Freitag, 13. Februar 2015

der erste schwarm

Viele kennen bestimmt diese "zufälligen" Begegnungen. In Büchern, Filmen und Romanen ändern diese immer das Leben der meisten Darsteller und Hauptfiguren.

Mir ist eine solche Begegnung letzten Mittwoch mit Pupa passiert. Nach unserem Mittagessen wollte sie mir noch unbedingt ein Handy zeigen und wir gingen in ein Elektrogeschäft. Und genau, als wir aus diesem herauskamen und zum Ausgang schlenderten, kam mir in dieser Sekunde (auf den Punkt genau) ein Mann entgegen, welcher mir bekannt vorkam.

Das ist wie die Aktion an der Ampel: Millisekunden entscheiden über den Moment! Man hätte nur ein weiteres Handy anschauen, eine Minute länger beim Mittagessen oder sonst etwas länger bzw. kürzer machen sollen - diese Begegnung wäre nie zu Stande gekommen!

Ich schaute den Mann an. Er erwiederte meinen Blick. Ich wirkte vielleicht stutzig, senkte meinen Blick. Keine Millisekunde später hob ich ihn aber wieder, um mich zu vergewissern. Der Mann hielt weiterhin Blickkontakt und in seinem Gesicht blitzte ein "ich habe dich ebenfalls erkannt" auf und wir grinsten uns an, grüssten uns mit einem ganz kleinen Nicken.

Und das alles in weniger als zwei Sekunden!

Ich war baff. Fragte Pupa, ob sie das eben auch gesehen hatte oder ich es mir eingebildet hatte. Sie natürlich meinte sofort, dass sie alles ganz genau gesehen hätte und nun jedes Detail wissen wollen würde. Woher ich den Mann kenne?

Ich war aber bereits auf Wolke sieben anzutreffen. Mei, der ist ja gewachsen und endlich so gross wie ich! Und hat immer noch diese blauen Augen und diese tiefen Grübchen an beiden Wangen. Dieses Lächeln...

Es handelt sich dabei um meinen ersten Schwarm. In den war ich von der vierten bis fünften Klasse so etwas von verknallt. Und als ich neben ihm Sitzen durfte, hei, war das ein Highlight! Er war aber so etwas von viel kleiner wie ich (ich war da schon riesig) und entspricht eigentlich überhaupt nicht meinen eigentlichen Vorlieben. Blond. Und dieses dazumals beliebte Schwänzli im Nacken (sonst alles kurz). Blondes Löckchen. Hach. Ich glaube, wir verstanden uns dazumals sehr gut.

Bis seine Familie in ein anderes Dorf zog. Ich hatte ihn zwischenzeitlich mal wieder gesehen, da aber schien er mir immer noch klein. Am Mittwoch aber war es ganz anders. Da stand er. Lief zwar weiter, aber hatte MICH erkannt. Mich graue, unansehnliche Maus :-). Hielt meinem Blick stand. In einer Masse von Menschen, welche bei dieser Tür ein und aus gingen.

Nur hinter seinem Lächeln erkannte ich den kleinen, frechen Buben von damals. Und diese Augen und Grübchen vom Mittwoch verfolgen mich noch bis heute ;-). Und ja, ich freue mich, begrüsst mich ein Mann auf der Strasse, mit dem ich seit Jahren keinen Kontakt hatte. Da sollten sich viele Bekannte, welche einen auf "ich habe dich zufällig nicht gesehen" machen, abschneiden!

PS: wie soll es auch anders sein: mein Horoskop am Tag darauf passte irgendwie ganz gut :-).

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