Freitag, 19. August 2016

das nenn ich 'ne kleidchenwoche!

Wuhu, diese Woche hat das Wetter mal wieder super mitgespielt (abgesehen von gestern Nachmittag) und wenn sie nicht mitgespielt hat, war es zwar etwas nass, aber trotzdem angenehm warm.

So mag ich den Sommer: ein laues Lüftchen, Sonnenschein und nicht diese erdrückende Hitze. Die wird mich jetzt die nächsten vier Wochen in bella Italia erwarten ;-). Nächste Woche muss ich schauen, ob ich überhaupt einen Outfitpost mache. Arbeite nur noch am Dienstag und Mittwoch. Montag bin ich sehr casual unterwegs, da steht Coiffeur an. Ich freue mich auf meine Haarfarbe in violett-violett (bis anhin eher rot-violett). Am Dienstag habe ich bereits ein Outfit im Kopf und am Mittwoch komme ich vielleicht ausnahmsweise mal mit kurzen Jeans und Shirt arbeiten - ich düse ja dann direkt von der Arbeitsstelle aus los. Wird alles eher stressig.

Ich bin nervös. Aber positiv und vor Vorfreude nervös. Dieses lange Autofahren, mich darauf einstimmen. Mich und meine Welt. Vor allem das Meer. Was dies für eine Anziehungskraft auf mich ausübt, einfach gewaltig. Als Teenager wollte ich nie ans Meer. Und jetzt sehne ich mich danach. Dieser Duft, diese Briese, dieser weite Blick, dieses Gefühl von Freiheit. Mein Element halt :-).

Was lief noch so in meiner Kalenderwoche 33? Ich habe mich nach langer Zeit mal wieder fraulich und attraktiv gefühlt. Also, auch gegen aussen. Klar, diese Kleidchen würden viele als eher schick betrachten... Meine Meinung dazu ist folgende: warum sollte ich sie nicht tragen? Ich mag es nun mal abwechslungsreich und zur Arbeit - why not? Ich bin und bleibe ein KleidchenmäUnd alle, ausser der Jumpsuit und das Kleid in der Farbe mint, sind aus meinem Fashionhimmel Amerika. Dort ist die Mode in Sachen PlusSize einfach viel weiter. Schon nur diese Kleider (zu Hause habe ich noch einige) beweisen, dass auch Frauen mit Kurven ausgefallene, spezielle Kleider in bunten Farben tragen können und wollen. Ansonsten würden diese Teile doch nicht verkauft werden. Ich musste die Grösse wirklich zwei bis dreimal überprüfen im Laden - denn ich konnte es nicht glauben, dass diese Kleider in meiner Grösse angeboten wurden! In der Schweiz besteht auch eine gewisse Auswahl, aber noch bessere Auswahl gibt es in Deutschland. Hier sind LaRedoute und Zalando sehr weit vorne mit dabei. Aber eben, in Amerika ist es einfach noch gewaltiger. Noch weiter verbreitet. Noch vielfältiger. Und ich habe viele Frauen gesehen, welche die angebotene Ware auch wirklich anziehen. Mal eher, mal weniger geschmackvoll kombiniert. Wobei das überhaupt nicht auf die Grösse ankommt.

Das letzte sieht auf dem Bild fast orange aus - ist es aber nicht. Es ist eher ein Erdbeerrot (das perfekte Rot meiner Meinung nach für mich - von Tiefrot mal abgesehen ;-)).

