Samstag, 15. Juli 2017

biketour zum klöntal

Gestern wollte ich es wohl wirklich wissen - und machte eine Biketour zum Klöntal(ersee). Von mir aus sind dies hin und zurück etwas zwischen 66 und 68 Kilometer. Ich dachte mir nichts dabei Richtung Glarneland zu biken - wird wohl eh alles flach sein, dachte ich mir.

Bis ich dann beim ersten Aufstieg war und dann las, dass das Klöntal offen ist. Da wurde mir klar: oh je, du hast dir einen Pass vorgenommen, zambrottagirlie!

Aufgeben kam für mich nicht in den Sinn. Ich machte den Aufstieg. Es regnete genau dann am stärksten, ich war pflotschnass. Der Regen hörte nicht auf und es goss in Strömen. Bei zwei Aufstiegen verfluchte ich mich für die Idee und war kurz drauf und dran, einfach umzukehren und mich wieder runterrollen zu lassen.

Nix da!, dachte ich mir und strampelte weiter. Zweimal musste ich absteigen, einmal zwei, drei Schritte laufen. Ich hatte einen schlimmen Wadenkrampf rechts und glaube zu wissen, warum. Das Volleyball am Donnerstag ist halt doch ein paar Stufen intensiver, wie mein Plauschvolley am Dienstag. Meine Beine waren also vom Vorabend her eh schon angeschlagen und in der Nacht hatte ich auch schon Wadenkrämpfe. Denn meine Oberschenkel brannten zum Beispiel überhaupt nicht, mein Herz pochte und hämmerte zwar, aber der Brustkorb schien niemals so zu platzen, wie am Sonntag bei der Tour Richtung Arbeitsort.

Nichtsdestotrotz zog ich es durch und stand dann mal am Anfang des Klöntalersees. War enorm stolz auf mich und doch hielt das Gefühl leider nicht lange an (warum auch immer. Wahrscheinlich, weil ich aktuell sowieso nicht wirklich ein gutes Bild von mir habe. Hat auch mit meiner Therapiestunde zu tun, es war und ist einfach alles zu viel). Ich fuhr noch ein wenig dem See entlang und beliess es dann dabei. Ich werde bestimmt noch einmal dort rauf strampeln und den See vielleicht einmal umrunden.

Die Rückfahrt genoss ich umso mehr. Vor allem das runterfahren nahm ich bewusst wahr - und rief mir in den Sinn, dass ich mir das alles selbst erkämpft hatte. Und ja, eigentlich müsste ich stolz auf mich sein und es nicht als selbstverständliche Leistung hinnehmen. Mit meinem Gewicht, meiner Vorgeschichte etc. Mein kaputtes Knie, meine Bandscheibe... und ja, meine Vergangenheit war sportlich mit Volley, aber nie so, wie jetzt. Ich freue mich, scheine ich Ausdauer zu besitzen und stetig ausbauen zu können. Aber das Glücksgefühl hielt nicht lange an und auch Komplimente vom Umfeld kann ich nicht wirklich richtig annehmen. Mr. Flirty schrieb von sich aus, dass er mir zu meiner Leistung gratuliere und schien wirklich den Hut zu ziehen. Meine Coiffeuse meinte, ich hätte einen Dachschaden (liebevoll gemeint ;-)) und Muddi meinte: "du spinnsch doch!" - auch liebevoll gemeint. Nur ich kann mir irgendwie nicht selbst stolz auf die Schultern klopfen.

Kleine Runden scheinen mir kaum mehr erwähnenswert. Gleich muss es noch weiter und noch strenger sein. Morgen möchte ich von hier aus an den Pfäffikersee und über Seegräben wieder zurück. Auch da möchte ich über einen Hügel wieder zurück. Auch dies werden wieder fast 50 Kilometer sein. Eher flach und "leicht" rauf und runter, wie nur stetig rauf. Ich freue mich darauf. Werde es aber auch wieder eher als selbstverständlich ansehen.

Ich könnte mir selbst eine Ohrfeige verpassen... ich meine einen Pass habe ich geschafft! Nur zweimal für kurze Zeit - nicht einmal eine halbe Minute, absteigen, weil es so geschüttet hat und mich Krämpfe geplagt haben... warum kann ich nicht stolz darauf sein?! Es war wirklich keine einfache Tour... kaum jemand in meinem Umfeld hätte sich dies selbst "angetan". Warum kann ich nicht einfach stolz auf mich und meine Leistung sein? Warum kann ich es nicht als solches ansehen, was es war? Ein harter Kampf, den ich ordentlich gemeistert habe? Nur noch zum Kopf schütteln.

Nur werde ich morgen pro Forma mein Knie mal fest einbinden (wie ich es beim Volley mache...). Ich glaube, ich spüre meine leichte Arthrose im rechten Knie, wo der Meniskus eh schon futsch ist und ich mal einen üblen Meeresfelsen drin stecken hatte. Der musste mir ja in Italien entfernt und restliche Stücke mussten mir dann rausoperiert werden. Und diese Stelle liegt nun mal vorne ganz nahe am Kniegelenk.














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