Mittwoch, 27. Juni 2012

das rote zimmer

Ich habe mal wieder einen (eher zwei) neue Autoren ausprobieren wollen. So stand ich also bei den Mängelexemplaren vor dem ExLibris in Zürich und hielt plötzlich ein "zwei für eins" Buch in der Hand.

Dabei handelt es sich um ein Buch mit über 800 Seiten, aufgeteilt in zwei Geschichten.

Die Zusammenfassung fand ich irgendwie interessant und doch war ich nicht vom ersten Moment an überzeugt. Vor allem bei ausländischen Autoren habe ich da teilweise eher meine Zweifel. Es geht einfach darum, dass nicht alle Werke toll übersetzt werden. Ausserdem ist der Schreiber einem ja nicht bekannt und man muss sich langsam an einen neuen Schreibstil etc. gewöhnen. Und doch habe ich immer wieder sehr tolle Erfahrungen und geniale Meisterwerke genau auf diesem Weg ergattert.

Hinter dem Namen Nicci French verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French (auch mal etwas Neues und Interessantes :-)).

Zum Klappentext:

Voller Hingabe kümmert sich die junge Psychiaterin Kit Quinn um ihre Patienten, bis sie von einem ihrer Schutzbefohlenen attackiert und schwer verletzt wird. Wenig später bittet die Polizei Kit um Mithilfe in einem brutalen Mordfall, aber der Verdächtige ist jener Mann, der sie angegriffen hat. Erst nach langem Zögern ist Kit bereit, der Polizei zu helfen - auch um sich ihren eigenen Ängsten zu stellen. Doch sie ahnt nicht, welche Dämonen sie damit entfesselt...

Meine Meinung:

Die Geschichte ist in der Ich-Form geschrieben, was mich sofort positiv gestimmt hat. Ich finde einfach, dass man sich dann nicht nur als stiller Beobachter einstuft, sondern das Gefühl hat, direkt in der Geschichte mitzuspielen.

Man bekommt viel mit vom Privatleben dieser Kit Quinn. Ich fand es jedoch eine gelungene Abwechslung und micht hat es nicht gestört.

Der Roman beginnt in meinen Augen etwas holperig, doch nach ein paar Seiten geht die ganze Sache schön fliessend von sich. Man braucht bestimmt keien Berührungsängste mit diesem Autorenpaar. Man befindest sich schnell in der Geschichte, was ein grosser Pluspunkt ist.

Und doch habe ich das Gefühl, dass eine Psychiaterin anscheinend den ganzen Fall alleine löst, obwohl da doch ein Polizeiapparat ermittelt. Es hat mich doch immer wieder zum schmunzeln gebracht, was diese Quinn in Erfahrung brachte, was die Polizei nicht selbst schon bedacht hätte (man erwartet doch auch von diesen eine gewisse Professionalität...). Teilweise schon fast zu verwunderlich.

Aber in meinen Augen war das nicht schlimm. Ich fand es sogar spannend, weil man dadurch bei der Sache blieb und sich nicht in der Geschichte verlor.

Es gab coole, skurrile, schwerere wie auch lustige Aktionen. Teilweise musste man auf eine Auflösung "warten", jedoch nie etliche Seiten lang. Eine gelungene Abwechslung.

Plötzlich kommt der Stein immer schneller ins Rollen und auf einmal kommt die zündende Idee. Der Fall wird gelöst und doch erfährt man am Schluss etwas, was einen doch wieder zum überlegen bringt (wobei mir diese Option ab einer gewissen Seite im Kopf herum schwirrte und dann am Schluss bestätigt wurde).

Es findet viel Dialog statt. Es klingt logisch und nicht weiss ich wie an den Haaren herbei gezogen. Schlussendlich bin ich froh, habe ich dieses Buch gekauft.

Denn: es gab ein paar Wendungen, die mich überrascht haben.

Eine gelungene Sache!

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