Freitag, 21. Juni 2013

ein echt lockerer abend…!

Bin erstaunt, wie gut mir der gestrige Abend gefallen hat. Klingt jetzt vielleicht doch fast so, als hätte ich sehr hohe Ansprüche. Nein, es geht mir bei dieser Tatsache eher darum, dass ich den gestrigen Abend ohne negative Gedanken geniessen konnte. Kein einziger störender Blitz ging da durch mein Gehirn. Also, fast keiner ;-).
 
Und ich bin dann froh, wenn ich einfach nur abschalten und geniessen kann.
 
Treffpunkt war bei einem kleinen Dorfladen. Ich und eine Mitarbeiterin warteten bereits, ich schlürfte meinen Kaffee. Der gewisse Mitarbeiter und eine dritte Dame im Bunde gesellten sich zu uns und er gönnte sich auch noch einen kühlen Kaffee (bin süchtig danach seit letzter Woche!).
 
Danach ging es los. Minigolfen war echt lustig, ich hatte viel zu lachen und ich glaube, alle hatten ihren Spass. Und ich fand es cool, fühlte ich mich „nie“ ausgelacht bzw. wollte ich auch nie jemandem dieses Gefühl vermitteln. Und ich denke, das haben wir ganz gut hingekriegt.
 
Es war ein sehr schöner Minigolfplatz. Überall ein wenig Bäume und so hatte man auch immer ein wenig Schatten. Und doch fühlte ich mich ein wenig unwohl wegen der Hitze. Ich weiss nicht… so nach einem Tag Büro nehme ich noch sehr gerne eine Dusche.
 
Die Nähe war immer mal wieder da. Keine Berührungen in dem Sinne (wäre mir eh nicht so angenehm gewesen, weil ich mich so "klebrig“ und verschwitzt gefühlt habe…). Mal wieder bei der Punktetafelübergabe oder wenn ein Ball aufgehoben wurde eine kurze Berührung mit den Fingern. Er hat eher mich aufgezogen und gehänselt. Immer wieder kamen so gewisse Sprüche und Andeutungen. Und ja, mir und meiner Seele hat es gut getan. Und wenn er das nicht gewollt hätte, hätte er es zu vermeiden gewusst.
 
Ich beliess es dabei bzw. konnte es dabei belassen und für mich stimmte es einfach. Und ich gehe auch jetzt einfach davon aus, dass es halt einfach ein Typ Mann ist, der bei mir Dinge anwendet, die ich mir von anderen Männern nicht gewohnt bin. Männer sind ja sowieso ein schwieriges Thema für mich und kein Wunder, kann ich da nicht sofort alles einordnen. Weiterhin einfach nur beobachten, annehmen, geniessen und daran wachsen.
 
Wir fuhren weiter – zu ihm nach Hause. Dort meinte er, dass er extra für uns eingekauft hätte, jedoch einfach Hilfe beim Kochen benötigen würde. Mir war es ehrlich gesagt nicht wirklich „angenehm“. Wie soll ich das erklären. Es ging dabei nicht um die Tatsache, kochen zu müssen. Und auch nicht darum, dass es mit ihm war... aber bis jetzt war dieses "gemeinsame kochen" bei Kolleginnen halt einfach etwas, was sie mit ihrem Partner gemacht haben. Also mit einem Mann, der mehr von ihnen wollte. Klar, ich muss mir da keinen Kopf machen, wir waren ja nur Frauen. Und es hat mir wirklich nichts ausgemacht und ich weiss nicht, wie ich das beschreiben soll... Kochen mit einem Mann ist wie DVD gucken mit einem Mann (ausser Familie und Bruder etc...). Auf der anderen Seite wollte ich mich nicht aufdrängen. Als die beiden anderen Frauen keine Anstalten machten, gab ich "klein bei". Und ich glaube, gebremst hat mich auch die Tatsache, dass es einfach eine "komische" Situation war, die mir halt von Kolleginnen immer beschrieben wurde. So gewisse Aktionen, die einfach nur zwischen zwei Menschen passieren, die sich dann näher kommen. Ach, ich weiss echt nicht, wie besser beschreiben.

