Sonntag, 11. Juni 2017

all i can!

Ich entschloss mich doch zur Teilnahme des Gruppenevents... und sagen wir mal so: es war eine wirre und kurze Nacht, aber ich bin extrem dankbar, dass ich mich für diesen Schritt entschlossen habe. Ich fühle mich in gewissen Dingen endlich befreit.

Es war eine lustige und gute Runde von 5. Der gewisse Mitarbeiter hat Themen mit mir besprochen, die ich wahrscheinlich sonst nie von ihm erfahren hätte und von Mr. Flirty weiss ich einfach, dass er mich auf seine Art und Weise mag und es doch nie der Typ Mann wäre, der etwas für mich wäre. Ich mag ihn. Er ist ein toller Typ. Und ich habe ja schon seit längerer Zeit Distanz zu ihm aufgebaut. Und doch weiss ich nun einfach mehr. Und das hat mir super geholfen - natürlich aber auch viel in Sachen ich und Männer aufgewühlt. Aber das hätte es auch so, egal, wer sich mir anvertraut hätte.

Alles der Reihe nach. Ich war frühzeitig bei Mr. Flirty und so fuhren wir los zum Bahnhof seines Wohnortes. Für mich wäre ein nach Hause kommen sonst nicht möglich gewesen. So durfte ich im Auto seines Vaters vorne sitzen. Sein Vater war begeistert, als er mich sah - sprich, ich ging einfach in den Garten und grüsste ihn. Er schien wirklich Freude zu haben und so plauderten wir noch ein wenig, bis Mr. Flirty definitiv fertig war. 

Die Fahrt war gut und Mr. Flirty haute auch mir gegenüber ein paar Sprüche raus - da wusste ich einfach einmal mehr, er ist einfach so. Er wollte zum Beispiel einmal wissen, ob sein Rücken krass nassgeschwitzt sei vom Ledersitz. So fuhr ich mit der Hand über seinen Rücken und meinte, dass es nicht sooo schlimm sei. Er grinste nur, legte seine Hand auf mein Knie und meinte: "Kein Wunder, wenn so eine heisse Frau neben mir sitzt". Ich lachte nur und zeigte ihm den Vogel. Es tat gut, zu merken, dass er sich gleich für alle zu interessieren schien und plötzlich plauderte ich auch ein wenig mehr mit dem gewissen Mitarbeiter. Ich mag ihn irgendwie auf eine Art und Weise, und doch hatten wir nie wirklich private Gespräche.

Nach dem Essen fuhren wir wieder zu Mr. Flirty - die Gruppe wollte weiter an die Langstrasse. Ich wollte auch mit dabei sein und so ging es Richtung Bahnhof. Sprich, wir wollten Richtung Bahnhof, als sein Vater sich noch einmal kurz blicken liess und die Runde begrüsste. Er schüttelte allen die Hand, stand dann vor mir, grinste mich an und ich hatte schon eine Vorahnung. Er freute sich wirklich, man sah es ihm an. Er öffnete einfach nur die Arme und meinte: "Zambrottagirlie, und dich MUSS ich knuddeln!" Und zack, hatte er mich im Arm. Die Gruppe um uns herum lachte und ich war in diesem Moment einfach so überwältigt von dieser ehrlichen Aussage. Und ja, ich konnte dieses Kompliment annehmen, dass mich ein Mensch wohl nach wenigen Augenblicken einfach sympathisch finden kann. Es hat wirklich gut getan, zu merken, dass ich anscheinend eine positive Ausstrahlung auf andere habe. Und ich werde versuchen, mir diesen Augenblick so oft wie möglich wieder in Erinnerung zu rufen.

Es ging zum Bahnhof. Mr. Flirty musste nicht mehr fahren und nahm dementsprechend zwei Bier mit. Jedem das seine, aber auch der gewisse Mitarbeiter trank zwei weitere Bier. Und da merkte ich persönlich einfach, dass ich einen Partner möchte, der nicht immer Alkohol konsumieren muss. Und das mir meine Bedürfnisse einfach irgendwie auch in einer Beziehung wichtig sind. Klar, verbieten kann ich es niemandem. Aber es gibt auch Männer, welche wenig Alkohol konsumieren. Und ich persönlich finde dies einfach angenehmer.

