Donnerstag, 6. März 2014

12 years a slave

Diesen Film habe ich letzten Sonntag - an meinem Geburtstag - gesehen. Dazu folgt dann noch ein Eintrag, es war eine Achterbahn an Gefühlen letztes Wochenende. Aber einerseits habe ich im Moment keine Lust, diesen Rieseneintrag zu tippen (ausserdem muss ich erst mal alles ein wenig verdauen...) und andererseits steht morgen endlich der Städtetrip mit ein paar Mitarbeiterinnen an. Und ich sollte noch packen und nicht allzu spät zu Bett, mein Wecker geht um 05.00 Uhr und bis ich dann schlussendlich wirklich aus dem Bett gehüpft bin, vergeht doch seine Zeit. Und um Punkt 06.10 Uhr muss ich das Haus verlassen und losdüsen.

Ich persönlich empfehle diesen Film weiter und ich werde mir die DVD kaufen. Und dies, obwohl es doch sehr harte Kost war. Ein wirklich eindrücklicher, mitreissender und unfassbar trauriger Film. Man schwimmt in all diesen Gefühlen mit und kann teilweise nur noch geschockt mit dem Kopf schütteln. Wurde früher wirklich so mit diesen Menschen umgegangen? Und gibt es diese traurige Wahrheit wirklich auch jetzt noch an gewissen teilen der Welt?

Es war grausam und realistisch. Und doch denke ich, war es in Wirklichkeit noch viel härter, als im Film dargestellt. Ich wurde immer kleiner im Sitz und schämte mich, mit weisser Haut geboren worden zu sein. Klar, ich kann nichts für "unsere" Vorgeschichte der Menschheit und es war ja nicht überall auf der Welt so... und doch schämt man sich für die früheren Taten. Und dies wiederholt sich ja oft in der Geschichte. Schon nur die Deutschen der jetzigen Zeit leiden ja an gewissen Handlungen von einem kleinen Terror-Zwerg mit komischen Oberlippenbart...

Der Film ist eine lange Sache (2.5 Stunden), aber für mich hat sich jede Sekunde gelohnt. Man leidet und hofft mit, ist fassungslos und am Ende gewinnt doch die Gerechtigkeit, wenn auch nicht ganz so, wie für die armen Sklaven erhofft. Schon krass, wie wenig ein Menschenleben einem Menschen selbst sein kann. Wie tief kann man nur sinken?

Genauso schlimm waren die Frauen dieser Sklavenhalter... hatten nichts zu sagen und gaben sich doch wichtig und hart. Denn anders bekamen sie wohl keine Aufmerksamkeit.

Eindrücklich fand ich die Schlussszene. Und der Moment, in dem er einfach nur weg wollte und seine Chance erkannte. Man sah ihn kämpfen. Und ich stiess Stossgebete gen Himmel, dass jetzt ja nichts mehr dazwischenkommen würde in dieser Rettung.

12 Jahre Sklave sein. Du wirst aus deinem Leben gerissen. Ganz plötzlich. Hattest es gut und plötzlich bis du einfach nur noch eine Ware. Kaum etwas wert. Klar, es ist nicht vergleichbar, aber mein Babbo hatte es als Kind und Teenager auch nicht leicht. Bereits mit drei Jahren musste er Oliven pflücken und Tabak zusammenlesen und zum Trocknen aufhängen. Mit 9 stand er bereits als Maurer bei Baustellen im Einsatz. Und mit 17 kam er in die Schweiz.

Klar, es waren andere Zeiten und Apulien bzw. Süditalien hat es im Allgemeinen nicht leicht. Auch jetzt sind sie nicht wirklich immer gut dran, wobei doch reich an Landschaft, Meer, Natur und sonstigen Gütern. Aber ich bin froh, habe ich nie ein solches Leben führen müssen. Klar, meines ist mir auch nicht recht, es ist hart und ich kämpfe mehr ums Überleben, als das ich einfach leben könnte... aber ich hatte immerhin eine Kindheit und Jugend. Konnte sie auskosten und musste nicht mit 17 in ein fremdes Land und noch Jahre (!!!!) Geld den Eltern schicken und nebenbei eine eigenen Familie gründen...

Zurück zum Film. Ich fand es eine oscarreife Leistung!

Schon lange hat mich kein Film mehr so gepackt!

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