Mittwoch, 6. August 2014

splitter

Ich wollte mal wieder ein Buch lesen, von dem ich sicher war, dass es mich wahrscheinlich schnell packen würde. Und dies kann man - muss man jetzt ehrlich zugeben - nur am besten erreichen, wenn man einen Autor auswählt, dessen Schreibstil man schon kennt.
 
Und daher kam für mich ein weiteres Werk von Sebastian Fitzek in Frage. Nun habe ich dann bald all seine Werke durch :-). Muss aufpassen, dass ich für meinen Urlaub noch etwas von ihm zu lesen habe, wobei es mir dann teilweise doch zu unheimlich ist. So alleine in grande Italia :-).
 
Zum Klappentext:
 
Was wäre, wenn...
 
Was wäre, wenn wir die schlimmsten Ereignisse unseres Lebens für immer aus dem Gedächtnis löschen  könnten? Und was, wenn etwas dabei schiefginge?
 
Meine Meinung:
 
Ausnahmweise gab es im Innern des Buches nicht eine detalliertere Zusammenfassung. Somit musste ich einfach auf die Gänsehaut vertrauen, welche beim Lesen der  knappen Sätze oben eingesetzt hat.
 
Es geht um einen Mann, welcher Frau und ungeborenes Kind durch einen Selbstunfall verloren hat. Er hat stark damit zu kämpfen (psychisch wie auch körperliche Spätfolgen). Wie es der Zufall wird, erblickt er ein Inserat einer rennomierten Klinik in einer Zeitung und meldet sich daraufhin. In der Hoffnung, das grausige Ereignis aus seinem Gedächtnis löschen zu können.
 
Natürlich verläuft nicht alles, wie geplant. Wer Fitzek kennt, weiss, dass die Geschichte nun erst recht losgeht. Ein Ereignis jagt das nächste und schnell ist man in einer Erzählung drin, in der der Hauptakteur schlussendlich nur noch um sen Leben kämpft und darum, nicht ganz seinen Verstand zu verlieren. Und verschiedenste Menschen kreuzen dabei seinen Weg.
 
Die Geschichte beginnt schnell. Sie ist spannend und Kapitel sind kurz gehalten. Auch diese Enden immer so gut, dass man einfach schnell die nächsten Seiten lesen möchte, um einfach beruhigt aufatmen zu können, dass es doch anders gekommen ist, wie befürchtet. Fitzek zeigt einem immer wieder verschiedene "Lösungsansätze", die einem gar nicht bewusst werden, wenn man einfach nur noch liesst, mitfiebert und sich somit wie selbst in der Geschichte gefangen fühlt. Man wird zu diesem Hauptakteur, liesst nicht nur noch von ihm.
 
Bis zur Mitte war ich noch voll drin. Dann wurde es selbst mir zu komisch und irgendwie auch... ich weiss nicht. Fast zu viel des guten an psychischen Spielchen. Aber ich blieb dran.
 
Das Ende hat mich wirklich ein wenig ratlos zurückgelassen. Es gab anscheinend wirklich keine andere Lösung und doch fand ich es dann fast zu überspitzt. Ansonsten waren die Enden bis jetzt für  mich immer halbweg nachempfindbar bzw. ich konnte es mir einigermasen so vorstellen, wenn auch nur als sehr guten Spielfilm.
 
Ich bin schlussendlich zweigeteilt. Ab Mitte bis Schluss wurde es mir einfach zu bunt. Zu viel des Guten. Und da braucht es bei mir nicht Blut, Gedärme und Killerangriffe en masse. Da reicht einfach ein Psychospielchen an Fitzek.
 
Er hinterlässt mich mit etlichen Fragen. Was würde ich tun? Wie würde ich als Hauptakteur reagieren, wenn eine gesamte Familien so handeln und agieren würde? Gibt es das wirklich im Wahren leben? Und wie weit geht man, um sein Leben zu retten bzw. ein anderes? Wie schlimm müssen Konfrontationen sein, damit man sie einfach nur vergessen möchte bzw. Knall auf Fall vergisst, weil man so geschockt ist von dieser einzig richtig scheinenden Lösung?
 
Bestimmt einen Versuch wert. Aber auch nicht das beste Werk von Fitzek. Nun mache ich mich bald an "Das Kind" ran. Gemäss meinen Recherchen eines seiner besten Werke. Aber zuerst beende ich noch ein aktuelles von Strobel. Nebst Fitzek und Franz (mein Lieblings-Krimi-Autor) ein weiterer Thrillerschriftsteller, den ich per Zufall kennen - und lieben - lernen durfte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen