Samstag, 11. August 2012

stressiger feierabend

Mein Gott, waren das bis jetzt zwei hektische Tage. Und ich habe es noch nicht ganz hinter mir, ächz. Ich habe meiner Mutter bereits gesagt, dass ich die nächsten fünf Jahre bestimmt nicht ausziehen werde. Nein danke ;-)!

Gestern bei der Arbeit war es okay. Meine Chefin hat noch Ferien und meine Mitarbeiterin hat jeden Freitag frei. Ich war mit dem Lehrling also alleine. Es ist eine ganz Liebe und sie plappert gerne, hatte aber mit der Stiftin vom 1. Lehrjahr etwas zu erledigen.

Ich hatte auf den Tag verteilt genügend Arbeit. War ganz okay, hatte jedoch nur eine kurze Pause. "Mein Lehrling" musste der Mitarbeiterin die Pausenvertretung übernehmen, die ich auf Anhieb sympathisch fand. Die hat ja nur zwei Wochen vor mir begonnen. Mit dieser habe ich dann auch den Mittag verbracht und mehr über ihre Umstände etc. erfahren. Sie meinte sogar plötzlich, dass sie gerne nur vier und nicht fünf Tage die Woche arbeiten würde. Ich lachte auf und meinte, dass ich gerne vier anstelle nur drei Tage die Woche arbeiten würde, jedoch erst in etwa achtzehn Monaten, zwei Jahren. Wir haben es mal so abgespeichert. Wäre ja cool, wenn ich einfach einen Tag die Woche ihren Job übernehmen würde, hähä ;-)!

Sie ist wirklich eine ganz Liebe. Wir scheinen den gleichen Humor zu haben. Mit der mir etwas zu direkten und flockigen, lockeren und schlanken Frau geht es auch langsam. Ich weiss, wie sie nehmen. Das wird schon. Aber mit den meisten Mitarbeitern klappt es ganz gut. Nicht alle erkunden sich gleich intensiv nach meinem Start, aber ich mache immer mehr Witzchen in der Pause, unterhalte mich und frage nach. Das kommt schon noch. Bestimmt.

Eigentlich habe ich mich ganz wohl gefühlt und einer Mitarbeiterin ist ein "puah, siehst du gut aus!" rausgerutscht. Sie hat ebenfalls erst vor gut zwei Monaten begonnen. Wusste ich bis gestern nicht. Ich habe eine rote Hose hochgekrempelt (Jeggings) getragen, dazu ein schwarzes Longtop mit Bund am unteren Ende (damit es schön weich über der Bauchregion ausfällt ;-)) schwarze Flipflops mit goldigem Akzent (die musste ich dann notdürftig noch mit Postich und Kleber flicken...) sowie meinen goldenen Lieblingsohringen in Herzform. Geschminkt habe ich mich bewusst etwas stärker mit Smokey Eyes. Ich fand mich eigentlich im Grossen und Ganzen recht okay.

Ich musste gestern Punkt 16.30 Uhr aufhören, mein Zimmer stand an. Ich räumte alles aus (Schrank, Bücherregal, Pult und und und). Danach kam das Bett raus und die betroffenen Wände wurden abgedeckt. Die Wand hinter der Tür und dem Schrank haben wir sein lassen. Wollte ich zwar zuerst gemacht haben, aber auf der anderen Seite sieht man die ja nicht. Ich muss lernen, Stress und sonstige Gedanken und Gefühle aushalten zu können. So auch diese Wand. Eigentlich muss ich die mir nur ansehen, wenn die Tür geschlossen ist und ich sonst nichts im Zimmer angucke. Also eigentlich nie ;-).

Babbo ist und bleibt ein kleiner "Brontolone", wie ich ihn liebevoll nenne. Das ist übersetzt so in etwa eine kleine Meckerliese. Er nuschelt, schimpft und grummelt dann vor sich hin.

