Freitag, 27. Februar 2015

träumend jemandem das leben verlängert

Ich träume oft und viel. Meistens kann ich mich daran erinnern. Und ja, ich glaube daran, dass wir vieles in unseren Träumen verarbeiten. Und ich finde auch, dass man sich selbst und seinen Körper besser kennen lernt. Weil man nicht auf ihn hört, wenn er Stresssymptome zeigt, bis es „chlöpft“. Aber sobald ich im Traum mein Mami oder eine andere geliebte Person anschreie, anfauche und tränenüberströmt aufgelöst vor ihr stehe, weiss ich, dass meine Alarmanlage auf tiefrot steht und es so nicht weitergehen kann.
 
Auf der anderen Seite glaube ich auch an die Theorie, dass „Vielträumer“ einen höheren IQ besitzen :-ppppp.
 
Diese Nacht war eher wieder unruhig. Ich bin zwei mal aufgewacht und meist träumt man danach ja nur noch so wirres Zeug. Und sobald ich etwas schlechtes geträumt habe, erzähle ich es auch jemandem. Denn die Süditaliener besitzen meist ein Traumdeutungsbuch (lesen auch jegliches Geträumtes nach!) und glauben daran, dass ein Traum nicht in Erfüllung geht, wenn man jemandem davon berichtet.
 
Und darum musste der schlechte Traum auch sofort raus! Ich habe von meinem Taufgotti und meinem Taufonkel geträumt. Beide hatten zu meinen frühsten Kindheitstagen ein Restaurant in Süditalien - da gab es leckere Calzoni, mhhhh! Ich erinnere mich sogar noch an die Einrichtung des Lokals, obwohl ich erst so vier oder fünf Jahre jung war :-). Früh dann zogen sie in den Norden - Richtung Monza. Und obwohl es keine drei Stunden Autofahrzeit von uns aus waren, bröckelte der Kontakt immer mehr ab. Nun sehe ich sie ab und zu in Süditalien, wenn wir gleichzeitig Ferien haben oder ich besuche sie ab und zu mal in Bergamo (sie haben wieder die Ortschaft gewechselt).
 
Im Traum sass ich mit deren Sohn und meinen Eltern in Süditalien. Der Sohn - ist mein „Grosscousin“ - hatte längere Zeit nichts von meiner Tauftante und meinem Taufonkel gehört und sass aufgelöst bei uns am Tisch. Das Handy vor sich. Plötzlich klingelte es und er stellte den Lautsprecher ein. Wir hörten eine junge Polizeibeamtin, welche direkt vor dem Haus meiner Tauftante und meines Taufonkels stand. Sie berichtete live!!! Wir konnten sie ganz genau verstehen, wie sie meinte, dass sie vor dem Haus stünden, nun durch den Garten gehen würden und die Tür aufbrächen.
 
Ich hörte gespannt zu und sofort schossen mir die Tränen in die Augen, als ich sie hören sagte: „Die Tür ist offen… ui, ist das ein Gestank! Bestialisch!“
 
Da war mir klar, dass es sich dabei nur um diesen gewissen Duft handeln konnte, welche Menschen verströmen, die schon lange tot irgendwo liegen. Ich heulte Wasserfälle und bekam nur noch mit, wie ich torkelnd aufstand und den Raum verliess. Mein Grosscousin rief mir noch nach, was ich hätte. Ich hörte nur noch, wie mein Mami zu ihm meinte, dass ich bereits frühzeitig am Gesagten der Polizistin erkannt hätte, dass seine Eltern tot seien. Ich hörte und fühlte seinen Aufschrei… und öffnete erschrocken die Augen.
 
Phuuuu, war schon harter Toback. Vor allem, wenn du der Polizistin zuhörst und bereits frühzeitig weisst bzw. befürchtest, was sie als nächstes sagen wird. Dass sich all diese Befürchtungen bewahrheiten.
 
Wer bis jetzt mit Durchlesen stark geblieben ist: etwas Gutes haben diese Träume nach unserem Glauben im Süden dann halt doch! Wir verlängern das Leben der von uns tot geträumten Person im realen Leben. Und diesen Glauben finde ich schön!

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