenheit dar. Man wird doch wohl Schriften etc. gefunden haben.
 
Was ich immer als positiv für ein Werk werte: in meinem Kopf läuft ein Kinofilm ab. Ich kann mir die Menschen vorstellen, sie sind greifbar für mich. Sie nehmen eine Gestalt an, ich lese und gleichzeitigt schaue ich hinter der Stirn einem Film zu. Elizabeth hat mit vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen und doch bleibt sie immer stark.
 
Zu Beginn musste man aufpassen, dass man all diese Namen und Gestalten nicht vermischt, denn die Geschichte wird mit der Zeit auch ein wenig von anderen Sichtseiten geschildert. Es zeigt klar die Ausbeutung, der Aufstand der Sklaven, dann kommt noch die englische Besatzungsmannschaft dazu, ein Orkan und das Grande Finale!
 
Wo es zu Beginn eher um das Beschnuppern, eine Heirat aus Vernunft, Ehebruch und Liebeleien im Allgemeinen geht, Endet das Drama mit dem Sklavenaufstand und dem nackten Kampf ums Überleben.
 
Die ersten vierzig Seiten waren für mich nur Beschnuppern. Das Buch fasst fast 600 Seiten, da hatte ich ein grosses Stück Arbeit vor mir. Aber ich gebe einem Werk gerne 50 Seiten „Chance“, denn viele Bücher verschlang ich danach regelrecht. So auch bei diesem.
 
Klar, der Mittlere Teil war teilweise langatmig und ich merkte regelmässig, wie ich las und gedanklich doch abschweifte und trotzdem kaum etwas Wichtiges überlesen hatte. Aber die letzten 150 Seiten waren dann Spannung pur - als es um das Überleben ging. Man fiebert mich, hofft, betet, ist erschüttert und kann teilweise nur noch den Kopf schütteln. Der Spezies Mensch war wirklich einmal so grausam? Wobei man diese Diskussion auch mit den heutigen Exemplaren weiterführen könnte. Meiner Meinung nach gibt es zu jenen, wie zu heutigen Zeiten, seine Vor- wie auch Nachteile.
 
Mich persönlich hat es getroffen, wie wenig Frauen einmal Wert waren. Ich bin keine Feministin, aber ich bin Frau. Eine selbständige dazu. Ich kenne meine Werte und ich bin für Gleichberechtigung. Vor allem in Sachen Job - gleiche Arbeit, gleiche Leistung. Punkt. Und ich möchte auf der Strasse herumlaufen und mich sicher fühlen. Auch nachts. Ich möchte enge Jeans tragen, vielleicht auch mal ein Top. Ein wenig mehr Haut zeigen und so herumlaufen, wie ich mich wohlfühle. Nicht danach bewertet oder gar verurteilt werden, geschweige denn, mich dadurch in Gefahr fühlen.
 
Teilweise war es sogar mir zu grausam, zu mordlüstern und zu blutig. Und das als erfahrene Krimi-Drama-Thriller-Leserin ;-). Es war teilweise wirklich eine harte Kost. Und doch: die Spannung ist super aufgebaut worden und das Finale war wirklich „grande“ ;-).
 
Ich persönlich finde das Buch gut. Man benötigt teilweise Disziplin, aber es lohnt sich. Und ja, es gibt ein weiteres Buch - die Fortsetzung von Elizabeths Liebes-/Lebensgeschichte.

Freitag, 12. Februar 2016

fragebogen

Endlich komme ich dazu, meine Nomination einzulösen. Seastorm hat mir ein paar Fragen geschickt, welche ich nun beantworte. Hat sehr lange gedauert, ich entschuldige mich. Aber vielleicht ist ein wenig aufgefallen, dass ich eher abwesend bin im Moment. Ich möchte nicht immer das Gleiche erwähnen. Es zieht mich nur runter, wenn ich meine Gedanken, meinen Überlebensalltag und meinen Kampf immer wieder schreibe. Aktuell helfe ich mir selbst damit, indem ich mich nicht damit befasse. Denn sobald ich es hier schreibe, verarbeite ich es auf einer Seite, andererseits spukt es dann ja doch immer weiter in meinem Kopf. Mich ganz davon lösen, es einfach von mir wegschieben scheint mir im Moment die beste Lösung. Und ich komme klar damit. Im Moment stimmt es so. Dafür gibt es vielleicht irgendwann wieder einmal mehr Einträge über mein Innenleben, meine Zweifel, mein Hadern mit dem Schicksal und mit Existenz- sowie Geldsorgen.

Viel Spass!

1. Womit hast du als Kind am liebsten gespielt?


Barbie. Eindeutig Barbie :-). Ich habe so viele Barbie-Puppen von meinem Babbo geschenkt erhalten. Und ein Barbie-Haus hat er eigens für mich und meine Schwester kreiert. Es war sogar mehrstöckig und hatte einen Liftaufzug. Hat das Spass gemacht :-). Ich war anscheinend sogar teilweise beleidigt, wenn andere von der Familie Geburtstag hatten oder ein Fest feierten und ich nicht ebenfalls ein Geschenk erhielt. Somit wurde ich reich beschenkt, haha…

Ansonsten war ich viel in der Natur unterwegs mit anderen Kindern plus/minus in meinem Alter. Fangis, Tschutten, Springseil, Federball, Sändele… herrliche Zeiten :-).

