Auch ich
brauche mal ein wenig Abwechslung in Sachen Autor und so habe ich nach zwei
verschlungenen Büchern zu einem der erfolgreichsten von Fitzek gewechselt. PS:
natürlich habe ich in die Ferien ausschliesslich Werke von Andreas Franz
(Daniel Holbe), Arno Strobel und Sebastian Fitzek mitgenommen. Im Wissen, dass
mir diese bestimmt eher gefallen würden, als eventuelle Neuautoren. Ich meine,
ich möchte doch ein Buch am Strand geniessen, mit dem Meeresrauschen, den
Wellen und dieser Brise mit einer Prise Sand ;-).
Zum
Klappentext:
Mein Name is Simon.
Ich bin zehn Jahre alt.
Ich bin ein Serienmörder.
Simon Sachs, ein todkranker
zehnjähriger Junge, ist fest davon überzeugt, in einem früheren Leben ein
Mörder gewesen zu sein. Und er kann es beweisen, indem er seinen Anwalt zu
Fundstellen von Leichen führt – Menschen, die grausam ermordet wurden, exakt,
wie das Kind es zuvor beschrieben hat. Doch die Morde geschahen lange vor
seiner Geburt…
Meine
Meinung.
Auch hier
befindet man sich schnell in der Geschichte und von da an geht es Knall auf
Knall, ein Geschehen jagt das nächste und die Spannung kommt und geht immer
wieder. Die Charaktere häufen sich und auch hier ist man im Zwiespalt, wem man
trauen kann, und wem nicht. Doch Fitzek schafft es auch in diesem Werk, dass
sich die verschiedenen Hauptpersonen einbrennen und man hinter dem Inneren Auge
einen Film abspielen lassen kann.
Für mich
war es so, als würde ich einem Krimi im TV zuschauen. Und umso weiter es im
Buch ging, umso weiter nahm die Spannung zu. Teilweise war mir schummrig und
ich wollte einfach nur noch weiterlesen, um zu wissen, wie das nächste Kapitel
weitergeht. Weil ich in diesem Moment nur eine Lösung sah, nämlich die
schrecklichste. Und doch gab es immer wieder überraschende Wendungen.
Gegen Ende
wollte ich nur noch wissen, ob die Geschichte gut ausgeht oder in einem Drama
endet. Denn beides ist bei diesem Autor schon vorgekommen.
Die Geschichte selbst erzählt sich eigentlich schon im Klappentext. Das Kind sucht sich Hilfe bei einem Anwalt und dieser wird durch eine Erpressung immer Tiefer in die Kriminalität etc. gezogen. Teilweise fand ich die Erklärungen und Schritte der „Bösen“ doch ein wenig sehr kompliziert und überspitzt dargestellt. Aber Fitzek schaffte es, dass man diesem eher weniger an Wichtigkeit zuschrieb, denn er hat ein sehr heftiges Thema immer wieder vertieft und sich auch im Buch damit auseinandergesetzt, welches wir in unserem Alltag leider immer wieder unbewusst vergessen. Weil es zu grausam ist. Weil es uns nicht betrifft. Und weil wir einfach in das Gute im Menschen glauben. Kinderhandel, im grossen Stil.
Mir gefällt
an Fitzek Schreibstil, dass er im Grossen und Ganzen flüssig ist. Leicht
verständlich und doch gibt es Situationen, die er wirklich gross ausschmückt
und bei denen man am Ende denkt, es hätte doch ein Satz gereicht. Ich
persönlich mag es, denn meine Fantasie schlägt dann Purzelbäume und ich bin
auch eher eine, welche in Kurzgeschichten gewisse Vorgänge exakt und penibel
genau beschreibt bzw. „ausschmückt“. Ich finde es klasse, denn mein Kopfkino
läuft dann wirklich auf Hochtouren.
Und doch
hat er die grässlichsten der grässlichsten Szenen eher kurz und knapp gehalten
und überlässt dem Leser selbst, wie er da sich diese Situationen vor Augen
halten und selbst ausmalen möchte. Mir haben dann die wenigen Worte gereicht
und ich finde, das zeigt Grösse.
Wie soll
ich es sagen… Ich finde Arno Strobel auf seine Art und Weise toll, wie auch
Fitzek. Und doch schreiben beide Psychothriller und Dramen und doch wieder
total unterschiedlich in Sachen Schreibstil, Darstellung, Härte, Tiefgang etc.
Ich würde
sagen, Fitzek informiert sich vertiefter in wirklich psychische Themen und
setzt sich eher damit auseinander, als Strobel. Bei Fitzek geht es teilweise
wirklich an die Substanz und die Grausamkeit kennt keine Grenzen.
Strobel
macht es in meinen Augen genau gleich gut. Einfach anders. Weniger hart. Es
geht eher um das Zwischenmenschliche, die Gefühle und Emotionen. Es ist einfach
eine Spur „weicher“ und doch sind beide absolut top. Für Einsteiger empfehle
ich daher Strobel. Es ist schwierig zu erklären, wenn man mehrere Autoren mag
und doch genau die Unterschiede im Schreibstil spürt. Was ich persönlich super
finde, denn sonst genügt es, wenn man nur noch Bücher von einem Kriminalautor
liesst.
Und Franz ist noch einmal
ein ganz anderes Kaliber. Und mein absoluter Lieblingsautor. Und wieder ganz
anders, wie die oben genannten…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen