Dienstag, 8. Januar 2013

jemand bringt zambrottagirlie...

... zum Grübeln, Grübeln, Grübeln. Diesmal möchte ich es nicht wirklich lange hinausschieben. Es ist einfach etwas, das mich doch beschäftigt. Und ich weiss einfach nicht, wie es sehen.
 
Freundschaftlich sagt der Kritiker. Es ist alles nur einfach nett gemeint.
 
Vielleicht doch intensiver, sagt der andere Teil in mir.
 
Etwas zwischendrin gibt es nicht. Denn der Kritiker macht dies mit der "Freundschaft". Er war vor ein paar Wochen schon viel härter. Aber Berührungen kommen nicht von jemanden, der einen eigentlich abstossend findet. Egal, wie höflich man ist.
 
Ich berühre auch keine Person, die ich nicht mag.
 
Ich weiss nicht, wo anfangen.
 
Und wo aufhören mit Erzählungen.
 
Fakt ist: ich bin häufiger nervös. Habe kaum Appetit. Und finde keinen Schlaf. Grüble definitiv zu viel und bin nicht verknallt. Aber stark verunsichert. Und weiss nicht, wie ich mich da als Frau verhalten soll. Welche Zeichen soll man senden für welchen weiteren gewünschten Schritt des Mannes? Und was will ich überhaupt? Sprich, was sollte ich nicht senden, wenn ich doch nicht mehr möchte. Oder ist da doch etwas? Und warum steht der Selbsthass immer bereit und macht alles kaputt? Warum denkt der sich immer, dass mich niemand attraktiv findet und ich mal ehrlich in den Spiegel schauen und mir einfach jegliche Gedanken in Sachen Mann aus dem Kopf schlagen soll?
 
Hach.... wuäch...
 
Ich kann nichts dafür. Ich bin keine Flirtmeisterin und war nie in der Situation, dass ich einem Mann irgendwie hätte Zeichen senden sollen. Ich dachte mir bis jetzt immer, dass dies automatisch kommt, sprich: die Männer denken sich eh, was sie wollen und gehen auf die Vollen :).

Klar, es gab bei mir auch schon ein paar wenige Kollegen und auch jetzt noch männliche Bekannte und Familie im Umfeld. Aber niemals mit solchen Aktionen. Und ich denke mir immer wieder automatich: "Ekelt sich der Typ überhaupt nicht?". Wer meine Glaubenssätze kennt, weiss, wie ich darauf komme. Ich gehe ja grundlegend davon aus, dass Menschen sich davor ekeln, mich berühren zu müssen bzw. sich ebenso davor ekeln, wenn ich sie berühre.

Aber dem scheint das egal zu sein.

Gestern... - äh, bereits vorgestern, war Sonntag :-) - half ich mit ein paar Mitarbeitern bei einem Apéro aus. Es war eigentlich eine echt gute Übung, ich bin ja nicht wirklich gern unter vielen Leuten. Es geht zwar, wenn ich mich dann ein wenig daran gewöhnt habe, aber der Gedanke daran ist nicht gerade der Beste. Aber der Tag hatte schon nur etwas Gutes an sich, dass ich einen männlichen Mitarbeiter (der hübsche Herr vor ein paar Monaten mit der Freundin *g*) von einer anderen Seite kennen gelernt habe. Er macht teilweise einen etwas komischen Eindruck, aber am Sonntag hat der sich einfach so neben mich gestellt und einen Witz nach dem anderen abgeschossen. Und das finde ich wichtig, denn ansonsten hat man (zumindest für mich fühlt es sich so an) so ein "Bremsgefühl" und ich bin dann eher reserviert bzw. ruhiger, wie sonst.
 
Aber heute geht es nicht um diesen Mitarbeiter. Heute geht es um diesen gewissen, jungen Kollegen. Durch die Organisation wusste ich, dass er ebenfalls aushelfen kommen würde. Angesprochen habe ich ihn bewusst nie darauf. Und ich wusste nicht, ob er auch davon ausging, dass ich dabei war oder ob er es einfach nicht als so wichtig empfand.
 
