Dienstag, 4. September 2012

war ja irgendwie klar

Ich möchte nicht allzu viel Zeit und Zeilen für diesen Eintrag verwenden. Es geht mir im Grunde gut, ich bin einfach ein wenig wütend auf mich und enttäuscht von mir. Unter anderem auch, weil ich geglaubt hatte, durch einen langen Lauf ein Ventil gefunden zu haben. Musste dann leider auf ein anderes (dysfunktionales) zurück greifen und das hatte nichts mit Essen oder Kaufen zu tun. Aber es hat auch nicht wirklich geholfen, was lange kaum dieses Gefühl hinterlassen hat (hat bis jetzt eher immer "gewirkt", habe eine Stelle gefunden, die nicht so auf den ersten Blick auffällt). Daher befürchte ich, dass diese Nacht eher schwierig und kritisch wird.
 
Wie dumm man sein kann. Wie man sich blenden lassen kann. Es regt mich jetzt noch auf, obwohl ich gerade von einem 75-Minuten-Marathon-Spaziergang mit Schila nach Hause komme. Ich war schon lange nicht mehr so schnell unterwegs. Die Beine "pumpen" immer noch.
 
Man kann sich ja denken, worum es geht. Dementsprechend habe ich auch ein paar Zeilen und Posts gelöscht. Ja, es gehört zu meinem Leben und ja, die Person kann nichts dafür.
 
Aber ich möchte es nicht noch einmal lesen müssen. Es ist kompliziert und ich weiss nicht, wie ich diese Wut auf mich selbst beschreiben soll.
 
Mir ist bewusst, wir finden jene und diese attraktiv. Wir erweitern unseren Horizont und doch finde ich mich dann einfach so was von doof. Ich bin nun mal ein Mensch, der sich unter Kontrolle halten möchte und das war in den letzten Wochen nicht der Fall. Ich habe mich von Gefühlen leiten lassen und gemerkt, dass ich einfach nicht auf sie zählen kann. Einzig allein mein Verstand arbeitet und das hat er nicht getan.
 
Darum lasse ich auch kaum mehr Gefühle zu.
 
Es ist mir persönlich zu anstrengend.
 
Heute ist das böse Wort mit "F" und "reundin" gefallen. Jetzt klingelts bei allen, ja. Es hat nicht einmal so wehgetan, wie ich es befürchtet hatte. Ich hatte ja nie intensivere Gefühle. Und doch waren da teilweise Aktionen und Handlungen, die ich mir bestimmt nicht selbst eingehämmert habe. Und wer mich kennt, weiss, wie ich eigentlich alles kritisch betrachte und mir nichts herbeiträume / interpretiere.
 
Es geht um verlorene Zeit. Um unnütze Gefühle, Sehnsüchte und Fantasien die eine enorme Wucht an Selbsthass und bösen Gedanken mit sich tragen. Grübeleien, die mich schlussendlich wieder down fühlen lassen haben. Und das regt mich auf.
 
Gemeinsamkeiten, die einen stutzen lassen. Blicke, die einem komisch vorkommen. Gemeinsamkeiten, die nicht alltäglich sind. Beim Abtrocknen fliegen genau bei beiden Personen die erste Tasse über den Trog.
 
Aber ich wollte es ja schon früher wissen. Weil ich dann Ruhe habe. Vergeben ist vergeben und ein No-Go. Ich möchte dann nichts weiter mit der Person zu tun haben, als Bekanntschaft oder eben das Verhältnis, was es im Alltag braucht, um miteinander klar zu kommen (klingt das steril :-)).
 
Ich kann es nicht so sacken lassen. Ich bin enorm wütend auf mich. Enttäuscht von mir. Und es wird schmerzhaft klar, wie dumm ich doch sein muss.
 
Ich weiss, viele Gedanken sind Glaubenssätze und tief verankert. Aber sie haben schlussendlich recht. Und ich wieder Ruhe. Denn so schnell läuft mir kein männliches Wesen mehr über den Weg. Ich halte meinen Blick geschlossen. Habe keinen Bock auf Spielchen. Und die schlechten Gedanken danach. Ich fühle mich nach einem vermeitlichen "Flirt" nicht frei und schwerelos wie andere "normale" Frauen und Menschen. Bei mir geht sofort der Selbsthass los.
 