Der Schock war gross, als er die Wände zu besprühen begann (nein, nicht mit Rolle, wahrhaftig mit einem Sprüher!) und es irgendwie kaum etwas abdeckte. Es sah total komsich aus und ich habe ja eine Verzierung an den Wänden, die ich von meiner Schwester geschenkt bekommen habe. Sie hat die vor Jahren (da war ich in England... wann war das... 2005?) mal mit Pinsel und Schablone penibel genau und in langer Arbeitszeit draufgemalt. Es ist ein Bordeaux und dazumals hatte ich auch Vorhänge in dieser Farbe. Wie bekannt liebe ich die Farbkombi Bordeaux, Rot, Orange und Gelb, aber auf einmal wollte ich Leben in meinem Zimmer haben. Das Bordeaux schien mir immer schwerer und die gelben Vorhänge halfen doch ein wenig.

Am Morgen war die Freude gross, als die roten Dinger verschwunden waren und die Wand ganz schön weiss aussah! Nun wurde eine gelb gesprüht. Sah auch mehr als komisch aus am Anfang. So fast nach knalligem Gelb, wie man es aus Tiefgaragen oder Kellerräumen (Abstellräumen) kennt. Ich wollte aber so ein zartes Pastellgelb oder leichtes Sonnengelb.

Die rote Verzierung kam wieder durch. Babbo fluchte, ich betete und hoffte. Es blieb uns nichts anderes übrig, als abzuwarten. Wir gingen in der Zwischenzeit mein neues Bett, meinen neuen Rost und meine neue Matratze abholen und bezahlen. Freu, freu, freu!

Nun ist alles langsam am Trocknen und es sieht von Minute zu Minute besser aus! Das Gelb ist so gar nicht mehr knallig und wenn ich es beschreiben müsste, wäre es etwas zwischen Pastell und Sonne :-).

Sieht ganz ordentlich aus. In ein paar Stunden dann (ich denke so zwei, drei), kann ich mein Bett montieren und das Zimmer wieder langsam einräumen. Nach diesem Eintrag wird der Boden gesaugt und feucht aufgenommen, wo es geht. Wenn alles eingestellt ist, sauge ich dann den Rest. Und heute Nacht kann ich schon in meinem neuen Bett und Zimmer schlafen, freu :-)!

Für Babbo ist ein grosses Geschenk geplant. Viele Mohrenköpfe (er liebt die...) und ein Gutschein von einem Fischereiladen (er ist ja passionierter Fischer) im Wert von 100 - 150 Franken. Damit er mir dann bei einem nächsten Mal gerne wieder helfen tut ;-)!

Mein Kleiderschrank steht noch offen. Ich dachte mir, dass ich bei dieser ganzen Renovationssache gleich mal auch diesen ausmiste. Einmal im Jahr ist ein Muss. Und ich habe doch ein paar Dinge weggelegt, von denen ich vor einem Jahr nicht gedacht hätte, mich so zu entscheiden. Aber es tut gut.

Wenn ich die gelbe Wand angucke, kommt Freude auf. Leben erfüllt meinen Körper und es ist ein schönes Gefühl. Vor allem, weil ich es lange, lange, lange nicht mehr so verspührt habe. Der Job fühlt sich richtig an und ich habe das Gefühl, wieder auf dem richtigen Weg angelangt zu sein. Diesen Monat habe ich mir meinen Traum erfüllt.

Nächsten Monat kommen die Linsen und eine Brille (eventuell).

Und dann mein grösstes Projekt.

Ich bin sogar so motiviert, dass ich bei einem seit März zur Ruhe gesetztem Projekt (berichte erst davon, wenn erfolgreich beendet) wieder am Vollgas geben bin.

Und das ist doch mal ein gutes Zeichen?

Mann, freue ich mich aufs Bett. Letzte Nacht musste ich nämlich im überfüllten Wohnzimmer schlafen. Es ist alles offen mit Esszimmer und Küche und ich hörte jeglichen Krach. Es war wirklich mühsam und ich lag ja zwischen Büchern, Schachteln und Kleidern von mir.

Ich denke, alle sind froh, wenn das alles fertig ist :-). Zum Nachtessen gibt es etwas sehr Feines. Ofengemüse (eigentlich Peperonata im Bachofen --> Peperoni, Cherrytomaten, Champignons, Auberginen, Zucchini, Zwiebeln und wenn gewünscht Kartoffeln, wobei man alles beliebig zusammen stellen kann, je nach Geschmack (sehr lecker!!!)) mit zartem Pouletfleisch und Salat.

Yummiiiii.....

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