Ich half bei den Vorbereitungen mit. Mann, ich finde diese Einträge immer so peinlich. Wie ein über beide Ohren verliebter Teenie, der einfach jegliche Situation immer wieder abspult. Aber wer meine Vorgeschichte kennt... und es beschäftigt mich doch sehr. Es gibt bei dieser Geschichte positive, wie auch negative Aspekte. Und ich verarbeite sie nun mal so. Pupa weiss von ihm, ansonsten niemand. Nicht einmal meine Therapeutin. Alina kennt ihn nur als einen Mitarbeiter. Aber ich muss mich zügeln, ich nenne den Namen definitiv zu oft.
 
Er kam ein wenig später. Er begrüsste alle, abgesehen von mir und meiner Lehrtochter. Wir standen etwas abgelegen und hatten gerade zu tun. Als ich an ihm vorbeilief, gab ich ihm - wie immer höftlich, wie ich nun mal bin :-) - die Hand und er schien überrascht. Sein Händedruck schien mir ein wenig ungewohnt weich und etwas lang.
 
Ich weiss nicht, ob es so ist oder ich es mir einfach denke oder den Eindruck habe. Aber der gewisse Mitarbeiter wurde sofort vom Mitarbeiter mit der Freundin belagert. Es war schon bei einem Apéro vor einem Monat so und schon dazumals hatte ich das Gefühl, dass der junge Mitarbeiter doch eher lieber bei "uns" gestanden wäre. Es sprach schon eher dafür, denn der gewisse Mitarbeiter stand dann doch plötzlich neben mir.
 
Zuerst mit Abstand. Ich weiss nicht, aber für mich hat es sich nach einer riesen Barriere angefühlt. Es war mir unangenehm, zu wissen, dass neben mir einer steht und ich nur vom Blickwinkel sehen kann, was er als nächstes tut. Es verunsichert mich total und ich möchte nicht, dass es auffällt, dass ich einerseits immer rüberschiele und immer nervöser werde. Es ist wie bei Tieren. Komisch, aber ich kann da nichts machen.
 
Ich musste fast auflachen (es sah wirklich lustig aus :-)), als ich bemerkte, wie er einen ausladenden Schritt nach rechts machte, anhielt, und dann noch einmal die gleiche Bewegung durchführte, bevor er (ich hatte es irgendwie erwartet, dann doch wieder nicht...) mit seiner rechten Schulter bzw. mit seinem rechten Oberarm gegen meine linke Schulter und den linken Oberarm stupste. Als wäre es ein Begrüssungsritual :-D. Er macht es, obwohl Chefin und alle Mitarbeiter dastanden. Ich weiss nicht, ob sie es mitbekommen haben, oder nicht. Es war mir egal. Und ich habe natürlich mitgemacht. Es war eine kurze Berührung, aber ich stockte sofort, als ich bemerkte, wer eigentlich neben mir stand. Nämlich das Mädel, welches mich stark verunsichert. Wo ich mich frage, ob er eher Augen für sie hat und daher immer so zu mir ist. Auf der anderen Seite macht er es öfters (egal, ob jemand bzw. wer anwesend ist) und da gibt es wirklich andere Frauen, die er zum Neidischmachen aussuchen kann. Bestimmt nicht mich Schabracke.
 
Er erzählte zum ersten Mal etwas wirklich Privates und wandte sich nicht wieder sofort ab, wie es mir die letzten Male aufgefallen ist (der letzte Eintrag mit bzw. über ihn). Ich war erstaunt, freute mich aber wirklich darüber. So habe ich erfahren, dass auch er der Älteste der Geschwister ist. Und ich finde halt, das verbindet doch. Man übernimmt automatisch mehr Verantwortung.
 
Auch sonst gibt es Dinge, die einfach echt zu viel an Zufall sind. Nicht überall spielen sehr gute Freunde in einem Orchester mit. Habe ich an diesem Tag auch noch erfahren. Aber dazu später mehr.
 
Der Anlass begann. Zuerst spielte ein Orchester ein paar Lieder. Meine Chefin meinte, dass wir uns ebenfalls dazusetzen könnten. Sie lief voraus, der Rest trottete hinterher. Der Mitarbeiter stellte sich auf die Seite an der Wand, ich gesellte mich zu den Frauen, die einen Platz bezogen hatten. Es dauerte nicht lange und schwups, sass der junge Mitarbeiter links von mir.
 