Aber irgendwie fand ich es danach auch einfach schön. Und es tut mir wirklich gut, zu merken, dass ich neben ihm stehen kann und mich einfach wohl fühle. Da ist so kein Fluchtimpuls, wie vielleicht bei anderen. Nur die zwei Damen  hinter mir irritierten mich ein wenig, ständig meinte ich sie flüstern zu hören.
 
Es ging nicht lange und ich hatte seinen Ellbogen spielerisch an den Oberarm geknallt erhalten. Und auch sonst fand ich es angenehm, einfach da zu stehen. Und auch ich „schlug“ ihn spielerisch mal mit der Wade gegen die seine. Schlug klingt krass, aber ich wusste nicht, ob „gingte“ in jedem Dialekt verstanden wird :-D! Und ich weiss nicht, so "necken"... macht man auch nicht mit jeder Person. Vor allem nicht mit dem anderen Geschlecht. Vor allem gefallen hat mir, dass wir Blickkontakt halten konnten. Ich meine, ich mache das bei fast jeder Person, aber bei einem Mann wird's eher schwierig. Und das hat super geklappt.
 
Die Gespräche waren echt gut und wir hatten es lustig. Seine Katzen haben mir unheimlich gefallen und die eine war sofort sehr anhänglich.
 
Seine Schwester war auch noch anwesend. Jünger wie er, aber natürlich ein Topfigürchen. Total sympathisch und nett. Plötzlich erzählte sie etwas über einen seiner Kollegen. Die sind anscheinend im Ausland und würden jeden Tag darüber berichten, wie besoffen sie seien.
 
Das ist ein totaler Abtörner für mich. Ich kann das einfach nicht haben. Und das Problem ist einfach, dass ich ihn da nicht einschätzen kann. Er hat nie etwas darüber berichtet oder erzählt, aber es würde mich echt schade dünken, wenn er auch kein Mass hätte. Es ist wie das Kriterium Rauchen. Auf der anderen Seite kenne ich eher Typen, die damit prahlen und angeben. Und wenn er voll mit dabei ist eigentlich, wäre er mit in die Ferien. Er hat eher von Veloferien mit einem Kumpel erzählt, beide sind sehr sportlich und ich weiss nicht, ich gehe eher davon aus, dass so sportliche Menschen eher acht auf sich und ihren Körper geben. Er ist da eher der "Esser", mei hat der auch wieder an diesem Abend nach hinten geschaufelt...

Klar, ein Bierchen habe ich ihn auch schon trinken sehen. Und an diesem Abend hat seine Schwester auch ein wenig Alkohol gehabt. Zuerst meinte er zu mir, ob ich haben wolle (war so ein süsses Gemisch, ein letzter restlicher Schluck, keine Ahnung…). Ich verneinte natürlich sofort. Autofahren und Alkohol geht bei mir gar nicht. Und ich trinke ja sowieso kaum bis gar nicht. Ich weiss nicht einmal mehr, wie ich auf Alkohol reagiere und Peinlichkeiten möchte ich mir ersparen.
 
Ich weiss nicht, ob er einfach bewusst auch nichts wegen mir genommen hat oder ob es einfach seine Art ist, dass er nicht immer etwas braucht. Und Letzteres würde mich natürlich unheimlich glücklich stimmen. Auch Ersteres klingt toll, aber da wären wir wieder mal bei der Diskussion, dass ich nicht will, dass Menschen nur wegen meiner Anwesenheit auf Alkohol verzichten. Auch sonst habe ich an diesem Abend etliche Gemeinsamkeiten mehr erfahren. Zum Beispiel trinkt auch er keine Energydrinks ;-). Wuhuuu!
 
Einzig sein Verhalten seiner Schwester gegenüber hat mich irritiert. Sie kamen mir sehr vertraut vor und man merkte auch, wie er ihre Nähe suchte. Bei „unserer“ Vorgeschichte war ich natürlich sofort irritiert, anscheinend ist es für ihn einfach etwas „Normales“. Klar, mir ist dabei bewusst, dass ich dies nicht mit mir vergleichen darf. Mit Geschwistern ist man immer anders. Und irgendwie hat es ja auch etwas Schönes.
 
Und mir ist es ja immer noch nicht wirklich bei anderen Mitarbeiterinnen so aufgefallen, wie bei mir. Vielleicht sollte ich es einfach als Kompliment sehen, dass er dies bei Menschen tut, bei denen er sich einfach wohl fühlt.
 