Mir war es teilweise zu unangenehm, habe ich diese Woche gemerkt. Nicht das tragen der Kleider, da stehe ich zu meinem Geschmack. Eher die wahrgenommenen Reaktionen haben mich verunsichert. Am Mittwoch zum Beispiel trug ich das zitronengelbe Kleid. Ich bin mit 1,76m eine eher etwas grössere Frau in unserer Gesellschaft. Und doch finde ich, ist mein Gewicht gut verteilt. Und seit der Reduktion sowieso. Seit ein paar Tagen fällt es mir noch einmal verstärkter auf. Item - als ich nach dem Essen mit Mutti und Grosi aufstand, um mit Schila eine weitere Runde zu machen, musste ich an etlichen Tischen vorbei und bemerkte diese Blicke... Keine bösen oder negativen, aber einfach Blicke. Musterungen. Und das mag ich gar nicht gerne. Denn wenn jemand mustert, zeichnet sich dann Millisekunden später auch eine Bewertung im Gesicht ab. Ob bewusst oder unbewusst ist dabei nicht wichtig. Es geht einfach darum, dass ich auf eine solche Bewertung regelrecht warte. War da am Mittwoch nicht der Fall, aber ist dann mal eine Regung, kommt sofort die Grübelei und die Verunsicherung.

Verstärkter ist es mir gestern aufgefallen. Ich hatte noch ein wenig Zeit nach meinem Feierabend bis zum Treffen mit meinem Arbeitsmutti. Da hatte ich ja das bestickte Kleid in Rosé und einen weissen Blazer darüber an. Gegen Abend wurde es ja frisch. Ich kam in dieses Café und fühlte mich sofort gemustert. Okay, mir ist schon ein paar Mal gesagt worden, ich hätte diese spezielle Aura und Ausstrahlung. Diese sei noch stärker, wenn ich einen Raum betreten würde. Finde ich ja ein sehr liebes und nettes Kompliment, aber gestern war es mir wirklich unwohl.

Ich sah, wie mich ein Mann in meinem Alter fixierte. Ich erkannte dies, blickte zu Boden und dachte mir: "Nein, jetzt starrst du einfach zurück!" Ich nahm meinen Mut zusammen und schaute. Er wandte seinen Blick nicht ab. Es war mir unangenehm, aber ich hielt dem Blick stand, lief währenddessen zu meinem Tisch. Immerhin erkannte ich, dass es kein negativer Blick war. Aber er starrte regelrecht. Ich empfand kein böses oder schlechtes Gefühl und doch - fühlte ich mich als Frau wie Wildfleisch begafft. Ein anderer sass mit seiner Partnerin am Tisch und gaffte ebenso. Aber dieser wandte den Blick sofort ab, als er bemerkte, wie ich seinen Blick erwiderte.

Nicht falsch verstehen, ich fühlte mich wirklich gut und nicht irgendwie schief gemustert. Und doch ist es eher ungewohnt für mich. Und der Typ mit der Partnerin geht in meinen Augen mal gar nicht. Klar, jeder Mensch schaut. Aber ich persönlich hätte ein Problem damit, wenn mein Partner so starren würde, wie dieser es getan hatte.

Item - mein Arbeitsmutti sah es wie ich. Es war wirklich ein guter Abend, ich konnte meine Zweifel ansprechen und auch mal über Männer herziehen. Es tat gut. Sie versteht es wie ich, dass man als Frau schnell Probleme damit hat, wenn der Partner herumschaut und andere Frauen begafft. Dass da jede Frau anders und eigen ist. Sie kann auch nachvollziehen, dass ich keinen Mann an meiner Seite möchte, der jung ist und sich daher jeden Monat in eine neue verknallt. Das ich da auch keinen Bock auf diese Spielchen habe und vor allem diese Ausreden "so sind halt die jungen Burschen" nicht mehr hören kann und will.

Auch sonst konnte ich einfach mal loswerden, dass es mich verunsichert, wie leicht alle um mich herum jemanden kennen lernen. Erzählte von meiner Coiffeuse und von all diesen komischen Pärchen, mit oder ohne Handicap, welche doch zueinander gefunden haben und einen Partner haben. Ob es eine einfach Zweckgemeinschaft ist, ist mir egal. Es geht bei mir ums Prinzip.

Es tat gut, einfach ein wenig zu philosophieren, sich auszutauschen und irgendwie auch Bestärkung in meinen Grundsätzen an einer Beziehung zu erhalten. Und heute war es einfach ein wunderschönes Gefühl, als sie mir ein schönes Wochenende wünschte und meinte, dass ich eine attraktive Frau sei und aufhören solle, zu zweifeln. Wow, das ging runter wie Öl. Es hat irgendwie ein wenig gut getan.