Und auch jetzt denke ich: wie dumm muss man sein? Wie kann man sich so falsch im Spiegel betrachten? Wie konnte ich jemals nur in Erwägung ziehen, das...?
 
Es gibt noch bösere. Aber die haben hier nichts zu suchen. Es geht einfach darum, dass ich einfach nicht weiss, warum es doch so hart zum Verarbeiten ist. Es war nichts und wenn wir mal ehrlich sind: die Sache hatte etwas an sich. Aber ganz mein Ding war es auch nicht. Wenn man versteht, was ich meine. Es ging Richtung meinem Geschmack. Aber war nie dort, wo ich es gerne gehabt hätte, beim realistischen Blick gab es doch eher Abweichungen. Und doch...
 
Die bösen Gedanken muss ich aufschreiben. Ich kann es nämlich keinem Gefühl zuordnen, was ein weiteres (und richtiges bzw. angemessenes Handeln) schwierig macht. Und die Gedanken muss ich dann mit meiner Therapeutin analysieren.
 
Eins ist aber klar: Keine Chance mehr den Männern.
 
Es macht mich persönlich nur fertig.
 
Und darauf habe ich keinen Bock mehr.
 
Es ist so ein beschämendes Gefühl und es fühlt sich peinlich an. In meinem Alter noch keine psychischen wie physischen Zärtlichkeiten ausgetauscht zu haben, ist nicht leicht. Man hört Geschichten von Pupas Sohn und denkt sich einfach nur, wie erbärmlich man selbst ist (der hat in seinen 14 Jahren Dinge erlebt, da kann ich noch mit 100 darauf warten...). Es wird nicht einfacher werden, eher schwieriger. Und ich mich noch mehr verschliessen gegenüber dieser Männerwelt.
 
Und darum ist dieser Weg, den ich ab heute gehen werde, einfach für mich. Ich bin nicht für diese Sache mit Beziehungen, Männer und Frauen, Flirten und so weiter gemacht. Es muss auch solche Menschen geben. Es ist mir einfach zu anstrengend und tief in mir drin bin ich einfach der Überzeugung, dass es eh nie klappen wird.
 
Ich werde die sein, die Hochzeiten mitansehen muss. Die Verlobungen mitfeiern muss. Die Kinder auf die Welt kommen sehen muss, vielleicht den Posten als Gotti übernimmt.
 
Aber eins ist klar: das alles werde ich mehr oder weniger allein bewältigen müssen. Und mit einem unheimlich miesen Gefühl... Da kommt echt keine Vor- oder Mitfreude auf. Kann man es mir verübeln? Mal ganz ehrlich?
 
Mist, ist doch länger geworden, als gemeint.
 
Eben, es hat nichts mit Kummer zu tun.
 
Es ist eher gegen mich gerichtet.
 
Wie dumm kann man nur sein...
 
Ich könnte jetzt noch rasten...
 
Warum ich diese Bilder ausgesucht habe? Da sieht man meinen Blick, wenn ich in Gedanken abschweife, die nicht gerade schön sind. Beim einten bin ich auf dem eigenen Geburtstag abgelichtet worden, vielleicht vor gut drei Jahren.
 
Beim zweiten ist es an der Hochzeit eines Cousins (nein, sind keine Pickel. Sind meine Sommersprossen :-)). Ich habe sie heute per Zufall gesehen, weil ich etwas gesucht habe. Und ich finde, sie sagen mehr als Worte. Und ich habe Angst, dass ich heute genauso ausgesehen habe. Meine Mitarbeiterin war nämlich dabei, als alles "aufflog". Und ich hatte das Gefühl, dass sie danach gemerkt hat, dass etwas anders an mir war.
 
Aber nicht nur ich bin komisch. Auch ich kann Vergleiche ziehen, sobald ich in der Nähe bin. Aber eben, ich gebe hier niemandem die Schuld, ausser mir und der Zeit. Und es war ja nicht wirklich "mehr" und ich habe mich zum Glück ja sehr zurück gehalten und springe nicht sofort mitten in ein Gefühl. Und doch.

