Dienstag, 3. April 2012

kein regen weit und breit

Der vermeindlich komische Tag hat sich bei mir zu einem Guten gewendet. Es war wirklich ganz okay und ich habe mich mehr oder weniger wohl gefühlt. Obwohl mir noch der gestrige Tag in den Knochen liegt, aber dazu will ich  heute bestimmt nichts mehr sagen.

Am Morgen habe ich meinen Beautytag durchgezogen und mich auch eingecremt. Ich mache das zweimal in der Woche, um irgendwie einen Bezug zu meinen Körper zu finden und ihn irgendwie auch zu verwöhnen, egal, wie sehr ich ihn verabscheue. Es nennt sich auch entgegengesetztes Verhalten, was auch ein wichtiger Bestandteil der DBT (Dialektisch-Behavioralen Therapie) ist. Man wendet dies ebenfalls bei Gedanken und Gefühlen an. Ich werde da bestimmt bei meinen Einträgen zum Selbsthilfebuch darauf stossen. Eigentlich sagt das Wort schon alles: man wendet etwas entgegen dem Grundgefühl / Grundgedanken / Grundverhalten / den Glaubenssätzen an, sobald all dies in einer Situation nicht angemessen ist.

Mit dem Körper ist das schwierig zu erklären. Ich selbst bin ja sehr davon überzeugt, dass ich mit meinem Selbsthass meinem Körper gegenüber richtig liege. Ich kenne es jedoch zum Glück auch anders, bis vor drei Jahren war ich ganz zufrieden damit, auch, wenn ich schon immer Übergewicht auf den Rippen hatte (mal mehr, mal weniger). Daher muss ich weiterhin Kontakt zu meinem Körper suchen, ihn pflegen und hegen. Eben entgegengesetzt meinem Grundgefühl zu ihm. Eigentlich möchte ich gar nichts mit ihm zu tun haben, mit diesen zwei Beautytagen in der Woche arbeite ich an dieser Sache. Tägliche Pflege findet natürlich trotzdem statt.

Nach der Dusche habe ich mich mehr oder weniger wohl gefühlt und dementsprechend auch beim Outfit etwas gewagt. Die Haare habe ich hochgenommen, offen geht im Moment gar nicht. Ich habe helle Jeans, ein weisses Longtop, eine weisse Bluse und braune Ballerinas getragen. Der Schal fiel dezent aus und die Ohrringe waren in einem zarten Rosa. Ich habe mein Gesicht sonnengeküsst erstrahlen lassen (prust!) und auch nur dezent geschminkt.

Ich wollte zu Pupa. Schila durfte mit und schnell hatte ich alles gepackt. Gerade, als ich der Eingang zum Wohnblock verlassen wollte, fuhr Giovanni mit dem Auto daran vorbei. Ich blieb hinter der Glastür stehen und überlegte mir, ein wenig zu warten. Doch schnell schüttelte ich meinen Kopf, schnappte mir Schila im Körbchen und den Korb mit den Utensilien für sie und verliess den Block mit erhobenen Hauptes. Der soll ja nicht denken! Ausserdem fand ich mich sehr anschaulich und das wollte ich ihm unter die Nase reiben...

Ich weiss nicht, warum ich so auf sein Verhalten achtete. Ich schaute ihn nicht an, aber meine Ohren waren dagegen sehr gespitzt. Es ging doch ein wenig lange, bis ich die Autotür zufallen hörte und vernahm dann auch noch nach ein paar ewigen Sekunden, wie er am Briefkasten herumwerkelte. Ich weiss, kann vieles heissen, aber  ich hantiere nie am Briefkasten. Ich weiss, dass die Post am Morgen kommt und dieser Part meine Mutter übernimmt. Ausserdem habe ich heute Morgen, als ich mit Schila raus spazieren ging, seinen Vater mit der Post in der Hand beim Briefkasten gesichtet.

Ach, nicht mein Problem. Männer sind nun mal Männer und einfach total komisch. Echt nicht zu gebrauchen (sorry an die handvoll Lieben, Anständigen und Aufrichtigen darunter...).

Schila hat sich echt sehr vorbildlich benommen! Pupa war ganz begeistert und obwohl Regen angesagt war, hatten wir schönstes Wetter. Sie führte mich zu einem Bauernhof, dort tranken wir leckeren Apfelsaft (selbstgemacht!) und ein Stück Kuchen. Auf einmal waren da Spatzen auf unserem Tisch und sie durften die Krümel wegpicken.

Es war ein sehr schöner Nachmittag, wir drei haben ihn genossen. Pupa hat mir dann noch erzählt, dass sie in einen Mann verliebt ist. Ich stutzte und meinte ehrlich zu ihr, dass ich mich nicht mehr an dieses Gefühl erinnern kann. Ich war das letzte Mal vor neun oder zehn Jahren so richtig in einen jungen verschossen. Das erste und letzte Mal. Es tat so weh und ich war nur noch voll von Glaubenssätzen, die bis heute anhalten. Klar, mir hat immer wieder mal ein Typ gefallen, aber mehr als Schwärmerei war nie an Gefühl mit dabei. Ich lasse das nicht mehr zu. Finde diese Sache mit dem Verlieben und Gefühle zulassen unnötig und nicht gerade förderlich.

Es tut weh, sich dieser Sache bewusst zu werden. Aber hei, ich erspare mir damit viel an Probleme. Sie ist nämlich unglücklich verliebt und die Umstände sind sehr heikel.

So etwas tue ich mir nicht freiwillig an.

Ich muss, mein Kebap wartet auf mich. Meine Schwester ist gerade aus Zürich nach Hause gekommen. Sie war bei H&M und hat, wie sollte es auch anders sein, ein wenig eingekauft. Es sind echt schöne Sachen, die es am Montag noch nicht gab oder einfach nicht dort, wo ich gerade unterwegs war *fluch*! Natürlich will ich sofort auch... Aber ich bleibe stark und standhaft...

Hier noch ein paar Bilder!





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