Dienstag, 30. Juli 2013

unnötiger angriff auf baby blue

Donnerstag war definitiv nicht mein Tag. Zuerst wollte man mich als einspringenden Babysitter (ich bin gerade so schön wütend, da muss ich hier einfach den Eintrag loswerden. So kann ich mich richtig in die Situation reinfühlen). Um andere kümmert man(n) sich gerne, man möchte ja die Person ablenken. Dumme zambrottagirlie rennt immer, was soll die schon gross dagegen haben.
 
Ich habe erst heute wieder gemerkt, dass ich egoistischer werden muss. Habe eine Organisation übernommen und es gibt Menschen, die haben einfach keine Eier in den Hosen. Und ich finde das so was von nicht anständig. Es gibt Dinge, die kann ich nicht nachvollziehen. Vor allem, wenn man mich früher auf eine andere Art und Weise informieren hätte können. Wozu gibt es SMS? Aber lassen wir es sein, bringt jetzt nichts. Meine Lehre daraus: nächstes Mal übernehme ich nichts mehr.
 
Aber nun zum Donnerstag, 25. Juli 2013, 16.50 Uhr irgendwo in der Region von meinem Arbeitsort. Zuvor habe ich mein Gspänli mitgenommen, da sie ihr Auto in der Garage hatte. Für mich wäre es kein Umweg gewesen und so hielten wir auch irgendwo an, sodass sie für die fleissigen Mechaniker ein Eis kaufen konnte.
 
Ich fuhr weiter, sie erklärte mir den Weg. Es kam ein Bahnübergang und eine gerade strecke, die leicht anstieg. Mein Gspänli meinte noch: „einfach geradeaus, bis ich links sage…“ Und dann…
 
Ich fuhr mit nicht mehr als 40 km/h (eine unbekannte Strecke und dann noch ein Bahnübergang…, da fahre ich einfach nicht schneller…) an einer Kreuzung vorbei. Und wie ein Hotspot sah ich im rechten Augenwinkel plötzlich, wie sich etwas bewegte. Dann rumste es schon, das Auto schlug leicht aus, ich drückte meinen Fuss einfach auf die Bremse und dann war alles still. Ich war still. Mein Gspänli war still. Ich blickte in den Rückspiegel und sah ein Auto hinter mir, den ganzen vorderen unteren Teil des Schutzblechs am Boden. Begann zu realisieren. Brachte einfach ein „nein, nein, nein“ über die Lippen und fluchte innerlich auf. Blickte nochmals in den Rückspiegel. Wollte die Person wegfahren? Nein, stand immer noch da. Aber mein Impuls war es, einfach weg aus dieser Situation zu düsen.
 
Blickte nach rechts, erblickte das Gspänli. Beide stiegen aus, ich ermahnte mich zur Ruhe. Blickte zum Wagen, die Person blieb immer noch da drin sitzen. Ich machte eine Handbewegung, nichts kam. Ich ging um mein Auto und sah das Malheur. Ich begann, innerlich zu kochen, die andere Person war immer noch nicht ausgestiegen.
 
Ich erinnere mich erst wieder daran, wie ich mich auf das Trottoir stellen und die Person auf mich zukam. Das erste, was die junge Dame meinte, waren folgende Worte: „Aber Sie haben nach rechts geblinkt, oder?“
 
Und da sah ich rot. Ich verneinte natürlich sofort und wäre kurz davor gewesen, zum ersten Mal einen Menschen zu schlagen. In mir brodelte es und zum Glück meinte mein Gspänli auch sofort, dass ich nicht geblinkt und auch keinen Anlass dazu gehabt hätte. Daraufhin wollte ich die Polizei doch anrufen. Man weiss ja nie und es war eine ganz klare Situation, dass ich keine Schuld daran hatte. Und die Beule an der hinteren Wagentüre spricht eindeutig für sich. Wir waren schon fast an der Kreuzung vorbei gewesen.
 