2. Was hast du in diesen paar Wochen vom neuen Jahr schon Besonderes erlebt?

Schwierige Frage… Es sind doch schon ein paar Wochen verflogen und es ist schon wieder so viel passiert. Aktuell bei mir eher Alltag, Überleben. Besonderes… Hm… Mir ist einfach einmal mehr bewusst geworden, wie unsere Familie zusammenhält und wie toll ich es mit ihr habe. Wir halten wirklich zusammen (auch, wenn ich seit zwei Jahren nicht mit meiner Schwester spreche oder sie mit mir…). Man spürt einfach, dass man sofort füreinander einspringen würde.

Und Schila überrascht mich immer wieder. So ein feinfühliges Wesen. Teilweise habe ich das Gefühl, sie versteht ganz genau, was wir ihr sagen. Oder wie wir uns fühlen.

Und wie ein Mann sich immer mehr in mein Herz schleicht… mehr aber ein andermal dazu.

3. Wie würde für dich ein perfekter Tag ablaufen?

Ein perfekter Tag wäre für mich ein Tag voller Zeitsprünge in Kaua’i, im Bundesstaat Oregon und bella Italia bei meiner Familie. Einfach wieder einen perfekten Tag meiner Auszeit im Sommer 2015 verbringen. Ich kann mich in sekundenschnelle von Ort zu Ort beamen, die Zeit anhalten und sogar meinem Grossvater im Paradies einen Besuch abstatten. Aber wenn ich realistisch bin wäre ein perfekter Tag für mich:

Von Vogelsängen geweckt werden, die Katze wachkraulen und sich an ihrem Schnurren erfreuen, ausgiebig Frühstücken mit meiner Familie, ein Spaziergang an der Sonne geniessen mit Schila, irgendwo fein zu Mittag essen, den Nachmittag frei gestalten und geniessen können, keine Geld- und Existenzängste verspüren und vor allem den ganzen Tag einfach nur leben, sich lebendig fühlen, seinen Körper spüren, keine Zweifel empfinden und sich nicht mit negativen Gedanken befassen müssen. Keine körperlichen Handicaps, von den Menschen, von denen man es sich wünscht, wertgeschätzt werden, kein Streit, kein Krieg, keine Umweltverschmutzung. Einfach Leben, andere leben lassen, glücklich sein. Den Nachmittag mit einem Buch irgendwo am Wasser verbringen. Die Sonnenstrahlen auf der Haut spüren. Ein Tanz im kurzweiligen Regen geniessen. Dann noch ordentlich Shoppen (:-p) und abends einfach den Grill anmachen und mit der gesamten Familie verschiedene Salate mit feinem Grillfleisch ausklingen lassen. Nebenbei noch ein wenig Volleyball und Federball spielen. Herrlich…

4. Wofür in deinem Leben bist du am dankbarsten?

Meine Familie. Vor allem meine Eltern. Ich verdanke ihnen so viel und werde es ihnen nie gerecht zurückgeben können. Nicht einmal, wenn ich sie ab 90 Jahre pflegen würde, bis sie 150 Jahre alt sind. Ich werde mich nie gut genug (aus meiner Sicht) bei ihnen bedanken können. Sie sind einfach die Besten. In diesem Punkt hatte ich echt Glück in meinem Leben.

5. Wenn du morgen aufwachen könntest mit einer neuen Qualität oder Fähigkeit, was wäre das?

Ui, nur eine :-)? Dann jene, dass ich mir jeden Tag eine neue Fähigkeit aussuchen könnte ;-). Nein, ich würde das Beamen wählen. Das „mich abgrenzen können“ und vielleicht auch gerne das Gedankenlesen.

6. Gibt es etwas, das du in deinem Leben unbedingt noch gemacht haben möchtest? Was?

Einfach einmal ein Tag ohne Zweifel, Gedanken und Existenz- sowie Geldängste verbringen. Einfach einmal leben. Mich spüren. Einfach einen Tag erleben können, wie es wäre, ohne meine bisherige Lebensgeschichte und Diagnose. Gerne würde ich mich einmal an einem Tag erleben, den ich genau jetzt zu diesem Zeitpunkt erleben würde, ohne meine ganze Lebensgeschichte, wie sie jetzt ist.

Und ganz klar möchte ich noch einmal die Westküste und Hawai’i so besuchen, wie ich es letztes Jahr bereits konnte. Wobei ich Washington und Oregon genauer erkunden würde und in Hawai’i einfach Big Island, Maui sowie Kaua’i noch intensiver.