Aber es war alles im guten Rahmen und so verabschiedete sich eine von der Gruppe und wir zogen zu viert Richtung Langstrasse weiter. Ich war noch nie abends für im Ausgang dort. Wir entschieden uns zuerst für eine Bar und hatten gute Gespräche. Und plötzlich sprach und sprach und sprach der gewisse Mitarbeiter mit mir. Über seine Ansichten zu Beziehungen, was er in seinen Augen bis jetzt falsch gemacht hatte, was er sich vorgenommen hat, dass er aktuell wirklich fasziniert ist von einer jungen Frau in seinem Umfeld und und und. Er erzählte mir sogar, wo er sie kennen gelernt hat und wie es aktuell so läuft. Ich war baff. So ein Gespräch habe ich no nie mit ihm geführt und ich fand es irgendwie doch sehr wichtig für "uns" als gute Bekannte. Es bindet einfach und es zeigt doch einfach, dass er auch mit mir über solche Dinge spricht (ich fühle mich ja schnell ausgegrenzt bzw. frage mich schnell, warum ein Mensch nicht über gewisse Dinge mit mir spricht - mit anderen aber doch). Auch Mr. Flirty hatte immer etwas zu erzählen - nur schien er wieder weit weg, als mich der gewisse Mitarbeiter fragte, wie es denn bei mir so in Sachen Liebe aussieht. Aber für mich war es okay. Ich schätzte schon nur, dass Mr. Flirty an diesem Abend einfach total "normal" war. So, wie man ihn halt kennt. Ich hatte nie das Gefühl, dass da etwas zwischen uns stand.

Der gewisse Mitarbeiter verabschiedete sich, als die Runde weiter in einen Club wollte. So waren es nur noch Mr. Flirty, eine ehemalige Mitarbeiterin (welche aber mit ihnen beiden in meinem früheren Geschäft tätig ist) und ich. Es war eine gute Runde. Wir tanzten und der Club war wirklich gut. Klein, aber nach meinem Geschmack. Und ja, ich hatte ja schon einmal das Gefühl, dass diese Mitarbeiterin seine Favoritin war beim letzten Ausgang (es ist nicht die hübsche, blonde, zu welcher ich noch engeren Kontakt pflege). Mr. Flirty war bei beiden aufmerksam. Ja, es tat gut, mal einfach in den Arm genommen zu werden, ein wenig zu spassen und einfach eine gute Zeit zu haben. Aufmerksamkeit zu bekommen. Im Wissen, dass bei mir einfach nichts ist. Und plötzlich standen ich und Mr. Flirty alleine da - die Mitarbeiterin war kurz weg. Mr. Flirty zog mich zu sich und wollte meine ehrliche Meinung zum Thema Liebe am Arbeitsplatz wissen. Ich grinste wissend und er meinte nur unschuldig, dass er doch gar nichts gesagt hätte! Ich lachte nur und erwähnte, dass ich gute Augen hätte und auch ein gutes Bauchgefühl. Er druckste ein wenig herum und erzählte mir dann, dass er halt intensiveren Kontakt mit dieser Mitarbeiterin hätte seit ein paar Wochen und doch total verunsichert sei. Dass sie mal wieder Nähe suche, dann wieder Distanz und so weiter. Aber dass ihre Kolleginnen ihm gegenüber Andeutungen gemacht hätten, mal einen Zacken zuzulegen. Naja, der Abend ging weitere, er trank noch zwei und man merkte, dass die beiden einfach intensiver miteinander tanzten. Nicht so, wie es nun scheinen mag. Sie ist aber doch eher eine, welche dann immer wieder ihren Po in seine Richtung wandte und ihn dann so antanzte. Er machte mit (nein, ich starte so etwas nicht :-)) und doch erwähnte er dann bei der Rückfahrt, als wir alleine waren, dass er dies nicht so gerne hätte. Er würde beim Tanzen einer Frau lieber in die Augen schauen. Das fand ich wieder eine herrlich sympathische Aussage :-).