Im Nachhinein ist mir bewusst, hat die junge Dame dies nicht mit Absicht gemacht. Ganz klar. Aber kann man mir meinen Groll verübeln? Es wäre echt nicht nötig gewesen und als dieser Spruch erfolgt war, war für mich einfach der Laden runter gefahren.
 
Ihre Eltern sowie ihr Lebenspartner kamen. So auch die Polizei. Alles verlief ruhig und ich war wirklich froh darüber. Mir wurde nichts mehr „angedreht“ und alle waren bemüht, nachzufragen, ob es allen Beteiligten wirklich gut geht. Auch die Polizei war sehr geduldig, aber ich merkte einfach, dass ich kein Wort mehr heraus brachte. Ich war froh, war mein Gspänli dabei und auch sie hatte – unabhängig von einem Gespräch zwischen uns, was in der Zwischenzeit nicht zu Stande kam, weil wir beide irgendwie so geschockt waren – im rechten Augenwinkel die Bewegung an der Kreuzung wahrgenommen.
 
Naja, ich konnte dann nach Hause fahren und in der Zwischenzeit hatte die junge Dame die Schuld auch komplett auf sich genommen. Wahrscheinlich hat sie ein Auto vor mir gemeint, nicht nochmals richtig geschaut und ist dann los. Ich dagegen war fast überzeugt davon, dass die Strasse frei gewesen war, weil mir eben aufgefallen ist, dass es einen gefährlichen Bahnübergang gibt… aber eben, sie hat die Schuld bereits auf sich genommen und ich wollte nicht, dass wir noch unnötig etwas aufbauschen müssten.
 
Es ist sehr ärgerlich. Es müsste wirklich nicht sein. Mal schauen, ob ich es bis in die Ferien hin schaffe, dass Baby Blue wieder ganz auf dem Damm ist.
 
Nachdem ich der Polizei angerufen hatte, stellte sich heraus, dass die Dame noch den provisorischen Führerschein besitzt. Ich habe da das erste Mal gemerkt, wie egal mir ein Mensch sein kann. Nicht böse gemeint, ich war wütend in diesem Moment. Aber die andere zambrottagirlie hätte Schuldgefühle auf sich geladen. Der andere Teil dachte sich einfach, dass dies nicht mein Problem ist und hätte sie den ersten Satz nicht gebracht, wäre die Polizei wahrscheinlich auch nicht von Nöten gewesen.
 
Mir ist es egal, was nun mit ihrem Führerschein passiert. Ich weiss einfach, dass sie nun hoffentlich ein Exemplar wird, welches drei Minuten am STOP-Zeichen wartet, bevor sie losfährt. So vielleicht andere hinter ihr aufregt, aber immerhin bewusst schaut. Ist überhaupt nicht böse gemeint, dieser Satz.
 
Aber erst gestern wieder Aktionen an einem STOP-Zeichen mitansehen müssen, die mich einfach zur Weissglut bringen…
 
Ich weiss, ich weiss... im Grunde ist es nur ein Auto. Aber es ist MEIN Auto, MEIN Baby Blue und es ist eine Aktion, die einfach total unnötig war. Zum Glück war mein Gspänli dabei, welche die Weste angezogen und das Pannendreieck augestellt hatte. Zum Glück ist niemandem etwas passiert. Zum Glück hat mein Auto nicht ausgeschlagen. Zum Glück hatte ich das Lenkrad im Griff. Zum Glück kam keiner entgegen (der zudem auch nocht "falsch" reagieren hätte können). Zum Glück waren wir nicht ausserorts mit 80 Sachen unterwegs... Aber der Spruch und die Aktion waren einfach zu viel für mein sonst so friedliches Gemüt...
 
Irgendwie war ich mir selbst so unheimlich in diesem Moment...
 
Hier noch mein armes Schätzchen... erfahre erst nächsten Montag, wann sie in die Reperatur kann, aber es wird definitiv alles übernommen und ich habe offiziell keine Schuld an der ganzen Sache.
 
Bis zu meinen Ferien sollte alles wieder heil sein...
 
Hoffentlich!

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