Menschen um mich rum haben diesen Blick nie richtig beurteilen und einschätzen können. Erschreckend, denn ich sehe vieles. Vor allem beim Letzten. Aber da meinten alle, dass mir die Hochzeit gefallen hätte. Ich frage mich, ob meine Maske so gut funktiniert (was ja eigentlich auch seine guten Seiten hat), ob ich Mitmenschen so unwichtig bin oder ob ich einfach zu viel an Sensibilität erwarte, weil ich es eben bei anderen auch mache. Ein solcher Blick lässt bei mir alle Alarmglocken läuten. Ich kenne ihn vor allem bei Pupa.

Diesen Blick habe ich vor allem seit September 2011 mit mir herum getragen. Und er löst auch jetzt noch unheimlich viel aus.

Und nein, ich verwechsle Blicke nicht mit "verliebten" Gefühlen, Blicken, Noten etc. Ich weiss, was ich in den letzten Wochen gesehen und wahrgenommen habe (klar, ich verwechsle vielleicht einen netten Blick mit einem vielleicht abschätzigem Mustern, aber nicht "solche" Blicke!). Ich weiss, dass ich anscheinend jemandem nicht passe. Und heute habe ich die Bestätigung dafür erhalten. Es gibt viele offensichtliche Beispiele, die ich einfach noch nicht einordnen kann. Ich dachte, es läge an Interesse und Schüchternheit. Tja, heute ist mir ein anderes Licht aufgegangen. Ich frage mich nur, wie das jemals etwas werden sollte in Sachen geschäftlicher Umgang miteinander.
 
Morgen geht es wieder weiter. Heute lasse ich es einfach mal sacken, die Zukunft wird schon zeigen, was wird. Niemand weiss von der Sache. Ausser regelmässige Blogleser und Pupa. Aber hier ist es ja gelöscht und Pupa wird es auch erfahren. Niemand anders wird es erfahren. Denn immer kommen die gleichen bösen Kommentare:
 
"Du bist doch so ein hübsches Mädchen" --> man merkt's und meine Gedanken stehen schon bereit, sprich mein Selbsthass und meine Selbstzweifel schiessen schon wild um sich.
 
"Auch du findest noch einen Mann" --> wow, klar.
 
"Auch ich habe erst mit 33 geheiratet"... "Hattest du davor schon Beziehungen?"..."Natürlich!"... "Ha, da ist der grosse Unterschied! Und es wird immer peinlicher!"... "Äh, was"... --> ach, zambrottagirlie, lass die doch labern.
 
"Der Richtige kommt schon" --> klar, wenn ich auf dem Weg zur Pforte bin und den Petrus erblicke.
 
Kolleginnen, die immer wieder meinen, mit ihren Sprüchen helfen zu können. Die meinen, für einen positiven Gedanken bei mir kämpfen zu müssen. Doch, zambrottagirlie, du bist hübsch und attraktiv, das wird schon! Du musst halt offener sein, flirten und Kontakte knüpfen!
 
Klar, und beim ersten Date rumknutschen. Ich bin ja prüde.

Wir stehen mal wieder am gleichen Ort: warum hat eine Frau, die fast das Dreifach von mir wiegt einen attraktiven Partner an ihrer Seite? Habe ich eine solche Hackfresse? Warum hat genau diese dort einen, ich nicht? Wo liegt der Unterschied? Warum finden sich alle Schabracken bei Britt und ich kann nur noch den Kopf schütteln?

Klar, ich will es nicht. Möchte nicht einen Mann, nur, damit ich sagen kann, dass ich einen Partner habe. Aber ich möchte Antworten.

Und zum Teufel noch mal, ja, es kann auch schmerzen, selbst, wenn es graue Mäuschen und ungepflegte Paare im TV sind!
 
Fertig jetzt. Doch länger geworden :-).

PS: nun kann ich mir eine Last mehr von den Schultern nehmen. Klar, die Frisur nervt immer noch, aber es wird nicht mehr so schlimm sein, wenn es nicht von Anfang an will. Ich werde hohe Schuhe anziehen können, was ich mich bis jetzt nicht getraut habe. Weil ich mir dann doch wie ein Riese vorkomme. Gleich morgen wird das erste, schöne und etwas höhere Paar ausgeführt. Meine Schwester hat halt schon recht: egal, was andere denken; mach, was dir gefällt. Es ist und bleibt schlussendlich dein Leben.

Nur habe ich es mir nicht ausgesucht... zumindest nicht so.



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