Dienstag, 1. Juni 2010

den glauben...

... habe ich heute definitiv verloren.

Es sah die letzten Tage gut aus, aber mein Blatt hat sich mal wieder gewendet. Es geht um dieses beschissene RAV, mehr möchte ich jedoch nicht sagen. Sonst droht mir dann noch was *hahaha*. Bitte beachtet den Sarkasmus im "hahaha".

Ich erhalte in den nächsten Monaten 500 bis 700 Franken weniger an Lohn. Jetzt schon lebe ich unter dem Existenzminimum, nun wird es halt noch weniger. Ich muss ja schlussendlich nicht mehr lange leben, pah!

Mir ist bewusst, ich kann aufgrund meiner Einzel- und Gruppentherapien nicht mehr Geld verlangen, als dass ich beziehe. Ich kann halt nur höchstens 70 % arbeiten. Aber schert sich irgend ein Mensch um meine Existenzängste? Meine Versagensängste? Dass ich in 12 Monaten Sozialhilfe beziehen muss? Seit Januar 2009 als arbeitslos gelte und jeder Tag mehr es mir noch schwieriger macht, einen guten Job zu finden?

Nö.

Diese Arbeitssituation ist mit vielen Gefühlen verbunden. Scham, Schuld, Verachtung. Ich schäme mich meinen Mitmenschen gegenüber, es nicht weiter geschafft zu haben. Fühle mich schuldig, den Eltern vielleicht bald auf den Taschen zu liegen. Verachte mich selbst, dass ich es nicht weiter geschafft habe.

Was soll ich also tun? Noch mehr Lebensmut zusammenkratzen, der dann mit einem Schlag wieder in etliche Richtungen verschüttet wird und es jedes Mal schwieriger wird, diesen wieder aufzusammeln? Die Gruppentherapie sausen lassen?

Ich habe es soooo SATT! Immer wieder rappple ich mich auf und doch schmeisst mich immer wieder etwas zu Boden. Am liebsten würde ich jedes Mal liegen bleiben und dieses Mal ist es echt fast so weit.

Es REICHT! Immer ich, immer ich, immer ich! Aufstehen, kämpfen, hinfallen. Aufstehen, Zähne zusammenbeissen, das Beste geben, hinfallen, aufstehen, kämpfen und so weiter kreuz und quer. Wieso immer, immer, immer ICH?!

Wieso haben andere Menschen Glück? Weshalb lässt es mich immer wieder im Stich? Zeigt sich nur ab und zu, wenn überhaupt?!

Ich bin echt am Anschlag. Kann mich nicht einmal von letzter Woche erholen und tataaaaa, schon steht das nächste Unheil vor der Tür.

Ja, ich habe wieder starke Sehnsucht nach dem Tod. Ich hatte nach langer Zeit wieder konkrete Suizidvorstellungen, was letzte Woche nicht war. Wollte mich sinnlos besaufen, obwohl ich seit mehr als einem Jahr kein Schlückchen mehr getrunken habe, eigentlich kann ich meine alkoholhaltigen Drinks an einer Hand abzählen. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, einen Aussichtspunkt zu besuchen, um meine Planungen weiterführen und bald zu Ende bringen zu können.

Ich pack das einfach nicht mehr. Habe es einfach satt.

Ich spiele mit dem Gedanken, einen Berg runter zu düsen. Aber da wäre Baby Jane, so absurd es klingt. Spiele mit dem Gedanken, für ein letztes Mal ans Meer zu fahren und dort meine Ruhe(stätte) zu finden. Mich zu besaufen, um die Schmerzen des Suizids nicht allzusehr wahrnehmen zu müssen.

Und doch teile ich diese Gedanken niemandem mit. Fühle mich noch schuldig von letzter Woche, als ich all meine Termine absagen musste (Freunde, Familie, Bekannte). Möchte niemanden belasten.

Meine Augen schmerzen sogar schon von den vielen Tränen. Immer wieder kommen Schuld- und Verachtungsgefühle hoch.

Ich bin es leid. Einfach nur leid.

Sogar ein Stellengesuch in der Zeitung würde mich 400 Franken kosten. Geld, dass ich nun nicht mehr haben werde.

Ich werde aus der katholischen Kirchengemeinde austreten. Sofern ich diesen Zeitpunkt noch erlebe. Wie kann man da noch an einen Gott glauben. Schon länger spiele ich mit diesem Gedanken. Und in diesem Tiefpunkt habe ich meine Entscheidung getroffen. So gut, wie mein Leben jetzt verläuft (haha), werde ich niemals an Trauung oder Taufen in der Zukunft denken müssen.

Wie kann man bei so einer Lebensgeschichte an Gott glauben?!

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