Joa, so kommen wir auch zum gewissen Mitarbeiter. Dieser hatte diese Woche wieder seinen Einsatz und ja, er scheint mir sehr locker und "gut drauf". Und doch geht mir das, was meine Therapeutin mir Dienstag gesagt hat, nicht aus dem Kopf. Ich muss mich bei ihm nicht entschuldigen, aber vielleicht erklären, dass es keine Absicht war. Ich kann mich noch so hart geben, es geht nicht spurlos an mir vorbei, dass er sich anscheinend wirklich verletzt gefühlt hat, als er von meiner Kündigung erfahren hat. Es war wirklich nicht meine Absicht. Lange konnte ich seine Reaktion nicht nachvollziehen. Mittlerweile denke ich einfach, dass er mich halt doch auf seine Art und Weise mag und vielleicht traurig ist, dass ich nun von dieser Arbeitsstelle weggehe. Und so weit habe ich natürlich in meinem Ärger und meiner Rage nicht gedacht.

Heute waren wir einige Male fast ganz allein. Aber ich habe mich nicht getraut. Wüsste ich es nicht, wäre es mir egal. Aber da ich es weiss, möchte ich es doch klären. Ich kenne mich. In Italien habe ich viel Zeit zu grübeln und dann kommt anstelle des schlechten Gewissen ein heftiges Schuldgefühl. Und das möchte ich nicht. So bleibt mir nur, es anzusprechen. Also, nicht detailliert, nein. Ich möchte einfach klarstellen, dass es nie meine Absicht war, mit meinem Handeln irgendwen zu verletzten, vor den Kopf zu stossen oder irritiert zurück zu lassen. In diesem Falle ihn.

Am Dienstag zupfelte er schon wieder an meinem Rocksaum herum und berührte meinen Oberschenkel und beim Rosékleid hatte ich im Rücken einen grösseren, ovalen Ausschnitt. Da tippelte er mir auch rein. Von dem her hat er sich vom Schock erholt. Und doch, ich möchte nicht, dass das dann so auseinandergeht. Heute hätte ich die Chance gehabt. Mittags sass ich draussen auf der Bank, er gesellte sich zu mir. Bevor ich es ansprechen konnte, kam ein weiterer Mitarbeiter. Es war eine schöne Runde und der gewisse Mitarbeiter erzählte mehr, wie auch schon. Gefiel mir und ja, so wollte ich die Stimmung nicht kaputt machen, als der dritte im Bunde zum einten Haus und der gewisse Mitarbeiter und ich zum anderen Haus liefen. Dort ging er noch runter in die Küche, wir wären wahrscheinlich alleine gewesen. Aber es stimmte für mich nicht. Es war keine Angst oder so. Es war einfach gerade eine gute Stimmung und ich bin überzeugt, es wird alles so kommen, wie es muss. Nächste Woche vor meiner Abfahrt möchte ich es aber doch noch erledigen.

Ich glaube, diese Geschichte zwischen uns ist eine typische: ein Mensch, zu dem man sich hingezogen fühlt und die man nie im Leben vergessen wird. Wo man eine Verbindung spürt und sie nicht erklären kann. Und wie habe ich es meinem Arbeitsmutti zu erklären versucht? So sehr er mich in den vergangenen Jahren zum Grübeln gebracht hat, ich habe ihn lieb gewonnen. Auf welche Art auch immer.

Phu... doch alles länger geworden, wie geplant ;-).

Nun zu den Outfits! Alles Kleider, abgesehen von meinem Jumpsuit. Der ist mit kurzen Beinen und ich liebe ihn. Die Schuhe hatte ich vor dem Foto bereits ausgezogen, daher nicht über die offenen Bändel wundern ;-). Er fühlt sich zum Tragen gut an und besteht aus angenehmen Material. Der kommt mit nach Italien ;-). Die restlichen Kleidchen sind ja bereits erwähnt worden ;-).





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