Freitag, 8. Oktober 2010

es ist zum haare ausreissen…

… und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist mir peinlich, aber ich brauche ein Ventil. Ich fresse es seit gestern wieder vermehrt in mich rein und es kann so nicht weiter gehen.

Es geht um meine Haarpracht. Als Kind hatte ich sehr volles, dickes Haar. Klar ist mir bereits vor ein Paar Jahren aufgefallen, dass meine Haare einfach dünner geworden sind. Mir ist es egal, wenn ich nicht viele Haare besitze, was mich stört, sind meine lichten Stellen am Oberkopf. Und ich habe Angst, dass ich bald keine Haare mehr haben werde. Diese „lichten Stellen“ sind mir schon vor ca. einem Jahren aufgefallen (es ist nicht mit Haarausfall zu verwechseln! Haare verliere ich kaum!). Da hatte ich solche Panik, dass ich mich im Traum sogar einmal mit kahlen Stellen im Spiegel gesehen habe (ein Sprichwort besagt, dass Träume nicht wahr werden, sobald man sie ausgesprochen hat. Also habe ich mich noch einmal retten können : ). Nee, nun mache ich wieder ernst).

Da mein Selbstwertgefühl sonst schon nicht gerade in Ordnung ist, hilft mir diese Sache überhaupt nicht. Gründe dafür können mein psychischer Stress sein. Oder meinem Körper fehlen weibliche Hormone oder was weiss ich auch immer. Ich schäme mich einfach unendlich dafür, wenn jemand grösser ist als ich und hinter mir läuft. Oder wenn ich vor jemandem auf der Rolltreppe stehe und der mir auf den Kopf gaffen kann. Pupa hat dieses Problem auch, daher gehe ich davon aus, dass es mit der Psyche zu tun hat.

Aber ich kann nicht gut damit umgehen. Es nervt. Es stresst. Es stimmt mich traurig. Ich fühle mich noch minderwertiger und wertloser. Klar, meine wichtigsten Mitmenschen kennen mich so und ich wurde auch noch nie darauf angesprochen… Aber es macht mich kaputt. Ständig vergleiche ich mein Haupt mit den anderen Frauen. Und ich will das nicht mehr!

Mein Hausarzt ist in den Ferien. Es ist mir peinlich, dass ich schon wieder einen Termin mit ihm ausmachen muss. Meine Mutter begleitet mich. Wir werden alle nötigen Bluttests machen und dann soll er mich zu einer Hausärztin, einem Homöopathen und wenn es sein muss auch noch zu einer Gynäkologin schicken. Aber ich kann und will so nicht weiterleben. Ich frage mich einfach immer wieder: ist es nicht einmal genug? Leide ich nicht schon zu genüge?!

Naja, meine Mutter bemerkte natürlich gestern Abend, dass es mir nicht sonderlich gut geht. Sie blieb hart und irgendwann einmal knackte sie meine Schale und ich konnte mich ihr anvertrauen. Es tat gut zu wissen, dass sie mich unterstützt. Schlafen konnte ich trotzdem nicht.

Mitten in der Nacht hörte ich ein Auto zu den Parkplätzen fahren. Laute Musik. Türenschlagen. Auf einmal konnte ich nur noch dieses „Bummbummbumm“ wahrnehmen. Härtester Techno und Trance wurde auf voller Lautstärke gehört. 10 Minuten, eine halbe Stunde, eine Stunde… Das Auto stand einfach da, ich genervt. Unschlüssig, ob Polizei rufen oder rausgehen und anschnauzen. Um 2 Uhr war der Spuck vorbei. Schlafen konnte ich immer noch nicht. Ich habe diese Nacht (wenn es gut kommt) höchstens 3 Stunden geschlafen. Ekelhaft.

Irgendwie sah ich dieses dunkle Wölkchen bereits, als ich heute aufstand. Zudem hatte die S5 Verspätung *schnarch*.

Das Beste jedoch, was mir passiert ist (und langsam nehme ich es echt persönlich!): ich lief vom Bahnhof zum Geschäft. Wer lief haarscharf (lief direkt rechts neben mir!) an mir vorbei? Der Typ von der Arbeitsstelle. Meint ihr, er hätte gegrüsst? Etwas gesagt? Nö!!!! Ich hätte und könnte immer noch an die Wand gehen! Ich finde das so was von unanständig und einfach…. ARGH! Ja, ich nehme es persönlich, wie soll ich es sonst sehen?

Mein Tag scheint gelaufen, ich frage mich, was der Tag noch bringen soll. Scheisse begonnen, verschissen zu Ende? Nun ja, heute Abend habe ich mit Pupa und deren Sohn abgemacht.

Aber es geht mir wieder schlechter. Ich habe alte Beiträge von mir gelesen, als ich bei Blueblog gestartet habe. Diese Einträge klingen ganz anders, als diese hier. So frischer, lustiger, aufgestellter, fröhlicher… Es tut weh. Es schmerzt. Ich scheine mich verändert zu haben. Oder wollte ich damals einfach nicht wahrhaben, dass ich Hilfe brauche? Habe ich schlechte Situationen einfach noch nicht veröffentlicht bzw. wollte ich sie nicht wahrhaben? I don’t know. Ich weiss nur: ich sehe, sehe und sehe mich nirgends in der Zukunft (dies war bereits so, als es mir diese Woche ein klein wenig besser zu gehen schien). Dieses ewige: „ich gebe auf, ich kann nicht mehr“ zerrt an den Nerven. Und dann denke ich oft, ob es einfach nicht besser wäre, aufzugeben. Ruhe vor all diesem Scheiss zu haben. Ich kann und will einfach nicht mehr. Es reicht, ich habe die Nase gestrichen voll. Ich warte nur noch auf den Tag / die Nacht, an dem bzw. in der mir der Geduldsfaden reisst und ich einfach alles hinter mir lasse. Und dies hat nichts mit Egoismus zu tun.

Immerhin habe ich nach langer Zeit mal wieder eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Aber ehrlich gesagt mache ich mir da keine Hoffnungen.

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