Donnerstag, 4. Juni 2015

retter in der not

Es gibt viele Dinge, die man einfach nicht nachfühlen kann, wenn man sie nicht erlebt hat. Und es gibt viele unvorstellbare Dinge, die immer nur im TV passieren, jedoch nie einem im realen Leben passieren (um Himmels willen, so etwas gibt es doch gar nicht!). Und doch gibt es Menschen unter uns, welche zum Beispiel einen schweren Unfall knapp überleben. Sich wieder ins Leben zurückkämpfen mussen. Menschen, die einem Brand entkommen sind. Kurz vor dem Ertrinken aus dem See gefischt wurden.

All das gibt es.

Ich weiss, teilweise habe ich komische Gedankensprünge, aber gestern habe ich eine Telenovela vor dem Einschlafen angeschaut. Und in dieser brannte gerade ein Haus lichterloh. Die Menschen retteten sich gegenseitig und plötzlich kam die Feuerwehr herbeigeeilt. Ich schaute mir die Szene an und bibberte mit den einzelnen Schauspielern mit. Ganz klar.

Und plötzlich kamen mir die Tränen. Mir wurde bewusst, das in fast jeder Lebenssituation ein Retter in der Not besteht. Bei Unfällen der Rettungswagen, bei Krankheit der Arzt, bei Gefahr die Polizei und bei Feuer die Feuerwehr. Und so weiter. Wir in der Schweiz haben tolle Retter. Vor allem geht es meist schnell und zügig. Schon nur mein Krankentransport von einem Spital zum Kantonsspital (60 Kilometer) war innerhalb von wenigen Minuten da.

Aber was ist mit dem persönlichen Retter? Wenn so gar nichts mehr geht? Wenn man wirklich das Gefühl hat, an (s)einer (Lebens)Aufgabe zu Grunde zu gehen? Wenn man ganz alleine dasteht und nicht mehr ein und aus weiss? Keinen (egal in welcher Beziehung man zueinander steht) hat, mit dem man sprechen kann? Weil man keine Priorität darstellt, weil man unscheinbar ist, unwichtig vielleicht oder vergessen geht?7

Was dann?

Himmeltrauriger Gedanke.

Himmeltrauriges Gefühl.

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