An diesem Abend gab es doch eine Aktion, die mir ein wenig den Wind aus den Segeln genommen hat. Er meinte, dass er sich von einer Mitarbeiterin teilweise angeflirtet fühlen würde (sie ist vergeben, dass weiss er und er hat es eher lustig gemeint. Wer diese Mitarbeiter kennt, weiss, wie es gemeint war ;-)). Als er vorzeigen wollte, wie er das genau meinen würde, rutschte er mit dem Stuhl zu mir, schnappte sich mein Knie und fuhr meinen Oberschenkel hoch und runter, und das mit der gesamten Handfläche (er wollte damit zeigen, dass er Angst haben würde, sie würde dies bald mal bei ihm anwenden). Bildlich fügte er noch hinzu, dass sie plötzlich mal mit einer Peitsche dastehen würde. Die beiden anderen Damen meinten nur: "Ach, zambrottagirlie weiss das schon zu verhindern! Die steht dann auch mit einer Peitsche in der Hand vor der Tür und meint 'du kommst hier nicht rein!'". Klar, mein Körper reagierte in dem Moment der für mich doch sehr intimen Berührung, aber im Nachhinein weiss ich echt nicht mehr wie. Er hätte es genauso gut bei seiner Schwester zeigen können. Mir blieb einfach für eine kurze Zeit der Atem weg.

Und ich weiss nicht... ich würde halt schon behaupten, diesen gewissen Sinn zu besitzen. Und ich hatte einfach ein paar Mal das Gefühl, dass die anderen beiden Mitarbeiterinnen so einen gewissen Blick drauf hatten. Und ich glaube schon, dass man einfach merkt, wenn es zwei Menschen gut haben bzw. da einfach eine Verbindung (welcher Art auch immer) besteht. Und als diese Berührungsaktion war, nahm ich einfach gewisse Schwingungen war.

Und auch seine Schwester hatte so einen Blick bei der Begrüssung drauf... Ich weiss, ich darf nicht zu viel hineininterpretieren, aber irgendwie konnte ich eben diesem Gefühl bis jetzt doch immer trauen. Mir schien es so, als dachte sie sich: "Ach, du bist das!". Und die Rückmeldungen bis jetzt bei diesen zwei anderen Mitarbeiterinnen waren einfach, dass sie zu Hause unheimlich gern und viel über mich erzählen, weil ich anscheinend so gut ankomme.

Ich sollte mit meinen Selbstzweifeln aufhören. Ich habe es gut. Ich komme gut an und kann mir das auch eingestehen!
 
Naja, es wurde spät und doch genoss ich die Zeit. Seine zwei Katzen sind echt süss und mit der einten durfte ich sogar spielen. War das ein Spass! Und schon wieder hatten wir eine weitere Gemeinsamkeit.

Und auch heute war es lockerer, wie auch schon. Wahrscheinlich versprühte ich keine Distanz. Beim Mittag hatte ich schon das Gefühl, dass er gerne mit mir die Treppen hoch gelaufen wäre, aber ich musste runter.

Ich weiss, ja nicht zu viel überlegen und sich reinsteigern. Ich werde weiterhin versuchen, es so locker anzugehen. Einfach  Zeit lassen. Und neue Erfahrungen annehmen und verarbeiten. Ich muss es echt positiv sehen. Ich habe eine Chance, gewisse Dinge zu lernen, vor allem das Zwischenmenschliche mit einem Mann.
 
Bin gespannt, was da noch alles kommt… und das ist ja echt ungewohnt für mich ;-). Ich bleibe mir einfach bewusst: im Moment geht es mir gut, es waren zwei sehr anstrengende Wochen (habe 90 Prozent gearbeitet), ich habe es gepackt, meine Chefin hat gemeint, dass wir das doch super hingekriegt hätten und ich bin eher wieder die alte, lustige im Geschäft. Und doch wird mir immer bewusst, dass ich sofort abbremse, sobald der Gedanke aufkommt, mich in einer Beziehung, in einer Familie oder so vorzustellen.

Da kommt sofort der Gedanke, dass ich niemandem weh tun möchte. Aber eben, diese Platte kennt man zu genügend von mir.
 
Ach ja, beim Abwasch habe natürlich auch ich wieder geholfen ;-).

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