7. Abend oder Morgen?

Schwierig. Ich liebe Sonnenaufgänge - in Amerika war ich immer früh auf den Beinen. Der Geruch dieses neue, frischen, erst angebrochenen Tages. Alles riecht so unschuldig und rein. Einfach pur. Auf der anderen Seite liebe ich auch Abenddämmerungen und Sonnenuntergänge. Ich stehe immer früh auf, egal, wie spät es nachts wird. Bin ordentlich fit unterwegs dann. Bin ja auch „selber Schuld“ irgendwie. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, bin ich eher ein Nachtmensch.

8. Meer oder Berge?

Ganz klar Meer! Wobei Amerika mich auch glustig auf Berge und Wanderungen gemacht hat. Es gab tolle Küstenabschnitte, aber auch das Landesinnere (Utah, Arizona sowie Oregon) war von traumhaften Bergkulissen umgeben. Aber ich bin und bleibe ein Küstenmädchen.

9. Mit welcher bekannten Person würdest du gerne einmal ein Abendessen geniessen?

Schwierig. Gianluca Zambrotta, Adriano Celentano oder Bud Spencer. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich für Bud Spencer entscheiden. Denn er hat mich wirklich geprägt und als kleines Mädchen habe ich auch nur wegen ihm ständig Wrestling mit Babbo geguckt :-).

10. Welche Musik magst du im Moment besonders?

Progressive Trance. Versucht es einmal mit (deep vocal) House gemischt, da gibt es ganz schöne Remixes und Zusammenstellungen. Es gibt auch noch härteren Progressive Trance (nicht Goa), den ich gerne als Frustmusik bezeichne. Tut gut, während dem Autofahren das Radio voll aufzudrehen.

11. Worauf freust du dich momentan?

Mein Wochenende, welches ich ganz selbst gestalte. Einfach Alltag und Bedürfnisse selbst bestimmten. Nichtstun. In die Röhre gaffen. Lesen. Musik hören. Ein Bad nehmen. Zimmer putzen und Bett frisch beziehen. Und die frische Bettdecke schlüpfen (frischgeduscht dazu, ich liebe es :-)). Am Fotoalbum basteln. Fotos von Amerika aussortieren für meinen Fototag im März… einfach mein Leben so leben, wie ich es will. Und meine Familie geniessen.

Mittwoch, 3. Februar 2016

ungewöhnlicher traum

Von Montag auf den Dienstag hatte ich echt einen ulkig komischen Traum. Und ich weiss nur noch, dass ich so kurz vor zwei Uhr nachts wach war, mich darüber ärgerte (ich schlafe in letzter Zeit echt nicht gut, bin nachts plötzlich wach, etc.) und dann eigentlich wieder einschlief.

Etwas träumte, mit beim Erwachen noch genau daran erinnerte und den Traum doch wieder vergass. Ich erinnerte mich erst wieder daran, als ich meine Tasche packte und musste es dann sofort meinen Eltern erzählen, welche am Tisch frühstückten und mit mir mitlachen mussten.

Ich weiss nicht, ob ich schon jemals von Zambrotta geträumt habe. Klar, der Hype um Gianluca Zambrotta, ehemaliger italienischer Nationalspieler, war schon viel intensiver und grösser. Nun ist er einfach eine wichtige Kraftquelle für mich. Privat habe ich mich eigentlich ansonsten nie für ihn interessiert. Ich wusste zum Beispiel lange nicht, dass er bereits Vater ist.

In diesem Traum sass ich irgendwo mit meiner Mutter. Es war ein grosser Saal mit vielen Sitzmöglichkeiten. Plötzlich ging ein Raunen durch den Raum und ich sah, wie ein paar Männer in Sportkleidung um die Ecke kamen und sich direkt hinter uns einreihten. Ich erkannte Gianluca Zambrotta und blickte nur noch starr nach vorne. War total verunsichert und eingeschüchtert. Merkte, wie ich knallrot anlief und mich gleichzeitig darüber ärgerte, dass ich mich nicht traute, ihn anzusprechen. Da sass Gianluca Zambrotta in meiner Nähe, direkt diagonal hinter mir und ich machte kein Mucks, aaaaargh!

Er lächelte freundlich, nickte und hielt meinem Blick stand, als ich mich dann doch mal traute, länger zu gaffen. Meine Mutter versuchte, mir Mut zuzusprechen und meinte, ich solle ihn doch einfach mal "anhauen", er sei sich doch gewöhnt, auf der Strasse angesprochen zu werden.

Ich traute und traute mich einfach nicht. Da übernahm Mutti das Zepter und ich hörte sie im Traum sagen: "Herr Zambrotta, Sie sind doch so ein netter, flotter Spieler. Meine Tochter ist seit eh und jeh ein grosser Fan von Ihnen - wenn sie nett fragt, bekommt Sie doch sicher ein Autogramm und ein Foto?"

Er blickte mir direkt in die Augen, grinste und meinte dann kopfschüttelnd und mit vollem Ernst: "Nö."

Ich war so baff und fühlte mich so mies - dass ich sofort meine Augen aufschlug und nicht mehr wusste, wo ich war.

Bäh, böser Traum :-).