Montag, 24. September 2012

ab in die röhre...

Es geht für mich unter die Rubrik Schicksal, weil es mich schon jahrelang begleitet. Und ich war ja schon als Teenie in der Physio.

Meine Rückenschmerzen kamen und gingen. Mal intensiver, mal weniger. Mal habe ich für längere Zeit die Übungen gemacht, dann wieder sein lassen, weil trotz diesen die Schmerzen doch gekommen sind.

In Italien ging es immer. Vor den Ferien konnte der Rücken mich schier umbringen... in Italien waren sie wie weggeblasen. Und obwohl es mich aufregt: ich denke doch, dass es ab und zu etwas mit der Psyche zu tun haben kann (ich raste immer schier aus, wenn ich das lese...). Ausserdem ist es in Italien warm und ich war einfach weit weg von dem Leben "hier".

Es ist einfach sehr schmerzhaft, wenn er dann mal richtig motzt. Man kann nicht lange liegen, sitzen oder stehen. Bewegung geht. Aber eben, ich kann nicht den ganzen Tag durch die Gegend laufen.

Heute hatte ich mein erstes MRI. Und war dementsprechend nervös. Nicht, weil ich Platzangst oder so habe, aber einfach, weil ich keine Diagnose haben möchte. Weil es immer Konsequenzen mit sich trägt. Ich habe die Bilder gesehen und es sieht so aus, als wäre die Bandscheibe definitiv bei den untersten beiden Wirbel eingeklemmt ("quillt" wie durch die Wirbelsäule heraus). Ein Arzt hat es noch nicht bestätigt, aber es sieht nach einem klassischen Bandscheibenvorfall aus. Keine Ahnung, was jetzt kommt.

Mir ist bewusst, nehme ich die Physio nun ernster wahr, als vor ein paar Jahren. Da war nicht alles leicht in meinem Leben und um ehrlich zu sein hatte ich einen enormen Anschiss, auch dies noch mitmachen zu müssen. Ich war da gerade mitten in der ersten, schlechten Phase meines Borderlines. Ich war mit anderen (dunklen) Gedanken beschäftigt und fand sowieso alles schon scheisse.

Und doch habe ich Angst... was, wenn diese auch nicht anschlägt? Ich kenne jemand, der eine Operation machen lassen hat und nun ganz sorgenfrei lebt. Aber ich kenne mich mittlerweile auch: Operation und Arzt erst, wenn wirklich nichts mehr geht. Lieber Tabletten schlucken.

Und Muddi weiss, wovon sie spricht. Letzten Montag ging es einfach nicht mehr und sie hat mich einfach zum Hausarzt geschleift, ansonsten wäre ich nie gegangen.

Naja, es war nicht schlimm. Man liegt einfach in eine Röhre, hört Musik und um sich rum macht es ein wenig Krach. Aber eben, ich hatte kein Problem damit.

Aber mit dem jungen Mann. Jajaja, ich weiss, bin wahrscheinlich die Einzige, die ein Problem damit hat. Und nein, es geht nicht darum, dass ich dann denke, jeder junge Mann auf dieser Welt steht auf mich. So schon gar nicht. Aber ich weiss einfach nicht, warum es mich so stört, junge Männer um mich herum zu haben. Da verschliesst sich einfach alles und ich arbeite lieber mit Frauen oder "älteren" Männer.

Mir ging schon der Laden runter und als ich mich dann auch noch umziehen musste... Mein Gott! Ich durfte Hosen und Shirt anziehen. Er hat sich wohl ein wenig in meiner Grösse verschätzt (das Shirt war ein wenig eng, aber die Grössen- und Gewichtangabe schaffte ich locker von der Hand, habe damit kein Problem. Man sieht mir ja an, dass ich keine 55 Kilo bin...), aber nun ja. Zum Glück hatte ich ein Gummiband in den Haaren, die Spängeli musste ich rausnehmen. Mein Gott, wenn ich meine Haare öffnen hätte müssen... Nein, danke! Werde damit morgen schon genug konfrontiert, habe endlich einen definitiven Termin bei einem Spezialisten. Ich weiss, erst gerade Auto auf Pump gekauft, aber da muss ich durch. Ich kann das nicht mehr länger mitmachen. Mit Muddi hatte ich heue ein Gespräch und ihr wäre es egal, was andere denken würde. Ich bin da ein wenig lauter geworden und habe ihr ehrlich gesagt, dass sie wohl auch nicht in jungen Jahren nicht schon das mitmachen musste, was ich musste (und muss) und dass ich es einfach gemacht haben will. Es geht um viel mehr als nur um Haare.

Zurück zum Mann. Er war ganz nett und erklärte auch alles gut, aber ich fühlte mich nicht wirklich wohl. Schier wäre mir ein "Ou, jetzt habe ich mein Intimpiercing nicht heraus genommen" heraus gerutscht (natürlich nur als Scherz gedacht ;-)).

Die Sache war dann schnell erledigt. Ich bin danach noch mit Schila raus. Ein schnellerer Spaziergang, fast eine Stunde lang. Ich liebe das etwas trübe Herbstwetter. Nicht, weil es zur Stimmung passt, sondern weil es halt einfach herbstlich ist. Klar, es ist genauso schön, wenn die Sonne scheint, mit den Farben spielt und die Blätter unter den Füssen rascheln... aber genauso inspirierend kann der Nebel, die etwas feuchte Luft, das nasse Gras und die etwas triste Gegend sein. Ich habe es zumindest genossen.

Mein Rücken ist für den Moment still. Nur morgens kann ich nicht lange schlafen, bin schon früh wach und überlege mir dann, ob liegen bleiben schlau ist. Aber was will ich schon um 5 Uhr morgens aus dem Bett? Nun werde ich meinen Schuhschrank durchprobieren, meine Ketten durchsehen, meinen Beautytag durchführen, duschen und den Abend beim Staffelfinale von Desperate Housewives geniessen.

Hoffentlich kommt alles gut mit dem Rücken. Ich mag nämlich den Job sehr, obwohl die vorletzte Woche nicht wirklich meine war und der Dienstag für mich einfach ein trister Tag. Aber im Verlauf der letzten Woche ging es dann wieder besser. Gibt überall gute und schlechte Tage. Aber ich will den Job behalten.

Zudem bin ich nervös wegen morgen. Ich weiss, ich habe viel Geld von meinen Eltern und meinem Bruder gepumpt und für die Haare habe ich doch Geld auf der Seite. Ich weiss, es gibt Menschen, die könnten nicht beides auf einmal machen. Aber auf der anderen Seite: Haare zahle ich auf einen "Chlapf", Auto wird mit jedem Lohn abgestottert. Zudem kennt ihr hier meine Vorgeschichte. Und wer verübelt es mir da, dass ich nicht ein weiteres Jahr Lust darauf habe, jeden Tag mit der Frisur und den Gedanken zu kämpfen? Am Samstag war es nämlich sehr schlimm. Und ich habe öfters schlechtere, als "gute" Tage. Zudem habe ich in einem Jahr mein Auto niemals abbezahlt und stehe wie dieses Jahr wieder vor der gleichen Frage.

Aber kann man es mir verübeln? Ich finde nicht.

Denn ich kenne meine Geschichte.

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