Mittwoch, 15. August 2012

aus dem ächz ein juchee

Ich habe echt das Gefühl, dass es langsam zurück in mein altes Leben geht. Es war ein fast perfekter Nachmittag. Meiner Meinung nach könnte es ganz ehrlich so weiter gehen.

Ich nehme es Pupa nicht übel, aber irgendwie ist sie in gewissen Dingen keine grosse Hilfe. Aber eben, sie kann nicht wirklich viel dafür. Sie nimmt hochdosierte Medikamente und irgendwie vergisst sie immer wieder mal was.

Aber soll nicht das Thema sein. Es war heute warm und irgendwie war ich ja sehr müde. Und doch zwangen wir uns an den See. Klar, ich schwitzte vermehrt und mag es eigentlich gar nicht, aber in den Läden war es dementsprechend angenehm.

Am See assen wir zu Mittag. Und später ein Glacé.

Schlenderten durch die Läden.

Betrachteten und lachten über den Stau auf der Brücke zwischen Kanton St. Gallen und Schwyz.

Grauenhaft :-).

Einsiedeln ist verschoben. Wir wollen davor nämlich noch in ein Möbelladen und danach noch nach Ibach ins Mythen-Zenter. Wenn wir schon mal in der Region sind. Und heute hatte ja alles ihre heiligen Tore geschlossen.

Nach dem Nachmittag machte ich einen Linsentermin aus. Ich möchte wieder Monatslinsen, ohne Wenn und Aber. Ich gebe doch nicht Geld für teure Linsen aus! Man kann es ja mal wieder probieren. Und nächste bzw. übernächste Woche geht's ab zu einer neuen Brille. Limite ist gesetzt, ich gebe nicht mehr als 700 Franken dafür aus.

Und als ich nach Hause kam, blieb mir fast das Herz stehen. Ich hatte ein Einschreiben erhalten. Von meiner Pensionskasse. Ich hatte Angst, den Brief zu öffnen. Was, wenn nun alles auffliegen würde, ich mit meinem Arbeitgeber das Gespräch suchen muss?

Phu..... mein Herz pochte, mein Hals fühlte sich trocken an und ich wollte den Brief eigentlich nicht öffnen. Ich hatte davor ja selbst noch einen eingereicht, einfach, um die Dinge zu klären.

Die IV von 40 Prozent (wenn es überhaupt dazu kommt), würde nie mit meiner Arbeit in Berührung kommen. Ich arbeite lediglich drei Tage die Woche, also 60 Prozent.

Die Therapie läuft. Mein Rhythmus von 3 bis 4 Wochen kann ich im Moment beibehalten. Das wird schon. Und ich bin auch da zuversichtlich, nicht mehr allzu lange da hin zu müssen. Ausser, eine Beziehung würde zu Stande kommen.

Ich bin versichert. Voll und ganz. Mein Arbeitgeber erfährt nichts.

Mein Gott, war das eine Erleichterung!

Und im hohen Alter gibt es keine Probleme wegen den Einsprüchen.

Lediglich ein Vorbehalt für die nächsten fünf Jahren besteht in Sachen Todesfall und Invalidität, wenn sie bestimmte gesetzesgrundlagen bzw. "Höhen" der PK selbst übersteigen. Ausserdem bin ich nicht versichert für psychische Folgen wegen Borderlnie bzw. betreffend der Diagnose selbst.

Doch da bin ich zuversichtlich. Solange ich versichert bin. Und es ist ja nur für die nächsten fünf Jahre. Ich hatte strenge und harte Jahre, bin noch mitten im Wechsel.

Ich bin einfach offen für mein neues Leben. Und so zuversichtlich und optimistisch, wie noch lange nicht mehr. Klar, dieses Jahr wird noch hart, vor allem hart, was mein Haarprojekt und meine Finanzausgaben betrifft. Aber das Geld gebe ich gerne aus, um danach so weiter zu machen. Ausserdem habe ich ja mein Haarproblem bestimmt nicht selbst ausgesucht. Ich bin eine Frau, möchte weiblich sein. Und nicht noch weitere (wenns schlecht kommt) 70 Jahre so weiter leben...

Ich habe ja meine Familie, die fest hinter mir steht.

Mann, nun kann ich ein Problem mehr vergessen.

Und mein Leben neu gestalten. Mir ist bewusst, Borderline wird immer ein ständiger Begleiter in meinem Leben sein. Aber ich kann langsam besser damit umgehen bzw. ich lerne es ja. Es wird leichter ab einem bestimmten Alter und es gibt ja überall die goldenen und glücklichen Ausnahmen. Die Kämpfer, die es schaffen. Und ich möchte dazu gehören zu diesen Gewinnern.

Und doch habe ich Angst davor.

Verständlich, oder?

Phuuu....

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