Montag, 17. September 2012

wenn der rücken schreit

Eigentlich habe ich dieses Thema immer ein wenig aussen vor gelassen, weil es einfach nicht regelmässig vorgekommen ist. Ausserdem schalte ich es aus, wenn es nicht da ist.
 
Ich weiss meine Gesundheit echt zu schätzen, wenn der Rücken nicht spannt und schmerzt. Und ich geniesse die Tage dann umso mehr. Als es ein neues Bett gegeben hat, hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass er zu Beginn vielleicht ein wenig motzen würde.
 
Am Samstag ging gar nichts mehr. Es war schon ein paar Tage davor der Fall, dass ich am frühen Morgen nicht stehen, sitzen oder liegen konnte. Im Verlaufe des Tages ging es dann, ich war ja in Bewegung.
 
Aber Samstag... meine gute Güte. Sonntag war noch schlimmer und heute ging es einfach nicht mehr. Ich gehe nicht gerne zum Arzt und bin eher eine Person, die es aushält und zu Tabletten greift. Ich gehe einfach nicht gern zum Mediziner. Zähne zusammen beissen.
 
Ausserdem geht es um meine Arbeit. Ich habe eine Stelle. Bin in der Probezeit. Und beim Vorstellen habe ich das Rückenproblem angesprochen, jedoch gemeint, dass ich a) in Behandlung bin (ja, war ein wenig geflunkert, aber ich mache ja meine Übungen regelmässig!) b) es nicht oft vor kommt (was bis jetzt auch der Fall war...) und c) deswegen noch nie krank geschrieben war (was auch der Wahrheit entspricht).
 
Ich habe Rückenschmerzen seit ich 13 bin. Mal mehr, mal weniger. Ich ging mal in die Physio, habe dort Übungen gelernt und sie nicht weiter gemacht, als mein Rücken nur noch eine schmerzhafte Masse war. Während der Lehre ging es dann, und wenn die Schmerzen kamen, machte ich halt vermehrt meine Übungen und ging lange spazieren.
 
Heute half nicht mehr einmal das. Es ist nicht einfach ein Schmerz. Ich kann gar nichts mehr. Nicht liegen, nicht stehen, nicht sitzen.
 
Und als ich diese Nacht um 3 Uhr plötzlich wach war und bemerkte, dass ich im Schlaf vor Schmerzen geweint hatte, ging einfach gar nichts mehr.
 
In solchen Momenten wünscht man sich einen Schuss an die schmerzende Stelle. Ich habe sogar überlegt, mir sonst irgendwie zu schaden, um einfach diesen Schmerz nicht mehr verspüren zu müssen.
 
Meine Mutter hat einen guten Kontakt zu unserem Hausarzt. Ja, ich weiss: ich bin 25 und "erwachsen". Aber sie ist mitgekommen. Weil ich meine Bedürfnisse einfach nicht so aussprechen kann, wie ich will. Mein Arzt ist immer ein wenig im Schuss und ich kann nicht jedem gleich gut Paroli bieten. Sobald meine Mutter dabei ist, hört er zu und nimmt sich Zeit. Und ich meine: wenn ich diesen Vorteil schon habe, nutze ich ihn natürlich.
 
Nächsten Montag muss ich in die Röhre. Der Hausarzt hat ja bereits Röntgenbilder von mir. Ich habe vor allem immer eine sehr schmerzhafte Ausstrahlung in die rechte Wade. Das war vor gut sechs Jahren. Dort sah man schon die dünne Bandscheibe ganz weit unten an der Wirbelsäule. Und anscheinend ist die von Zeit zu Zeit immer mal wieder entzündet.
 
Ich denke, es ist wie bei einem Schnupfen: wenn man ihn nicht richtig behandelt, wird er immer wieder, heftiger und länger andauernder kommen. Und so wird es hier hoffentlich sein.
 
Ich habe eine Verordnung zu neuen Physioübungen und Massagen. Ich habe sofort nach einer Frau verlangt. Nennt mich kindisch, peinlich oder prüd. Ich kann es einfach nicht mit einem Mann durchführen. Da muss man mich berühren, ich muss sonst schon Hände auf mir ertragen und ihr kennt ja meine Gedanken, dass ich mich nicht vor den Berührungen per se ekle sondern der Gedanke dabei mitspielt, dass die Person, die mich berühren muss, davor ekelt.
 
Ich lasse mich sonst schon ungern berühren. Ich hasse Massagen.
 
Aber da muss ich wohl oder übel durch. Aber eine Frau muss da ran.
 
Ich habe noch viele andere Gedanken im Kopf. Aber für heute habe ich einfach keine Kraft mehr und die Schnauze irgendwie voll. Ich möchte den Tag so schnell wie möglich vergessen.

Mein Problem ist einfach: ich denke da schnell an die Kosten. Vor allem, weil am Mittwoch das grosse Projekt ansteht. Aber meine Mutter hat soeben auf der Verordnung vom Arzt gesehen, dass er es unter Unfall genommen hat. Ja, ich bin echt froh, habe ich mein Mami.

Teilweise wüsste ich echt nicht, was ohne sie machen.

Gibt morgen mal wieder ein Geschenk für sie.

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