Die Minuten, die danach kamen, erschienen mir lang. Und doch wollte ich, dass sie so schnell nicht vorbei sein würden. Es waren keine grossen Berührungen oder Gespräche sowie Blicke, aber ich hatte keinen Fluchtimpuls. Klar, gab es bei anderen Männern, die ich gut kannte, auch nicht, aber grundsätzlich fühle ich mich nicht wohl. Und der Mitarbeiter mit der Freundin wäre so ein Fall.
 
Aber in diesem Moment war es einfach okay und es harmonierte für mich. Und ich kenne diesen jungen Mitarbeiter vielleicht gerade mal fünf Monate. Ich weiss nicht, ob es einfach eine Wellenlänge ist. Ob es einfach eine tolle Freundschaft ergeben könnte.  Oder wie sonst alles deuten. Sein Verhalten in Sachen Körperkontakt ist einfach anders, als bei anderen.
 
Ich schinde Zeit, gemerkt :-)? Weil ich nicht weiss, wie die nächsten Zeilen beschreiben, damit es wirklich nicht blöd klingt. Wo anfangen?
 
Ich meine, ich bin etwas fülliger, aber trotzdem berühre ich beim Sitzen grundlegend keine andere Menschen. Meine Lehrtochter habe ich nicht berührt. Ihn dagegen schon. Und ich meine, ich berühre ja nicht einmal meine Schwester, wenn sie neben mir sitzt.
 
Ich habe seinen rechten Oberarm an meinem linken bemerkt. Mich jedoch bewusst nicht in Sachen Sitzposition geändert. Es war ein Gefühl der Sicherheit. Ein paar Mal konnte ich ihn sich leise und heiser räuspern hören. Immer mal wieder kam eine kleine Bemerkung und als sich eine ältere Dame neben dem letzten freien Stuhl neben ihm plumsen liess, beugte er sich mit seinem Oberkörper zu mir rüber, legte seine linke Hand um meinen linken Oberarm und grinste mir zu. Ich grinste auch, innerlich jedoch empfand ich die Geste als sehr vertraut. So etwas macht man nicht bei jedem/r. Ich wurde zunehmend nervöser. Ich wusste nicht, ob es wegen dem Anlass war oder auch ein wenig wegen ihm. Er war erstaunt, da ich ansonsten immer die Ruhe in Person bin und es echt viel braucht, dass ich mich aufrege. Privat fluche ich, klar :-). Aber Büro ist und bleibt Büro *g*.
 
Plötzlich meinte er, dass sein Kolleg auch spielen würde. Ich meinte, was und er wusste es nicht (jöh...). Ich wollte wissen, ob ich ihn sehen könne von meinem Platz aus. Er zeigte ihn mir. Und meinte noch etwas von "seine Freundin spielt auch". Ich verstand zuerst, dass seine Freundin auch spielen würde. Als er jedoch hinzufügte, dass er nicht mehr genau wissen würde, welche es nun sei, musste ich innerlich fast auflachen. Seine Freundin war es also jedenfalls nicht ;). Ach sonst fiel mir niemand auf, die ihn besuchte an diesem Anlass.
 
So kamen wir zum Zufall, dass auch ich eine Freundin habe, die in einem Orchester mitspielt. In der Zwischenzeit hatte ich eine andere Mitarbeiterin ein paar Mal an uns vorbeihuschen sehen. Ich machte mir Sorgen und meinte zum jungen Mitarbeiter, dass ich mal nachschauen würde. Es war die richtige Entscheidung gewesen, eine etwas ältere Dame hatte plötzlich Kreislaufprobleme.
 