Natürlich gab es vielleicht einen Moment, in dem ich dachte: okay, wir sind zu dritt und bei zwei weiss man nicht, ob mehr Interesse besteht. Aber ich tanzte dann einfach weiter und war einfach froh, dass es nicht wegen ihm als Mann schmerzte, sondern, weil ich einfach einmal mehr das Gefühl hatte, alleine zu sein und einfach nie einen Mann kennen zu lernen. Es ging dann um mich und meine Geschichte mit den Männern. Ja, ich fühlte mich vielleicht ein oder zwei Mal von einem Mann beobachtet - aber ich schaltete da einfach alles aus und vergrub dieses Thema ganz tief irgendwo.

Wir fuhren mit Huber zuerst zu ihr und dann weiter zum Bahnhof seines Wohnortes, wo mein Auto stand. Ich fuhr ihn nach Hause und vor seinem Haus schüttete er mir noch einmal sein Herz aus und ja, ich konnte mich total darauf einlassen, ohne irgendwie irgendwo einen Schmerz zu verspüren. Es zeigte mir einfach, dass er einfach ein Bekannter ist. Und es war eine tolle Erfahrung, dass er sich auch mir gegenüber geöffnet und sich mir anvertraut hat. Es weiss es sonst niemand. Und wir plauderten bestimmt über eine halbe Stunde. Es tat einfach gut und war für mich in Sachen Zwischenmenschliches so extrem wichtig. 

Ich fuhr dann nach Hause und er wollte ein Feedback von mir, wenn ich zu Hause angekommen bin. Und wartete wirklich, bis ich mich gemeldet hatte. Klar, die Nacht war dementsprechend kurz, als ich zu Hause ankam, war es 6 Uhr in der Früh. Um 8 sass ich wieder hellwach im Bett - an Schlaf war nicht zu denken. Natürlich war ich aufgeputscht durch die vielen Eindrücke, das Tanzen, das Feiern, die lange Nacht und diese vielen Erfahrungen, welche ich machen durfte. Und ja, es ging nicht um Mr. Flirty (eben, ich möchte doch als Frau einzigartig sein und ich finde einfach, dass er halt in Sachen Körperkontakt zu allen Frauen einfach zu "nett" ist. Ich finde es dann doch sympathischer, wenn ein Mann zwischen seiner Auserwählten und guten Kolleginnen unterscheidet - aber da muss jeder für sich selbst entscheiden, ob sie als Frau damit umgehen und er als Mann dies so handhaben möchte. Aber will frau, dass sich der Typ morgens noch mit einer Verflossenen "Kurzfreundin" trifft und abends mit dir an der Langstrasse unterwegs ist? Das sind für mich so Dinge, welche ich einfach nicht wirklich nachvollziehen kann). Aber einfach darum, mal einmal mehr das Gefühl zu haben, für die Männerwelt nicht wirklich als Frau für eine Beziehung sichtbar zu sein. Aber es tut gut. Denn ich bin nach Hause gefahren und habe mich einfach wirklich frei gefühlt. Ich habe die Bestätigung, frei zu sein. Keine Grübeleien, keine Vergleiche, keine Was war und was wird bzw. was wäre wenn Gedanken. Ich weiss jetzt definitiv, dass aktuell kein Mannin meinem Leben eine Rolle als "mutmasslicher Partner" besetzt. Und das nimmt mir viel Last.

Führ aber auch zu vielen weiteren Selbstzweifeln und der Verstärkung des Gefühls, für immer allein zu sein und allein zu bleiben. Es bleibt nach wie vor ein verdammt schwieriges Thema, dieses Männer- und Beziehungsding.

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