Dienstag, 25. Juli 2017

biketour an den wägitalersee

Am Freitag entschloss ich mich für eine Biketour Richtung Wägitalersee. Eine Strecke war ca. 27 Kilometer lang und wurde mit 2 Stunden und 19 Minuten angegeben.
 
Ich fuhr eigentlich schon früh los, es war 08.20 Uhr, und zum Glück war meine Motivation einigermassen gut. Und meine Muskeln merkte ich zum Glück auch nicht allzu intensiv, trotz kurzer Biketour am Vorabend. Ich hatte doch ein wenig Befürchtungen, dass die Oberschenkel sich müde anfühlen könnten. War aber zum Glück nicht der Fall.
 
In meiner Kindheit waren wir oft am Wägitalersee an einem Grillplatz. Ich kannte also den Weg plusminus, war aber schon jahrelang nicht mehr da oben. Ich wusste nur noch, dass es ein besagtes Tunnel gab, welches uns Kindern einfach immer "angezeigt" hat, dass wir nun da sind. Ich habe das Bild immer noch genau vor Augen. Es war also eine einfachere Route, wie die zum Klöntalersee, weil ich sie bereits kannte.
 
Meine Motivation war wirklich gut - vor allem, weil ich in der letzten Woche einen "Hügel" bereits geschafft hatte, vor dem ich doch eher Respekt hatte. Als Kind kam mir dieser unbezwingbar vor, am Freitag schaffte ich diesen in meinem Dritten Gang auf der zweiten Stufe. Also ganz okay. Gut, ich bin noch nicht diejenige, welche den Hügel "raufrast" und die Beine richtig beansprucht. Ich wechsle da eher in den langsamen, gleichmässigen Modus.
 
Schnell kam das Anzeigebild "Sattelegg" und ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Zugegeben musste ich schnell in meinen ersten Gang wechseln und einfach langsam und stetig strampeln. Es verunsicherte mich doch. Und doch war es bis Vorderthal eine sehr angenehme Route. Es ging halt einfach stetig rauf, aber nie extrem. Ich war nie wirklich ausser Puste. Ich strampelte einfach und merkte, wie ich Höhenmeter um Höhenmeter gewann. Und doch erstaunte es mich, wie schnell ich diese 10 Kilometer von der Anzeigetafel Sattelegg bis Vorderthal geschafft hatte. Diese 10 Kilometer hatten für mich nach extrem viel geklungen. Vor allem, weil ich einen steilen Kurvenanstieg nach dem anderen erwartet hatte.
 
Okay, nach Vorderthal gab es dann doch einen ordentlichen "Stutz". Dort überholte mich ein fitter Radfahrer und bezwang diesen eben in einem sehr schnellen Tempo in einem viel tieferen Gang. Aber ich liess mich nicht davon beirren. Ich hatte eher Bammel, es nicht zu schaffen. Aber auch hier: ein Strampler nach dem anderen brachte mich näher ans Ziel. Klar, im letzten Teil kam ich doch nochmals ordentlich ins Schwitzen und im besagten Tunnel kam ich mir langsamer wie eine Schnecke vor... aber plötzlich war da dieser Flashback und ich sah  mich im Auto als kleines Mädchen sitzen und das Ende des Tunnels erblicken. Ich musste absteigen (nicht wegen der Kraft) - ich musste es fotografisch einfach festhalten. Und ja, nach ein paar wenigen Strampeln mehr stand ich da und blickte auf diesen wunderschönen Wägitalersee. Ein Blick auf die Uhr zeigte: trotz regelmässigem und (in meinem Empfinden eher) gemächlichem Strampeln hatte ich die Route in 2 Stunden und 10 Minuten geschafft.
 
Ja, ich war irgendwie stolz. Aber nur kurz. Irgendwie hält das bei mir immer weniger lang an. Okay, zugegebenermassen war diese Route niemals so anspruchsvoll, wie der Klöntalersee. Dort ging es dann doch eher stetig und steil bergauf. Auch hier beim Wägitalersee, aber halt nicht konsequent und so offensichtlich (halt eher der Schlussteil). Ich fuhr dann noch Richtung Grillplatz und genoss ein paar Schritte im Wasser. Natürlich genoss ich dann jeden Meter der Runterfahrt und hämmerte mir einfach bewusst ein, dass ich mir dies alles selbst "erarbeitet und verdient" hatte. Zurück war ich sogar in knapp 1 Stunde und 10 Minuten.
 
Abends sagte ich Mutti, dass ich nicht wirklich das Gefühl hätte, viel gemacht zu haben. Das es nicht wirklich eine ausserordentliche Leistung sei. Sie schaute mich nur entgeistert an und meinte, dass ich nicht mehr wirklich alle beisammen hätte (lieb gemeint natürlich). Und ja, ich selbst überlege dann schon, wer alles in meinem Umfeld so etwas macht - vielleicht zwei Knochen. Aber ansonsten niemand. Und ja, ich kann wirklich stolz auf mich sein - aber eben, für mich war es jetzt nicht eine weiss ich was für herausfordernde Aufgabe. Und doch - hätte mir dies jemand vor einem Jahr gesagt, hätte ich ihm den Vogel gezeigt.
 
Ich versuche das ganze Positiv zu sehen - mein Training schlägt anscheinend an und mein Körper mag mehr leisten. Fühlt sich aber dementsprechend hibbelig an, wenn ich mal nichts mache. Ach ja, was ich noch  zu meinem gestrigen Post ergänzen wollte: ich habe in meiner ganzen Gewichtsverlustzeit nie mit der Waage gearbeitet. Nach Amerika schon. Aber seit Januar nicht. Und ich glaube, mittlerweile bin ich schon lange nicht mehr bei der dreistelligen  Zahl :-). Aber ob ich beim alten Gewicht meiner Lehrzeit angelangt bin... ich weiss es nicht. Rein theoretisch eigentlich schon, denn es sind bestimmt nochmals mindestens 20 Kilo verloren gegangen...
 
So, nun lasse ich Bilder sprechen. Für diese Woche muss ich eine Route finden... irgendwie weiss ich nicht mehr, wohin radeln :-). Muss mal aufs Wetter hoffen...













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