Als ich zurück kam, war er auf meinen Platz gerutscht und sass nun neben der Mitarbeiterin, die ich als "Rivalin" sehe. Mei, klingt das... Ich setzte mich also wieder dazu. Und ich weiss, dass ich mir nichts eingebildet habe oder es noch tue. Meine Sitzposition war die folgende (und nein, zuvor hatte er sie auch nie eingenommen...): schwierig, schwierig... ich habe mich normal hingesetzt, wobei ich meine rechte Hand bewusst leicht unter meinem rechten Oberschenkel "eingrub". Mein Oberarm war also gestreckt an meinem Oberkörper, ich berührte ihn jedoch nicht. Ich war auch nicht stark nach rechts dadurch geneigt. Ich weiss nicht mehr, wie nahe die Stühle aneinander gereiht waren, plötzlich jedoch nahm er die gleiche Sitzposition an und ich bemerkte ganz genau seinen linken Oberarm hinter meinem rechten, der eben gerade und angespannt unter meinem Oberschenkel versteckt war. Es war nicht einfach ein "Sich-Bequem-Machen" oder ein "Sich-Leicht-Streifen". Es schien mir wirklich bewusster Körperkontakt, ein "Sich-Herantasten", bis die Berührung besteht. Ich war erstaunt, wie gut es sich anfühlte und wie klein der Fluchtimpuls war. Und doch verstand ich es immer weniger. Er veränderte sie wieder, aber setzte sich dann ein zweites Mal bewusst so hin. Was rechts von ihm mit der anderen Mitarbeiterin lief, kann ich nicht sagen.
 
Joa, danach kam der strenge Teil. Apéro bereithalten, Nachschenken und doch mal wieder Quasseln. Ich wollte ihn eigentlich stinkfrech zu einem Dessert einladen, biss mir jedoch auf die Zunge. Er ist der Mann, er ist an der Reihe. Obwohl ich natürlich unsicher bin wegen dieser Sache mit dem Drink. Aber wir kamen auf ein anderes, gemeinsames Hobby zu sprechen. Bevor wir konkrete Pläne machen konnten, wurden wir weitergescheucht. Aber er würde keine privaten Aktivitäten vorschlagen, wenn er es nicht wollen würde.
 
Sein Kumpel stand dann auch plötzlich am Tresen. Ich blickte ihm genau in die Augen und wusste, dass er nicht mich suchte, sondern den Mitarbeiter. Der erblickte ihn dann auch und begrüsste ihn. Da würde man sehr gerne Mäuschen spielen...
 
Ich muss bei diesem Mitarbeiter enorm aufpassen, dass ich nicht in diesem "Jö-Effekt" versinke. Er hat so süsse Eigenschaften an sich. Nicht so gemeint, er spricht einfach Dinge aus oder an, die meinen Schwesterinstinkt wecken. Einmal war es ihm unangenehm, dass er beim Aufräumen nicht helfen konnte "ist wirklich nicht meine Art!", dann mal wieder stand er mit schneenassen Haaren vor mir und lächelte keck, dann wieder habe ich erfahren, dass es ihm schlecht wird, wenn er hinten sitzen muss und letztens meinte er zu mir, dass er sich genau daran erinnern würde, wie und wo er mich das erste Mal gesehen hätte. Ich weiss nicht, wie er darauf gekommen ist, denn ich habe von meiner ersten Begegnung erzählt und logisch wäre es doch gewesen, er hätte von seiner ersten berichtet und nicht von unserer ersten... Aber naja, ich fand es süss :-).
 
Die beste Aktion war jedoch, als mein Bruder bei mir zu Besuch war, um mein Büro anzugucken. Der Mitarbeiter meinte, ich solle kurz mal bei ihm vorbeischauen. Ich tat es. Und mein Bruder ist seinem Alter näher, als er dem meinen. Der gewisse, junge Mitarbeiter stand im vollen Ernst auf und gab meinem Bruder die Hand. Ich stand perplex daneben und wurde knallrot. Es kam mir so vor, als würde ich meine Familie meinem Zukünftigen vorstellen. Aber ich fand es eine wirklich sehr höfliche Geste. Hätte ich nicht jedem zugetraut. Und es hat wieder einen totalen "Jö-Effekt".
 
Und doch, eigentlich hätte dies ein ganz anderer Eintrag werden sollen. Wie sehr mich dieser junge Mann zum Grübeln bringt, wie ich immer weniger schlau werde, vor allem sein Verhalten in letzter Zeit (ausser ich fokussiere mich einfach zu sehr darauf durch all diese Umstände...) und dann wollte ich doch den Sonntag abwarten. Hach, es ist und bleibt kompliziert...
 
Sorry für allfällige Fehler. Habe die Zeilen nicht nochmals nachgelesen.
 
buona notte...

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