Mittwoch, 29. Februar 2012

liebevolles sms und thermalbad

Ich habe gestern echt gestutzt, als ich eine SMS bekommen habe. Einerseits war ich erfreut, andererseits über die Umstände enttäuscht und irgendwie auch irritiert.

Text war folgender: "hey tschau, bella. Ich ha dir nume welle säge, dass es uh schön und lässig isch, dass es dich git und du au mit mer im kurs bisch. danke und e gueti woche, gell."

Nach Wochen (!!!) eine feinfühlige, einfühlsame und sensible Antwort. Ich habe solche Worte auf meine Person bezogen schon lange nicht mehr gehört, geschweige denn gelesen!

Ich habe mich wahrgenommen gefühlt. Wichtig und ernst genommen. Man sieht, dass es mir schlecht geht, schreibt auch etwas dazu. Es folgen Taten und man erwartet nicht von mir, dass ich angekrochen komme. Wenn es mir schlecht geht, gehe ich mit Tunnelblick durch die Welt und kann nicht auch noch für andere schauen. Jeder, der weiss, wie anstrengend es sein kann, mit Suizidgedanken oder störenden Gedanken jeglicher Art durch die Gegend rennen zu müssen, kann verstehen, dass man schon nur froh darüber ist, wenn man sein Alltagsleben irgendwie meistern kann. Das weiss jeder, der es wissen muss und mit dem ich eine "zwischenmenschliche Beziehung" führe.

Was mich in dieser Sache ganz traurig stimmt: es handelt sich dabei um eine Kursteilnehmerin, die ich gerade mal zwei Wochen kenne! Die hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Hat nachgefragt und ich habe ehrlich gemeint, dass es einfach zu viel und privat zum erzählen ist.

Und dann so liebe Worte, die ich dringend und vermehrt brauche! Ob ich sie annehmen kann, oder nicht (Selbsthass lässt grüssen!), sei in diesem Moment dahin gestellt. Ich freue mich immerhin für einen kleinen Augenblick.

Mein Umfeld ist nicht unsensibel. Und doch finde ich es enttäuschend, wenn ich von einer wildfremden Person eine halbe Liebeserklärung bekomme und mich mit Diskussionen herumschlagen muss. Ich bin verzweifelt, lasse unüberlegte Dinge von mir und kann nicht an alles denken... Ich reagiere vielleicht schnippisch, hatte aber bei Situationen von Freundinnen auch verständis für genervte Rückmeldungen oder falsch interpretierte SMS meinerseits.

Nee, da läuft nichts. Sie ist im Alter meiner Mutter. Ich bin eher distanziert, weil sie schon am ersten Kurstag sehr viel von sich erzählt hat. Ich bin da eher vorsichtig und checke zuerst die Lage ab. Aber sie ist sehr nett und in den letzten zwei Wochen hatten wir in der Gruppe ganz tolle Gespräche.

Heute bin ich spontan mit meiner Mutter und meiner Schwester ins Thermalbad. Wir sind Richtung Ostschweiz in den Säntispark gegangen.

Die Düsen taten meinem Rücken gut, die Sprudelbäder waren einfach herrlich und ich bin jetzt zwar körperlich fix und foxy, aber mehr oder weniger glücklich. Päärchen gab es zum Glück nicht viele. Ich kann dieses ständige Geschmuse und Gefummele in Thermalbäder nicht ab. Man hat ein zu Hause. Meine Meinung und ist doch irgendwie wahr!

Es hat sogar ein klein wenig rote Farbe auf den Schultern gegeben :-).

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