Samstag, 25. Oktober 2014

das kind

Auch ich brauche mal ein wenig Abwechslung in Sachen Autor und so habe ich nach zwei verschlungenen Büchern zu einem der erfolgreichsten von Fitzek gewechselt. PS: natürlich habe ich in die Ferien ausschliesslich Werke von Andreas Franz (Daniel Holbe), Arno Strobel und Sebastian Fitzek mitgenommen. Im Wissen, dass mir diese bestimmt eher gefallen würden, als eventuelle Neuautoren. Ich meine, ich möchte doch ein Buch am Strand geniessen, mit dem Meeresrauschen, den Wellen und dieser Brise mit einer Prise Sand ;-).

Zum Klappentext:

Mein Name is Simon.

Ich bin zehn Jahre alt.

Ich bin ein Serienmörder.

Simon Sachs, ein todkranker zehnjähriger Junge, ist fest davon überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Und er kann es beweisen, indem er seinen Anwalt zu Fundstellen von Leichen führt – Menschen, die grausam ermordet wurden, exakt, wie das Kind es zuvor beschrieben hat. Doch die Morde geschahen lange vor seiner Geburt…

Meine Meinung.

Auch hier befindet man sich schnell in der Geschichte und von da an geht es Knall auf Knall, ein Geschehen jagt das nächste und die Spannung kommt und geht immer wieder. Die Charaktere häufen sich und auch hier ist man im Zwiespalt, wem man trauen kann, und wem nicht. Doch Fitzek schafft es auch in diesem Werk, dass sich die verschiedenen Hauptpersonen einbrennen und man hinter dem Inneren Auge einen Film abspielen lassen kann.

Für mich war es so, als würde ich einem Krimi im TV zuschauen. Und umso weiter es im Buch ging, umso weiter nahm die Spannung zu. Teilweise war mir schummrig und ich wollte einfach nur noch weiterlesen, um zu wissen, wie das nächste Kapitel weitergeht. Weil ich in diesem Moment nur eine Lösung sah, nämlich die schrecklichste. Und doch gab es immer wieder überraschende Wendungen.

Gegen Ende wollte ich nur noch wissen, ob die Geschichte gut ausgeht oder in einem Drama endet. Denn beides ist bei diesem Autor schon vorgekommen.

Die Geschichte selbst erzählt sich eigentlich schon im Klappentext. Das Kind sucht sich Hilfe bei einem Anwalt und dieser wird durch eine Erpressung immer Tiefer in die Kriminalität etc. gezogen. Teilweise fand ich die Erklärungen und Schritte der „Bösen“ doch ein wenig sehr kompliziert und überspitzt dargestellt. Aber Fitzek schaffte es, dass man diesem eher weniger an Wichtigkeit zuschrieb, denn er hat ein sehr heftiges Thema immer wieder vertieft und sich auch im Buch damit auseinandergesetzt, welches wir in unserem Alltag leider immer wieder unbewusst vergessen. Weil es zu grausam ist. Weil es uns nicht betrifft. Und weil wir einfach in das Gute im Menschen glauben. Kinderhandel, im grossen Stil.

Mir gefällt an Fitzek Schreibstil, dass er im Grossen und Ganzen flüssig ist. Leicht verständlich und doch gibt es Situationen, die er wirklich gross ausschmückt und bei denen man am Ende denkt, es hätte doch ein Satz gereicht. Ich persönlich mag es, denn meine Fantasie schlägt dann Purzelbäume und ich bin auch eher eine, welche in Kurzgeschichten gewisse Vorgänge exakt und penibel genau beschreibt bzw. „ausschmückt“. Ich finde es klasse, denn mein Kopfkino läuft dann wirklich auf Hochtouren.

Und doch hat er die grässlichsten der grässlichsten Szenen eher kurz und knapp gehalten und überlässt dem Leser selbst, wie er da sich diese Situationen vor Augen halten und selbst ausmalen möchte. Mir haben dann die wenigen Worte gereicht und ich finde, das zeigt Grösse.

Wie soll ich es sagen… Ich finde Arno Strobel auf seine Art und Weise toll, wie auch Fitzek. Und doch schreiben beide Psychothriller und Dramen und doch wieder total unterschiedlich in Sachen Schreibstil, Darstellung, Härte, Tiefgang etc.

Ich würde sagen, Fitzek informiert sich vertiefter in wirklich psychische Themen und setzt sich eher damit auseinander, als Strobel. Bei Fitzek geht es teilweise wirklich an die Substanz und die Grausamkeit kennt keine Grenzen.

Strobel macht es in meinen Augen genau gleich gut. Einfach anders. Weniger hart. Es geht eher um das Zwischenmenschliche, die Gefühle und Emotionen. Es ist einfach eine Spur „weicher“ und doch sind beide absolut top. Für Einsteiger empfehle ich daher Strobel. Es ist schwierig zu erklären, wenn man mehrere Autoren mag und doch genau die Unterschiede im Schreibstil spürt. Was ich persönlich super finde, denn sonst genügt es, wenn man nur noch Bücher von einem Kriminalautor liesst.

Und Franz ist noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Und mein absoluter Lieblingsautor. Und wieder ganz anders, wie die oben genannten…

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